Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitszeugnis


von Matthias H. (streno)


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Hallo,

ich habe ein Arbeitszeugnis bekommen und alle Sätze bis auf einen, einer 
Note zuordnen können.

Der Satz lautet: "Er hörte Aufmerksam zu und arbeitete sich flexibel in 
neue Aufgaben ein"

Die meisten Sätze haben die Note 1 oder 2. Doch dieser Satz hört sich 
für mich eher nach einer 3 an oder Irre ich mich da?
Vielleicht hat jemand duesen Satz schonmal gehört.

Danke und viele Grüße
Matthias

von erst lesen, dann posten! (Gast)


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Wenn das wirklich so im Zeugnis steht bist du durchgefallen...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias H. schrieb:
> ich habe ein Arbeitszeugnis bekommen
Vom wem?
Einem Kleinunternehmen, wo der Chef noch selbst das Zeugnis schreibt, 
oder einem Konzern, der eine eigene Abteilung dafür hat?

von ppa (Gast)


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erst lesen, dann posten! schrieb:
> Wenn das wirklich so im Zeugnis steht bist du durchgefallen...

Erst recht durchgefallen ist der TO auch, wenn im Original des
zitierten Satzes das Adjektiv "aufmerksam" kleingeschrieben war.

Sollte es dort aber tatsächlich grossgeschrieben sein, so ist
nicht nur der TO durchgefallen, sondern auch der Ersteller des
Zeugnisses. :-D

von Zeugnisschreiber (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> "Er hörte Aufmerksam zu und arbeitete sich flexibel in
> neue Aufgaben ein"

Deute ich als:
- denkt nicht selber, klaut Ideen
- wenig strukturiert, muss eng geführt werden

von Zeuge (Gast)


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Zusammen mit den anderen Posts hier im Forum ergibt sich ein ziemlich 
"rundes" Bild.
Beitrag "Atmega2560+SSD1963 SD-Karte"
Beitrag "Kondensatór mit Knstantstromquelle laden"
Beitrag "Matlab Bodeplot und Messwerte"

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Er hörte Aufmerksam zu und arbeitete sich flexibel in
> neue Aufgaben ein

Deute ich als:
- hört unkonzentriert zu, wurschtelt sich konzeptlos in neue Aufgaben 
rein

von Ein Nick pro Thread (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> - hört unkonzentriert zu, wurschtelt sich konzeptlos in neue Aufgaben
> rein

Lese ich als:

Bekommt irgendeinen abgebrannten, halb fertigen Rotz kommentarlos vor 
die Füße geschmissen.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Ein Nick pro Thread schrieb:
> Bekommt irgendeinen abgebrannten, halb fertigen Rotz kommentarlos vor
> die Füße geschmissen.

Wenn das so gewesen ist, sollte Dir Dein Arbeitgeber dankbar dafür sein 
und Dir wenigstens ein besseres Zeugnis aushändigen. Er bricht sich 
dabei doch schließlich keinen Zacken aus der Krone, es sei denn es ist 
noch etwas anderes vorgefallen?

von Herr Der Ringe Troll (Gast)


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Hallo,

auch ich habe ein Zeugnis von einem Großkonzern aufgrund Stellenwechsel. 
Ich hab da als Absolvent angefangen und nach 2 Jahren das Zeugnis 
erhalten. erhalten: würde das als ne 2 einstufen oder?

"""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""" 
"""""
Herr X verfügt über fundierte und ausgeprägte fachliche Kompetenzen. Die 
ihm übertragenen Aufgaben werden mit vorbildlicher Einsatzfreude und 
Leistungsbereitschaft sowie mit Energie und Elan auffallend sorgfältig, 
genau und termingerecht zu unserer vollsten Zufriedenheit bearbeitet. 
Dabei zeichnet er sich durch ein fundiertes Urteilsvermögen und eine 
gute Auffassungsgabe auch komplizierte Sachverhalte aus. Er versteht es, 
Sachverhalte mit hervorragendem Geschick in überzeugender Weise 
darzustellen.

Sein Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen ist jederzeit 
vorbildlich.

Zusammenfassend bestätigen wir, dass Herr X unseren Erwartungen in jeder 
Hinsicht entspricht und er die ihm übertragenen Aufgaben zu unserer 
vollsten Zufriedenheit erfüllt.
"""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""

Danke für ne kleine Einschätzung

von Otti (Gast)


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Herr Der Ringe Troll schrieb im Beitrag #51719
> """""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""" """""
> Herr X verfügt über fundierte und ausgeprägte fachliche Kompetenzen. Die
> ihm übertragenen Aufgaben werden mit vorbildlicher Einsatzfreude und
> Leistungsbereitschaft sowie mit Energie und Elan auffallend sorgfältig,
> genau und termingerecht zu unserer vollsten Zufriedenheit bearbeitet.
> Dabei zeichnet er sich durch ein fundiertes Urteilsvermögen und eine
> gute Auffassungsgabe auch komplizierte Sachverhalte aus. Er versteht es,
> Sachverhalte mit hervorragendem Geschick in überzeugender Weise
> darzustellen.
> """""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""
>
> Danke für ne kleine Einschätzung

Passt, übernehm ich so.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Herr Der Ringe Troll schrieb:
> Danke für ne kleine Einschätzung

Würde ich als 2 werten.

Über den Daumen gepeilt kann man grob sagen, wenn die Wörter 'stets' und 
'vollsten' öfter erwähnt werden, handelt es sich um eine 1.

von Karsten U. (herr_barium)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Über den Daumen gepeilt kann man grob sagen, wenn die Wörter 'stets' und
> 'vollsten' öfter erwähnt werden, handelt es sich um eine 1.

Er war stets randvoll, stand aber trotzdem wie eine Eins.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Herr B. schrieb:
> Er war stets randvoll, stand aber trotzdem wie eine Eins.

So habe ich das natürlich nicht gemeint. XD Die Wörter sollten schon in 
einem positiven Zusammenhang stehen.

Beispiel:
Herr X erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.

von Zocker_52 (Gast)


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> Re: Arbeitszeugnis

Bei mir hat sich in 35 Berufsjahren noch kein Mensch für ein 
Arbeitszeugnis interessiert.

Früher habe ich mir meine Arbeitszeugnisse selber gemacht, haben immer 
gepasst, hatte sie aber nie benötigt.

Meine ehemaligen Arbeitgeber haben eigentlich auf einen derartigen 
Quatsch keinen Wert gelegt sondern sich in einem persönlichen Gespräch 
ein Urteil über meine fachlichen und persönlichen Qualitäten gemacht.

Das stimmte dann !

von Gästchen (Gast)


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Herr Der Ringe Troll schrieb:
> """""
> Herr X verfügt über fundierte und ausgeprägte fachliche Kompetenzen. Die
> ihm übertragenen Aufgaben werden mit vorbildlicher Einsatzfreude und
> Leistungsbereitschaft sowie mit Energie und Elan auffallend sorgfältig,
> genau und termingerecht zu unserer vollsten Zufriedenheit bearbeitet.
> Dabei zeichnet er sich durch ein fundiertes Urteilsvermögen und eine
> gute Auffassungsgabe auch komplizierte Sachverhalte aus. Er versteht es,
> Sachverhalte mit hervorragendem Geschick in überzeugender Weise
> darzustellen.
>
> Sein Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen ist jederzeit
> vorbildlich.

Hab' das einem Personaler gezeigt. Wollt ihr wissen was rausgekomemn 
ist?

> Herr X fällt durch seine Klugscheisserei auf und hat vor allem fachliche
> Kompetenz (nicht die Soziale). Er hat seine Arbeitserfolge mit viel Energie
> für sich reklamiert. Dabei hat er zu viel nachgedacht anstatt Aufgabe zu
> lösen und hat stets betont dass die Aufgeben unter seinem Niveau liegen.
> Er war vor alle nur der große Darsteller in Meetings.

von Cyblord -. (cyblord)


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Zocker_52 schrieb:
> Meine ehemaligen Arbeitgeber haben eigentlich auf einen derartigen
> Quatsch keinen Wert gelegt sondern sich in einem persönlichen Gespräch
> ein Urteil über meine fachlichen und persönlichen Qualitäten gemacht.
>
> Das stimmte dann !

Lass mich raten: Du hast ihm ordentlich eine aufs Maul gegeben zur 
Begrüßung und danach den Nachweis für einen längeren Knastaufenthalt 
wegen Köperverletzung gezeigt. Dann hat die Chemie gestimmt?

So ähnlich lernt man das von Zuckerle.

von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: Cyblord ---- (cyblord)
> Datum: 11.10.2017 13:51

> Lass mich raten: Du hast ihm ordentlich eine aufs Maul gegeben zur
> Begrüßung und danach den Nachweis für einen längeren Knastaufenthalt
> wegen Köperverletzung gezeigt. Dann hat die Chemie gestimmt?

Woher weißt du das, bist du Hellseher ?

> So ähnlich lernt man das von Zuckerle.

Von wem denn sonst ?

Beitrag #5172447 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5172452 wurde von einem Moderator gelöscht.
von klausi (Gast)


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Zocker_52 schrieb:
>> So ähnlich lernt man das von Zuckerle.
>
> Von wem denn sonst ?

Find ich Spitze :-)

Noch alte Schule. Männer in Männerberufen. Saufgelage. Baustellen. IBN. 
Mal ne Schlägerei.
So ist das richtige harte Leben. Kein weichgespülter Büroangestellter 
;-)

von Zeugnisschreiber (Gast)


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Herr Der Ringe Troll schrieb:
> Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen

Da passt die Reihenfolge nicht. Das ist ein versteckter Hinweis. Viele 
können keine Zeignisse schreiben und setzen ungewollt falsche 
Botschaften ab.

von Joe F. (easylife)


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Matthias H. schrieb:
> Der Satz lautet: "Er hörte Aufmerksam zu und arbeitete sich flexibel in
> neue Aufgaben ein"

heisst für mich:
"man muss ihm alles erklären, und die einarbeitungszeit in neue aufgaben 
kann durchaus etwas länger ausfallen."


oder in kurzform:
"er ist ziemlich inkompetent."

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Das Glas ist entweder halbvoll oder halbleer.

Entweder man liest böswillig Negatives in diese Phrasen hinein oder man 
macht sich ein objektives Bild mittels traditioneller menschlicher 
Kommunikation.

Ich finde diese Angst um Arbeitszeugnis ist in den meisten Fällen 
unangebracht und ein Relikt alter, schlechterer Zeiten die man in den 
Boden versenken sollte.

Matthias: Mach Dir keine Sorgen! Du bist größer als dieses kleinliche 
Geflüster hinter dem Rücken, a.k.a. Arbeitszeugnis!

Wenn sie Dir gegenüber im VG fair sind, hast Du nichts zu befürchten. 
Und wenn nicht, dann ind sie als potenzieller AG sowieso fragwürdig.

: Bearbeitet durch User
von Niemand (Gast)


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Das sind doch alles nur außergewöhnliche Signale oder Tips um den Ex-AG 
anzurufen und der erklärt es dann unverklärt am Telefon.

Matthias H. schrieb:
> Der Satz lautet: "Er hörte Aufmerksam zu und arbeitete sich flexibel in
> neue Aufgaben ein"
Da kann man so viel hineininterpretieren, erst im Zusammenhang mit dem 
Rest vom AZ wird da eventuell eine Erleuchtung draus?

Wenn der Rest auch so schwülstig geschrieben ist wie das oben, was 
Gästchen übersetzt hat, dann kann das schon mal weniger als eine 3 
werden!

von Genial oder wahnsinnig? (Gast)


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Ich kenne nur einen, der bei solchen Problemen helfen kann: Unser 
Universalgenie und bekennender Reptiloid Matthis Be.
Hohoho. Kurz warten, er kommt gleich eingeflogen. Ist noch in der 
Vorstandssitzung der Deutschland AG.

von René H. (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Der Satz lautet: "Er hörte Aufmerksam zu und arbeitete sich flexibel in
> neue Aufgaben ein

Lothar M. schrieb:
> Matthias H. schrieb:
> ich habe ein Arbeitszeugnis bekommen
>
> Vom wem?
> Einem Kleinunternehmen, wo der Chef noch selbst das Zeugnis schreibt,
> oder einem Konzern, der eine eigene Abteilung dafür hat?

Liest sich nicht nach Kleinunternehmen. Ich würde den Satz nicht 
bewerten sondern als solchen nehmen wie er steht. Die Interpretations 
Möglichkeiten sind zu vielfältig.

Es ist zumindest kein Standard Satz.

Grüsse,
René

von René H. (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Herr B. schrieb:
>> Er war stets randvoll, stand aber trotzdem wie eine Eins.
>
> So habe ich das natürlich nicht gemeint. XD Die Wörter sollten schon in
> einem positiven Zusammenhang stehen.
>
> Beispiel:
> Herr X erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Hast Du Dich schon mal mit einem Personaler dazu unterhalten?
Ein Fass kann nur voll sein.

Grüsse,
René

von Joe F. (easylife)


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Gerhard O. schrieb:
> Entweder man liest böswillig Negatives in diese Phrasen hinein oder man
> macht sich ein objektives Bild mittels traditioneller menschlicher
> Kommunikation.

Man muss bei diesen Phrasen leider immer das negativste das man sich 
vorstellen kann hineininterpretieren.
Der Zeugnisausssteller muss "wohlgesonnen" formulieren, negative 
Kritik ist also immer zwischen den Zeilen versteckt bzw. in 
vordergründig positiv klingenden Formulierungen.

> Ich finde diese Angst um Arbeitszeugnis ist in den meisten Fällen
> unangebracht und ein Relikt alter, schlechterer Zeiten die man in den
> Boden versenken sollte.

Wer entscheidet/bestimmt das?

> Matthias: Mach Dir keine Sorgen! Du bist größer als dieses kleinliche
> Geflüster hinter dem Rücken, a.k.a. Arbeitszeugnis!
>
> Wenn sie Dir gegenüber im VG fair sind, hast Du nichts zu befürchten.
> Und wenn nicht, dann ind sie als potenzieller AG sowieso fragwürdig.

Zum VG muss man erstmal kommen. Und mit einem Arbeitszeugnis, das 
eindeutige Signale gibt wird, man nicht eingeladen.

Und in diesem Fall ist es recht eindeutig.
"Er hörte aufmerksam zu" ist das Gegenteil von "Er überzeugte stets mit 
hervorragender Fachkompetenz", sprich "Der Typ hat keine Ahnung von gar 
nichts und wir mussten ihm alles erklären."
Anders kann man es leider nicht interpretieren.
Die denkbar positivste Interpretation wäre evtl. noch "er ist sehr 
schüchtern und bekommt den Mund nicht auf".
Ob er beim Zuhören wenigstens etwas gelernt hat ist auch noch offen 
gelassen. Im Gegenteil, es wird thematisch direkt auf die 
Einarbeitungszeit bei neuen Aufgaben umgeschwenkt -> glatte 5.

@TO: kannst du diese Einschätzung, wenn du ehrlich zu dir selbst bist, 
bestätigen?
Warst du eher überfordert, hast dich wenig eingebracht, dir musste viel 
erklärt werden, und du hast immer viel Einarbeitungszeit benötigt?
Du könntet trotzdem versuchen, diesen Satz aus dem Zeugnis streichen zu 
lassen. Positiv ist er auf keinen Fall.

Und wenn meine Einschätzung falsch ist, dann sprich den AG unbedingt 
darauf an, dass man den Satz in dieser Weise interpretieren könnte, und 
du ihn deswegen streichen lassen möchtest.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Joe F. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Entweder man liest böswillig Negatives in diese Phrasen hinein oder man
>> macht sich ein objektives Bild mittels traditioneller menschlicher
>> Kommunikation.
>
> Man muss bei diesen Phrasen leider immer das negativste das man sich
> vorstellen kann hineininterpretieren.
> Der Zeugnisausssteller muss "wohlgesonnen" formulieren, negative
> Kritik ist also immer zwischen den Zeilen versteckt bzw. in
> vordergründig positiv klingenden Formulierungen.
Aber ist es wirklich notwendig, den Applikanten auf diese Weise zu 
torpedieren? Wenn das tatsächlich die Realität ist, dann verbaut man 
ihnen praktisch jede weitere Chance für einen neuen Anfang.

Als Personaler müßte man durch ein klärendes Gespräch imstande sein 
Stichhaltigkeit dieser Zeugnisaussage Zu prüfen, anstatt schon von 
vornherein den Stab zu brechen.

Diese Schöntuerei ist dann wirklich sehr hinterfozzig. Wenn zum Beispiel 
im Zeugnis klar und ehrlich stehen würde, daß er sich nach besten 
Kräften bemüht hat, zu lernen und es auch anzuwenden, daß der Applikant 
zumindest seinen Beruf ernst nimmt und ehrlich bemüht ist. In manchen 
Firmen könnte man damit durchaus klarkommen wenn sonst alles stimmt. 
Hier kommt es wirklich auf die Menschenkenntnis und Erfahrung des 
Personalchefs an.

Nein, irgendwie müßte hier ein klareres Bild gezeichnet werden. Diese 
kodierte Methode der Anschwärzerei ist in meinen Augen unfair. Ich kann 
mir das erlauben zu sagen weil bei uns in Kanada gibt es AZ nicht. Man 
tritt hier den Applikanten offener entgegen und nimmt ein gewisses 
Risiko ein. Auch das Fürwort anderer gilt bei uns. Die Lage ist hier 
anders.
>
>> Ich finde diese Angst um Arbeitszeugnis ist in den meisten Fällen
>> unangebracht und ein Relikt alter, schlechterer Zeiten die man in den
>> Boden versenken sollte.
>
> Wer entscheidet/bestimmt das?
Gute Frage!
>
>> Matthias: Mach Dir keine Sorgen! Du bist größer als dieses kleinliche
>> Geflüster hinter dem Rücken, a.k.a. Arbeitszeugnis!
>>
>> Wenn sie Dir gegenüber im VG fair sind, hast Du nichts zu befürchten.
>> Und wenn nicht, dann ind sie als potenzieller AG sowieso fragwürdig.
>
> Zum VG muss man erstmal kommen. Und mit einem Arbeitszeugnis, das
> eindeutige Signale gibt wird, man nicht eingeladen.
Das eben ist das Problem. Das Vorurteil läuft vor Dir hier. Ist beinahe 
wie ein freigelassener Zuchthäusler; das Vorurteil wirst Du niemals 
wieder los. Eine zweite Chance gibt es nicht wenn man herkömmlich denkt. 
Ich bin sicher, daß begabte Menschen manchmal aus diesem Grund nicht die 
Chance bekommen die sie vielleicht verdienten.
>
> Und in diesem Fall ist es recht eindeutig.
> "Er hörte aufmerksam zu" ist das Gegenteil von "Er überzeugte stets mit
> hervorragender Fachkompetenz", sprich "Der Typ hat keine Ahnung von gar
> nichts und wir mussten ihm alles erklären."
> Anders kann man es leider nicht interpretieren.
> Die denkbar positivste Interpretation wäre evtl. noch "er ist sehr
> schüchtern und bekommt den Mund nicht auf".
> Ob er beim Zuhören wenigstens etwas gelernt hat ist auch noch offen
> gelassen. Im Gegenteil, es wird thematisch direkt auf die
> Einarbeitungszeit bei neuen Aufgaben umgeschwenkt -> glatte 5.
So gesehen ja. Aber es ist ja diese kodierte Art der Bewertung die die 
Gleise stellt. Aber schau, sogar der Satz "Er überzeugte stets mit 
hervorragender Fachkompetenz" könnte implizit negativ bewertet werden, 
weil man dann annehmen könnte, der Kerl kann zwar alles Gelernte sehr 
gut, ist aber nicht interessiert Neues zu lernen und ggf. ein Risiko zu 
wagen. Es ist in meinen Augen ein Teufelskreis. Man kann im AZ alles so 
hinbiegen wie man es will, genau wie Statistiken. Ist eigentlich ähnlich 
wie in der Schule. Man hat vielleicht das ganze Jahr gute Noten, versaut 
sich aber die Abschlußprüfung. Was ist nun wirklich ausschlaggebend?
>
> @TO: kannst du diese Einschätzung, wenn du ehrlich zu dir selbst bist,
> bestätigen?
> Warst du eher überfordert, hast dich wenig eingebracht, dir musste viel
> erklärt werden, und du hast immer viel Einarbeitungszeit benötigt?
> Du könntet trotzdem versuchen, diesen Satz aus dem Zeugnis streichen zu
> lassen. Positiv ist er auf keinen Fall.
>
> Und wenn meine Einschätzung falsch ist, dann sprich den AG unbedingt
> darauf an, dass man den Satz in dieser Weise interpretieren könnte, und
> du ihn deswegen streichen lassen möchtest.
Finde ich auch. Aber vielleicht fragen sie nicht einmal nach dem AZ.

Naja, vielleicht bin ich trotz meines Alters zu naiv und glaube zu viel 
am Guten im Menschen. Man trat mir in der Vergangenheit halt meistens 
fair ohne Vorurteile entgegen. Da sieht man die Dinge dann doch etwas 
positiver.

: Bearbeitet durch User
von Anti-Heiner (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Matthias: Mach Dir keine Sorgen! Du bist größer als dieses kleinliche
> Geflüster hinter dem Rücken, a.k.a. Arbeitszeugnis!

... sagt er dann seinem Sachbearbeiter auf dem Arbeitslosenamt die Jahre 
bis zum (Zwangs-)Renteneintritt.

von Otti (Gast)


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Und schon ist Ruhe im Karton. Geht doch!

von Steakholder der Dtl. AG (Gast)


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Genial oder wahnsinnig? schrieb:
> Hohoho. Kurz warten, er kommt gleich eingeflogen. Ist noch in der
> Vorstandssitzung der Deutschland AG.

Ja. Der musste dort noch einen Kompass für Verhaltensregeln einführen.
War ein harter Brocken, aber überfällig.

Beitrag #5175247 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Otti (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #5175247:
> René H. schrieb:
> Ein Fass kann nur voll sein.
>
> Nein, ein Fass kann auch überlaufen :)
>
> lg. Heiner

Richtig, Heiner. Es kann auch überlaufen.

von Normal (Gast)


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Ein Fass kann auch lecken.

von Dieter F. (Gast)


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Herr Der Ringe Troll schrieb:
> Dabei zeichnet er sich durch ein fundiertes Urteilsvermögen und eine
> gute Auffassungsgabe auch komplizierte Sachverhalte aus.

Kein Personaler schreibt solch einen Rotz - nomen est omen.

von Herr Der Ringe Troll (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Kein Personaler schreibt solch einen Rotz - nomen est omen.

Und wer soll das sonst geschrieben haben?

von Ode an die Freunde (Gast)


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Herr Der Ringe Troll schrieb:
> Dieter F. schrieb:
> Kein Personaler schreibt solch einen Rotz - nomen est omen.
>
> Und wer soll das sonst geschrieben haben?

Aufgrund strategischer Neuaufstellungen zur Produktivitätsoptimierung 
mittels Fokussierung auf Kernkompetenzen im Arbeitszeugnisteam ("XXXX") 
(Fachbereich humanressourcenlokatierte Vergangenheitsaufarbeitung) kann 
dir das momentan leider niemand beantworten.

von Herr Der Ringe Troll (Gast)


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Ode an die Freunde schrieb:
> Aufgrund strategischer Neuaufstellungen zur Produktivitätsoptimierung
> mittels Fokussierung auf Kernkompetenzen im Arbeitszeugnisteam ("XXXX")
> (Fachbereich humanressourcenlokatierte Vergangenheitsaufarbeitung) kann
> dir das momentan leider niemand beantworten.

Das ist keine kompetente Antwort mein Freund.

von Der Herr (Gast)


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"Er hörte Aufmerksam zu und

Er hat nicht gearbeitet und war noch nichtmal fähig ein Gespräch zu 
führen

arbeitete sich flexibel in neue Aufgaben ein"

Wenn er mal lust hatte, hat er auch mal die Zeit gefunden zu arbeiten.

von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: Der Herr (Gast)
> Datum: 30.10.2017 18:46

Mensch schreibst du einen Quatsch !

von Diogenes (Gast)


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Zeugnisschreiber schrieb:
> - wenig strukturiert, muss eng geführt werden

Der Herr schrieb:
> Wenn er mal lust hatte, hat er auch mal die Zeit gefunden zu arbeiten.

Voller Überraschungen steckt das Leben.

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