Forum: Offtopic USB - Mehrkanal Audio


von Stefan M. (mannitb303)


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Hallo,

kann man einen USB-Audio Stream in Analog Out wandeln?


Folgende Problematik:

Ich habe eine Roland TR-8 Drum-Maschine welche über USB 14 Einzelkanäle 
zur Verfügung stellt. Da ich aber mehrere Geräte (Synths, 
Audio-Interface, etc.) habe und in meiner DAW nur ein ASIO Treiber 
nutzbar ist bin ich mit den jeweiligen Treibern der Hersteller 
eingeschränkt. Möchte auch gerne die Audiosignale in meinem analog 
Micschpult haben.

Ist es möglich ein Interface zu bauen welches einen USB Eingang und 14 
Analoge Outs hat. Also ein Interface welches die 14 USB-Audio Streams in 
14 Analoge Outs wandelt ohne PC.

Grüße

Stefan

: Verschoben durch Moderator
von Audiomann (Gast)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Ich habe eine Roland TR-8 Drum-Maschine welche über USB 14 Einzelkanäle
> zur Verfügung stellt.
Und zwar als USB-Device.
Du wirst also einen USB-Host aufsetzen müssen, der wiederum die 14 
Kanäle als Audiosignale ausgeben kann.

> kann man einen USB-Audio Stream in Analog Out wandeln?
Das ist kein "USB-Audio Stream" der da aus der TR-8 "herauskommt", denn 
von sich aus kommt da gar nichts heraus, die Daten müssen vom USB-Host 
angefordert und abgeholt werden.
Für dieses "Abholen" brauchst du einen Treiber. Im einfachsten Fall ist 
der schon im Betriebssystem drin. Wenn nicht, dann musst du den Treiber 
selber schreiben und brauchst entsprechende Kenntnisse über die Interna 
und das verwendete Protokoll.

BTW: Kannst du die 14 Audiokanäle einfach so in Windows als Audiosignale 
auswählen und auf dem PC-Audioausgang ausgeben?

BTW2: das hat mit Mikrocontrollern oder gar Elektronik vorrangig erst 
mal nicht nichts zu tun...

: Bearbeitet durch Moderator
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Also USB-Audio gibt es in mehreren Modi und einer davon ist in der Tat 
eine Art streaming, die es gestattet, passive Endgeräte zu treiben, bei 
Lautsprechern z.B.  Dann könnte man mit einem Chip oder einem FPGA, zur 
Not auch einem schnellen Controller das Signal dekodieren.

Allerdings dürfte Lother Recht haben:

Da der TR nur eine Buchse zu haben scheint, über die sowohl MIDI als 
auch das Audio laufen, ist er höchstwahrscheinlich nur ein USB-Slave und 
kann kein host - d.h. alles wird über den Treiber gemacht. Der holt sich 
die Daten nach eigenem Protokoll über time slots asynchron ab und 
schiebt sie sample für sample in den host = PC. Nur so kriegt er wohl 
auch die ganzen Kanäle raus. Nach meinem Kenntnisstand ginge das über 
USB Audio nicht in der Breite.

Ich nehme an, dass er über den konventionellen Ausgang nur den 
kompletten downmix (Stereosumme) schafft, was natürlich die 
Möglichkeiten stark einschränkt. Früher haben wir dazu die Analogen 
Drumboxen gehackt und direkt angezapft. Mein DJ Kollege früher, der 
passenderweise "Roland" hiess:-) hatte neben einer MAM5 auch solche 
Dinger laufen, die eigentlich nur Stereosumme hatten, diese aber direkt 
hochkant auf ein Mischpult montiert und fest verkabelt. Dann hatte man 
alle Effektinserts etc.

Heute müsstest Du die Software hacken oder Du nimmst als Drumcomputer 
den hier: http://www.96khz.org/htm/drumcomputerartix7.htm
Hat 128 Stimmen auf 8 physikalischen Ausgängen.

Das Einzige, was mir einfällt:

Eine Ansammlung von Software-Loops, die einzeln auf die vom original 
Treiber von Roland zur Verfügung gestellten ASIO-Ports zugreifen und sie 
auf eine Soundkarte ausgeben. Ich weiß nicht, ob das so unter Win7 oder 
Win10 überhaupt geht, aber früher hatte Ich "Hubies Loop Back Device" am 
Laufen, das meine Soundscape gefüttert hat. Das lief dann auf dem OS und 
hatte mit dem Soundprogramm nichts zu tun.

Auf diese Weise konnte man den S/PDIF Eingang einer Karte stereo auf 
einen von 8 Stereo-Ausgängen der T-DIF-Ports schieben und sich ein 
internes Mischpult bauen.

Eigentlich ist das aber schon irgendwie Murks, wenn man so ein Gerät 
hat, das voll digital arbeitet und dann nicht breit in die 
Studiolandschaft rauskommt. Wenn das ein Alesis-Synth wäre, hätte der 
eine 8-kanalige ADAT-Schnittstelle.

Ganz modern wäre eine HDMI-Schnittstelle nach neuerer Spec: Die kann bis 
zu 32-Kanal-Audio und Abtastraten von 1536 kHz. Das wäre genau passend 
für meine 192x8!!!!  Da kann man dann im loop oder im Stern 8 digitale 
Lautsprecher dranhängen und hat 3D-Sound.

von Stefan M. (mannitb303)


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Hallo,

danke für eure Antworten.

@Lothar: Ja, ich kann die 14 Kanäle an meinem PC auswählen und sie 
ausgeben.



@Jürgen: Das mit dem Treiber ist schon richtig, Roland liefert einen 
ASIO Treiber mit der dann 14 Audio-Eingänge am PC bereitstellt sodas ich 
in meiner DAW 14 Audio-Ins habe welche von der TR kommen. Leider kann 
aber die DAW nur einen ASIO Treiber verwalten, ausserdem hätte ich das 
Audiosignal gerne an meinem Analog-Mischpult.

Da ASIO ja von Steinberg spezifiziert ist müsste man doch einen Host 
bauen können der ASIO auch kann, z.b. Raspberry Pi, Arm, o.ä.

Meine Idee: Roland TR als Slave über USB angeschlossen an einen 
eigenständigen Host (kein PC) welcher ASIO kann (eigene Software die das 
ASIO-Protokoll kann), D/A- Wandler auf Analog-Outputs.

Oder liege ich da Falsch?

Grüße

Stefan Manhart

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan M. schrieb:
> Meine Idee: Roland TR als Slave über USB angeschlossen an einen
> eigenständigen Host (kein PC) welcher ASIO kann (eigene Software die das
> ASIO-Protokoll kann), D/A- Wandler auf Analog-Outputs.
>
> Oder liege ich da Falsch?

leider liegst Du da falsch.

ASIO ist eine Treiberschnittstelle für Windows, kein Transferprotokoll. 
Es geht also nicht ASIO über die USB-Leitung, sondern vermutlich ein 
proprietäres Protokoll des Herstellers. Der Windows-Treiber des 
Herstellers in Deinem PC bietet die damit übertragenen Daten dann an der 
ASIO-Schnittstelle an für andere Programme an.

von Stefan M. (mannitb303)


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Hallo Gerd,

danke für die Zerstörung meiner Träume... :)

Hab ich mir schon gedacht sonst würde es so etwas ja schon geben.

Trotzdem Danke an alle.

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