Forum: HF, Funk und Felder Messung Rueckflussdaempfung bei DVB-S Tunern und SDI


von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Um mal einen Blick auf den Verlauf der Rueckflussdaempfung ueber die 
Frequenz bei z.B. DVB-S-Tunern oder 3G-SDI Anschluessen werfen zu 
koennen, brauchts nach meinem Kenntnisstand einen Network Analyzer. Nun 
ist die Portokasse nicht annaehrend so gefuellt, wie ich's gerne haette, 
um irgendwas von den ueblichen Verdaechtigen (R&S, Agilent, 
Keysight,...) zu kaufen. Und wahrscheinlich koennte dann so ein 
Dickschiff auch deutlich mehr, als ich eigentlich brauch'.

Jetzt bin ich hier:
Beitrag "VNA für ~350€?"

ueber dieses Ding gestolpert:

Baum schrieb:
> Mini VNA Tiny -> http://www.wimo.com/minivna-network-analyser_d.html

Hat das wer im Einsatz und taet' das dafuer taugen?

Gruss
WK

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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"Im Einsatz" wäre übertrieben, ich hab das Ding rumliegen. Als erstes 
würde ich mal einen Koppelkondensator vorschalten, die 12/18VDC sind für 
das Messgerät sicher gefährlich.
Beitrag "NWA-Messung an DC-Elektronikschaltung"

Wir haben hier sogar ein Blockschaltbild zum mini-VNA:
Beitrag "Kennt jemand den mini-VNA Tiny 1-3000 MHz?"

und noch ein paar weitere Diskussionen, auch zu den Alternativen von 
Thomas Baier, Funkamateur und anderen. Für den Sat-Tuner sollte der 
Frequenzbereich aber schon bis 2,2GHz reichen.

von ZF (Gast)


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Aber Achtung: Normale Messtechnik ist auf 50 Ohm Nennimpedanz ausgelegt, 
Fernsehtechnik hat dagegen 75 Ohm. Möglicherweise könnte man die 
Kalibrierung in der Messebene mit 75 Ohm Abschluss (+ open + short) 
machen, ggf. mit etwas zusätzlichem Fehler. Habe ich aber noch nie 
ausprobiert.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Merci fuers Feedback. Ja, das mit dem DC ist mir schon klar. Auch beim 
SDI-Signal koennts mit der HF-Leistung schon unangenehm werden. Aber da 
mach' ich mir keine Sorgen - diese Fallgruben hab' ich im Blick.

Wo ich eben keine Ahnung hab', ist z.b. die 75 Ohm statt 50 Ohm - kann 
man das rauskalibrieren? Ich muesst' da ja eh' mit fiesen 
Adapterstrippen SMA->BNC bzw. SMA->F-Stecker arbeiten. Und das dann auch 
noch "rauskalibrieren"...geht das? Wenn nicht, muss ich dann mit einem 
50/75 Ohm Anpassglied (also irgendsowas ohmsches, 
Spannungsteilerartiges) arbeiten und die ganzen gemessenen Werte 
rueckwaerts rechnen?

In Java geschriebene Software stimmt mich auch nicht so besonders froh - 
ich brauch echt keine Toolbars, etc. aufm Rechner ;-)
Letzlich erscheint das Ding ja dann fuer den Rechner, wie eine serielle 
Schnittstelle - da hab' ich schon so Wunderdinge gehoert, dass bei jedem 
mal Anstoepseln unter Windows die Nummer hinterm COM eines hochgezaehlt 
wurde.
Muss ich mit solchen Scherzen rechnen?
Wie sind denn da die Erfahrungen?

@Christoph: Wenn das Dingens bei dir rumliegt - aus welchem Grund? Weils 
so kacke ist, dass du lieber was Anderes fuer Messungen hernimmst oder 
weil du allgemein selten was mit einem VNA misst?

Gruss
WK

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Letzteres, ich hatte die letzten Jahre kein aktuelles Projekt. Hier 
meine Messungen an zwei Filtern, die ich Jahre davor aufgebaut hatte. 
Ein Helixkreis für das Wettersatellitenband und ein Interdigitalfilter 
für 2,3GHz.

von Martin L. (Gast)


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Hallo,

wir hatten den VNA mal in die Stratosphäre geschickt. Hat im Prinzip 
funktioniert - allerdings ist die Stabilität der Kalibrierung bei 
Temperaturschwankungen schlecht. Da also darauf achten.
Es gibt IMHO auch einen Thread über das Innenleben und ich hatte mich 
gewundert, dass die darin eingesetzten Mischer gar nicht für den 
genutzten Frequenzbereich spezifiziert sind. Eine Nachfrage beim 
Hersteller der Mischer hat dann aber ergeben, dass die Mischer (IMHO 
Gilber-Cell) durchaus auch bei den niedrigen Frequenzen funktionieren 
aber nicht spezifiziert und damit nichts garantiert ist.
Wenn es aber nur um eine Handvoll Messungen geht frag doch lieber 
jemanden der ein besseres Gerät hat.

Viele Grüße,
 Martin Laabs

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ja, die Temperaturabhaengigkeit kommt auch in dem >1h Video auf der 
Herstellerseite zur Sprache. Die wuerd' mich jetzt nicht gross stoeren; 
Outdooreinsaetze sind nicht geplant. Und die Messungen sind nicht so 
pressant, dass man nicht 10min das Ding "vorgluehen" lassen kann. Frage 
waere dann hoechstens, ob die 50°C Betriebstemperatur dann im Inneren 
schon etwas so warm werden lassen, dass es auf die Lebensdauer geht.
Was ich grad' auch nicht einschaetzen kann, ist die 50 vs. 75 Ohm 
Geschichte und wieviel Leitung (also Stueckchen Koaxkabel an 
F-Stecker/BNC-Stecker) man fuer die Rueckflussdaempfungsmessung 
rauskalibrieren kann.

Gruss
WK

von ZF (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Ja, die Temperaturabhaengigkeit kommt auch in dem >1h Video auf der
> Herstellerseite zur Sprache. Die wuerd' mich jetzt nicht gross stoeren;
> Outdooreinsaetze sind nicht geplant. Und die Messungen sind nicht so
> pressant, dass man nicht 10min das Ding "vorgluehen" lassen kann. Frage
> waere dann hoechstens, ob die 50°C Betriebstemperatur dann im Inneren
> schon etwas so warm werden lassen, dass es auf die Lebensdauer geht.


> Was ich grad' auch nicht einschaetzen kann, ist die 50 vs. 75 Ohm
> Geschichte und wieviel Leitung (also Stueckchen Koaxkabel an
> F-Stecker/BNC-Stecker) man fuer die Rueckflussdaempfungsmessung
> rauskalibrieren kann.

Ich bin mir nicht sicher was weniger zusätzlichen Fehler erzeugt: 
Minimum Loss Pad 50<=>75 Ohm und mit 75 Ohm + open + short in der 
Messebebene (wahrscheinlich der Stecker mit dem Du an den Tuner willst) 
kalibrieren und den VNA glauben lassen es seien 50 Ohm, oder ohne 
Minimum Loss Pad ihm sagen, dass es 75 Ohm sind und das Diagramm auf 75 
Ohm normiert sein soll. Sagt das Handbuch dazu was?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

ZF schrieb:
> Sagt das Handbuch dazu was?

In dem User Guide von DL2SBA hab' ich dazu nix gefunden.
Gibts da sonst noch schlaue Literatur?

Gruss
WK

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