Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Referenzspannungsquellen - Die-Bilder


von Richard K. (richi123)


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Guten Abend,

ein allgemeiner Thread für Die-Bilder von Referenzspannungsquellen 
könnte vielleicht auch nicht schaden. :)

Heute hätte ich eine AD588 Revision A:

https://www.richis-lab.de/REF12.htm

Das ist ein recht interessanter Baustein, mehr als nur eine einfache 
Referenzspannungsquelle...

von Richard K. (richi123)


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Da gibt es doch tatsächlich AD588-Teile, die absolut gleich beschriftet 
sind aber andere Die-Revisionen enthalten. Und bei diesen Revisionen 
handelt es sich nicht um fast gleiche Designs.

Aber lest selbst:

https://www.richis-lab.de/REF13.htm

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Zu den drei zusätzlichen Transistoren sei noch herangetragen, wofür 
solche Elemente früher auch genutzt wurden. Wenn auf der 
Standardchipgröße noch Platz übrig blieb, fügte  man auf der Schablone 
noch einen Transistor hinzu. Nach dem Ende des Chipfertigungsprozesses 
dessen Daten vermessen (Verstärkung, Sperrspannungen), korrelierten mit 
der Qualität des Fertigungsprozesses.

von Richard K. (richi123)


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Da hast du grundsätzlich Recht. Diesen Test-Transistor gibt es 
allerdings bereits seit der Revision A in der linken unteren Ecke. 
Außerdem würde es mich wundern, wenn man zu einer neueren Revision mehr 
Teststrukturen integriert hätte. Und dann kommt noch dazu, dass zum Test 
einer Transistorart nicht unbedingt drei gleiche Transistoren notwendig 
wären.

Aber ausschließen kann ich es natürlich nicht.

Grüße,

Richard

von Richard K. (richi123)


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So, ich musste die Berichte zur AD588 Rev. A und zur AD588 Rev. C noch 
einmal überarbeiten.
Was mir nicht sofort aufgefallen ist: Das Package trägt einen Datecode 
von 2005. Die AD-Variante wurde aber zu diesem Zeitpunkt schon lange 
nicht mehr hergestellt. Betrachtet man den Metalldeckel genauer, so 
stellt man fest, dass er eine raue, höchstwahrscheinlich abgeschliffene 
Struktur aufweist.
Man kann folglich davon ausgehen, dass es sich um "recycelte" Teile 
handelt, die neu beschriftet wurden. Das erklärt auch warum die AD588 
teilweise nicht funktional waren.
Diese Möglichkeit hatte ich zuerst ausgeschlossen, weil die Beschriftung 
sehr professionell aussieht und das Herausschleifen der eingravierten 
Buchstaben aus dem Metalldeckel einen nicht ganz unerheblichen Aufwand 
darstellen dürfte.

Noch zwei Anpassungen bei der Revision C:
- Die drei Transistorpaare in den Eingangs-Differenzverstärkerstufen der 
Operationsverstärker sind bei der Rev. A geradlinig durchverbunden und 
in der Rev. C über kreuz verschaltet. Das dürfte zu einem besseren 
thermischen Verhalten führen.
- Die Zusatzschaltung am Eingang GND-SENSE- des Operationsverstärkers A2 
könnte eine Kompensation des Bias-Stroms sein. In der bipolaren 
Verschaltung der AD588 ist nämlich der GND-SENSE- an ein hochohmiges 
Potential angebunden, während der GND-SENSE+ niederohmig an Masse 
angebunden ist. Die Bias-Ströme können daher zu Offsetschwankungen 
führen, was eine Kompensation wünschenswert macht. Wie die Kompensation 
genau funktionieren könnte ist mir allerdings (noch?) nicht klar.
(Danke an magic aus dem EEVblog-Forum :))

von Jochen F. (jamesy)


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Also findet man auch so Fake-Halbleiter - das hätte ich so heftig gar 
nicht erwartet.
Auf jeden Fall interessant!

von Richard K. (richi123)


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Heute habe ich eine MAX6350 für euch:

https://www.richis-lab.de/REF14.htm

Die Bilder sind leider nicht so schön geworden wie ich es mir gewünscht 
hätte, aber in Anbetracht der Komplexität, der wenigen verfügbaren 
Informationen und der kleinen Strukturen könnte ich sowieso nicht viel 
mehr herausholen.

Das Die ist extrem groß. Da reicht ein SO8-Package schon fast nicht 
mehr.

von Anja (Gast)



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Hallo,

interessant. Bei den feinen Strukturen habe ich schon fast den Verdacht 
daß hier ein digitaler Abgleich der Ausgangsspannung und des 
Temperaturgangs erfolgt. Ist da ggf. ein Temperatursensor eine Art 
EEPROM und ein kleiner DAC im Spiel?

Das würde ggf. auch erklären warum ich als erstes bei einem MAX6350 (und 
noch deutlicher beim MAX6250A) eine Art Popcorn-Rauschen immer an 
ähnlicher Temperatur bei Wiederholungsmessungen gesehen habe.

Gruß Anja

von Richard K. (richi123)


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Ein interessanter Hinweis.
Ich meine allerdings nur analoge Schaltungsteile erkennen zu können.

Sollte jemand einen genaueren Blick darauf werfen wollen:
https://www.richis-lab.de/temp/01.jpg
https://www.richis-lab.de/temp/02.jpg

Wie gesagt, ich bin nicht ganz glücklich mit der Qualität, aber etwas 
digitales würde man meiner Meinung nach schon sehen.
Ich vermute eher, dass man sehr exquisite analoge Hilfsschaltungen 
integriert hat...

von Horst O. (obelix2007)



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Horst O. schrieb:
> Hallo hier ins Forum,
>
> ... bin letztens bei der Suche nach 'nem verschollenen Bauteil über
> dieses hier gestolpert und frage mal, ob jemand hier sowas kennt?
>

Hallo Richard,

... hänge mich mal hier an, mit der Frage, ob dieser Hybrid-Baustein ev. 
für Dich von Interesse ist, sein Innerstes hier mal zu zeigen?

Bei'm Test stellte sich heraus, nur 3 von 16 Digitaleingängen bewirken 
noch Änderungen am Analogausgang. Somit stünde er zur "Öffnung" bereit.

Ich lese Deine Beiträge hier im Forum immer mit großem Interesse und 
finde die Bilder auf Deiner Internet-Seite einfach grandios.

Gruß Horst

von Richard K. (richi123)


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Hallo Horst,

ich denke da sollte man schon mal einen Blick rein werfen. :)
Ich schreib dir gleich eine PN.

Grüße,

Richard

von Richard K. (richi123)


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Bin gerade noch darauf hingewiesen worden, dass die eigenartige 
Kontaktierung der Kondensatorfläche in der MAX6325 sechs Buchstaben 
abbildet:

https://www.richis-lab.de/images/REF01/14_09.jpg

Das dürften die Initialen der Entwickler sein.

von Richard K. (richi123)


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Nachdem wir schon lange keine Referenzspannungsquelle mehr hatten, kann 
ich euch heute eine SZY22 präsentieren:

https://www.richis-lab.de/REF15.htm

Interessant: Das Teil enthält nur zwei, keine drei Dioden, wie es im 
Datenblatt dargestellt ist.

von Richard K. (richi123)


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Von Horst O. (obelix2007) haben wir hier eine AD1403, eine 
Bandgap-Spannungsreferenz:

https://www.richis-lab.de/REF16.htm

Das Teil ist nicht allzu komplex aufgebaut, enthält aber doch ein paar 
interessante Überraschungen.

von Richard K. (richi123)


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Richard K. schrieb:
> Von Horst O. (obelix2007) haben wir hier eine AD1403, eine
> Bandgap-Spannungsreferenz:
>
> https://www.richis-lab.de/REF16.htm
>
> Das Teil ist nicht allzu komplex aufgebaut, enthält aber doch ein paar
> interessante Überraschungen.


Ich musste noch ein größeres Update zur AD1403 hochladen. Im Datenblatt 
wird auf ein Patent verwiesen, dass die Funktion der Schaltung erklärt. 
Ich lag grundsätzlich nicht falsch mit meinen Interpretationen, die 
Schaltung hat aber noch eine versteckte Funktion. Sie sorgt dafür, dass 
die Kollektorpotentiale der Bandgap-Transistoren konstant bleiben.
Außerdem habe ich noch einen versteckten 100pF(!)-Kondensator entdeckt.

von Richard K. (richi123)


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Richard K. schrieb:
> Nachdem wir schon lange keine Referenzspannungsquelle mehr hatten, kann
> ich euch heute eine SZY22 präsentieren:
>
> https://www.richis-lab.de/REF15.htm
>
> Interessant: Das Teil enthält nur zwei, keine drei Dioden, wie es im
> Datenblatt dargestellt ist.


Nun, das konnte ich natürlich nicht so stehen lassen.

Zum einen habe ich ein Diagramm zum Streubereich des 
Temperaturkoeffizienten der damaligen Z-Dioden gefunden. Das erklärt, 
dass teilweise wohl auch eine Diode in Flussrichtung ausreichend war, um 
den Temperaturkoeffizienten der Z-Diode zu kompensieren:
https://www.richis-lab.de/REF15.htm

Dazu musste ich natürlich eine andere SZY22 zerlegen und siehe da, dort 
finden sich tatsächlich drei Dioden:
https://www.richis-lab.de/REF17.htm
Schöner Nebeneffekt: Man sieht wie sich die Dioden entwickelt haben. In 
der ersten SZY22 befanden sich noch Legierungsdioden. Die Dioden in der 
zweiten SZY22 scheinen bereits per Diffusion hergestellt worden zu sein.

Und dann hat sich dazu noch eine SZY23, die beste Sortierung, 
eingeschlichen:
https://www.richis-lab.de/REF18.htm
Die kam aus dem Röhrenwerk Mühlhausen.

So, damit wäre der SZY auch Genüge getan. :)

von Richard K. (richi123)


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Ich muss mich korrigieren. Es ist mir etwas peinlich, aber ich muss 
zugeben, dass auch die erste SZY22 drei Dioden enthalten hat. Beim 
Aufräumen und Archivieren der Teile ist mir eine dritte Diode in die 
Hände gefallen!
In den verbrannten braunen Resten sah das aber auch alles ziemlich 
gleich aus...

von Richard K. (richi123)


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Die LTZ1000 ist eine der besten Referenzspannungsquellen. Analog Devices 
hat jetzt mit der ADR1000 einen Nachfolger präsentiert:

https://www.richis-lab.de/REF19.htm

Danke an Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) für die 
Bauteilspende!

von Anja (Gast)


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Hallo,

klasse Bilder, danke dafür.

Gruß Anja

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dieses riesen-Die bei Maxim verwirrt mich etwas. Wo doch die Hersteller 
immer alles daran setzen, die Fläche des Chips zu minimieren, um die 
Ausbeute zu erhöhen. Vielleicht ist das auch nicht digital, sondern was 
analoges wie beim MAX038 der Dreieck nach Sinus Schaper.

---
@Anja:
Was nimmt man denn als Referenz für zuhause, wenn man 3- bis 4-stellige 
Messgeräte kontrollieren möchte? Ein gebrauchtes 5-stelliges kaufen oder 
ein 8-pinner DIP?

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Abdul K. schrieb:
> Was nimmt man denn als Referenz für zuhause, wenn man 3- bis 4-stellige
> Messgeräte kontrollieren möchte?

Ich bin zwar nicht Anja, aber ich könnte mir dafür sowas hier 
vorstellen:
https://www.welectron.com/DMMCheck-Plus-Multimeter-Kalibrier-Referenz

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Zu teuer für das was es kann. Mir fiel das nur diese Woche auf, daß ich 
mein Analog Discovery mit einem 3,5-stelligen DMM gar nicht voll 
abgleichen kann. Bleiben ein paar mV. Das AD hat 14bit Wandler.

von Anja (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> @Anja:
> Was nimmt man denn als Referenz für zuhause, wenn man 3- bis 4-stellige
> Messgeräte kontrollieren möchte? Ein gebrauchtes 5-stelliges kaufen oder
> ein 8-pinner DIP?

Eher ein gebrauchtes 5 stelliges. Was willst Du mit einem einzigen 
Kalibrierpunkt?

Gruß Anja

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gute Frage. Zumindest hat man ja noch [0,0].

von Pandur S. (jetztnicht)


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Diese ADR1000 ist weder bei Analogdevices, noch bei Digikey zu finden...

von Richard K. (richi123)


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Die kann man nur über myAnalog bestellen (mit einer VAT). Ist halt was 
besonderes. :)

von Marek N. (Gast)


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Ich dachte auch, es gäbe nur ca. 70 bis 100 Samples weltweit davon.

von Richard K. (richi123)


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Wenn ich mir die Bestellungen im EEVBlog-Forum so anschaue kann das 
eigentlich nicht sein. :)
Bisher hat man zwei Batches gesehen, die 1839, die ich auch hatte und 
2108.

von Richard K. (richi123)


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So, ich habe mich dann doch mal an Flusssäure herangewagt und die 
ADR1000 näher analysiert.

Hier habe ich beschrieben, was ich getan habe, um die einzelnen Lagen 
der ADR1000 aufzulösen:
https://www.richis-lab.de/Howto_Decap_HF.htm

Und hier (am Ende) habe ich die Strukturen der ADR1000 ihren Funktionen 
zugeordnet:
https://www.richis-lab.de/REF19.htm

von Richard K. (richi123)


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Von der ADR1000 gibt es aktuell nur zwei Datecodes: 1839 und seit kurzem 
2108. Als die ersten 2108-Teile auftauchten, waren die Leute gleich mal 
nervös, ob das vielleicht etwas anderes ist. Ein paar gute Bilder 
schaden da nicht:

https://www.richis-lab.de/REF19.htm

(F5 drücken :))

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Richard K. schrieb:
> Von der ADR1000 gibt es aktuell nur zwei Datecodes: 1839 und seit
> kurzem
> 2108. Als die ersten 2108-Teile auftauchten, waren die Leute gleich mal
> nervös, ob das vielleicht etwas anderes ist. Ein paar gute Bilder
> schaden da nicht:
>
> https://www.richis-lab.de/REF19.htm
>
> (F5 drücken :))

"um fast eineinhalb Jahre überbrücken zu können."

Um ein Jahr verrechnet.

von Richard K. (richi123)


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Danke für den Hinweis!

Der Zehnerübergang war schon immer ein hartes Kapitel der höheren 
Mathematik. :)

von A. B. (branadic)


Angehängte Dateien:

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Von der ADR1000 gibt es nicht zwei, sondern mindestens drei Date Codes, 
ich habe auch schon 1727 gesehen.
Ich beobachte eine ADR1000 (1839) jetzt seit 3300 h, die 
temperaturkompensiert und auf 10 V + ein paar ppm getrimmt wurde, weil 
die Referenz ja erwartungsgemäß nach unten driftet.
Mein Setup misst die 10 V mit einem 8.5-stelligen DMM direkt und zwei 
K2182A messen einmal die Differenz zweier Fluke 7000 sowie die Differenz 
zwischen der ADR1000 und einem der Fluke 7000.
Das DMM behauptet, dass sich die ADR1000 seit etwa 300 h stabilisiert 
hat, während die Differenzmessung klar zeigt, dass sie weiterhin einem 
exponentiellen Verlauf folgt.
Es gibt bisher leider nur wenig Messergebnisse, aber der 
Erfahrungsaustausch der hinter der offenen Bühne stattfindet zeigt, dass 
andere ebenfalls lineare Driften mit Multimetern beobachten, bisher 
jedoch ohne Anzeichen einer Stabilisierung in der gleichen Zeit.
Bevor die ADR1000 tatsächlich zur neuen Legende wird, ich meine damit 
aufgrund der Performance, nicht aufgrund ihrer schlechten Verfügbarkeit 
und die LTZ ablöst, wird sicherlich noch sehr viel Zeit vergehen.

-branadic-

von Richard K. (richi123)


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A. B. schrieb:
> Von der ADR1000 gibt es nicht zwei, sondern mindestens drei Date Codes,

Da stimme ich dir zu. Von der jüngeren Sorte sind bis jetzt zwei Batches 
aufgetaucht. Ich habe den Text auf meiner Seite diesbezüglich schon vor 
längerer Zeit korrigiert.

von A. B. (branadic)


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Hier ist ein Exemplar mit 1727 zu sehen:

https://pbs.twimg.com/media/E5_zyWZWYAEzjUx?format=jpg&name=large

-branadic-

von Richard K. (richi123)


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Oha, 2017? Das hatte ich vorher überlesen. Das ist mir neu!
Die gibt es ja doch tatsächlich schon ganz schön lang. Wahnsinn...

von Richard K. (richi123)


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Ich habe hier eine ADR1399. Bevor ich aber die ADR1399 präsentieren 
kann, musste ich erst mal die LM399 und damit auch die MAC199 
aktualisieren. Das waren ja doch recht alte Bilder und Texte.

Also haben wir hier die neue Version der LM399-Analyse:
https://www.richis-lab.de/REF02.htm

Und hier die neue Version der MAC199-Analyse:
https://www.richis-lab.de/REF02a.htm

von Andrew T. (marsufant)


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Richard K. schrieb:
> Ich habe hier eine ADR1399.

Dann hattest Du wohl gute Kontake zu analog.com
Die ADR1399, ein sehr interessantes Teil, ist leider immer noch äußerst 
schwer erhältich über die offzielle webseite.
"shipment date pending" ist die lakonische Meldung.

Gibt es eigentlich schon ein paar neue Meßergebnisse über das 
Driftverhalten und die Stabilität (also ausserhalb der analog.com 
webseiten info)?
A.B, hast du da evtl. etwas?

von Richard K. (richi123)


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Bei mir hieß es auch erst "backorder", es ging aber dann doch 
überraschend schnell.

Das Messen überlasse ich den Experten. :)

von A. B. (branadic)


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@ Andrew T.

Ich habe inzwischen 4000 h an der ADR1000 zusammen und es sieht aus, als 
würde sie sich stabilisieren bzw. als hätte sie sich stabilisiert. 
Ergebnisse sind hier zu finden:

https://www.eevblog.com/forum/metrology/lowest-drift-lowest-noise-voltage-reference/msg3944398/#msg3944398

An der ADR1399 habe ich gerade erst mit Messungen begonnen, am 
26.02.2022 sind dann die ersten 1000 h verstrichen, danach sollte es 
dann interessant werden, da das Datenblatt hier eine Stabilisierung 
suggeriert. Schauen wir mal ob das auch bei mir so sein wird.

-branadic-

von Richard K. (richi123)


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So, hiermit haben wir dann auch Bilder der neuen ADR1399:

https://www.richis-lab.de/REF20.htm

von Armin X. (werweiswas)


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A. B. schrieb:
> An der ADR1399 habe ich gerade erst mit Messungen begonnen, am
> 26.02.2022 sind dann die ersten 1000 h verstrichen, danach sollte es
> dann interessant werden, da das Datenblatt hier eine Stabilisierung
> suggeriert. Schauen wir mal ob das auch bei mir so sein wird.

inwieweit spielt dabei eigentlich der in den beteiligten Messgeräten 
mitinvolvierte Operationsverstärker eine Rolle?
Wenn dieser nicht (langzeit)stabil bleibt hilft doch die beste Referenz 
zur Erzeugung der meist betrachteten 10V nichts.

MfG

von A. B. (branadic)


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Armin, ich verstehe deine Frage nicht ganz, aber die Messgeräte haben 
AutoZero-Funktionalität.

-branadic-

von Bernd (Gast)


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A. B. schrieb:
> Armin, ich verstehe deine Frage nicht ganz, aber die Messgeräte haben
> AutoZero-Funktionalität.

Nun ja, jedes Messgerät hat eine Referenz (Spannung und/oder Zeit), die 
auch nur eine begrenzte Stabilität hat. Wenn der Messwert stabiler 
steht, als die Referenz, dann hat man nur die Stabilität der Referenz 
gemessen...

Damit der Messfehler unter 10 % bleibt, sollte das Messgerät um Faktor 
10 besser sein.

von Armin X. (werweiswas)


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Hp hat ja beispielsweise in den 3457a einen LT1001 mit eingebaut um die 
Referenzspannung auf 10V anzuheben.
Ist dessen drift so viel geringer wie der der Referenz?

MfG

von A. B. (branadic)


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Niemand wird sich auf ein einzelnes Messgerät und dessen Stabilität 
verlassen, um die Stabilität einer Referenz zu vermessen, stattdessen 
wird man drei Referenzen untereinander vergleichen, z.B. mit einem 
Nanovoltmeter oder dem Multimeter im unteren Messbereich, Stichwort 
3-cornered hat method.
Die Stabilität des OpAmps ist bei den meisten Referenzen nicht das 
Problem, da eher die Referenz die Performance dominiert.
Aber mit neuen, noch besseren Referenzen spielt das dann irgendwo auch 
eine Rolle. Zum Glück haben wir ja noch die Chopper oder AZ OpAmps, die 
sich ebenfalls weiterentwickelt haben (OPA189, ADA4522, etc.). Für die 
Verstärkung auf z.B. 10 V leisten die einen sehr guten Dienst, benötigen 
aber natürlich auch die entsprechende Sorgfalt.

-branadic-

von Richard K. (richi123)


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Der Transistor T16 der ADR1399 (und der LM399) besitzt mehrere Emitter, 
von denen anscheinend einer über T15 mit dem Kollektor verbunden ist.
Meines Erachtens ist das eine Verbindung ohne Funktion. Das wäre eine 
Z-Diode an einer Stelle, an der sie niemals durchbricht.
Man hat schon öfter gehört, dass Entwickler manchmal funktionslose 
Schaltungsteile integriert haben. Vielleicht ist das hier der Fall.

Nichtsdestotrotz wollte ich noch einen genaueren Blick auf diesen 
Transistor werfen und habe mal wieder die harten Sachen ausgepackt:
https://www.richis-lab.de/REF20.htm#Update
Es ist ein weiterer Emitter.

von Andrew T. (marsufant)


Angehängte Dateien:

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Richard K. schrieb:
> Bei mir hieß es auch erst "backorder", es ging aber dann doch
> überraschend schnell.

Diese (positive) Erfahrung habe ich auch gemacht. Die Teile kamen 
letzten Freitag bei mir an.

Der Aufbau gestaltet sich recht unkompliziert.
Ich habe mich für die gepufferte Version aus dem DaBla entschieden, fig. 
22 pg10 . Und mal "so auf die Schnelle" aufgebaut.
Der OP ist ein OP177, weil vorhanden.
Ein auto zero OPV wäre natürlich schöner .-)
Das Teil lief "auf Anhieb", 7.06477V am Ausgang sagt das HP3458.
Ein gebrauchtes Modemgehäuse paßte ganz gut, ein Styropor Schild 
unterhalb und eine Styropor Glocke oberhalb (für das Bild abgenommen) 
reduzieren dann die Luftbewegung.

von Richard K. (richi123)


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Schön!

Für diese Bereiche bin ich zu schlecht ausgestattet. Mein bestes 
Multimeter liefert nur 6,5 Stellen. :)

von Richard K. (richi123)


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Hier hätten wir mal wieder eine Referenzspannungsquelle, eine VRE305A 
der Thaler Corporation:

https://www.richis-lab.de/REF21.htm

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wahnsinnig gute Bilder👍

von Richard K. (richi123)


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Danke! Man tut was man kann. :)


Dazu vielleicht noch schnell eine Frage an das Schwarmwissen hier:
Was würdet ihr mir für ein Bildbearbeitungsprogramm empfehlen?

Bisher habe ich immer mit einer sehr alten Version von Photoshop 
gearbeitet (CS2). Die ist gratis und war für mich bisher vollkommen 
ausreichend: Drehen, Schneiden, Tonwertkorrektur, vielleicht mal einen 
Fehler wegstempeln.

Bei sehr großen Bildern macht diese Photoshop-Version leider zunehmend 
Probleme. Nun teste ich gerade Gimp. Das scheint aber auch nicht ganz 
problemlos zu laufen. Die automatische Kontrastspreizung bleibt zum 
Beispiel bei 5GB-Bildern (XCF) gerne mal hängen.

Bevor ich mich in Gimp weiter einarbeite, würde hier jemand ein anderes 
Programm empfehlen?
Gerne gratis, ich zahle aber auch für Qualität. Die aktuellen 
Photoshop-Abos sind mir allerdings zu teuer.

von Horst O. (obelix2007)


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Hallo Richard,

... schau Dir mal IrfanView an.

Gruß Horst

von Richard K. (richi123)


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Hallo Horst,

IrfanView war für mich bisher ein reiner Bildbetrachter. Ich schau mir 
mal an was da mittlerweile so drin steckt.

Danke für den Hinweis!

Grüße,

Richard

von Richard K. (richi123)


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1N829, eine kleine Referenzspannungsquelle (temperaturkompensierte 
Zenerdiode):

https://www.richis-lab.de/REF22.htm

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Richard,

in Anlehnung an Vicco von Bülow:

es schleift und abbildet der Richi-Mann,
wo Peter nur mutmaßen kann!

Vielen Dank für Deine Bemühungen.

von Richard K. (richi123)


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Gerne!

Das Betätigungsfeld ist beinahe endlos, da kommt noch einiges... :)

von Peter M. (r2d3)


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Ich war noch gar nicht fertig!!!

Hallo Richard,

es schleift und abbildet der Richi-Mann,
wo Peter nur mutmaßen kann!

Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2022.
Richard dringt mit Fräse und Fotoapparat in Welten vor, die noch nie ein 
Mensch gesehen hat.

Das war jetzt keine Ironie!
Ich freue mich, dass ich an Deinen Expeditionen teilhaben darf und danke 
präventiv im Namen aller Voltnuts - und davon lesen auch einige hier mit 
- dass Du unsere Neugier befriedigst!

Gruß
Peter

von Richard K. (richi123)


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Oh, und ich habe dir das Editieren blockiert, entschuldige! :)

Schön geschrieben!
Es freut mich immer zu hören, dass meine Bilder und Erkenntnisse gut 
ankommen. Das motiviert.

Grüße,

Richard

von Richard K. (richi123)


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Habe ich doch tatsächlich p und n vertauscht!
Die Struktur muss pnp sein, sonst gäbe es auch keine "double anode" 
Varianten.
Ist jetzt korrigiert...

von Rajko B. (balun)


Angehängte Dateien:

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Hallo zusammen,

ich hätte auch noch einen neueren ADR1000 Date Code anzubieten.

Grüsse,
Rajko

von Richard K. (richi123)


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Mittlerweile sind schon mehrere Datecodes aufgetaucht. Damit hat es wohl 
keine besondere Bewandtnis.
Anfänglich schien es so, als ob es nur einen "alten" und einen neuen 
Datecode gäben würde. Bei diesen speziellen Bauteilen, die nicht jeder 
benötigt weiß man ja nie...

Grüße,

Richard

von Rajko B. (balun)


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Danke für die Info, ich dachte es ist immer noch aktuell.

Grüsse,
Rajko

von Richard K. (richi123)


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Hier haben wir eine eher unbekannte, chinesische, 
temperaturkompensierte, buried Zenerdiode:

Shanghai 17th Radio Factory
2DW234

https://www.richis-lab.de/REF23.htm

von Andrew T. (marsufant)


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Richard K. schrieb:
> https://www.richis-lab.de/REF23.htm

Mit 5ppm/K schon recht beeindruckend.

Sehe ich das richtig das bei den Bilder die Du mit "..befindet sich nur 
das Lot" beschriftet hast kein Halbleiter verbaut war, als Du sie 
bekamst?
Als es nur ein Leer-Gehäuse ist?

von Richard K. (richi123)


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Nein, eine Zenerdiode war immer verbaut, da war aber keine zusätzliche 
"Altlast" drinnen.

von Richard K. (richi123)


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Die SZA263 hat noch gefehlt:

https://www.richis-lab.de/REF24.htm

von Andrew T. (marsufant)


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Richard K. schrieb:
> Die SZA263 hat noch gefehlt:
>
> https://www.richis-lab.de/REF24.htm

Magst Du mal an die REF70xx bzw. REF62xx bzw. REF50xx
von TI denken?
Wäre das was?

von HildeK (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Magst Du mal an die REF70xx bzw. REF62xx bzw. REF50xx
> von TI denken?
> Wäre das was?

Schick ihm doch einfach ein paar ...

von Richard K. (richi123)


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Ich habe REF3033 hier, da kämpfe ich gerade noch mit der 
Polyimid-Schutzschicht. Ich hoffe, dass ich die einigermaßen weg 
bekomme...

Sind das eigentlich mit unterschiedliche Sortierungen, die REF30xx, die 
REF50xx und die anderen? Habe mich damit noch nicht beschäftigt...

von Andrew T. (marsufant)


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Richard K. schrieb:
> Sind das eigentlich mit unterschiedliche Sortierungen, die REF30xx, die
> REF50xx und die anderen? Habe mich damit noch nicht beschäftigt...

Sind nach Aussage des FAE von TI mit dem ich zu tun habe 
unterschiedliche Dies.
Also nicht einfach nur sortiert, sondern designed.

> Schick ihm doch einfach ein paar ...

wenn welche übrig, gern -- jedoch zur Zeit alle im Einsatz .-)

von Richard K. (richi123)


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Andrew T. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Sind das eigentlich mit unterschiedliche Sortierungen, die REF30xx, die
>> REF50xx und die anderen? Habe mich damit noch nicht beschäftigt...
>
> Sind nach Aussage des FAE von TI mit dem ich zu tun habe
> unterschiedliche Dies.
> Also nicht einfach nur sortiert, sondern designed.

Na dann sollte man die auf alle Fälle auf die ToDo-Liste nehmen.

von Richard K. (richi123)


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Ich habe mir LTFLUs von Alibaba bestellt und zum Leuchten gebracht. 
Damit habe ich gleich noch den Artikel der LTFLU aktualisiert:

https://www.richis-lab.de/REF04.htm


Und hier kann man die Qualität der Alibaba-LTFLUs bestaunen:

https://www.richis-lab.de/REF25.htm

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Richard, genial wie immer - vielen Dank für deine tollen Fotos!

von Richard K. (richi123)


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Danke Wolfgang!
Freut mich wenn die Bilder gut ankommen! :)

von Andrew T. (marsufant)


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Danke Richard,
Sehr gut bebilderte und erklärte Darstellung der Problematik bei 
derartigen Käufen

Ich bekomme meine Komponenten direkt von Analog Devices und tektronix, 
was bei der geplanten Endverwendung auch Sinn macht.
Derartige Defekte wären hier katastrophal.

von Richard K. (richi123)


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Danke Andrew!

Erschreckend ist der gute Eindruck, den die Firmen bei Alibaba 
gleichzeitig machen. Da denkt man nicht sofort an derartige Probleme. 
Die Firmen sind gut bewertet. Der Kontakt ist professionell und 
freundlich. Die Bauteile kommen ordentlich verpackt und schnell an. Umso 
trauriger ist die Qualität, die man bekommt...

von Andrew T. (marsufant)


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Richard K. schrieb:
>
>  Die Bauteile kommen ordentlich verpackt und schnell an. Umso
> trauriger ist die Qualität, die man bekommt...


Ja, vermutlich werden diese Bauteile bei den Firmen die deine Bestellung 
bearbeiten keine elementare Prüfung, ob die IC auch nur in etwa eine 
Ausgangsspannung liefern.

Vielleicht hilft es, die Fotos an AD zu senden mit der Frage, ob der 
Bestückungsdruck schon bekannt ist.

Vermutlich sind die Mengen aber so klein, das sich da noch niemand für 
interessierte.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Richard K. schrieb:
> Umso trauriger ist die Qualität, die man bekommt...

Da kann man ja noch froh sein, einen Totalausfall (durch z.B. 
abgerissene Bonddrähte) zu bekommen. Eine Referenz die funktioniert aber 
dann langsam wandert wäre schwer zu entdecken.

Ähnliches gilt für OPs, welche ihre Daten nicht einhalten, vielleicht 
gerade mal pinkompatibel sind.

von Richard K. (richi123)


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Ich hatte doch diese relativ alte temperaturkompensierte Z-Diode 1N829A: 
https://www.richis-lab.de/REF22.htm

Hier sehen wir jetzt eine 2022 gekaufte 1N821 (schlechtere Sortierung) 
von Microsemi:
https://www.richis-lab.de/REF26.htm
Eine eigenartige Kontaktierung...

von Richard K. (richi123)


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Es wird Zeit für einen TL431:

https://www.richis-lab.de/REF27.htm

von Andrew T. (marsufant)


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Richard K. schrieb:
> Es wird Zeit für einen TL431:
>


Danke Dir, sehr aufschlussreiche Bilder.

Hast Du eine Vermutung/Wissen warum beider 20 pF Kondenstoren so massive 
Unterschiede im Flächenverbrauch zeigen? Ist ja ca. Faktor 2.


Ich könnte mir eher vorstellen das die 20pF eher im (Prinzip-Schaltplan) 
nominell sind, und in der Fertigung doch eher abweichende Größen 
eingesetzt wurden um Produktstabilität zu erreichen.
Ist aber wie gesagt nur gemutmaßt.

von Richard K. (richi123)


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Andrew T. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Es wird Zeit für einen TL431:
>>
>
>
> Danke Dir, sehr aufschlussreiche Bilder.
>
> Hast Du eine Vermutung/Wissen warum beider 20 pF Kondenstoren so massive
> Unterschiede im Flächenverbrauch zeigen? Ist ja ca. Faktor 2.
>
>
> Ich könnte mir eher vorstellen das die 20pF eher im (Prinzip-Schaltplan)
> nominell sind, und in der Fertigung doch eher abweichende Größen
> eingesetzt wurden um Produktstabilität zu erreichen.
> Ist aber wie gesagt nur gemutmaßt.

Gerne!

Ich dachte das mit den Kondensatoren hätte ich ausführlich genug 
geschrieben:
Der eine Kondensator ist klassische aufgebaut, also mit zwei Elektroden 
(Metalllage und Kollektordotierung) und einer isolierenden Oxidschicht.
Der andere Kondensator wird durch einen (bzw. zwei) pn-Übergang 
dargestellt. Da hier die eine Elektrode oben und unten von der zweiten 
Elektrode umgeben ist verdoppelt sich die Kapazität pro Flächeneinheit 
grundsätzlich schonmal. Dazu kommt dann noch, dass die Sperrschichten 
dünner sind als die Oxidschicht des klassischen Kondensators. Das 
weniger Dielektrikum führt nochmal zu mehr Kapazität pro Flächeneinheit.
Eine feine Sache so ein pn-Kondensator, aber eben nur begrenzt 
spannungsfest und außerdem nur mit einer Polarität zu betreiben.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo Richard,

Richard K. schrieb:
> Es wird Zeit für einen TL431:
>
> https://www.richis-lab.de/REF27.htm

Vielen Dank auch für diese interessanten Einblicke!

Zwei kleine Ergänzungen zu Deinem einführenden Text:

> Ein typischer Anwendungsfall ist die Referenzspannungserzeugung in
> Netzteilen.

Dank des Verstärkers am Ausgang des TL431 wird er in den meisten 
"Billig-Schaltnetzteilen" als kompletter Regeler eingesetzt, der die 
Nichtlinearität des Optokopplers ausregelt, welche die Primär- von der 
Sekundärseit trennt.

Leider ist dieser Verstärker nicht nur Segen sondern auch Fluch, da er 
bei vielen Versionen nicht unity-gain-stabil ist, was dazu führen kann, 
dass er an einer kapzitiven Last schwingen kann.

Grüßle
Volker

von Richard K. (richi123)


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Danke für den Hinweis, Volker. Das ergänze ich gleich noch.

Grüße,

Richard

von Andrew T. (marsufant)


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Richard K. schrieb:
> Danke für den Hinweis, Volker. Das ergänze ich gleich noch.

ti.com, dort der Hinweis auf SLVA482A.
Ist sehr ausführlich erklärt.

von Richard K. (richi123)


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Andrew T. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Danke für den Hinweis, Volker. Das ergänze ich gleich noch.
>
> ti.com, dort der Hinweis auf SLVA482A.
> Ist sehr ausführlich erklärt.

In der Tat, das ist ausführlich!

von Bernd (Gast)


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Richard K. schrieb:
> Eine feine Sache so ein pn-Kondensator, aber eben nur begrenzt
> spannungsfest und außerdem nur mit einer Polarität zu betreiben.
Das ist quasi der Elko unter den integrierten Kondensatoren...

von Richard K. (richi123)


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AD580, eine 2,5V-Referenzspannungsquelle, die der Nachfolger der AD1403 
zu sein scheint:

https://www.richis-lab.de/REF28.htm

von Richard K. (richi123)


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Noch nicht zu kaufen, aber schon bei mir zu sehen, die ADR1001, eine 
neue Referenzspannungsquelle von Analog Devices:

https://www.richis-lab.de/REF29.htm

von Andrew T. (marsufant)


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Danke für deinen sehr informativen Beitrag auf deiner Website.
Ich freue mich schon auf dies Bauteil, die adr1399 läuft bei mir sehr 
stabil, und der Aufwand ist deutlich geringer als bei LTZ1000. .. die 
adr1001 dürfte noch mehr begeistern

: Bearbeitet durch User
von Richard K. (richi123)


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Andrew T. schrieb:
> Danke für deinen sehr informativen Beitrag auf deiner Website.
> Ich freue mich schon auf dies Bauteil, die adr1399 läuft bei mir sehr
> stabil, und der Aufwand ist deutlich geringer als bei LTZ1000. .. die
> adr1001 dürfte noch mehr begeistern

Sehr gerne!


Ich habe auch noch ein Update nach einem Hinweis aus einem anderen 
Forum:

https://www.richis-lab.de/REF29.htm#Update

Bei der Struktur in der ADR1001 scheint im Vergleich zur ADR1000 der 
integrierte Transistor zu fehlen. Statt einem Emitter gibt es dort einen 
Sense-Anschluss für die Anode. Dazu passen auch die sichtbaren Konturen 
und die zwei zusätzlichen Transistoren in der direkten Umgebung.

von A. B. (branadic)


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Andrew T. schrieb:
> die adr1399 läuft bei mir sehr
> stabil, und der Aufwand ist deutlich geringer als bei LTZ1000.

Welches Package hat deine ADR1399?
Mit dem TO-Package bin ich auch sehr zufrieden, sowohl hinsichtlich 
Lanzeitdrift als auch Rauschen, insbesondere Popcorn. Inzwischen steckt 
diese in einem AN3200.
Beim LS8-Package scheint zumindest Anja Sprünge zu sehen, deren Ursache 
für mich noch nicht abschließend geklärt sind, aber auch deutlich höhere 
Rauschwerte als im Datenblatt angegeben.
Leider verschieben sich die Liefertermine für die TO-Variante aktuell 
immer wieder, dabei wartet meine PWM-DAC-Referenz auf ihre ADR1399 als 
Transferreferenz.

Die Performance der ADR1000 ist nach wie vor schwierig zu beurteilen, 
bisher hat noch niemand die Angabe der Drift von 0.5 ppm/a bestätigen 
können, allerdings liegen bisher auch noch nicht sehr viele Ergebnisse 
öffentlich vor, insbesondere keine, die den Betrieb der 
Datenblattschaltung (Ofentemperatur 75 °C) nachstellen.
Aus Zeitmangel konnte ich hier bisher auch noch keine systematische 
Untersuchungen starten. Meine derzeit einizge ADR1000 läuft bei einer 
Ofentemperatur von 55 °C, da ich den 0-TK-Punkt hierhin verschoben hatte 
und wird gegen zwei ordentlich gealterte Referenzen mit LTZ 
differentiell verglichen. Allerdings wollte ich noch 5 weitere 
Referenzen mit einem 0-TK-Punkt bei ~55 °C aufbauen und die Alterung 
anschließend bei verschiedenen Ofentemperaturen beobachten (1x 55 °C, 2x 
75 °C, 2x 100 °C), um sie nach hinreichender Alterung bei ~55 °C 
Ofentemperatur zu betreiben.

Ergebnisse zur ADR1001 sind leider noch seltener zu finden und die die 
es gibt wenig aussagekräftig, da noch extrem wenig Zeit vergangen ist 
und nur ein einzelnes Exemplar mit einem 34401A gemessen wurde :(

-branadic-

von Andrew T. (marsufant)


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A. B. schrieb:
> Welches Package hat deine ADR1399?
> Mit dem TO-Package bin ich auch sehr zufrieden, sowohl hinsichtlich
> Lanzeitdrift als auch Rauschen, insbesondere Popcorn. Inzwischen steckt
> diese in einem AN3200.
> Beim LS8-Package scheint zumindest Anja Sprünge zu sehen, deren Ursache
> für mich noch nicht abschließend geklärt sind, aber auch deutlich höhere
> Rauschwerte als im Datenblatt angegeben.

Bei mir setze ich auch das TO Gehäuse ein (AD war so freundlich in einem 
last sample order diverse LTZ1000 und ADR1399 so zu liefern).
Das LS8 ist deutlich mechnaisch Spannungsempfindlicher,
ich denke Anja kann da ggfs. mehr zu sagen/probieren.

Da meine Kontakte zu AD gerade weit zurückgefahren sind, werde ich wohl 
wesentlich mehr mit TI arbeiten. Die dortigen FAE sind äusserst 
interessiert, deren Teile hier einzubringen. Somit sieht es zur Zeit 
relativ besser mit Bemusterung aus. Und: Die TI Referenzen sind für 
meine Zwecke vollkommen ausreichend von den Daten. TI Referenzen im SMD 
Gehäuse zeigen da natürlich immer die bekannten mechanischen Effekte -- 
aber wenn man es berücksichtigt, passt das. TI hat zur Zeit keine TO für 
die neuen REF70xx, ist klar.

von A. B. (branadic)


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Andrew T. schrieb:
> Das LS8 ist deutlich mechnaisch Spannungsempfindlicher,
> ich denke Anja kann da ggfs. mehr zu sagen/probieren.

Einige Messungen hierzu wurden von Anja ja bereits auf eevblog gezeigt, 
bisher ist die Ursache für die Sprünge aber noch nicht geklärt. Für das 
LS8 Package empfehle ich daher wegen der Empfindlichkeit gegenüber 
äußeren mechanischen Spannungen einen Flexleiter zu verwenden, die 
kosten heute auch nicht mehr die Welt.

Ich hatte eine Zeit lang Mailkontakt zum ADI Projektleiter Eric Modica, 
erschreckend war für mich allerdings die Aussage wie die Langzeitdrift 
bestimmt wurde, alles fusst letztlich auf der Messung gegen eine 
LTZ1000ACH in einem 3458A und nicht gegen eine Bank von W/F7000 oder 
F732A/B/C, wie man das erwarten würde. Relativ zur internen LTZ mag die 
Langzeitdrift einer Gruppe an Referenzen ja toll aussehen können, doch 
was wenn das mysteriöse U180-driften eingesetzt hat? Dann 
charakterisiert man eine Referenz viel besser als sie tatsächlich ist.

Immerhin zeigen die verfügbaren Messergebnisse der Drift an der ADR1000 
die gleiche Tendenz:

https://xdevs.com/doc/xDevs.com/lab2023/xbank_data114.png

https://www.eevblog.com/forum/metrology/lowest-drift-lowest-noise-voltage-reference/?action=dlattach;attach=1735247;image

https://www.eevblog.com/forum/metrology/lowest-drift-lowest-noise-voltage-reference/?action=dlattach;attach=1719572;image

-branadic-

von Richard K. (richi123)


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REF3033, eine schlanke Referenzspannungsquelle von Texas Instruments:

https://www.richis-lab.de/REF30.htm

von Richard K. (richi123)


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AD584, nicht von Analog Devices, sondern von Maxim:

https://www.richis-lab.de/REF31.htm

Eine Bandgap-Referenz mit einem interessanten Aufbau.

von Richard K. (richi123)


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von Richard K. (richi123)


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von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Richard K. schrieb:
> AD584, nicht von Analog Devices, sondern von Maxim:
>
> https://www.richis-lab.de/REF31.htm
>
> Eine Bandgap-Referenz mit einem interessanten Aufbau.

"Auf dem Die kontaktieren die Bonddrähte jeweils unterschiedliche 
Potentiale."

Ich glaube du wolltest "Pad" schreiben? Unterschiedliches Potential 
können sie ja nicht mehr haben wenn sie über die Bonddrähten miteinander 
verbunden sind.

Wie immer faszinierend anzuschauen, Danke...

von Richard K. (richi123)


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Doch, ich meinte schon unterschiedliche Potentiale. Das ist genau der 
Grund hier zwei Bonddrähte zu verwenden. Der Spannungsabfall über die 
Bonddrähte ist relevant und deswegen sind es auf dem Die auch 
unterschiedliche Potentiale.
Beim Bezugspotential kommt noch der Spannungsabfall über das Substrat 
hinzu.

von Christian M. (christian_m280)


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Richard K. schrieb:
> https://www.richis-lab.de/REF33.htm

Hallo Richi!

Diese Seite und nur Diese liefert auf dem Smartphone verzerrte Bilder. 
Breite stimmt, aber alle Bilder sind in die Höhe gezogen. Auf 
Desktop/Tablett stimmt es.

Gruss Chregu

von Richard K. (richi123)


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Hallo Chregu,

Danke für den Hinweis!
Da ist tatsächlich was schief gelaufen. Jetzt sollte es wieder passen.

Grüße,

Richard

von Christian M. (christian_m280)


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Richard K. schrieb:
> Jetzt sollte es wieder passen.

Passt!

Gruss Chregu

von Richard K. (richi123)


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Hier eine Motorola-Referenzspannungsquelle, für die ich (noch?) keinen 
Namen habe:

https://www.richis-lab.de/REF34.htm

von Richard K. (richi123)


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Tesla hatte die MAA550 im Programm mit einer sehr hohen Ausgangsspannung 
von über 30V:

https://www.richis-lab.de/REF35.htm

von Arno H. (arno_h)


Angehängte Dateien:

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Vermutlich weitgehend identisch mit TAA550.

Arno

von Richard K. (richi123)


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Arno H. schrieb:
> Vermutlich weitgehend identisch mit TAA550.
>
> Arno

Sehr wahrscheinlich.
Das sollte man sich mal genauer anschauen... :)

von Richard K. (richi123)


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Ignoriert bitte vorerst mal den MAA550, der bekommt demnächst noch ein 
Update.

Hier haben wir nun als neuen Startpunkt erst einmal einen TAA550 von 
Tungsram, der dem ursprünglichen Design anscheinend sehr nahe kommt:

https://www.richis-lab.de/REF36.htm

von Richard K. (richi123)


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Nach dem TAA550 habe ich jetzt die MAA550 nochmal überarbeitet und 
ergänzt. Davon gab es offensichtlich zwei Varianten:

Variante 1:
https://www.richis-lab.de/REF37.htm

Variante 2:
https://www.richis-lab.de/REF35.htm

von Richard K. (richi123)


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Da hier sollte ein TAA550 von Philips sein, kommt der ursprünglichen 
TAA550 also wahrscheinlich sehr nah:

https://www.richis-lab.de/REF38.htm

von Richard K. (richi123)


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Dieser TAA550 sieht man leider nicht mehr an, wer der Hersteller war. 
Das Design stammt von Tungsram:

https://www.richis-lab.de/REF39.htm

von Richard K. (richi123)


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Passend zu den TAA550 haben wir hier jetzt noch die TBA271 von SGS ATES:

https://www.richis-lab.de/REF40.htm

von Andrew T. (marsufant)


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Super Richard,
wie immer sehr gute Bilder,
ich sehe bei den Metallgehäusen machte Dir das Öffnen die Arbeit 
deutlich einfacher.

von Richard K. (richi123)


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Danke!
Dieser "Dosenöffner" von Thorlabs macht einem bei Metallgehäusen das 
Leben wirklich sehr viel leichter.

von Richard K. (richi123)


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Es gibt noch mehr TAA550, hier ein TAA550 von SGS:

https://www.richis-lab.de/REF41.htm

von Richard K. (richi123)


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Und hier haben wir noch eine TAA550 von ATES, folglich etwas älter:

https://www.richis-lab.de/REF42.htm

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