Hallo, zu prinzipiellen Fallstricken bei Sperrwandlertrafos las ich bereits hier: Beitrag "Flyback-Trafo: Verwirrung beim Proximity-Effekt bei parallelgeschalteten Wicklungen" und hier: Beitrag "Sperrwandler - mehrere Ausgangsspannungen" Ich suche nach einer Anleitung, wie der Lagenaufbau/das Wickeln für den Sperrwandlertrafo im Sinne niedriger Verluste vorzunehmen ist. Kern: EFD15, Die Bauhöhe ist entscheidend: < 10mm. Wesentlich sind die Eingangs-/Betriebsspannung mit 24V und eine Ausgangsspannung von 2x ca. 200V DC nach Gleichrichtung und Siebung. Die Wicklungen lassen sich noch recht gut im Wickelraum unterbringen. 2 Muster sind aufgebaut, davon 1 vollständig und 1 mit (24V-)Primärwicklung und nur der 200V-Wicklung sekundär, mit ähnlichem Verhalten. Relevante Beschreibungen sind im angehängten PDF enthalten. Ich würde mich freuen, wenn ich hier etwas Hilfe erhalten könnte, im Netz findet sich wenig, insbesondere für solche Kerngrößen und die Hochspannungsbude über die Straße hat unser Hilfeersuchen abgelehnt. Danke und Gruß, tiki
Beitrag #6432216 wurde von einem Moderator gelöscht.
Timo K. schrieb: > Netz findet sich wenig, insbesondere für solche So ganz einfach wirds wohl nicht. Abgesehen von der "Wickelkunst", Spannungsfestigkeit usw., sollte auch der Kern für die Frequenz geeignet sein. > 2x ca. 200V DC Wenn die nicht gleichmäßig belastet werden? Gemeinsame Reglung wird dann nur ein Kompromiss werden.
Hallo und dankeschön für die Hinweise! dsw hab ich angefragt, es klang interessiert. ;) Proximity, Skin, Verschachtelung, ja, im Prinzip bekannt. Nicht aber, wie eine konkrete Wickelvorschrift für meinen Fall daraus abzuleiten wäre. "...die Stränge verwoben, was mehr gegen Proximityeffekte und Verdrängungseffekte hilft." Naja, es kommt drauf an, ob sich nicht die Einzeldrähte z.B. flachlegen, also quasi nebeneinanderliegen, wie es bei mir der Fall ist. Die Frequenz gibt der Schaltregler (LT8302) vor, mit 12kHz < f < 400kHz. Verwendet ist N87 mit Gap, das steht im angehängten PDF in Abb. 3.13. Die Güte der Regelung ist zunächst zweitrangig, weil ohnehin jeder Ausgangsspannung Linearregler nachgeschaltet sind. Es soll überhaupt erst einmal sicher funktionieren. Und ja, es geht genau um die "Wickelkunst". Fragen: 1. Welche Reihenfolge der Wicklungen ist sinnvoll? Ist meine im PDF beschriebene Variante ausreichend? 2. Mindestens bei der 200V-Wicklung scheinen Anfang und Ende übereinander wegen der Kapazität zwischen beiden Lagen nicht günstig zu sein. Genügt es, etwas enger zu wickeln (ggf. unter Verlust der "Schönheit") und die je 160 Wdg. auf nur je eine Lage zu verteilen und dann den Draht quer zurückzuführen? 3. Ist es sinnvoll, einen oder mehrere Schirme (einlagig 0,05 CuL) einzuführen (irgendwo las ich, dass Schirme negative Konsequenzen für den Koppelfaktor hätten)? Wenn ja, zwischen welche Lagen? Wo sind diese anzubinden? Vorschlag: Schirm 1 zwischen Lage 1 und 2 gegen GND primär oder VCC primär Schirm 2 und 3 jeweils unter bzw. über L8/L9 (200V-Wicklung), angebunden an deren Mittelanzapfung (=GND sekundär). Danke und Gruß, tiki
Nebenbei würde ich erst mal suchen ob es nicht schon geeignete DC/DC-Wandler fertig gibt. Das spart jede Menge Zeit und Lehrgeld. z.B. https://de.rs-online.com/web/c/stromversorgungen-transformatoren/dc-dc-wandler/
Timo K. schrieb: > (24V-)Primärwicklung und nur der 200V-Wicklung sekundär, mit ähnlichem > Verhalten. > Relevante Beschreibungen sind im angehängten PDF enthalten. > > Ich würde mich freuen, wenn ich hier etwas Hilfe erhalten könnte, im > Netz findet sich wenig, insbesondere für solche Kerngrößen und die > Hochspannungsbude über die Straße hat unser Hilfeersuchen abgelehnt. > das mit den 18A in 120ns bei der aufgebrachten 200V-Wicklung sieht nach einem Wicklungsdefekt auf einer der 200V-Wicklungen aus, denn ohne Last (also offenen Anschlüßen) dürfen da keine 18A unterwegs sein. Die Verkabelung im Prüfaufbau mit den Klemmen und all den langen Leitungen die ebenfalls zum L der wicklungen beitragen... so nicht! Könnte eine der Ursachen sein.
Hallo und dankeschön für die Antworten! DCDC-Wandler (Module), jahaha - genau dafür soll es Ersatz sein. In den Fotos ist eine der Anwendungen, ein TIA für pA (und geringer) bis mA mit einstellbarem Bias von eben +/-200V. Die 5 Wandler allein verbraten ca. 3VA im Leerlauf (die TDKs haben bei 24V ca. 30mA Iq), das ist wärmebilanzmäßig recht unangenehm in dem abgeschirmten Einschub. Außerdem habe ich damit gleich 5 unkorrelierte Störquellen, die den Bias verstören. Letzterer muss extrem geglättet sein, weil der TIA den als Referenz verwendet und dort eine Spannungsverstärkung >>1 mit auch noch viel höherer oberer Grenzfrequenz als im eigentlichen Strommesspfad besitzt (nach meinem Verständnis wenigstens). Mit Traco-Modulen hatte ich die nette Erfahrung, dass sie die positive und negative Spannung recht spaät und dann noch zu deutlich unterschiedlichen Zeiten "hochfahren" (und zeitlich nicht definiert), was in einem anderen Projekt mehrfach das Analog-Frontend zerschoss. Siehe Bild 3, rechts oben die Tracos, links daneben die zusätzliche synchrone Schaltung der Betriebsspannungen. Selbstverständlich sind Stromanstieg und -spitze deutlich zu hoch. Das scheint ja das Hauptproblem. Allerdings ist dies bei zwei Trafoexemplaren identisch, von denen einer volständig ist, der andere nur die Primär- und die 2x 200V-Sekundärwicklung besitzt. Die Wicklungen scheinen DC-mäßig in Ordnung, Widerstand und Induktivität bei 10kHz sind nah am Design. Allerdings kann eben die "gefaltete" 200V-Wicklung eine zu große Kapazität zwischen Wicklungs anfang und -ende haben, das kann ggf. auch zu der 200kHz-Resonanz führen, welche mitten im Arbeitsbereich des LT8302 liegt. Oberhalb 200kHz erscheint die Wicklung dann wohl kapazitiv, das "muss" ja schiefgehen. Die Klemmen und langen Kabel sind nicht am Trafo, sondern am darunter befindlichen Evalboard DC2906A befestigt und so viele, weil hier Vierleitermessung (für Wirkungsgradbestimmung) realisiert ist. Die Strippen zwischen Board und Trafo sind dick und max. 30mm lang. Das funktioniert auch prima mit anderen Trafos, solange nicht "meine" 200V-Wicklung drauf ist. ;) Vielen Dank und Gruß, tiki edit: Powersequence traco
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Timo K. schrieb: > Mit Traco-Modulen hatte ich die nette Erfahrung, dass sie die positive > und negative Spannung recht spaät und dann noch zu deutlich > unterschiedlichen Zeiten "hochfahren" Einschaltreihenfolge usw. ist ein übliches Problem. Es wurde bei meinen Maschinen oft durch HW-Logik gelöst.
Hallo, oszi40 schrieb: > Einschaltreihenfolge usw. ist ein übliches Problem. Es wurde bei meinen > Maschinen oft durch HW-Logik gelöst. dito, Komparatoren, diskrete Logik und FETs. Kostet ja nur "etwas" Entwicklungszeit... Allerdings können die TDKs eben dies besser. Es geht also, sofern der geneigte Hersteller Wert darauf legt. Kleiner und preiswerter sind sie auch, teils besser dokumentiert. Traco meinte mir gegenüber im Telefonat: "Das machen sie alles in Fernost. Ja, auch die Entwicklung. Die können das inzwischen ganz gut." Meine Erfahrungen bestätigen das nicht gerade... Ein Wandler mit entsprechend vielen Ausgangsspannungen zeigt genau dieses Problemn nicht. Gruß, Timo
Timo K. schrieb: > Es geht also, sofern der geneigte Hersteller Wert darauf legt. Ohne eigene HW-Logik bleibt leider ein kleines Risiko, dass zufällig mal eine Spannung ausfällt und trotzdem einige andere Spannungen hinten verfügbar sind! DAS verträgt nicht jede beliebige Schaltung. Evtl. laufen dann plötzlich Motoren los, die es nie sollten? Timo K. schrieb: > DCDC-Wandler (Module), jahaha - genau dafür soll es Ersatz sein. Bei Würth war einiges über Faltflex-Spulen zu lesen. Ob sich dieser Aufwand lohnt? Ohne ausreichende Erfahrung im Aufbau wird diese Lösung wohl nicht gleich besser als ein fertiger DC/DC. https://www.we-online.de/web/de/wuerth_elektronik/news_weg/news_archiv_2012_weg/News_Detail_WE_Gruppe_2012_14404.php
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