Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 24Bit AD-Wandler Spannungsmessgerät basteln


von Gerd (Gast)


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Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises 
Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?

von Gustl B. (gustl_b)


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Kannst du machen. Viel Erfolg.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerd schrieb:

> Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises
> Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?

Für ein genaues Spannungsmeßgerät braucht man mehr als einen
AD-Wandler mit vielen Bits.

von Gustl B. (gustl_b)


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Deshalb will er das Gerät ja auch nicht aus, sondern mit diesem ADC 
bauen.

von Günni (Gast)


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Der Eingangsspannungsbereich beträgt 5V. Schon ein 10-Bit-Wandler ist 
auf 5 mV genau. Ein 12-Bit-Wandler ist auf 1,22 mV genau. Auf einer 
Leiterplatte mit einigen Digitalbausteinen ist es schon schwierig, 
Rauschspannungen unter 10 mV zu halten. Und bei Spannungen unter 1 mV 
müssen schon Einflüsse durch Thermospannungen vom Aufbau her 
ausgeschlossen werden. Und die im Datenblatt genannte Nichtlinearität 
zeigt, dass man allein daraus bei Absolutmessungen das Ergebnis ohnehin 
nicht genauer als 16 Bit wird. Dass die genannte Referenz ADR03 nach 
Datenblatt des Herstellers nur eine "Initial accuracy ±0.1%" hat, will 
ich mal gnädigerweise, da wir sonst bei der absoluten Messgenauigkeit 
wieder bei der Auflösung eines 10-Bit-Wandlers landen.

Solche Wander benötigt man für Signalverarbeitung wo es auf den 
absoluten Wert nicht so genau ankommt, es aber sicher erkannt werden 
muss, ob das nächste Sample höher oder niedriger liegt und wie groß die 
(relative) Abweichung ist. Auch für eine logarithmische Kompression sind 
solche Wandler nötig.

von Harald W. (wilhelms)


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Gustl B. schrieb:

> Deshalb will er das Gerät ja auch nicht aus, sondern mit diesem ADC
> bauen.

Aha, also ein 7 1/2 stelliges Multimeter für 20 EUR.

von Klaus B. (butzo)


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Gerd schrieb:
> Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises
> Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?
Immerhin eine ziemlich präzise Frage.

Eingangspannungsbereich? Schutzlemente? Messrate?
Auflösung oder Genauigkeit? Temperaturbereich? Umgebung?
Gehäuse? Spannungsversorgung? EMV?


Butzo

von Jonas B. (jibi)


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>Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises
>Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?

Ich empfehle dir hier im Forum nach Beiträgen von Anja zu diesem Thema 
zu suchen.

Hier ist ein guter Start: Beitrag "24bit ADC Schaltung qualifizieren"

Gruß J

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Harald W. schrieb:
> Aha, also ein 7 1/2 stelliges Multimeter für 20 EUR.

Nein, natürlich nicht. Das ist nur der ADC. Oder noch genauer: Das ist 
eine Platine mit einem ADC drauf. Und ja, mit diesem ADC könnte man 
ein Multimeter bauen. Ich würde da nicht diese Platine verwenden, und es 
muss noch weitere Hardware gebaut werden, aber ja, man kann diesen ADC 
verwenden. Außerdem schrieb er nur von einem

Gerd schrieb:
> ziemlich präzises Spannungsmessgerät

und nicht von einem

Harald W. schrieb:
> 7 1/2 stelliges Multimeter

Selbst wenn am Ende 5 Stellen bei rauskommen kann man das schon 
"ziemlich präzise" nennen.

Ich finde er kann das mal versuchen. Da wird er viel bei lernen, der Weg 
ist das Ziel.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Um das zu machen musst Du, was Analogtechnik betrifft, noch mehr wie fit 
sein.
In den meisten Fällen fängt es schon damit an, dass man aus einem 
bestehenden Aufbau, der zwar 24 Bit auflöst, noch lang keine 24 Bit 
Genauigkeit herauskitzeln kann. Da kann das Datenblatt noch so 
Hochglänzend sein wie es will.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Sebastian S. schrieb:
> In den meisten Fällen fängt es schon damit an, dass man aus einem
> bestehenden Aufbau, der zwar 24 Bit auflöst, noch lang keine 24 Bit
> Genauigkeit herauskitzeln kann.

Ja, da habe ich folgende Praxiserfahrung: 24-Bit-Wandler AD7710 auf 
einem original Demoboard von Analog Devices. Man konnte schon froh sein, 
wenn 16 Bits stabil waren...

von chris_ (Gast)


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Günni:
>Auf einer
>Leiterplatte mit einigen Digitalbausteinen ist es schon schwierig,
>Rauschspannungen unter 10 mV zu halten.

Wenn ich es richtig sehe, sollte man Rauschen mitteln können. Je nach 
Mittellungszeit wird das dann mehr oder weniger genau.

Wie wär's wenn man mit einem Relay eine Voltage Reference zum 
Kallibrieren kurz vorher an den ADC legt?

von Johannes (Gast)


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Habe neben mir ein "Multimeter" zur Spannungsmessung mit ADS1115 auf dem 
Steckbrett stehen. Das reicht völlig aus, 24bit sind einfach absolut 
unnötig.
Wenn ich Zeit habe wird daraus mal ein fertiges USB-DMM mit mehreren 
galvanisch getrennten Eingängen, die einzelnen Stufen werden per I2C 
Isolator (ISO1540) gesteuert/ausgelesen.

Die Eingangsstufe ist von echten DMMs abgeschaut. Per Analogmux (MAX328, 
1pA typ.) wird abwechselnd die Eingangsspannung (über 10MOhm), 0V oder 
ein LT1019 auf einen TS912 geschaltet, der das Signal aufbereitet und an 
den ADS1115 weiter reicht. Per zweitem Analogmux lassen sich noch 
diverse Teiler zuschalten.

Die Analogmuxe sind in etwa gleich teuer wie der ADC. In der Form lief 
das ganz ordentlich im Vergleich zu einem Voltcraft DMM. Die 10MOhm 
machen mir etwas Sorgen, vielleicht geh ich auf 1MOhm runter. Man muss 
sich da schon Gedanken um 50/60Hz rejection machen, vor allem wenn man 
die PGA vom ADS1115 verwendet.

Warum ich das schreibe? Die Bits von ADC sind noch das einfachste an der 
Sache. Ich denke auch nicht, dass ich die 16Bit vom ADS1115 wirklich 
ausreize mit der Schaltung. Der ist aber halt einfach billig, also nehm 
ich gern die 16 Bit.

von Gustl B. (-gb-)


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chris_ schrieb:
> Wenn ich es richtig sehe, sollte man Rauschen mitteln können. Je nach
> Mittellungszeit wird das dann mehr oder weniger genau.

Und das machen solche ADCs auch schon. 
https://www.ti.com/lit/ds/sbas288k/sbas288k.pdf Seite 12. Von den 24 
Bits bekommt man die maximalen 23 rauschfreien Bits nur bei einer extrem 
niedrigen Abtastrate. Bei der maximalen Abtastrate, 30 kSamples/s sind 
das nurnoch 17.1 rauschfreie Bits.

von Jonas B. (jibi)


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>Von den 24 Bits bekommt man die maximalen 23 rauschfreien Bits nur bei einer 
>extrem niedrigen Abtastrate.

So flink sind meine Augen aber nicht, also paar Hz für eine Anzeige sind 
da schon ausreichend.

https://www.hpl.hp.com/hpjournal/pdfs/IssuePDFs/1989-04.pdf

: Bearbeitet durch User
von chris_ (Gast)


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von Johannes (Gast)
17.01.2021 18:11
>Man muss
>sich da schon Gedanken um 50/60Hz rejection machen, vor allem wenn man
>die PGA vom ADS1115 verwendet.

Für einen 50 Hz Filter musst Du einen MovingAverageFilter mit N x 20ms 
implementieren, dann sollte die Netzfrequenz gut unterdrückt werden.

von Johannes (Gast)


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Das weis ich doch, aber trotzdem danke ;-)

Man muss es halt auch umsetzen. Lässt man es weg, sieht man das sehr 
deutlich im Messergebnis. Deutlicher als ich es erwartet hätte.

Es macht auch Sinn ein wenig mit einem RC Tiefpass nachzuhelfen, damit 
der ADS1115 nicht alle noch so großen Spikes auf der Leitung sieht.

von ... (Gast)


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Ordentliche 24 bit Wandler kann man gleich mit 24.576 MHz bespassen.
Gut fuer die 50 Hz Filterung.

von Ralf X. (ralf0815)


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Gerd schrieb:
> Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises
> Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?

Die Frage ist doch erst einmal, WAS für Spannungen Du damit messen 
möchtest.
WENN Du auch AC oder PWM-DC messen möchtest, dann bis zu welcher 
Frequenz?
Und überhaupt bis zu welchem Spannungsbereich?
Und welche Genauigkeit brauchst Du wann, wo und wofür?

Sobald Du über ~5VDC oder 0,3V über Versorgung messen möchtest, brauchst 
Du einen Spannungsteiler, der die Impedanz nach unten zieht.
Möchtest Du AC messen, muss alles entkoppelt sein.

Womit möchtest Du die Werte auswerten/anzeigen, wenn Dich bis zu 8 
NF-Eingänge gleichzeitig interessieren?

Wenn Du mehr mitteilst, kann man Dich auch besser beraten.

von A. S. (Gast)


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Eigentlich ist das Pferd von hinten aufgezäumt.

Wenn man ein Spgs-Messgerät bauen will, überlegt man sich, was man will 
(Bereiche, Genauigkeit, Drift) und sucht dann Komponenten dafür. Z.B 
einen langsamen ADC, der über 50 bis 500ms mittelt.

Wenn Du diesen ADC ausprobieren willst, nur zu. Aber dann eher ein 
fester Spannungsbereich und grafische Anzeige für Rauschen, 50 Hz 
Messungen, TRMS oder sowas.

von XY (Gast)


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Günni schrieb:
> Der Eingangsspannungsbereich beträgt 5V. Schon ein 10-Bit-Wandler ist
> auf 5 mV genau. Ein 12-Bit-Wandler ist auf 1,22 mV genau.

Nein, 12 Bit lösen die 5V auf 1,22mV auf, das sagt nichts über die 
Genauigkeit.

von ... (Gast)


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Bei 24 bit reicht ein Bereich bis 16.777215 V.

Fuer negative Spannungen einfach umpolen!

von BoB (Gast)


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Gerd : gute Idee. Mach es, versuch es. Lern was dabei...
höre nicht auf die ganzen PHonies hier... 90% sind "Maker", haben aber 
noch nie wirklich was "gemacht".

Anbei ein link, wie sowas richtig geht. also vom Grundsatz her.

https://www.hpl.hp.com/hpjournal/pdfs/IssuePDFs/1989-04.pdf

Kann ich jedem ernsthaft Interessiertem und allen Laberbacken nur 
dringend empfehlen!

Grüße

von BoB (Gast)


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Interessierten

von Ralf X. (ralf0815)


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BoB schrieb:
> Gerd : gute Idee. Mach es, versuch es. Lern was dabei...

Die "umfangreiche" Frage und einziger(!) Kommentar des TO:
>> Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises
>> Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?
spricht nicht dafür, dass das ein sinnvolles Projekt für IHN ist.
Einen Arduino-Nano-Clone mit 8 AD Eingängen mit 8 Bit dürfte da als 
Einstieg bedeutend sinnvoller sein, ggf. auch noch ADS1115 mit 16 Bit 
als Aufrüstung.
Reichlich "Spielmaterial" unter 5,-€, um Unterschiede festzustellen, 
insb. auch den Einfluss der Peripherie.
Vorausgesetzt, man besitzt auch das Werkzeug und Wissen, um das alles 
überhaupt messen/beurteilen zu können.

> höre nicht auf die ganzen PHonies hier... 90% sind "Maker", haben aber
> noch nie wirklich was "gemacht".

Ich glaube DIR nicht, dass Du das beurteilen kannst.

> Anbei ein link, wie sowas richtig geht. also vom Grundsatz her.
>
> https://www.hpl.hp.com/hpjournal/pdfs/IssuePDFs/1989-04.pdf
>
> Kann ich jedem ernsthaft Interessiertem und allen Laberbacken nur
> dringend empfehlen!

Den Link hatte Jonas in 
Beitrag "Re: 24Bit AD-Wandler Spannungsmessgerät basteln" schon gebracht.
Du kannst also immerhin kopieren, was oft viel wert ist.
China verdient damit richtig Geld.. :-)

von Gerd (Gast)


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Johannes schrieb
>Habe neben mir ein "Multimeter" zur Spannungsmessung mit ADS1115 auf dem
>Steckbrett stehen. Das reicht völlig aus, 24bit sind einfach absolut
>unnötig.
>Wenn ich Zeit habe wird daraus mal ein fertiges USB-DMM mit mehreren
>galvanisch getrennten Eingängen, die einzelnen Stufen werden per I2C
>Isolator (ISO1540) gesteuert/ausgelesen.

>Die Eingangsstufe ist von echten DMMs abgeschaut. Per Analogmux (MAX328,
>1pA typ.) wird abwechselnd die Eingangsspannung (über 10MOhm), 0V oder
>ein LT1019 auf einen TS912 geschaltet, der das Signal aufbereitet und an
>den ADS1115 weiter reicht. Per zweitem Analogmux lassen sich noch
>diverse Teiler zuschalten.

>Die Analogmuxe sind in etwa gleich teuer wie der ADC. In der Form lief
>das ganz ordentlich im Vergleich zu einem Voltcraft DMM. Die 10MOhm
>machen mir etwas Sorgen, vielleicht geh ich auf 1MOhm runter. Man muss
>sich da schon Gedanken um 50/60Hz rejection machen, vor allem wenn man
>die PGA vom ADS1115 verwendet.

Das klingt gut. Bei einem Tischmessgerät würde ich ein großes Problem in 
der Umsetzung der Potentialfreiheit sehen. Ich habe schon überlegt, 
Akkus einzubauen und diese dann immer wieder aufzuladen. Die Schaltung 
selbst dürfte auch eine nicht zu vernachlässigende Kapazität gegenüber 
dem Gehäuse haben.
Was die Vorverstärker anbelangt, klingt das nach einer eigenen Platine. 
Ich werde erst mal schauen, wie weit man mit Spannungsteilern und 
Schutzdioden kommt. Eine richtige Vorverstärkerplatine zu machen, wäre 
sicherlich besser. Aber der Aufwand dafür scheint mir zu groß.

von Messknecht (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Gustl B. schrieb:
>
>> Deshalb will er das Gerät ja auch nicht aus, sondern mit diesem ADC
>> bauen.
>
> Aha, also ein 7 1/2 stelliges Multimeter für 20 EUR.

Nein, ein Messgerät mit "7 1/2 Stellen - Aroma".
Weil liefern wird das 12 Bit und 2% Genauigkeit, wenn man es besonders 
gut macht. Was schon mehr als ausreichend für 99% des Alltags ist.

Für 20€ lohnt sich das natürlich, der Lerneffekt ist es definitiv wert.

von PittyJ (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Sebastian S. schrieb:
>> In den meisten Fällen fängt es schon damit an, dass man aus einem
>> bestehenden Aufbau, der zwar 24 Bit auflöst, noch lang keine 24 Bit
>> Genauigkeit herauskitzeln kann.
>
> Ja, da habe ich folgende Praxiserfahrung: 24-Bit-Wandler AD7710 auf
> einem original Demoboard von Analog Devices. Man konnte schon froh sein,
> wenn 16 Bits stabil waren...

Ging mir genauso. Von den 24 Bits habe ich erst einmal 6 weggeschmissen, 
und nur noch mit 18 gearbeitet. Dahinter war nur Rauschen.
So genau konnte man die Referenzspannung gar nicht regeln, als dass die 
Bits da noch Sinn machten.

Nimm ein 12 oder 16-Bitter und wunder dich darüber, dass selbst dort die 
Werte immer noch zappeln.

von F. M. (foxmulder)


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Schau dir mal das Frontend eines 34401A an, das hat "nur" 6 1/2 Stellen 
ist aber alles andere als trivial.
In "The Art of Electronics" wird das Frontend besprochen..

mfg

von Johannes (Gast)


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Gerd schrieb:
> Das klingt gut. Bei einem Tischmessgerät würde ich ein großes Problem in
> der Umsetzung der Potentialfreiheit sehen. Ich habe schon überlegt,
> Akkus einzubauen und diese dann immer wieder aufzuladen. Die Schaltung
> selbst dürfte auch eine nicht zu vernachlässigende Kapazität gegenüber
> dem Gehäuse haben.
> Was die Vorverstärker anbelangt, klingt das nach einer eigenen Platine.
> Ich werde erst mal schauen, wie weit man mit Spannungsteilern und
> Schutzdioden kommt. Eine richtige Vorverstärkerplatine zu machen, wäre
> sicherlich besser. Aber der Aufwand dafür scheint mir zu groß.

Die Kapazität zu GND seh ich nicht als Problem. Du musst halt ein paar 
Trafos mit getrennten Wicklungen wickeln, dann gibt es da wenig 
kapazitive Beeinflussung. Trafowickelsätze gibt es günstig auf 
Aliexpress.

Mit Spannungsteilern musst du extrem aufpassen. Die sind praktisch immer 
so völlig ungenau, dass du jeden einzelnen davon kalibrieren musst. Dann 
hast du natürlich noch Temperaturdrift und Alterung der Widerstände. 
(Und noch so hässliche Phänomene wie Thermospannungen - praktisch, dass 
der ADS1115 Low Power ist und alles mit sehr wenig Strom abläuft, also 
wenig Hitze und wenig Rauschen.)

Ein 0.1% Widerstand macht dir an 16Bit schon einen Fehler von grob 
überschlagen 65 LSB bei Vollausschlag.

von 2aggressive (Gast)


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gab zuerst nur sehr langsame 24 Bit ADCs von Linear Technology, (ein 
paar Messungen pro Sekunde) dazu gibt es Applikationen.
https://www.analog.com/en/search.html?q=LTC2400
zum Eval-Board gab es auch eine Software, hier abgebildet eine Messung 
mit 9-stelliger Anzeige
https://www.analog.com/media/en/dsp-documentation/evaluation-kit-manuals/dc573af.pdf

Den ADS1256 habe ich vor 5 Jahren mal am Raspberry mit Python zum Laufen 
gebracht:
Beitrag "Re: Raspberry Laufzeit in millisekunden"
hier mein komplettes Programm im Raspi-Forum
https://www.raspberrypi.org/forums/viewtopic.php?f=28&t=134270&start=25#p1057619

Mein Platine ist die hier:
http://www.waveshare.com/high-precision-ad-da-board.htm
dazu ein Wiki mit Demosoftware
https://www.waveshare.com/wiki/High-Precision_AD/DA_Board

Die tatsächliche Auflösung hängt laut Datenblatt stark von der Messrate 
ab:
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/ads1256.pdf
Auf Seite 12 sind Tabellen 2 und 3 dazu. Für 30 kS/s und hoher 
Eingangsverstärkung nur noch 14 Bit.

: Bearbeitet durch User
von Gerd (Gast)


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Im Grunde genommen ist so ein Voltmeter recht einfach zu bauen ;-)

Open Source 8.5 Digit Voltmeter from CERN: Build and Test

https://www.youtube.com/watch?v=D28uSzCs7-k

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Es gab zuerst nur sehr langsame 24 Bit ADCs von Linear Technology, (ein
paar Messungen pro Sekunde) dazu gibt es Applikationen.
https://www.analog.com/en/search.html?q=LTC2400

Leider hatten die keinen Buffer Amp drin. Da war die Eingangsstufe schon 
ein Abenteuer, die wollten 1uF Kondensatoren am Eingang. Dann zeig mal 
die Bandbreite Speziell, weil OpAmps keine Kapazitiven Lasten moegen.
Das Ganze ist schon viel entspannter, wenn man den Buffer Amp schon drin 
hat.
Mein Favorit AD7799

von Experte (Gast)


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Gerd schrieb:
> Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises
> Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?

19,- Euro?

Kauf es, und lerne. Besser kannst Du Dein Geld nicht investieren.

von Gerd (Gast)


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Hier hat Aduecho ein schönes Messgerät mit dem Wandler gebastelt:

Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2021)"

von W.S. (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Ja, da habe ich folgende Praxiserfahrung: 24-Bit-Wandler AD7710 auf
> einem original Demoboard von Analog Devices. Man konnte schon froh sein,
> wenn 16 Bits stabil waren...

Dann hast du die Dokumentation nicht wirklich gelesen und/oder etwas 
wirklich falsch gemacht. Ich benutze seit langem die AD7714 und bin 
damit sehr zufrieden: 21 gültige Bit sind allemal drin und wenn man per 
Software noch weiter filtert, werden das auch 22 gültige Bit. Obendrein 
hat der nen Impedanzwandler schon drin und er hat eine Auto-Kalibration 
bereits eingebaut - entweder nur intern oder quer über's System (wo man 
sich dann allerdings Gedanken über die geeignete Außenbeschaltung machen 
muß).

Bedenke mal die prinzipielle Wirkungsweise eines SigmaDelta-ADC. Der hat 
je nach programmierter Bandbreite im Ergebnis immer mehrere 
statistisch verteilte LSB. Wieviele das sind, hängt von der 
Programmierung des Filters ab. Im Grunde kann man sich so einen ADC 
vorstellen als einen digitalen Tiefpaß, der sein eigenes Choppernoise 
von +/- 1x Vollausschlag (aus dem 1 Bit Ladungsbalance-ADC) aus seinem 
Ergebnis heraus filtern muß.

Und nochwas: unter die Boltzmannsche Rausch-Grenze kommt man sowieso 
nicht. Das Einzige, was da hilft, ist geringe Bandbreite im Analogen 
vor dem ADC. Wer mehr als die berüchtigten -174dBm/Hz haben will, muß 
eben mit der Bandbreite runter. Dagegen hilft garnix.

Dem TO würde ich aber dringendst raten, solche doch eher gedankenlosen 
Leiterplatten nicht zu kaufen, sondern sich selbst eine LP für so ein 
Projekt zu machen. Dort beschränkt man sich dann auf einen oder zwei 
voll differentielle Kanäle und pfeift auf ein Dutzend Eingänge wie bei 
dem gezeigten Board. Obendrein wäre da auch eine 
Präzisions-Spannungsquelle nötig sowie wenigstens ein kalter Thermostat, 
also die LP elektrisch  zwar isoliert, aber thermisch mit weißer Pampe 
auf den Boden eines aus dem Vollen gefrästen Alu-Kästchen aufgesetzt. 
Das soll dann das Ganze thermisch ausgeglichen und träge machen. Und 
natürlich ein Massekonzept. Bei einem Tischvoltmeter erwartet man ja, 
daß man massefrei messen kann. Also braucht die eigentliche Meßschaltung 
eine massefreie Separatversorgung und Potentialtrennung für die Daten. 
Sowas kriegt man mit einer fertigen China-LP eher NICHT hin.

W.S.

von Gerd (Gast)


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>Sowas kriegt man mit einer fertigen China-LP eher NICHT hin.

Na dann hast du dir das obige Kunstwerk 2021 nicht angesehen.

von ZY D. (aduecho)


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This board is quite nice if it works, I bought 6 pcs from 2 different 
suppliers on Ebay and aliexpress, but none of their reference 
ic(ADR03B)works, after analysis I found the ics are dummy ICs, even no 
wafer inside. Also the reference buffer is a re-marked version, maybe 
it's a refurbished opa350, or a lm358  🤣 luckily the ads1256 it's a true 
one and works fine.
then I bought several ref5025 from digikey, finally the board running.
Then you want to make it better,  you need to considering input 
impedance, 1/f noise, you need to buy other better components 🙈
Then you need to considering increasing the input range, then the 
voltage divide resistor and input protection is a problem, multiplex 
leakage current is also annoying 😧
After you solve most of the problems the you found the input relay's EMF 
contribute ~10uV to your offset and not stable at all, you need to 
continue find new solutions 🥶
Then next problem comes,  you still need time and money to fix it, at 
this moment, if you calculate how much and time you have spent you will 
find make a idea voltage meter is not so easy at all  🙈
I'm still debugging my pcb version voltage meter which also based on 
ads1256, when I finished the core part I will post the schematic in a 
new thread.

von ZY D. (aduecho)


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Ich denke, diese fertige chinesische Version kann einige Ihrer Ziele 
archivieren, natürlich ist der Preis höher.

von ZY D. (aduecho)


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Gerd schrieb:
> Was haltet Ihr davon, mit dem obigen AD-Wandler ein ziemlich präzises
> Spannungsmessgerät zu selber zu bauen?

Hallo Gerd,
Die Leistung dieses ADC finden Sie hier:
Beitrag "6.5 Digitales Voltmeter mit VFD"

Viele Grüße
Aduecho

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