Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bewertung Schaltplan Mikrofonverstärker


von Stefan F. (Gast)


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Elliot schrieb:
> Und können wir bitte die Diskussion zu der Schaltung in diesem Thread
> weiterführen

Ja machen wir. Gibt mir Zeit, es auszuprobieren. Bis dahin habe ich mich 
auch wieder auf ein angemessenes Niveau beruhigt.

von Helge (Gast)


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Beim Bauteile einsparen, wie ich das vorgeschlagen hatte, ging es darum:

Es wird ein virtueller Nullpunkt erzeugt, nach V+ und V- abgestützt. Für 
den reichts aus, wenn der nur irgendwo im Gleichtaktbereich des OPV 
bleibt.
 Über der Mikrofonspule entsteht keine Gleichspannung, die kann also 
direkt ohne Kondensator dazwischen an diese Masse und an den 
Spannungsteiler für die Verstärkung gehen.

Entkopplung: Dem Ausgang kann man noch einen Kondensator spendieren, 
falls der Audioeingang vom Ghettoblaster oder wasauchimmer Spannung für 
Elektretmikros liefern sollte.

Frequenzgang: Das Mikrofon schneidet <55Hz ab und betont Höhen ab ca. 
2kHz. Mit Klangregelung (oder Filternetzwerk) läßt sich das ausgleichen, 
egal ob im Mikro-Vorverstärker oder später.

Verstärkungseinstellung: Die ließe sich begrenzen, z.B. Verstärkung X1 
bis X50: Mikro -> 3k9 -> Poti 100k -> Widerstand 100k zum OPV-Ausgang. 
Mit Poti 1M wärs X0,1 bis X500.

von Karl B. (gustav)


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Fred S. schrieb:
> Sobald ich das auf der Platine und in einem Gehäuse habe, mache ich ein
> Bild von der Schaltung! Z.Zt. Steckt alles noch auf dem Breadboard.

Hi @Fred,
warte schon gespannt auf das Ergebnis. Breadboard ist nicht so optimal.
Ich arbeite damit garnicht mehr. Seitdem die 
Lochrasteplatinenbezugsquelle
billiger geworden ist, löte ich schnell 'was zusammen. Habe aber die 
Vakuumentlötpumpe auch schon parat.;)

Wie gesagt, der Diskussionsfaden splittet sich jetzt endlich.
Die "Schaltungsentwickler" kaspern da besser im neu aufgemachten Thread 
unter sich weiter.

Sollten aber bei Deiner Schaltung noch Probs auftreten, nur her damit.
Hier gibt es genug Poster, die ELA- und Bühnenerfahrung haben.

ciao
gustav

von Roland F. (rhf)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Mit Beleidigungen hast im gesamten Thread - soweit ich das sehe - exakt
> Du angefangen.

Das will ich jetzt aber wissen, wo habe ich denn angefangen Andere zu 
beleidigen?

rhf

P.S.: Da das hier nicht hin gehört, gerne auch per PM.

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (axlr)


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https://forum.allaboutcircuits.com/threads/operational-amplifier-tl081-used-for-audio.158630/

Zitat (automatisch ins deutsche übersetzt):
# Wenn Sie auf das TL081 Datenblatt schauen, werden Sie sehen, dass die
# empfohlene minimale Versorgungsspannung ± 5 Volt ist ...
Zitat Ende

gerade die TL08x-typen, benötigen, bedingt durch ihren JFET Eingang, 
eine relativ hohe Betriebsspannung, damit die Konstantstromquellen am 
Eingang auch "ordentlich" arbeiten. der 06er hat einen wesentlich 
geringeren Konstantstrom in den Vorstufen. Das hat zwar den Vorteil, 
dass der Ruhestrom deutlich kleiner ist und man auch mit der 
Betriebsspannung weiter runter gehen kann. Dem Rauschverhalten, dem 
Klirrfaktor und der Power-Bandwidth spielt das natürlich nicht wirklich 
in die Karten.
Hier empfehle ich (ungeachtet dessen, dass der TL081 schon an einer 
vollen 9V Batterie arbeiten wird), mit einem bipolar-OpAmp zu arbeiten, 
welcher auch bei 5Volt noch sauber läuft und sich bei der Gelegenheit 
auch hier was rauscharmes auszusuchen.
---
Zum Theater hier:
ich verstehe nicht, weshalb hier über NPN/PNP oder über Elektret-Kapseln 
diskutiert wird.
Hier geht es um den kleinen Bruder des SM58, dessen Anschluss an den 
Chinch (rot/weiss) eines Ghetto-Blasters.

wenn der MC33201 etwas "ruhiger" wäre, würde ich den vorschlagen. Auch 
vielleicht unter dem Gesichtspunkt, dass es den im DIP8 gibt.
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/mc33201-d.pdf
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/mc34071-d.pdf
evtl. wäre ein MC33178 (sind zwei in einem Gehäuse) die zu 
geschnittenere Wahl...
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/mc33178-d.pdf

Zu Allerletzt natürlich wohl der meistgenutzte OP-Amp, mein persönlicher 
Favorit.
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/ne5534-d.pdf
Hier wäre lediglich zu beachten, dass man die Verstärkung nicht zu weit 
absenkt, um da nicht viel rumkompensieren zu müssen.
Das Poti zur Einstellung der Verstärkung ist nun richtig angeschlossen?
Kommt denn nun schon was nennenswertes raus?
Meinetwegen kann mich der TO gern kontaktieren, ich kann ihm das soweit 
vorbereiten, dass wenigstens mal was rauskommt und er den Spaß an der 
Sache nicht verliert. Wäre ja schon schade ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Axel R. schrieb:
> Kommt denn nun schon was nennenswertes raus?

Schon längst:
Beitrag "Re: Bewertung Schaltplan Mikrofonverstärker"

Die Nummer ist also erstmal gelöst. Der NE5534 ist sicher ein guter 
OpAmp, aber auch hungrig. Da der TE die Schaltung vermutlich mit einem 
9V Block betreibt, wären die 4mA des Chips schon ganz schön viel. Man 
kann sicher immer noch den TL081 durch was anderes ersetzen, scheint 
aber erstmal nicht nötig zu sein.
Jaja, 9V sind wenig, aber für den gewünschten Ausgangspegel reicht es 
erstmal. Immerhin arbeiten rund 90% aller Stompboxen mit TL0xx und 9V 
Block.

von Stefan F. (Gast)


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Ich TL082 auch schon erfolgreich mit 5V oder 6V betrieben (weiß nicht 
mehr genau), obwohl das laut Datenblatt eigentlich zu wenig ist.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
der 4558 ist zwar Doppel IC, soll aber nur 3 mA laut Dabla "ziehen".
Also, den hab ich noch nicht kaputtgekriegt. Findet man wer weiß wo 
noch.
(Auch weiter links auf der "Schrottplatine".)
Es kommt eine Frage auf:
Die Doppel ICs, wenn man nur einen OPV braucht, sollte man dann so 
beschalten, dass der zweite, unbenutzte OPV nicht in der Luft hängt?
Also Ausgang und - Eingang, und GND mit + Eingang kurzschließen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Die Doppel ICs, wenn man nur einen OPV braucht, sollte man dann so
> beschalten, dass der zweite, unbenutzte OPV nicht in der Luft hängt?

Ja, er soll nicht schwingen und nicht auf Radiowellen reagieren, weil 
das wegen der gemeinsamen Stromversorgung und Nähe den anderen OP-Amp 
unnötig stören würde.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Karl B. schrieb:
> und GND mit + Eingang kurzschließen

Wenn sie schon vorhanden ist, schadet es nicht, den (+) Eingang an die 
virtuelle Masse bei Single Supply anzuschliessen.

von L J (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> den (+) Eingang an die virtuelle Masse bei Single Supply anzuschliessen.

Man kann es evtl. auch so wie auf dem Bild machen. Aber nicht jeder OPV 
verträgt das!

von Axel R. (axlr)


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speziell dann nicht, wenn die Typen nicht 1-stabil sind

von Axel R. (axlr)


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Beitrag "Re: Bewertung Schaltplan Mikrofonverstärker"

keine Wunder, wenn das am Ende dann untergeht. Ich hab's nicht bemerkt.
Schön, dass es nun doch geht. dann lass es so. 47pF noch an die 
Kompenstionsanschlüsse -> fertig.

von Egon D. (Gast)


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Axel R. schrieb:

> Zum Theater hier:
> ich verstehe nicht, weshalb hier über NPN/PNP [...]
> diskutiert wird.

Weil diskrete Transistorverstärker (manchmal) besser
sind als ihr Ruf.

Mit zwei BC550 kommt man mit 6V Betriebsspannung aus
(statt 9V), er schluckt nur weniger als 1mA Ruhestrom
(statt 4mA) und rauscht schätzungsweise 10dB weniger
als ein TL084.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Egon D. schrieb:
> Mit zwei BC550 kommt man mit 6V Betriebsspannung aus

Mit drei Transistoren und 1,5V Betriebsspannung:
Beitrag "Re: Einfacher Elektret-Mikro-Vorverstärker"

von Egon D. (Gast)


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Dieter D. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Mit zwei BC550 kommt man mit 6V Betriebsspannung aus
>
> Mit drei Transistoren und 1,5V Betriebsspannung:
> Beitrag "Re: Einfacher Elektret-Mikro-Vorverstärker"

Direktlink:
https://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0917.html#mic

Kenne ich, diese Schaltung.
Ist dem "Elektronikbausatz 20 NV-Vorverstärker" verwandt.

Habe sie früher mehrfach verwendet; mag sie aber nicht.
Hohe Verstärkung; koppelt man stärker gegen, um die
Verstärkung zu reduzieren, wird man mit Schwingneigung
bestraft, die sich als heftiges Rauschen äußert.

(Ach so: Ich rede von der Varianten mit Über-Alles-
Gegenkopplung.)

von Andi (Gast)


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Egon D. schrieb:
> rauscht schätzungsweise 10dB weniger
> als ein TL084.
INA217. Kann man selber nicht billiger bauen. Einzig die Speisespannung 
für die Electret-Kapsel wäre anzupassen. Das Beste ist nach wie vor eine 
Serie von Akkus und ein Linearregler mit ausreichender kapazitiver 
Gegenkopplung, damit nichts schwingt. Dann eine Drossel in den 
Versorgungszweig. Bei Belastung geht dann zwar die Spannung in die Knie 
aber sie tut es mit dem Signal und das bischen macht die Verstärkung 
wett.

von Egon D. (Gast)


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Andi schrieb:
> Egon D. schrieb:
>> rauscht schätzungsweise 10dB weniger
>> als ein TL084.
> INA217. Kann man selber nicht billiger bauen.

Mag sein -- braucht aber laut DaBla 9V und 10mA
Ruhestrom. Nicht optimal für Batteriebetrieb.

Man kann in jedem EINZELNEN Kennwert (Betriebs-
spannung, Ruhestrom, Rauschen) leicht besser werden
als ein diskreter Transistorverstärker -- in allen
dreien gleichzeitig ist das aber gar nicht so einfach.

von Fred S. (sculla)


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**Matthias S. schrieb:**
> Für den Eingangkondensator und den Eingangkondensator kannst du übrigens
> auch gepolte Elkos benutzen, denn am Opamp liegt ja an allen Pins etwa
> die halbe Betriebsspannung. Zeigen also die Pluspole der Kondensatoren
> zum Opamp, stimmt das in der Polung und du sparst erheblich Platz, denn
> Elkos sind ja viel kleiner als entsprechende ungepolte Kondensatoren.

Habe ich gemacht, ebenso wie die Vergrößerung der Widerstände R6 und R7. 
Funktioniert nach wie vor einwandfrei! Unter welchen Umständen kann ich 
ungepolte Kondensatoren durch Elkos ersetzen?

Nur zur Klärung: An den Versorgungspins des Opamp liegt eine 
Betriebsspannung von etwa 7,3 V an (die Differenz fällt an D1 und R5 
ab), an den übrigen beschalteten Pins etwa die Hälfte, wie Du gesagt 
hast. Ich glaube mal irgendwo gelesen zu haben, die Signalqualität ist 
besser, je höher man die Versorgungsspannung am Opamp wählt. Der TL081 
hat ein Spektrum von 5 bis 15 V an Vcc+ und mit 7,3 V liege ich etwas 
über dem Minimum. Mit z.B. 9 V müßte es nach der Theorie also besser 
sein, mit 6 V schlechter, oder?

Ich frage deshalb, weil ich in der endgültigen Schaltung noch eine LED 
zur Betriebsanzeige einbauen möchte. Dann fällt die Versorgungsspannung 
wg LED und Vorwiderstand noch weiter ab.

von Fred S. (sculla)


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**Karl B. schrieb:**
> Breadboard ist nicht so optimal.
> Ich arbeite damit garnicht mehr. Seitdem die
> Lochrasteplatinenbezugsquelle
> billiger geworden ist, löte ich schnell 'was zusammen. Habe aber die
> Vakuumentlötpumpe auch schon parat.;)

Das ist eine gute Idee! Das setze ich um, wenn ich im Kompaktieren von 
Schaltungen etwas geübter bin. Das BB hat für mich den Vorteil, daß ich 
mit Platz nicht geizen muß und wenn die endgültige Schaltung steht, 
mache ich mir Gedanken darüber, wie ich sie am platzeffizientesten auf 
eine Platine umsetze. Müßte ich das schon vorher machen, weil ich gleich 
auf Platine löte, dauert mir das an Vorbereitung schon zu lange und ich 
verliere die Lust.

von Fred S. (sculla)


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**Helge schrieb:**
> Entkopplung: Dem Ausgang kann man noch einen Kondensator spendieren,
> falls der Audioeingang vom Ghettoblaster oder wasauchimmer Spannung für
> Elektretmikros liefern sollte.

Das verstehe ich leider nicht: Am Ausgang habe ich doch C8 mit 47 uF!

**Helge schrieb:**
> Verstärkungseinstellung: Die ließe sich begrenzen, z.B. Verstärkung X1
> bis X50: Mikro -> 3k9 -> Poti 100k -> Widerstand 100k zum OPV-Ausgang.
> Mit Poti 1M wärs X0,1 bis X500.

Ich habe in Ermangelung eines passenden Potis (ist aber bereits 
bestellt) einen 470 kOhm-Widerstand zwischen den Pins 2 und 6 des Opamps 
geschaltet (vorher 2x 470 kOhm).

Die Verstärkung wird doch hauptsächlich deshalb begrenzt, um die 
Batterie zu schonen, oder?

von Stefan F. (Gast)


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Fred S. schrieb:
> Unter welchen Umständen kann ich
> ungepolte Kondensatoren durch Elkos ersetzen?

Wenn die Spannung aus Sicht der Kondensatoren niemals negativ wird. Also 
wenn der DC Anteil größer ist, als der AC Anteil im Signal.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fred S. schrieb:
> Ich glaube mal irgendwo gelesen zu haben, die Signalqualität ist
> besser, je höher man die Versorgungsspannung am Opamp wählt.

Die Qualität nicht unbedingt, aber die Aussteuerbarkeit steigt 
natürlich. Der OpAmp bekommt eine höhere Versorgungsspannung und kann 
damit auch an seinem Ausgang einen höheren Spannungshub bieten, ohne das 
er die Grenze erreicht und das sogen. 'Clipping' einsetzt, bei dem der 
OpAmp nicht mehr kann, obwohl er wollte - er wird übersteuert.

Es gibt heute OpAmps, die fast die Betriebsspannungsgrenzen erreichen, 
das sind dann die Rail-To-Rail Typen, wobei 'Rail' für die 
Versorgungsschienen steht. Der TL081 und die meisten anderen hier 
genannten OpAmps sind aber keine Rail-To-Rail Typen und können das 
nicht.

von Karl B. (gustav)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Fred S. schrieb:
>> Unter welchen Umständen kann ich
>> ungepolte Kondensatoren durch Elkos ersetzen?
>
> Wenn die Spannung aus Sicht der Kondensatoren niemals negativ wird. Also
> wenn der DC Anteil größer ist, als der AC Anteil im Signal.

Hi,
an den Verstärkereingängen finde ich meistens, wenn schon Elkos, dann 
solche mit einer weit höheren Spannung, als von Seiten der 
Betriebsspannung her eigentlich nötig. Zum Beispiel 2,2 µF / 50 V.
Die Frage, warum man Folienkondensatoren durch Elkos ersetzen soll, wäre 
eigentlich umgekehrt besser gestellt.
Es gab mal Zeiten, da wurde zu Elkos immer noch ein
 - sagen wir mal - 0,1 µF Metallpapier parallelgeschaltet.
Wegen der unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen 
Kondensatorkategorien. Nun ja, Elko nicht gleich Elko.
Der Begriff Low ESR war vor einigen Jahren noch ein Fremdwort, heute in 
aller Munde.
Aber das wäre ja schon wieder eine sich abspaltende Diskussion wert.

Fasse die Frage des TO @sculla so auf, dass er bei der Bauteileauswahl 
die beste Wahl treffen möchte, einerseits möglichst wenig Platzbedarf, 
andererseits insgesamt für den Anwendungszweck das beste.
Dann wäre es das beste, er zeigt uns, welches Bauteil er wo einsetzen 
möchte.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> an den Verstärkereingängen finde ich meistens, wenn schon Elkos, dann
> solche mit einer weit höheren Spannung, als von Seiten der
> Betriebsspannung her eigentlich nötig. Zum Beispiel 2,2 µF / 50 V.
> Die Frage, warum

Da hat der Autor einfach das genommen, was er vorrätig hatte. Versuche 
mal einen Elko für 9V zu finden, da gibt es nicht viele.

> Es gab mal Zeiten, da wurde zu Elkos immer noch ein
> - sagen wir mal - 0,1 µF Metallpapier parallelgeschaltet.

Ja, weil Elkos eine gewisse Induktivität und chemische Trägheit haben. 
Ich weiß nicht wie das früher war, aber heute ist dieser Effekt in der 
Regel so gering, dass er für Audio Anwendungen irrelevant ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Egon D. schrieb:
> Hohe Verstärkung; koppelt man stärker gegen, um die
> Verstärkung zu reduzieren, wird man mit Schwingneigung
> bestraft,

Über die Gegenkopplung soll nur den DC-Arbeitspunkt stabilisiert werden. 
Bei dieser Schaltung muss die Verstärkung über Emitterwiderstände 
oder/und jeweils einzelne Widerstände zwischen Basis und Kollektor 
reduziert werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fred S. schrieb:
> Die Verstärkung wird doch hauptsächlich deshalb begrenzt, um die
> Batterie zu schonen, oder?

Nur insofern, als das mehr Pegel am Ausgang etwas mehr Strom in den 
folgenden Verstärker schickt und damit ein wenig mehr Strom zieht. Aber 
der Stromverbrauch des OpAmps selber ist von seiner Verstärkung 
unabhängig. Der bleibt so gut wie gleich, egal ob er um Faktor 10 oder 
um Faktor 100 verstärkt.

Eine LED ist in deiner Schaltung übrigens ein erheblicher 
Stromverbraucher, die kann durchaus genauso viel Strom ziehen wie der 
OpAmp. Suche dir am besten eine, die auch bei 1mA noch gut leuchtet und 
richte den Vorwiderstand darauf ein mit z.B. 8,2 kOhm oder 10kOhm.
Zu den Elkos: Selbst Geräte im Studiobereich benutzen diese im Signalweg 
und sie sind zuverlässig, wenn man nicht gerade den letzten Müll 
verwendet.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Matthias S. schrieb:
> Suche dir am besten eine, die auch bei 1mA noch gut leuchtet und
> richte den Vorwiderstand darauf ein mit z.B. 8,2 kOhm oder 10kOhm.

Hi,
bei 9V mit 15 k Ohm Vorwiderstand sind die kleinen blauen LEDs (1..2 mA 
Spec.) immer noch hell genug.
Bei der Steckdosenleiste hat mich die blaue LED sogar so sehr gestört, 
dass ich einen höheren Vorwiderstand einlöten musste. Ist ja fast schon 
ein Scheinwerfer gewesen.
Also, auch die Farbe der LED ist wohl wichtig.

ciao
gustav

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Karl B. schrieb:
> Also, auch die Farbe der LED ist wohl wichtig.

Nicht unbedingt. In meinem S/PDIF auf Analogadapter von Pollin war eine 
rote LED drin, die noch bei 1mA geblendet hat. Angenehm wurde sie dann 
bei etwa 200-300µA.

von Fred S. (sculla)


Angehängte Dateien:

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Axel R. schrieb:

> Dann mal mal auf und mach ein helles Foto für alle interessierten.

Nun habe ich - nach vielen Verzögerungen und Ablenkungen - den kleinen 
Micamp fertiggestellt. Anbei ein Bild.

Mit der Übertragung der Schaltung auf die Platine habe ich mich extrem 
schwergetan, weil ich die Teile so nach wie möglich beieinander haben 
wollte und wildes hin- und hergedrahte vermeiden wollte. Das hätte eine 
Software (so es denn so eine gibt) vermutlich intelligenter gemacht, 
aber ich habe keine zur Hand (Empfehlungen?).

Die Verstärkung liegt jetzt bei V=170 (statt Poti habe ich einen 
Widerstand von 1,15 MOhm fest gesetzt, der Widerstand "C1" (ja, das soll 
ein Widerstand sein) ist 6,8 kOhm => 1150/6,8 = 169.

Platine auf Korkscheibchen aufgebockt, eingebaut in eine Geschenkebox 
aus kräftiger Pappe, weil der Platz in der vorgesehenen 
Altoids-Bonbondose wegen der Anschlüsse zu knapp war. Ich habe der 
Einfachheit halber normale Stecker und Schalter genommen und keine, die 
in die Platine gesteckt werden können.

Der Micamp funktioniert mit 9V einwandfrei. Vorher hatte ich aber noch 
eine LED drin gehabt, um "AN" anzuzeigen. Aber offenbar hat die soviel 
Spannung gebraucht, daß die Schaltung nicht mehr funktioniert hat. Kann 
das sein? Eigentlich sollte doch nur die Durchbruchspannung abfallen 
(0,7 V) und keine 2 V oder so. Jedenfalls habe ich LED samt 
Vorwiderstand dann weggelassen und die Sache funktioniert.

Den Schaltplan werde auch noch einstellen mit allen Modifikationen, die 
hier im Forum entstanden und eingeflossen sind, damit auch andere 
Anfänger das bei Bedarf nachbauen können. Einen Thread habe ich schon 
gefunden, wo jemand eine Micamp-Schaltung für 9V sucht.

von MaWin (Gast)


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Fred S. schrieb:
> Vorher hatte ich aber noch eine LED drin gehabt, um "AN" anzuzeigen.
> Aber offenbar hat die soviel Spannung gebraucht, daß die Schaltung nicht
> mehr funktioniert hat. Kann das sein? Eigentlich sollte doch nur die
> Durchbruchspannung abfallen (0,7 V) und keine 2 V oder so.

Normalerweise schaltet man die BetriebskontrollLED mit ihrem 
Vorwiderstand parallel zur Schaltung, dann kostet sie gar keine 
Spannung, erhöht aber die Stromaufnahme.
Und erhöhte Stromaufnahme kann natürlich wieder zum Einbrechen der 
Spannung führen bei schwachen Batterien.

Aber wenn die LED in Reihe zur Schaltung gelegt wird wenn die 
zufälligerweise dauernd zwischen 1mA und 20mA zieht, kostet sie 
natürlich 2.1V Vorwärtsspannung, und die verbleibenden 2.9 (Batterie 
leer) bis 6.9V (Batterie voll) könnte natürlich zu wenig sein

Eine Altoids ist aus Blech und würde, im Gegensatz zur Geschenkbox, 
abschirmend wirken. Deine schwarzen Kabel sind so lang wie 
Handyantennen, das streut gut ein. Und 9V Lithium sind teuer, aber wohl 
hier unnötig.

https://data.energizer.com/pdfs/l522.pdf

von Fred S. (sculla)


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MaWin schrieb:
> Aber wenn die LED in Reihe zur Schaltung gelegt wird wenn die
> zufälligerweise dauernd zwischen 1mA und 20mA zieht, kostet sie
> natürlich 2.1V Vorwärtsspannung, und die verbleibenden 2.9 (Batterie
> leer) bis 6.9V (Batterie voll) könnte natürlich zu wenig sein

Hatte ich tatsächlich in Reihe geschaltet. Also kein Wunder, daß da 
nicht viel lief!

> Eine Altoids ist aus Blech und würde, im Gegensatz zur Geschenkbox,
> abschirmend wirken. Deine schwarzen Kabel sind so lang wie
> Handyantennen, das streut gut ein. Und 9V Lithium sind teuer, aber wohl
> hier unnötig.

Danke für den Hinweis mit den Leitungslängen, das hatte ich überhaupt 
nicht auf dem Radar. Die Pappschachtel ist auch eher als vorübergehender 
Ersatz zu sehen, bis ich die Anschlüsse auf der Platine unterbringe und 
dann alles in die Altoidsdose transferieren kann. Daher sind auch 
Platine und Batterie bzw. Batteriepolster zwar fest, aber schadlos 
herausnehmbar eingebaut.  Solange kann meine Tochter schon mal proben. 
Immerhin mußte sie lange warten, bis ich den Micamp fertiggestellt habe, 
da soll es an dem Gehäuse auch nicht mehr scheitern. Sie wird sich schon 
rühren, wenn etwas nicht so klingt wie es soll!

Die Lithiumbatterie hatte ich von einem anderen Projekt hier noch 
herumliegen, insofern war es für mich die günstigste Möglichkeit.

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