Hallo zusammen, ich möchte mit der gezeigten Schaltung eine Elektrolysezelle in Intervallen von minimal 30ms schalten. Ich hatte zuvor das hier genannte Beispiel zur Konstantstromquelle genutzt: https://www.mikrocontroller.net/wikifiles/2/2c/Ksq_opv_mosfet.png Diese Schaltung zeigt bei kleinen Outputspannungen nahe der V- Spannung des Op Amps relativ starken Offset und "Abschalten" ist auch nicht möglich, da aufgrund des kleinen Widerstands und des hohen maximalen Stroms relativ hohe Ströme erreicht werden. Ich habe nun diese Schaltung (https://www.analog.com/en/analog-dialogue/articles/diff-amp-heart-of-precision-current-source.html) übernommen und modifiziert. Zum einen kann so ein Schalter im Stromkreis vor gnd liegen, ohne dass die Messung beeinträchtigt wird. Zum anderen erreicht der OpAmp Output nicht mehr die Sättigung bei 0V, wenn kleinere Ströme fließen sollen. Meine Fragen sind folgende: 1. Ist es für den OpAmp ein Problem, wenn mittels MOSFET über GPIO der Stromkreis regelmäßig vollständig geöffnet und wieder zu geschlossen wird? (Vor jedem Öffnen würde ich am "+" Eingang des OpAmp 0V vorgeben) Führt das zu Spannungsspitzen kurz nach Schließen des Stromkreises, weil ein gewisser Offset am Input immer anliegt, der OpAmp nachregelt und am Output voll aufdreht, weil nichts passiert? 2. Aufgrund des gut 10 mal geringeren Offsets des OpAmps (gegenüber dem LM324) sollte der Betrieb wesentlich präziser sein? 3. Aufgrund der Platzierung der "Fühler" in der Mitte des Stromkreises braucht es keinen rail-to-rail OpAmp mehr, weil sowohl Output-, als auch Inputspannung des OpAmp immer ein gutes Stück entfernt sind von V- (mehr als 0.1, weil R_Load mindestens 1.5V für den Betrieb benötigt) und V+ (mehr als 1.5V, weil der Regel-MOSFET mindestens 2V "verbrennt")? 4. Kann ich mir den Schalter sparen, wenn ich zB einen LM334 (1V nötig für Betrieb) parallel zu R_Load (mindestens 1.5V) einsetze? Ich stell mir das so vor, dass (mit entsprechendem Widerstand) nach Einschalten immer 5mA über den LM334 fließen. Also 0V am DAC eingestellt, weil kein Strom fließen soll, gibt aber einen geringen Offset, der einen Stromfluss verursacht. Dieser fließt über den LM334. Die Frage hier ist dann, was passiert, wenn der Offset so gering ist, dass dieser den Strom z.B. auf 1mA begrenzt? Fließt dann trotzdem ein Strom über den LM334, nur eben nicht 5mA? Also 0-5mA über den LM334, alles darüber über R_Load. Ist das realistisch?
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Jonas T. schrieb: > ich möchte mit der gezeigten Schaltung eine Elektrolysezelle in > Intervallen von minimal 30ms schalten. Ganz schön kompliziert. Deine 0,1% Widerstände sind Unsinn, der Rest ist so oder so nicht so genau. Wenn du denn WIRKLICH eine so genaue Stromquelle haben willst, mußt du sie kalibrieren. Das 1uF in der Rückkopplung des OPV ist Unsinn, dort braucht man eher 10nF oder so. Ob das mit dem Differenzverstärker so wirklich funktioniert kann ich auf die Schnelle nicht sagen. > Ich hatte zuvor das hier genannte > Beispiel zur Konstantstromquelle genutzt: > https://www.mikrocontroller.net/wikifiles/2/2c/Ksq_opv_mosfet.png > Diese Schaltung zeigt bei kleinen Outputspannungen nahe der V- Spannung > des Op Amps relativ starken Offset Das liegt an deinem Aufbau . > und "Abschalten" ist auch nicht > möglich, da aufgrund des kleinen Widerstands und des hohen maximalen > Stroms relativ hohe Ströme erreicht werden. Stimmt nicht. Wenn man weiß wie, kann man den Nullpunkt der Strommessung minimal nach oben schieben und damit Problemlos abschalten. Man braucht nur einen Widerstand zwischen +5V und dem -Eingang des OPV, so im Bereich 220k-1M. > Ich habe nun diese Schaltung > (https://www.analog.com/en/analog-dialogue/articles/diff-amp-heart-of-precision-current-source.html) > übernommen und modifiziert. Zum einen kann so ein Schalter im Stromkreis > vor gnd liegen, Braucht man nicht, denn man kann den Sollwert der Stromquelle auf 0 setzen. >ohne dass die Messung beeinträchtigt wird. Zum anderen > erreicht der OpAmp Output nicht mehr die Sättigung bei 0V, wenn kleinere > Ströme fließen sollen. Das ist nicht das Problem. Der OPV-Ausgang arbeitet so oder so nie nahe der Sättigung, weder bei der Bipolarversion und erst recht nicht beim MOSFET. > 1. Ist es für den OpAmp ein Problem, wenn mittels MOSFET über GPIO der > Stromkreis regelmäßig vollständig geöffnet und wieder zu geschlossen > wird? Nö, die Stromquelle rennt halt in den Anschlag, wie sie versucht, den Strom aufrecht zu erhalten. > (Vor jedem Öffnen würde ich am "+" Eingang des OpAmp 0V vorgeben) Das reicht, um den Strom abzuschalten. Man braucht keinen extra Leistungsschalter. > Führt das zu Spannungsspitzen kurz nach Schließen des Stromkreises, weil > ein gewisser Offset am Input immer anliegt, der OpAmp nachregelt und am > Output voll aufdreht, weil nichts passiert? Eben sowas kann man mit der oben beschriebenen Nullpunktverschiebung vermeiden. > 2. Aufgrund des gut 10 mal geringeren Offsets des OpAmps (gegenüber dem > LM324) sollte der Betrieb wesentlich präziser sein? Nicht wirklich. Der Offsetfehler in 1. Näherung konstant und kann durch Kalibrierung bzw. die Methode oben beseitigt werden. > 3. Aufgrund der Platzierung der "Fühler" in der Mitte des Stromkreises Dein "Fühler" nennt sich Strommeßwiderstand, umgangssprachlich auch Shunt genannt, was inhaltlich aber falsch ist. Ein Shunt ist ein Nebenfluß für Meßgeräte oder echte Flüße oder Rohre. https://de.wikipedia.org/wiki/Shunt_(Medizin) https://de.wikipedia.org/wiki/Shunt_(Elektrotechnik) Einen Shunt habe ich nur, wenn ich zu einem bestehenden Strommesser mit Meßwiderstand noch einen parallel schalte. Aber das ist nur Nebensache. > braucht es keinen rail-to-rail OpAmp mehr, weil sowohl Output-, als auch > Inputspannung des OpAmp immer ein gutes Stück entfernt sind von V- (mehr > als 0.1, weil R_Load mindestens 1.5V für den Betrieb benötigt) und V+ > (mehr als 1.5V, weil der Regel-MOSFET mindestens 2V "verbrennt")? Da wird gar nix "verbrannt", es gibt einen Mindestspannungsabfall. Unklar Worte führen zu unklarem Denken! > 4. Kann ich mir den Schalter sparen, wenn ich zB einen LM334 (1V nötig > für Betrieb) parallel zu R_Load (mindestens 1.5V) einsetze? Ich stell > mir das so vor, dass (mit entsprechendem Widerstand) nach Einschalten > immer 5mA über den LM334 fließen. Also 0V am DAC eingestellt, weil kein > Strom fließen soll, gibt aber einen geringen Offset, der einen > Stromfluss verursacht. Dieser fließt über den LM334. ??? > Also 0-5mA über den LM334, alles darüber über R_Load. Ist das > realistisch? Es ist Unsinn. Siehe oben.
Udo S. schrieb: > Ist das die Fortsetzung von > Beitrag "10% Offset bei Konstantstromquelle, warum?" Ja, wusste nicht wie das hier gehandhabt wird. Ist zwar der Anschluss daran, aber ein anderes Thema. Wenn man hier aber einfach dabei bleibt, solange es um das gleiche Projekt geht, werde ich das demnächst machen. Falk B. schrieb: > Das 1uF in der Rückkopplung des OPV ist Unsinn, dort braucht man eher > 10nF oder so. Hatte nur diese Größe da und den Widerstand daran angepasst. Im Grunde geht es doch nur um ein RC Glied zum Verhindern der Schwindung des OpAmp oder? Spielt da die Größe des Kondensators eine Rolle, solange der Widerstand daran angepasst wird? Falk B. schrieb: > Stimmt nicht. Wenn man weiß wie, kann man den Nullpunkt der Strommessung > minimal nach oben schieben und damit Problemlos abschalten. > Man braucht nur einen Widerstand zwischen +5V und dem -Eingang des OPV, > so im Bereich 220k-1M. Super, das ist natürlich eine viel klügere und einfachere Lösung. Kann ich davon ausgehen, dass die Veränderung des Offsets über Zeit bei konstanter Temperatur im Vergleich zum absoluten Offset gering ist? Hab den alten Aufbau mal aktualisiert und angehängt. Der Aufbau existiert drei mal, für eine Kalibrierung existieren vier 16 bit ADC Eingänge. Falls einmaliges Kalibrieren nicht ausreicht, um halbwegs reproduzierbare Stromstärken zu steuern, würde ich je eine Leitung nach außen führen und die Spannung zwischen Messwiderstand und MOSFET und GND in Abhängigkeit der DAC Spannung vor jedem Betrieb messen. Danach sollten halbwegs zuverlässige Stromstärken steuerbar sein? Muss man mit signifikanten Wechselwirkungen beim LM324 rechnen, wenn man mehrere Kanäle nutzt, also ein Schwanken des Offsets in Abhängigkeit der Last der anderen Kanäle? Ist also für eine sinnvolle Kalibrierung der Einsatz einzelner OpAmps besser? Es soll einen Wippschalter zum Ein- und Ausschalten am Gerät geben. 7,5V (keine 9V, wegen der höheren Abwärme) sind relativ nah an der möglichen Grenze zum Betrieb der Schaltung. Die Schalter haben nach Datenblatt aber etwa 50mOhm Widerstand. Das würde bei 6A (3x max. 2A Strom) 0,3V Spannungsabfall bedeuten. Würde stattdessen über einen N-Channel MOSFET indirekt ausschalten. Da wäre dann aber der Widerstand zum "-" des OpAmp ein Problem. Prinzipiell wäre ein p-channel MOSFET auf 7.5V Seite möglich, aber die haben üblicherweise einen ähnlich hohen Widerstand. Gibt es da eine andere einfache Möglichkeit einen Schalter mit kleinem Widerstand einzubauen?
Ich würde mir den Schalter direkt an einen GPIO hängen statt an einen extra Halbleiter.
Jonas T. schrieb: > Der Aufbau existiert drei mal, für eine Kalibrierung existieren vier 16 > bit ADC Eingänge. ... > > Muss man mit signifikanten Wechselwirkungen beim LM324 rechnen, wenn man > mehrere Kanäle nutzt, also ein Schwanken des Offsets in Abhängigkeit der > Last der anderen Kanäle? Nein, aber wenn schon 16 Bit ADC und derartige Gedanken: Ersetze den 324 durch OP400 LT1013 LT1014 > Ist also für eine sinnvolle Kalibrierung der > Einsatz einzelner OpAmps besser? Was verstehst bzw. meinst du konkret mit "sinnvoll"? Kalib. kannst du auch jetzt sehr gut machen.
Helge schrieb: > Ich würde mir den Schalter direkt an einen GPIO hängen statt an einen > extra Halbleiter. Ich möchte am Gehäuse einen Schalter haben, da reicht ein GPIO nicht. Andrew T. schrieb: > Nein, aber wenn schon 16 Bit ADC und derartige Gedanken: > > Ersetze den 324 durch > OP400 > LT1013 > LT1014 Warum gerade die? Wenn ich einen anderen OpAmp nehmen würde, dann dachte ich entweder an den zuvor genannten AD8276 im Differenzmodus (weil der schlicht bei conrad verfügbar ist) oder ein ADA4807, der als rail-to-rail mit hohen Ausgangsströmen und sehr geringem offset vielversprechend klingt.
Jonas T. schrieb: >> Das 1uF in der Rückkopplung des OPV ist Unsinn, dort braucht man eher >> 10nF oder so. > Hatte nur diese Größe da und den Widerstand daran angepasst. Im Grunde > geht es doch nur um ein RC Glied zum Verhindern der Schwindung des OpAmp > oder? Spielt da die Größe des Kondensators eine Rolle, solange der > Widerstand daran angepasst wird? Ja. U.a. weil bei einem großen Kondensator der Widerstand sehr klein wird. Ändere keine Schaltungsteile, die du nicht wirklich verstehst. > Kann ich davon ausgehen, dass die Veränderung des Offsets über Zeit bei > konstanter Temperatur im Vergleich zum absoluten Offset gering ist? Ja. > Hab den alten Aufbau mal aktualisiert und angehängt. Wozu der Poti? Wozu der 2. MOSFET? > Der Aufbau existiert drei mal, für eine Kalibrierung existieren vier 16 > bit ADC Eingänge. Falls einmaliges Kalibrieren nicht ausreicht, um > halbwegs reproduzierbare Stromstärken zu steuern, Das sollte es, ansonsten ist was faul. Aber 16 Bit GENAUIGKEIT solltest du dir vorerst aus dem Kopf schlagen. Sei zufrieden wenn du 8-10 Bit schaffst. > Muss man mit signifikanten Wechselwirkungen beim LM324 rechnen, wenn man > mehrere Kanäle nutzt, also ein Schwanken des Offsets in Abhängigkeit der > Last der anderen Kanäle? Nein. > Ist also für eine sinnvolle Kalibrierung der > Einsatz einzelner OpAmps besser? Nicht wirklich. > Es soll einen Wippschalter zum Ein- und Ausschalten am Gerät geben. 7,5V > (keine 9V, wegen der höheren Abwärme) sind relativ nah an der möglichen > Grenze zum Betrieb der Schaltung. Die Schalter haben nach Datenblatt > aber etwa 50mOhm Widerstand. Das würde bei 6A (3x max. 2A Strom) 0,3V > Spannungsabfall bedeuten. Würde stattdessen über einen N-Channel MOSFET > indirekt ausschalten. Musst du nicht. Schalte ein IO am Prozessor, der dann die Sollwertvorgabe ausschaltet. > Gibt es da eine andere einfache Möglichkeit einen Schalter mit kleinem > Widerstand einzubauen? Man kann auch den IST-Wert mittels Schalter auf +7.5V ziehen, dann "denkt" der Regler, daß er runter regeln muss. +5V---/ ----- -Eingang OPV
Ich würde das dann ungefähr so bauen. Op-Amp braucht rail-to-rail, Mosfets logic level. Bei Schalter-aus fließen halt noch paar uA.
Helge schrieb: > Ich würde das dann ungefähr so bauen. Op-Amp braucht rail-to-rail, > Mosfets logic level. Bei Schalter-aus fließen halt noch paar uA. Wozu braucht man zum Kurzschließen eines 20k/1,9k Spannungsteilers einen MOSFET? Das kann der Schalter auch allein. Außerdem fehlt der Kondensator in der Rückkkopplung und der hochohmige Pull-Up gegen +5V am - Eingang.
Falk B. schrieb: > Das kann der Schalter auch allein - aber nicht, wenn 3 von den Dingern ausgeschaltet werden sollen mit einem Schalter. Steht weiter oben. Wenns schwingt, halt noch nen C als Gegenkopplung, ja. Wofür, wohin ein pullup?
Wenn das nicht tagelang laufen soll, schliess die Last kurz. Arno
Falk B. schrieb: > Ja. U.a. weil bei einem großen Kondensator der Widerstand sehr klein > wird. Warum spielt das eine Rolle? Ich hatte gedacht, dass das wie ein Tiefpassfilter zur Glättung der Regelung für den OpAmp ist. Und man dann über die Wahl der Bauteile eine Grenzfrequenz einstellt, und damit eine minimale Reaktionszeit des OpAmp auf Änderung am Eingang. Spielt den für einen RC Filter die Größe des Kondensators eine Rolle, wenn man nur den Widerstand daran anpasst? Falk B. schrieb: > Wozu der Poti? Wozu der 2. MOSFET? Ich dachte mit dem Poti kann ich die negative Spannung hochziehen, um den Offset bei Sättigung (0V) auszugleichen. Da ich nicht weiß, wie viel Widerstand ich da brauche, hab ich einfach einen variablen Widerstand genommen. Ist das falsch? Der zweite MOSFET um das Gerät abzuschalten. Dann fließt aber noch ein kleiner Strom vom DAC in den "+" des OpAmp. Da der Widerstand an den Eingängen sehr hoch ist, hatte ich angenommen, das sei okay. Mit dem Poti würde auch am "-" 7,5V anliegen. Ist das problematisch? Falk B. schrieb: > Das sollte es, ansonsten ist was faul. Aber 16 Bit GENAUIGKEIT solltest > du dir vorerst aus dem Kopf schlagen. Sei zufrieden wenn du 8-10 Bit > schaffst. Ist halt die Herstellerangabe. Der ADS1115 gibt 16bit aus, hat intern 15 bit und eine interne Spannungsreferenz. Habs nicht berechnet, aber da man mit 16bit DACs auch mehr als 10bit erreicht, hatte ich hier auch mit vielleicht 12bit gerechnet. Oder meinst du nicht wegen des DAC, sondern wegen der sonstigen Schaltung? Falk B. schrieb: > Musst du nicht. Schalte ein IO am Prozessor, der dann die > Sollwertvorgabe ausschaltet. [...] > Man kann auch den IST-Wert mittels Schalter auf +7.5V ziehen, dann > "denkt" der Regler, daß er runter regeln muss. > > +5V---/ ----- -Eingang OPV Das Problem ist, mit beiden Varianten kann man die LED im Schalter nicht einschalten, wenn man einschaltet. Wäre es denn ein Problem, GND per MOSFET zu trennen? Oder kann ich irgendwie die LED im Schalter nutzen und Ausschalten ohne MOSFET? Helge schrieb: > aber nicht, wenn 3 von den Dingern ausgeschaltet werden sollen mit > einem Schalter. Steht weiter oben. Wenn mir die LED egal ist, könnte ich doch per Schalter direkt alle drei "+" auf GND ziehen, wenn ich hinter dem Schalter drei Kabel zu jedem "+" verlege oder? Helge schrieb: > Wofür, wohin ein pullup? Um den Offset am Input auszugleichen. Dazu auch folgende Frage zu dem Aufbau aus dem ersten Post. Ist ein Differenzverstärker nicht generell sinnvoll, weil der OpAmp mit ausreichend Abstand zu v- und v+ am besten arbeitet? Und wäre dann der Einsatz eines 0.22R Messwiderstands hier nicht noch problematischer als der sowieso schon kleine 0.5R für den OpAmp, weil der dann am Input von 0-0,44V sehr nahe der v- Spannung ist?
Jonas T. schrieb: >> Ja. U.a. weil bei einem großen Kondensator der Widerstand sehr klein >> wird. > > Warum spielt das eine Rolle? Weil es so ist! Es ist ein Unterschied, ob ich 100k+10nF oder 100M + 10pF nutze! > Ich hatte gedacht, dass das wie ein > Tiefpassfilter zur Glättung der Regelung für den OpAmp ist. Jain, > Und man dann > über die Wahl der Bauteile eine Grenzfrequenz einstellt, und damit eine > minimale Reaktionszeit des OpAmp auf Änderung am Eingang. > Spielt den für einen RC Filter die Größe des Kondensators eine Rolle, > wenn man nur den Widerstand daran anpasst? Das sagte ich bereits! > > Falk B. schrieb: >> Wozu der Poti? Wozu der 2. MOSFET? > > Ich dachte mit dem Poti kann ich die negative Spannung hochziehen, um > den Offset bei Sättigung (0V) auszugleichen. Da ich nicht weiß, wie viel > Widerstand ich da brauche, hab ich einfach einen variablen Widerstand > genommen. Ist das falsch? Ja. Du drehts an vielen Schrauben, von denen du kaum Ahnung hast. > Ist halt die Herstellerangabe. Der ADS1115 gibt 16bit aus, hat intern 15 > bit und eine interne Spannungsreferenz. Habs nicht berechnet, aber da > man mit 16bit DACs auch mehr als 10bit erreicht, hatte ich hier auch mit > vielleicht 12bit gerechnet. Oder meinst du nicht wegen des DAC, sondern > wegen der sonstigen Schaltung? Genau deswegen.
Falk B. schrieb: > Weil es so ist! Es ist ein Unterschied, ob ich 100k+10nF oder 100M + > 10pF nutze! Die Fragen sind ja nicht böse gemeint. Ich will ja von jemandem lernen, der mehr weiß als ich, deswegen frage ich ja, warum das so ist. Falk B. schrieb: > Ja. Du drehts an vielen Schrauben, von denen du kaum Ahnung hast. Hier genauso. Ich würde gerne wissen, warum ich keinen Poti nehmen sollte? Ist doch die Maschenregel. Im Prinzip ein Spannungsteiler. Mit dem 1K und 1M statt Poti hätte ich bei 0V am Source des MOSFET eine Spannung von etwa 7,5mV am "-". Wenn ich den 10K aus dem Beispiel einsetze, wären das 75mV. Wenn es nun 25mV Offset wären, würde ich so 50mV "verlieren". Zum einen würde man nur noch maximal 1,9A erreichen, zum anderen würde ich 5% meines Steuerbereichs für den Ausgleich des zu kleinen Widerstands verschwenden oder verstehe ich da etwas falsch? aus diesem Grund auch die Frage nach dem Differenzverstärker. Da kann ich mir das Verschieben doch sparen, weil er das Problem mit dem Betrieb im Grenzbereich nicht hat oder? Das ist alles kein Vorwurf oder mangelnde Gelehrigkeit. Ich habe großen Respekt vor dem Wissen eines jeden hier. Ich möchte nur verstehen, warum manche Dinge sinnvoll sind und warum nicht.
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Wenn du einen rail-to-rail Operationsverstärker nutzt, kann der auch 0V bzw. bissel drunter. Um deine LED im eingeschalteten Zustand leuchten zu lassen, brauchst du eine zusätzliche invertierende Stufe. Kann man machen. 1 Transistor (oder der freie 4. OPV, wenn du einen 4-fachen nimmst), 3 Widerstände. Bei 0,5Ω als Messwiderstand hast du 0..1V Spannungsabfall, dann brauchst du halt wirklich 6-7V Betriebsspannung bei dem, was du als Belastung vorgibst. Wenn du mit nur 5V auskommen willst, wirds mim LM324 vielleicht knapp mit der Ansteuerung des Mosfet. Einer der vielen besser geeigneten wäre TLV2374. Gleiche Pinbelegung, 0-5V am ausgang. Sonst brauchst halt wirklich 6-7,5V. Mehr Spannung = mehr Wärme, daher denk ich besser weniger Spannung.
Kommt halt drauf an, was mit Stromquelle "schalten" gemeint ist. Muss der Ausgang hochohmig werden, oder darf der Ausgang auch einen Kurzschluss nach Masse haben (bei einer Last nach Masse), muss der Ausgang unterhalb einer bestimmten Spannung bleiben, und, und, und. Danach bestimmt sich das Vorgehen. Es ist immer das gleiche: Die Anforderungen müssen klar sein. Ansonsten: shit in = shit out.
Jonas T. schrieb: > Die Fragen sind ja nicht böse gemeint. Ich will ja von jemandem lernen, > der mehr weiß als ich, deswegen frage ich ja, warum das so ist. Prinzipiell ist das ja gut. Aber es nervt, wenn man sagt, mach x und dann macht einer Y. > Hier genauso. Ich würde gerne wissen, warum ich keinen Poti nehmen > sollte? 1.) Er wird nicht benötigt. 2.) Er braucht mehr Platz. 3.) Er hat einen höheren Temperaturkoeffizienten. 4.) Er kostet mehr Geld. Man rechnet den Widerstand 1x richtig aus, packt einen Festwiderstand rein und gut. Ähnliches gilt für deinen 1uF Kondensator. Wenn du zufällig nur 100uF rumliegen gehabt hättest, hättest du dann 10Ohm für den Widerstand genommen? Ein Grund, warum diese Wahl trotz gleicher Zeitkonstante nicht sinnvoll ist a) 100uF sind mechanisch deutlich größer als 10nF b) 100uF als Elko haben deutlich mehr Leckstrom als ein 10nF Keramikkondensator c) 10 Ohm sind SEHR niederohmig, wodurch im Falle des Pull-Up Widerstands ein deutlich kleinerer Widerstand benötigt wird und verdammt viel Strom sinnlos verschwendet wird. Man baut Schaltung möglichst so, daß die Bauteile mechanisch klein sind. D.h. Kondensatoren mit kleiner Kapazität. Man wählt Widerstände in OPV-Schaltungen möglichst hoch, um wenig Strom zu benötigen. Allerdings nicht so hoch, daß man Probleme mit Leck- und Eingangsströmen bekommt. Um zu wissen, was da sinnvoll ist, braucht man Wissen und Erfahrung. > Ist doch die Maschenregel. Im Prinzip ein Spannungsteiler. Mit dem 1K > und 1M statt Poti hätte ich bei 0V am Source des MOSFET eine Spannung > von etwa 7,5mV am "-". Wenn ich den 10K aus dem Beispiel einsetze, wären > das 75mV. Wenn es nun 25mV Offset wären, würde ich so 50mV "verlieren". Nicht "verlieren", verlieren. Ist es heute cool, alles in Anführungszeichen (aka quote marks) zu schreiben, wenn man die normale Bedeutung eines Wortes ohne Ironie meint? > Zum einen würde man nur noch maximal 1,9A erreichen, Man kann einen kleineren Shunt verwenden und schon ist das kompensiert. Man muss nicht krampfhaft den Steuerbereich so knapp auslegen. 10-30% Reserve sind da üblich. > zum anderen würde > ich 5% meines Steuerbereichs für den Ausgleich des zu kleinen > Widerstands verschwenden oder verstehe ich da etwas falsch? Ufff, willst du Politiker werden? Immer alles ENDLOS durchkauen? Der Offset mittels Pull-Up widerstand hat die Aufgabe, den Nullpunkt der Steuerkennlinie so weit hoch zu ziehen, daß a) die Offsetspannung des OPVs b) Die Offsetspannung des DACs keine Rolle mehr spielen und man die Stromquelle SICHER mit einem Steuerwort von 0x0000 am DAC zu 100% ausschalten kann. Dafür braucht man vielleicht 10-20mV, mehr nicht. Die paar Prozent Verlust an Aussteuerbereich kann man durch einen reichlich dimensionierten Shunt ausgleichen. Fertig! > Dafür b > aus diesem Grund auch die Frage nach dem Differenzverstärker. Der ist nicht nötig. Wenn du meinst damit glücklich zu werden und eine DEUTLICH bessere Schaltung zu bauen, die du WIRKLICH brauchst, dann tu es! > Da kann > ich mir das Verschieben doch sparen, Sparen? Ist jetzt so ein Widerstand SOOOOOO teuer und soooo aufwändig, daß man den sich "sparen" will? So wie die Millionen in deinem Sparsschwein? Anders herum wird ein Schuh draus! Mit dem Trick des Pull-Up Widerstand SPART man sich den teureren und aufwändigeren Differenzverstärker! Praxisgeschichte. Bei einer Überarbeitung einer Schaltung habe ich exakt mit diesem Trick zwei OPVs eingespart.
Danke für die Antworten. So verstehe ich deine Überlegungen und kann die Entscheidungen nachvollziehen. Vielen Dank für die Unterstützung! Helge schrieb: > Wenn du einen rail-to-rail Operationsverstärker nutzt, kann der auch 0V > bzw. bissel drunter. Durch den Inputoffset hab ich im Zweifel dann aber immer einen kleinen Strom, wenn der Soll 0.01V gibt, der OPAMP den MOSFET auf 0,01V regelt, am "-" aber 0V gelesen werden. Umso kleiner der Messwiderstand, desto größer auch die Auswirkung des Offset, daher ja auch meine Überlegung mit dem Verlust der Genauigkeit. Natürlich hat Falk aber auch recht, dass man mit etwas Puffer keine Probleme hat und sich so teurere Teile sparen kann. Helge schrieb: > Bei 0,5Ω als Messwiderstand hast du 0..1V Spannungsabfall, dann brauchst > du halt wirklich 6-7V Betriebsspannung bei dem, was du als Belastung > vorgibst. Das kling vernünftig. Die Wärme von 3 Kanälen bekomme ich mit einem Lüfter und Kühlkörper zwar raus, aber schön wäre es, wenn ich mir den Lüfter sparen könnte. Ich löte da mal was zusammen und teste, ob es ausreicht. Sonst überlege ich doch nochmal, einen anderen OpAmp zu holen. Einen Rail-To-Rail mit 2,5mm pins oder so14 Package, den es auch bei conrad gibt, weißt du nicht zufällig aus dem Kopf oder?
Wie grosz ist der ausgangsstrom der du benoetigst ? Guck auch mal an ob es mittels Switch-capacitor gemacht werden kann. Es gibt auch controllers die (switched capacitor) Stromkquellen eingebaut haben. Ich benutze der PSOC5lp mit : - 4x 0..2 mA stromquelle - Wenn parallel geschaltet 1x 0..8mA - Eingstellbar als Source or Sink - Gleiche supply als prozessor (zB 3V3 oder 5V) - Ohne externe componenten Ich nehme an es gibt auch Controllers die das eingebaut haben Patrick aus die Niederlaende
Patrick C. schrieb: > Wie grosz ist der ausgangsstrom der du benoetigst ? 2A > Guck auch mal an ob es mittels Switch-capacitor gemacht werden kann. Nicht wirklich.
OK Spreizung und Verschiebung ist sinnvoll. Würde bei mir so aussehen.
Helge schrieb: > OK Spreizung und Verschiebung ist sinnvoll. Würde bei mir so aussehen. Das macht einen Offset von 2,5mV. Da fehlt der Faktor 10. R6 sollte eher 510k sein.
Falk B. schrieb: > R6 sollte eher 510k sein Bei R2=2k, R6=1M geh ich noch mit. Dinosaurier als OPV oder -25..+125° abdecken halt ich für übertrieben. Ich hatte den TLV2374 vorgeschlagen, als Beispiel.
zum Vergleich mehrer OP's gegeneinander Op-Modellen mittels "ako" Zahlen geben Beitrag "Re: Ltspice verschieden Transistoren Automatisch Testen" Viel Erfolg beim Vergleichen und Auswählen :-)
... und die Widerstände können auch variiert werden :-) Beitrag "Re: Widerstand auf X-Achse in LTSpice"
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