Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Impedanzverlauf deuten/interpretieren


von Jens (Gast)


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hi,

bei einem Serienschwingkreis ist die Impedanz bei der Resonanz bei einem 
Minimum und bei einem Parallelschwingkreis ist bei der Resonanz die 
Impedanz bei einem Maximum. Dazu ist es so, dass die Phase bei Resonanz 
0 ist. Richtig? Das habe ich mir so gemerkt und würde das vorab gerne 
noch mal klären.

Ich habe hier bei einer Piezo Scheibe die Impedanz ausgemessen und 
verstehe nicht so ganz was ich sehe bzw was ich damit anfange. Aus so 
einer Messung müsste ich doch ein Ersatzschaltbild bestimmen können 
oder?
Ich interpretiere die Messung so:
Es geht los, dass bei niedrigen Frequenzen das Teil eine ziemlich 
konstante Kapazität darstellt. Das ist so weit ich weiß auch zu 
erwarten. Die Induktivitätskurve nimmt aber etwas zu. Ab 45 kHz sieht 
man die Resonanz und da bin ich etwas raus. Da springt die Phase von -90 
auf +90, bleibt auf den +90 Grad und springt direkt wieder zurück. Und 
auch bei der Impedanz finde ich den Verlauf merkwürdig. Am Anfang dieses 
Phasensprunnges hat man ein Minimum und am Ende ein Maximum: Kann mir 
das etwas sagen? Dieses Bild eines Reihen-/Parallelschwingkreises sieht 
man gar nicht. (Dort sieht die Phase auch eher so aus wie hier die 
Impedanzkurve)

Ich habe die Messungen angehängt. Es würde mich sehr freuen, wenn mir 
der eine oder andere dazu was sagen kann. Ob ich völliges 
Fehlverständnis habe, ob man da ein Ersatzschaltbild herauslesen kann 
usw.
Gemessen habe ich das mit dem AD2 und dem Impedance Analyzer Board.

von Developer (Gast)


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Schau dir mal das Ersatzschaltbild zum Piezo an, dann sollte es klarer 
werden: https://www.piceramic.de/de/piezo-technologie/grundlagen/#c2257

von Jens (Gast)


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Hey und danke Developer,

sieht von der Impedanz ja sehr ähnlich aus. Das finde ich ja beinahe 
verblüffend :-)
Also das heißt ich habe es mit einer Serienresonanz (C1/L1) zu tun und 
einer Parallelresonanz (C0/L1). Und der 'Sprung' in der Phase ist an 
sich eine relativ schmale Resonanz der beiden. Also dass bei der 
Serienresonanz tatsächlich die Phase bei 0 Grad durchläuft, bevor die 
Spule L1 der "Gewinner" ist (+90 Grad) bis dann Parallelresonanz 
eintritt.

Hoffentlich habe ich nicht wirr geredet ;-)

von Axel R. (axlr)


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Wie bei 'nem Quartz. Da sieht das fast auch so aus.

von Carlo (Gast)


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Im Quarzkochbuch gibt es auch ein Kapitel mit solchen Resonanzkurven
https://www.axtal.com/Deutsch/TechnInfo/Quarzkochbuch/
-> 2. Eigenschaften von Schwingquarzen ab S. 51

von Carlo (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Im Quarzkochbuch gibt es auch ein Kapitel mit solchen Resonanzkurven
> https://www.axtal.com/Deutsch/TechnInfo/Quarzkochbuch/
> -> 2. Eigenschaften von Schwingquarzen ab S. 51

verständlich erklärt, fehlt nur noch das spice update
zum direkten Umsetzten und vergleichen  :-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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