Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Referenzen im Lebenslauf


von HAL9000 (Gast)


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Hallo Forengemeinde,

aus dem angelsächsischen Bewerbungsgetue hat ja auch bei uns der Trend 
Einzug gehalten in den Bewerbungsunterlagen Referenzen anzugeben. 
Teilweise wird das schon in den Ausschreibungen gefordert oder im 
weiteren Bewerungsverfahren wird nach Ihnen gefragt. Nun bin ich dieser 
Praxis nicht sehr aufgeschlossen, obwohl ich nachvollziehen kann, dass 
Arbeitgeber gerne mehr über ihre Bewerber erfahren möchten, um so 
möglicherweise bessere Entscheidungen zu treffen.
Aktuell möchte ich mich aus einer langjährigen, ungekündigten Stelle 
bewerben. Mein Jobumfeld soll davon möglichst nichts mitbekommen. 
Demnach fallen Teamleiter, Abteilungsleiter und Kollegen als Referenzen 
aus. Zu meinen ehemaligen Arbeitgebern und Chefs besteht kein 
wohlwollendes Verhältnis. Von meinen Professoren dürfte inzwischen ein 
Großteil entweder unter der Erde oder im Pflegeheim sein. Somit habe ich 
quasi kaum Job-relevante Referenzen, die ich in Bewerbungsverfahren 
angeben kann.
Gibt es, außer es mit der Bewerbung in solchen Fällen sein zu lassen, 
Wege, wie man damit umgehen kann? Vielleicht wart ihr auch schonmal 
selbst in einer ähnlichen Situation.

Mich würde auch mal interessieren, was so ein potentieller Arbeitgeber 
von der oder den als Referenz benannten Personen versucht zu erfahren. 
Gibt es hier vielleicht jemanden, der in einer dieser Rollen schonmal 
tätig werden musste? Schließlich hat das ja etwas heimliches. Entweder 
die Referenz ist einem wirklich wohlgesonnen und bringt das auch so 
rüber oder man wird in einer solchen Situation eher negativ dargestellt 
(ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt).
Ich wäre beispielsweise eine eher schlechte Referenz, da ich den Hang 
habe mich zu verplappern...

Wenn ihr schonmal Erfahrungen mit dieser Praxis machen durftet und diese 
teilen möchtet, wäre ich euch in jedem Fall dankbar. Bis dahin Wünsche 
ich einen schönen Abend und eine angenehme Restwoche!

Beste Grüße
HAL

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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HAL9000 schrieb:
> Teilweise wird das schon in den Ausschreibungen gefordert
Zeig doch mal ein paar solche Stellenanzeigen, dann weiß man auch, um 
welche Stellen es geht.

> Teilweise wird das schon in den Ausschreibungen gefordert
Ich würde mich da einfach ohne Referenzen bewerben. Denn auch wenn die 
von irgendwem "gefordert" werden, muss es nicht bedeuten, dass derjenige 
sie auch bekommt.
Natürlich kann es sein, dass du die Stelle genau deshalb nicht 
angeboten bekommst. Dann freue dich, denn in so einem Betrieb willst 
du ganz offensichtlich nicht arbeiten.

Was war nochmal das Problem?

von xyz (Gast)


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Referenzen?

Beim ersten Mal habe ich das Spiel noch mitgemacht.
Diese sollten zur Verifikation dienen.
Kontaktiert wurden die Referenzen nicht.

Einige Jahre spaeter...

Wieder wurden Referenzen verlangt.
Ich habe einfach auf Ersteres verwiesen, und das ich ihr
Versaeumnis nicht korrigieren wuerde.

Referenzen werden ueberbewertet.

Beitrag #6678858 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter tr. (Gast)


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Ich als Arbeitgeber(derzeit stelle ich aber niemanden ein) würde es z.B. 
extrem interessant finden, wen du reinschreiben würdest das du ein sehr 
aktiver Nutzer dieses Forums bist.
Das würde erheblichen Einfluss auf die Chancen zur Einstellung haben.

Beitrag #6678883 wurde von einem Moderator gelöscht.
von AllesVerbrecher (Gast)


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HAL9000 schrieb:
> Teilweise wird das schon in den Ausschreibungen gefordert oder im
> weiteren Bewerungsverfahren wird nach Ihnen gefragt.

Noch nie gesehen. Dafür gibt es Arbeitszeugnisse. Und wenn man 
Berufserfahrung hat, schreibt man gar keine Bewerbung mehr, sondern 
redet mit den Kontakten, die man mittlerweile gesammelt haben sollte.

von Abri♻♻birne (Gast)


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HAL9000 schrieb:
> Mich würde auch mal interessieren, was so ein potentieller Arbeitgeber
> von der oder den als Referenz benannten Personen versucht zu erfahren.

in der Regel stellt man telefonisch eine einzige Frage

von Fpgakuechle K. (Gast)


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HAL9000 schrieb:

>
> Mich würde auch mal interessieren, was so ein potentieller Arbeitgeber
> von der oder den als Referenz benannten Personen versucht zu erfahren.

Nennt sich background check, es werden auch Unis angefragt, die sollen 
den Abschluß bestätigen.

Aber das wurde hier schon x-Mal durchgekaut, einfach mal die Suche 
benutzen:

Beitrag "Hintergrundüberprüfung"
Beitrag "Komische Fragen beim Vorstellungsgespräch"
Beitrag "Arbeitgeberwechsel - Informationen beim alten AG?"

Beitrag #6679054 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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HAL9000 schrieb:
> Gibt es hier vielleicht jemanden, der in einer dieser Rollen schonmal
> tätig werden musste?

Ja. In meinem Fall ging es um eine erweiterte Sicherheitsüberprüfung, 
und der nette junge Mann vom MAD zeigte sich recht vielseitig 
interessiert. Ich kann aber nicht einschätzen, wie viele Fragen dazu 
dienten, die Zuverlässigkeit der Referenz selbst zu überprüfen.

: Bearbeitet durch User
von Elektroniker (Gast)


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Manchmal frage ich mich, ob es nicht für die Firmen langsam günstiger 
wäre, die Personalabteilungen zu halbieren und dafür einfach nach 
Bewerbung und dem Vorstellungsgespräch denjenigen zu nehmen, der einem 
am fähigsten erscheint. sollte man sich dann vertan haben, kann man ihn 
immer noch in der Probezeit rauswerfen. Der Bewerbungsprozess nimmt ja 
in manchen Firmen schon Ausmaße an, da hat man schon keine Lust mehr 
drauf sich dort zu bewerben.

von Elektrofan (Gast)


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> der nette junge Mann vom MAD

Vor X Jahren wurde ich -nicht ganz freiwillig- zur Bundeswehr
eingezogen.
Bei dieser (zwangsweisen) Einstellung musste ich auch einen Zettel
ausfüllen:
U.a. betreffend Reisen in den Machtbereich "unserer"
Todfeinde.

Blöd und unbefangen, wie ich war, gab ich eine ganz normale
Schülerreise vorm Abitur, in den damaligen Machtbereich der
UdSSR an.
Es ging nach Leningrad, so hiess das damals noch, und Moskau.

Das gab aber Konfusion!

Viel hätte nicht gefehlt, und ich wäre seinerzeit von der
"Technischen Schule", bei der ich dienen musste, an die
"Drecksfront" umkommandiert worden!
Oder, noch schlimmer(?), aus dem Verein gar unehrenhaft entlassen!

---

Etwas später erhielt ich Post von einem "alternativen"
Pfarrer (damals waren die noch nicht besonders gelitten):
Diese "Post" war ein privater, auch schon ursprünglich an mich
gerichteter Brief, den er weitergeleitet hatte.
Diesen hatte er versehentlich geöffnet (offensichtlich als zweiter!),
weil der Brief selber nicht zu dem Adrssat auf dem Umschlag passte.

Erstleser dieses Briefes war offenbar jemand/ine anderes,
mutmasslich Mitglied/erine einer staats"schützende" Stelle.

Damals schon ...

Dejà vu.

von Peter tr. (Gast)


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Dummer Idiot schrieb im Beitrag #6678883:
> Und was ist, wenn du dann cyblord,senf d. oder Winni in diesem Forum
> heißt?

Eigentlich ist der Username fast egal.
Wenn er sich als aktiver User dieses Forum outet ist er raus.
Es ist davon auszugehen das er zum Typ Klugscheißer, der angeblich alles 
besser weiß als der Chef gehört, das Arbeitsklima vergiftet etc.
Leider ist dieses Forum genau das Gegenteil einer Referenz für die 
meisten! die wenigen Ausnahmen, schreiben eher selten, aber natürlich 
gibt es Ausnahmen.
Der Cyklops gehört sicher zur Gruppe er Arbeitsklimavergiftenden Gruppe

von Senf D. (senfdazugeber)


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Peter tr. schrieb:
> Der Cyklops gehört sicher zur Gruppe er Arbeitsklimavergiftenden Gruppe

Man stelle sich vor, ein Kollege mit Bachelor-Abschluss sollte in seinem 
Team sein. Der Ärmste. 😂

von Eulenspiegel (Gast)


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HAL9000 schrieb:
> Aktuell möchte ich mich aus einer langjährigen, ungekündigten Stelle
> bewerben. Mein Jobumfeld soll davon möglichst nichts mitbekommen.

Mein Lebenslauf hat die Form Zeitraum - Station - Rolle - Funktionen & 
Projekte. In den ersten 2 Jahren meines Berufslebens war ich Trainee bei 
einem ausländischen Konzern. Ich habe als Referenz mir erbeten: 1x 
Letter of Reference ("we would like to hire him again") und 1x eine 
detaillierte Liste "Funktionen & Projekte", quasi in beglaubigter Form. 
Das hat beim ersten richtigen Job beim deutschen Arbeitgeber dann 
beeindruckt und ich bin schnell und gut untergekommen.

Seit dem nutze ich weder Referenzen noch Arbeitszeugnisse; alles nicht 
zweckdienlich, "Funktionen & Projekte" im CV reichen völlig für den 
Eindruck und der Rest ergibt sich in den Interviewrunden --- worin ich 
mich jedes Jahr aufs Neue bestätigt sehe (ich probier jedes Jahr mal was 
aus). Ich habe auch aufgehört, ein Bewerbungsphoto auf den CV zu tun, 
das verbitten sich die US-Amerikaner sowieso und bei den Deutschen mag 
es noch die Heiko Mells in der Personalabteilung interessieren, die 
eigentlich einstellenden Manager und Teams nicht mehr (ok, auf LinkedIn 
habe ich ein Profilphoto).+

Ich würde nicht verallgemeinern wollen. Je nach Position sieht das 
anders aus. Wenn du in die C-Suite aufsteigst oder bspw. dich auf eine 
Professorenstelle W2/W3 einer Universität oder vergleichbare 
Leitungsfunktionen im ÖD bemühst, halte ich es für wahrscheinlich, dass 
da Leute zusätzlich kommunizieren wollen.

von Impfgranate (Gast)


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Wenn man sich z.B. beim BND bewirbt, wollen die doch wenigstens wissen 
bei welchen Diensten man schon Gemaulwurft hat.

von Abri♻♻birne (Gast)


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Impfgranate schrieb:
> beim

hat man Vorstellungsgespräche in einer Sauna 💞

Beitrag #6679824 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6681384 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sicherheitsrisiko (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Ja. In meinem Fall ging es um eine erweiterte Sicherheitsüberprüfung,
> und der nette junge Mann vom MAD zeigte sich recht vielseitig
> interessiert.

Ob der MAD das so schlau findet das Du Dich hier als potentieller 
Geheimnissträger outest.
Wenn das Gespräch stattfindet, dann wissen die doch schon alles und 
klopfen die Person noch etwas auf Ansichten und Eloquenz ab.

von Percy N. (vox_bovi)


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Sicherheitsrisiko schrieb:
> Ob der MAD das so schlau findet das Du Dich hier als potentieller
> Geheimnissträger outest.

Wieso sollte ich Geheimnisträger sein? Meine Sicherheitseinstufung war 
nicht Gegenstand des beschriebenen Vorgangs.

von Cyblord -. (cyblord)


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Senf D. schrieb:
> Peter tr. schrieb:
>> Der Cyklops gehört sicher zur Gruppe er Arbeitsklimavergiftenden Gruppe
>
> Man stelle sich vor, ein Kollege mit Bachelor-Abschluss sollte in seinem
> Team sein. Der Ärmste. 😂

Ach was. Solange er den nicht von der FH hat, darf er unter meiner 
wohlwollenden Anleitung diverse niedere Arbeiten verrichten.

von Arbeitsturboverdichter (Gast)


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große klappe nix dahinter

von Cyblord -. (cyblord)


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Arbeitsturboverdichter schrieb:

Na von der FH? Tut mir leid!

> große klappe nix dahinter
Genau damit kommt man heute im Unternehmen am weitesten. Die Blender und 
Schwätzer sind ganz oben. Die stillen Fachleute ganz unten.

: Bearbeitet durch User
von Arbeitsturboverdichter (Gast)


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ne nur kein narzist

Beitrag #6681917 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Arbeitsturboverdichter (Gast)


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Dieter H. schrieb im Beitrag #6681917:
> Wer sich bewirbt bekommt ne Platine auf den
> Tisch geknallt

bei so nem Hirni würde ich sicher nicht anfangen
der spinnt dann ja im alltag genauso rum
schulung in umgangsformen wäre hier nötig

von Cyblord -. (cyblord)


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Arbeitsturboverdichter schrieb:
> bei so nem Hirni würde ich sicher nicht anfangen
> der spinnt dann ja im alltag genauso rum
> schulung in umgangsformen wäre hier nötig

Keine Sorge, der Dieter hat in der Firma allerhöchstens die 
Verantwortung für die wöchentliche Reinigung der Kaffeemaschine.
Sicher nicht für irgendwelche Bewerber.

: Bearbeitet durch User
von Thilo R. (harfner)


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Ich würde in Deiner Situation den Punkt "Referenzen" einfach überlesen. 
Möglicherweise fliegst Du damit raus, das musst Du riskieren. Falls die 
Frage kommt, eben darauf hinweisen, dass es von aktuellen AG nicht geht. 
Von den AG davor geht es auch nicht, weil der eine nicht auffindbar ist, 
und mit einem (nicht allen!) hast Du Dich verkracht. Referenzen sollten 
von jemand "über Dir" kommen, idealerweise vom Vorgesetzen, oder z.B. 
von einem Projektleiter.

Ich habe mir früher die Mühe gemacht, mit möglichen Referenzgebern vorab 
zu sprechen. Nachgefragt hat dann doch keiner. Dann kam plötzlich doch 
mal ein potientieller AG mit der Frage nach Referenzen. Ich habe 
rumtelefoniert, aber dann hatte sich die Stelle aus anderen Gründen 
erledigt, bevor der potentielle AG angerufen hatte.

Solange Du nicht für hunderte MA verantwortlich bist (dann würdest Du 
eher Heiko Mell fragen) glaube ich einfach nicht, dass es wirklich 
relevant ist.

von Elektrofan (Gast)


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Sicherheitsrisiko schrieb:
> Ob der MAD das so schlau findet das Du Dich hier als potentieller
> Geheimnissträger outest.

Auch Papphutträger suchen Fachkräfte!     ;-)

von Ben S. (bensch123)


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Dieter H. schrieb im Beitrag #6681917:
> Also bei mir läuft das so. Wer sich bewirbt bekommt ne Platine auf
> den Tisch geknallt und erklärt mir nach 20min was die macht.

Kann mir richtig gut vorstellen wie du in erhobener Art die Platine 
"dahin knallst" und sagst: 20 Minuten, was macht diese Platine?

Parallel machst du dir einen Kaffee.

Beitrag #6683634 wurde von einem Moderator gelöscht.
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