Forum: Offtopic Trafostationen


von Josef L. (Gast)


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Das ZDF hat eine eigene Sendereihe mit dem Titel "Das war dann mal 
weg...", in der es um Telefone mit Wählscheibe, Hawaiitoast, 
Blitzlichtwürfel & Co. geht. Gerhard aus Edmonton / Alberta vermisste 
bei einem Besuch in der alten Heimat "sein" Trafohäuschen.

Dadurch wurde ich angeregt, mal in dem Ort, in dem ich seit 23 Jahren 
wohne, nach Trafohäuschen zu suchen. Heute morgen habe ich die ersten 
sieben davon fotografiert, inzwischen auf Google Earth ein achtes 
entdeckt. Der Ort heißt Estenfeld, ist ein Vorort von Würzburg im Norden 
Bayerns (genauer: in Unterfranken) und hat etwa 5300 Einwohner ( 
https://de.wikipedia.org/wiki/Estenfeld ).

Die Häuschen sind teilweise renoviert, teilweise offenbar außer Betrieb, 
und es müssen noch viel mehr gewesen sein, da sie irgendwie 
durchnummeriert sind, wobei die Zahl mindestens bis 22 geht. Wenn Bedarf 
besteht, erfahre ich vielleicht auf dem Rathaus oder im Bauhof mehr.

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Estenfeld 13 [17 Süd] (Wilhelm-Hoegner-Str.)
Standort: 49.8239°N, 10.0000°E
Bis zur Erweiterung der Bebauung bildte der Standort den Südwestrand des 
Ortes.

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Estenfeld 15 (Kreisel Süd  Altenheim  Weiße Mühle)
Standort: 49.8229°N, 10.0066°E
Ist zwar frisch gestrichen, aber wenn, dann führen nur unterirdische 
Kabel ran.

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Estenfeld 16 (Am Eichelein)
Standort: 49.8261°N, 10.0125°E
Wieder ein anderer Typ, und auch keine oberirdischen 
Leitungszuführungen. Das nächste Häuschen steht ganz am Ende der Straße.

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Estenfeld 17 (Triebweg)
Standort: 49.8262°N, 10.0207°E
Das ist die größte Trafostation, die ich bisher in Estenfeld gefunden 
habe. Ist renoviert und versorgt offenbar das gesamte Neubaugebiet "Am 
Triebweg". Es ist auch ein Ausleger vorhanden, offenbar zum Anheben 
schwerer Trafos.

von Soul E. (Gast)


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Waren da außen mal Freileitungen dran und Ihr wurdet irgendwann 
umgestellt auf Erdkabel? Erinnert sich der Dorfälteste noch wann das 
passiert ist?

Als Großstadtbewohner kennt man überirdische Verkabelung eigentlich nur 
aus dem Urlaub. Bzw wenn Freileitung, dann Ferntrassen mit >100 kV.

von Josef L. (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Waren da außen mal Freileitungen dran

Halb und halb - kommt noch. Es gibt Häuschen, an denen sind noch 
Freileitungen dran und sie sind auch offenbar noch in Betrieb. An einem 
ist keine Beschriftung mehr. Manche sind relativ neu gestrichen, würde 
das aber nicht als Kriterium sehen. Ich gehe davon aus, wenn an der Tür 
ein Schild mit Ortsbenennung und Nummer ist und das 
Hochspannungszeichen, dass es noch in Betrieb ist, auch wenn keine 
Freileitung ankommt und die Isolatoren abmontiert sind.

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Estenfeld 22 (Otto-Hahn-Str. / Musterhaussiedlung)
Standort: 49.8358°N, 10.0115°E
Offenbar dasselbe Modell und ähnlich alt wie das Am Eichelein. Die 
bisher höchste Nummer! Der Standort markierte lange das nördliche Ende 
des Ortes.

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Estenfeld Alte VR-Bank (Siedlerstr.)
Standort: 49.8311°N, 10.0042°E
Das ist bisher das älteste Trafohäuschen das ich finden konnte, es ist 
auch nicht mehr in Betrieb, hat keine Nummer mehr. Es liegt jetzt auch 
im Inneren des Ortes, die sog. "Siedlung" besteht schon seit vielen 
Jahrzehnten.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Ja einige der Dinger sind tatsächlich noch im betrieb, aber die meisten 
haben jetzt Boden Zu- und Ab-Führung,

Man hat den Vögeln ihre Sitzgelegenheit geklaut :-)

Die Freileitung sieht man nur noch sehr selten.
Meines Kinder's Enkelkinder werden die wohl gar nicht mehr sehen, denke 
ich ;-)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich habe auch eins ;-) Insel Ummanz am Kranichbeobachtungspunkt Tankow.

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Estenfeld 09 (Baumschule / Siedlerstr.)
Standort: 49.8341°N, 9.9990°E
Steht ganz am Ende der "Siedlung" und ist das einzige, zu dem noch eine 
Freileitung (von Bergtheim her) führt.

von Josef L. (Gast)


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Wie ganz zu Anfang schon geschrieben, gibt es auf dem Gemeindegebiet im 
Ortsteil Mühlhausen noch mindestens eine Trafostation, und zu der 
scheint - zumindest auf der Google-Earth-Aufnahme sichtbar - noch eine 
Freileitung zu führen.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, noch nie in Mühlhausen gewesen zu 
sein. Ich war zwar schon in Muhlhausen/Thüringen und in 
Mühlhausen/Elsass, aber noch nicht in "unserem", obwohl ich schon 23 
Jahre hier wohne. Das mag daran liegen, dass der Ort jenseits der 
Autobahn in einer "Sackgasse" liegt - es führt nur eine Straße hinein, 
keine andere heraus. Aber ich werden den Zustand kurzfristig ändern - 
also nicht die Straßenführung, aber ich werde dem Ort mal einen Besuch 
abstatten.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Solche Orte werden alle mittels 10/20kV (in seltenen Fällen auch 30kV) 
versorgt, diese Netze sind im ländlichen Raum früher alle mittels 
Freileitungen ausgeführt worden.

Da diese Leitungen aber keine Erdseile haben und auch immer wieder 
größere Vögel mit hoher Spannweite (z.B. Störche) gegrillt werden wenn 
sie sich auf die Masten setzen und dabei zwei Leiterseile berühren, 
werden diese Leitungen zunehmend unter die Erde gelegt. Damit werden 
keine Störche mehr getoastet und Blitzschläge (die ohne Erdseil 
zwangsläufig direkt in eine Phase einschlagen) sorgen nicht mehr für 
Stromausfälle und Schäden an den Anlagen.

Bei den Trafohäuschen befand sich im oberen Teil meistens eine 
Schaltanlage für die Freileitungen und unten stand der Trafo mit seinen 
Abgängen, bei größeren Häusern auch zwei oder mehr Trafos. Viele dieser 
alten Häuschen sind heute erdverkabelt und nach wie vor in Betrieb, auch 
wenn oben keine Freileitung mehr dranhängt. Die heute noch vorhandenen 
Freileitungen sind auch alle noch in Betrieb, bis das alles erdverkabelt 
ist, dauert's noch eine Weile.

Der Trend geht immer mehr zu sehr kompakten Trafostationen, die mit 20kV 
Erdkabeln gespeist werden und direkt am Straßenrand stehen. Die 
Hochspannungsschaltanlage da drin ist sehr kompakt, alles mit 
gasisolierten (SF6) Leistungsschaltern und keine luftisolierten Schalter 
mehr. Der EVU-Mitarbeiter steht dann halt beim Ziehen und Stecken der 
400V-Sicherungen im Regen wenn er Pech hat, genau wie bei 
Verteilerkästen ohne Trafo, die oft an Straßenkreuzungen stehen.

Estenfeld wird wahrscheinlich mit am südlichen gelegenen 110kV 
Umspannwerk Rottendorf dranhängen. Nördlich verläuft eine einkreisige 
110kV Freileitung (nach Bergtheim) mit nur drei Leiterseilen, diese sind 
in Deutschland recht selten.

Im städtischen Gebiet werden auch zunehmend die 110kV- oder sogar 
Höchstspannungsnetze unter die Erde gelegt, wobei das bei 380kV-Anlagen 
wegen ihrer hohen Blindleistung nicht ganz unproblematisch ist. In 
Berlin z.B. gibt es große Probleme mit der erdverkabelten 
380kV-Transversale. Ursprünglich sollte sie lediglich das Stadtgebiet 
mit Strom versorgen, aber zunehmend arbeitet sie auch als 
Transportleitung und das führt zu einer starken Erwärmung der Kabel. 
Derzeit wie die 220kV-Leitung von Wustermark nach Neuenhagen (mit ihrem 
Abzweig nach Hennigsdorf) auf 380kV umgebaut, um die Last von der 
innerstädtischen Transversale zu bekommen.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Eine etwas größere Trafostation könnte auch als Wohnung dienen, wie hier 
in Anrath. Eine kleine Frau hat sich dort eingenistet und es sich darin 
gemütlich gemacht. 🙂

von Josef L. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Nördlich verläuft eine einkreisige
> 110kV Freileitung (nach Bergtheim) mit nur drei Leiterseilen,

Das müsste die von Trafostation 09 sein, habe ich jedenfalls auf Google 
Earth bis Bergtheim verfolgen können:
Beitrag "Trafostation Estenfeld 09 (Baumschule / Siedlerstr.)"

von Josef L. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> auf 380kV umgebaut

Dazu gabs heute einen Artikel in der zeitung - nicht zum Umbau, aber zu 
den auftauchenden Problemen!

https://www.sueddeutsche.de/bayern/niederbayern-niederaichbach-stromschlag-hochspannungsleitung-1.5344496

von Josef L. (Gast)


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Trafostation Mühlhausen 01 (Estenfeld/Mühlhausen)
Standort: 49.8573°N, 10.0131°E
Befindet sich gleich am Ortseingang von Mühlhausen hinter der 1. 
Rechtskurve. Ist über eine 20kV-Freileitung angeschlossen und versorgt 
offenbar den kompletten Ort incl. Neubaugebiet; der Ortsteil von 
Estenfeld hat nur ca. 400 Einwohner.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Dieses Trafohäuschen in Oberuhldingen hat immerhin eine Wohnfläche von 
50qm.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)



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Ein Trafohäuschen von der Größe Estenfeld 13 hätte eine Wohnfläche von 
etwa 14qm, aufgeteilt über 3 Etagen. Klingt wenig, ist aber machbar. 
Architektenpläne mit Balkon sind bereits vorhanden.

von Josef L. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Wohnfläche von etwa 14qm

"Tiny houses" sind ja gerade in - aber ich will nicht politisch werden 
und spekulieren, warum man jetzt in Zeiten exponentiell steigender 
Quadratmeterpreise auf diese Idee kommt. In unserer Gegend gibt es noch 
viele winzige Städtchen mit komplett erhaltener Stadtmauer und vielen 
Türmen, auch die sind teils bewohnt - aber das wäre noch mehr OT in 
diesem OT-Thema.

Hier ein Bekannter von uns:
https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/was-markus-grimm-als-stadtschreiber-in-sommerhausen-vorhat-art-10274218

von Richard H. (richard_h27)


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Josef L. schrieb:
> viele winzige Städtchen mit komplett erhaltener Stadtmauer und vielen
> Türmen, auch die sind teils bewohnt

Im Batterieturm?

von Richard H. (richard_h27)


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Josef L. schrieb:
> Trafostation Estenfeld 17 (Triebweg)
> Standort: 49.8262°N, 10.0207°E
> Das ist die größte Trafostation, die ich bisher in Estenfeld gefunden
> habe. Ist renoviert und versorgt offenbar das gesamte Neubaugebiet "Am
> Triebweg". Es ist auch ein Ausleger vorhanden, offenbar zum Anheben
> schwerer Trafos.

So eines haben wir auch:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/523657/DSCN4118.JPG

Standort: Galgenberg

von Stanley S. (stanley_smith)


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In Erlangen sind die Trafostationen bunt:
https://www.estw.de/trafo

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Bis vor 2 Jahren habe ich in einem anderen Stadtteil gewohnt. Dort wurde 
ein Jahr zuvor die Stromversorgung von überirdisch auf unterirdisch 
geändert. Nicht außerirdisch ... Der Techniker erzählte mir, daß dies 
eines der 3 oder 4 letzten Häuser war, die in unserer Stadt eine 
überirdische Versorgung hatten. Das Kabel kam vor dem Haus aus dem Boden 
und wurde über einen Mast in den Dachboden geführt. Mein jetziges 
Häuschen ist Bj. 1927, das davor auch so aus dieser Zeit.

Nach Trafohäuschen werde ich mal Ausschau halten.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Habe die Seite gerade entdeckt. Bin sprachlos was Ihr da auf die Beine 
gestellt habt um mir eine Freude zu machen. Ein recht schönes Dankeschön 
aus Der Ferne von mir.

Was mich betrifft, runden und prägen diese Türme die Harmonie der 
ländlichen Landschaft ab. Es freut mich, daß einige noch im Betrieb 
sind. Bei uns sind die größeren Trafos im Land meistens an drei Stämme 
angebracht. Wenn ich mal etwas hier finde mache ich auch mal Bilder. In 
der Stadt gibt es nur die kleineren Masttrafos und sonst ist alles Neue 
unter der Erde. Eure Türme sehen natürlich gepflegter aus.

Jedenfalls ist dieser interessante Thread eine wahre Augenweide für 
mich. Das war richtig nett von Euch.

Grüße aus dem heissen Edmonton,
Gerhard

Nachtrag:

Gibt es da in den aktiven Stationen eigentlich ein wahrnehmbares 
Netzbrummen?

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die MS/400V-Trafos brummen recht wenig, die neuen sind fast unhörbar. 
Sogar neuere 110kV/MS-Trafos sind fast lautlos. Also man muß bei beidem 
schon unmittelbar daneben stehen, daß man was hört.

von Serge W. (Gast)


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Schön, danke für die Erinnerungen!

Wenn ihr mal in Frankreich Urlaub macht, da gibt's die Trafohäuser noch 
in jedem Dorf inkl. Oberleitungen.

In meinem aktuellen -sehr abgelegenen- Dorf im Schwarzwald gibt es nur 
noch eine einzige, kleine Trafostation am Ortseingang. Reicht wohl für 
die 6 Häuser hier inkl. meinem ;)

Ankommend 10KV Überlandleitung aus der nächsten Stadt, abgehend 230/400V 
plus Beleuchtungskabel.

Größe etwa wie ein geparkter PKW, da kann man auch leider keine Wohnung 
draus machen. Wobei ich die Bilder schön finde! Weiternutzen statt 
abzureißen, das hat was.

EDIT: Brummen hört man je nach Last, im Sommer Nachmittags wenig, im 
Winter zur Abendzeit (wenn ich mit dem Hund da lang laufe) brummt's 
schon hörbar...

Grüße, Serge

von Serge W. (Gast)


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Btw. Gerhard, habt ihr nicht generell dieses Einphasen-Dreileiternetz 
mit Masttrafos, oder gar SWER?

Grüße, und hoffentlich bleibst von der Hitzewelle verschont! In DL sind 
wir gerade sehr weit davon entfernt :/

von Josef L. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Gibt es da in den aktiven Stationen eigentlich ein wahrnehmbares
> Netzbrummen?

So nah war ich jetzt da nicht dran, aber das lässt sich nachholen. Handy 
dranhalten und "Sprachnachricht aufzeichnen"? So etwa.

Auf https://www.facebook.com/Espinaveld ist unter 31. März 2017 ein Foto 
von etwa 1980, das die Trafostation Estenfeld 15 zeigt, bereits so 
gestrichen wie heute, aber offensichtlich noch mit der angeschlossenen 
Oberleitung - und rundherum Brach- und Bauland:

https://www.facebook.com/Espinaveld/photos/a.1174076836009141/1287917767958380/

Und: Nein, Dorfälteste, Medizinmänner & Co. werden bei uns nicht 
gewählt, da zählen einzig Alter und Erfahrung. Wer grade auf der 
Pergamentrolle mit der Dorfgeschichte sitzt muss ich noch herausfinden, 
aber ich glaube das ist inzwischen alles unter obiger Adresse 
digitalisiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite



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Die Trafostationen (und auch andere Funktionsgebäude wie Stationen im 
Fernheiznetz) hier hat die DREWAG alle mal hübsch bemalen lassen.

Leider wurde das eine oder andere dieser hübschen Häuschen mittlerweile 
durch solche kleinen Würfel ersetzt, wie im letzten Bild zu sehen.

Die Mittelspannungsverteilung erfolgt schon sehr lange über Erdkabel. An 
solche "hochstämmigen" Trafohäuschen kann ich mich im Stadtbereich nicht 
erinnern, sie je gesehen zu haben.

: Bearbeitet durch Moderator
von Josef L. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> "hochstämmigen" Trafohäuschen

Das finde ich ausgesprochen nett formuliert :-)

Ich bin grade - 12 Uhr mittags, draußen Dauerregen und 17° - per Google 
Earth im Nachbarort Kürnach ( https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCrnach 
, etwa 4800 Einwohner) unterwegs und habe bereits 4 dieser "Hochstämme" 
gefunden, mindestens zwei davon auf den Bildern noch mit aktivem 
Freileitungsanschluss. Das scheint hier um Würzburg herum noch üblich zu 
sein. In den Neubaugebieten stehen aber vermutlich schon die kleinen, 
unscheinbaren, auf Google Earth kaum auffindbaren kleinen Würfel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Josef L. schrieb:
> In den Neubaugebieten stehen aber vermutlich schon die kleinen,
> unscheinbaren, auf Google Earth kaum auffindbaren kleinen Würfel.

Die ersten drei meiner Fotos zeigen Trafostationen, die schon viele 
Jahrzehnte auf dem Buckel haben dürften. An der Stelle des "Würfels" auf 
dem vierten Bild stand auch mal ein etwas größeres Haus, aber nicht so 
groß wie die anderen drei.

Das vom ersten Foto ist bspw. hier:

https://goo.gl/maps/Z7WymEJNKmyhiywD7

von Gerhard O. (gerhard_)


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Serge W. schrieb:
> Btw. Gerhard, habt ihr nicht generell dieses Einphasen-Dreileiternetz
> mit Masttrafos, oder gar SWER?
>
> Grüße, und hoffentlich bleibst von der Hitzewelle verschont! In DL sind
> wir gerade sehr weit davon entfernt :/

Moin,

In älteren Siedlungen finden sich noch Mastrafos für 2x120V im 
Gegentakt. Ein Erdleitung an der Spitze und 3kV darunter. SWER gab es 
nur früher. S.v.w.i.w. gibt es SWER bei uns schon lange nicht mehr. Es 
gibt typisch 2x60 bis 200A Service. Dreiphasenstrom gibt es in 
Wohngebieten leider nicht. Das wird interessant werden wenn sich die 
eAutos durchsetzen. Hier sind ein paar Links:

https://www.epcor.com/products-services/power/new-power-connection/customer-connection-guide/Documents/Customer-Connection-Guide-May-2019.pdf
https://albertaonrecord.ca/is-ccg-3543
https://www.familyhandyman.com/list/what-you-need-to-know-about-electrical-service-masts/
https://www.saskatoon.ca/sites/default/files/documents/transportation-utilities/saskatoon-light-power/customer_service_guide_-_2019_update_v2.pdf
https://www.sdge.com/sites/default/files/OHCSe_9.pdf
https://www.atcoelectricyukon.com/content/dam/web/electric-yukon/aey-customer-metering-services-manual.pdf
https://steinindustriesinc.com/products/

In neueren Vierteln sind die Trafos kompakt auf dem Erdboden in 
Kühlrippengehäuse. In der Innenstadt ist alles unterm Boden.

Wenn ich etwas sehe werde ich Euch auch Bilder machen.

Zur Zeit haben wir wieder eine Hitzewelle wegen dem Jetstream und haben 
eine paar tausend km großen Hitzedom. Auch in den Nordwest-USA ist es 
schlimm.

https://en.wikipedia.org/wiki/2021_Western_North_America_heat_wave

Zeit für den ersten Kaffee. Bei mir ist esvsechs Uhr früh...

Grüße,
Gerhard

von Josef L. (Gast)


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In Würzburg selbst wurde wohl schon früh auf unterirdische Kabel 
umgestellt, obwohl einige Fernleitungen durch das Stadtgebiet führen 
(z.B. in Lengfeld). Näheres findet man evtl. bei

http://www.kestler.com/geschichte_wvv.htm
https://www.wvv.de/unternehmen/historisches-archiv.html
bzw. vor Ort im Museum.

Näheres übers Internet zu finden gestalter sich schwierig - alle 
Schlagwörter in Richtung "Stromversorgung" liefern nur aktuelle 
Anbieter, alles in Richtung "Elektrifizierung" nur Bahnstrecken...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> 230/400V plus Beleuchtungskabel.
Das hatte früher in Deutschland auch jedes Dorf. Allerdings ist dieses 
System höchst anfällig für Beschädigungen, bei Opa und Oma auf dem Dorf 
gabs regelmäßig Stromausfälle weil mal wieder ein Ast reingefallen war. 
Oder es fiel nur eine Phase durch sowas aus, danach hatten 
Motorenwickler für Drehstrom-Pumpenmotoren Hochkonjunktur. Blitzschläge 
sorgten für Schäden an Geräten und Elektroinstallationen im ganzen Dorf.
  Außerdem ist das System nicht besonders berührungssicher. 
Herabgefallene Leitungen stehen oft noch voll unter Spannung weil der 
Erdstrom nicht zum Auslösen der Sicherung reicht oder sie werden nur 
durchgebogen und hängen dann knapp über dem Boden. Jedes Haus hatte die 
blanken Drähte direkt bis zur Hauswand, bei manchen flacheren Bauten 
mußte man mit Leitern (ok, die waren damals oft noch aus Holz) schon 
aufpassen was man in der Nähe dieses Anschlusses macht.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Gerhard O. schrieb:
> In älteren Siedlungen finden sich noch Mastrafos

Ja, das gibt es im Münsterland auch, sogar mit Holzmast:

Beitrag "20kV-Trafo mit nur einem Draht?"

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Josef L. schrieb:
> In Würzburg selbst wurde wohl schon früh auf unterirdische Kabel
> umgestellt

Dresden offenbar auch. Die Gegend, wo ich aufgewachsen bin, wurde 1929 
als Neubau errichtet, und die Trafostation war an einer Ecke des 
Häuserblocks integriert. Das war ein ebenerdiger Bau, kann also auch 
damals bereits nicht durch eine Freileitung gespeist worden sein.

Interessant das Heizkraftwerk auf deinen Bildern: das in Dresden zu etwa 
gleicher Zeit errichtete Heizkraftwerk hatte von der Architektur da 
ähnliche Züge.

von Serge W. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Das hatte früher in Deutschland auch jedes Dorf. Allerdings ist dieses
> System höchst anfällig für Beschädigungen, bei Opa und Oma auf dem Dorf
> gabs regelmäßig Stromausfälle weil mal wieder ein Ast reingefallen war.
> Oder es fiel nur eine Phase durch sowas aus, danach hatten
> Motorenwickler für Drehstrom-Pumpenmotoren Hochkonjunktur. Blitzschläge
> sorgten für Schäden an Geräten und Elektroinstallationen im ganzen Dorf.
>   Außerdem ist das System nicht besonders berührungssicher.
> Herabgefallene Leitungen stehen oft noch voll unter Spannung weil der
> Erdstrom nicht zum Auslösen der Sicherung reicht oder sie werden nur
> durchgebogen und hängen dann knapp über dem Boden. Jedes Haus hatte die
> blanken Drähte direkt bis zur Hauswand, bei manchen flacheren Bauten
> mußte man mit Leitern (ok, die waren damals oft noch aus Holz) schon
> aufpassen was man in der Nähe dieses Anschlusses macht.

Ja, sehr gut beschrieben! Dass wir im Winter stundenlang Stromausfall 
haben, wenn mal wieder ein Baum durch Sturm/Schneelast in die 10KV 
Leitung fällt, ist normal. Da hab ich im Februar sogar ein Bild 
gepostet, falls Du noch weißt.

Weiterhin ist die Niederspannungsseite sehr "weich" (weiß das deutsche 
Wort nicht), d.h. wenn der Nachbar seine große Säge anwirft um Holz zu 
machen, flackert bei mir die Beleuchtung. Dem PC macht es nichts aus.

Auch kann ich keine B oder C LSS einsetzen, weil die nicht auslösen. 
Also entweder H=Bestand oder L und K. Oder Diazed, so ist es bei mir 
noch, alle Stromkreise außer Heizung (schrieb ich auch mal im 
entsprechenden Thread). Die Netzbetreiber haben halt auch keine Lust, in 
meinem Kaff irgendwas zu modernisieren, das lohnt nicht. Gleiches gilt 
für Telekom. Wer Internet will, muss über Satellit gehen. Klappt auch 
gut, sonst würde hier nichts stehen.

Grüß Dich, Serge

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also wenn ein normaler B16 Automat nicht zuverlässig auslöst, dann würde 
ich das prüfen lassen. Das kann andere Ursachen haben wie z.B. einen 
sehr schlechten Anlagenerder in TT-Netzen, dann löst der Automat bei 
Erdschlüssen nicht mehr aus.

Weiche Netze gibts auch bei Erdverkabelung. Als ich noch 
Veranstaltungstechnik gemacht habe, war da auch ein mittleres Open Air 
Rockkonzert dabei. Irgendwann mal aufs Klo, flackert dort die Lampe im 
Takt der Fußbumse. Über die Straße geschaut, flackert's auch bei den 
Nachbarn. Das richtig ungute Gefühl kommt dann, wenn man sich das 
Straßenlicht anschaut. Und die Straße war gerade, man konnte verdammt 
weit schauen...

Das mit dem "Bauernstrom" kommt eher daher, daß vielen Bauernhöfe trotz 
ihrer großen Verbraucher oft nur einphasig angeschlossen waren. Das 
führte gerne zu Nullpunkverschiebung und damit Spannungsüberhöhung auf 
den unbelasteten Phasen. Dazu bastelt bekanntlich jeder Bauer gerne mit 
Technik allgemein herum. Was dabei noch alles unter Spannung gerät oder 
ob der Motor den fünffachen Nennstrom zieht während man den ganzen 
Baumstamm einmal längs durch die Kreissäge drückt... solange der Motor 
dreht ist alles in Ordnung und der Rest nicht so wichtig.

von Josef L. (Gast)


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Ich habe mich gerade per Google Earth in dem Ort umgesehen, in dem ich 
bis 1963 aufgewachsen bin, Trappstadt nahe der (ehemaligen) 
innerdeutschen Grenze. Das mir bekannte Trafohäuschen steht noch und 
versorgt den Altort offenbar noch mit 220/380V-Freileitungen zu den 
einzelnen Häusern.

Im nordöstlichen Neubaugebiet fehlen die Oberleitungen. Ich denke, dass 
das Objekt auf 50.3213°N, 10.5725°E eines dieser neuen kleinen 
Trafohäuschen sein könnte:
https://www.google.com/maps/@50.321263,10.57246,72m/data=!3m1!1e3

Das letzte Bild ist aus dem Gemeindeblatt 89/2019 (c)
http://www.trappstadt.rhoen-saale.net/Unsere-Gemeinde/Gemeindeblatt

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Das mir bekannte Trafohäuschen steht noch und versorgt den Altort
> offenbar noch mit 220/380V-Freileitungen zu den einzelnen Häusern.
Korrekt. Aber Du siehst auch, wo diese Leitungen verlaufen... wenn da 
mal ein kräftiger Blitz einschlägt, brauchst Du Dir um 
Überspannungsschutz keine Gedanken zu machen. Was immer Du da einbaust, 
davon bleibt nur ein großer schwarzer Fleck an der Wand übrig.

von Matthias S. (da_user)


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Mir fällt da gerade eine Kleinigkeit ins Auge.
Z.b. zweiter Beitrag, erstes Bild: von der Blindkappe da wo mal die 
Freileitungen reingengangen sind, geht eine Leitung nach unten. Sieht 
fast aus, als würde die im Boden landen.
Was ist das? Erdung für den Blinddeckel?

Ben B. schrieb:
> Das mit dem "Bauernstrom" kommt eher daher, daß vielen Bauernhöfe trotz
> ihrer großen Verbraucher oft nur einphasig angeschlossen waren.

Ich kenne Bauernstrom eher als "Bauerndrehstrom". Für den Anschluss von 
Drehstrommotoren wurde gerne das Kupfer für den N gespart, braucht man 
ja auch nicht.
Wenn dann trotzdem ein CEE-rot draufklemmt, wird es interessant wenn man 
etwas draufklemmt, was doch einen N braucht...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das gibts aber nicht nur bei Bauern, man findet überall 
Verlängerungskabel, die mit 5polig CEE ausgestattet sind, der N aber gar 
nicht beschaltet ist. Wenn man nach so einem Kabel von 400V auf 230V 
auftrennt, wird's natürlich lustig. In der Veranstaltungstechnik habe 
ich mir angewöhnt, das bei unbekannten Kabeln oder Anschlüssen 
auszumessen.

Man findet dabei auch sehr oft Verbindungen zwischen N und PE. Wenn man 
sowas an einen größeren Generator anschließt, macht's rumms und der 
Generator-Leistungsschalter ist wegen Isolationsfehler raus. Das hat 
dann auch immer ein großes Hurra der angeschlossenen Verkaufsbuden oder 
der Bühnentechniker zur Folge. Oder wenn man 10 Verkaufswägen hat - 
einer von denen ist garantiert so verkabelt. Viel Spaß beim Suchen, wer 
der Schuldige ist.

von Matthias S. (da_user)


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Ben B. schrieb:
> Oder wenn man 10 Verkaufswägen hat -
> einer von denen ist garantiert so verkabelt. Viel Spaß beim Suchen, wer
> der Schuldige ist.

Oh... solche liebe ich ja auch.
Wir haben vor dem Haus zwei Unterflurversätze an denen sich die 
Wochenmarkthändler Strom holen können. Wir haben mit denen direkt nix zu 
tun, aber die sind halt bei uns im Hause angeschlossen und abgesichert.
Jetzt lassen die Händler gerne mal ihre CEE-blau=>Schuko-Adapter oder 
Mehrfachsteckdosen,... da dranhängen. Trotz Verbotes.
Wenn's regnet hängen die Dinger dann gerne mal im Wasser,...
Ich konnte leider vom RCD noch nicht erfahren, ob er sich über die 
gelegentliche Arbeit freut, oder ob er es lieber so ruhig hätte, wie 
seine Kumpels.

von Josef L. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Was ist das? Erdung für den Blinddeckel?

Die erdung ist überall dran, auch bei denen mit noch angeschlossener 
Freileitung, zB Beitrag "Trafostation Estenfeld 09 (Baumschule / Siedlerstr.)"

von Uwe B. (uwebre)


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Fotografiert an der E105 380Km nördlich von St. Petersburg Richtung 
Murmansk

Uwe

von Serge W. (Gast)


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Auf dem Bild hab ich das Trafohaus im Rücken. Aber Ben hat Recht, viele 
Haushalte sind noch Einphasig angeschlossen, siehe auch der erste Hof 
rechts im Bild.

Nicht alle wollten die Umstellung auf Drehstrom bezahlen (weil hat ja 
schon immer funktioniert). Früher gab es nur eine Phase, das Bild ist 
recht aktuell. Ich habe Drehstrom, weil ich so jede Etage mit eigener 
Phase versorgen kann und die Heizungspumpe von Steinmetzschaltung auf 
eine kleine 3Ph Pumpe umstellen konnte, seither läuft es viel ruhiger.

Der Nachbar sägt tatsächlich noch einphasig, siehe Ben's Beitrag weiter 
oben.

Blitzschutz gibt's natürlich auch keinen. Ist aber in der Versicherung 
mit eingerechnet.

Grüße, Serge
(der auch mal ein Bild beitragen wollte)

von Kurt A. (hobbyst)


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Hier zwei Trafostationen aus Changchung in China. Die Bilder sind schon 
etwas älter, aus dem Jahr 2003. Damals hatte die Stadt 6 Mio Einwohner.

von Josef L. (Gast)



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Michael M. schrieb:
>> In älteren Siedlungen finden sich noch Mastrafos

Auf dem Bild aus Russland waren die wohl zu schwer für den Mast - aber 
jeder kan ran, sieht etwas abgelegen aus.

Weil Serge von Frankreich gesprochen hat, das ist ja großflächig per 
Google Street View abgedeckt, war ich grade mal in Südfrankreich 
unterwegs, siehe Bild.

von Josef L. (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Früher gab es nur eine Phase, das Bild ist
> recht aktuell.

Serge, die France Telecom hat aber schon seit 2012 das Orange-Logo ;-)

von Uwe B. (uwebre)


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Josef L. schrieb:

> Auf dem Bild aus Russland waren die wohl zu schwer für den Mast - aber
> jeder kan ran

In den osteuropäischen Ländern weiß man daß man da nicht ranpinkeln 
sollte. Man übernimmt Verantwortung für sich selbst. Man stolpert auch 
nicht auf einem unebenen Bürgersteig und verklagt anschließend die 
Stadtverwaltung sondern schaut vor die Füße.

> sieht etwas abgelegen aus.

Ja, schon, ist aber direkt neben der E105, eine Schlagader. In der Nähe 
ist eine kleine Siedlung die vermutlich von dem Trafo versorgt wird.
Das Handynetz funktioniert dort übrigens einwandfrei, jedenfalls wurde 
auf der Fahrt viel telefoniert.

Uwe

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja jeder kann ran. Klar kann jeder Mist bauen, aber der gesunde 
Menschenverstand sollte einem sagen, daß man sich dabei an solchen 
Anlagen tödlich umbringen kann.

Meine, man kann so vieles - etwa auf die Masten klettern, oder auf Züge, 
die unter Fahrdraht abgestellt sind, bei 110/380kV Anlagen muß man auch 
nur über einen Zaun klettern... aber wenn man am Leben hängt, sollte man 
sowas halt auf keinen Fall tun. Wer so dumm ist und es trotzdem macht... 
schade, vor allem für die Einsatzkräfte, die die Sauerei aufwischen 
dürfen.

von Josef L. (Gast)


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Ach, Google Street View ist wirklich eine schöne Sache - so kann man zB 
sehen, dass es im Elsass Trafostationen gibt, die genauso aussehen wie 
bei uns, zB hier in Bœrsch ( 48.47639°N, 7.44534°E ).

Vielleicht funktioniert auch dieser Link, aber möglicherweise ist auch 
eine Session-ID drin (nach data=) dann gäbe es Probleme damit:
https://earth.google.com/web/@48.47645904,7.44548572,221.35289001a,0d,60y,230.31263284h,101.20934942t,0r/data=IhoKFkM2MWJFay15bU1DRDM2VXFZbmx0YVEQAg?utm_source=earth7&utm_campaign=vine&hl=de

von G. K. (zumsel)


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Wo die Leitungen langlaufen:

https://openinframap.org/#5.87/50.444/11.945

von Josef L. (Gast)


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G. K. schrieb:
> https://openinframap.org/#5.87/50.444/11.945

Was es nicht alles gibt! Aber: Jeder kann mitmachen, und es ist offenbar 
noch nicht alles drin, das wäre ja eine Lebensaufgabe, oder mehr! 
Jedenfalls führen einige höhervoltige Leitungen zB an Boersch vorbei, 
aber keine 10- oder 20kV-Leitung hinein, die ja offensichtlich 
existiert. Ich muss gestehen ich war erst einmal in dem Ort, habe mich 
da noch nicht für Trafohäuschen interessiert. Ich kenne eher die Gegend 
Barr/Andlau.

von Josef L. (Gast)


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... und in Andlau konnte ich mich an einen Minitrafo am Mast erinnern, 
direkt am Ortseingang, siehe
https://earth.google.com/web/@48.38834417,7.42226746,236.35971069a,0d,56.77260871y,297.9668521h,91.63554868t,-0r/data=IhoKFktMYjVHNEdqSDREZ2R1cTJ2UHJ2NkEQAg?utm_source=earth7&utm_campaign=vine&hl=de
(man kann sogar reinzoomen)
Welche Leistung könnte der haben? Das reicht doch nicht für den ganzen 
Ort?? Der hat immerhin 1750 Einwohner!

von Oliver S. (phetty)


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Gerhard O. schrieb:
> Dreiphasenstrom gibt es in Wohngebieten leider nicht.

Wird da pro Siedlung/Straßenzug nur eine Phase zur Verfügung gestellt 
oder ist das hausweise?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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In den USA und Kanada gibt es beides. Teilweise ist in den Wohngebieten 
nur eine Phase im ganzen Straßenzug oder im ganzen (kleineren) Ort 
verfügbar, im ländlichen Raum werden große Gebiete mit diesen 
SWER-Systemen versorgt. In der Nähe größerer Städte oder 
"fortschrittlicheren" Teilen des Landes (in den USA z.B. Kalifornien) 
gibts überwiegend dreiphasige Mittelspannungsnetze, an die die meisten 
Häuser aber nur mit einer Phase angeschlossen sind. Man kann aber gegen 
entsprechendes Kleingeld einen dreiphasigen Anschluss bekommen, dann 
wird der Masttransformator gegen einen dreiphasigen ausgetauscht. 
Größere Verbraucher wie Märkte oder Industrie haben eigentlich immer 
dreiphasige Anschlüsse.

von Reinhard S. (rezz)


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Uwe B. schrieb:
> Josef L. schrieb:
>
>> Auf dem Bild aus Russland waren die wohl zu schwer für den Mast - aber
>> jeder kan ran
>
> In den osteuropäischen Ländern weiß man daß man da nicht ranpinkeln
> sollte. Man übernimmt Verantwortung für sich selbst. Man stolpert auch
> nicht auf einem unebenen Bürgersteig und verklagt anschließend die
> Stadtverwaltung sondern schaut vor die Füße.

Dafür haut das mit der Verantwortung nicht mehr hin, sobald man sich ins 
Auto setzt, zumindest den ganzen Youtube-Videos nach.

Beitrag #6754132 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Uwe B. (uwebre)


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Reinhard S. schrieb:

> Dafür haut das mit der Verantwortung nicht mehr hin, sobald man sich ins
> Auto setzt, zumindest den ganzen Youtube-Videos nach.

Natürliche Auslese nennt Darwin dieses Prinzip.
In verschiedensten Spielatrten überall auf unserem Globus zu finden. 
Kein Problem.

Uwe

von Arno H. (arno_h)


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In Verbindung mit Hochspannungen ist wohl die alkoholbedingte 
Selbstüberschätzung nicht so verbreitet wie beim Autofahren.

Arno

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Serge W. schrieb:
> Weiternutzen statt
> abzureißen, das hat was.

Das Problem mit den Trafohäusern ist nur, dass sie so gar nicht für den 
Personenaufenthalt gebaut sind.

Bodenplatten sind neben dem Maschinenfundament oft in magerstem Beton, 
rissig, mit Radondiffusion zur Folge. Ein Trafo schert sich nicht um 
Radon.

Wärmeisolierung wäre kontraproduktiv gewesen.
Feuchteschutz? Wozu.
Die Verlustleistung vom Tafo hat das beheizt und die Feuchte 
ausgetrieben. Da war nix drin was Wasser verdampft oder ausatmet.

Asbestverstärkter Mörtel damit das auch ja hält und selbst einen vitalen 
Trafobrand übersteht: immer gern genommen.

Wenn da dann auch noch jemand in den 60ern und 70ern mit dem gutem 
brandfestem PCB haltigem Trafoöl drin rumgepütschert hat, ist sogar der 
Rückbau so teuer, dass man sie lieber stehen lässt und die Tür versperrt 
oder als Besenkammer nutzt. Dann gilt:
“Kinder haften für ihre Eltern.”

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Die Trafostationen sind offenbar auch für die heutigen Anforderungen an 
Hochwasserbeständigkeit gut gerüstet, wie die beiden Bilder zeigen. :)

Wenn man so ein Häuschen als Wohnhaus nutzt, ist man mit einem 
Schlauchboot auf dem Dachboden für alle Eventualitäten gerüstet.

(Aus den Berichten über die Unwetter heute 
https://www.bz-berlin.de/media/unwetter-in-rheinland-pfalz-4 
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/haeuser-in-eifel-eingestuerzt-100.html 
)

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die Trafostationen sind offenbar auch für die heutigen Anforderungen an
> Hochwasserbeständigkeit gut gerüstet, wie die beiden Bilder zeigen. :)

Nicht wirklich lustig...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nicht wirklich, wenn der Boden drum herum weggewaschen wird oder sich 
genug Geröll davor aufstaut, kippen die Dinger auch um.

von Serge W. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Nicht wirklich, wenn der Boden drum herum weggewaschen wird oder sich
> genug Geröll davor aufstaut, kippen die Dinger auch um.

Stimmt. Also falls mein Ort von Hochwasser betroffen ist, säuft der 
kleine Ortstrafo für die 6 Häuser eh zuerst ab. Aber ich denke, die 
Leute haben andere Probleme dann..

Früher gab's nen Masttrafo, jetzt ist da so ein modernes kleines 
Trafohaus. kaum größer als ein Auto. Auch mit den 100kVa war der 
Energieversorger geizig, geht wohl davon aus, dass niemals alle 
Haushalte gleichzeitig viel Strom brauchen.

Im Winter zur Abendzeit brummt der aber ordentlich (schrieb ich weiter 
oben bereits). Die Schieflast macht dem Trafo nichts 
(Zickzack-Schaltung, wer sich auskennt). Zwei von 6 Häusern sind noch 
einphasig angeschlossen, ich habe hingegen 3Ph. Drehstrom. Hat auch 
seine Vorteile.

Grüße, Serge

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ben B. schrieb:
> Nicht wirklich, wenn der Boden drum herum weggewaschen wird oder sich
> genug Geröll davor aufstaut, kippen die Dinger auch um.

Der muß garnicht umkippen, der läuft voll Wasser. Ich denke, dass Trafo 
und Schalteinrichtungen unten im Turm sein werden. Die Höhe haben die 
nur, um oben die Freileitungen anzubinden.

Serge W. schrieb:
> Früher gab's nen Masttrafo,

Musst Du nach Ammiland umziehen, Holzmasten und Topftrafo sind dort nach 
wie vor üblich - zeigen mir die Bilder eines Verwanden von dort.

> jetzt ist da so ein modernes kleines Trafohaus.
> kaum größer als ein Auto.
>
> Im Winter zur Abendzeit brummt der aber ordentlich

Die Dinger habe ich in einem Gewerbegebiet gesehen und gehört, das 
Gebrumme war deutlich.

von Josef L. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die Trafostationen sind offenbar auch für die heutigen Anforderungen an
> Hochwasserbeständigkeit gut gerüstet

Hier noch ein Foto vom ZDF zu dem Zustand in der Gemeinde Schuld an der 
Ahr, zeigt den Abschnitt im 2. Bild oben rechts von der anderen Seite. 
Wenn man das sieht versteht man, dass es Tote gegeben hat! Andereseits 
scheint es noch Strom zu geben, das ist bei einer solchen Katastrophe ja 
auch nicht ganz unwichtig.

von Falk B. (falk)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die Trafostationen sind offenbar auch für die heutigen Anforderungen an
> Hochwasserbeständigkeit gut gerüstet, wie die beiden Bilder zeigen. :)
>
> Wenn man so ein Häuschen als Wohnhaus nutzt, ist man mit einem
> Schlauchboot auf dem Dachboden für alle Eventualitäten gerüstet.

Üble Sache, aber warum baut man so nah am Wasser in Flutgebieten?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Üble Sache, aber warum baut man so nah am Wasser in Flutgebieten?

Warum hat man Laubegast auf einer Insel gebaut?

(Sorry, Insider ...)

von Falk B. (falk)


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Josef L. schrieb:
> Hier noch ein Foto vom ZDF zu dem Zustand in der Gemeinde Schuld an der
> Ahr,

Nomen est Omen!

> zeigt den Abschnitt im 2. Bild oben rechts von der anderen Seite.
> Wenn man das sieht versteht man, dass es Tote gegeben hat!

Jain. Ist immer die Frage, ob die Leute rechtzeitig weggekommen sind.

Aber die Weltuntergangsproheten missbrauchen das natürlich wieder für 
ihre Ideologie. Schnell, kauft Abläße, 2 zum Preis von einem!

https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/gruene-machen-klimawandel-fuer-unwetter-verantwortlich-67759.html

Und wie so immer, stürtzen sich alle auf die Katastrophenbilder und 
schneiden die Ränder sauber ab, um den Eindruck zu erwecken, ganz NRW 
sieht so aus. Das tut es Gott sei Dank nicht, es sind "nur" ein paar 
kleine Flecken, auch wenn es dort übel aussieht.

Klar, es gab ja noch NIE Unwetter! Und es gibt ja auch GAR KEINE 
fragwürdige Bebauung in der Nähe von Flüssen und Bächen. Das Wort 
Sturzbach ist ja auch Verschwörungstheorie . . .

von Falk B. (falk)


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Jörg W. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Üble Sache, aber warum baut man so nah am Wasser in Flutgebieten?
>
> Warum hat man Laubegast auf einer Insel gebaut?
>
> (Sorry, Insider ...)

Wassergrundstücke sind beliebt ;-)
Und wenn das Wasser nicht zum Proheten geht, dann muss halt der Prophet 
zum Wasser laufen. Außerdem haben Menschen unerschütterlichen Optimismus 
und ein schlechtes Langzeitgedächtnis. Die ganzen Hochwassermarken an 
der Elbe sind alle Fake News, nicht war? Oder gar Tsunamimarken, welche 
Dutzende km im Landesinneren in Japan liegen? Alles nur Ammenmärchen!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Die ganzen Hochwassermarken an der Elbe sind alle Fake News, nicht war?

Naja, nach den älteren davon wurde zumindest einiges in Talsperren und 
Rückhaltebecken investiert, dann nahm man an, das könne nicht wieder 
passieren.

Aber hier geht's um (hübsche oder nicht) Trafohäuschen, nicht so sehr um 
aktuelle Wettererscheinungen.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard O. schrieb:

> der Stadt gibt es nur die kleineren Masttrafos

Zumindest in den USA haben mich diese immer an Mülltonnen erinnert.
:-)

> Grüße aus dem heissen Edmonton,

Mit oder ohne grössere Waldbrände in der Nähe?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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In solchen Gebieten wird der Strom abgeschaltet. Würde man das nicht 
machen, korrodieren sämtliche Betriebsmittel, was die Reparaturzeit und 
-kosten nur weiter vergrößert. Bei solch schweren Schäden ist auch davon 
auszugehen, daß Erdkabel freigeschwemmt und dann durch Trümmer 
beschädigt oder abgerissen werden. Dazu kommt, daß sich Strom und Wasser 
nicht gut vertragen, man riskiert weitere Verletzte oder Tote durch 
Stromschlag wenn man das Gebiet nicht abschaltet.

Es macht auch keinen Sinn, den Strom eingeschaltet zu lassen. Wozu 
braucht man den? Die Häuser sind sowieso auf Wochen unbewohnbar und bei 
solchen Wassermassen rettet selbst eine große Feuerwehrpumpe genau gar 
nichts. Ich kann die Leute nicht verstehen, die mit ihrem Haus evtl. 
inmitten einer Trümmerwüste stehengeblieben sind und sich dann aufregen, 
daß sie evtl. eine Woche lang keinen Strom haben. Das wäre mein 
geringstes Problem wenn die Hälfte meines Wohnorts einfach mal nicht 
mehr da ist.

Das einzig sinnvolle und meiner Meinung nach richtige ist ein 
rechtzeitiger geordneter Rückzug. Sprich alle Wertgegenstände aus dem 
Weg schaffen oder ausreichend sichern und weg da. Hinterher aufräumen 
muß man sowieso, das ist unvermeidlich.

Aber gerade bei den elektrischen Anlagen wie alten Trafostationen ist es 
gar nicht soooo schlimm wenn sie stromlos komplett überflutet werden. 
Die Trafos und Kabel sind alle gekapselt, gefettet bzw. die Trafos 
ölgefüllt, wenn man das hinterher reinigt funktioniert das meistens noch 
als wäre nie was gewesen. Problematisch ist der Dreck in den Schaltern 
bzw. Rostschäden an nicht lackierten Anlagenteilen. Die neueren 
Stationen mit ihrer ganzen Überwachungs- und Regeltechnik benötigen 
hinterher einen größeren Service. Diese Geräte sind nach Überflutung 
nicht mehr brauchbar, die Mechanik der SF6-Schalter wird auch stark 
leiden. Der Trafo ansich wird das überleben, die 400V-Abgänge mit ihren 
NH-Sicherungen bestimmt auch, aber den Rest der Station gibts einmal 
neu.

Oder was ich auch nicht verstehe, wenn in überflutungsgefährdeten 
Gebieten z.B. Wohngemeinschaften mit Beatmungsgeräten untergebracht 
sind... wieso bringt man die nicht vorher in Sicherheit? Oder falls die 
Standfestigkeit kein Problem ist, wieso sind die nicht von vorn herein 
gegen einen längeren Stromausfall abgesichert? In solche Einrichtungen 
gehören nicht nur Akkus für ein paar Stunden, sondern eine 
Netzersatzanlage, die den Strombedarf wenns sein muß über 1..2 Wochen 
absichern kann. Und spätestens seit Fukushima sollte man wissen, daß man 
solche wichtigen Anlagen nicht gerade in den Keller baut wenn man sie 
auch im Falle einer Überflutung gerne nutzen können möchte.

von Harald W. (wilhelms)


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Josef L. schrieb:

> dass es im Elsass Trafostationen gibt, die genauso aussehen wie
> bei uns,

Vielleicht stammen die ja noch aus der Zeit, als das Elssass
noch deutsch war. :-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> der Stadt gibt es nur die kleineren Masttrafos
>
> Zumindest in den USA haben mich diese immer an Mülltonnen erinnert.
> :-)
>
>> Grüße aus dem heissen Edmonton,
>
> Mit oder ohne grössere Waldbrände in der Nähe?

In B.C. Und Alberta haben wir jetzt jede Menge Waldbrände die man sogar 
vom Satelliten gut sehen kann.

Hier ein paar Links:
http://airquality.alberta.ca/map/
https://aqicn.org/map/alberta/
https://www.cbc.ca/news/canada/edmonton/edmonton-air-quality-smoke-1.4792507
https://edmontonjournal.com/news/local-news/edmonton-weather-air-quality-advisory-in-effect-as-wildfire-smoke-blankets-city

https://www2.gov.bc.ca/gov/content/safety/wildfire-status/wildfire-situation

https://globalnews.ca/news/7995210/bc-wildfire-map-2021/
https://globalnews.ca/news/8030465/alberta-air-quality-wildfire-smoke/

von Josef L. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> wenn in überflutungsgefährdeten Gebieten z.B. Wohngemeinschaften
> mit Beatmungsgeräten untergebracht sind...

Unser Häuschen Nr. 15 
Beitrag "Trafostation Estenfeld 15 (Kreisel Süd  Altenheim  Weiße Mühle)"
steht auf einer 3-4m hohen Aufschüttung mitten im Überflutungsgebiet der 
Kürnach - das ist zwar nur ein Rinnsal, aber das hatten Gemeinden in NRW 
und anderen gebieten auch gedacht. Das "Seniorenzentrum" liegt 
jedenfalls kaum 1 Meter höher als der Bach.

Das neue Feuerwehrhaus liegt sinnigerweise am anderen Ortsende am 
Auslauf eines Hangs, und beim ersten größeren Regen stand es unter 
Wasser. Jetzt haben sie daneben zwei Überlaufbecken ausgegraben, um sich 
nicht ständig selbst retten zu müssen. Schilda lässt grüßen!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Josef L. schrieb:
> Schilda lässt grüßen!

Sag das nie zu den Leuten aus der "Gneisenaustadt Schildau". ;-) Auf 
Gneisenau sind sie jedenfalls stolzer als auf die Schildbürger …

von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard O. schrieb:

> In B.C. Und Alberta haben wir jetzt jede Menge Waldbrände die man sogar
> vom Satelliten gut sehen kann.

Naja, die Bilder von Waldbränden in Westkanada haben es auch bis
in die deutsche Tagesschau geschafft. Dort wird dann aber nicht
berichtet, welche Orte betroffen sind.

von Josef L. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> "Gneisenaustadt Schildau"

Es heißt ja auch "Schilda" wie
https://de.wikipedia.org/wiki/Schilda_(Brandenburg)
und nicht "Schildau", und wenn die Einwohner von letzterem das 
historische Schilda für sich beanspruchen würden, dann müssten sie auch 
mit dem Spott leben. Unter Schilda (Brandenburg) wird jedenfalls von 
seltsamem Verhalten seiner früheren Einwohner berichtet. Allerdings sind 
Schilda und Schildau nur 36km Luftlinie voneinander entfernt, da werden 
schon Beziehungen bestehen. In Schilda gibt es übrigens auch mindestens 
ein Trafohäuschen, siehe Bild (51.60535°N, 13.39442°E); es führt eine 
Freileitung hin, ich konnte allerdings nicht verfolgen von wo genau.

Gneisenau kenne ich nur von der gleichnamigen Straße!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> es führt eine Freileitung hin, ich konnte allerdings
> nicht verfolgen von wo genau.
Das ist in der Gegend auch nicht so einfach, Schilda liegt ziemlich 
genau in der Mitte von gleich vier 110kV/MS Umspannwerken. Herzberg (N), 
Doberlug-Kirchhain (O), Falkenberg (W) und Bad Liebenwerder (S). Also 
schwer zu sagen wo da welche Leitung bei teilweiser Erdverkabelung 
hinführt. Alle Orte liegen in Brandenburg, also auch keine Landesgrenze 
als Planungshindernis.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Josef L. schrieb:
> Unter Schilda (Brandenburg) wird jedenfalls von seltsamem Verhalten
> seiner früheren Einwohner berichtet.

Beide Orte sind wohl Kandidaten für die Geschichte.

Ein turmähnliches Trafohäuschen konnte ich in Schildau erstmal nicht 
finden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Hier ist das letzte Häuschen vor ca. 10 Jahren abgerissen worden.
Ersatzlos, also keine Plastikkiste stattdessen.

Josef L. schrieb:
> Zu meiner Schande muss ich gestehen,
> noch nie in Mühlhausen gewesen zu sein.

ich auch nicht :-]

dafür kann ich regelmässig durch Sibirien und Grönland fahren.
Und das innerhalb von 20 Minuten.
Beim Himmel komme ich dann auch noch vorbei.
Und zum Schluss bin ich dann im Fegefeuer

von Josef L. (Gast)


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● Des I. schrieb:
> Und zum Schluss bin ich dann im Fegefeuer

Wir wollen jetzt hier aber keinen "Lustige-Ortsnamen-Thread" aufmachen, 
bitte. Und: Natürlich hat es seinen Grund, wenn Orte Sorge, Elend, 
Notschrei oder ähnlich heißen.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Bei uns in der Gegend wird bald ein 52 ha großes altes Industriegelände 
abgerissen und soll für 1,8 Milliarden Euro durch eine FH und einen 
Technologiepark ersetzt werden. Vorne rechts im Bild steht noch ein 
Trafohaus aus gemauerten Ziegelsteinen. Teilweise mit abgerundeten Ecken 
und mit Lüftungsschlitzen aus Beton gegossen.

Vielleicht denken die Planer nach der Regenkatastrophe nochmal darüber 
nach, die neu gewonnene Fläche in eine Grünfläche zu verwandeln, als 
dass sie zusätzlich mit neuen Betonflächen versiegelt wird!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael M. schrieb:
> Vorne rechts im Bild steht noch ein Trafohaus aus gemauerten
> Ziegelsteinen.

Das ist aber 'ne Nummer größer als die kleinen Vorort-Trafohäuschen. ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mit Grünflächen lässt sich leider deutlich weniger Geld verdienen als 
mit einer großflächigen "von jedem etwas"-Bebauung.

Ich vermute nach dem Unwetter schreien nun wieder alle nach 
Klimaschutz... Deutschland muß nun alleine die Welt vor der 
Klimakatastrophe retten. Also alle Deutschen noch viel mehr für Öko 
bezahlen, so z.B. 20 Euro für den Liter Benzin, 5 Euro für die 
Kilowattstunde Strom und gleichzeitig noch allen anderen Ländern dieser 
Erde die Abschaltung ihrer Kohlekraftwerke oder Verbesserung ihrer 
dreckigen Schwerindustrie bezahlen. Irgendwo müssen die globalen 
Großkonzerne ja billig produzieren, in Deutschland ist Arbeitskraft und 
Energie ja viel zu teuer. Zum Schluss müssen wir dann noch deren 
Produkte für möglichst viel Geld kaufen. Alle zwei Jahre wieder, länger 
hält das äußerst nachhaltig produzierte Gerümpel ja sowieso nicht mehr. 
Und das Schöne daran, das passiert ganz egal wen man wählt, weil die 
Politik schon lange die Kontrolle über internationale Großkonzerne mit 
ihrem tollen Lobbyismus verloren hat. Hauptsache die reichen werden noch 
reicher, solange bis es den Armen reicht.

Nee... das einzige was da helfen wird, ist wenn sich der Mensch aus 
solchen Gebieten raushält, so daß die Flüsse bei Bedarf die Fläche 
haben, die sie brauchen. Ohne daß es dabei solche Schäden gibt weil 
diverse Dörfer im Weg sind. Oder man müsste viel mehr Dammbau betreiben, 
um auch solche Wassermassen auffangen und kontrolliert ablaufen lassen 
zu können. Dabei werden dann ebenfalls einige Gebiete unbewohnbar, will 
auch wieder keiner.

Auf absehbare Zeit werden wir sowas alle 5..10 Jahre erleben, 
Klimawandel hin oder her. Diese Sache ist durch, um das zu verhindern 
ist's 50 Jahre zu spät falls das (oder die Häufigkeit) mit dem 
Klimawandel zusammenhängt. Aber dafür haben sich viele Großindustrielle 
und Investoren einen goldene Nase "verdient" - was ist das da schon wenn 
ab und an mal ein paar Dörfer weggeschemmt werden, das muß von denen ja 
zum Glück niemand bezahlen.

So, genug gemeckert. Das Trafohaus solcher Industrieanlagen muß etwas 
größer sein. Solche großen Anlagen werden oft mit 110kV versorgt, diese 
Trafos und Schaltanlagen sind etwas größer als in der 
Mittelspannungsebene.

von Asko B. (dg2brs)



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Hallo,

ich war heute mal mit dem Fahrrad unterwegs um hier
auch einige solcher Relikte zu finden.

Das ganze habe ich mit einer Tour zum Eisladen verbunden.
Das passt ja bei dem Wetter ganz prima.
Leider habe ich diese alten hohen Trafostationen, wo früher
die Freileitung dran war, nicht mehr gefunden.
Ich muss vermutlich morgen erst einmal Rücksprache mit
meinem 86 Jahre altem Nachbarn halten. Der kann mir sicherlich
sagen, wo die Dinger mal standen.

Herausgekommen ist eine Bilderserie, die hauptsächlich
neuere Trafos zeigt. Aber die nicht im schnöden grau.
Man gibt sich hier anscheinend die Mühe, die Trafos
in die Landschaft zu integrieren.
Das beste Beispiel ist sind die Fotos Glienicke-Nordbahn_4.
Den Trafo habe ich erst auf dem Rückweg gesehen.
So gut war er "getarnt".
Da stimmt sogar der Zaun dahinter und die Hecke dahinter.

Lustig fand ich auch, als ich die Bilder Glienicke-Nordbahn_1
machte, da stand daneben ein Auto mit Würzburger Kennzeichen.   ;-)
Warst Du das? @ Josef?

Man muss nicht immer nur StiNo-Trafos haben. Ich denke man
kann auch zeigen wie man die "notwendigerweise" in die Landschaft 
integriert.



Gruss Asko

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Besonder hübsch finde ich den "Blumenpavillon". ;-)

In der Nachbarschaft meines früheren Brötchengebers wurde kürzlich ein 
altes Trafohäuschen abgerissen und durch so einen Würfel ersetzt. Worum 
es mir besonders leid tat: auf einer Seite war als Bemalung eine 
Landschaftsszene mit einer niedrigen Mauer. Auf der saß Rotkäppchen mit 
seinem Freund. Der mit den Pfoten über die Mauer hängende Wolf spielte 
eine deutlich untergeordnetere Rolle als in Grimms Märchen. :)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Asko B. schrieb:
> ich war heute mal mit dem Fahrrad unterwegs um hier
> auch einige solcher Relikte zu finden.

Ist ja toll was ihr da photographisch dokumentiert habt. Interessiert 
mich alles sehr. Vielen Dank für Eure Beiträge und Arbeit.

Die Bemalungen und künstlerischen Ansätze sind da teilweise sehr 
niedlich.

Zur Zeit bin ich leider notgedrungen im "Hausgefängnis" weil bei uns 
schon seit Tagen der sehr ungesunde Rauchgestank von den vielen 
Waldbränden in B.C. Bei uns angekommen ist und jeden Aussenaufenthalt 
gründlich verleidet. Draussen ist es nicht mehr auszuhalten. Es sieht 
schon apokalyptisch aus. Wir haben heuer einen Sommer aus der Hölle. 
Euch geht es teilweise in anderer Hinsicht ja auch nicht viel besser.

: Bearbeitet durch User
von Asko B. (dg2brs)


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Hallo allerseits,

ja, ich habe hier heute den Festplattenplatz zugemüllt.

Am Mittwoch bekamen wir einen neuen Trafo auf der Baustelle.
So einen ganz schnoeden Beige-Farbigen.
Ich persönlich glaube nicht, das der so bleibt.
Baustelle ist ein "Museum für Zeitgenössische Kunst".
(ehemals Terassenkaffee Minsk in Potsdam)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Plattner das so abnickt.

Als ich mit den Verantwortlichen der Energieversorger
gesprochen habe, kamen dann auch Details bei heraus.
Es soll ein Trafohäuschen in Potsdam oder Babelsberg geben
wo Außen das Innenleben angesprüht ist.
Was dann wiederum dazu führt, dass einige User/Kunden
dort bei der Hotline anrufen, man möge doch mal die Türen zumachen.
;-)

Gruss Asko

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Asko B. schrieb:
> Was dann wiederum dazu führt, dass einige User/Kunden
> dort bei der Hotline anrufen, man möge doch mal die Türen zumachen.

:-)

von Josef L. (Gast)


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Asko B. schrieb:
> Warst Du das? @ Josef?

Soweit habe ich mich noch nicht vorgewagt, und bin in den letzten Tagen 
auch zuhause geblieben. Bei Starkregen läuft uns auch gern Wasser in den 
Keller, blieb zum Glück aus.

Eure Häuschen sind wirklich sehenswert - ist immer gut, wenn man 
Künstlern oder Sprayern die Verschönerung ermöglicht, bevor sie das 
alleine in die Hand nehmen.

Aber wenn ich mal hin käme, hätte ich bereits mit Einsteinturm, 
Telegrafenberg, Archenhold-Sternwarte, Museumsinsel etc. genug zu 
sehen...

von Asko B. (dg2brs)


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Josef L. schrieb:
> Aber wenn ich mal hin käme, hätte ich bereits mit Einsteinturm,
> Telegrafenberg,  ... das ist Potsdam (sehenswert!!!)
  Archenhold-Sternwarte, Museumsinsel ... das ist Berlin ...

Ich arbeite in beiden Gebieten und würde Dir gerne eine art
Gide sein. Schreib mich mal an, wenn Du WIRKLICH die Zeit
und die Musse hast, hier mal aufzuschlagen. (ernst gemeint)
etc. genug zu sehen... vor allem für das Technikmuseum
in Berlin nimm Dir mindestens 2 Tage frei .... eher mehr.

Gruss Asko

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die alten Tafohäuschen konnte man noch richtig abschliessen.
Die neuen Würfel
 mit Plastikriegel dagegen...

Ich finde das sehr interessant, wie man
kritische Infrastruktur immer unsicherer händelt.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Josef L. schrieb:
> Gneisenau kenne ich nur von der gleichnamigen Straße!

Kein Wunder, der ist schon länger tot.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Dieses Trafohäuschen von 1927 wurde in den 60ern zu einem 
Toilettenhäuschen umgebaut und 2010 nochmal in einen Friseursalon 
umgewandelt. Die gelblichen Fliesen aus der Toilettenzeit wurden nicht 
entfernt.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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● Des I. schrieb:
> Die alten Tafohäuschen konnte man noch richtig abschliessen.
Definiere "richtig" nach EN 1627.

> Die neuen Würfel
>  mit Plastikriegel dagegen...
Die "Plastikriegel" sind Wetterschutzkappen. Das Schloss ist dahinter. 
Normal in RC4.
Ausserdem hast du auf Wunsch einen Klappenkontakt - wenn die Klappe 
aufgeht gibt es Alarm zur Leitstelle. Kauft nicht jeder Netzbetreiber 
und als man die Dinger noch gemauert hat, wusste keiner was ioT ist.

> Ich finde das sehr interessant, wie man
> kritische Infrastruktur immer unsicherer händelt.
Solch Kiosktransformer haben einen Riesenvorteil:
Du kannst sie an einem halben Tag mit 3 Mann komplett tauschen. Das ist 
Einheitsware auf Vorrat auf dem Hof. Kein Umbiegen der 240er Al, Kein 
Abschrauben der Hörner, kein mühseliges Rausgewuppe (womöglich über eine 
Treppenstufe....)
Einfach abklemmen, wegkranen, hinkranen, anklemmen, läuft.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Asko B. schrieb:
> Hallo,
>
> ich war heute mal mit dem Fahrrad unterwegs um hier
> auch einige solcher Relikte zu finden.

Danke für die Bilder.
Interessant ist, das die e.Dis Stabantennen nimmt.
Steht der Muehlenbeck 1-3 so weit j.w.d., dass etwas dezenteres höherer 
IK nicht ginge?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Asko B. schrieb:
> ich war heute mal mit dem Fahrrad unterwegs um hier
> auch einige solcher Relikte zu finden.

Hey das sind mal echt schöne "Relikte" des Stromzeitalters ;-)
Danke dafür.

Bei uns sind das nur "Graue Türme mit rotem Satteldach" nichts wirklich 
Sehenswertes.

PS: Du warst mit einem Weißen E-Bike unterwegs, Stimmt's?

Gruß aus dem Ab-gesoffenen Bayern.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sebastian L. schrieb:
> Ausserdem hast du auf Wunsch einen Klappenkontakt - wenn die Klappe
> aufgeht gibt es Alarm zur Leitstelle.

uaaaah  und wie lange dauert es wohl, bis einer ankommt?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Warum sollte sich jemand daran zu schaffen machen? Es gibt einfachere 
Wege, sich selbst zu töten. Da muß man nicht erst 'ne Tür für 
aufknacken.

Und wenn ich das Ding aus irgend einem Grund nur kaputtmachen will, 
gluckere ich 10 Liter Benzin durch eine Lüftungsöffnung rein und hänge 
'ne Lunte außen dran. Oder so ein Modellbauraketen-Zünder mit 20 Meter 
Kabel würde sich bestimmt auch prima eignen wenn man beim großen wuff 
nicht direkt danebenstehen möchte.

Und dann gehen in 2..3 Straßen die Lichter aus... schön, was hab ich 
davon? Kein Terrorist, der einen Angriff auf das Stromnetz plant, gibt 
sich mit so einer kleinen Trafostation zufrieden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Warum sollte sich jemand daran zu schaffen machen? Es gibt einfachere
> Wege, sich selbst zu töten.

das hat damit nix zu tun.

Das macht es schon mal für Einbrecher einfacher.
Man sieht dann ganz schnell wo keiner zu Hause ist.
Wenn alles dunkel bleibt.

Und:
Taschenlampen fallen beim Stromausfall nicht so auf.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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● Des I. schrieb:
> Das macht es schon mal für Einbrecher einfacher.

Das klingt eher nach Egon Olsen als nach einem realen Szenario.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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In Vorbereitung eines Einbruchs erst so eine Station lahmlegen? Damit 
erregt man doch mehr Aufmerksamkeit als mit dem Einbruch selbst und bei 
einer guten Alarmanlage halten die Akkus länger als der Stromausfall. 
Manche Anlagen lösen bei Stromausfall sofort einen stillen Alarm aus.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ben B. schrieb:
> In Vorbereitung eines Einbruchs erst so eine Station lahmlegen? Damit
> erregt man doch mehr Aufmerksamkeit als mit dem Einbruch selbst

Was sagt Dir "grünes Gewölbe"?

"Kurz vor 5 Uhr war ein Stromkasten in den Katakomben unter der 
Augustusbrücke vorsätzlich in Brand gesteckt worden, wodurch Laternen um 
den Theaterplatz ausfielen."

https://de.wikipedia.org/wiki/Dresdner_Juwelendiebstahl

von Christian B. (luckyfu)


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Ben B. schrieb:
> Und dann gehen in 2..3 Straßen die Lichter aus... schön, was hab ich
> davon? Kein Terrorist, der einen Angriff auf das Stromnetz plant, gibt
> sich mit so einer kleinen Trafostation zufrieden.

Das kann helfen, wenn man vorhat ein Museum auszuräumen...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja, über die schwachen Sicherungsmaßnahmen solcher Schätze sage ich 
nun mal nichts weiter, das passt nicht in diesen Thread. Nur soviel, 
wenn diese Schätze angeblich einen so hohen Wert haben, wieso hat man 
dann nicht auch einen so guten Sicherheitsdienst? Passt für mich nicht 
zusammen. Für mich wäre das nur endlich ein guter Anlass gewesen, diese 
ganzen Clans ein für allemal aus dem Land zu schmeißen. Solche 
Kriminellen brauchen wir hier nicht, ist ja nicht das erste Mal, daß wir 
damit Probleme haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Naja, über die schwachen Sicherungsmaßnahmen solcher Schätze sage ich
> nun mal nichts weiter, das passt nicht in diesen Thread.

Korrekt. Es geht um Trafohäuschen.

von Asko B. (dg2brs)


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Ben B. schrieb:
> Naja, über die schwachen Sicherungsmaßnahmen solcher Schätze sage ich
> nun mal nichts weiter

Naja, ob nun Grünes Gewölbe, Bode-Museum oder simpel KDW.
Ich vermute da Insiderwissen.
Das sind aber alles "gewachsene" Gebäude die nie auf die
Kriminalität von heute ausgelegt sind/waren.
Wie geschrieben, "ich vermute", wissen tue ich es nicht.

Wir bauen gerade ein neues Museum, und ja, da wird nichts
einfach so hingenommen / dem Zufall überlassen.
Ich habe ja schon Probleme herauszubekommen nach welcher Seite
die Tür eines Schaltschrankes aufgeht.
Es ist alles "For Eyes Only".
Und bei mir bleibt das auch dabei!

von Asko B. (dg2brs)


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Sebastian L. schrieb:
> Steht der Muehlenbeck 1-3 so weit j.w.d., dass etwas dezenteres höherer
> IK nicht ginge?

Hallo Sebastian,

ganz verstehe ich das nicht.
Was meinst Du mit IK?

Gruss Asko

von Asko B. (dg2brs)



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Jörg W. schrieb:
> Korrekt. Es geht um Trafohäuschen.

Nächstes oder übernächstes Wochenende werde ich mal
wieder in die "alte Heimat" Fredersdorf fahren.
Dann gibt es wieder Bilder.
Dort steht/stand nämlich ein seit Jahrzehnten
ungenutztes Trafohäuschen wo einmal oben die Freileitung
dran war. Jetzt wurde es zu einem Wohnhaus umgebaut.
Stattdessen gibt es einen neuen Trafo, der aber auch
nicht schlicht grau ist.
Fotos kann ich nur später machen.
Die Location kann ich aber jetzt schon mitteilen.

Gruss Asko

von Sven L. (sven_rvbg)


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Wenn Ihr wüsstet, was es für Idioten gibt, die in el. Betriebsräume 
einsteigen um Kupfer zu klauen oder die Kupferkabel klauen.

Da kenn ich Fälle, da hat man ein 3x150mm² Unter Spannung geschnitten, 
denn der Elektroraum war nicht aufgebrochen.

Oder man hat im Elektoraum bei laufender Anlage die PEN-Schiene geklaut 
und ist böse abgerutscht mit dem Maulschlüssel, der auch nicht isoliert 
war...

von Asko B. (dg2brs)


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Sven L. schrieb:
> Wenn Ihr wüsstet, was es für Idioten gibt, die in el. Betriebsräume
> einsteigen um Kupfer zu klauen oder die Kupferkabel klauen.
>
> Da kenn ich Fälle, da hat man ein 3x150mm² Unter Spannung geschnitten,
> denn der Elektroraum war nicht aufgebrochen.
>
> Oder man hat im Elektoraum bei laufender Anlage die PEN-Schiene geklaut
> und ist böse abgerutscht mit dem Maulschlüssel, der auch nicht isoliert
> war...

Klar, Idioten gibt es überall.
Und die grössten richten sich selbst (hin).

PS: nennt man das nicht "Darwinsche Auslese" ?

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Fredersdorf gehört zu den Gegenden, die perspektivisch auf 20kV 
Erdverkabelung umgebaut werden sollen. Dafür hat man bei uns hier oben 
schon die passenden 110kV Trafos samt neuer MS-Schaltanlage hingestellt. 
Die können 10 und 20kV. Also da kommt die komplette 
Mittelspannungstechnik einmal neu.

von Asko B. (dg2brs)


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Jörg W. schrieb:
> Asko B. schrieb:
>> Was dann wiederum dazu führt, dass einige User/Kunden
>> dort bei der Hotline anrufen, man möge doch mal die Türen zumachen.
>
> :-)

Ich habe mir diese Woche mal sagen lassen wo der Trafo steht.
Heute habe ich Bilder davon gemacht.

Gruss Asko

von Sven L. (sven_rvbg)


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Das ist ne tolle Abbildung der MS-Schaltanlage!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sven L. schrieb:
> Das ist ne tolle Abbildung der MS-Schaltanlage!

die Tür sieht WIRKLICH offenstehend aus

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Am Lüftungsgitter kann man schon noch erkennen, daß sie zu ist. Aber ist 
wirklich eine nette Idee. Hier in meiner Gegend haben sie die Dinger in 
Form von Autos angepinseln, das sieht teilweise auch sehr echt aus.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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● Des I. schrieb:
> die Tür sieht WIRKLICH offenstehend aus

Ich denke die Tür steht wirklich offen. Man sieht es an der roten 
Türklinke. Man kann die Tür jetzt nur nicht mehr schließen, weil das 
jemand vergessen hat und jetzt ein Baum davor gewachsen ist.

von Richard H. (richard_h27)


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Michael M. schrieb:
> Ich denke die Tür steht wirklich offen. Man sieht es an der roten
> Türklinke. Man kann die Tür jetzt nur nicht mehr schließen, weil das
> jemand vergessen hat und jetzt ein Baum davor gewachsen ist.

So ist es wohl. Und damit man es nicht merkt, hat man es so bemalt, dass 
es ausschaut, als ob die offene Tür nur gemalt wäre.
Aber vielleicht ist da gar kein echtes Trafohäuschen, nur ein Gemaltes.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Michael M. schrieb:
> Ich denke die Tür steht wirklich offen. Man sieht es an der roten
> Türklinke. Man kann die Tür jetzt nur nicht mehr schließen, weil das
> jemand vergessen hat und jetzt ein Baum davor gewachsen ist.

Nein tut sie nicht... das ist nur einfach sehr gut gemacht!
Schau mal am Sockel, da sieht man es...

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Sven L. schrieb:
> Nein tut sie nicht... das ist nur einfach sehr gut gemacht!
> Schau mal am Sockel, da sieht man es...

Stimmt! Du könntest wirklich Recht haben. Straßenmaler in der 
Fußgängerzone können tatsächlich auch coole 3D-Effekte malen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Es gibt auch hübsche Fahrbahnmarkierungen:

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/verkehr/der-schwebende-3d-zebrastreifen-soll-autofahrer-stoppen/
Siehe auch hier:
https://amp.n-tv.de/panorama/3D-Zebrastreifen-sorgt-fuer-Streit-in-Thueringen-article20422624.html

Was allerdings ein Zenrastreifen in einer 30er Zone soll, ist nicht ganz 
klar.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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naja wenn man weiss wie diese Schlösser aussehen,
sieht man gleich dass das eben doch bemalt ist :-)

und dann oben rechts das kleine Metallschild der Tür...

Das sind übrigens diese Schlösser,
die kaum Schutz bieten.
Da ist zwar ein Zylinderschloss drin,
aber genau da drüber ist dieser Hebel,
den man hervorklappt, oft nur aus Plastik.
Ich hab das an zu verschrottenden Anlagen probiert.
Gut, diese Anlagen waren alt, wie das heute ist weiss ich nicht.

Da reicht schon ein dünnes Sägeblatt...

von Armin X. (werweiswas)


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Ben B. schrieb:
> Nee... das einzige was da helfen wird, ist wenn sich der Mensch aus
> solchen Gebieten raushält, so daß die Flüsse bei Bedarf die Fläche
> haben, die sie brauchen. Ohne daß es dabei solche Schäden gibt weil
> diverse Dörfer im Weg sind. Oder man müsste viel mehr Dammbau betreiben,
> um auch solche Wassermassen auffangen und kontrolliert ablaufen lassen
> zu können. Dabei werden dann ebenfalls einige Gebiete unbewohnbar, will
> auch wieder keiner.
>
> Auf absehbare Zeit werden wir sowas alle 5..10 Jahre erleben,
> Klimawandel hin oder her. Diese Sache ist durch, um das zu verhindern
> ist's 50 Jahre zu spät falls das (oder die Häufigkeit) mit dem
> Klimawandel zusammenhängt. Aber dafür haben sich viele Großindustrielle
> und Investoren einen goldene Nase "verdient" - was ist das da schon wenn
> ab und an mal ein paar Dörfer weggeschemmt werden, das muß von denen ja
> zum Glück niemand bezahlen.

Du sprichst mir aus der Seele!
Diese Ortschaften gehören, da eh nahezu komplett zerstört, an einem 
neuen sicheren Ort wieder aufgebaut. denn nochmal 30Mrd Steuergelder 
versenken macht irgendwie keinen Sinn.

von Josef L. (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Diese Ortschaften gehören, da eh nahezu komplett zerstört, an einem
> neuen sicheren Ort wieder aufgebaut.

Hört sich zwar nach OT an, aber Trafostationen sind Infrastruktur, also 
gehören Zerstörungen der Infrastruktur direkt oder indierekt doch wieder 
hierher.

Du musst mehrere Seiten betrachten. Zum einen sind alle diese Orte so 
groß und auf so unterschiedlichen Niveaus innerhalb eines Ortes 
angelegt, dass jeweils nur ein Teil des Ortes zerstört ist. Zum anderen 
haben die Leute in den ganz oder teilweise zerstörten Ortsteilen teures 
Geld für ihre Grundstücke bezahlt, oder sie gehören ihnen vielleicht 
schon seit Jahrhunderten, und jetzt sind sie so gut wie unverkäuflich. 
Und neue können sie sich schon gar nicht leisten. Da müssten Staat, Land 
oder Kommune einen kostelosen Ausgleich, d.h. Tausch ermöglichen. Zumal 
sie ja auch Infrastruktur, also Straßen, Brücken, Kanalisation, 
Strom/Gas/Wasser/Telefon etc. Leitungen, auch die Flüsse usw. wieder 
herrichten müssen und nicht wollen können (oder doch?), dass morgen 
wieder alles hinweggeschwemmt wird. Inklusive Trafostationen...

von Armin X. (werweiswas)


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Josef L. schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Diese Ortschaften gehören, da eh nahezu komplett zerstört, an einem
>> neuen sicheren Ort wieder aufgebaut.
> . Da müssten Staat, Land
> oder Kommune einen kostelosen Ausgleich, d.h. Tausch ermöglichen. Zumal
> sie ja auch Infrastruktur, also Straßen, Brücken, Kanalisation,
> Strom/Gas/Wasser/Telefon etc. Leitungen, auch die Flüsse usw. wieder
> herrichten müssen und nicht wollen können (oder doch?), dass morgen
> wieder alles hinweggeschwemmt wird. Inklusive Trafostationen...

Du hast da schon etwas Recht und habe mich vielleicht ein wenig zu 
pauschal ausgedrückt.
Ich meinte eigentlich nur das was so verheerend zerstört wurde.
Dafür sollten sich doch, wennauch Umweltschützer aufheulen werden, im 
Tausch Ausgleichsflächen finden lassen die nur einmal wiederaufgebaut 
werden müssen. Die liegen dann halt nicht so idyllisch am Flussufer und 
sind dafür nicht unverkäuflich.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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So kann eine Trafostation auch aussehen.
Das Bild ist 2015 entstanden.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Das sind übrigens diese Schlösser, die kaum Schutz bieten.
Dafür sind sie auch gar nicht da, denn wer da drin herumspielt ohne zu 
wissen was er tut wird sowieso klein, schwarz und hässlich. Wie bei den 
großen Umspannwerken - zwischen dir und 380kV steht nur ein einfacher 
Maschendrahtzaun. Wenn das schwarz-gelbe Schild nicht als Warnung 
reicht, kommt der Blitz halt in echt.

Die zerstörten Dörfer kann man schon wieder aufbauen, nur eben nicht 
das, was direkt am Fluss stand. Das macht keinen Sinn, das ist sonst 
beim nächsten Mal wieder weg. Die Brücken etwas stabiler oder höher, 
dann bleiben die beim nächsten Mal auch stehen. Und vielleicht sind dann 
sogar die Anwohner schlauer und leben etwas mehr im Einklang mit der 
Natur. Ich meine das so, daß sie etwas besser beobachten was der Fluss 
macht und ihre Schätze bei solchen Wetterlagen nicht gerade im Keller 
oder Erdgeschoss bunkern.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Oliver S. schrieb:
> So kann eine Trafostation auch aussehen.
> Das Bild ist 2015 entstanden.

Das linke Bild könnte auch aus West-Berlin sein. Einzig die überlangen 
Kühlröhrchen verraten die Heißlandausführung. :)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Italien...?

von Asko B. (dg2brs)


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Oliver S. schrieb:
> So kann eine Trafostation auch aussehen.
> Das Bild ist 2015 entstanden.

Das erinnert mich an eine Zentral-(Trafo)-Schweißstation.
Schon einige Zeit her, und nicht in Europa.

;-)


Gruss Asko

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Lustig, wer macht denn sowas? Durch so lange Kabel kommt doch gar kein 
Strom mehr an der Schweißstelle an.

von Asko B. (dg2brs)


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Ben B. schrieb:
> Durch so lange Kabel kommt doch gar kein
> Strom mehr an der Schweißstelle an.

Das sag mal nich(t) .... da flossen am Ende > 60A  !!!!
Da möchtest Du Deine Handelektrode schon ganz gut festhalten.
Damit wurde die "ganze Bude" zusammengebruzzelt.
Vergleichbar mit dem Palast der Republik, bloß der wurde geschraubt.
(Stahlgittergerüst und hängende Fassade)

Geschraubt war 2009 das Thema, bloß passten die Löcher/Schrauben nicht.
Deswegen geschweißt, (im Erdbebengebiet)     ;-)

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ben B. schrieb:
> Lustig, wer macht denn sowas? Durch so lange Kabel kommt doch gar kein
> Strom mehr an der Schweißstelle an.

Wenn man in so einem Land den Schweißtrafo tragbar macht, kommt der auch 
nicht an der Schweißstelle an. :)

von Serge W. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> So kann eine Trafostation auch aussehen.
> Das Bild ist 2015 entstanden.

Nett auch die Kinderhüpfburg direkt daneben... also durch zahlreiche 
Aufenthalte würde ich auf einen ländlichen Bereich in Albanien tippen, 
da ist das noch immer so. In den großen Städten wurde hingegen vieles 
modernisiert, aber 10km abseits sieht es noch aus wie vor 60 Jahren...

Weningstens macht sich dort keiner Gedanken, ob das Stromnetz für 
Elektroautos ausreicht. 24h Strom ohne Unterbrechung und dann noch 
innerhalb von 180V bis 250V ist schon Luxus und die Leute zufrieden ;)
Ist eben alles entspannter dort...

Also, spann uns nicht länger auf die Folter: Wo steht (oder stand) das 
Ding nun?

Grüße, Serge

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ein Umspannhäuschen in Wolfenbüttel, extra wegen dieses Threads mal 
geknipst. Scheint den Edeka-Supermarkt und den angrenzenden Aldi zu 
versorgen. Oben an der Ecke steht, wer's bemalt hat.

Der Maler mit der Leiter ist aufgemalt, eine Autoladesäule gibt es dort 
nicht!

Ein Stück weiter, das ist ein Gewerbegebiet mit mehreren Stationen an 
der Straße, sieht das leider weniger einladend aus.

von Käpt’n Balu ✈. (seegans)


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Manfred P. schrieb:
> Der Maler mit der Leiter ist aufgemalt

Hah, so einen kenne ich auch ;)

Allerdings steht der im ersten Stock und ich habe mich am Anfang immer 
erschrocken, als ich ihn sah. War aber nur alle paar Monate mal der 
Fall. Ich dachte immer: "Scheiße, der fällt gleich runter".

Der blöde Sack ;)

von Roland E. (roland0815)


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Habe sie leider nicht fotografiert, aber die Trafostationen zB im 
Ostseebad Göhren und Markkleeberg sind auch mit professionellen 
Graffitis verziert. Passend zum Thema der angrenzenden Bebauung.

von Oliver S. (phetty)


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Serge W. schrieb:
> Also, spann uns nicht länger auf die Folter: Wo steht (oder stand) das
> Ding nun?

100 Punkte!
Das war in Albanien. In einem kleinen Städtchen am Meer. Ja, die 
Hopsburg war tatsächlich gut frequentiert, ein Autoscooter stand auch 
gleich daneben.
Mittlerweile werden sogar bei Lidl Reisen Urlaube genau dort angeboten. 
Vermutlich wurde in der Zwischenzeit was drumherum gemauert.

von Serge W. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> 100 Punkte!
> Das war in Albanien. In einem kleinen Städtchen am Meer.

Danke, freut mich ;)

Oliver S. schrieb:
> Mittlerweile werden sogar bei Lidl Reisen Urlaube genau dort angeboten.

Sowas meide ich wie die Pest. Wenn man sich für das albanische Leben 
interessiert, muss man fern der Touristenhochburgen Urlaub machen. An 
den Strand kann man ja trotzdem jederzeit. Allerdings ist es von 
Vorteil, die Landessprache zu sprechen, was ich kann... und schon wird 
man überall eingeladen und auch im Eiscafé/Restaurant halbieren sich 
plötzlich die Preise :)

Als ich Albanien zum ersten Mal besucht habe, durfte man keine Jeans 
tragen, keine langen Haare bei Männern. Frauen mussten Röcke tragen über 
die Knie. Gut das war noch zu Zeiten von Enver Hoxha, der übrigens auch 
französisch sprach. Lange her...

Unser kleines Dorf-Trafohaus hat noch keine optische Verschönerung 
erfahren. Es wächst einfach mit Efeu zu.

Grüße, Serge

von Andre M. (andre1597)


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Umspannwerk/Schaltwerk bei Dahn ein sehr kleines weißes Trafohäuschen 
war noch daneben, hab aber nur das Bild, sorry..  :-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Bei mir in der Gegend kommt das Norwegen-Kabel an.
Das ganze "Drumrum" sieht auch recht interessant aus.

von Andre M. (andre1597)


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Wow, die reinsten Elektronenschleudern, ein echter Vergnügungspark :-)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Umspannwerk Oberottmarshausen. Dieses Bild hängt bei mir im Büro. In der 
Mittagspause möchte ich mich dort am liebsten mit einer flauschigen 
Picknickdecke auf die saftig grüne Gänseblümchenwiese legen.

Vor ein paar Jahren wurde dort der 4 Millionen Euro teure und 90 Tonnen 
schwere Transformator gewechselt. 3 Wochen hat der Transport von Holland 
bis Augsburg gedauert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Gleiches "Problem" wie um Berlin: Rückbau der 220kV Netzebene.

von Armin X. (werweiswas)


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Michael M. schrieb:
> Vor ein paar Jahren wurde dort der 4 Millionen Euro teure und 90 Tonnen
> schwere Transformator gewechselt.

Du hast beim Gewicht wohl eine Null vergessen!

von Reinhard S. (rezz)


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Serge W. schrieb:
> Als ich Albanien zum ersten Mal besucht habe, durfte man keine Jeans
> tragen, keine langen Haare bei Männern.

Blöde Frage: Aus welchem Grund?

von Roland E. (roland0815)


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Armin X. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Vor ein paar Jahren wurde dort der 4 Millionen Euro teure und 90 Tonnen
>> schwere Transformator gewechselt.
>
> Du hast beim Gewicht wohl eine Null vergessen!

Nein. Die Anzahl der Achsen passt etwa für 100to Fracht im Tragschnabel.

von Josef L. (Gast)


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von Jens M. (schuchkleisser)


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Vor kurzem wurde vom abgeschalteten Kohleblock Ibbenbüren der 
Phasenschiebertrafo Richtung Süddeutschland verschifft.
Das war auf einem Selbstfahrgestell mit 40 "Achsen" (10 Fahrplattformen 
mit je vier Doppelrädern an jeder Seite), und sollte 300t wiegen.
Der Transport hat ~3h für knapp 10km benötigt, der Fahrer des ganzen und 
seine 3 Beobachter sind den ganzen Weg gelatscht.
Leider haben die das am Montag erst auf einen Ponton verladen, davon hab 
ich nichts mitbekommen, aber es waren wohl große Ballasttanks dabei die 
dann stück für stück entleert wurden während der Kuddel auf den Ponton 
fuhr.
Interessant auch der auf den Kuddel geschnallte Hydraulikgenerator mit 
eigenem Diesel und Ofenrohrformatigem Auspuff, der dem armen Fahrer auf 
seinem Mitfahrgestell direkt ins Ohr geblasen hat...
Lecker NOxe und Feinstaub direkt aus der Produktion...

Bilder bei der Transportfirma
https://www.baumann-move.com/artikel?tx_news_pi1[action]=detail&tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[news]=112&cHash=53aa0a70f3afefcb41dcefe1755830fb

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von Asko B. (dg2brs)


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Asko B. schrieb:
> Trafos müssen nicht zwangsläufig Grau und Trist aussehen.

Manchmal läuft/rennt/fährt man an Sachen vorbei,
die schon immer schon DA waren, die man aber nicht bewusst wahrnimmt.

Hier ein paar Bilder aus der direkten Nachbarschaft.
Die Bilder 4260 und 4263 sind ca. 300m von meinem QTH entfernt.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Leider werden diese Kunstwerke oft von wenig talentierten Schmierfinken 
beschmiert.

von Asko B. (dg2brs)


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Sven L. schrieb:
> Leider werden diese Kunstwerke oft von wenig talentierten Schmierfinken
> beschmiert.

Das konnte ich hier nicht beobachten.
Es gibt wohl ein ungeschriebenes Gesetz, was es verbietet Spraykunst
zu übersprayen.

Was mir bei der heutigen Tour aufgefallen ist:
99% der Trafos sind schnöde grau oder beige.
Nur 1% der 99% sind durch Grafitti "beschmiert".
Es sah im großen und ganzen "sauber" aus.

von Asko B. (dg2brs)


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Asko B. schrieb:
> Es sah im großen und ganzen "sauber" aus.

Was mich daran erinnert:
Ich habe 2009 fast ein 3/4 Jahr in Zentralasien gearbeitet.
Da liegt kein Bonbonpapier auf der Strasse und auch
Grafittis gab es nicht.
Ich war recht geschockt, als ich wieder zurückkam.
(Aber ich hätte es ahnen können)    ;-)

von Percy N. (vox_bovi)


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Asko B. schrieb:
> Was mir bei der heutigen Tour aufgefallen ist:
> 99% der Trafos sind schnöde grau oder beige.

Wie viel hundert Trafos siehst Du denn so am Tag, wenn Du so fein 
aufgelöste Prozentsätze angeben kannst?

von Asko B. (dg2brs)


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Percy N. schrieb:
> Wie viel hundert Trafos siehst Du denn so am Tag, wenn Du so fein
> aufgelöste Prozentsätze angeben kannst?

Du kennst hoffentlich den Unterschied zwischen "gefühlt" und
"wissenschaftlich bewiesen".

Wenn ich mit dem Rad eine Tour mache, werte ich das danach
NICHT wissenschaftlich aus.

Es ist also eine "gefühlte" Prozentualität.

Falls Du damit nicht klarkommst, ich denke aber die meisten der
Leser verstehen was ich meine.

von Percy N. (vox_bovi)


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Asko B. schrieb:
> Es ist also eine "gefühlte" Prozentualität.

Dann bist Du offenbar sehr feinfühlig unterwegs.

Wenn Du zB an, sagen wir mal hochgegriffen, 30 Trafos vorbeikommst, wie 
viele fühlen sich dann wie 1 % an?

von Asko B. (dg2brs)


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Percy N. schrieb:
> Wenn Du zB an, sagen wir mal hochgegriffen, 30 Trafos vorbeikommst, wie
> viele fühlen sich dann wie 1 % an?

Einer, halb angesprüht....
Aber Du möchtest ja gerne direkte Zahlen haben.
Kann und werde ich nicht liefern!
(Man kann auch alles Zer-Reden, Du bist da ein ideales
Beispiel für)

von Josef L. (Gast)


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Hallo Asko,

danke für die schönen Fotobeispiele. Hast du eine Ahnung oder wo 
gelesen, wer die Künstler sind? "Echte" Sprayer die sowas "zur Strafe" 
verdonnert bekommen, mit Aussicht auf nachfolgende bezahlte Aufträge? 
Oder Firma "Schilder & Co." nach europaweiter Ausschreibung?

von Asko B. (dg2brs)


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Hallo Josef,

Da muss ich vermutlich mal die Orginalfotos angucken.
Hier habe ich nur Fotos in 20% der Orginalgrösse eingestellt
um Speicherplatz zu sparen.
Die Sichtbarkeit ist jedoch immer gegeben. (Hoffe ich)
Schreib mich mal direkt an (per PM).
Den Rest der OMs wird das sicherlich nicht sonderlich tangieren.
Auf jedem dieser Sprayerkunst steht ja die Herkunft vermerkt.
Und , ja, ich nenne das Kunst (Art).

Bei uns auf der Baustelle hat der "Investor" sogar innen
einen Kunst-Sprayer organisiert um "Kunst" während des BAUs
zu realisieren.
Das Bleibt an der Wand, ist aber später nicht mehr zu sehen.
Also Kunst hinter Kunst ... kicher...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Asko B. schrieb:
> Und , ja, ich nenne das Kunst (Art).

Das ist eher Kunst als das, was bisweilen in Museen hängt und wo man 
erst raten muss, was überhaupt dargestellt sein soll.

von Percy N. (vox_bovi)


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Asko B. schrieb:
> Das Bleibt an der Wand, ist aber später nicht mehr zu sehen.
> Also Kunst hinter Kunst ... kicher...

Wenn man etwas nicht versteht, ist es immer noch eine verbreitete 
Taktik, sich darüber lustig zu machen, damit man sich nicht gar so sehr 
fürchten muss.

Vielleicht hilft es ja, wobei auch immer.

von Richard H. (richard_h27)


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Percy N. schrieb:
> Wenn man etwas nicht versteht

Wir sollen also glauben, dass du die Kunst verstehst? Und die Frauen? 
Und erst recht die Diversen? Und uns deshalb intellektuell weit 
überlegen bist?

von Percy N. (vox_bovi)


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Richard H. schrieb:
> Wir sollen also glauben, dass du die Kunst verstehst?
Wie komnst Du auf diese spaßige Idee?
> Und die Frauen?
Wie komnst Du auf diese spaßige Idee?
> Und erst recht die Diversen?
Wie komnst Du auf diese spaßige Idee?
> Und uns deshalb intellektuell weit
> überlegen bist?
Wenn Du das gern möchtest, werde ich nicht widersprechen, hielte ich es 
auch für noch so dämlich ...

von Stefan K. (stk)


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Neulich habe ich endlich auch mal ein paar Fotos gemacht:

Ein Trafo am Waldrand an einem Gittermast. In keiner der beiden von hier 
ausgehenden Straßen gibt es noch Freileitungen, auch die Zuleitung 
erfolgt unterirdisch.

In einer der zwei Staßen gibt es allerdings ein Haus, das über ein Kabel 
von einem Holzmast aus versorgt wird.

Wenige hundert Meter entfernt gibt es noch ein kürzes Stück Freileitung 
mit einem Gittermast an einer Kreuzung, fünf Holzmasten und einem 
Betonmast. Alle Häuser an diesem Staßenstück sind unterirdisch 
angeschlossen.

Im gleichen Wohngebiet sind weitere - weniger kuriose - Trafostationen, 
z.B. eine in etwa Garagengröße und eine moderne, die an etwas 
zentralerer Stelle eine ganz am Rand gelegene ersetzt hat.

von Josef L. (Gast)


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Hallo Stefan,

Freileitung_2, ist das dieser Mast in der Bildmitte? Die Zuleitung von 
links sieht man auch schwach über der Straße.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Stefan K. schrieb:
> Neulich habe ich endlich auch mal ein paar Fotos gemacht:
>
> Ein Trafo am Waldrand an einem Gittermast. In keiner der beiden von hier
> ausgehenden Straßen gibt es noch Freileitungen, auch die Zuleitung
> erfolgt unterirdisch.

Von dort ging wahrscheinlich der Spruch aus "Da brat mir doch einer 
einen Storch!" :) Bzw. das ist der Ort, wo einem gebratene Tauben in den 
Mund fliegen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stk)


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Josef L. schrieb:
> Freileitung_2, ist das dieser Mast in der Bildmitte?

Hallo Josef,

ja, genau da ist der Mast. Ob dieser Mast der Anfang oder das Ende der 
kurzen Restfreileitungsstrecke war und immer noch ist, weiß ich nicht. 
Der Betonmast ist näher am Trafo auf dem Gittermast und der dürfte hier 
der älteste sein.

Wenn du den gefunden hast, hast du bestimmt auch den Trafo gefunden. Das 
Schild am Gittermast ist auf dem Foto ja sogar etwas besser zu lesen als 
die Straßenschilder am Betonmast.

Nicht allzuweit entfernt, versteckt am Rand von Hörste (Lage), habe ich 
noch was fotografiert: ein altes Trafohaus, das jetzt ein Bauer als 
Verkaufsraum nutzt und daneben auf einem Betonsockel der neue Trafo. Ich 
kann mir kaum vorstellen, dass da viele Kunden hinfinden. Und ob der 
Trafo bei einem kräftigen Unwetter trocken bleibt?

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Das
> Schild am Gittermast ist auf dem Foto ja sogar etwas besser zu lesen als
> die Straßenschilder am Betonmast.

Nein, es ging umgekehrt besser. Dann hat bei mir der Klick auf Google 
Maps gemeldet, ich hätte keinen Zugriff - ich war mit dem Konto des 
Vereins angemeldet. Erst der Klick auf "Alle Konten abmelden" hat den 
Zugriff ermöglicht. </OT>

Aber per Google Earth & Maps habe ich auch bei uns einige der neuen 
kleinen Trafostationen gefunden und eine gestern beim Einkaufen 
verifiziert, aber keine Kamera dabeigehabt, Handy vergessen, war am 
Aufladen. Wirklich freistehende nackte Trafos habe ich bei uns noch 
nicht gesehen, zumindest nicht bewusst.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Betonmasten waren meistens Endmasten einer Leitung bzw. Übergang von 
Freileitung zu Erdkabel, weil die mehr Belastung halten müssen. Die 
normalen Stützmasten oder nur mit Abgängen zu den Häusern waren meistens 
aus Holz. Oft war da auch eine Straßenlampe dran montiert, die mit ihrem 
Gewicht die Zugkräfte der Leitung zum Haus ausgleicht.

Letzteres sieht man heute auch noch öfter in manchen Straßenzügen - da 
wurde zwar die Versorgung der Häuser unter die Erde gelegt, aber die 
Straßenbeleuchtung und ihre Versorgung über Freileitung ist noch 
vorhanden und in Betrieb.

von Stefan K. (stk)


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Josef L. schrieb:
> Aber per Google Earth & Maps habe ich auch bei uns einige der neuen
> kleinen Trafostationen gefunden

Die Luftbilder bei Google Maps sin teilweise erstaunlich alt. Dort ist 
bei 51.941340°N 8.782404°E noch das garagengroße Trafohäuschen zu sehen, 
wo mein Bild Trafo_3alt.JPG nur eine verkrautete eingezäunte Fläche 
zeigt. Und vom neuen Trafo bei 51.940273°N 8.783375°E ist dort 
ebensowenig zu sehen wie von den längst bewohnten Häusern auf beiden 
Seiten des Luise-Rinsche-Weges.
Bei den Geobasisdaten von NRW unter 
https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/ sind deutlich neuere und 
de­tail­liertere Luftbilder der Gegend hier zu finden.

von Josef L. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Die Luftbilder bei Google Maps sin teilweise erstaunlich alt.

Jaaaaa... die haben aber auch etwas mehr Daten zu verwalten als NRW. Das 
Bildaufnahmedatum steht ja auch unten dran, und unter "historische 
Bilder" sieht man, dass in letzter Zeit immer häufiger gewechselt wird. 
Das ist sogar bei Streetview der Fall. Wir sind im September 2017 in 
Chioggia auf eine Aufnahme geraten, das wurde seither mindestens schon 
zweimal neu aufgenommen.

von Michael D. (sirs)


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Josef L. schrieb:
> Wirklich freistehende nackte Trafos habe ich bei uns noch
> nicht gesehen, zumindest nicht bewusst.
Wenn du mal Videos über Lichtbögen und Trafobrände gesehen hast willst 
du das auch nicht. Deutsches Sicherheitsdenken hat hier schon seine 
Vorteile.

Wenn ihr Trafos sucht: Größere Gebäude wie Einkaufszentrum, Krankenhaus 
usw haben oft eine Trafostation im Keller. Evtl sogar redundant. Die 
können auch mal die Umgebung mitversorgen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Quatsch, deutsches Sicherheitsdenken. Das kann auch nach hinten 
losgehen, denn so ein Trafobrand im Keller verraucht das komplette 
Gebäude und die Feuerwehr hat ihre liebe Mühe mit sowas.

Dazu kommt noch, daß sich die offenen Aufbauen und Freileitungen sehr 
einfach warten und reparieren lassen (solange die Masten stehengeblieben 
sind). Erdkabel ansich sind zwar im Mittelspannungsbereich auch gut 
reparierbar (im Hochspannungsbereich ist's schwieriger), aber man muß 
die Fehlerstelle suchen und erst ein Loch buddeln um dranzukommen. Im 
städtischen Bereich sind Erdkabel dafür prädestiniert, daß gelegentlich 
ein Bagger reingreift.

In den letzten Jahren der Mittelspannungs-Freileitungen hat man noch 
probiert, die Leitungen auf den Masten und solchen Türmen oben 
abzudecken, damit keine Störche oder andere große Vögel mehr gegrillt 
werden wenn sie sich da draufsetzen (und zwei Phasen berühren). Scheint 
bei dem Turm oben aber nicht gemacht worden zu sein, vermutlich ist das 
Ding bereits ungeplant lange in Betrieb.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Ben B. schrieb:
> vermutlich ist das
> Ding bereits ungeplant lange in Betrieb.

Dan war es sicher ein "Profidurium"

Bei Uns wurden die Leitungen nun auch abgebaut, Der Trafoturm steht aber 
noch und ein leises Brummen welches man in der Nacht hört, verrät dass 
er auch noch in Betrieb ist.
Mache wenn ich mal wieder Zuhause bin, Bilder und stelle sie Rein.

von Asko B. (dg2brs)


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Patrick L. schrieb:
> Bei Uns wurden die Leitungen nun auch abgebaut, Der Trafoturm steht aber
> noch

Den letzten "hohen" Trafo-Turm, wo mal oben die Freileitungen dran 
waren,
habe ich vor-voriges Wochenende in 16307 Mescherin gesehen.
Leider war es schon zu dunkel zum fotografieren.
Und keine Zeit herauszufinden ob der Trafo noch aktiv ist.
(Das Hafenfest hatte Vorrang)   ;-)

von Oliver S. (phetty)


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Asko B. schrieb:
> Und keine Zeit herauszufinden ob der Trafo noch aktiv ist.
> (Das Hafenfest hatte Vorrang)   ;-)

Prost!
Einfach vorbeispazieren und horchen ob es drin brummt, ein 
Schaltnetzteil wird wohl nicht drin sein. Am besten früh morgens wenn 
alle Kaffeemaschinen laufen oder Mittags wenn gekocht wird. Oder an 
Weihnachten zur berüchtigten Gänsebratenspitze.

von Asko B. (dg2brs)


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Oliver S. schrieb:
> Einfach vorbeispazieren und horchen ob es drin brummt

Naja, nicht ganz einfach, ist weit weg von meinem Zuhause.
Aber in den nächsten Wochen-(enden) werde ich schon mal
wieder da sein.
Übrigens: Genächtigt habe ich direkt neben dem neuen
Trafo in der Ortsmitte. (max 2m) Das monotone Brummen wiegt
einen ganz gut in den Schlaf.    ;-)
Der ist bloß leider nicht fotogen.

von Matthias S. (da_user)


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Michael D. schrieb:
> Wenn ihr Trafos sucht: Größere Gebäude wie Einkaufszentrum, Krankenhaus
> usw haben oft eine Trafostation im Keller. Evtl sogar redundant. Die
> können auch mal die Umgebung mitversorgen.

Jap, haben wir auch im Keller stehen, inkl. der 22kV(?) 
Verteilung/Ausspeisung der Ringleitung.
Der Trafo versorgt aber nur uns.

Ich finde es sehr interessant, wie viel Respekt man vor dem Ding hat, 
wenn man die Türe öffnet und da nicht mehr wirklich viel zwischen einem 
selbst und dem Trafo ist. Und der steht eigentlich so schön friedlich da 
und scheint einem zuzuflüstern: "streichel mich, ich tu dir auch nix"... 
;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> 22kV(?)
10 oder 20kV, neuere Anlagen oder Freileitungen haben meistens 20kV, 
ältere innerstädtische Erdkabelnetze sind meistens 10kV, die immer mehr 
auf 20kV umgebaut werden.

Den Trafo selbst kann man problemlos anfassen, das Gehäuse oder der Kern 
bei Gießharztransformatoren ist geerdet. Nur von den Abgängen bzw. den 
Anschlüssen an den Isolatoren sollte man sich fernhalten. Meistens ist 
der Bereich aber abgeschrankt (Selbstmörder können bei enger gebauten 
Traforäumen aber problemlos über die Schranke drübergreifen) oder mit 
einer Gittertür verschlossen. Ich finde das mit einer Gittertür 
wesentlich sinnvoller, dann greift man auch nicht aus Versehen oder in 
Gedanken über die Schranke. So oops, da liegt ja noch ein 
Schraubenschlüssel und der Trafo ist bereits wieder eingeschaltet... 
ganz schlechte Idee, den dann noch schnell zu nehmen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> "streichel mich, ich tu dir auch nix"...

so sah es mal in einer hiesigen Industrieruine aus.
20 Jahre Stillstand...
Ich öffnete eine nur angelehnte unbeschilderte Tür:

da sehe ich schon einen Trafo mit nettem bläulichem Glimmen.

bssssssss  O_°

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Na das glaube ich eher nicht. Corona-Entladungen, so daß sie sichtbar 
werden, gibts erst ab 110kV und dafür muß das Wetter schon verdammt nass 
sein. Also neblig und Nieselregen, dann sieht man kleine Überschläge an 
den Isolatoren. Ich habe hier eine größere 380kV-Anlage in der Nähe und 
ein 110kV Umspannwerk quasi direkt hinter dem Haus. Bei letzterem 
knistert bei trockenem Wetter nicht mal was, nur die Trafos sind leise 
zu hören.

Ansonsten ist sowas eher bei 380kV Anlagen nachts zu sehen. Man hört es 
zwar recht deutlich (auch tagsüber), aber damit man es sieht muß es 
entweder extrem dunkel sein (im Sinne von keine Lichtverschmutzung durch 
Beleuchtung) oder die Entladungen ziemlich stark. 380kV Freileitungen 
glimmen ja auch nicht im Dunkeln obwohl man das Geknister deutlich hört.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Matthias S. schrieb:
> Michael D. schrieb:
>> Wenn ihr Trafos sucht: Größere Gebäude wie Einkaufszentrum, Krankenhaus
>> usw haben oft eine Trafostation im Keller. Evtl sogar redundant. Die
>> können auch mal die Umgebung mitversorgen.

> Ich finde es sehr interessant, wie viel Respekt man vor dem Ding hat,
> wenn man die Türe öffnet und da nicht mehr wirklich viel zwischen einem
> selbst und dem Trafo ist. Und der steht eigentlich so schön friedlich da
> und scheint einem zuzuflüstern: "streichel mich, ich tu dir auch nix"...
> ;-)

Eigentlich sollte in eine Hochspannungszelle niemand reinkommen außer 
dem Energieversorger. Höchstens der Hausmeister, wenn er eine 
einstündige IHK-Schulung am Phasenprüfstift hat. Schließlich kann man 
auf den Hochspannungsschienen ungezählten Strom abgreifen. :)

Bei vielen Gebäuden mit integrierten Trafos sind die einzeln gemauerten 
Kabinen nur direkt von außen zu erreichen. Dann verraucht es nur die 
Fassade.  Ich habe aber auch schon die Variante gesehen, daß sich diese 
Türchen in die Tiefgarage öffnen. Und ganz früher war tatsächlich alles 
irgendwie mitten im Gebäude mit Verbindung zum Treppenhaus und 
Aufzugsschacht.

Heute gibt es einen separaten Raum mit der Hochspannungsverteilung und 
einen mit der Niederspannung. So daß man nicht durcheinanderkommt und 
die 400V-Schiene für spannungsfrei hält, weil man mit dem 10kv-Prüfer 
dran war, der nichts anzeigte. Und wenn mal was raucht, weiß man gleich, 
aus welchem Teilbereich.

Ben B. schrieb:

> Den Trafo selbst kann man problemlos anfassen, das Gehäuse oder der Kern
> bei Gießharztransformatoren ist geerdet.

Bei den Gießharztrafos, die ich so gesehen habe, war immer ein 
"Rührmichnichtan"-Aufkleber mit durchgestrichener Hand drauf. Ist bei 
der Energieklasse wohl sinnvoll, weil der Strom sich etwas anders 
verhält als in einer Fernseherkaskade.

Die grauen Isoliermatten halten ja auch angeblich 50kV aus. Aber ich 
würde darauf auch mit einer Hand in der Hosentasche an keine 
10kV-Phasenschiene greifen wollen.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Ben B. schrieb:
> Na das glaube ich eher nicht. Corona-Entladungen, so daß sie sichtbar
> werden, gibts erst ab 110kV und dafür muß das Wetter schon verdammt nass
> sein. Also neblig und Nieselregen, dann sieht man kleine Überschläge an
> den Isolatoren.

Naja glauben ist nicht Wissen, auch bei MS Kabeln ist Feldsteuerung 
wichtig, weswegen Stecker- und Endverschlussmontage eine 
Präzisionsarbeit ist.

Die Gummiteile werden auch mi geerdet, passiert das nicht oder wurden 
Stecker unsauber montiert, dann kann es zu solchen Entladungen kommen, 
auch nach Jahren, dann geht der Stecker, der Endverschluss oder auch mal 
eine Muffe deswegen hoch. Weil diese Stellen sind Stressstellen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich sag's mal so: Ich habe schon so einige MS-Trafos gesehen, aber 
bislang hat keiner von denen geleuchtet, auch keine Corona-Entladungen 
an 10/20kV-Stromschienen.

Diese Gummistecker für 20kV sind 'ne Krankheit, die gehen gerne mal aus 
irgendwelchen unerfindlichen Gründen hoch. Vor allem diese neumodischen 
kompakten SF6 Schaltanlagen haben da viel Freude mit. Aus meiner Sicht 
geht nichts über eine ordentliche und gut gepflegte luftisolierte 
Schaltanlage. Leider braucht sowas viel Platz und der ist heute so 
teuer, daß ihn niemand mehr hat. Aber damit hat man Ruhe bis in alle 
Ewigkeit, solange kein Vogel reinfliegt und man gelegentlich den Staub 
abkehrt funktioniert sowas einfach. Evtl. normale Wartungsarbeiten an 
den Schaltkontakten wenn sowas auf einen Kurzschluß eingeschaltet wurde 
oder einen Kurzschluß getrennt hat, aber sonst nichts.

von Jens G. (jensig)


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Also ich weiß nicht - Eure Trafostationen sehen alle irgendwie gleich 
aus, auch wenn die tw. schön bunt angemalt sind.
Das Trafohäuschen hier hat dagegen noch eine Seele .... also eigentlich 
drei Seelen ;-)
War meines Wissens noch bis um die Wendezeit aktiv.
Oben rechtsseitig kamen die 10 oder 15kV an, und links darunter (und auf 
der Gegenseite) kam 220V Kraftstrom raus ;-)

von Matthias S. (da_user)


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Wollvieh W. schrieb:
> Eigentlich sollte in eine Hochspannungszelle niemand reinkommen außer
> dem Energieversorger. Höchstens der Hausmeister, wenn er eine
> einstündige IHK-Schulung am Phasenprüfstift hat

Im separaten Raum in dem aus der Hochspannungsleitung in unser Gebäude 
"ausgespeist" wird, gibt es tatsächlich so ein Gitter zu dem nur der 
Energieversorger den Schlüssel hat. Alles davor gehört "uns", und ja, 
damit auch der Trafo.
Und da meine Abteilung die "Haus- & Betriebstechnik" ist, gehöre ich 
auch zu den wenigen Auserwählten die diese Türen sperren dürfen.
Phasenlügenstifte hatten ich aber in meiner (deutlich länger als 
einstündigen) Ausbildung aber so gut wie keine. Aber ich darf ja nur bis 
1000V, vielleicht ist das bei den Hochspannungsleuten ein üblicheres 
Werkzeug?

Die NV-HV ist nochmal einen Raum (und wohl auch Brandabschnitt) weiter 
vorne.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ein Bekannter hat mit ein Bild unbekannter Herkunft geschickt, was ich 
trotz grob gemachter Grafik richtig nett finde.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ben B. schrieb:
> Ich sag's mal so: Ich habe schon so einige MS-Trafos gesehen, aber
> bislang hat keiner von denen geleuchtet, auch keine Corona-Entladungen
> an 10/20kV-Stromschienen.
>
> Diese Gummistecker für 20kV sind 'ne Krankheit, die gehen gerne mal aus
> irgendwelchen unerfindlichen Gründen hoch.
Wenn diese Stecker ordentlich gebaut werden, passiert da granix.

> Vor allem diese neumodischen kompakten SF6 Schaltanlagen haben da viel Freude 
mit.
So neu ist SF6 nun auch nicht mehr!

> Aus meiner Sicht
> geht nichts über eine ordentliche und gut gepflegte luftisolierte
> Schaltanlage. Leider braucht sowas viel Platz und der ist heute so
> teuer, daß ihn niemand mehr hat.
Eine Gastisolierte Schaltanlage ist in jedem Fall ein großer Zugewinn in 
Sachen Arbeitsschutz. Im Netz ist das mit der Pflege auch immer so eine 
Sache, man kann ja nicht komplette Straßenzüge wegschalten wegen 
Wartung.

> Aber damit hat man Ruhe bis in alle
> Ewigkeit, solange kein Vogel reinfliegt und man gelegentlich den Staub
> abkehrt funktioniert sowas einfach.
Problem sind vorallem verharzte Schmierstoffe, weswegen sich solche 
Schalt anlage je nach Wetter unterschiedlich gut schalten lassen.
> Evtl. normale Wartungsarbeiten an
> den Schaltkontakten wenn sowas auf einen Kurzschluß eingeschaltet wurde
> oder einen Kurzschluß getrennt hat, aber sonst nichts.
Wenn man in einer Luftisolierten Anlage auf einen Kurzschluss schaltet, 
dann ist das für den Schaltenden auf jeden Fall etwas anderes, als wenn 
er das in einer SF6-Anlage tut. Klar die Kontakte werden auch 
beansprucht, aber für das Personal ist sowas sehr gefährlich.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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So gefährlich wie's vielleicht klingt ist's nicht. Normalerweise gibts 
in solchen Anlagen Sicherungen und die schießt man halt mit einem recht 
lauten Knall weg. Aber gut für die Kontakte ist's trotzdem nicht.

Normale Wartungsarbeiten kann man während des Betriebs erledigen, sowas 
wie Staub wischen geht unter Spannung, Kontrolle der Kontakte und 
Verschraubungen mittels IR-Kamera auch. Wenn man wirklich mal an einer 
Leitung oder an einem Schaltfeld arbeiten muß, dann werden diese Teile 
ganz normal freigeschaltet und der Rest bleibt in Betrieb. Wo das ein 
Problem ist, sind üblicherweise Redundanzen vorhanden, ein zweiter 
Transformator und eine zweite speisende Leitung.

Schwieriger wirds wenn man z.B. nur eine MS-Leitung zu einem Ort hat und 
an dieser Leitung muß gearbeitet werden oder bei kleinen Dörfern gibts 
nur einen Trafo für's komplette Dorf. Die sitzen dann schon mal ein paar 
Stunden im Dunkeln, aus Sicht des Versorgers sinds aber nicht viele 
Kunden und daher verschmerzbar. Wenn an solchen einzelnen Leitungen 
größere Orte hängen (die wachsen manchmal ohne daß die MS-Versorgung 
mitwächst, weil so eine 20kV-Leitung kann problemlos 4..5 MW für mehrere 
Ortsteile bereitstellen) oder irgend ein besonderer Kunde (z.B. 
Krankenhaus oder Behörden), dann stellen sie auch schon mal eine größere 
Netzersatzanlage hin. Sowas besteht aus mehreren Containern bzw. 
mehreren Aggregaten (eher selten aus einem großen) und speist über einen 
Trafo direkt in die 10/20kV Verteilung ein. Die wird mit dem Netz 
synchronisiert (Netzparallelbetrieb) und übernimmt die Last bevor die 
Leitung abgeschaltet wird. Die Leitung ist im Abschaltmoment quasi 
lastfrei und elektrisch merkt niemand im Ort was von den Arbeiten.

> Eine Gastisolierte Schaltanlage ist in jedem Fall ein großer
> Zugewinn in Sachen Arbeitsschutz.
Der Trend geht in Richtung Laienbedienbarkeit, die wissen
bestimmt schon warum... Ich mag die Dinger trotzdem nicht,
da kann man im Feld nicht mehr viel dran reparieren. Nur
noch im Klumpen ausbauen und wegschmeißen wenn was Größeres ist.

Ob man Straßenzüge wegschalten muß hängt davon ab, welche Aufgaben man 
erledigen muß, ein Haus auf eine bestehende Leitung aufklemmen kann man 
heute unter Spannung erledigen (auch wenn ich kein Fan davon bin). Oder 
ob man den Luxus hat, die Straße evtl. von einer zweiten Seite speisen 
zu können. Innerstädtisch geht das vielleicht, auf den Dörfern gehen die 
400V-Leitungen aber sternförmig vom Trafo weg. Bei uns will man das 
MS-Netz mittelfristig von 10 auf 20kV umstellen, deswegen mußte ein 
neuer Ortstrafo aufgestellt werden. Da haben sie nach und nach auch alle 
Straßen am alten Trafohäuschen "abgeknipst" und auf die neuen Leitungen 
umgeklemmt. Das wäre unter Last etwas schwierig geworden.

> Wenn diese Stecker ordentlich gebaut werden, passiert da granix.
Dann sind wohl viele dieser Stecker nicht ordentlich gebaut.

> Alles davor gehört "uns", und ja, damit auch der Trafo.
Das ist nichts ungewöhnliches. Du bekommst vom EVU eine Leitung als 
Anschluss und je nach Leistung kommt da eine bestimmte Spannung raus. 
Manche erfüllen bestimmt auch Sonderwünsche, aber das wird dann so 
teuer, daß es normalerweise niemand will. Oder theoretisch angenommen du 
hast einen 10..20MW Solarpark und willst damit auf 400V einspeisen - da 
zeigen die dir 'nen Vogel. Praktisch haben solche Anlagen (Solar- und 
Windparks) ihre eigenen Leitungen mit meist 20kV und die Wechselrichter 
(bzw. Windkraftanlagen) speisen direkt auf dieses Netz ein.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ben B. schrieb:
> So gefährlich wie's vielleicht klingt ist's nicht. Normalerweise gibts
> in solchen Anlagen Sicherungen und die schießt man halt mit einem recht
> lauten Knall weg. Aber gut für die Kontakte ist's trotzdem nicht.
Wenn alles so ungefährlich wäre, müsste man in den Stationen keinen 
Druckausgleich etc. rechnen lassen.

Ich habe da andere Geschichten gehört, von Leuten denen soetwas schon 
passiert ist.

Ben B. schrieb:
> Der Trend geht in Richtung Laienbedienbarkeit, die wissen
> bestimmt schon warum... Ich mag die Dinger trotzdem nicht,
> da kann man im Feld nicht mehr viel dran reparieren. Nur
> noch im Klumpen ausbauen und wegschmeißen wenn was Größeres ist.

Mittelspannung und laienbedienbar, da passt etwas gewaltig nicht 
zusammen!!!

Ben B. schrieb:
> Schwieriger wirds wenn man z.B. nur eine MS-Leitung zu einem Ort hat und
> an dieser Leitung muß gearbeitet werden oder bei kleinen Dörfern gibts
> nur einen Trafo für's komplette Dorf.
Auch das kann ich so nicht bestätigen, da wird eine NEA aufgebaut, auf 
diese syncronisiert und dann so die Leistung erhöht, das der Umspanner 
keinen Strom mehr liefert und dann wird dieser freigeschaltet.

Der Kunde merkt davon nichts. Die Netzfrequenz wird nach dem der Trafo 
weg ist auf 53Hz gefahren umd andere Erzeuger raus zu schmeißen.

Ben B. schrieb:
> Ob man Straßenzüge wegschalten muß hängt davon ab, welche Aufgaben man
> erledigen muß, ein Haus auf eine bestehende Leitung aufklemmen kann man
> heute unter Spannung erledigen (auch wenn ich kein Fan davon bin).
Ein Haus hängt in der 0,4kV Ebene nicht in der MS..

Bisher ging es um MS-Schaltanlagen

Ben B. schrieb:
>> Wenn diese Stecker ordentlich gebaut werden, passiert da granix.
> Dann sind wohl viele dieser Stecker nicht ordentlich gebaut.
Wahrscheinlich... die 630A-Stecker sind nämlich geschraubt, 
Endverschlüsse auch, und dauch die können abfackeln, wenn nicht 
ordentlich gebaut wurde.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Ich glaube wir können uns prima darauf einigen, daß Du mich nicht 
verstehen willst und nur auf Stunk, Krawall und Contra aus bist. Ich 
kenne viele Dinge nämlich anders als Du sie darstellst und bin mir da 
auch ganz sicher, da ich meinen eigenen Augen noch traue und bereits an 
größeren Netzersatzanlagen (einige Megawatt) arbeiten durfte.

Vor allem Deine 53Hz sind ein Märchen. Warum? Ganz einfach. In Gebieten 
wo die Erzeugung höher ist als der Verbrauch kann ich keine Last mit 
einer NEA übernehmen und danach die Leitung/Trafo abschalten. Da müssen 
diese größeren Erzeuger zwangsweise vorher abgeschaltet werden, sonst 
kann ich die NEA zwar aufbauen und synchronisieren, aber ich kriege da 
keine Last drauf. Würde man den Trafo abschalten ohne vorher die 
Einspeiser abzuschalten, fallen die alle wegen ENS/Netzfehlern aus und 
die NEA muss einen Lastsprung von Leerlauf auf Grundlast (können paar 
hundert kW sein) verkraften. Eine gute NEA schafft das, aber dann 
regnet's Briketts über dem Aufstellplatz. Das ist mit einem hohen Risiko 
verbunden, daß es schiefgeht. Niemand wird das freiwillig so machen.

So ein kleines Dorf mit vielleicht 500 Haushalten wird mit einer Woche 
Vorwarnzeit abgeschaltet, eine MS-NEA karrt man da nur hin wenn's 
absehbar länger dauert. Und wenn man eine NEA stellt, interessieren 
kleinere Erzeuger mit ihren paar kW nicht, das steckt die NEA locker weg 
wenn die zusätzlich einspeisen oder abschalten.

Wie ich schon schrieb, größere Erzeuger im Bereich der zu erwartenden 
Grundlast (können größere Solaranlagen sein oder manchmal hängen noch 
einzelne kleinere Windkraftanlagen direkt am Ortsnetz, Biogasanlagen mit 
ihren paar hundert kW pro Motor) werden vorher per Fernwirktechnik 
abgeschaltet oder jemand fährt zur Übergabestelle und knipst dort den 
Schalter aus. Deswegen möchte das EVU ja immer Zugang zu diesen 
Stationen haben bzw. bei der Übergabe im MS-Netz können sie die Leitung 
des Kunden auch einfach von ihrer Seite aus abschalten.

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