Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drucksensor 0,5V - 4,5V Ausgangssignal umkehren mittels Operationsverstärker


von Garfunkel (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich habe zu meiner Thematik bereits einen Thread von 2015 gefunden, 
welcher einige Fragen zum Thema "Ausgangssignal eines Drucksensors 
invertieren" beantwortet: 
Beitrag "Spannungslinie invertieren 0 bis +5V"

Da ich jedoch kein Elektroniker bin, bräuchte ich Hilfestellung bei der 
korrekten Bestückung / Schaltung eines passenden Operationsvertärkers.

WAS MÖCHTE ICH REALISIEREN?

Gegeben ist ein analoger Drucksensor, welcher mit 5V/DC versorgt wird.
Bei 0 Bar gibt er 0,5V aus, bei 2 Bar 4,5V.
Da ich das Ausgangssignal zur Drehzahlsteuerung einer Pumpe mit 24V 
Brushless Motor benötige, brauche ich es genau umgekehrt. Der 
Drucksensor ersetzt dabei das 10k Poti am Drehzahlregler der Pumpe.
Soll ist somit: 4,5V bei 0 Bar und 0,5V bei 2 Bar (Pumpe stoppt bei 
Höchstdruck)

WELCHE BAUTEILE BRAUCHE ICH?

Gefunden habe ich eine Platine zum Bau eines 
Universal-Operationsverstärkers. Hier ein beispielhafter Link: 
https://www.amazon.de/FPS-Berlin-Rev-1-2-3x-Platine-Universal-Operationsverst%C3%A4rker/dp/B01M7YC0BZ

Mir ist jedoch nicht klar, ob ich nun einen Invertierverstärker, einen 
Differenzverstärker oder einen Differenzierverstärker brauche.
Könnt ihr mir sagen, welche der Schaltungen auf den Produktbildern ich 
verwenden muss?
Da es tausende Operationsverstärker gibt, bitte ich zudem um Empfehlung 
des richtigen Modells sowie der Widerstände welche ich einlöten muss.

Eine Erklärung für Dummies wäre nett ;)

Vielen Dank vorab für eure Bemühungen.

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Ein Invertierverstärker mit Offset muss es sein. mfg mf

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Gefunden habe ich eine Platine zum Bau eines
> Universal-Operationsverstärkers.

Du brauchst nur ein IC und vier Widerstände.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210141.htm

Den Plus-Eingang legst du aber nicht auf GND sondern mit einem 
Spannungsteiler auf die Hälfte der Stromversorgung (also 2,5V).

1x TS912
4x 10kΩ

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Für Deine Anwendung würde sich ein Rail to Rail OPV als invertierender 
Verstärker gut eigenen. Damit der invertierende Verstärker richtig 
funktioniert muß der positive Eingang an den halben Mittelpunkt bezogen 
werden.

Das geht am besten mit einen symmetrischen Widerstandspannungsteiler von 
Vcc nach Masse von der Drucksensorbetriebsspannung weil viele aktiv 
verstärkende Drucksensoren ratiometrisch arbeiten. Den (+) Eingang 
schließt man an diesen Spannungsteiler an um dort die halbe 
Betriebsspannung als Referenzpunkt zu erhalten (rund 2.5V).

Um die Spannung umzukehren schließt man den Invertierenden (-) Eingang 
über einen 10K Widerstand am Drucksensorspannungsausgang an. Zwischen 
Ausgang des OPV und dem Knotenpunkt (-) Eingang und Widerstand vom 
Drucksensor schließe einen gleichen Widerstand an. Der genaue Wert ist 
unwichtig solange beide Widerstände so gleich wie möglich sind.

Als OPV eignet sich jeder OPV solange der Ausgang bei 5V 
Betriebsspannung zwischen 0.2-4.8V reicht. Bei den Eingängen ist zu 
beachten, daß der sogenannte "Common Mode Range" groß genug ist um Vcc/2 
zu verkraften. Am besten eignen sich Rail to Rail OPVs.

Da die Verstärkung sehr gering ist ist, müssen an Offset und Drift keine 
großen Ansprüche gestellt werden. Ein LMV321 z.B.

Der hier eignet sich gut:
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/lmv321-d.pdf

Einziger Nachteil, es gibt ihn nicht in DIP Gehäuse.

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa4342.pdf?ts=1628710023003&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.google.ca%252F

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Diese Universalplatinen eigen sich nicht für den TS912 (weil das ein 
dual op-amp ist).

Passen könnten LMV321, MCP6001 und MC34071.

Der TL071 würde auch passen, aber der braucht eine symmetrische 
Versorgungsspannung die deutlich höher als dein Nutzsignal ist, z.B. +/- 
9V.

von Garfunkel (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Diese Universalplatinen eigen sich nicht für den TS912 (weil das ein
> dual op-amp ist).

Laut Platinen-Hersteller sollte sich der TS912 sowie der TS922 verbauen 
lassen. Das Problem ist vermutlich nicht die Bauform, sondern die 
Beschaltung welche ich benötige?

Ich bin dankbar für eure raschen Tips, jedoch habe ich damit zu kämpfen, 
alles zu verstehen was für euch vermutlich leichte Lektüre ist.

Hier ein noch direkter Link zur Platinen-Hersteller-Website:
https://www.fps-berlin.de/platine-universal-operationsverst%C3%A4rker/

Bisweilen habe ich folgendes verstanden: ich brauche beispielsweise den 
TS912, 4 Widerstände mit 10kOhm (1/4 Watt?) und einen 
Spannungsteiler?...

von WIRO (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So könnte es funktionieren. Alle Widerstände gleich, z. B. 10 kOhm, 
Leistung spielt keine Rolle. Wenn es ein R2R-OV ist, seine 
Betriebsspannung an GND und +5 V anschließen!

Gruß
WIRO

von Garfunkel (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

WIRO schrieb:
> So könnte es funktionieren.

Dein Schaltschema entspricht dem selben, welches der Platinenhersteller 
als Differenzvestärker bezeichnet (siehe Foto). Somit sollte die 
Umsetzung mit dem TS912, der angedachten Universal-Platine, sowie 4 
Widerständen mit 10kOhm möglich sein.

Die Bedenken von Stefan bezüglich der Platinenkompatibilität kann ich 
nach meinen Recherchen ausräumen. Die Pinbelegung der Platine ist 
tatsächlich auf dual OPs ausgelegt und deckt sich mit dem TS912.

Das mit dem erwähnten Spannungteiler hab ich jetzt glaube ich auch 
kapiert: das sind die beiden Widerstände, welche zwischen +5V und GND 
sitzen?? Berichtigt mich bitte, wenn ich mit dieser Aussage falsch liege 
;)

Somit dürfte nun alles klar sein und ich kann das Material ordern.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Somit dürfte nun alles klar sein und ich kann das Material ordern.

Und bitte noch zwei keramische Abblockkondensatoren dazu, sonst meckern 
wieder einige. Also 100nF keramisch. GND zu +Ub und GND zu -Ub.

Besser noch einen dritten, der zwischen GND und der Mitte des 
Spannungsteilers angeschlossen wird, damit auch ich zufrieden bin.

mfG

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> Besser noch einen dritten, der zwischen GND und der Mitte des
> Spannungsteilers angeschlossen wird, damit auch ich zufrieden bin.

Genau dieser Kondensator wird oft genug nicht eingebaut, und dann werden
kleine Spannungsänderungen dieser Referenzspannung je nach Verstärkung
auch an den Ausgang weitergegeben ...

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> Besser noch einen dritten, der zwischen GND und der Mitte des
> Spannungsteilers angeschlossen wird, damit auch ich zufrieden bin.

Würde ich aus Sicht von guter Gesamt-Gleichtaktunterdrückung (CMRR) 
weniger empfehlen. Mit einem C am Spannungsteiler würde das CMRR 
verschlechtert werden weil dann vorhandene Störungen über Vcc 
eingeschleift, dann differenziell verstärkt werden.

Dann wäre es wahrscheinlich besser dem Rückkopplungswiderstand ein 
entsprechendes C dort parallel zu schalten um höherfrequente Störungen 
zu vermindern..

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Hier ein noch direkter Link zur Platinen-Hersteller-Website:
> https://www.fps-berlin.de/platine-universal-operationsverst%C3%A4rker/

Super, da ist auch der "Schaltplan der Platine Universal- 
Operationsverstärker Rev.1.2" drin.

Ok, die Platine ist offenbar für Dual OP-Amps gedacht. Auf dem Foto des 
Händlers sah das anders aus. Dann würde ich den TS912 nehmen, denn den 
hat Reichelt im Programm.

WIRO hat oben die Schaltung so gezeichnet, wie ich mir das gedacht habe. 
Alle 4 Widerstände mit 10kΩ.

Der Spannungsteiler wäre auf der Platine R5 und R6. Die Gegenkopplung R1 
und R2. Folgende Jumper musst du überbrücken: JP5, JP6, JP8, LA, LB.

Eingang ist IN1A (bzw. IN1B), Ausgang ist OUTA1 (bzw. OUTB1). Die 5V 
Versorung musst du an V+ und V- anschließen. Den GND benutzt du nicht.

Ich greife lieber zu einer Lochrasterplatine wo ich alle Teile so 
anordnen kann, wie ich das will.

von Sonstiges (Gast)


Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Gegeben ist ein analoger Drucksensor, welcher mit 5V/DC versorgt wird.
> Bei 0 Bar gibt er 0,5V aus, bei 2 Bar 4,5V.
> Da ich das Ausgangssignal zur Drehzahlsteuerung einer Pumpe mit 24V
> Brushless Motor benötige, brauche ich es genau umgekehrt. Der
> Drucksensor ersetzt dabei das 10k Poti am Drehzahlregler der Pumpe.
> Soll ist somit: 4,5V bei 0 Bar und 0,5V bei 2 Bar (Pumpe stoppt bei
> Höchstdruck)

Hier sind ja schon einige Vorschläge zu Operationsverstärkerschaltungen 
gekommen. Was bisher nicht gefragt wurde, aber wichtig für einen 
sinnvollen Lösungsvorschlag ist, wie sieht der Steuereingang des 
Drehzahlreglers aus?
Ein Poti durch eine andere Schaltungsalternative zu ersetzen geht nur, 
wenn diese Randbedingungen bekannt sind.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Drucksensor ersetzt dabei das 10k Poti am Drehzahlregler der Pumpe.
> Soll ist somit: 4,5V bei 0 Bar und 0,5V bei 2 Bar (Pumpe stoppt bei
> Höchstdruck

Sage mal, hast du dir Gedanken darüber gemacht, dass dieses Konstrukt 
wahrscheinlich schwingen wird?

Denn wenn du die Pumpe herunter regelst wird der Druck zeitlich 
verzögert (!) absinken. Dann wird sie wieder hoch geregelt, was den 
Druck zeitlich verzögert (!) ansteigen lässt.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Garfunkel schrieb:
>> Drucksensor ersetzt dabei das 10k Poti am Drehzahlregler der Pumpe.
>> Soll ist somit: 4,5V bei 0 Bar und 0,5V bei 2 Bar (Pumpe stoppt bei
>> Höchstdruck
>
> Sage mal, hast du dir Gedanken darüber gemacht, dass dieses Konstrukt
> wahrscheinlich schwingen wird?
>
> Denn wenn du die Pumpe herunter regelst wird der Druck zeitlich
> verzögert (!) absinken. Dann wird sie wieder hoch geregelt, was den
> Druck zeitlich verzögert (!) ansteigen lässt.

Das hängt doch von der Art der Pumpe ab, bzw. wie der Druck gehalten 
wird, ob da überhaupt was schwingen kann. Wenn der Druck bei Abschalten 
der Pumpe erhalten bleibt, dann geht die Pumpe einfach aus, wenn das 
Soll erreicht ist, und der Druck bleibt konstant.
Wenn der Druck dagegen rein dynamisch gehalten wird (Pumpe muß also 
immer laufen, um den Druck zu erhalten, wie eine Kreiselpumpe, oder auch 
ein simpler Ventilator auf der Druckseite, dann könnte was schwingen. 
Aber das hängt ja nicht einfach nur von den Verzögerungen ab, sondern 
z.B. auch von der Regelkreisverstärkung (bzw. generell von PID).

Mir würde sich jetzt eher die Frage stellen, ob die Pumpe wirklich mit 
0,5...4,5V angesteuert werden soll (als Lastspannung), und wenn ja, ob 
die wirklich noch was sinnvolles macht, wenn die nur 0,5V sieht.

von Garfunkel (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Mir würde sich jetzt eher die Frage stellen, ob die Pumpe wirklich mit
> 0,5...4,5V angesteuert werden soll (als Lastspannung), und wenn ja, ob
> die wirklich noch was sinnvolles macht, wenn die nur 0,5V sieht.

So, hier kamen mittlerweile noch einige konstruktive Vorschläge seit 
meinem letzten Post. Ich arbeite das mal "schnell" in Stichpunkten ab:

- ich verwende eine Zahnradpumpe, welche in der Medizin auch als 
Dosierpumpe eingesetzt werden kann. Bekommt der Drehzahlregler auf der 
Signalleitung 0,5V, spricht der Motor darauf noch nicht an. Erst bei 
einer Spannung ab etwa 0,6V fängt er an zu drehen. Weiteres über den 
Brushless Regler kann ich nicht Kund tun. Dieser ist vom Hersteller in 
die Pumpe integriert und ich bekomme keine Datenblätter.

- mit "Schwingen" ist wohl der ständige Wechsel zwischen hoch- und 
runterregeln gemeint? Der Drucksensor hat eine Reaktionszeit von 1ms, 
somit hält sich die Verzögerung bei Druckänderung in Grenzen. Die Pumpe 
muss den Druck nicht halten! Sie ist durch ein Rückschlagventil 
entlastet und kann somit bei erreichen des Höchstdruckes stehen bleiben. 
Somit läuft sie nicht heiß.
Da bei laufender Pumpe der Durchfluß immer konstant ist, wird sich die 
Drehzahl auch nicht rapide hoch oder runter regeln. Also dürfte nichts 
schwingen. Die Praxis wird´s zeigen.

- zum Thema Kondensatoren: kann mir jemand vielleicht einzeichnen, wo 
ich die noch einsetzen muss? Brauche ich nun zwei oder besser drei??

Den TS912 gibt´s bei Reichelt nur in SMD Bauweise. Ich bevorzuge aber 
die Steckvariante (DIP8), da ich diese beim Löten nicht "verbraten" 
kann. Also bleiben nur Mouser, Digikey und Farnell. Das macht aber bei 
dem Bestellwert keinen Sinn!!
Hier wurde ich fündig: 
https://www.darisusgmbh.de/shop/product_info.php/info/p4373_TS912IN-----2xOp-Amp-SingS-0-8MHz-0-4V-us-DIP8.html

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Einen LM358, LM324 Wald und Wiesen(General Purpose) OPV könnte man auch 
verwenden solange man ihn mit mindestens 1.5V mehr an Betriebsspannung 
versorgen könnte wie an Ausgangsspannung gebraucht wird. Bei einer 
gewünschten maximalen Ausgangsspannung von 4.5V, also mindestens 6V. Den 
Drucksensor könnte man mit dann mit einem LM78L05 versorgen. Wenn eine 
8-12V DC Spannungsversorgung vorhanden ist, dann kriegt der OPV 8-12V.

Was findet sich an OPVs und anderen Teilen in der "Bastelkiste"? 
Vielleicht lasst sich damit was machen.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Mit einen uC als alternativer Lösungsansatz ließe sich Dein Projekt ganz 
einfach ohne OPV und wenigern diskreten Komponenten durchziehen und 
ermöglicht aufwendigere Kontrollrezepte wie PID Steuerung falls es sich 
am Ende als notwendig erweisen sollte.

Kochrezept:

Man nehme einen Arduino Nano.

An einen der Analog Eingänge hänge man den Ausgang des Drucksensors.
Am PWM Ausgang schließt man eine RC Kombination, sagen wir 10K, 10uF an 
deren Ausgang man den Stelleingang der Pumpe anschließt. (Voraussetzung 
ist, daß dieser Eingang genügend hochohmig ist).

Der Arduino kann mit 12V oder USB versorgt werden. Die paar mA der 
Sensorstromversorgung kann vom Arduino VCC Punkt beglichen werden.

Den VREF des AVR uC sollte auf VCC geschaltet werden, so daß der 
Drucksensor ratiometrisch gemessen wird. Falls es sich als notwendig 
erweisen sollte Pumpenpulsationen zu verringern oder zu eliminieren kann 
mit ADC Mittelwertbildung oder aufwendigere Methoden gearbeitet werden. 
(Dann aber bietet sich eine PID Reglung an die dynamisch durch PID 
Parameter Einstellung sehr anpassbar ist).

Ein kurzes Arduino Programm mißt dann periodisch die Analogspannung vom 
Drucksensor. Bildet dann durch Subtraktion der Drucksensor-VCC und einer 
kleinen Offsetkonstante mit dem des ADC Wertes den Differenzwert und 
übergibt diesen Wert dann dem PWM Ausgang. (Arduino hat dafür schon 
Bibliotheken. Ist wirklich super einfach). Mit dem Millis() Timer kann 
man dann die Update Periode festlegen. Das Ganze lässt sich in kürzester 
Zeit durchziehen.

Was mich betrifft wäre mir wegen der Flexibilität des uC diese Lösung 
lieber. Speziell, wenn vielleicht schon irgendein Arduino im Haus 
vorhanden ist.

Aber lass Dich von mir nicht beirren wenn Dir dieser Weg unsympathisch 
ist;-)

von Garfunkel (Gast)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Was findet sich an OPVs und anderen Teilen in der "Bastelkiste"?
> Vielleicht lasst sich damit was machen.

Tatsächlich habe ich derartige Bauteile nicht in meiner Bastelstube. Ich 
bin kein Elektroniker. Ausser den üblichen Widerständen, Relais und ein 
paar Elkos sieht´s düster aus. Somit musste ich ohnehin alles für diesen 
Versuch ordern.
Nur ein Versand aud den USA hätte sich wegen dieser Peanuts nicht 
rentiert. Bei den großen Distributoren machen Bestellungen erst ab 50,- 
Euro Sinn bzw. wenn die Versandkosten eben wegfallen.

Ich habe übrigens gesehen, daß ich beim verlinkten Händler den letzten 
TS912 aus deren Lagerbestand bestellt habe. Aber den TS922 gibt es noch 
;)

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Nur ein Versand aud den USA hätte sich wegen dieser Peanuts nicht
> rentiert. Bei den großen Distributoren machen Bestellungen erst ab 50,-
> Euro Sinn bzw. wenn die Versandkosten eben wegfallen.

Vielleicht kann Dir jemand im Forum mit ein paar der gesuchten 
altmodischen THT Komponenten aushelfen. Das Bestellen bei den 
Distributoren ist in der Regel viel teurer wie ein inländischer Brief.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Da bei laufender Pumpe der Durchfluß immer konstant ist, wird sich die
> Drehzahl auch nicht rapide hoch oder runter regeln. Also dürfte nichts
> schwingen.

Ich glaube die Bedingung für Schwingungen lautet:

Wenn im Regelkreis ein verzögerndes Element liegt und die 
Gesamtverstärkung > 1, dann schwingt es.

In deinem Fall hast du den Operationsverstärker auf Verstärkungsfaktor 1 
gesetzt. Es kommt also auf Pumpe und Drucksensor an.

Einfach einen Verstärkungsfaktor < 1 einzusetzen ist aber womöglich 
keine Lösung, weil dann die Regelung zu schwach regelt.

> Die Praxis wird´s zeigen.

Ja. Teste es mit unterschiedlichen Drücken und Flüssigkeiten.

Was die Kondensatoren angeht: Du brauchst nur einen 100nF an +5V und GND 
direkt am Operationsverstärker.

von Garfunkel (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, ich fasse die Lösung nochmals zusammen, falls jemand ein ähnliches 
Problem haben sollte.

Sollte mir ein Fehler im Schaltplan oder beim Einzeichnen des 
Kondensators unterlaufen sein, bitte ich die Profis um Richtigstellung 
;)

Die farbigen Markierungen sollen das Schema und die zu setzenden Brücken 
verdeutlichen.

- ROT = +5V
- GRÜN = Signal 0,5 - 4,5V bzw. invertiert
- GRAU = -

Verwendete Bauteile:

- 1 x Universal-Platine Operationsverstärker (Hersteller: fps-berlin)
- 4 x Widerstand 10kOhm (Metallschicht, 0,6W, 0,1%)
- 1 x Operationsverstärker TS912 (Hersteller: ST Microelectronix)
- 1 x Keramikkondensator 100nF (5%)

Ich danke euch für die umfangreiche Hilfestellung und werde in einer 
Woche von meinen Testergebnisen berichten...

von WIRO (Gast)


Lesenswert?

JP1, JP2, JP3, JP4, JP7, JP9: offen

JP5, JP6, JP8: verbunden

LA: nicht erforderlich

R1, R2, R5, R6: 10 kOhm

R3: nicht erforderlich

R4: nicht bestücken

Gruß,
WIRO

von Garfunkel (Gast)


Lesenswert?

ABSCHLUSSBERICHT:

wie versprochen berichte ich hiermit nochmals kurz, ob die Schaltung 
funktioniert hat:

Ja, der Differenzverstärker hat genau das erledigt, was angestrebt 
wurde. Dennoch hatte ich in meiner Umsetzung mehrere Denkfehler. Ich 
wollte das Poti zur Geschwindigkeitsregelung der Pumpe direkt durch 
einen Drucksensor mit Differenzverstärker am Signalausgang ersetzen. 
Dies funktionierte nicht, denn die 5V welche am Poti anlagen, waren 
nicht Laststabil und brachen auf 3V ein. Die 5V Stromversorgung mussten 
somit von einer anderen Stromquelle kommen, welche den selben GND wie 
die Pumpe nutzt. Somit nahm ich hierfur einen Step-Down-Converter, 
hängte diesen an die 24V Stromversorgung meiner Pumpe und versorgte 
damit den Drucksensor, sowie den Differenzverstärker mit 5V. Nun lief 
das Ganze...

Durch die unmittelbare Drehzahlregelung der Pumpe mittels Drucksensor, 
regelte diese jedoch vor erreichen des Solldruckes die Drehzahl bereits 
so rapide herunter, daß dieser nicht erreicht werden konnte. Der Druck 
stagnierte somit bei 1,6 Bar und die Pumpe schaltete nicht ab, sondern 
lief mit geringer Drehzahl permanent weiter, da die endgültige 
Abschaltung erst bei 2,0 Bar erfogt wäre.

Also ist mein Experiment gescheitert und eignet sich nicht zum Nachbau. 
Eine Steuerung über Microcontroller ist für ähnliche Vorhaben somit 
unerlässlich!

Ich für meinen Teil bin auf eine andere Pumpe mit integrierter, 
automatischer Durchfluß- und Drucksteuerung umgestiegen, da dies 
kostengünstiger und einfacher war, als andere Umsetzungsvarianten.

Weiterhin gutes Gelingen an alle Bastler und Profis.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Garfunkel schrieb:
> Durch die unmittelbare Drehzahlregelung der Pumpe mittels Drucksensor,
> regelte diese jedoch vor erreichen des Solldruckes die Drehzahl bereits
> so rapide herunter, daß dieser nicht erreicht werden konnte. Der Druck
> stagnierte somit bei 1,6 Bar und die Pumpe schaltete nicht ab, sondern
> lief mit geringer Drehzahl permanent weiter, da die endgültige
> Abschaltung erst bei 2,0 Bar erfogt wäre.

Tja, weil das eigentlich nur ein P-Regler ist (Proportional-Regler). Der 
hat immer einen Restfehler, bzw. kommt nie exakt beim Sollwert an.
Und da offensichtlich die innere Verstärkung Deines Regelkreies zu klein 
ist, wird auch der Restfehler entsprechend groß bleiben. D.h., Du 
würdest nie die 2bar erreichen, sondern immer leicht drunter. Je höher 
die Verstärkung ist, umso kleiner wird der Restfehler (aber um so 
schwinganfälliger wird das ganze evtl.). Durch Vergrößern des Feedback-R 
des OPV kanste Dich ja mal ranstasten ...
Um auch den restlichen Restfehler weg zu putzen, wäre mindestens ein 
PI-Regler (Proportional/Integral) nötig, der auch noch den Restfehler 
wegputzen würde, zumindest nach einer gewissen Zeit).
Suche mal nach PID-Regler (mit D, was die dritte Komponente wäre), damit 
Du siehst, was hier gemeint wird.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.