Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Messung von Feuchtigkeit in Wänden


von Karsten W. (lsmod)


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Zu dem Thema gibt es bislang vor allem diese Artikel:
* Beitrag "Re: Kapazitive Feuchtemessung -- Seltsamer Effekt"
* Beitrag "Re: Sensor für Kapazitive / Dielektrische Feuchtemessung in Wänden und Holz"
* Beitrag "Feuchtemessung unter Estrich"

Da in dem ersten Artikel die Kapazität in Form eines Flachbandkabels 
nicht unbedingt optimal zu sein scheint, wäre die Frage, wie eine 
Messung mit der erwähnten Schutzringkondensator-Methode realisiert 
werden kann?

Der Tip mit dem Mess-Verfahren 
Beitrag "Re: QTouch von Atmel Sensitivität"  ist ebenfalls 
einen Versuch wert.

Zusätzlich kann noch eine Widerstandsmessung über 2 (AD)-Port-Pins 
erfolgen, so daß man die verschiedenen Messungen untereinander 
vergleichen kann.

Die Umgebungsparameter in der Luft lassen sich parallel mit einem BME280 
messen.

Gibt es noch weitere kreative Ideen für eine Umsetzung?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Willst du messen oder bloss einen groben Wetterbericht bekommen ? 
Touch-Sensor, Kapazitiv, Leitfähigkeit, alles bloss gewürfelte 
Hausnummern

Messen: ein Stück herausschlagen, genau wiegen, trocknen z.B. in der 
Mikrowelle oder einem Brennofen (Temperatur unterhalb der 
Kristallwassertemperatur die drin bleiben soll) erneut wiegen.

von Hugo H. (hugo_hu)


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So macht man das (richtig):

https://www.youtube.com/watch?v=2UzpREhqNjk

von Karsten W. (lsmod)


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MaWin schrieb:
> Willst du messen oder bloss einen groben Wetterbericht bekommen ?
> Touch-Sensor, Kapazitiv, Leitfähigkeit, alles bloss gewürfelte
> Hausnummern

Ein Wetterbericht wäre passend um diesen mit den anderen Wetterberichten 
abzugleichen. :-)
Die Feuchtigkeitsprobleme sind nämlich erst massiv geworden, nachdem es 
dermaßen lang und viel geregnet hat.

Es geht also darum eine Langzeitbeobachtung an evtl. mehreren Stellen 
durchzuführen um Tendenzen ablesen zu können.

von Karsten W. (lsmod)


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Hugo H. schrieb:
> So macht man das (richtig):
> https://www.youtube.com/watch?v=2UzpREhqNjk

Ja genau - und wenn genügend große Löcher (nebeneinander) vorhanden 
sind, kann man direkt wieder mit einem Material auffüllen, welches als 
Feuchtigkeitssperre dient.
Problem gelöst. :-)

Dann kann man auch direkt auf das messen verzichten, weil es wird dann 
auf jeden Fall trockener.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Kreative Ideen gibt es noch und nōcher.
Das CM Verfahren ist genormt und die Geräte kalibriert.
Das kann jeder Parkettleger.

Wiegen, trocknen, wiegen.
oder halt ein Loch bohren und einen Luftsensor einstecken und versiegeln 
(quick & dirty). Dann hasst du aber nur die relative Ausgleichsfeuchte 
und musst noch auf die Materialfeuchte anhand der Sorptionsfeuchtekurven 
zurückrechnen. Aber Achtung die Desorptionskuve ist nicht zwingend 
deckungsgleich mit der Absorptionskurve.
Das ist aber im Wufi Model berücksichtigt.
Wufi kann man bei Fraunhofer kaufen.

von Karsten W. (lsmod)


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Sebastian L. schrieb:
> Kreative Ideen gibt es noch und nōcher.

Hmmm - dann sind noch nicht wirklich viele (konkrete) Vorschläge 
aufgetaucht.

> Das CM Verfahren ist genormt und die Geräte kalibriert.

Das wird ein recht aufwendiger Automat der Proben entnimmt und so die 
Feuchtigkeit bestimmt. ;-)
Ein Arduino und Lötkolben reicht da auf jeden Fall nicht aus.

> oder halt ein Loch bohren und einen Luftsensor einstecken und versiegeln
> (quick & dirty). Dann hasst du aber nur die relative Ausgleichsfeuchte
> und musst noch auf die Materialfeuchte anhand der Sorptionsfeuchtekurven
> zurückrechnen. Aber Achtung die Desorptionskuve ist nicht zwingend
> deckungsgleich mit der Absorptionskurve.

Das klingt schon Mal nach einer neuen Idee - Danke!
Diesbezüglich konnte folgende Arbeit gegurgelt werden:
https://wufi.de/literatur/Krus%2011071995%20-%20Feuchtetransport-%20und%20Speicherkoeffizienten%20por%C3%B6ser%20mineralischer%20(2).pdf

Könnte es bessere Messergebnisse bringen einen DHT11 oder BME280 in 
einem Bohrloch zu versenken als nur eine kapazitive Mess-Schleife?
Kapazitiv messen kann man immerhin auch mit aufgeklebten Metallflächen 
ohne Bohrloch.

> Das ist aber im Wufi Model berücksichtigt.
> Wufi kann man bei Fraunhofer kaufen.

Den Wufi oben gibt es immerhin schon Mal ohne zu bellen und mit dem 
Schwanz wedeln zu müssen. :-)

: Bearbeitet durch User
von Hugo H. (hugo_hu)


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Karsten W. schrieb:
> Das wird ein recht aufwendiger Automat der Proben entnimmt und so die
> Feuchtigkeit bestimmt. ;-)

Wenn Du "Messen" willst ist es halt aufwändiger.

Wenn Du nur "Vergleichen" willst reicht kapazitiv vollkommen aus.

Karsten W. schrieb:
> Es geht also darum eine Langzeitbeobachtung an evtl. mehreren Stellen
> durchzuführen um Tendenzen ablesen zu können.

Das übliche Schimmel-Problem - scheinbar. Google mal nach Taupunkt, 
kalte Ecken Stoßlüften etc.

Manchmal - in Extrem-Situationen - hilft auch ein Entfeuchter. 
Sinnvoller ist es aber, die Ursache zu finden und abzustellen. Ich hatte 
mal eine undichte (über die Innereien der Duschabtrennung!) Dusche im 
EG, welche für Spaß im UG sorgte - aber nicht direkt unter der Dusche, 
sondern an einer 4m entfernten Wand. Da kann man messen, bis der Arzt 
kommt. 3 mal Lecksuche - beim 3. Mal war ich dabei (vorher nicht) und 
war hartnäckig genug, um schließlich den "Übeltäter" zu finden. Lustig 
ist anders ... .

von Karsten W. (lsmod)


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Hugo H. schrieb:
> Wenn Du "Messen" willst ist es halt aufwändiger.

Das erzielen präziser Feuchtigkeitsgehalte wird nur benötigt, wenn diese 
helfen würden, eine genauere Diagnose stellen zu können.

> Wenn Du nur "Vergleichen" willst reicht kapazitiv vollkommen aus.

Vergleichen vor allem mit externen Einflußfaktoren wie z.B. das 
Wettergeschehen oder die umgebende Luftfeuchtigkeit.

> Das übliche Schimmel-Problem - scheinbar. Google mal nach Taupunkt,
> kalte Ecken Stoßlüften etc.

Das übliche Schimmel-Problem sind in der Tat meistens unzureichendes 
Lüften bei Wohnräumen ohne kontrollierten Luftaustausch.

Hier geht es allerdings um das übliche Problem alter angebauter 
Bausubstanz aus den 50ern in Hanglage mit miserabler Abdichtung zum 
Erdreich hin.

> Manchmal - in Extrem-Situationen - hilft auch ein Entfeuchter.
> Sinnvoller ist es aber, die Ursache zu finden und abzustellen.

So ist es.

> Da kann man messen, bis der Arzt
> kommt. 3 mal Lecksuche - beim 3. Mal war ich dabei (vorher nicht) und
> war hartnäckig genug, um schließlich den "Übeltäter" zu finden. Lustig
> ist anders ... .

Die Hoffnung besteht darin, neben der Erfüllung des Spieltriebes ein 
brauchbares Diagnoseverfahren zu entwickeln, welches hilft die Ursachen 
/ Leckagestellen einzugrenzen.

Eine Mauerwerksabdichtung ist ebenfalls schon in der Abwägung und da 
wäre es schön eine Erfolgskontrolle nicht nur per Gefühl realisieren zu 
können.

Zuerst wird für Testzwecke erst einmal ein manuelles kapazitives 
Meßgerät als Grundlage gebastelt (basierend auf den ersten beiden Links 
ganz oben) ...

: Bearbeitet durch User
von Karsten W. (lsmod)


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Es liegen inzwischen einige Erfahrungswerte vor, die Euch nicht 
vorenthalten werden sollen.
Vor allem da das Thema "Baufeuchte" ein heiliger Gral zu sein scheint, 
bei dem sich sofort "Experten" einschalten, um die "professionellen" 
einzig wahren Methoden anzupreisen.

Das in den Bildern aufgebaute Meßgerät (in ugly construction :-) hat 
sich inzwischen sehr gut bewährt, da es nicht nur sehr reproduzierbare 
Werte mißt, sondern diese auch noch auffallend gut mit der gefühlten und 
beobachteten Feuchtigkeit überein stimmen.

Realisiert wurden beide oben verlinkten Meßverfahren, wobei jedoch nun 
tatsächlich nur noch das Verfahren mit der Ladungspumpe zum Einsatz 
kommt.
Der Schwingkreis mit dem TLC555 hat eine recht hohe Frequenz im 
Megahertz-Bereich geliefert, die sich mit dem verwendeten ATMega8 nicht 
ausreichend genau auflösen ließ, da leider die T0 und T1 Eingänge 
bereits durch das Display belegt gewesen sind. (Daher ist das IC nicht 
mehr bestückt.)
Von Anfang an hat die Ladungspumpe eine sehr gute Empfindlichkeit 
gezeigt, die Dank einer hohen Meßfrequenz und Mittelung der Werte 
durchaus in der Luft über 20cm hinausreicht.

Wie man an den beiden Nägeln erkennen kann, wurde zusätzlich noch eine 
"klassische" Widerstandsmessung mit Wechselstrom realisiert, die jedoch 
so unzuverlässig wie üblich arbeitet.

Danach wurden noch zwei weitere Geräte für die Festinstallation 
aufgebaut, die sowohl mit diesem Meßverfahren die Feuchtigkeit in der 
Wand, als auch noch zusätzlich die Luftfeuchtigkeit, Temperatur und noch 
weitere Daten auf einer SD-Karte aufzeichnen. Hier kam daher eine 
Blue-Pill mit STM32F103 zum Einsatz, welche jedoch in der IO der Ports 
deutlich langsamer arbeitet als der Atmel.
Die Meßgenauigkeit ist dennoch vergleichbar.

Die bisherigen Erfahrungen mit der Einbringung einer Horizontalsperre 
werden vielleicht noch in einem separaten Thread beschrieben ...

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Karsten W. schrieb:
> Das in den Bildern aufgebaute Meßgerät (in ugly construction :-) hat
> sich inzwischen sehr gut bewährt,

So nützt das aber niemandem hier. Wenn du dein Gerät präsentieren 
willst, dann mach einen Schaltplan und stelle den Code des µC zur 
Verfügung und packe das in einen Thread unter "Projekte und Code".
So haben alle was davon und du kreigst ein Feedback wo du etwas besser 
machen könntest.
(Gut für das Feedback braucht man manchmal ein dickes Fell :-))

von Karsten W. (lsmod)


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Udo S. schrieb:
> So nützt das aber niemandem hier. Wenn du dein Gerät präsentieren
> willst, dann mach einen Schaltplan und stelle den Code des µC zur
> Verfügung und packe das in einen Thread unter "Projekte und Code".
> So haben alle was davon und du kreigst ein Feedback wo du etwas besser
> machen könntest.
> (Gut für das Feedback braucht man manchmal ein dickes Fell :-))

Die Kritik mag berechtigt sein, jedoch ist vielleicht zu überlegen 
dieses Gerät mit einer gefertigten Platine in Kleinserie zu fertigen und 
anzubieten, da vergleichbare Geräte für gute Euronen verschachert 
werden. ;-)

Da die Grundideen für dieses Gerät jedoch von hier stammen, soll die 
Erfahrung der Funktionsfähigkeit und Brauchbarkeit eines solchen Aufbaus 
geteilt werden, da jeder echte Bastler so etwas problemlos nachgebaut 
bekommt.

Zu der genauen Funktion der Meßgeräte mit der schicken Kugel ist auf 
jeden Fall im Internetz nichts zu finden ...

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Vor allem, wenn man mit sowas daher kommt, kannst auch gleich wie der 
Profi bei unserem KiGa mit einem Ohmmeter daher kommen. Ich musste mir 
jeglichen Kommentar verkneifen!

von Karsten W. (lsmod)


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Es geht hier nur darum Alternativen zu den physikalischen Meßmethoden 
über Trocknung / Karbonisierung von Proben zu diskutieren.
Dafür ist ein Forum doch da, oder etwa nicht?

Noch schlimmer ist dieser 10 Jahre alte Thread, in dem nur verhöhnt 
worden ist und keinerlei neutrale Diskussion geführt wurde:
Beitrag "Re: Trockenlegung mittels "Elektro Osmose" möglich?"

Alle Themen rund um feuchte Wände und Bautrocknung sind offensichtlich 
extrem sensibel, da hier gute Gewinne im Spiel sind ...

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Ich weiß, da ist ein riesiges Geschäft dahinter. Jeder will unbedingt 
deinen Estrich anbohren und Wochen lang mit laufenden Gebläsen bequem 
abzocken. Dann gibt es noch die Trockenlegergurus mit ihren mysteriösen 
Methoden.

Ich habe mit bei Reichelt so ein Kugelgerät mit Zertifikat für 100 Euro 
geholt. Die Bastelei gab ich ganz schnell auf und man hat was auf der 
Hand für den Zertifikatsbedürftigen ;-)

von Karsten W. (lsmod)


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Hundert Euro für ein Gerät, welches man (vielleicht besser und genauer) 
aus Bauteilen für unter 10 Euro selber basteln kann.
Der Beispielcode Beitrag "Re: QTouch von Atmel Sensitivität" 
ist übrigens Teil der selbstgebauten Meßgeräte.

Wenn natürlich Zertifikate im Vordergrund stehen und nicht das auffinden 
und beurteilen von Feuchtigkeitsquellen, dann muß natürlich bei den 
Herausgebern von Zertifikaten investiert werden.
Dies hat jedoch nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun.

Wegen der allgemeinen Abzocke im Zusammenhang "Baufeuchte" war unter 
anderem das Bedürfnis gegeben, hier ein paar konkrete Erfahrungen zu 
teilen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Karsten W. schrieb:
> Zu der genauen Funktion der Meßgeräte mit der schicken Kugel ist auf
> jeden Fall im Internetz nichts zu finden ...

Als kleiner Hinweis sei mitgegeben, dass die Kugeln wie ein 
Schatzsuchgerät (Metalldetektor) funktionieren.

https://www.heise.de/forum/Mac-i/Kommentare/WLAN-optimieren-26-Tipps-fuer-besseren-WLAN-Empfang/Re-Anders-rum-zuerst-waren-die-Mikrowellen/posting-33528546/show/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Resonanzabsorption
https://wiki.tum.de/display/zfp/Mikrowellenverfahren+zur+Feuchtemessung
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd

Es wird hierbei ausgenutzt, dass die Wassermoleküle (nicht gasförmig, 
d.h. flüssig) noch ein paar weitere lokale schwächere & unscharfe 
Resonanz/Absorbtions-Freqenzen unterhalb der rund 20 GHz haben, bzw. 
eine in der Nähe der Wlan-Frequenz, andere rund 1GHz.

von Karsten W. (lsmod)


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Dieter D. schrieb:
> Als kleiner Hinweis sei mitgegeben, dass die Kugeln wie ein
> Schatzsuchgerät (Metalldetektor) funktionieren.

Das sind dann aber sehr merkwürdig geformte große Millimeterantennen :-)

Irgendwo gab es zumindest den Hinweis das die Geräte mit Kugel ebenfalls 
kapazitiv arbeiten und somit indirekt über die Dielektrizitätskonstante 
messen.
Der Gegenpol ist dabei der Körper der das Gerät hält.

Deshalb wurden hier zwei explizite Elektroden verwendet, um eine 
Reproduzierbarkeit der Messwerte zu gewährleisten.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Karsten W. schrieb:
> Irgendwo gab es zumindest den Hinweis das die Geräte mit Kugel ebenfalls
> kapazitiv arbeiten und somit indirekt über die Dielektrizitätskonstante
> messen.

Es gibt beides. Erhoehung der Kapazitaet und der Daempfung.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Für das effektive Messen kenne ich nur eine Methode (für den Estrich) :
https://www.holz-lumbeck.de/blog/estrich-feuchtemessung/

Das ist (relativ) genau. Alles Andere ist eine Vergleichsmessung - 
"vermutlich trocken" gegen "vermutlich feucht" mit einem Differenzwert. 
Aus meiner Sicht kann man damit nur sagen, dass eine Stelle feuchter ist 
wie eine andere Stelle.

von Wolfgang (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Es wird hierbei ausgenutzt, dass die Wassermoleküle (nicht gasförmig,
> d.h. flüssig) noch ein paar weitere lokale schwächere & unscharfe
> Resonanz/Absorbtions-Freqenzen unterhalb der rund 20 GHz haben, bzw.
> eine in der Nähe der Wlan-Frequenz, andere rund 1GHz.

Wo siehst du da irgendwelche Absortionbänder?

Bei diesen tiefen Frequenzen hast du nur breitbandige dielektrische 
Verluste. Was soll da bei WLAN (2.4GHz) oder 1GHz los sein?
Ausgeprägtere Resonanzen gibt es erst bei Wellenlängen kürzer als 30µm 
(Frequenzen > 10THz).
https://myweb.rz.uni-augsburg.de/~peterl/bibl/water_reprint.pdf
https://en.wikipedia.org/wiki/Electromagnetic_absorption_by_water

von Dieter (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Ausgeprägtere Resonanzen gibt es erst bei Wellenlängen kürzer als 30µm
> (Frequenzen > 10THz).

Bloedsinn. Liegst ganze drei Zehnerpotenzen daneben.

Wasser hat Extremwerte bei : 22,235 GHz (H2O), 183,31 GHz (H2O), 325,153 
GHz (H2O).

Fluessiges Wasser und Naesse in Materie hat noch tiefere, aber die sind 
breit und nicht ausgepraegt. Das geht nicht ueber in eine schoene ideale 
gerade Linie oder Bogen.

von Karsten W. (lsmod)


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Hugo H. schrieb:
> Für das effektive Messen kenne ich nur eine Methode (für den Estrich) :
> https://www.holz-lumbeck.de/blog/estrich-feuchtemessung/

Dann zeige bitte Mal, wie Du mit Deiner Meßmethode zum Beispiel ein 
automatisches Aufzeichnungsgerät baust.
Darüber hinaus wie man Zusammenhänge zwischen Luftfeuchtigkeit, 
Feuchtigkeit in den Wänden und z.B. Niederschlägen herstellen kann?

Ebenso interessant ist es ein Profil der Feuchtigkeit entlang einer Wand 
(über die Zeit) zu ermitteln, was mit Deiner (effektiven) Methode kaum 
Aufwand darstellt.

Hier ist ein Beispiel für eine Auswertung in einem Diagramm, daß mit dem 
selbstgebauten Meßgerät erfasst worden ist. Die Messwerte der Kurven 
wurden mit einem Abstand von jeweils etwa einer Woche aufgenommen.
In dem behandelten Teil der Wand (Loch 1-11) ist eindeutig eine 
Trocknung nachvollziehbar. Die Löcher haben einen Abstand von 20 cm.

: Bearbeitet durch User
von Karsten W. (lsmod)


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Dieter schrieb:

> Wasser hat Extremwerte bei : 22,235 GHz (H2O), 183,31 GHz (H2O), 325,153
> GHz (H2O).
>
> Fluessiges Wasser und Naesse in Materie hat noch tiefere, aber die sind
> breit und nicht ausgepraegt. Das geht nicht ueber in eine schoene ideale
> gerade Linie oder Bogen.

Bei welchen Frequenzen auch immer - der Aufwand für ein Meßgerät mit 
dieser Meßmethode ist ungleich höher.
Nicht nur der Schaltungsaufbau - auch die Antennentechnik dürfte hier 
schon eine echte Herausforderung darstellen.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Karsten W. schrieb:
> Dann zeige bitte Mal, wie Du mit Deiner Meßmethode zum Beispiel ein
> automatisches Aufzeichnungsgerät baust.

Gar nicht - Du musst halt die Quelle der Feuchtigkeit finden und 
ausschalten. Was nutzt Dir eine Anzeige, was ggf. wo, relativ zu 
irgendwas feucht ist? Schaust Du Dir gerne bunte Bilder an?

von Hugo H. (hugo_hu)


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Karsten W. schrieb:
> Darüber hinaus wie man Zusammenhänge zwischen Luftfeuchtigkeit,
> Feuchtigkeit in den Wänden und z.B. Niederschlägen herstellen kann?

Google mal nach Taupunkt - das hilft ggf.

von Karsten W. (lsmod)


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Hugo H. schrieb:
> Karsten W. schrieb:
>> Dann zeige bitte Mal, wie Du mit Deiner Meßmethode zum Beispiel ein
>> automatisches Aufzeichnungsgerät baust.
>
> Gar nicht - Du musst halt die Quelle der Feuchtigkeit finden und
> ausschalten. Was nutzt Dir eine Anzeige, was ggf. wo, relativ zu
> irgendwas feucht ist? Schaust Du Dir gerne bunte Bilder an?

Exakt - die Quelle der Feuchtigkeit muß gefunden werden!
Deshalb ist ein Meßgerät erforderlich, welches auf einfache Art und 
Weise (zerstörungsfrei) einen schnellen Vergleich ermöglicht.
Eine aufwendige exakte Bestimmung der Feuchtigkeit an einem oder wenigen 
Punkten hilft da so gut wie gar nicht.

Wenn es Dir Freude bereitet, kannst Du ja gerne hundert Löcher bohren 
und dann die Feuchtigkeit per Karbonisierung bestimmen.

von Karsten W. (lsmod)


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Hugo H. schrieb:
> Karsten W. schrieb:
>> Darüber hinaus wie man Zusammenhänge zwischen Luftfeuchtigkeit,
>> Feuchtigkeit in den Wänden und z.B. Niederschlägen herstellen kann?
>
> Google mal nach Taupunkt - das hilft ggf.

In Wohnräumen die eventuell (von einem Mieter) nicht ausreichend 
gelüftet werden, ist die Luftfeuchtigkeit als Indikator sehr hilfreich.
Das hat mit einem Taupunkt nichts zu tun, sondern lediglich mit der 
Forschung nach Ursachen (und Wirkung).

von Hugo H. (hugo_hu)


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Karsten W. schrieb:
> Das hat mit einem Taupunkt nichts zu tun

Die Erde ist eine Scheibe ...

von Karsten W. (lsmod)


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Hugo H. schrieb:
> Karsten W. schrieb:
>> Das hat mit einem Taupunkt nichts zu tun
>
> Die Erde ist eine Scheibe ...

Und Feuchtigkeit läßt sich nur von Fachleuten mit zertifizierten 
Methoden feststellen ...

Die Informationen wurden zur Verfügung gestellt und hoffentlich wird 
sich der eine oder andere noch darüber freuen.
Alle anderen mögen bitte diesen Thread meiden - Danke!

von Rainer V. (a_zip)


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Karsten W. schrieb:
> Und Feuchtigkeit läßt sich nur von Fachleuten mit zertifizierten
> Methoden feststellen ...

Es sollte jedem klar sein, dass Feuchtes Bauwerk fast immer mit 
erheblichen und teueren Sanierungsmassnahmen einhergeht. Somit hat jeder 
(Fachbetrieb) mit anerkannten Messungen zu arbeiten und auch den Erfolg 
der Maßnahmen nachzuweisen! Sicher ist die schlecht oder falsch 
gelüftete Wohnung ein Ärgernis, aber denken wir mal alleine an den 
Denkmalschutz, wo durchaus auch stattliche Gebäude saniert werden 
müssen. Da gehts um richtig Geld und einen Auftragszuschlag an eine 
bestimmte Firma zu vertreten, ist sicher nicht leicht. Ich jedenfalls 
möchte es nicht machen müssen :-)
Gruß Rainer

von Karsten W. (lsmod)


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Rainer V. schrieb:
> Es sollte jedem klar sein, dass Feuchtes Bauwerk fast immer mit
> erheblichen und teueren Sanierungsmassnahmen einhergeht...

Ja genau - deshalb ist jeder ein Ärgernis, der alternative Wege aufzeigt 
einem Feuchtigkeitsproblem kostengünstig beizukommen ...
Das ist per Definition weder möglich noch gewünscht.

Daher kann hier jedem ambitionierten Hobby-Handwerker empfohlen werden 
durchaus einfache preiswerte Methoden auszuprobieren, wenn die Teuronen 
für die "professionelle" Lösung nicht zur Verfügung stehen oder sich 
nicht rechnen.

Die Behandlung wurde mit Kaliumwasserglas-Lösung 28/30° durchgeführt, 
welche 1:1 mit destilliertem / entsalzten Wasser gemischt wurde und 
jeweils über einen Docht in das Mauerwerk eingebracht wurde, da dieses 
über zu viele Hohlräume verfügte, um die Lösung einfach über schräge 
Bohrungen mit Flaschen einzubringen.
Ein 10-Liter Kanister Kali-Wasserglas kostet mit Versand 33 Euronen und 
reicht heruntergemischt für ca. 20l / 0,5l = 40 Bohrlöcher.

Im Vergleich wurde ein angeblich "professionelles Mittel" der Firma 
T...lin bei einer anderen Mauer angewandt, welches jedoch weder richtig 
einziehen will, noch eine Besserung bezüglich der Feuchtigkeitswerte 
bisher zu messen ist.

Fazit: Einfache alte Mittel für ein zehntel des Preises erfüllen 
durchaus ihre Aufgabe - benötigt wird lediglich ein langer Bohrer, viel 
Zeit und Geduld.
In jedem Fall kann auf diese Weise mit sehr überschaubarem finanziellen 
Aufwand und etwas Arbeit eine Verbesserung erzielt werden.


Nun kann die Diffamierung bezüglich dieses Posts weitergehen. :-D

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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Karsten W. schrieb:
> und
> jeweils über einen Docht in das Mauerwerk eingebracht wurde, da dieses
> über zu viele Hohlräume verfügte, um diese mit einfach über schräge
> Bohrungen einzubringen.

Auch wenn du dich jetzt schon wieder angegriffen fühlst...was ist das 
für eine merkwürdige Aussage?? Aber wirklich will ich es gar nicht 
wissen. Dazu ist das Bild der möglichen Ursachen für Feuchtigkeit im Bau 
einfach zu groß.

Karsten W. schrieb:
> Daher kann hier jedem ambitionierten Hobby-Handwerker empfohlen werden
> durchaus einfache preiswerte Methoden auszuprobieren, wenn die Teuronen
> für die "professionelle" Lösung nicht zur Verfügung stehen oder sich
> nicht rechnen.

Ist aber kaum jemand ein ambitionierter Hobby-Handwerker mit mindestens 
rudimentären Kenntnissen in Bauphysik! Zumindest die, die ich kenne 
kommen über die bescheuerte Idee, von innen zu "sperren" nicht hinaus. 
Und das nenne ich keinesfalls "ambitioniert".
Gruß Rainer

von Karsten W. (lsmod)


Angehängte Dateien:

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Rainer V. schrieb:
> Karsten W. schrieb:
>> und
>> jeweils über einen Docht in das Mauerwerk eingebracht wurde, da dieses
>> über zu viele Hohlräume verfügte, um diese mit einfach über schräge
>> Bohrungen einzubringen.
>
> Auch wenn du dich jetzt schon wieder angegriffen fühlst...was ist das
> für eine merkwürdige Aussage??

Zur Erklärung zwei Bilder zu funktionierenden Methoden, die übrigens bei 
fast allen Anbietern für Horizontalsperren angewendet werden.

Die Halterungen für die Einbringung mit Docht wurden übrigens aus 
Kunstoff im 3D-Druck selber hergestellt.
Normale Einweg-Trinkflaschen wurden dabei als Grundlage genommen.

> Ist aber kaum jemand ein ambitionierter Hobby-Handwerker mit mindestens
> rudimentären Kenntnissen in Bauphysik!

Es sind lediglich Kenntnisse erforderlich, mit einer Bohrmaschine 
umzugehen. :-P

Die Erfassung der Feuchtigkeitswerte und grafische Auswertung sind 
einfach nur Bastelspaß mit Erfolgskontrolle.

Wenn bessere Ideen vorhanden sind feuchte, innenliegende, tragende 
Mauern auf dem Erdreich ohne Unterkellerung mit vertretbarem Aufwand 
abzudichten, dann her damit und nicht nur kritisieren.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Im Ahrtal könnte tatsächlich Bedarf an einer größeren Kleinserie 
bestehen (oder einer kleineren Großserie.)

Da haben praktisch alle feuchte Wände, die noch Wände haben. Bevor der 
Frost kommt, will man wissen, ob die Wände noch so naß sind, daß sie 
dabei zerbröseln.  Und wenn man notgedrungen zu schnell verputzt, 
besteht die Gefahr, daß im Inneren der Wand noch eine ganze Menge Wasser 
befindet, das nur noch keine Lust hatte, herauszukapillieren, und dann 
alles zu schimmeln beginnt.

Bei mir hat mal ein Handwerker mit so einem magischen Kugelgerät durch 
die Badezimmerwand geblickt, hinter der sich ein gerissenes Abflußrohr 
befand. Damit konnte er ziemlich genau eine Feuchtigkeitsgrenze auf 
Hüfthöhe feststellen. Nach dem Aufstemmen zeigte sich allerdings, daß 
der Hohlraum bis zu der gemessenen Höhe mit so einer Art 
Glasschaumkugeln versehenen Mörtel gefüllt war und entsprechend Wasser 
gezogen hatte. Den enormen Unterschied zwischen Luftraum und diesem 
Material hätte man wahrscheinlich auch mit einer Taschenlampe oder durch 
Fühlen mit dem Handrücken feststellen können. Ob die Wand weiter oben 
naß oder trocken war, ließ sich nicht mehr so deutlich messen.

: Bearbeitet durch User
von Karsten W. (lsmod)


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Wollvieh W. schrieb:
> Im Ahrtal könnte tatsächlich Bedarf an einer größeren Kleinserie
> bestehen (oder einer kleineren Großserie.)
>
> Den enormen Unterschied zwischen Luftraum und diesem
> Material hätte man wahrscheinlich auch mit einer Taschenlampe oder durch
> Fühlen mit dem Handrücken feststellen können. Ob die Wand weiter oben
> naß oder trocken war, ließ sich nicht mehr so deutlich messen.

Im Ahrtal muß nach dem Ursprung der Feuchtigkeit wahrlich nicht gesucht 
werden.
Hier ist wirklich eher ein exakter Feuchtigkeitsgehalt gefragt, als die 
Verteilung der Feuchtigkeit in der Wand.

Bei inhomogenen Wänden ist es nicht erstaunlich, daß sich die 
Untersuchung schwierig gestaltet.
Wenn vereinzelte Löcher gebohrt werden können, bietet eine 
Endoskop-Kamera ganz guten Aufschluß über die Wunder in der Tiefe.
Auf diese Weise konnten die Hohlblocksteine in der Wand identifiziert 
werden.
So etwas kostet in China nur ein paar Euronen und reicht dafür völlig 
aus:
Z.B. https://www.aliexpress.com/item/1005003187124977.html

: Bearbeitet durch User
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