Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wer hat schon einen magnetischen bzw. digitalen Isolator verbaut?


von Isolati (Gast)


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Moin,

auf ebay kann man einen "magnetischen Isolator" kaufen:
https://www.ebay.de/itm/263549201460

Das Datenblatt spricht von einem "digitalen Isolator":
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADuM1200_1201.pdf

Nach meinem Verständnis kann man ihn zu ähnlichen Zwecken nutzen wie 
einen Optokoppler, nur dass die potentialfreie Kopplung hier 
offensichtlich über einen Trafo läuft.

Sind diese Teile unter einem anderen deutschen Namen geläufig? Hat 
jemand solch ein Teil schon einmal in der Praxis eingesetzt und zu 
welchem Zweck? Oder hat es schon jemand in einem Schaltplan eines 
Gerätes gesehen? In welchen Fällen ist es optimaler als ein Optokoppler? 
Sehe ich es richtig, dass es zu diesem Teil keinen Wikipedia Artikel 
gibt? Wird es auch in Elektronik-Lehrwerken nicht thematisiert?

Es gab schon einmal einen Thread hierzu vor sechs Jahren, der aber nicht 
sehr tiefschürfend war:
Beitrag "Optokoppler vs digitale Isolatoren"

von Sebastian S. (sebis)


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Such nach "Übertrager"

von Olaf (Gast)


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> Nach meinem Verständnis kann man ihn zu ähnlichen Zwecken nutzen wie
> einen Optokoppler, nur dass die potentialfreie Kopplung hier
> offensichtlich über einen Trafo läuft.

Unterschiedlich. Gibt es induktiv und kapazitiv.

> Sind diese Teile unter einem anderen deutschen Namen geläufig?

Wieso? Ist doch sowieso alles English.

> welchem Zweck? Oder hat es schon jemand in einem Schaltplan eines
> Gerätes gesehen? In welchen Fällen ist es optimaler als ein Optokoppler?

Ueblicherweise liesst man das Datenblatt eines Bausteins und entscheidet
dann ob er fuer einen brauchbar ist oder nicht.

Sehr GROB wuerde ich sagen die neuen Bausteine sind besser wie 
Optokoppler, aber teurer. Aber je nach spezieller Anwendung kann das 
auch anders aussehen.

Olaf

von Jochen S. (schoenf)


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Die Isolatoren gibt es für unterschiedliche physikalische 
Schnittstellen. Solche wie USB, I²C, RS-485 und ähnliche lassen sich mit 
Optokopplern gar nicht galvanisch trennen, da bidirektional. Da müssen 
auch die digitalen Isolatoren tief in die Trickkiste greifen, 
funktionieren in der Regel aber sehr gut.

Setze ihn immer ein, wenn Potenzialtrennung erforderlich oder 
wünschenswert ist. In der Regel für EMV-Prüfungen von Vorteil.

LG Jochen

von Stefan F. (Gast)


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Isolati schrieb:
> Sehe ich es richtig, dass es zu diesem Teil keinen Wikipedia Artikel
> gibt?

Welchen Artikel hast du denn gesehen? Wenn du eine URL hast, dann siehst 
du es wohl richtig.

von Sebastian S. (sebis)


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von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Sehe ich es richtig, dass es zu diesem Teil keinen Wikipedia Artikel
>> gibt?

> Welchen Artikel hast du denn gesehen? Wenn du eine URL hast, dann siehst
> du es wohl richtig.

Ach merde, ich habe die Frage missverstanden.

von Wolfgang (Gast)


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kurze Frage - kurze Antwort: ich (ADuM1401 läuft prima)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich verwende auch die ADuM serie von analog Devices.
Optokoppler sind Muell, denn deren Led effizienz nimmt ueber die Jahre 
ab, und irgendwann funktionieren sie nicht mehr. Zudem laeuft so ein 
ADum mit weniger Strom wie ein Optokoppler.

von Peter D. (peda)


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Ich setze ADUM1401 und ADM3054 ein. Funktioniert gut.

von Markus E. (markus_e176)


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Eventuell hilft die Suche nach Isokoppler.
TI stellt auch welche her, üblicherweise günstiger als die ADuM. 
Letztere übertragen dafür teilweise die Betriebsspannung auch galvanisch 
getrennt auf die Sekundärseite.

Besser als Optokoppler können die Teile z.B. bei Datenrate, 
Durchlaufzeit und Lebensdauer (v.a. bei hohen Temperaturen - LED!) sein.
Nachteilig ist normalerweise der Preis und möglicherweise der 
Energiebedarf.
Da die kapazitiven Varianten (und die mit 
Versorgungsspannungsübertragung) intern mit hohen Frequenzen (bis in den 
dreistelligen MHz-Bereich) und eben feldbasierter Übertragung arbeiten, 
können die bei EMV-Themen Probleme machen, sowohl bei Abstrahlung als 
auch in der Festigkeit.

von Bentschie (Gast)


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ADUM1201 und Derivate, Massenweise.

Das sind sozusagen magnetische Optokoppler für schnellere Signale, PWM, 
CAN, SPI, ....
Schön ist auch, das die beiden Seiten auch mit 3,3V / 5V unterschiedlich 
versorgt werden können.
Schön klein und Sparsam und brauchen keine Zusatzbeschaltung 
(Vorwiderstand,..)
Ich nehme die gerne, unkompliziert und im Betrieb unauffällig.

von mh (Gast)


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Nicht alle "digital isolators" arbeiten magnetisch.
Die von TI und Silicon Labs machen das kapazitiv.

Das Prinzip dahinter ist altbekannt, daher sollte es an sich auch auf 
Wikipedia und in Lehrwerken zu finden sein - nur eben nicht unter dem 
Begriff "digital isolator".

von Peter D. (peda)


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Sie sind auch deutlich günstiger als schnelle Optokoppler (HCPL0710) und 
stromsparender.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Isolati schrieb:
> Sind diese Teile unter einem anderen deutschen Namen geläufig?
GMR Koppler:
https://www.hy-line-group.com/de-de/technologien/power/gmr-tmr
https://www.elektroniknet.de/optoelektronik/bye-bye-optokoppler.167466.3.html

> Hat jemand solch ein Teil schon einmal in der Praxis eingesetzt und zu
> welchem Zweck?
Zur galvanischen Trennung eines mehrkanaligen SPI Interfaces

von Olaf (Gast)


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> Sie sind auch deutlich günstiger als schnelle Optokoppler (HCPL0710) und
> stromsparender.

Konnte man bisher nicht so allgemein sagen da es auch von der Datenrate 
abhaengt. Die Teile brauchen ja auch etwas Strom fuer den Ruhepegel. So 
war in der Vergangenheit so da sie bei geringen Datenraten tendentiell 
mehr Strom gebraucht haben als Optokoppler und bei hohen Datenraten 
kehrt sich das dann um. Allerdings haben sowohl AD wie auch TI jetzt 
Typen die auf Lowpower optimiert sind.

Olaf

von Cyblord -. (cyblord)


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ADUM und die entsprechende SI Reihe (billiger) schon oft eingesetzt. 
Läuft!

von Minimaxi (Gast)


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Ist im Grunde ein Optokoppler. ich setzte die oft ein für UART
Kannst auch statische Signale anlegen

von Falk B. (falk)


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Pandur S. schrieb:
> Ich verwende auch die ADuM serie von analog Devices.

Schön für dich.

> Optokoppler sind Muell,

Nö, die funktionieren millionenfach.

> denn deren Led effizienz nimmt ueber die Jahre
> ab,

Ja, aber nicht um Größenordnungen.

> und irgendwann funktionieren sie nicht mehr.

Nur, wenn man sie falsch einsetzt und die Ansteuerung falsch 
dimensioniert hat. Typischerweise rechnet man mit 20% Abfall der 
Lichtausbeute über 20 Jahre und mehr.

> Zudem laeuft so ein
> ADum mit weniger Strom wie ein Optokoppler.

Stimmt.

von Falk B. (falk)


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Minimaxi schrieb:
> Ist im Grunde ein Optokoppler.

Nö, denn OPTISCH ist dort drin gar nichts. Es ist, wie schon mehrfach 
gesagt, ein Digitalisolator, je nach Hersteller induktiv oder kapazitiv.

> ich setzte die oft ein für UART
> Kannst auch statische Signale anlegen

WOW!

von Wolfgang (Gast)


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Pandur S. schrieb:
> denn deren Led effizienz nimmt ueber die Jahre
> ab, und irgendwann funktionieren sie nicht mehr.
Das hängt an der Dimensionierung

Falk B. schrieb:
> Typischerweise rechnet man mit 20% Abfall der
> Lichtausbeute über 20 Jahre und mehr.

Wer ist "typischerweise"?
Vishay nennt als Richtwert für die Dimensionierung eine worst-case 
Abnahme von weniger als 50% nach 100000h (11 Jahre), abhängig von 
Junction Temperatur und Vorwärtsstrom. Praxisnahe Werte liegen deutlich 
darunter (Fig. 4).
https://www.vishay.com/docs/80059/80059.pdf

von Manfred (Gast)


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Isolati schrieb:
> Nach meinem Verständnis kann man ihn zu ähnlichen Zwecken nutzen wie
> einen Optokoppler, nur dass die potentialfreie Kopplung hier
> offensichtlich über einen Trafo läuft.

Ja, und definierte Eigenschaften hat. Mal die ansehen:

Beitrag "Re: Arduino ProMini galvanisch getrennt"

Beitrag "Re: Benötigt man für µC Boards (Arduino, Launchpad, Raspberry Pi) eine galvanische Trennung für USB?"

von Achim M. (minifloat)


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Wolfgang schrieb:
> kurze Frage - kurze Antwort: ich (ADuM1401 läuft prima)

Pandur S. schrieb:
> Ich verwende auch die ADuM serie von analog Devices.

Jochen S. schrieb:
> Setze ihn immer ein, wenn Potenzialtrennung erforderlich oder
> wünschenswert ist. In der Regel für EMV-Prüfungen von Vorteil.

Die ADUMs funktionieren wohl zu gut, allerdings berichtet hier einer von 
1MHz Lattenzaun...
Beitrag "Re: Frage zu Optokopplern"
... weswegen das für EMV wohl genauer bewertet werden muss.
Kann das einer von euch bestätigen? Um welche ADUMs sollte man einen 
Bogen machen? Welche Maßnahmen helfen gegen den Lattenzaun?

mfg mf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> und definierte Eigenschaften hat.
Das ist der Hauptunterschied zum Optokoppler. So ein OK ist zutiefst 
analog (besonders in der üblichen Variante mit einfachem 
Ausgangstransistor) und funktioniert nur, wenn man ihn beidseitig 
richtig beschaltet.
Und um mit einem Optokoppler ein digitales Signal im MHz-Bereich 
übertagen zu können, muss man schon einige Datenblätter durchforsten und 
beim Layout im Bereich des OK aufpassen.

Achim M. schrieb:
> Welche Maßnahmen helfen gegen den Lattenzaun?
Wie üblich: die geläufigen Abblockkondensatoren samt gutem Layout. Siehe 
Datenblatt und AppNote AN-1109.

: Bearbeitet durch Moderator
von Olaf (Gast)


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> ... weswegen das für EMV wohl genauer bewertet werden muss.
> Kann das einer von euch bestätigen?

Das machen Schaltregler auch. Wie stark das jeweils ist haengt von den 
Faehigkeiten des Entwicklers/Layouters und von den Anspruechen ab. Das 
kann man wohl 1:1 uebertragen.

Olaf

von Peter D. (peda)


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Achim M. schrieb:
> Die ADUMs funktionieren wohl zu gut, allerdings berichtet hier einer von
> 1MHz Lattenzaun...

Was soll das denn sein?
Gibts dazu keinen Link?

von Freddy (Gast)


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Hallo
Setze ebenfalls einen ADUM als Trennung beim I2C Bus ein. Funktioniert 
bei mir bis 400kHz prima.

von Achim M. (minifloat)


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Peter D. schrieb:
> Gibts dazu keinen Link?

Vielleicht fragst du mal den Olaf aus dem anderen Thread. Gerade für 
"EMV" wäre es doch besser, ...
- in allem was nicht DUT ist, für die Messung
- in allem, was DUT ist, fürs Design

... störarme Komponenten zu verbauen.

Mit Olafs Erfahrung habe ich also durch die Isolation leitungsgebundene 
Störungen eliminiert, dafür auf der anderen Seite abgestrahlte Störungen 
gewonnen.

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Achim M. schrieb:
> Die ADUMs funktionieren wohl zu gut, allerdings berichtet hier einer von
> 1MHz Lattenzaun...

Es gibt auch Leute die berichten von Alien Entführungen und dem 
Ungeheuer von Loch Ness.
Du solltest nicht jeden Unsinn glauben und dann auch noch nachplappern.

von Chris (Gast)


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Falk B. schrieb:
> je nach Hersteller induktiv oder kapazitiv
Von TI gibts teils pinkompatible ICs zu den ADUMs, das ist dann die 
ISOW-Reihe. Die müsste meines Wissens dann kapazitiv gekoppelt sein.

Achim M. schrieb:
> Kann das einer von euch bestätigen? Um welche ADUMs sollte man einen
> Bogen machen?
Ja, kann ich, aber nur bei bestimmten Typen. Es gibt von den ADUMs und 
ISOW Typen die nicht nur das Signal übertragen, sondern auch gleich eine 
Spannungsversorgung auf der Sekundärseite bereitstellen. Analog nennt 
das dann isoPower. Diese Spannung braucht man sowieso immer, allein 
schon zur Versorgung der Sekundärseite vom Übertrager/Isolator, und muss 
sonst anders erzeugt werden, z.B. mit DCDC Wandler im SIL Gehäuse o.ä. 
Das ist auch ein Unterschied zum Optokoppler, der braucht das nicht 
zwingend.

Achim M. schrieb:
> Welche Maßnahmen helfen gegen den Lattenzaun?
Filtern

Die Lösung aller Probleme sind diese Übertrager aber trotzdem nicht. 
Ganz nett für I2C, SPI und RS232 etc, aber auch nur eingeschränkt.
- Bei SPI ist bei etwa 5 MHz Schluss, da die Anstiegs und Abfallzeit der 
Übertrager zwar gut, die Propagation Delay aber relativ hoch ist. Damit 
passt der Takt dann nicht mehr zum MISO/MOSI Signal, je nach dem wo der 
Master sitzt
- I2C geht auch nur mit speziellen Typen, da es nur eine Datenleitung 
gibt welche aber von beiden Seiten getrieben werden kann
- USB () geht sowieso nicht, da die Latenzen viel zu hoch sind, 
bidirektional und halbwegs differentiell. Daher gibt es kaum High-Speed 
Übertrager...

von Cyblord -. (cyblord)


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Chris schrieb:
> Bei SPI ist bei etwa 5 MHz Schluss, da die Anstiegs und Abfallzeit der
> Übertrager zwar gut, die Propagation Delay aber relativ hoch ist. Damit
> passt der Takt dann nicht mehr zum MISO/MOSI Signal, je nach dem wo der
> Master sitzt

Nur läuft ja nicht nur der Takt durch den Isolator. Das Delay sollte 
also alle Signale betreffen. Wo soll hier ein Problem sein?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mir beispielsweise mit den ISOxxx von TI ein "Spy-Bi-Wire 
Interface" gemacht, um die MSP430XXX die ich oft in 250V Anwendungen 
verwende zu Progen oder Debuggen.
Ich trenne so die Programmierung und Debugging, so dass ich auch die 
Netz spannungsführenden Geräte Debuggen kann.
Das funst sowohl mit den von TI hergestellten ISOxxx, wie auch mit den 
von Analog-Devices hergestellten ADuMXXXX.

Nenne dein konkretes Problem und ich kann dir sagen welchen Baustein du 
verwenden sollst.
Ob du Kapazitiv oder Magnetisch gekoppelte verwenden sollst, hängt mit 
dem Einsatzgebiet zusammen.
Je nach dem eignet sich dann Mag. oder Kap. Koppler.

In Wechselrichter zum beispiel setze ich gerne den ADuM1250 ein (Siehe 
angehängtes Beispiel)

von Chris (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Nur läuft ja nicht nur der Takt durch den Isolator. Das Delay sollte
> also alle Signale betreffen. Wo soll hier ein Problem sein?

MOSI bzw. die Signalpegel und Flanken beziehen sich auf den Clock, der 
vom Master generiert wird. MOSI und Clock passen sekundärseitig also 
noch halbwegs zusammen, da beide gleich verzögert werden. MISO kommt 
aber erst zurück, wenn MOSI beim Slave ankommt, bekommt also nochmal das 
Delay drauf. Damit sind die MISO Pegel auf der primärseite nicht mehr 
"syncron" zum Clock, da der Clock dort ja nicht verzögert ist. Der 
Master weiß ja, was er gerade für einen Clock ausgibt und kann das das 
tatsächliche, sekundärseitige Clock ja nicht zurücklesen.

ADuM1200/ADuM1201 hat 50 - 150 ns Propagation Delay. 5 MHz ergibt eine 
Periodenzeit von 200 ns. Die Pegel verschieben sich also fast um eine 
ganze Periode!

von Achim M. (minifloat)


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Cyblord -. schrieb:
> Achim M. schrieb:
>> Die ADUMs funktionieren wohl zu gut, allerdings berichtet hier einer von
>> 1MHz Lattenzaun...
> [...]
> Du solltest nicht jeden Unsinn glauben und dann auch noch nachplappern.

Dem Hinweis der Störungen im 1MHz-Raster  wäre ich gern mit fundierten 
Beweisen nachgegangen, daher meine Frage in dem Thread hier, ob das von 
einem anderen auch beobachtet wurde.
Du scheinst sauer zu sein, weil einer "deine" "guten" ADUMs beleidigt 
hat.

Chris schrieb:
> Achim M. schrieb:
>
>> Kann das einer von euch bestätigen? Um welche ADUMs sollte man einen
>> Bogen machen?
>
> Ja, kann ich, aber nur bei bestimmten Typen. Es gibt von den ADUMs und
> ISOW Typen die nicht nur das Signal übertragen,

Danke, damit kann ich was anfangen.

Schönen Tag und mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Chris schrieb:
> ADuM1200/ADuM1201 hat 50 - 150 ns Propagation Delay.

Ist auch nicht für diese Art von Kommunikation geeignet, dafür gibt es 
schnellere ;-)
Der ADuM1250 eignet sich für I²C Bus aber nicht als Debugger-Koppler. Da 
ist er zu langsam. ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Chris schrieb:
> eine Spannungsversorgung auf der Sekundärseite bereitstellen. ...
> Das ist auch ein Unterschied zum Optokoppler, der braucht das nicht
> zwingend.
Wenn eine der beiden Seiten ohne Spannungsversorgung ist, brauche ich 
dann eigentlich überhaupt einen Koppler?

Es sei denn, du gehst hier von der Annahme aus, dass ein vor- oder 
nachgeschaltetes Gerät diese Spannug bereitstellt, wie z.B. ein Sensor 
die Spannung für die LED des OK-Eingangs einer SPS bereitstellt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Lothar M. schrieb:
> Es sei denn, du gehst hier von der Annahme aus, dass ein vor- oder
> nachgeschaltetes Gerät diese Spannug bereitstellt, wie z.B. ein Sensor
> die Spannung für die LED des OK-Eingangs einer SPS bereitstellt.

Oder du machst es wie wenn ich ein J-TAG Debugger für die MSP's mach, da 
verwende ich den ADuM5403 da ist sogar grad die Speisung für den MSP mit 
dabei.

: Bearbeitet durch User
von Elliot (Gast)


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Achim M. schrieb:
> Dem Hinweis der Störungen im 1MHz-Raster  wäre ich gern mit fundierten
> Beweisen nachgegangen, daher meine Frage in dem Thread hier, ob das von
> einem anderen auch beobachtet wurde.

Ja, vom Hersteller der Dinger:

https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/application-notes/AN-1109.pdf?doc=ADuM1200_1201.pdf

Seite 9 links oben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Achim M. schrieb:

> Du scheinst sauer zu sein, weil einer "deine" "guten" ADUMs beleidigt
> hat.

Es sind nicht "meine" ADUMs. Aber es ist tatsächlich ärgerlich wenn 
Unsinn behauptet wird und dann am Ende ist doch wieder eine 
Fehlbedienung.
Genau wie die Sache mit dem ach so großen Delay. Aber dann auf die 
billigsten 1200/1201 abstellen die gar nicht für schnelle serielle 
Kommunikation gedacht sind. Nicht umsonst gibt es genau dafür spezielle 
ADUMs.
Und natürlich muss man das Datenblatt beachten und wenn die Werte für 
die jeweilige Applikation nicht passen, dann kann ich diesem Baustein 
halt nicht einsetzen.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Cyblord -. schrieb:
> Und natürlich muss man das Datenblatt beachten und wenn die Werte für
> die jeweilige Applikation nicht passen, dann kann ich diesem Baustein
> halt nicht einsetzen

+1

von Chris (Gast)


Angehängte Dateien:

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Achim M. schrieb:
> Dem Hinweis der Störungen im 1MHz-Raster  wäre ich gern mit fundierten
> Beweisen nachgegangen, daher meine Frage in dem Thread hier, ob das von
> einem anderen auch beobachtet wurde.
> Du scheinst sauer zu sein, weil einer "deine" "guten" ADUMs beleidigt
> hat.
Der Power-Übertrager im ICs taktet mit 1 MHz, steht sogar im Datenblatt 
;) Und da bei den Power-Übertragern mehr Energie durch geht, ist die 
Störung bei diesen natürlich deutlich schlimmer

Lothar M. schrieb:
> Wenn eine der beiden Seiten ohne Spannungsversorgung ist, brauche ich
> dann eigentlich überhaupt einen Koppler?
Ob du den brauchst, weißt nur du. Wenn du den Koppler sekundärseitig 
aber nicht versorgst, wird er nicht funktionieren

Cyblord -. schrieb:
> Aber dann auf die
> billigsten 1200/1201 abstellen die gar nicht für schnelle serielle
> Kommunikation gedacht sind. Nicht umsonst gibt es genau dafür spezielle
> ADUMs.
Das war nur beispielhaft, aber selbst mit schnelleren Übertragern (z.B. 
ISO7741DBQR, Datenblattangabe sind 100 Mbps!!) ist bei etwa 10 MHz in 
realen Szenarien Schluss bei SPI. Siehe z.B. das Bild im Anhang. Etwas 
Info zum Verhalten von SPI, ist zwar auf Optokoppler zum isolieren 
bezogen, der Rest ist aber zutreffend: 
https://www.powersystemsdesign.com/articles/optimize-data-rates-in-isolated-spi-buses/22/5898

Cyblord -. schrieb:
> Genau wie die Sache mit dem ach so großen Delay. Aber dann auf die
> billigsten 1200/1201 abstellen die gar nicht für schnelle serielle
> Kommunikation gedacht sind. Nicht umsonst gibt es genau dafür spezielle
> ADUMs.
Du kannst mit dem ADUM120x durchaus die im Datenblatt angegebenen 1 Mbps 
erreichen, aber eben nur wenn deine Signale z.B. asyncron sind wie etwa 
bei UART.

von Cyblord -. (cyblord)


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Chris schrieb:

> Das war nur beispielhaft, aber selbst mit schnelleren Übertragern (z.B.
> ISO7741DBQR, Datenblattangabe sind 100 Mbps!!) ist bei etwa 10 MHz in
> realen Szenarien Schluss bei SPI.

Ja und nun?

> Du kannst mit dem ADUM120x durchaus die im Datenblatt angegebenen 1 Mbps
> erreichen, aber eben nur wenn deine Signale z.B. asyncron sind wie etwa
> bei UART.

Ja und nun?

Was willst du damit sagen? Dass jeder Baustein seine Grenzen hat? Wow 
Überraschung Captain Obvious.

von Chris (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> was willst du damit sagen?

Gute Frage :D War eigentlich "nur" auf die Aufzählung von USB bezogen. 
Damit bringt man doch eher USB 2.0 in Verbindung, das aber sehr 
schwierig zu isolieren ist.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Aus irgend einem Grund hat wohl der Hersteller ein Datenblatt gemacht.

Wahrscheinlich nicht zum lesen ..LOL

Was sagte mal ein Bergsteiger zu mir auf die Frage warum er auf den Berg 
steige?
"Der wichtigste Grund ist, weil er da ist "
Also wir verarbeiten rollen-weise I-Coppler© und es funktioniert 
hervorragend, wenn mann halt eben "weil er da ist", auch das Datenblatt 
berücksichtigt.
Ganz wichtig ist dabei immer auf das Layout zu achten, nicht umsonnst 
macht der Hersteller die Explizit ins Datenblatt rein!

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Achim M. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Achim M. schrieb:
>>> Die ADUMs funktionieren wohl zu gut, allerdings berichtet hier einer von
>>> 1MHz Lattenzaun...
>> [...]
>> Du solltest nicht jeden Unsinn glauben und dann auch noch nachplappern.
>
> Dem Hinweis der Störungen im 1MHz-Raster  wäre ich gern mit fundierten
> Beweisen nachgegangen, daher meine Frage in dem Thread hier, ob das von
> einem anderen auch beobachtet wurde.
> Du scheinst sauer zu sein, weil einer "deine" "guten" ADUMs beleidigt
> hat.

Was Cyblord meinte, ist richtig. Nicht jede Information hier ist/wird 
richtig. Man muss recherhieren bzw. richtig verstehen und entsprechend 
designen und testen.
Ich habe ADUM1401 mehrmals benutzt, und den "angeblichen" Lattenzaun nie 
gesehen. Warum kann es so sein? Wahrscheinlich ein besseres Layout 
und/oder die Peripherie gehabt. Da hat Lothar es oben gut erklärt.

Als Antwort zu TO, ich habe ADUM1401, ADUM3055E(CAN-FD und isolierte 
Power zusammen) und ADUM2687E (RS-485 und isolierte Power zusammen) 
benutzt. Bis jetzt alles gut geklappt.
Isolierte Power ist besonders interesssant, wenn du kleinen Platz für 
einen externen isolierten DC/DC Wandler hast.

von Chris (Gast)


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Markus schrieb:
> Ich habe ADUM1401 mehrmals benutzt, und den "angeblichen" Lattenzaun nie
> gesehen. Warum kann es so sein? Wahrscheinlich ein besseres Layout
> und/oder die Peripherie gehabt. Da hat Lothar es oben gut erklärt.

Der ADUM1401 hat keinen isolierten DCDC-Wandler integriert, daher werden 
dort die 1 MHz Störungen recht gering ausfallen. Das Layout macht aber 
natürlich auch was aus

von Matthias S. (mat-sche)


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Moin Moin,

wie schaut es aus, diesen ADUM 1201 einzusetzen, um eine HLW 8012 
Energiemeter-IC galvanisch vom Rest der Schaltung zu trennen?

MAT

von udok (Gast)


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Je nach Anwendungsumfeld können auch Bits umfallen.

Viele der digitalen Optokoppler sind intern flankengetriggert.
Manche schalten intern einen HF Oscillator mit der Flanke des
Datensignals an und aus.

Es hat Gründe, warum die Hersteller Messungen mit maximalen
Feldstärken und Störfestigkeit herzeigen...

von Cyblord -. (cyblord)


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Matthias S. schrieb:
> Moin Moin,
>
> wie schaut es aus, diesen ADUM 1201 einzusetzen, um eine HLW 8012
> Energiemeter-IC galvanisch vom Rest der Schaltung zu trennen?
>
> MAT

Erzähl halt mal welche technischen Daten diese Übertragung aufweist.

von udok (Gast)


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Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Koppelkapazität.
Die ist für die Trennung bei höheren Frequenzen bei Messanwendungen
ja entscheidend.
Da schneiden echte Optokoppler wegen der höheren internen Abstände
oft besser ab...

Im Zweifelsfall würde ich für "kritische" Anwendungen einen echten
Optokoppler mit dititalem Ausgang verwenden.
Von der Datenrate her gehen die auch mit über 10 MBit/sec.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> wie schaut es aus, diesen ADUM 1201 einzusetzen, um eine HLW 8012
> Energiemeter-IC galvanisch vom Rest der Schaltung zu trennen?
Ja, aber ich würde das als technischen Overkill bezeichnen, denn die 
Information aus dem HLW8012 wird nur in der Frequenz übertragen. Und die 
ist zudem überaus niedrig. So wie ich das sehe, ist die schlimmstenfalls 
im xxx Hz Bereich...

udok schrieb:
> Im Zweifelsfall würde ich für "kritische" Anwendungen einen echten
> Optokoppler mit dititalem Ausgang verwenden.
> Von der Datenrate her gehen die auch mit über 10 MBit/sec.
Dabei muss aber wie gesagt der OK auf beiden Seiten gut bemessen sein 
und sowohl die Beschaltung der LED-Ansteuerung wie auch deren Layout 
optimal ausgelegt werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rudolph (Gast)


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Ich benutze SI8621EC-B-IS um CAN-FD zwischen Controller und Transceiver 
zu isolieren, so bis 8MBit/s in der Datenphase.
Und weil ich die nicht bekommen konnte habe ich zuletzt ADUM121 
verwendet, kopfüber bestückt bevor sich wer wundert das die nicht gleich 
sind. :-)

von udok (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Dabei muss aber wie gesagt der OK auf beiden Seiten gut bemessen sein
> und sowohl die Beschaltung der LED-Ansteuerung wie auch deren Layout
> optimal ausgelegt werden.

Nein, die haben am Ausgang ein Gatter eingebaut,
und liefern ein fertiges Logiksignal.
Die Beschaltung ähnlich wie bei den galv. Isolatoren.
Gibt es bis 50 MBit, und sind günstiger.

von Noy (Gast)


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Wir nutzen auch immer mal wieder die ADUMs. Die CAN, RS485 mit 
integriertem DCDC sind relativ gut handhabbar  wenn man sich beim Layout 
an das Datenblatt / Appnote hält..(der Pinkompatible TI ist wohl in EMV 
besser (Aussage TI ;-) )

Schwierigkeiten hatten wir mit dem RS232 mit DCDC der läuft nämlich 
statt 3.3V wie die anderen beiden mit 5V... Da mussten wir 2 mal ans 
Layout ran um endlich durch EMV zu kommen (Haushalt!)...

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Noy schrieb:
> Da mussten wir 2 mal ans
> Layout ran um endlich durch EMV zu kommen (Haushalt!)...

Kann passieren :-)

Hattest du nur 2 Lagen PCB?
Dan wird es echt schwierig, aber machbar.

von Matthias S. (mat-sche)


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Cyblord -. schrieb:
> Erzähl halt mal welche technischen Daten diese Übertragung aufweist.

der HLW 8012 liegt über Widerstandsnetzwerke an Netzspannung und 
ermittelt darüber die Werte für die Netspannnung und Stromverlauf. Die 
Auswertung der Messdaten werden über Datenleitungen CF / CF1 und select 
direkt an einen µC verbunden. Wenn der HLW 8012 ein defekt vorweist, hab 
ich bedenken, dass "irgendwie" die Netzspannung an meiner Folgeschaltung 
"weitergegeben" werden kann.
Oder ist für die Applikation ein Optokoppler die bessere Wahl?

von udok (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Oder ist für die Applikation ein Optokoppler die bessere Wahl?

Was da wirklich wichtig ist, sind die Normen, die eingehalten werden.

Es gibt ja (digitale und normale) Optokoppler für Funktionsisolation,
für Basisisolation und für doppelte Isolation.

Du brauchst letzteres, mit den entsprechenden Isolationsstrecken.
Oft siehst du das schon an den grösseren Pinabständen.

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