Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil Philips PE1527 - Einschaltstrom begrenzen


von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hallöchen!

Wir besitzen hier ein älteres, aber solides (im wahren Sinne des Wortes: 
über 27kg) PE1527 (0-150V, 0-3A), das zwar selten zum Einsatz kommt, 
aber manchmal ist man doch froh, >100V bereitstellen zu können.

Das Problem ist, dass es offenbar keinerlei Einschaltstrombegrenzung 
hat, und je nach Einschaltzeitpunkt oder Restmagnetisierung der B16 
fliegt -> unschön

Einen Schaltplan gibt es bspw. hier:
https://www.pa4tim.nl/wp-content/uploads/2017/11/schemape1527.png

Die zwei 10A-Sicherungen deuten daraufhin: eine Strombegrenzung wäre 
wohl sinnvoll.

Ich habe gestern die Brücke für 235V eingesetzt, aber leider reicht 
diese Begrenzung offenbar auch nicht aus.

Ich suche nun eine einfache Möglichkeit zur Einschaltstrombegrenzung.

Das einfachste wäre wohl ein passender NTC. Mehrmaliges Einschalten 
hintereinander wird wohl nie erfolgen und genug Platz/Luft für Kühlung 
ist vorhanden - von daher sollte das gehen.

Bei der Dimensionierung/Bauteilauswahl fehlen mir aber die 
Erfahrungswerte - eventuell kann mir da jemand helfen.

Oder doch eine käufliche Einschaltstrombegrenzung? Was wäre da 
empfehlenswert?

Besten Dank!

: Bearbeitet durch Moderator
von Volker S. (sjv)


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Eine käufliche externe Strombegrenzung wäre bei Bedarf auch für andere 
Geräte verwendbar und spart Bastelarbeit.

von Udo S. (urschmitt)


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Ich habe mir diese hier gekauft:
https://www.obi.de/zwischenstecker/anlauf-und-einschaltstrombegrenzer/p/3722790#/
Funktioniert für meine Billig-Elektrokettensäge mit 2kW einwandfrei.
Und beim Sägen mit der Kettensägen hast du öfter kurz hintereinander Ein 
und Ausschalten.

von Manfred (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Ich habe mir diese hier gekauft:
> xttps://www.obi.de...
> Funktioniert für meine Billig-Elektrokettensäge mit 2kW einwandfrei.

Vorsicht: Ich habe eine sehr alte Strombegrenzung von Ismet. Im Inneren 
sind zwei Widerstände, zwei Relais und eine Strommessung. Mit dieser 
betreibe ich einen großen Winkelschleifer.

Hänge ich dort eine kleinere Maschine dran, wird die Schaltschwelle 
nicht erreicht und die Vorwiderstände kochen. Ich kann mir vorstellen, 
dass das mit Deinem Obi auch passieren kann, der Ruhestrom des Netzteils 
wird relativ gering sein.

An anderer Stelle hatten wir Einschaltstrombegrenzungen in Geräte 
eingebaut, die aber hinter dem Netzschalter liegen müssen und 
lastunabhängig sind.

> Das einfachste wäre wohl ein passender NTC. Mehrmaliges Einschalten
> hintereinander wird wohl nie erfolgen.

Ich mag NTCs nicht und lasse per Widerstand an, dazu gibt es Threads,
z.B. Beitrag "Einschaltstrombegrenzung"

> Bei der Dimensionierung/Bauteilauswahl fehlen mir aber die
> Erfahrungswerte

Drahtwiderstand 10 Ohm.

> Oder doch eine käufliche Einschaltstrombegrenzung?

Dann schaue mal da: 
https://www.ismet.de/unternehmen/news/softstart-dank-einschaltstrombegrenzer/

von Dieter (Gast)


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Manfred schrieb:
> Ich mag NTCs nicht und lasse per Widerstand an, dazu gibt es Threads,

Mir gefällt am besten die Lösung mit NTC (anstelle Widerstand) die dann 
wie ein Widerstand mit einem Relais überbrückt werden. Oder das gleiche 
realisiert mit einer Triac-Anlasserschaltung.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Chris D.,

Thomas Schärer hat alle Methoden in epischer Breite dokumentiert:

https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/onilim.htm
https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/onilim2.htm

Bezugsquelle für Leistungs-NTC:

https://www.mikrocontroller.net/articles/Elektronikversender

Suche nach Ametherm oder Thomatronic.

von Thomas K. (ek13)


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Tausche den B16 gegen C10 😉

von eProfi (Gast)


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Die Profi-Lösung ist das TrafoSchaltRelais von Michael Konstanzer 
www.emeko.de   www.emeko.de/index.php?id=11
Oder hast Du einen Stelltrafo? Dann einfach hochdrehen.

von sorajima (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Eine käufliche externe Strombegrenzung wäre bei Bedarf auch für andere
> Geräte verwendbar und spart Bastelarbeit.

Das mag sein, wenn das eine und/oder andere gewünscht ist.

Ansonsten, zur Minimierung von Bastelarbeit / allg. Aufwand,
bei gleichzeitig maximaler Flexibilität, mache es wie hier

https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-Evaluation_board_EVAL_2K4W_ACT_BRD_S7-ApplicationNotes-v01_00-EN.pdf?fileId=5546d462700c0ae601708c10a1fc1585

auf Seite 6; also mit (in Deinem Fall halt 200V-) Mosfet sowie
NTC parallel dazu unterh. der Elkos.

Zwar muß hierfür an vielleicht ungeliebten Stellen szsg. was
auftrennen - um den Fet und den NTC "dazwischenzukriegen".


Allerdings wird's dafür vermutlich null Schwierigkeiten geben,
eine Ansteuerung für ihn hinzukriegen und zu versorgen.

(Man braucht auch weder Relais noch sonst AC-fähigen Schalter,
also nicht nur besonders Aufwands- sondern auch preisgünstig.
Und kann die winzige Schaltung in_case "verstecken". Also von
extra Versorgung oder Leitungen außerhalb völlig zu schweigen.)

Und das ganze wäre auch nach Wunsch modifizierbar, so weit Du nur
willst (wenn Du denn willst) - man könnte ja glatt statt des NTC
einen Shunt unter den Fet setzen und die Ansteuerung über UC3843
oder was machen lassen, um den Auf-Ladestrom (nur diesen zwar, Ent-
laden würde ja dann immer über die Bodydiode) dauerhaft auf max3A
zu setzen, durch die so mögliche Anpassung der Eingangssicherung
auf nur noch ca. 3AT oder was bestünde weit weniger Gefahr bei
Kurzschlüssen. Das nur als Nebenbei-Idee, um Dir die Fet-Lösung
vielleicht noch schmackhafter zu machen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Da sind doch schon einige gute Vorschläge dabei.

Im Elektronik-Kompendium hatte ich auch schon geschaut, allerdings nicht 
weit genug gelesen und nur die erste Schaltung gesehen.

Die simple Lösung unter Punkt 10 mit dem AC-Relais plus NTC gefällt mir 
recht gut: einfach und ohne größere Änderungen einbaubar. Edit: nein, 
ich habe ja nicht unbedingt eine sekundäre Mindestlast. Also muss ich 
das doch zeitabhängig gestalten.

Eine fertige externe Lösung geht natürlich auch, aber 40€ finde ich 
schon viel.

@sorajima:

Prinzipiell ist das natürlich auch machbar, allerdings würde mir das bei 
der Remanenz ja nicht helfen.

Ich hatte gestern nochmal das Einschaltverhalten getestet und dabei 
festgestellt, dass die Sicherung auch dann (manchmal) fliegt, wenn ich 
nur ganz kurz (<1s) aus- und wieder einschalte und der Ausgang noch 
praktisch volle Spannung hat. Ich gehe daher davon aus, dass auch die 
dicken Siebelkos dann noch halbwegs gefüllt sind und der Ladestrom der 
leeren Elkos wohl nicht die Ursache ist.

Dann bliebe ja nur noch der Trafo selbst und dem käme ich nur über eine 
primärseitig Lösung bei.

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Chris D. schrieb:
> Dann bliebe ja nur noch der Trafo selbst

Sättigungseffekt beim Einschalten je nach Einschaltzeitpunkt bzw. der 
Vormagnetisierung durch die Remanenz des Kerns

Chris D. schrieb:
> dem käme ich nur über eine primärseitig Lösung bei.

So ist es.

Beitrag #6978790 wurde vom Autor gelöscht.
von sorajima (Gast)


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Chris D. schrieb:
> dem käme ich nur über eine primärseitig Lösung bei.

In dem Fall unumgänglich.

Chris D. schrieb:
> Die simple Lösung unter Punkt 10 mit dem AC-Relais plus NTC gefällt mir
> recht gut: einfach und ohne größere Änderungen einbaubar. Edit: nein,
> ich habe ja nicht unbedingt eine sekundäre Mindestlast. Also muss ich
> das doch zeitabhängig gestalten.

Naja, nicht müssen. Es wäre auch eine Lösung mit zwei Relais denkbar,
von denen eines so lange einen Sekundär gesetzten Lastwiderstand ON
läßt, bis der min. Schaltstrom des anderen erreicht. Zum Beispiel.

Gibt ja trotz der zuletzt festgestellten Notwendigkeit primärseitigen
Eingriffs noch mehrere mögliche Ansätze. Auch welche, die bisher gar
nicht genannt wurden. Bin halt neugierig, welchen Du Dir schlußendlich
aussuchst, bzw. ob Du vielleicht sogar eine eigene Idee hast? Dabei
auf bestimmte Prioritäten (bisher ungenannt) Wert legend, oder was.

In puncto Bequemlichkeit gibt es in diesem Fall vermutlich kaum was
besseres als die von Manfred genannte Widerstandslösung. Weil auch im
Fall versehentlichen aus-und-gleich-wieder-ein der LSS nicht fällt.

Besonders heutzutage auch mit Mosfets statt Relais denkbar, gibt ja
diverse Optionen der Ansteuerung (die würden nicht verschleißen, aber
vermutlich ist Dir das bei recht seltener Nutzung auch wieder egal).

Im von Manfred verlinkten Nachbarthread meinte zuletzt ja einer, das
Thema Inrush-Limiter sei längst gegessen. Finde ich persönlich nicht.

von Klaus B. (butzo)


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Chris D. schrieb:

> Das einfachste wäre wohl ein passender NTC. Mehrmaliges Einschalten
> hintereinander wird wohl nie erfolgen und genug Platz/Luft für Kühlung
> ist vorhanden - von daher sollte das gehen.
Hab' für ein Oltronix 32 V / 20 A Netzteil 10 Ohm NTCs verbaut,
beim E-Kern mit 1,2 kVA reicht einer, bei der Version mit dem Ringkern 
habe ich 2 Stück in Reihe gebraucht.

Chinaman NTC 10D-20, ebay 232250450615.
Habe einen B10 Automaten für den Labortisch, die erste Halbwelle beim 
Einschalten gibt den Peak mit 230 V x 1,41 / 10 Ohm, die zweite 
Halbwelle hat noch 2-3 A, nach der Dritten ist Ruhe im Karton, also nach 
200 ms per Relais überbrücken würde reichen.
NTCs vorsichtshalber mit Keramikröllchen auf Abstand montieren.


Butzo*aussen

: Bearbeitet durch User
von Thomas K. (ek13)


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EINSCHALTSTROMBEGRENZER ESB-250V/10A
gibt es als Zubehör bei Schuntermann

https://transformatoren-onlineshop.de/34-zubehoer

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Vielen Dank für die Ideen :-)

Klaus B. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>
>> Das einfachste wäre wohl ein passender NTC. Mehrmaliges Einschalten
>> hintereinander wird wohl nie erfolgen und genug Platz/Luft für Kühlung
>> ist vorhanden - von daher sollte das gehen.

Ja, denke ich auch - und ein ordentlich dimensionierter NTC erfüllt die 
Funktion auch dann noch, falls das Relais nicht (mehr) funktioniert. Ein 
rein ohmscher Widerstand heizt dagegen schon recht ordentlich bzw. muss 
er dann entsprechend ausgelegt werden.

> Hab' für ein Oltronix 32 V / 20 A Netzteil 10 Ohm NTCs verbaut,
> beim E-Kern mit 1,2 kVA reicht einer, bei der Version mit dem Ringkern
> habe ich 2 Stück in Reihe gebraucht.
>
> Chinaman NTC 10D-20, ebay 232250450615.
> Habe einen B10 Automaten für den Labortisch, die erste Halbwelle beim
> Einschalten gibt den Peak mit 230 V x 1,41 / 10 Ohm, die zweite
> Halbwelle hat noch 2-3 A, nach der Dritten ist Ruhe im Karton, also nach
> 200 ms per Relais überbrücken würde reichen.
> NTCs vorsichtshalber mit Keramikröllchen auf Abstand montieren.

Das sieht doch schon ganz gut aus - eventuell nehme ich noch den NTC 
10D-25, der kann noch etwas mehr ab. Das Ganze inkl. Verzögerung sollte 
man auf einer kleinen Lochstreifen-Platine unterbringen können.

Zur Einschaltverzögerung:

1.Idee: Nach Diode ein RC-Glied mit Entladewiderstand und dieses steuert 
ein 110V-Relais (ein passendes von Finder liegt bei 4,5mA 
Bemessungsstrom). Das würde für sehr wenig Verlustleistung im Widerstand 
sorgen (knapp mehr als 0,5W).

2.Idee: 230V-AC-Relais über so etwas wie MOC3083 direkt schalten. 
Ladeschaltung dann ähnlich wie in 1. - nur wäre die Verlustleistung 
nochmal geringer.

Da fällt mir eine Frage ein: lassen sich die AC-Relaistypen auch mit 
Gleichstrom ansteuern? Eine kurze Suche bei Wikipedia lieferte, dass 
sowohl Spaltpol-, als auch Phasenrelais damit umgehen können sollten 
(Gleichrichtertypen sowieso). Das würde den Bemessungsstrom nochmal 
absenken.

Idee 1 gefällt mir gut, weil sehr einfach aufgebaut -> hohe 
Zuverlässigkeit.

sorajima schrieb:
> Im von Manfred verlinkten Nachbarthread meinte zuletzt ja einer, das
> Thema Inrush-Limiter sei längst gegessen. Finde ich persönlich nicht.

Das sehe ich ähnlich. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto klarer 
wird: es ist nicht so einfach, wie es zunächst aussieht und die Lösung 
gibt es schon gar nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von sorajima (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Da fällt mir eine Frage ein: lassen sich die AC-Relaistypen auch mit
> Gleichstrom ansteuern? Eine kurze Suche bei Wikipedia lieferte, dass
> sowohl Spaltpol-, als auch Phasenrelais damit umgehen können sollten
> (Gleichrichtertypen sowieso). Das würde den Bemessungsstrom nochmal
> absenken.

Keine üble Idee. ;)

Gehen sollte das natürlich. Aber wie weit genau Du den Haltestrom
absenken könntest, würdest Du erst ausprobieren/bestimmen müssen.
Da diverse Relais sich dahingehend ganz divers verhalten dürften.

Wo man diese Info anderweitig herbekäme, wüßte ich leider nicht.

Beitrag #6993897 wurde vom Autor gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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So, ein kurzer Zwischenstand.

Ich habe mich jetzt für eine sehr einfache Schaltung entschieden:

Über eine Einweggleichrichtung (bei mir sind es jetzt 2x1N4007, falls 
mal eine abraucht) und 5W-15k-Begrenzungswiderstand sowie 
Pufferkondensator (450V-Elko) wird ein Relais Typ CR-P110DC1 von ABB 
(16A, 1xUM) mit 110V DC-Schaltspannung und 25,2kOhm Spulenwiderstand 
angesteuert.

Die Werte habe ich durch etwas Herumspielen so angepasst, dass die 
50V-Spannung am Relais nach fünf Vollwellen (0,1s) überschritten wird. 
Ab frühestens 60V schalten zumindest die Exemplare, die ich hier habe 
(10 Stück).
Die Relaisspannung pendelt sich knapp über 100V ein, so dass das Relais 
ganz sicher anzieht.

Abfall des Relais nach Abschalten nach spätestens 0,2s.

Die Simulation wird im Wesentlichen durch die Messung bestätigt (violett 
= Netzspannung, gelb = Kondensatorspannung). Das Relais zieht knapp 4mA, 
die Widerstandsbelastung hält sich also sehr im Rahmen. Die 5W sind 
deutlich überdimensioniert, aber es war nichts anderes da ;-)

Fünf Vollwellen sollten wohl reichen, so wie Klaus es beschreibt.

Eingebaut habe ich das Lochrasterplatinchen noch nicht, da ich noch auf 
den NTC warte und bisher nur ein 10-Ohm-Widerstand mit 9W eingesetzt 
wird.

Edit:
P.S.: Interessant fand ich, dass die Spulenwiderstände laut Datenblatt 
um doch schon ordentliche +/-10% abweichen können und das auch bei 
Messungen an den zehn Exemplaren in diesen Größenordnungen tun.
Warum gibt es solche Abweichungen? Die Wicklungszahl lässt sich bei der 
Herstellung ja leicht bestimmen. Differieren die Drahtstärken doch so 
stark?

: Bearbeitet durch Moderator
von Andrew T. (marsufant)


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Chris D. schrieb:
> Differieren die Drahtstärken doch so
> stark?

Ja.

von udok (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich suche nun eine einfache Möglichkeit zur Einschaltstrombegrenzung.

Häng doch statt dem B16 Leistungsschutzschalter einen rein,
der kurzzeitig mehr Strom kann, (C16 oder D16)?

Ist die einfachste Lösung.
Solche Monsternetzteile sind nicht für B16 gebaut...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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udok schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich suche nun eine einfache Möglichkeit zur Einschaltstrombegrenzung.
>
> Häng doch statt dem B16 Leistungsschutzschalter einen rein,
> der kurzzeitig mehr Strom kann, (C16 oder D16)?

Dann müsste ich an den Sicherungskasten - für ein einziges 
Labornetzteil, das eher selten im Einsatz ist.

> Ist die einfachste Lösung.
> Solche Monsternetzteile sind nicht für B16 gebaut...

Naja, das sind 3A bei 150V. 450W Ausgangsleistung sind jetzt nicht so 
viel.

Und mit der Schaltung dürfte sich das Problem erledigen.

Ich gebe wieder Bescheid, wenn alles montiert ist und (hoffentlich) 
funktioniert.

von Manfred (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Die Werte habe ich durch etwas Herumspielen so angepasst, dass die
> 50V-Spannung am Relais nach fünf Vollwellen (0,1s) überschritten wird.

Nun wird also doch "gebastelt" - zu Beginn ging Deine Frage noch in 
Richtung einer Fertiglösung.

Chris D. schrieb:
> da ich noch auf
> den NTC warte und bisher nur ein 10-Ohm-Widerstand mit 9W eingesetzt
> wird.

Wieso muß da krampfhaft ein NTC rein?

Ich habe mehr als eine ESBG mit Festwiderstand und Kondensatornetzteil 
gemacht, das ist für mich bewährt und hinreichend erprobt. Weiter vorne 
hatte ich auf einen älteren Thread verlinkt: 
Beitrag "Re: NTC als Einschaltstrombegrenzung möglich="

Das muss man nicht 1:1 nachbauen, wenn die Forderung nach schneller 
Schaltfolge nicht relevant ist. Ein Kondensatornetzteil kannst Du sicher 
eigenständig dimensionieren.

Die Schaltzeit ist eher theoretisch von Bedeutung und mir egal, ob es 
nun 100 oder 500ms sind.

Meinen alten Trenntrafo RT5 lasse ich über 20 Ohm an, eine 
schaltermordende LED-Leuchte mit 150 Ohm, das wird über den Daumen 
ausgeguckt und nur überschlägig im Kopf kalkuliert.

Chris D. schrieb:
> Naja, das sind 3A bei 150V. 450W Ausgangsleistung sind jetzt nicht so
> viel.

Das nicht, aber die leeren Elkos samt einem großzügig dimensionierten 
Trafo.

von Klaus B. (butzo)


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Chris D. schrieb:

> Ich habe mich jetzt für eine sehr einfache Schaltung entschieden:
>
> Über eine Einweggleichrichtung (bei mir sind es jetzt 2x1N4007, falls
> mal eine abraucht) und 5W-15k-Begrenzungswiderstand sowie
> Pufferkondensator (450V-Elko) wird ein Relais Typ CR-P110DC1 von ABB
> (16A, 1xUM) mit 110V DC-Schaltspannung und 25,2kOhm Spulenwiderstand
> angesteuert.
Ich hätte mir die interne Spannung an GR31 oder GR32 angesehen.
Falls da zwischen 12..30 V anliegen mit einer RC Kombi und einem LM311 
Komparator ein Relais (12/24/36V) geschaltet
Typischerweise ein Finder 40.XX, 41XX etc.


Butzo*aussen

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Die Werte habe ich durch etwas Herumspielen so angepasst, dass die
>> 50V-Spannung am Relais nach fünf Vollwellen (0,1s) überschritten wird.
>
> Nun wird also doch "gebastelt" - zu Beginn ging Deine Frage noch in
> Richtung einer Fertiglösung.

Nein, ich war für beides offen. Einfach nochmal den Startbeitrag lesen.

> Chris D. schrieb:
>> da ich noch auf
>> den NTC warte und bisher nur ein 10-Ohm-Widerstand mit 9W eingesetzt
>> wird.
>
> Wieso muß da krampfhaft ein NTC rein?

Weil das zusätzliche Sicherheit bietet, falls aus irgendeinem Grund 
einmal das Relais nicht anziehen sollte. Die Einschaltstrombegrenzung 
mit NTC funktioniert eben auch dann noch zuverlässig und das Netzteil 
ist voll nutzbar.

> Ich habe mehr als eine ESBG mit Festwiderstand und Kondensatornetzteil
> gemacht, das ist für mich bewährt und hinreichend erprobt. Weiter vorne
> hatte ich auf einen älteren Thread verlinkt:
> Beitrag "Re: NTC als Einschaltstrombegrenzung möglich="
>
> Das muss man nicht 1:1 nachbauen, wenn die Forderung nach schneller
> Schaltfolge nicht relevant ist. Ein Kondensatornetzteil kannst Du sicher
> eigenständig dimensionieren.

Ja, ich habe mir das durchgelesen. Das kann man so machen, muss man aber 
nicht. Meine Schaltung kommt mit fünf Bauteilen aus. Dazu muss das 
Relais nur einpolig umschalten und kann deshalb bei gleicher Größe 
kräftiger ausgelegt sein.

> Meinen alten Trenntrafo RT5 lasse ich über 20 Ohm an, eine
> schaltermordende LED-Leuchte mit 150 Ohm, das wird über den Daumen
> ausgeguckt und nur überschlägig im Kopf kalkuliert.

Ja, das habe ich mir durchgelesen.
Ich habe es lieber simuliert und konnte die Schaltung so einstellen, 
dass die Werte genau passen.

> Chris D. schrieb:
>> Naja, das sind 3A bei 150V. 450W Ausgangsleistung sind jetzt nicht so
>> viel.
>
> Das nicht, aber die leeren Elkos samt einem großzügig dimensionierten
> Trafo.

Die leeren Elkos sind aber eher nicht das Problem, denn weiter oben 
schrieb ich ja, dass die Sicherung auch dann fällt, wenn das Netzteil 
gerade ausgeschaltet wurde und noch volle Spannung hat.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus B. schrieb:
> Ich hätte mir die interne Spannung an GR31 oder GR32 angesehen.
> Falls da zwischen 12..30 V anliegen mit einer RC Kombi und einem LM311
> Komparator ein Relais (12/24/36V) geschaltet
> Typischerweise ein Finder 40.XX, 41XX etc.

Ja, das kann man auch machen. Aber meine Schaltung gefällt mir gerade 
deswegen so gut, weil sie so einfach ist und rein primärseitig arbeitet. 
Letzteres gibt zusätzliche Sicherheit bzgl. Pri/Sek-Isolation.

von Udo S. (urschmitt)


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Chris D. schrieb:
> Weil das zusätzliche Sicherheit bietet, falls aus irgendeinem Grund
> einmal das Relais nicht anziehen sollte. Die Einschaltstrombegrenzung
> mit NTC funktioniert eben auch dann noch zuverlässig und das Netzteil
> ist voll nutzbar.

Jepp, ich hatte sogar mal einen Paulman 12V Halogentrafo mit 300VA zur 
Reparatur, da blieb der NTC dauerhaft im Stromkreis.

Der war allerdings dann der Überltäter. Hatte aber 10 Jahre gehalten.

Was deiner Schaltung noch fehlt wäre eine Erkennung, daß das Relais 
nicht mehr schaltet und der NTC dauerhaft im Stromkreis hängt.

Grüße

von Dietrich L. (dietrichl)


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Chris D. schrieb:
> Weil das zusätzliche Sicherheit bietet, falls aus irgendeinem Grund
> einmal das Relais nicht anziehen sollte.

Dazu habe ich eine 72°C Temperatursicherung elektrisch in Reihe und 
thermisch gekoppelt mit dem Widerstand eingebaut. Das kostet fast 
nichts, und die Strombegrenzung ist auch nach Kurzunterbrechung sofort 
wieder betriebsbereit.

https://www.reichelt.de/at/de/temperatursicherung-10a-72-c-kurz-lang-swc-776072-p279101.html

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Was deiner Schaltung noch fehlt wäre eine Erkennung, daß das Relais
> nicht mehr schaltet und der NTC dauerhaft im Stromkreis hängt.

Ja, das ist nicht ganz einfach, weil der heisse NTC ja auch sehr 
niederohmig ist und nach dem Einschalten bei unbelasteten 
Netzteilausgängen fast kein Strom mehr fliesst. Zweipoliges Relais ginge 
natürlich, aber auch da weiss man nicht sicher, ob der andere Kontakt 
wirklich durchschaltet.

Man müsste also sicher erkennen, dass wenigstens ein schwacher Strom 
über die Relaiskontakte fliesst.

Dietrich L. schrieb:
> Dazu habe ich eine 72°C Temperatursicherung elektrisch in Reihe und
> thermisch gekoppelt mit dem Widerstand eingebaut. Das kostet fast
> nichts, und die Strombegrenzung ist auch nach Kurzunterbrechung sofort
> wieder betriebsbereit.

Ja, das hatte Manfred in seiner Schaltung auch schon drin.
Kann man so machen. Ein einzelnes Bauteil ist mir aber lieber.

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