Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Soda- anstatt Essigbatterie aus dem Kühlschrank als Kalibrierhilfe für DMM?


von Grünschnabel (Gast)


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Meine DMM differierten um 10% und dann fand ich diese Essigbatterie.

https://www.genialetricks.de/voll-im-saft/

Damit zwei Messungen gleich ausfallen, bau ich mehrere Batterien 
gleichzeitig aus derselben Münzrolle, Pappe und Scheiben und lagere sie 
trocken.

Bei Bedarf dann in den Kühlschrank zum Essig auf gleiche Temperatur über 
Nacht, mit Thermometer prüfen, dann sollten reproduzierbare Ergebnisse 
herauskommen auch ohne teure Normal-ICs.

Wie relativ genau kann das werden vlt. auch unter 3% und weil 
Essigflaschen eher leer werden, gings auch mit Sodapulver?

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Grünschnabel schrieb:
> https://www.genialetricks.de/voll-im-saft/

Genialer Schwachsinn.


Und als Referenz völlig ungeeignet.

von Grünschnabel (Gast)


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H. H. schrieb:
> Genialer Schwachsinn.

Danke für die Ambivalenz. Natürlich meinte ich das trockene Sodapulver 
bei Bedarf im Wasser gelöst zum Tränken der Pappscheiben aka 
Ladungstransport.

Wichtig ist doch nur irgendeine konstante Referenzspannung, um das 
DMM-Poti zu trimmen.

von c-hater (Gast)


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Grünschnabel schrieb:

> Wichtig ist doch nur irgendeine konstante Referenzspannung, um das
> DMM-Poti zu trimmen.

Genau.

Und genau das kannst du halt aus solchen Primitivst-Aufbauten nicht 
bekommen.

von Harald W. (wilhelms)


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Grünschnabel schrieb:

> Meine DMM differierten um 10% und dann fand ich diese Essigbatterie.
>
> https://www.genialetricks.de/voll-im-saft/

Nimm eine neue Kohle-Zinkzelle als Referenz. Die hat meines Wissens
eine Leerlaufspannung von 1,64V mit einer Abweichung <1%.

von H. H. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Nimm eine neue Kohle-Zinkzelle als Referenz. Die hat meines Wissens
> eine Leerlaufspannung von 1,64V mit einer Abweichung <1%.

Unsinn!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Besser ist es, auf die nächste Maker Fair in Hannover zu fahren und die 
Sache bei Hendrik messen zu lassen.

Aber bei den Billig-DMMs sind es eher Hausnummern, was rauskommt.

von Dyson (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> bei Hendrik messen zu lassen

Wer ist denn Hendrik?

von H. H. (Gast)


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Dyson schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> bei Hendrik messen zu lassen
>
> Wer ist denn Hendrik?

https://maker-faire.de/maker/ptb-natuerlich-genau/

von Schlaumaier (Gast)


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Höre bloss auf damit.

Sonst ist der Nachschub für meine Sodastream auch bald ausverkauft. ;)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jeder TL431 ist genauer als diese Küchenbatterie. Noch genauer wäre der 
TL431A, der auch nicht so teuer ist.

von Manfred (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Jeder TL431 ist genauer als diese Küchenbatterie.

So ziemlich Alles ist genauer und stabiler als dieses Wackelgebilde aus 
unbekannten Materialien.

Das Thema gab es schon einmal, z.B. mit einer Referenz AD584:
Beitrag "Re: Referenzspannungsquelle zum Justieren des Multimeters"

Ich schaue mal beim Ali, autsch, bannig teuer geworden.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das Westonelement ist ganz brauchbar. Cadmium und Quecksilber sind jetzt 
aber auch nicht so der Bringer und inzwischen eher schwierig zu 
beschaffen.
Mach es, wie es alle normalerweise machen:
-es gibt für den Normalverbraucher völlig ausreichende 
Referenzspannungselemente zu kaufen
-die besseren Messgeräte lässt man kalibrieren, vielleicht kennst du 
jemanden der eins hat
-für die Billig-DVM-Klasse: wer deutlich abweicht - wegwerfen
-wer unter 5% liegt: goto 1

Alternativ kannst du uralte Fluke-DMM als Referenz nutzen. Ich habe 2. 
Die haben noch nie ne Kalibrierung gesehen und liegen deutlich unter 
0,3% im DC-Bereich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
> Das Westonelement ist ganz brauchbar.

Für ein Baumarktmultimeter genügt es sicher. In der vierten Stelle nach 
dem Komma merkst du aber schon deutlich die Temperaturabhängigkeit.

von Peter R. (pnu)


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Hg-Zellen  oder Ag-Zellen, wie sie für Armbanduhren gebraucht werden 
haben eine recht konstante Spannung, sagt man.

Damit kann man bei Vergleichsmessungen bekanntes - unbekanntes Gerät 
unter die 1%-Grenze kommen.

Auch bei Lion-Akkus und Ladegeräten tobt man sich in diesem 
Toleranzbereich aus. Wenn man die Spannung einer Lion-zelle genau 
festgestellt hat (Fremdgerät) kann der Akku auch als Referenz verwendet 
werden.

Und mehr braucht man eigentlich nicht.

Wer unter die 0,1 % -Grenze kommen will, muss dazu schon etwas 
Kenntnisse einsammeln. (elektronische Dinge wie kompensierte Z-Dioden 
Spannungs-ICs usw.

Ein Aufbau wie da oben liegt auf Youtube-Niveau.

: Bearbeitet durch User
von ??? (Gast)


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Alles was man täglich braucht kann man an einem billigen Referenz-IC 
kalibrieren. Alle ernsthaften Normale benötigen über ihre gesammte 
Lebenszeit lückenloses "Bemuttern" um ihre Genauigkeit zu behalten. Das 
tut man sich nur an, wenn das wirklich gebraucht wird.
Elektochemie ist leider sehr von der Reinheit der verwendeten Stoffe, 
deren Konzentration und der Temperatur abhängig.

von Nautilus (Gast)


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Grünschnabel schrieb:
> Wichtig ist doch nur irgendeine konstante Referenzspannung, um das
> DMM-Poti zu trimmen.

Das ist dann allerdings nicht Kalibrieren sondern Justieren.

Die Großväter benutzten als genaue Quelle Weston-Normalelemente, siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Weston-Normalelement
arbeitet auch Chemisch und ist in manchen Abstellkammern von 
Physik-Kabinetten in alten Unis noch zu finden.

von Peter M. (r2d3)


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Dyson schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> bei Hendrik messen zu lassen
>
> Wer ist denn Hendrik?

Henrik (ohne "d"!) ist der stolze Besitzer dieser Strahlenkanone aus 
"Raumpatrouille Orion". Na ja, eigentlich ist es nur eine Feldmühle. :)

Beitrag "Bessermesser auf der Machermesse - PTB auf der „Maker Faire Hannover 2017“ - 26./27.8.2017"

Henrik, Harald und Dennis sind die PTB-Mitarbeiter, die sich regelmäßig 
im Sommer aus der der Braunschweiger PTB nach Hannover begeben hatten um 
das Volt und das Thema PTB unter die Leute zu bringen.

Zitat Henrik: "Wer den Messwert mit dem original PTB-Bleistift 
aufschreibt, darf sich eine Stelle mehr notieren!" :)

Gemessen an der Ansprache der Maker-Faire-Gäste im Gang vor dem 
PTB-Stand durch Henrik sind die Koberer auf der Reeperbahn nur ein 
Haufen lascher Luschen.

Allerdings war Henriks Stimme dann am Abend ziemlich weg...

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Jörg W. schrieb:
> In der vierten Stelle nach
> dem Komma merkst du aber schon deutlich die Temperaturabhängigkeit.

Wer das braucht (wirklich braucht, nicht nur meint zu brauchen) gleicht 
seine Messgeräte eh nicht selbst ab.

von Roland E. (roland0815)


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H. H. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Nimm eine neue Kohle-Zinkzelle als Referenz. Die hat meines Wissens
>> eine Leerlaufspannung von 1,64V mit einer Abweichung <1%.
>
> Unsinn!

Als stiller Mitleser schätze ich eigentlich deine Kommentare, weil sie 
tiefes Wissen zeigen...

Das hingerotze Wort passt eher zu den diversen MaWins aus dem Zoo...

Ich hatte das auch mal irgendwo gehört, dass (neue) ZinkKohle Zellen 
eine recht reproduzierbare Spannung mit bis zu drei Nachkommastellen 
haben, welche als ganz billiger Ersatz für ein Spannungsnormal herhalten 
kann.

Was ist denn da wirklich dran?

von Manfred (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Als stiller Mitleser schätze ich eigentlich deine Kommentare, weil sie
> tiefes Wissen zeigen...

Dann bleibe "Stiller Mitleser".

> Das hingerotze Wort passt eher

Dieser Angriff auf hinz ist unnötig, sehr kurze Kommentare sind sein 
Markenzeichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter M. schrieb:
> Henrik (ohne "d"!)

Ah sorry, hätte ich vorher nachschauen sollen.

von ??? (Gast)


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Das Problem ist heute, dass es keine neuen Zink-Kohle-Zellen aus der 
Grosserie mehr gibt. Entweder sind sie nicht neu oder von zweifelhafter 
Herkunft. Damit kann man nichts über den Zustand der Chemie sagen...
Also auch nichts über die zu erwartende Spannung. Und alle Alkali-Zellen 
haben eine leicht ander Chemie. Der Trick hat nur mit reinem Zink und 
sauberen Elektrolyten funktioniert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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??? schrieb:
> Das Problem ist heute, dass es keine neuen Zink-Kohle-Zellen aus der
> Grosserie mehr gibt.

So'n Quatsch:

https://www.pollin.de/stromversorgung/batterien/zink-kohle-batterien/

Gut, Pollin hat auch einige Alkali-Mangan-Zellen da hinein fehlsortiert, 
aber der überwiegende Teil der dortigen Zellen sind olle 
Zink-Kohle-Zellen.

Warum man denen so viel Genauigkeit zuschreiben möchte, verstehe ich 
allerdings nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von ??? (Gast)


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Die Zellen von Pollin kommen jetzt Wo Her? Das ist ja das Problem. Dort 
wo diese Zellen produziert werden achtet man auf jeden Cent. Damit wird 
das Metall und der Elektrolyt sicher immer etwas anders verunreinigt 
sei. Also auch eine immer etwas abweichende Leerlaufspannung erzeugt. 
Und unter Belastung bricht diese Spannung immer etwas anders ein. Aber 
natürlich liefern die immernoch 1,5V.

von Manfred (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>> Das Problem ist heute, dass es keine neuen Zink-Kohle-Zellen aus der
>> Grosserie mehr gibt.
>
> So'n Quatsch:
> https://www.pollin.de/stromversorgung/batterien/zink-kohle-batterien/

Dazu braucht man keinen Versand, Zink-Kohle gibt es billig bei TEDi, den 
eigentlich jeder in seiner Nähe hat. Acht Mignon für 1 Euro. Man muß 
genau hingucken, Zn-C steht nicht ausdrücklich drauf.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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??? schrieb:
> Die Zellen von Pollin kommen jetzt Wo Her?

Zumindest offensichtlich aus einer Großserie – was deine Behauptung ad 
absurdum führt, es gäbe dafür keine Großserien mehr.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Man muß genau hingucken, Zn-C steht nicht ausdrücklich drauf.

Wird R6P oder sowas drauf stehen.

von das Gute wird siegen (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> ??? schrieb:
>> Das Problem ist heute, dass es keine neuen Zink-Kohle-Zellen aus der
>> Grosserie mehr gibt.
>
> So'n Quatsch:
>
> https://www.pollin.de/stromversorgung/batterien/zink-kohle-batterien/
>
> Gut, Pollin hat auch einige Alkali-Mangan-Zellen da hinein fehlsortiert,
> aber der überwiegende Teil der dortigen Zellen sind olle
> Zink-Kohle-Zellen.
>
> Warum man denen so viel Genauigkeit zuschreiben möchte, verstehe ich
> allerdings nicht.

Mal ehrlich, als Kalibrierhilfe für DMM hat die Tante Reichelt doch nun 
wirklich alles was es braucht für die Billig-DMM im Vertrieb:

https://www.reichelt.de/shunt-spannungsreferenz-fest-10-v-0-1-to-92-lm-4040-aiz10-0-p109410.html?&nbc=1

Reicht das nicht aus für so ein Messmittel oben aus dem Bild?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Jörg,

Jörg W. schrieb:
> Warum man denen so viel Genauigkeit zuschreiben möchte, verstehe ich
> allerdings nicht.

in einem alten PTB-Artikel wurde die "Braunsteinzelle" mit einer 
Alkali-Mangan-Zelle und einer Zink-Quecksilberoxid-Zelle verglichen.

Leider stand da aber nicht dran, welche Batteriechemie die geringste 
Streuung bei der Spannung im Neuzustand aufweist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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das Gute wird siegen schrieb:
> Reicht das nicht aus für so ein Messmittel oben aus dem Bild?

Sehr wahrscheinlich genügt es gut, auf jeden Fall besser als 
Spekulationen über irgendwelche simplen chemischen Zellen.

Ich habe mal vor Jahren das Kalibriernormal eines Forenteilnehmers in 
der Firma ein Wochenende lang vermessen (parallel an drei verschiedenen, 
regelmäßig kalibrierten Multimetern), das war durchaus recht aufwändig 
gebaut und hat es auf einiges an Genauigkeit gebracht – seine Stabilität 
war besser als die Toleranz der Multimeter, es ergaben sich drei Kurven 
mit gleichem zeitlichem Gang und jeweils einem nahezu konstanten Offset 
untereinerander. Im Prinzip konnte man, obwohl es nicht direkter 
Sonneneinstrahlung ausgesetzt war, sogar noch die Phasen am Ende 
erkennen, wo durch das Hoffenster etwas Sonne in Richtung der Laborecke 
geschienen war, sodass es rundum ein wenig wärmer wurde.

Das Teil war auch mit so einer (ähnlichen, vermutlich qualitativ etwas 
besseren) 10-V-Referenz aufgebaut gewesen.

von H. H. (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Ich hatte das auch mal irgendwo gehört, dass (neue) ZinkKohle Zellen
> eine recht reproduzierbare Spannung mit bis zu drei Nachkommastellen
> haben, welche als ganz billiger Ersatz für ein Spannungsnormal herhalten
> kann.
>
> Was ist denn da wirklich dran?

Nichts.

Für eine Referenz taugen nur Elektroden zweiter Art, so wie beim 
Weston-Element.

von das Gute wird siegen (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Das Teil war auch mit so einer (ähnlichen, vermutlich qualitativ etwas
> besseren) 10-V-Referenz aufgebaut gewesen.

Ich hab auch noch irgendwo in meinen Schubladen so einen hochgenauen 
Metall runden Mehrbeiner herumliegen, ähnlich wie hier

ab Minute 1.08:

https://www.youtube.com/watch?v=w434qhNJMdw

Nur nicht in dieser Größe.

;)

Beitrag #7022615 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter M. (r2d3)


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Hallo das Gute wird siegen,

> Mal ehrlich, als Kalibrierhilfe für DMM hat die Tante Reichelt doch nun
> wirklich alles was es braucht für die Billig-DMM im Vertrieb:
>
> 
https://www.reichelt.de/shunt-spannungsreferenz-fest-10-v-0-1-to-92-lm-4040-aiz10-0-p109410.html?&nbc=1
>
> Reicht das nicht aus für so ein Messmittel oben aus dem Bild?

Ja.
Hier hatte ich den LM4050 verbaut:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/442364/Kalibrator_2.jpg

Beitrag "Re: Multimeter justieren"

Der "Kalibrator" ist eine simple Abwandlung der Schaltung von Dr. Thomas 
Scherer in der Elektor 2009/5.

: Bearbeitet durch User
von er-schon-wieder (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> …
> Das Teil war auch mit so einer (ähnlichen, vermutlich qualitativ etwas besseren) 
10-V-Referenz aufgebaut gewesen.

OMG! Aua! War aufgebaut gewesen! Sorry, das muss sein!
Entweder es war so aufgebaut, dann braucht es kein gewesen, oder es ist 
aufgebaut, dann kann man da „gewesen“ so verwenden, dass es so heute 
nicht mehr ist.

Diese Art der doppelten Vergangenheit nimmt immer mehr zu in den Texten, 
selbst in seriösen Schriften. Es schmerzt mich jedes mal!

Auch wenn es hier gerade nicht vorkommt, Takt mit ck ist genau so böse!

Liebe Grüße in den Sonntag

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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er-schon-wieder schrieb:
> Diese Art der doppelten Vergangenheit nimmt immer mehr zu in den Texten,
> selbst in seriösen Schriften. Es schmerzt mich jedes mal!

Was schmerzt? Plusquamperfekt?

von texter (Gast)


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er-schon-wieder schrieb:

>
> OMG! Aua! War aufgebaut gewesen! Sorry, das muss sein!

> Diese Art der doppelten Vergangenheit nimmt immer mehr zu in den Texten,
> selbst in seriösen Schriften. Es schmerzt mich jedes mal!

> Auch wenn es hier gerade nicht vorkommt, Takt mit ck ist genau so böse!


Also ich finde Deine tacktlosen Bemerkungen haben nichts mit dem Thema 
zu tun und sind hier total sinnlos geschrieben gewesen.

Liebe Grüße in den Sonntag

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> H.Joachim S. schrieb:
>> Das Westonelement ist ganz brauchbar.
>
> Für ein Baumarktmultimeter genügt es sicher. In der vierten Stelle nach
> dem Komma merkst du aber schon deutlich die Temperaturabhängigkeit.

Besitzt du denn kein Thermometer?
https://en.wikipedia.org/wiki/Weston_cell

Gesättigte Westonzellen, -man sieht im Elektrolyten deutlich viele 
grosse Cadmiumsulfatkristalle-, haben wegen der temperaturabhängigen 
Löslichkeit des CdSO4 den im Link beschriebenenen Temperaturgang und 
sind langzeitstabil, während sich bei den ungesättigten Zellen die 
Konzentration des CdSO4 ja nicht ändern kann, und der Tk deshalb 
geringer ist, während die Langzeitstabilität leidet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Woher weiß ich nun bei einer vollständig gekapselten Zelle, was sie ist? 
;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Roland E. schrieb:

> Ich hatte das auch mal irgendwo gehört, dass (neue) ZinkKohle Zellen
> eine recht reproduzierbare Spannung mit bis zu drei Nachkommastellen
> haben, welche als ganz billiger Ersatz für ein Spannungsnormal herhalten
> kann.
>
> Was ist denn da wirklich dran?

Nun, meine Angabe stammt aus einem zugegebenerweise recht alten
Beitrag aus der Zeitschrift Funktechnik. Dort wurde das Zink-
Kohle-Element zur Kalibrierung eines analogen Mutimeters vor-
geschlagen. 1% Toleranz reichte zur Kalibrierung eines analogen
Multimeters aus. Will man es genauer, gibt es natürlich die
schon mehrfach vorgeschlagenen Referezelemente.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Woher weiß ich nun bei einer vollständig gekapselten Zelle, was sie ist?
> ;-)

Indem man sich im nächsten Baumarkt einen Schraubenzieher besorgt. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>
>> Woher weiß ich nun bei einer vollständig gekapselten Zelle, was sie ist?
>> ;-)
>
> Indem man sich im nächsten Baumarkt einen Schraubenzieher besorgt. :-)

Mag die nicht öffnen. Bin froh, dass sie intakt ist.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Darf man diese Zellen nicht eigentlich auch nur bei extrem geringem 
Strom messen?

von Harald W. (wilhelms)


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Philipp C. schrieb:

> Darf man diese Zellen nicht eigentlich auch nur bei extrem geringem
> Strom messen?

So isses. Das ist bei elektronischen Multimetern allerdings
immer der Fall.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> So isses. Das ist bei elektronischen Multimetern allerdings
> immer der Fall.

Achso, ich dachte mal gehört zu haben, dass die 10Meg auch eigentlich 
schon zu niederohmig sind. Damals hat man es wohl mit Nullmeter und 
Potentiometer gemacht, aber vielleicht ja auch nur, weil alles andere 
viel weniger als 10Meg hatte.

von H. H. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Woher weiß ich nun bei einer vollständig gekapselten Zelle, was
> sie ist?
> ;-)

Weston-Element.

https://physicsmuseum.uq.edu.au/weston-reference-cell-type-f

von 2aggressive (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> So isses. Das ist bei elektronischen Multimetern allerdings
>> immer der Fall.
>
> Achso, ich dachte mal gehört zu haben, dass die 10Meg auch eigentlich
> schon zu niederohmig sind.
Sehe ich auch so; 10MOhm verfälschen den Messwert möglicherweise. 
Präzision geht anders! Präzision geht aber an der Essigbatterie vorbei!

> Damals hat man es wohl mit Nullmeter und
> Potentiometer gemacht, aber vielleicht ja auch nur, weil alles andere
> viel weniger als 10Meg hatte.
Heutige DMMs haben sogar in vielen Messbereichen nur 1MOhm. Damals und 
Heute ist also ein Nullmeter (=Nullstrom) die beste Lösung.

von welch freudiges Wiedersehen (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Was schmerzt? Plusquamperfekt?

Vermutlich sollte unser kaukopfschmerzgeplagter Wiederkäuer den
Begriff g00geln, denn er wird ihn bisher aller Wahrscheinlichkeit
nach genausowenig kennen wie seine Anwendung.

er-schon-wieder schrieb:
> OMG! Aua! War aufgebaut gewesen! Sorry, das muss sein!

Ja, das tut schon etwas weh. Das, was Du schriebst, meine ich.


Früher haben solche Kasper mir und anderen mit Schulnoten (Sport
ausgenommen, da konnte jeder Kasper gut sein) oberhalb vier ganz
gern auf den Hinterkopf gehauen - ihr eigenes Denkvermögen schien
davon unbeeinflußt...

Wenige Jahre später hatten sie (jeder auf seine Weise) ziemlich
schmerzlich erfahren müssen, wo sie stehen. Und wurden still...
Oder zumindest hatte ich nichts mehr von ihnen gehört gehabt.


Heutzutage, wo korrektes verständliches Deutsch sprechende und
schreibende Deutsche durch diverse Veränderungen praktisch in die
Minderheit geraten zu sein scheinen, beginnen immer gewaltigere
Horden von Kaspern hier ihre ungewaschene sowie unwissende Klappe
aufzureißen...

Schmerzt dann doch irgendwie: Ich dachte mal, ich sei die los.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H. H. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Woher weiß ich nun bei einer vollständig gekapselten Zelle, was
>> sie ist?
>> ;-)
>
> Weston-Element.

Klar :-)

Es ging ja um gesättigt vs. ungesättigt.

Beitrag #7023529 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Jörg W. schrieb:
>>> Woher weiß ich nun bei einer vollständig gekapselten Zelle, was
>>> sie ist?
>>> ;-)
>>
>> Weston-Element.
>
> Klar :-)
>
> Es ging ja um gesättigt vs. ungesättigt.

Das ist doch keine Frage, natürlich Elektrode 2. Art.

von Peter R. (pnu)


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Bei der Differenzmessung Weston-Potentiometer hat auch ein 1MOhm-Eingang 
derart geringen Strom, dass das Weston-Element geschont bleibt.

Sehr wichtig aber ist die mechanische Behandlung.

Nicht umsonst steht auf dem Element ein "top".

Das Weston sollte nicht einfach hingelegt werden und ein häufiges hin- 
und-her-bewegen ist auch ein Pfui.

Auch die Temperatur sollte konstant bleiben

Im Ganzen: die Behandlung von Westons ist recht heikel. Für den 
Hausgebrauch sind da die heutigen ICS wesentlich brauchbarer.

Werden Westons überhaupt noch benutzt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter R. schrieb:
> Werden Westons überhaupt noch benutzt?

Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wie alt das Teil da ist, ist mir mal 
irgendwann "zugeflogen" (Flohmarkt, glaub' ich). Habe es vor Jahren mal 
mit einem Agilent gemessen und den Wert an die Seite geklebt, aber die 
Millivolt-Stelle schwankt über die Jahre.

Ist auch eher 'ne Kuriosität, statt eines ernsthaften von mir benutzten 
Normals.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Im Ganzen: die Behandlung von Westons ist recht heikel.

Bei mir steht ein solches seit vielen Jahren (aufrecht)
im Keller. Kann man das denn wohl noch zu benutzen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Kann man das denn wohl noch zu benutzen?

Das hier steht zwar nicht im Keller sondern im Messgeräteregal, aber ich 
denke schon, dass man das auch nach Jahren noch benutzen kann.

von Hp M. (nachtmix)


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Philipp C. schrieb:
> Darf man diese Zellen nicht eigentlich auch nur bei extrem geringem
> Strom messen?

Ja, aber ich hab trotzdem mal an einem gesättigten Weston in H-Form mal 
den Kurzschlußstrom gemessen.
Iirc war der Innenwiderstand in der Gegend von 1kOhm.

von Alois (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> H.Joachim S. schrieb:
>> Das Westonelement ist ganz brauchbar.
>
> Für ein Baumarktmultimeter genügt es sicher. In der vierten Stelle nach
> dem Komma merkst du aber schon deutlich die Temperaturabhängigkeit.

Aus https://en.wikipedia.org/wiki/Weston_cell

> The Weston standard cell [...] was adopted as the International
> Standard for EMF from 1911 until superseded by the Josephson
> voltage standard in 1990.

War also bis 1990 (!) das "Normal" für Spannungen.

> One of the great advantages of the Weston normal cell is its small
> change of electromotive force with change of temperature. At any
> temperature t between 0 °C and 40 °C,
> Et/V = E20/V − 0.0000406 (t/°C − 20) − 0.00000095 (t/°C − 20)^2 + 0.00000001 
(t/°C − 20)^3.

Daraus lese ich in erster Näherung ca. 4 x 10-5/K. Für jemand, der die 
Temperatur auf besser 1K genau reproduzieren kann (ein 
0815-Fieberthermometer zeigt im Messbereich sicher 0.2K), wäre das nicht 
nur für Baumarkttechnik gut genug.

Allerdings sind diese Westonelemente absolute Mimosen - und kaum zu 
bekommen auf dem freien Markt...

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