Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Technische Begründung für Oberwellenbildung bei Verstärkern


von Audiomann (Gast)


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Es geht um die an vielen Stellen im Internet aufgestellte Behauptung, 
Verstärker (für Audiotechnik) die mit Transistoren arbeiten, würden 
pauschal ungerade Harmonische produzieren, während jene, die auf Röhren 
basieren, nur gerade Oberwellen erzeugen.

Ich hatte das hier schon vor ewig einmal recherchiert und auch 
nachgefragt, aber die  Frage blieb unbeantwortet und das Thema kann 
nicht mehr bearbeitet werden, da geschlossen.
Beitrag "Re: Röhrenklang nachbilden"

Auch hier ist nichts zu finden, außer Vermutungen:
Beitrag "RF Verstärker harmonische"

Wer traut sich zu, eine plausible technische Erklärung zu liefern, warum 
Sie Schaltungen ungleich verzerren? Dass ein Limiter ungerade Oberwellen 
erzeugt, ist bekannt und kann leicht bildlich verifiziert werden. Wenn 
ein Transistor hart übersteuert wird, sollte das so sein - ok!

Der Knackpunkt ist, WAS macht die Röhre anders?

von Thomas R. (Gast)


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Es gelten die Regeln der Elektrotechnik und nicht die der Audiophilen.
Sowas gilt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Total_Harmonic_Distortion
https://de.wikipedia.org/wiki/Harmonische

von Max M. (Gast)


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Audiomann schrieb:
> an vielen Stellen im Internet aufgestellte Behauptung

Ufos, Illuminaten die Kinderblut trinken, perpetuum Mobiles aus 
haushaltsüblichen Dingen, Heißkleber als Lifehack für und gegen alles?
Alles wahr.
Ehrlich!
Können diese Augen lügen? 🙄
Und was ist mit denen? 😲
Und die hier? 🥺

von Dieter (Gast)


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Audiomann schrieb:
> die mit Transistoren arbeiten, würden
> pauschal ungerade Harmonische produzieren, während jene, die auf Röhren
> basieren, nur gerade Oberwellen erzeugen.

Das läßt sich mit der Suchmaschine auch finden, wo diese begründet wird.

Das "nur" ist hier falsch. Beide produzieren gerade und ungerade 
Oberwellen. Nur sind die Pegel bei den Röhrenverstärkern bei den geraden 
Oberwellen signifikant größer und bei den Transistorverstärkern ist das 
umgekehrt.

Das ist begründet in der unterschiedlichen Kennlinie hfe. In dem 
Teilstück, wo diese ansteigt, überwiegen die ungeraden in dem 
abfallenden Teilstück die geraden Harmonischen.

von Trans Betti (Gast)


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Weil Transistoren nichtlineare Bauelemente sind. Je nachdem wie groß die 
Auslenkung aus dem Arbeitspunkt ist machen sich die Nichtlinearitäten 
stärker bemerkbar. Zum Verstärken nimmt man normalerweise BJTs, denn die 
weisen eine höhere Steilheit auf als FETs.

von oder so (Gast)


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Transistorverstärker sind im allgemeinen als symmetrische 
Gegentaktendstufen ausgeführt.
Röhrenverstärker meistens nicht, zumindest bei kleineren Leistungen. Die 
Kennlinie ist dann für die positive und die negative Halbwelle nicht 
symmetrisch.

von ... (Gast)


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An einer zum Nullpunkt spiegelsymmetrischen Kennlinie koennen
nur ungerade Harmonische entstehen.
Das I.S.S.O.
Kwasi prinzipbedingt.

von Ralf (Gast)


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Trans Betti schrieb:
> Weil Transistoren nichtlineare Bauelemente sind. Je nachdem wie groß die
> Auslenkung aus dem Arbeitspunkt ist machen sich die Nichtlinearitäten
> stärker bemerkbar.

Nicht Nichtlinearität alleine kann es nicht sein, weil Röhren die auch 
haben.

oder so schrieb:
> Transistorverstärker sind im allgemeinen als symmetrische
> Gegentaktendstufen ausgeführt.
> Röhrenverstärker meistens nicht,

das klingt nach einer guten Erklärung!

von und noch was (Gast)


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Audiomann schrieb:
> an vielen Stellen im Internet aufgestellte Behauptung
dass etwas von Vielen Internetlern gerne und oft wiederholt wird, macht 
es nicht richtiger. Hier wurde das Thema schon einmal behandelt:
Beitrag "Warum produzieren Transistoren unharmonische Wellen?"

Wem fällt etwas auf?

von Audiomann (Gast)


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Mit großen Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass ich das hier in der 
Tat schon einmal gefragt hatte. War mir wirklich entfallen.

Und so eine richtige Antwort gab es ja damals nicht, daher spukt mir das 
immer noch im Kopf umher.

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