Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ab wann leitet Holz/Stein etc?


von Christian (dragony)


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Die Leitfähigkeit ist bei manchen Materialien offensichtlich von der 
Spannung abhängig, so dass ein Nichtleiter plötzlich zum Leiter wird.

Wie nennt man sowas? Ich dachte erst an Durchschlagsspannung, aber das 
scheint es nicht zu sein, da dort der Stoff weiterhin nicht leitet, der 
Strom aber wegen anderer Effekte trotzdem fliesst.

Konkretes Beispiel: Wenn ich an einem trockenem Stück Holz über eine 
Strecke von sagen wir 10cm eine Spannung anlege, wie hoch müsste diese 
sein, dass da was passiert?

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Das verkohlt wegen Corona :D Entladung und dann fliesst Strom.
Daher nimmt man dafür interten Kram wie PTFE, Keramik oder Saphir
Ansonsten schlägt meistens als erstes an der Oberfläche/Luft durch, 
bevor das eigentliche Material durchschlägt.

von Christian (dragony)


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Hmmm scheint doch Durchschlagsspannung zu sein. Der englische 
Wikipediaartikel ist wiedermal hochwertiger....

von C. D. (derschmied)


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Christian schrieb:
> Konkretes Beispiel: Wenn ich an einem trockenem Stück Holz über eine
> Strecke von sagen wir 10cm eine Spannung anlege, wie hoch müsste diese
> sein, dass da was passiert?

Ist das Stück Holz patschnasses Strandgut vom salzigen Atlantik oder die 
knochentrockene Leitersproße vom Elektriker?

Ist der Stein Dolomit aus den Alpen oder ein Klumpen Hämatit aus der 
Ecke Porto Azzuro / Elba? Mit Pyrit-Einschlüssen?

Schwer zu sagen....

Ist wie die Frage nach der genauen Uhrzeit:
Auch schwer zu sagen, ändert sich laufend... :-))

Gruß, DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Christian (dragony)


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Da ich "trockenes Stück Holz" schrieb, sollte das eigentlich ausreichen, 
um Pi*Daumen was dazu sagen zu können. Kann natürlich sein, dass 
identisch getrocknetes Buchenholz n paar Volt mehr aushält als 
Eichenholz. So genau will ich das aber gar nicht wissen.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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de.wikipedia.org/wiki/Durchschlagfestigkeit

von Hp M. (nachtmix)


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Christian schrieb:
> Ich dachte erst an Durchschlagsspannung, aber das
> scheint es nicht zu sein, da dort der Stoff weiterhin nicht leitet, der
> Strom aber wegen anderer Effekte trotzdem fliesst.

Und zwar aussenrum!
Die Durchschlagfestigkeit der meisten Isoliermaterialien ist deutlich 
höher als die von Luft.

von Georg M. (g_m)


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von DSGV-Violator (Gast)


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Christian schrieb:
> Der englische
> Wikipediaartikel ist wiedermal hochwertiger....

... gilt auch für Foren, das englischsprachige stackoverflow.com ist 
IMHO wertiger als das deutschsprachige mikrocontroller.net ...

Wobei das Thema "Leid mit der Hölzer-Leitung" auch hier schon mehrmals 
durchgekaut wurde:

* Beitrag "Schutzleiter nötig bei Holzgehäuse?"
* Beitrag "Holzfeuchte mit Multimeter messen"
* Beitrag "Propellerleim Isolationswiderstand"
* Beitrag "Wie funktioniert ein Holzfeuchtemesser?"

> Die Leitfähigkeit ist bei manchen Materialien offensichtlich von der
> Spannung abhängig, so dass ein Nichtleiter plötzlich zum Leiter wird

Naja stimmt so nicht im Allgemeinen, das sind "Spezieleffekte" wie: 
Avalanche-Effekt; Varistor wäre auch noch zu nennen:

* https://de.wikipedia.org/wiki/Lawinendurchbruch
* https://de.wikipedia.org/wiki/Varistor

Wenn einem sowas interessiert sollte man sich im Rahmen einer Ausbildung 
systemtisch damit auseinandersetzen.
"Blättern in der Wikipedia" ist da eher kontroproduktiv, wenn da die 
Grundlagen und die "professionelle Distanz" fehlt.
Das endet schnell in dem Dunning-Kruger-Effekt, aka "Selbstüberschätzung 
durch Halbwissen". Dagegen wurde bspw. bei der Amateurfunkprüfung ein 
Kurssegment "Bauteilkunde" gesetzt.

https://karrierebibel.de/wp-content/uploads/2020/02/Dunning-Kruger-Effekt-Kurve-Grafik-650x433.jpg
https://karrierebibel.de/dunning-kruger-effekt/

von U. B. (Gast)


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Nicht alle (und nicht nur) elektrische Widerstände verhalten
sich linear.

von Carypt C. (carypt)


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was könnte man denn spekulieren ?
das material besteht wohl aus molekülen und luft, bei luft gibt es 
ionisationsspannung (prinzip neonlampe). wenn man will kann dna strom 
leiten. könnten das ionen sein, die da springen oder doch einfach 
elektronen, die von molekül zu molekül springen. dann müßte ja die 
spannung wofür verantwortlich sein ? für polarisierte moleküle, 
aufgebrochene van der waals bindungen , hin und herspringende moleküle, 
hin und herspringende ionen, die einzelelektronen herübertragen wie eine 
wassereimerkette. überhaupt auch müßten die elektronen im molekül 
wandern können, und dann aus dem molekül wieder herausspringen können. 
ich weiß da nichts genaues.

von Andrea B. (stromteam)


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Christian schrieb:
> Konkretes Beispiel: Wenn ich an einem trockenem Stück Holz über eine
> Strecke von sagen wir 10cm eine Spannung anlege, wie hoch müsste diese
> sein, dass da was passiert?

Längs oder quer zur Faser?

In der Praxis gibt es kein trockenes Holz, also Holz ohne jeglichen 
Wasseranteil.

Auch die 40 Jahre alte Eiche-Rustikal-Massiv-Stollenschrankwand im gut 
beheizten  Wohnzimmer hat einen Restwassergehalt und "regelt" damit das 
Raumklima.

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