Forum: Offtopic Entfernungsmessung über min 2km


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von Bernhard (feoglo)


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Hallo liebe Forumgemeinde,
Ich suche schon länger nach einer Entfernungsmessung über sehr lange 
Strecken, minimum 2 Kilometer.
Zuerst dachte ich an eine Lasermessung, aber da bin ich nicht fündig 
geworden!
Kann man sowas über Funksender/Empfänger realisieren oder gibt es da 
andere Möglichkeiten?
Keine GPS messung!

Die Messung soll auch sehr genau sein.
Folgende Messung sollte möglich sein:
Ich habe zwei Messpunkte A - B , die ca. 2000 Meter auseinander sind und 
2 Messpunkte A - C! Strecke A - C ist 3cm länger als A - B, also 2000,03 
Meter.
Die Messung soll so genau sein, das ich die 3cm Unterschied exakt und 
wiederholbar nachweisen kann!
Gerne auch längere Strecken, 10, 20, 30 kilometer...
Ist sowas machbar? Gibt es so Geräte zum Kauf oder kann jemand sowas 
realisieren?
Vielen Dank schonmal.

: Verschoben durch Moderator
von Oliver S. (oliverso)


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Massband

Oliver

von Ralf X. (ralf0815)


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Bernhard schrieb:
> Zuerst dachte ich an eine Lasermessung, aber da bin ich nicht fündig
> geworden!

Mit der Lasermessung misst man sogar regelmässig die Mond-Erde 
Entfernung.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Gibt es sicherlich, willst du aber nicht bezahlen.
Schließlich hat schon mal jemand die Krümmung des Raum/Zeit-Kontinuums 
durch Gravitationswellen durch eben solche Längenmessung nachweisen 
können.

Außerdem kannst du ja einfach in der Anzeige für A-C immer 3cm mehr 
anzeigen ;)

Jetzt mal im Ernst: was willst du messen? Welche Objekte? Wo? Budget? 
Warum nicht GPS mit RTK? (Evtl. auch A-B mit RTK, B-C mit Laser)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Bernhard schrieb:
> Ich suche schon länger nach einer Entfernungsmessung über sehr lange
> Strecken, minimum 2 Kilometer.

Ein moderner Theodolit bzw. Tachymeter kann das
https://de.wikipedia.org/wiki/Tachymeter_(Geodäsie)

von Harald A. (embedded)


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RTK (RTK != GPS), sinnvoll und bezahlbar

von Timo W. (timo)


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Bernhard schrieb:
> Gibt es so Geräte zum Kauf

Klar, kaufst du Tachymeter. Kann das ganz easy.

Wirst du wohl nicht wollen weil kostet Geld. Einiges an Geld.

Warum kein GPS?

Dann nimm halt Galileo.

Im ernst so wie du fragst ist wahrscheinlich ein gnss die einzig 
realisierbare Möglichkeit.

von Jems (Firma: oA) (timobomm)


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Es gibt da Geräte bei den Geodäten (Landvermessung)
zB mit dem Trimble SX12 sind laut datasheet >5km möglich, aber nur mit 
Prisma. Andere Firmen wären Leica, Nicon, ...

Aber vorher schlau machen, welche Faktoren einen erstaunliche hohen 
Einfluss auf die Messung haben. Das ist nicht einfach nur hinstellen und 
Knöpfchen drücken!
u.a. Luftdruck, Temperatur, ...
Und bei solchen Entfernungen sind die nicht konstant über die komplette 
Strecke.

von Timo W. (timo)


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Harald A. schrieb:
> RTK != GPS

Naja irgendwie schon. RTK nutzt halt ein GNSS(GPS, Galileo, glonass) zur 
Messung.

RTK ist aber nicht nötig. Echtzeit war (bisher) nicht gefordert.

Differential "GPS" (oder jedes andere GNSS), also die exakte Messung der 
Distanz zwischen zwei Empfängern ist was benötigt wird.

von Rainer W. (rawi)


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Bernhard schrieb:
> Die Messung soll auch sehr genau sein.
> ...
> Die Messung soll so genau sein, das ich die 3cm Unterschied exakt und
> wiederholbar nachweisen kann!

Du scheinst merkwürdige Vorstellungen von Messtechnik zu haben.
Was bedeutet "sehr genau" oder "3cm Unterschied exakt und wiederholbar"?

Eine Messung ist IMMER fehlerbehaftet.
Ob ein Unterschied von 3cm einfach nachzuweisen ist, hängt unter anderem 
davon ab, was sich zwischen den Punkten befindet. Was hast du gegen GPS?

> Ich habe zwei Messpunkte A - B , die ca. 2000 Meter auseinander sind und
> 2 Messpunkte A - C! Strecke A - C ist 3cm länger als A - B, also 2000,03
> Meter.

Zeichne das bitte einmal auf. Ist Messpunkt A aus "A - B" identisch mit 
Messpunkt A aus "A-C"? Wie weit ist B von C entfernt?

: Bearbeitet durch User
von Bernhard (feoglo)


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Axel S. schrieb:
> Bernhard schrieb:
>> Ich suche schon länger nach einer Entfernungsmessung über sehr lange
>> Strecken, minimum 2 Kilometer.
>
> Ein moderner Theodolit bzw. Tachymeter kann das
> https://de.wikipedia.org/wiki/Tachymeter_(Geodäsie)

Danke schonmal für den Tipp.
Diese Geräte kann man sich sogar ausleihen....

An alle, das ganze soll ein experimenteller Versuchsaufbau sein.
Kann das ganze nicht mit Massband oder GPS messen und es geht mir genau 
um den Unterschied der beiden Strecken, was ich nachweisen möchte.

Viele Grüße

von Michael B. (laberkopp)


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Timo W. schrieb:
> Differential "GPS" (oder jedes andere GNSS), also die exakte Messung der
> Distanz zwischen zwei Empfängern ist was benötigt wird.

Will er aber nicht.

In der Ukraine gibt es sicher genügend gestrandete Panzer mit 
Laserentfernungsmessung, muss er nur ausbauen.

Will er vermutlich auch nicht.

Hinlaufen und Schritte zahlen ist ihm auch zu mühsam.

Und Vermessung mit Tachymeter ginge rein optisch..

von Bernhard (feoglo)


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Rainer W. schrieb:
> Bernhard schrieb:
>> Die Messung soll auch sehr genau sein.
>> ...
>> Die Messung soll so genau sein, das ich die 3cm Unterschied exakt und
>> wiederholbar nachweisen kann!
>
> Du scheinst merkwürdige Vorstellungen von Messtechnik zu haben.
> Was bedeutet "sehr genau" oder "3cm Unterschied exakt und wiederholbar"?
>
> Eine Messung ist IMMER fehlerbehaftet.
> Ob ein Unterschied von 3cm einfach nachzuweisen ist, hängt unter anderem
> davon ab, was sich zwischen den Punkten befindet. Was hast du gegen GPS?
>
>> Ich habe zwei Messpunkte A - B , die ca. 2000 Meter auseinander sind und
>> 2 Messpunkte A - C! Strecke A - C ist 3cm länger als A - B, also 2000,03
>> Meter.
>
> Zeichne das bitte einmal auf. Ist Messpunkt A aus "A - B" identisch mit
> Messpunkt A aus "A-C"? Wie weit ist B von C entfernt?

Danke für deine Ausführliche Antwort und auch allen anderen, kann als 
Neuling nicht mehrere Antworten geben!

Ich bin leider Laie auf diesem Gebiet, dswg. hoff ich hier auf Lösungen.

Strecke A - B und A - C haben nicht den gleichen Ausgangspunkt.
Die Strecke A - B und A - C ist theoretisch um 3 bis 10 cm länger, was 
ich praktisch durch die Messung nachweisen will.
GPS wäre eventuell möglich.
Lg

von Harald A. (embedded)


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DGPS ist völlig veraltet, RTK arbeitet anders.

von Rainer W. (rawi)


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Harald A. schrieb:
> DGPS ist völlig veraltet, RTK arbeitet anders.

Mit DGPS kommst du nicht einmal in die Nähe der geforderten Genauigkeit.

von Dieter S. (ds1)


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Zitat von hier (Differential Global Positioning System):

https://de.wikipedia.org/wiki/Differential_Global_Positioning_System

"Für Deutschland wurde SAPOS-HEPS (Hochpräziser Echtzeit 
Positionierungs-Service) entwickelt. Er bietet eine Lagegenauigkeit von 
ca. 1–2 cm und eine Höhengenauigkeit von ca. 2–3 cm."

Das gilt für einen der Messpunkte, für den Abstand zwischen zwei 
Messpunkten wird es ungenauer.

Falls Deutschland nicht das Zielgebiet ist: andere Länder haben meist 
ähnliche Systeme.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Dieter S. schrieb:
> Zitat von hier (Differential Global Positioning System):

Du bist in der Spalte verrutscht. Unter "DGPS-Empfänger" steht dort:
"Die erreichbare Genauigkeit liegt je nach Qualität des Empfängers und 
der Korrekturdaten zwischen 0,3 m und 2,5 m für die Lage (x, y) und bei 
0,2 m bis 5 m für die Höhe."

Du zitierst dagegen aus dem Abschnitt über RTK.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Wer mehr zu SAPOS-HEPS bei einem der Anbieter lesen will (Bayern):

https://www.ldbv.bayern.de/produkte/dienste/sapos/dienste.html

Die Kosten liegen bei EUR 20 jährlich (Stand 01.12.2024).

Nachtrag: Natürlich mit den oben zitierten Parametern.

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Zwei RTK-Module wie z.B. ZED-F9P funktionieren ohne weiteren Dienst auch 
in direkter Verbindung zueinander, man muss nur die RTCM Daten von Modul 
1 zu Modul 2 senden, erforderliche Bandbreite 10..20kbit/s.

von Bernhard (feoglo)


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Harald A. schrieb:
> DGPS ist völlig veraltet, RTK arbeitet anders.


Also entgegen meiner vorherigen Meinung wäre auch RTK wahrscheinlich ein 
sehr gutes Mittel!

Würde auch ein Massband nehmen oder schritte abzählen ;)
Problem nur die Messpunkte sind nicht am Boden...
Viele Grüße

von Bernhard (feoglo)


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Harald A. schrieb:
> Zwei RTK-Module wie z.B. ZED-F9P funktionieren ohne weiteren Dienst auch
> in direkter Verbindung zueinander, man muss nur die RTCM Daten von Modul
> 1 zu Modul 2 senden, erforderliche Bandbreite 10..20kbit/s.

Also hier sind Strecken von 2kilometer bis 10/20 ? Möglich?
 Gruß

von Dieter S. (ds1)


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Wenn es nur darum geht den Abstand zu bestimmen und die absolute Lage 
nicht interessiert kann man das z.B. mit den bereits erwähnten ZED-F9P 
machen ohne dass man Korrekturdaten eines Anbieters benötigt.

Und wenn es nicht auf Echtzeit ankommt, es also reicht den Abstand 
nachträglich zu errechnen kann man das mit Postprocessing machen. In 
diesem Fall muss noch nicht einmal eine Funkverbindung zwischen den 
Geräten bestehen. Jedes der Geräte zeichnet für einige Minuten die Daten 
am Messpunkt auf, errechnet wird der Abstand später aus diesen Daten 
(z.B. per RTKLIB).

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Harald A. schrieb:
> Zwei RTK-Module wie z.B. ZED-F9P funktionieren ohne weiteren Dienst auch
> in direkter Verbindung zueinander

Aach. Meinst du die "weiteren Dienste" machen etwas anderes, als ein 
RTK-Station aufzustellen und die Daten zu verbreiten?

Bei den Diensten geht es darum, dass nicht jeder Vermesser, der einen 
Grenzstein vermessen muss, eine Referenzstation besitzen und vorher 
aufstellen muss. Bei 20€/a Abogebühren dauert es eine ganze Weile, bis 
sich eine eigene Referenzstation amortisiert hat. Für eine vernünftige 
Referenzstation brauchst du ein BISSCHEN mehr, als ein RTK-Modul. 
Alleine für den Preis eines ZED-F9P kannst du fast 10 Jahre Daten 
abonnieren.

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Das eine Modul wird als Basis konfiguriert, das andere als Mobilteil. 
Die RTCM-Daten werden in Sachen Datenmenge, Zyklus und Schnittstelle 
eingestellt. Grob gesagt: je mehr, desto besser. Werden die RTCM-Daten 
auf z.B. UART ausgegeben muss man jetzt diese Daten auf welchem Weg auch 
immer zum Mobilteil senden. Das Mobilteil verrechnet Position und RTCM 
zu einem genauen Punkt (relativ zur Basis).

Bei der geforderten Genauigkeit muss man sehr sattelfest bei der 
Umrechnung sein.

Zu allen Themen zahlreiche Literatur im Netz

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)



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> Theodolit
In jungen Jahren bekam ich das Bastelbuch "Werkbuch für Jungen" von 
Rudolf Wollmann. Darin gab es auch eine Bauanleitung für einen optischen 
Entfernungsmesser.
Ich habe es noch nicht als PDF gefunden, aber zwei Abbildungen daraus. 
Die Präzision war sicher weit vom gesuchten entfernt. Zwei Spiegel in 
einem horizontal liegenden Periskop, einer davon mit einer vorher 
kalibrierten Skala drehbar, die beiden Bilder übereinanderliegend 
mussten zur Deckung gebracht werden.
Die beiden Fotos sind ziemlich ungeschickt aufgenommen, auf dem Foto 
sieht man noch einen Teil des Apparats, und im Inhaltsverzeichnis auf 
S.133 ist das Kapitel genannt.


> Massband
In einer TV-Sendung wurde die Festlegung des Meters um das Jahr 1795, 
also am Ende der Französischen Revolution, in Spielszenen dargestellt.
Eine Strecke zwischen Pyrenäen und Nordsee entlang eines Längengrads 
wurde durch Triangulation vermessen, eine Arbeit, die sich über mehrere 
Jahre hinzog. Zunächst wurde tatsächlich eine Basisstrecke mit langen 
Maßstäben möglichst genau ausgemessen und dann von hochgelegenen Punkten 
aus die Dreiecke optisch vermessen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Meter#Urmeter
https://de.wikipedia.org/wiki/Triangulation_(Geod%C3%A4sie)

: Bearbeitet durch User
von Timo W. (timo)


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Harald A. schrieb:
> DGPS ist völlig veraltet, RTK arbeitet anders.

Rainer W. schrieb:
> Mit DGPS kommst du nicht einmal in die Nähe der geforderten Genauigkeit.

lol, gnaz Toll wenn sich jeder seine Fachbegriffe nach Gutdünken selbst 
definiert. :(

Differential GNSS (allgemeiner aber weniger umganssprachlich als GPS) 
ist der Oberbegriff für alle Technologien die die differenz zwischen 
zwei oder mehr Empfängern bestimmt. RTK (Realtime Kinematik/ dt. 
Echtzeitkinematik) ist_ _ein Differential GNSS. EGNOS ein weiteres.

Differential GPS != EGNOS (das ist tatsächlich nicht genau genug)

Bei RTK (Realtime Kinematic/dt. Echtzeitkinematik) ist die Priorität 
schnell und oft aktuelle Positionsdaten zu liefern. Z.B. um eine Drohne 
auf einen Fahrzeug zu landen, eine Trecker zentimetergenau über einen 
Acker zu steuern oder halt eine Rakete ins Auge des Feindes. Dabei geht 
es um aktualität und es werden ungenaugikeiten in kauf genommen. Die 
Korrekturdaten sind ja zwangsläufig veraltet.

In der Geodäsie und ähnlichen Messtechnik Bereichen werden Differential 
GNSS verfahren verwendet die den Fokus auf Genauigkeit legen. Dafür ist 
die Position eventuell erst mit Sekunden oder Minuten Verzögerung 
verfügbar. Der extremfall ist Postprocessing(Offline Methode) wo nur 
Rohdaten gespeichert werden und die Position erst Stunden oder Tage 
Später berechnet wird.

Meiner Erfahrung nach liefert RTK Genauigkeiten im niedrigen 
einstelligen Zentimeterbereich wenn die Basis im 1km Umkreis ist. Oft 
1-2cm genau, gibt aber auch Zeitweise Ausreißer.
Bei den nicht Echzeitfähigen Vermessungsverfahren liegt die Genauigkeit 
bei <1cm im km Umkreis um die Basis. Das hängt dann sehr von den 
Antennen ab und dem milimetergenauem positionieren dieser. Ich habe auch 
keine Möglichkeiten Fehler <1cm noch zu quantifizieren.

Die ublox z9p Module sind eine gute Möglichkeit einfach/günstig an 
derartige Messtechnik zu kommen. Es sind auf jeden Fall gute Antennen 
nötig. Dann sind cm genaue Messungen durchaus Möglich.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ich habe zwei Messpunkte A - B , die ca. 2000 Meter auseinander sind und

Präziser, bitte. Sind alle Punkte auf der Erdoberfläche? Oder fliegt 
einer mit einem wesentlichen Abstand zur Oberfläche?

* Gibt es eine Sichtverbindung zwischen den Punkten?

* Sind beide Endpunkte passiv?

* Statisch oder beweglich?


Also mit dem Jakobsstab könnte man schon im Mittelalter Abstände 
bestimmen. Heutzutage hat man Radar, Lidar, Blablabla ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobsstab#Berechnung_der_Entfernung_oder_Abstand

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


Angehängte Dateien:

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Timo W. schrieb:
> Harald A. schrieb:
>> DGPS ist völlig veraltet, RTK arbeitet anders.
>
> Rainer W. schrieb:
>> Mit DGPS kommst du nicht einmal in die Nähe der geforderten Genauigkeit.
>
> lol, gnaz Toll wenn sich jeder seine Fachbegriffe nach Gutdünken selbst
> definiert. :(

Wo siehst du da jetzt irgendwelche Eigenkreationen?

Kommt halt drauf an, ob man "DGPS" als Bezeichnung für das klassische 
Differential GPS verwenden oder als Oberbegriff für alle Verfahren, die 
in irgendeiner Art Referenzstationen nutzen, die dann Korrekturdaten für 
die GNSS-Empfänger bereit stellen. RTK nimmt in jedem Fall eine 
Sonderstellung ein, weil dort die Empfänger, im Gegensatz zu einfacheren 
Empfängern, auch die Trägerphase für die Bestimmung der Pseudolaufzeit 
nutzen.

Das klassische DGPS hatte seine großen Zeiten vor Abschaltung der 
Selective Availability (SA) am 2. Mai 2000.

: Bearbeitet durch User
von Timo W. (timo)


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Rainer W. schrieb:
> Kommt halt drauf an, ob man "DGPS" als Bezeichnung für das klassische
> Differential GPS verwenden oder als Oberbegriff für alle Verfahren, die
> in irgendeiner Art Referenzstationen nutzen, die dann Korrekturdaten für
> die GNSS-Empfänger bereit stellen.

Warum sollte man den Begriff Differential GPS nur für das öffentliche 
consumer Geraffel SBAS/EGNOS u.ä. verwenden? Hoch genau Dienste für 
Geodäsie u.ä. gibt es auch so lange, nur nich für hinz und kunz und 
kostenlos. Differential GPS für das präzise Messen im Vermessungswesen 
gibt es schon sehr lange. Und dort heißt es genau so. Wie würdest du 
denn all diese Verfahren bezeichen? Vor allem wenn diese exterm präzise 
abe nicht echzeitfähig sind?
RTK ist vor allem ein Marketing Begriff insbesondere Fahrzeug und 
Fluggerät steuerung. UAV, RTK, precision farming ist halt alles hip und 
cool.

Rainer W. schrieb:
> RTK nimmt in jedem Fall eine
> Sonderstellung ein, weil dort die Empfänger, im Gegensatz zu einfacheren
> Empfängern, auch die Trägerphase für die Bestimmung der Pseudolaufzeit
> nutzen.
Das ist Unsinn. Alle moderen guten (DGPS-) Empfänger werten die 
Trägerphase aus. Ohne ist eine Genauigkeit besser einige 10m nicht 
Möglich. Sogar billige empfänger in budget smartphones nutzen 
SBAS+Trägerphase und kommen damit auf Genauigkeiten im Meterbereich.

Die einzige Sonderstellung von RTK ist die Echtzeitfähigkeit. Die 
liefern halt mehrmals pro Sekunde eine aktuelle und genaue Position.

Ansonsten hängt die Genauigkeit nur von den Korrekturdaten ab. EGNOS 
(Das was für dich DGPS ist) ist halt ungenau deckt dafür aber ganz 
Europa ab. Es gab aber schon langen vor den aktuellem RTK/precision-X 
hype hoch genau Korrekturdaten und differenzmessungen.


Rainer W. schrieb:
> Das klassische DGPS hatte seine großen Zeiten vor Abschaltung der
> Selective Availability (SA) am 2. Mai 2000.
für dich ist also DGPS=EGNOS und alle anderen DGPS sind RTK. Was ist 
Dann Postprocessing? non realtime RTK?

Große Zeit vor 2000???? Ohne SBAS Korrekturdaten liegt die GNSS 
Genauigkeit im 10m Bereich. Alle heutigen Smartphones/Autos/Navis nutzen 
SBAS/EGNOS und kommen damit auf einige Meter.
Und die gesamte Verwendung von GPS in der Luftfahrt basiert auf diesem 
"überaltertem" SBAS. 
https://en.wikipedia.org/wiki/Localizer_performance_with_vertical_guidance

: Bearbeitet durch User
von Bernhard (feoglo)


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Habt ihr auch eine telegramgruppe wo ich meinen Versuchsaufbau näher 
erklären kann...
Gern mit skizzen, sprachnachricht oder sprachchat?

von Ralf X. (ralf0815)


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Bernhard schrieb:
> Habt ihr auch eine telegramgruppe wo ich meinen Versuchsaufbau
> näher
> erklären kann...
> Gern mit skizzen, sprachnachricht oder sprachchat?

Du kannst hier Bilder, Dateien, etc. direkt für alle ins Forum, bzw. 
diesen Thread einbinden.

von Cyblord -. (cyblord)


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Bernhard schrieb:
> Habt ihr auch eine telegramgruppe wo ich meinen Versuchsaufbau näher
> erklären kann...
> Gern mit skizzen, sprachnachricht oder sprachchat?

Wie wärs mal mit einer kurzen Erklärung nach dem WARUM? Was ist die 
Anwendung?

von Klaus B. (forrestjump)


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interessantes, aber bei im cm Bereich geforderte Genauigkeit sicher 
nicht mehr triviales Thema. Ich frage mich was es für eine Uhr sein 
muss, wenn man beispielsweise die Laufzeit von Licht, oder Funkwellen 
messen möchte?
Bei der Geschwindigkeitsmessung existiert ja auch eine Ungenauigkeit von 
etwa 5-10%, was bei 2000m bei 5% schon 100m wären.

von Jonny O. (-geo-)


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: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus B. schrieb:
> Ich frage mich was es für eine Uhr sein
> muss, wenn man beispielsweise die Laufzeit von Licht, oder Funkwellen
> messen möchte?

TOF Messungen sind heute nicht mehr so das große Problem. Gerade im 
prof. Bereich bei größeren Entfernungen ist das Standard.

von Jonny O. (-geo-)


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Nachtrag: Diese Laserentfernungsmesser sind aber nicht auf +-3cm genau.

von Klaus B. (forrestjump)


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ja, so etwas gibt es auch für den Golf Sport.
Nur gibt es da keine Auflösungsangabe. Ganz sicher nicht im cm Bereich. 
Vielleicht am ehesten praktikabel mit passendem Reflektor auf der 
anderen Seite.

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus B. schrieb:
> Nur gibt es da keine Auflösungsangabe. Ganz sicher nicht im cm Bereich.

Interessanter wäre auch die Genauigkeit und nicht die Auflösung.

von Klaus B. (forrestjump)


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Cyblord -. schrieb:
> Klaus B. schrieb:
>> Ich frage mich was es für eine Uhr sein
>> muss, wenn man beispielsweise die Laufzeit von Licht, oder Funkwellen
>> messen möchte?
>
> TOF Messungen sind heute nicht mehr so das große Problem. Gerade im
> prof. Bereich bei größeren Entfernungen ist das Standard.


Wie berechnet man dann die momentane Streckendämpfung für das 
entsprechende Messmedium?

von Christian M. (christian_m280)


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TO: Musst Du nicht mehr beweisen! Es ist schon seit über 100 Jahren 
klar, dass wir in einer Innenkugel leben:

http://www.rolf-keppler.de/wbraun.html

Gruss Chregu

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus B. schrieb:
> Wie berechnet man dann die momentane Streckendämpfung für das
> entsprechende Messmedium?

Aus Messwerten für Druck und Temperatur kann man das abschätzen bzw. 
gibt es sicher eine Formel die hinreichend genau ist.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Timo W. schrieb:
> Warum sollte man den Begriff Differential GPS nur für das öffentliche
> consumer Geraffel SBAS/EGNOS u.ä. verwenden?

Die Bezeichnung DGPS wurde geprägt, als von WAAS, RTK und dergl. noch 
nicht die Rede war. Da ging es darum, die künstliche Verschlechterung 
der Daten für den gemeinen Nutzer durch SA (etwa 45m für 95% der 
Positionen) auszuhebeln und regional auf eine Genauigkeit von etwa 6m zu 
kommen. Es ging dabei primär nicht um Ionosphärenkorrekturen, wie bei 
den heutigen Systemen. Die Thematik war damals noch ganz anders.
Natürlich kann man den Begriff später erweitern, was aber dann dazu 
gesagt werden muss.

von Klaus B. (forrestjump)


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und Humidity spielt keine Rolle?

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus B. schrieb:
> und Humidity spielt keine Rolle?

Was willst du Clown von mir? Je genauer das Medium bekannt ist desto 
genauer die Messung. Das hängt alles von der geforderten Genauigkeit ab.

Was willst du uns mitteilen? Das TOF Messungen unmöglich sind? Dass sie 
zu ungenau sind? Was?

: Bearbeitet durch User
von Klaus B. (forrestjump)


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Cyblord -. schrieb:
> Klaus B. schrieb:
>> und Humidity spielt keine Rolle?
>
> Was willst du Clown von mir? Je genauer das Medium bekannt ist desto
> genauer die Messung. Das hängt alles von der geforderten Genauigkeit ab.
>
> Was willst du uns mitteilen? Das TOF Messungen unmöglich sind? Dass sie
> zu ungenau sind? Was?

wie meinen  Lord Helmchen und warum fühlst Du Dich angesprochen?

ich will darauf hinaus, das bei der Messung von 2 oder mehr KM Strecke, 
mit der angedachten Auflösung von 2-3 cm Genauigkeit jeder kleinste 
Einfluß eine Rolle spielt und dazu gehört ganz sicher auch die 
Luftfeuchtigkeit.

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus B. schrieb:
> angedachten Auflösung von 2-3 cm Genauigkeit

Man sieht du bist ein Experte.

Aber dann sag doch mal, wie hoch schätzt du die Abweichung bei einer TOF 
Messung mit angenommener Laufzeit für das statistische Mittel der 
Atmosphäre?
Und dann noch kompensiert durch Messungen sagen wir mal am Startpunkt 
der Messung? Von welchen Größenordnungen reden wir da?

: Bearbeitet durch User
von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Bernhard schrieb:
> Die Messung soll so genau sein, das ich die 3cm Unterschied exakt und
> wiederholbar nachweisen kann!

Wie genau sind denn deine 3 cm?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Ich frage mich was es für eine Uhr sein
>> muss, wenn man beispielsweise die Laufzeit von Licht, oder Funkwellen
>> messen möchte?
>
> TOF Messungen sind heute nicht mehr so das große Problem. Gerade im
> prof. Bereich bei größeren Entfernungen ist das Standard.

Messung des Phasenunterschiedes wäre auch noch 'ne Möglichkeit zu TOF 
noch etwas Genauigkeit draufzusetzen. Wenn es darum geht, nur ein 
kleines Δ zu ermitteln, kann man sich auf den Phasenversatz beschränken.

Letztlich eine Variante des Interferometers.
* https://de.wikipedia.org/wiki/Interferometrie

Man kann sich mal die Gravitationswellendetektoren (bspw. LIGO) 
anschauen, wie genaueste Lauflängenunterschiede ermittelt werden.
* https://de.wikipedia.org/wiki/LIGO#Funktionsweise

Wobei LIGO relative Unterschiede von 10⁻²² erkennt, also weit genauer 
als die popligen grob 10⁻⁵ ... 10⁻⁶ des TO.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Cyblord -. schrieb:

>> Nur gibt es da keine Auflösungsangabe. Ganz sicher nicht im cm Bereich.
>
> Interessanter wäre auch die Genauigkeit und nicht die Auflösung.

Genau:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Aufl%C3%B6sung_und_Genauigkeit

von Harald W. (wilhelms)


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Cyblord -. schrieb:

>> Wie berechnet man dann die momentane Streckendämpfung für das
>> entsprechende Messmedium?
>
> Aus Messwerten für Druck und Temperatur kann man das abschätzen bzw.
> gibt es sicher eine Formel die hinreichend genau ist.

Ja, nennt sich Edlen-Formel. Die funktioniert aber nur in geschlossenen
Räumen, weil draussen die "Wetterverhältnisse" über die Messstrecke
nicht überall gleich sind.

von Harald W. (wilhelms)


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Christian M. schrieb:

> klar, dass wir in einer Innenkugel leben:

Beweis: Schuhsohlen nutzen sich an der Spitze und an den Hacken viel
stärker ab als in der Mitte.

von Bernhard (feoglo)


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Stell später eine Zeichnung ein und beschreibe mal genau was ich machen 
möchte!
Eine frage zur GPS Messung:
Messpunkt 1 ist auf bodenhöhe, Messpunkt 2 liegt 300 meter senkrecht, 
mittels lot darüber.
Gps zeigt mir für beide messpunkte die exakt gleiche position an?

von Dieter S. (ds1)


Angehängte Dateien:

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Falls es mit Laser und Reflektor sein soll, siehe z.B. LDM 301 im Anhang 
(bis 3000 Meter, Messgenauigkeit +/- 20 mm). Das wird dann aber im 
Vergleich zu einer GNSS Lösung vermutlich teuer.

von Cyblord -. (cyblord)


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Bernhard schrieb:
> Gps zeigt mir für beide messpunkte die exakt gleiche position an?

GPS bietet dir auch eine Höheninformation. Arbeitet also in 3D.

von Klaus B. (forrestjump)


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Bei der Entfernung wird in der Regel die Laufzeitmessung zum tragen 
kommen.
Nun ist Laser das gebräuchlichste Mittel.
Das Disto von Leica kann laut Werbung ohne Prismenreflektor bis 250m 
Entfernung  im mm Bereich messen.
Bliebe zu klären,  ob mit einem entsprechend großen Prismenspiegel auch 
weit größere Distanzen "experimentell" wie die hier angesprochene damit 
gemessen werden könnten. Rein theoretisch mein ich.

Und hier ein Beispiel wie es die Hochschule Neubrandenburg macht.
Auch dort der Hinweis auf meteorologischen Parameter Temperatur, 
Luftdruck und Luftfeuchte.

https://www.hs-nb.de/fachbereich-landschaftswissenschaften-und-geomatik/forschung-kooperation/institute-im-fachbereich/messen-forschen-pruefen-institut-ev/messen/mekometer-5000/

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Klaus B. schrieb:
> Bei der Entfernung wird in der Regel die Laufzeitmessung zum tragen
> kommen.

Stimmt so nicht, z.B. die Leica Disto Geräte messen die Phase und eignen 
sich auch nicht für die gewünschte Entfernung.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Gps zeigt mir für beide messpunkte die exakt gleiche position an?
>
> GPS bietet dir auch eine Höheninformation. Arbeitet also in 3D.

Schau dir mal das Feld hasl (o.ä.) im NMEA-Protokoll an. (hasl = height 
above sea level).

Frag jetzt aber nicht, ob Sealevel nach Kronstadt oder Amsterdam oder 
sonstwas.
Die Höhenbestimmung erfordert IMHO mehr empfangbare Satelliten als für 
die reine Position. Kann also sein, das du eher die Position als die 
Höhe weisst.

Das resultiert wohl aus der Geschichte, GPS wurde ursprünglich für die 
Marine entwickelt, die ja bekanntlich meist auf Seehöhe operiert. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Bradward B. schrieb:
>
> Die Höhenbestimmung erfordert IMHO mehr empfangbare Satelliten als für
> die reine Position. Kann also sein, das du eher die Position als die
> Höhe weisst.

Nein, die Position bei einem Fix enthält auch die Höhe, diese ist 
lediglich ungenauer als die Lage.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Die Höhenbestimmung erfordert IMHO mehr empfangbare Satelliten als für
>> die reine Position. Kann also sein, das du eher die Position als die
>> Höhe weisst.
>
> Nein, die Position bei einem Fix enthält auch die Höhe, diese ist
> lediglich ungenauer als die Lage.

Naja, sprichste von 2D-Fix (mindestens 3 Sats sichtbar) oder 3D-Fix 
(mind 4 Sats sichtbar) ?

https://www.tipronet.net/wissen/gps-tracker/wann-ist-eine-gps-verbindung-vollstaendig

Es gibt auch Geräte die zusätzlich einen Luftdruckmesser für die 
barometrische Höhenmessung haben - bspw. wenn man wiedermal beim 
Klettern in der Wand im Hochtal  kaum den Himmel sieht ...

von Ralf X. (ralf0815)


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Bradward B. schrieb:
> Es gibt auch Geräte die zusätzlich einen Luftdruckmesser für die
> barometrische Höhenmessung haben - bspw. wenn man wiedermal beim
> Klettern in der Wand im Hochtal  kaum den Himmel sieht ...

Nicht nur Luftdruck, sondern auch Druck allgemein, damit Taucher 
wenigstens wissen, wie tief sie sind, wenn schon die Standortbestimmung 
nicht mehr geht.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> In jungen Jahren bekam ich das Bastelbuch "Werkbuch für Jungen"

...

Hier die vollständige Bilder...

von Rainer W. (rawi)


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Bradward B. schrieb:
> Frag jetzt aber nicht, ob Sealevel nach Kronstadt oder Amsterdam oder
> sonstwas.

MSL (definiert durch EGM-96-Geoid, auch im WGS84 verwendet)

> Die Höhenbestimmung erfordert IMHO mehr empfangbare Satelliten als für
> die reine Position. Kann also sein, das du eher die Position als die
> Höhe weisst.

Bei Beschrängung auf eine 2D-Bestimmung wird die Höhe fest gesetzt, so 
dass eine Variable weniger bestimmt werden muss und entsprechend ein 
Satellit weniger erforderlich ist, um das Gleichungssystem zu lösen. Die 
verbleibenden Variablen, zwei für die Position und eine für die Zeit, 
erfordern drei Satelliten. Bei der heutigen GNSS-Abdeckung sollte die 
Zahl der sichtbaren Satelliten nur äußerst selten derart knapp sein. 
Problematisch ist eher Mehrfachempfang.

von Klaus B. (forrestjump)


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Dieter S. schrieb:
> Klaus B. schrieb:
>> Bei der Entfernung wird in der Regel die Laufzeitmessung zum tragen
>> kommen.
>
> Stimmt so nicht, z.B. die Leica Disto Geräte messen die Phase und eignen
> sich auch nicht für die gewünschte Entfernung.

Ich schrieb doch "experimentell" mit Prismenreflektor um die Entfernung 
zu erhöhen, weil die Distanzangaben von Leica "ohne" Reflektor gelten.
Ist das keine Kombinationsmessung aus Laufzeit und Phase?
Hab das Datenblatt noch nicht gelesen.

von Rainer W. (rawi)


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Dieter S. schrieb:
> Nein, die Position bei einem Fix enthält auch die Höhe, diese ist
> lediglich ungenauer als die Lage.

Wenn der Empfänger auf 2D-Position konfiguriert ist, wird der Höhenwert 
nicht aus den Satellitendaten bestimmt. Dass die Höhe bei 3D ungenauer 
ist, liegt daran, dass die untere Hälfte des Himmels durch die Erde 
verdeckt ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Bradward B. schrieb:

> Die Höhenbestimmung erfordert IMHO mehr empfangbare Satelliten als für
> die reine Position.

Ja, nach der Theorie genau einen mehr.

von Dieter S. (ds1)


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Klaus B. schrieb:
>
> Ich schrieb doch "experimentell" mit Prismenreflektor um die Entfernung
> zu erhöhen, weil die Distanzangaben von Leica "ohne" Reflektor gelten.
> Ist das keine Kombinationsmessung aus Laufzeit und Phase?
> Hab das Datenblatt noch nicht gelesen.

Phasenmessung bei den Leica Disto Geräten:

https://shop.leica-geosystems.com/measurement-tools/disto/blog/measuring-techniques-faq

Und auch der von Dir zitierte Mekometer verwendet sie, aus dem 
Datenblatt:

"Die Distanzmessung basiert beim ME 5000 auf dem Prinzip der 
Phasenmessung einer periodisch modulierten Lichtwelle. Die Länge des 
Lichtweges wird aus der Modulationsfrequenz, den 
Ausbreitungseigenschaften der Lichtwelle und aus der Phasenlage bei der 
Rückmodulation bestimmt."

Wobei es für den TO egal sein dürfte worauf des Messprinzip basiert 
solange er seine Vorstellungen umsetzen kann. Nur wird es nichts mit 
einer "Längenerweiterung" von z.B. den Leica Disto Geräten, die gehen 
nicht so weit, auch nicht mit Reflektor.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Frag jetzt aber nicht, ob Sealevel nach Kronstadt oder Amsterdam oder
>> sonstwas.
>
> MSL (definiert durch EGM-96-Geoid, auch im WGS84 verwendet)

OK. Dann wäre aber das Problem der Brückenbauer an der Deutsch-Schweiz 
Grenze nicht aufgetaucht. OK, GPS war denen sowieso zu ungenau:

https://www.swr.de/wissen/flops-in-der-technikgeschichte-hochrheinbruecke-100.html

> Bei Beschrängung auf eine 2D-Bestimmung wird die Höhe fest gesetzt, so
> dass eine Variable weniger bestimmt werden muss und entsprechend ein
> Satellit weniger erforderlich ist, um das Gleichungssystem zu lösen. Die
> verbleibenden Variablen, zwei für die Position und eine für die Zeit,
> erfordern drei Satelliten.

Nebenbemerkung: Eigentlich gehen in die Rechnung beim GPS als eine Art 
der Hyperbel-Navigation die Differenz zweier Variablen ein und nicht die 
Variablen direkt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperbelnavigation#L%C3%B6sung_auf_der_Erdoberfl%C3%A4che_bzw._im_Raum

> Bei der heutigen GNSS-Abdeckung sollte die
> Zahl der sichtbaren Satelliten nur äußerst selten derart knapp sein.

Kommt drauf an, es muss ja eine direkte Sichtlinie bestehen und die 
Satelliten müßen ausreichend Hoch übern Horizont (15°) stehen. Bei (US-) 
GPS hat man weltweit nur 24 Stück. Da der Signal-Empfangskegel eines GPS 
Satelliten eben nur einen Teil der Halbkugel abdeckt reduziert sich das 
theoretische Maximum von 12 weiter....

https://ivvgeo.uni-muenster.de/vorlesung/GPS_Script/grundlagen_sichtbarkeit.html

> Problematisch ist eher Mehrfachempfang.

Gemeint ist Mehr-wege-empfang ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrwegempfang

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Bradward B. schrieb:
> Kommt drauf an, es muss ja eine direkte Sichtlinie bestehen und die
> Satelliten müßen ausreichend Hoch übern Horizont (15°) stehen. Bei GPS
> hat man weltweit nur 24 Stück. Da der Signal-Empfangskegel eines GPS
> Satelliten eben nur einen Teil der Halbkugel abdeckt reduziert sich das
> theoretische Maximum von 12 weiter....

Ist doch Geschwurbel. Wann hattest du bei GPS das letzte mal weniger als 
8 Satelliten?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Kommt drauf an, es muss ja eine direkte Sichtlinie bestehen und die
>> Satelliten müßen ausreichend Hoch übern Horizont (15°) stehen. Bei GPS
>> hat man weltweit nur 24 Stück. Da der Signal-Empfangskegel eines GPS
>> Satelliten eben nur einen Teil der Halbkugel abdeckt reduziert sich das
>> theoretische Maximum von 12 weiter....
>
> Ist doch Geschwurbel. Wann hattest du bei GPS das letzte mal weniger als
> 8 Satelliten?
jetzt, gestern, vorgestern, ...

von Cyblord -. (cyblord)


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Bradward B. schrieb:
>>> Kommt drauf an, es muss ja eine direkte Sichtlinie bestehen und die
>>> Satelliten müßen ausreichend Hoch übern Horizont (15°) stehen. Bei GPS
>>> hat man weltweit nur 24 Stück. Da der Signal-Empfangskegel eines GPS
>>> Satelliten eben nur einen Teil der Halbkugel abdeckt reduziert sich das
>>> theoretische Maximum von 12 weiter....
>>
>> Ist doch Geschwurbel. Wann hattest du bei GPS das letzte mal weniger als
>> 8 Satelliten?
> jetzt, gestern, vorgestern, ...

Unsinn

von Dieter S. (ds1)


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Zu dieser Diskussion über die Anzahl der sichtbaren GNSS Satelliten und 
die daraus resultierende Position: für den TO nicht relevant, wenn er 
eine Messung mit einer Genauigkeit im Zentimeterbereich benötigt ist 
freie Rundumsicht und eine gute GNSS Antenne entscheiden, mit nur einem 
2D-Fix wäre er weit weg von der gewünschten Genauigkeit, auch mit 
Korrekturdaten.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Unsinn

Ja, das behaupten manche User gerne wenn sie an ihre Wissensgrenzen 
stoßen.

von Rainer W. (rawi)


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Bradward B. schrieb:
> OK. Dann wäre aber das Problem der Brückenbauer an der Deutsch-Schweiz
> Grenze nicht aufgetaucht. OK, GPS war denen sowieso zu ungenau:

Die hatten einen Vorzeichenfehler bei der Umrechnung vom geodätischen 
Datum - sie haben die Differenz schlicht und einfach mit dem falschem 
Vorzeichen angebracht.

Bradward B. schrieb:
> Bei (US-) GPS hat man weltweit nur 24 Stück.

Ja und?
Wieviele GNSS gibt es inzwischen?
Die Zeiten wo NAVSTAR GPS das Monopol hatte, sind vorbei.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Die hatten einen Vorzeichenfehler bei der Umrechnung vom geodätischen
> Datum - sie haben die Differenz schlicht und einfach mit dem falschem
> Vorzeichen angebracht.

Warum haben die eigentlich nicht permanent gemessen ?! (Lasernivellierer 
o.ä.) OK, der Fehler ist den Planern, Architekten passiert, die selten 
den Weg aus dem Büro raus auf die Baustelle ins Echte Leben schaffen.

von Harald W. (wilhelms)


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von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer W. schrieb:
> Bradward B. schrieb:
>> Bei (US-) GPS hat man weltweit nur 24 Stück.
>
> Ja und?
> Wieviele GNSS gibt es inzwischen?
> Die Zeiten wo NAVSTAR GPS das Monopol hatte, sind vorbei.

Die vertikale Genauigkeit ist bei jedem satgestütztem System ungenauer, 
als die horizontale.

von Harald W. (wilhelms)


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Timo W. schrieb:

> GNSS(GPS, Galileo, glonass)

OT: Interessantes Detail zum GLONASS:
Bei einer Brückenführung auf einer Kreuzfahrt (lange vorm krieg in UA)
fragte ich, ob sie das amerikanische oder das russische System zur
Positionsbestimmung nutzen. Die Führererin sagte mir, es gäbe kein
russisches System: Das Glonass wäre eine ukrainische Entwicklung. :-)

von Rainer W. (rawi)


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Ralf X. schrieb:
> Die vertikale Genauigkeit ist bei jedem satgestütztem System ungenauer,
> als die horizontale.

Ich schrieb auch schon, was der Grund ist:

Rainer W. schrieb:
> Dass die Höhe bei 3D ungenauer ist, liegt daran, dass die untere Hälfte
> des Himmels durch die Erde verdeckt ist.

Timo W. schrieb:
> Differential "GPS" (oder jedes andere GNSS), also die exakte Messung der
> Distanz zwischen zwei Empfängern ist was benötigt wird.

Nur kommst du ohne die Phasenmessung von RTK nicht auf die geforderte 
Genauigkeit. Ob die Auswertung in Echtzeit passiert, ändert nichts am 
anderen Empfänger.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer W. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Die vertikale Genauigkeit ist bei jedem satgestütztem System ungenauer,
>> als die horizontale.
>
> Ich schrieb auch schon, was der Grund ist:
>
> Rainer W. schrieb:
>> Dass die Höhe bei 3D ungenauer ist, liegt daran, dass die untere Hälfte
>> des Himmels durch die Erde verdeckt ist.

Diese Formulierung halte ich zumindest mal für ungenügend.
Selbstverständlich kann man von seinem aktuellen Standort auf der Erde 
maximal weniger als die die Hälfte der umkreisenden Satelliten erfassen.
Aber das an sich ist ja egal, da es sowohl für horizontale, wie auch 
vertikale Ortung der Fall ist.

Teilt man die für den eigenen Standpunkt gültige Hemisphäre in 
gleichgrosse Waben auf (= Anzahl der sichbaren Satelliten), kann man 
leicht erkennen, dass sich die meisten Satelliten lagebedingt bedeutend 
besser für die horizontale Ortsbestimmung eignen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Allein schon die Durchwalkung der Erde durch den Mond verursacht auf die 
Entfernung einen vergleichbar hohen Fehler. Auch die 
Bodentemperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter machen da etwas 
aus.

von Rainer W. (rawi)


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Timo W. schrieb:
> Sogar billige empfänger in budget smartphones nutzen
> SBAS+Trägerphase und kommen damit auf Genauigkeiten im Meterbereich.

Die Trägerfrequenz liegt im Bereich um 1.6 GHz. Das entspricht einer 
Wellenlänge von 19 Zentimetern. Und dann kommst du mit "Genauigkeiten im 
Meterbereich", die ohne Trägerphase angeblich nicht möglich ist. :-(
Die Trägerphase braucht man für den Zentimeterbereich.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Wollmann
Danke Markus, schön, dass das noch jemand hat. Es soll auch ein 
"Werkbuch für Mädchen" gegeben haben, da hätte Lotta wieder was zu 
meckern. Vermutlich Puppenstuben und Kaufläden als Bastelvorschläge.
Beitrag "Re: Kurzwellenspule Detektor bauen"
Beitrag "Literatur zum Selbstbau von Sendern und Empfängern"

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Wollmann
>  Es soll auch ein
> "Werkbuch für Mädchen" gegeben haben, da hätte Lotta wieder was zu
> meckern.

Heute fasst man die Zielgruppen " *für Mädchen" oder "* für Jungen" 
einfach zu "* für dummies" zusammen. Siehe Beispiel Gerd Weichhaus: 
"Elektronik Basteln für dummies" im Anhang.

> Vermutlich Puppenstuben und Kaufläden als Bastelvorschläge.

Der Schwerpunkt wurde wohl von den handwerklichen Grundfertigkeiten" auf 
"Reparatur kommerzieller Produkte" erweitert, der Selberbauteil dagegen 
beschränkt sich IMHO zu sehr auf Zusammenstecken auf Steckbrett statt 
Aufbautipps für ganze Geräte.

: Bearbeitet durch User
von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Dieter D. schrieb:
> Allein schon die Durchwalkung der Erde durch den Mond verursacht
> auf die
> Entfernung einen vergleichbar hohen Fehler. Auch die
> Bodentemperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter machen da etwas
> aus.

Diese (-) Verteiler sind hier die Forenpest!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> dummies
auch wieder Puppen, aus der Unfallforschung.

Wir hatte auch einen "Kaufladen", der wurde an Weihnachten aus dem 
Speicher geholt. Vermutlich vom Urgroßvater gebaut, der war Schreiner.
Die Familiensaga behauptet, im Alter sei er die Straßen entlanggegangen 
und habe "Haustüren gestreichelt", die er selbst mal gefertigt hatte.

Ein Onkel hatte eine Filmkamera, da muss es noch eine Aufnahme der 
Weihnachtsfeier geben, mit dem Kaufladen drauf. "Normal-8" Format, dazu 
wurde ein 16mm-Film in eine Kassette eingelegt und wie später die 
Tonband-CompactCassette nach der halben Aufnahmedauer umgedreht. Nach 
der Entwicklung wurde der dann der Länge nach aufgetrennt. "Super-8" kam 
später.

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter D. schrieb:

> Allein schon die Durchwalkung der Erde durch den Mond verursacht auf die
> Entfernung einen vergleichbar hohen Fehler.

Du meinst die Gezeiten?

von Rbx (rcx)


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Bernhard schrieb:
> Würde auch ein Massband nehmen oder schritte abzählen ;)

Naja, Drachenschnur 100m oder Schritte 200 für 100m .. ich würde mal bei 
der Uni  den Physikern fragen, ob die was für länger Streckenmessung 
haben.

Darüber hinaus gibt es mehrere Möglichkeiten - die man aber am besten 
erstmal selber für sich ausprobiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Entfernungsmessung

von Harald W. (wilhelms)


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Rbx schrieb:

>> Würde auch ein Massband nehmen oder schritte abzählen ;)
>
> Naja, Drachenschnur 100m oder Schritte 200 für 100m .. ich würde mal bei
> der Uni  den Physikern fragen, ob die was für länger Streckenmessung
> haben.
>
> Darüber hinaus gibt es mehrere Möglichkeiten - die man aber am besten
> erstmal selber für sich ausprobiert:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Entfernungsmessung

Langsam erinnern mich die Vorschläge hier an die Antworten, wie man
am besten die Höhe eines Turms mit Hilfe eines Barometers bestimmt.
Der beste Vorschlag war: Barometer fallen lassen und die Sekunden
zwischen sichtbaren und hörbaren Aufschlag zählen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Harald W. schrieb:
> Langsam erinnern mich die Vorschläge hier an die Antworten, wie man
> am besten die Höhe eines Turms mit Hilfe eines Barometers bestimmt.
> Der beste Vorschlag war: Barometer fallen lassen und die Sekunden
> zwischen sichtbaren und hörbaren Aufschlag zählen.

Wo ist das (D)ein Problem?
Hol Dir einen anständigen Drucksensor und schon kannst Du unter 
Anwendung der Barometrischen Höhenformel und Differenzmessung die Höhe 
"genau" messen.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Barometer-Frage
dem Physiker Niels Bohr zugeschrieben

Diese Entfernungsmessgeräte hat vor allem das Militär zur Perfektion 
entwickelt.

von Klaus B. (forrestjump)


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Bernhard (feoglo)
könnte ja auch mal etwas präzesieren. ZB meinte er, die Messpunkte 
würden nicht auf dem Boden liegen. Wo dann genau? Womöglich unter 
Wasser? Da besteht Klärungsbedarf.
Die Distanz und die gewünschte Genauigkeit, da ist professionelles 
Equippment vonnöten. Kann er das bezahlen, kann er damit umgehen? Steht 
sein Wunsch im Verhältnis zu den erwartenden Kosten?
Wenn die Messung nicht nur Spielerei ist, sondern einen triftigen Grund 
hat, kann man sich doch auch an ein entsprechendes Institut wenden und 
Hilfestellung erbeten. Das Mekometer sieht doch ziemlich transportabel 
aus.

von Oliver S. (oliverso)


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Klaus B. schrieb:
> Bernhard (feoglo)
> könnte ja auch mal etwas präzesieren.

Eben. Z.B., ob es direkte Sicht vom Start zum Ziel gibt, oder nicht.

Oliver

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Lasermessung
Das weist auf eine Sichtverbindung hin. Vielleicht gibt es bei 
Militärgerätehändlern etwas Gebrauchtes zum Ausschlachten. Die lassen 
sich Präzision aber gern vergolden.

P.S.
Herr Lehrer, ich weiß was:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4zession
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4zision

von Dieter S. (ds1)


Angehängte Dateien:

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Vielleicht mal ein Beispiel einer GNSS Messung von heute über ca. 50 
Minuten an einem festen Punkt mit SAPOS-HEPS Korrekturdaten.

Die Empfangssituation ist nicht optimal: keine gute Rundumsicht aufgrund 
hoher Bäume bzw. Gebäude und starker Bewölkung (leicht regnerisches 
Wetter).

Empfänger: u-blox ZED-F9P

Antenne: u-blox Multi-band GNSS Antenna ANN-MB-00

Download und Abspeichern der SAPOS-HEPS Korrekturdaten per NTRIP Client 
während des Messung (ca. 2 MByte Daten im Messzeitraum).

Der GNSS Empfänger speichert die empfangenen Rohdaten auf einer SD-Karte 
fürs Postprocessing, dadurch ist keine Funkverbindung erforderlich.

Postprocessing der Daten mit RTKLIB.

Die Bilder im Anhang zeigen das Ergebnis, es werden nur die Messpunkte 
mit hoher Qualität verwendet (kann man auswählen).

"Abweichung_Lage_Hoehe.JPG" ist die Schwankung der Lage (die beiden 
oberen Kurven, 2 cm Achsenskala) bzw. Höhe (untere Kurve, 10 cm 
Achsenskala).

"Abweichung_Lage_ab_11_20.JPG" zeigt nur die Schwankung der Lage ab 
11:20 (5 mm Raster), ab diesem Zeitpunkt erhält man sehr stabile 
Messwerte.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Oh, ihr Spielkinder. Der To will sicher 3 cm detektieren, also nicht 2,9 
cm oder 3,1 cm. und das auf der Distanz von 2 km! Und das mit 
Sicherheit, kicher. selten so gelacht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> 3cm länger als A - B, also 2000,03m

Also ein Unterschied in der sechsten Stelle. Frequenzmessungen kann man 
mit GPS-Normal etwa auf >10 Stellen machen, man muss nur eine 
(bezahlbare) Messmethode haben, die das ausnutzt. Und von 1mm war nicht 
die Rede.
Das Gezappel oben in "Abweichung_Lage_ab_11_20.JPG" ist auf 10-15mm 
begrenzt.
Also etwas ungenauer als gehofft. Aber zwischen "Haben wollen" und 
"Bekommen können" darf vielleicht noch etwas Spielraum sein.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Diese Entfernungsmessgeräte hat vor allem das Militär zur Perfektion
> entwickelt.

Was an Genauigkeit fehlt, kann das Militär mit Kaliber resp. 
Splitterradius "Kompensieren".

Scherenfernrohr wurde noch nicht erwähnt, damit bestimmt man die 
Entfernung über die Parallaxe. Da ein  Schweizer - Modell mit 
Tritium-Licht: 
https://www.kern-aarau.ch/fileadmin/user_upload/Aldo/Wehrtechnik/Scherenfernrohr_10x50_d.pdf

von Dieter S. (ds1)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Das Gezappel oben in "Abweichung_Lage_ab_11_20.JPG" ist auf 10-15mm
> begrenzt.
> Also etwas ungenauer als gehofft.

Was genau versteht Du an der Aussage

"Für Deutschland wurde SAPOS-HEPS (Hochpräziser Echtzeit
Positionierungs-Service) entwickelt. Er bietet eine Lagegenauigkeit von
ca. 1–2 cm und eine Höhengenauigkeit von ca. 2–3 cm."

nicht?

Dass es im einen Fall mm, im anderen cm sind?

von Peter F. (toto)


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Bernhard schrieb:
> Folgende Messung sollte möglich sein:

Keine Ahnung was du willst. Du hast also nicht nur 2 Messpunkte, sondern 
drei.A-B-C.
Zwischen A und B ist die Distanz fest 2km? Zwischen A und C ist sie 
2.00003 km?
Sind das feste Messpunkte? Darf ich an den Messpunkten Spiegel oder 
Reflektoren o.Ä anbringen?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald W. schrieb:
> Du meinst die Gezeiten?

Bingo oder Volltreffer (auf Deutsch).

Vermutlich war der TO auf dem Großen Broken und las dort, wie ein großer 
Mathematiker dort über Messungen die Dreieckswinkelsumme von 180 Grad 
bewies. Nun will er das im kleinen Massstab über 2km überprüfen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter D. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Du meinst die Gezeiten?
>
> Bingo oder Volltreffer (auf Deutsch).
>
> Vermutlich war der TO auf dem Großen Broken und las dort, wie ein großer
> Mathematiker dort über Messungen die Dreieckswinkelsumme von 180 Grad
> bewies. Nun will er das im kleinen Massstab über 2km überprüfen.

Oft merken es die Leute, wie sich je nach Bahnverlauf des Mondes oder 
Bodentemperatur der Boden unter ihren Füssen hebt und senkt, können das 
aber nicht einordnen und werden von Selbstzweifeln geplagt.
Stehen sie gerade auf einer Hell-Dunkelgrenze mit unterschiedlicher 
Albedo, kommen sie teilweise sogar aus dem Gleichgewicht und/oder kommen 
ins stolpern.

von Dieter S. (ds1)



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Noch mal eine GNSS Messung von heute über ca. 40 Minuten, diesmal mit 
zwei GNSS Empfängern an zwei festen Punkten (Abstand ca. 50 Meter) mit 
SAPOS-HEPS Korrekturdaten und zusätzlich der Abstand zwischen den 
Empfängern wenn die beiden GNSS Empfänger als Base und Rover verwendet 
werden (also die Base die Korrekturdaten liefert).

Sonst fast alles wie bei der Messung weiter oben, diesmal bei guter 
Rundumsicht und Bewölkung.

Die Bilder im Anhang zeigen das Ergebnis.

"Skyplot.JPG" sind die sichtbaren Satelliten im Messzeitraum.

"Abweichung_Lage_E1_SAPOS.JPG" ist die Abweichung der Lage von Empfänger 
1 mit SAPOS HEPS Korrekturdaten (5 mm Raster, alle Messungen im 
Messzeitraum).

"Abweichung_Lage_E2_SAPOS.JPG" ist die Abweichung der Lage von Empfänger 
2 mit SAPOS HEPS Korrekturdaten (5 mm Raster, alle Messungen im 
Messzeitraum).

"Abweichung_Lage_E1_E2_Base_Rover.JPG" ist die Abweichung der Lage von 
Empfänger 2 bezogen auf Empfänger 1 (5 mm Raster), es wurden keine 
SAPOS-HEPS Korrekturdaten verwendet. Es ist derselbe Messzeitraum wie 
oben, nur wurden beim Postprocessing die Daten der beiden Empfänger 
verwendet.

Warum die relativ starke Abweichung bei Empfänger 2 in eine Richtung? 
Empfänger 2 stand nicht sehr stabil, der Boden war relativ weich. Sehr 
wahrscheinlich ist im Messzeitraum das Stativ der Antenne etwas tiefer 
eingesunken.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Ralf X. schrieb:
> Oft merken es die Leute, wie sich je nach Bahnverlauf des Mondes oder
> Bodentemperatur der Boden unter ihren Füssen hebt und senkt

Muss man Bewusstseins-erweiternde Drogen nehmen, um auf diesen Trip zu 
kommen?

von Cyblord -. (cyblord)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Oft merken es die Leute, wie sich je nach Bahnverlauf des Mondes oder
>> Bodentemperatur der Boden unter ihren Füssen hebt und senkt
>
> Muss man Bewusstseins-erweiternde Drogen nehmen, um auf diesen Trip zu
> kommen?

Nein, verrückt sein reicht. Solche Leute merken dann auch Wasseradern 
und Erdstrahlen.

von Harald W. (wilhelms)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:

>> Oft merken es die Leute, wie sich je nach Bahnverlauf des Mondes oder
>> Bodentemperatur der Boden unter ihren Füssen hebt und senkt
>
> Muss man Bewusstseins-erweiternde Drogen nehmen, um auf diesen Trip zu
> kommen?

Das sich durch die Gezeiten nicht nur das Wasser, sondern auch
der Boden hebt und senkt, ist eine Tatsache und keine Einbildung.
Merken wird man das aber normalerweise nicht.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Muss man Bewusstseins-erweiternde Drogen nehmen, um auf diesen Trip zu
>> kommen?
>
> Das sich durch die Gezeiten nicht nur das Wasser, sondern auch
> der Boden hebt und senkt, ist eine Tatsache und keine Einbildung.
> Merken wird man das aber normalerweise nicht.

Diese Auswirkung auf die irdische feste Oberfläche nennt man im 
Unterschied zu den auswirkungen des Mondes auf die Wasseroberfläche 
"Erdgezeiten":

* https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgezeiten
* 
https://www.welt.de/wissenschaft/article2381005/Erdboden-hebt-und-senkt-sich-taeglich-80-Zentimeter.html


Auswirkungen auf das Erdmagnetfeld durch die Gezeiten werden auch 
verstärkt diskutiert: 
https://www.spp-dynamicearth.de/projekte/erdmagnetfeld/multiskalenseparation-gezeiteninduzierter-magnetfelder.html

Schaut man sich die Messwerte aus der PTB-Waldhütte an sieht man 
deutlich Tages-Rhytmen: 
https://www.ptb.de/cms/nc/ptb/fachabteilungen/abt2/fb-25/ag-251/live-daten-erdmagnetfeldmessung.html

von Harald W. (wilhelms)


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Bradward B. schrieb:

> Diese Auswirkung auf die irdische feste Oberfläche nennt man im
> Unterschied zu den auswirkungen des Mondes auf die Wasseroberfläche
> "Erdgezeiten":
>
> * https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgezeiten
> *
> 
https://www.welt.de/wissenschaft/article2381005/Erdboden-hebt-und-senkt-sich-taeglich-80-Zentimeter.html

> Schaut man sich die Messwerte aus der PTB-Waldhütte an sieht man
> deutlich Tages-Rhytmen:
> 
https://www.ptb.de/cms/nc/ptb/fachabteilungen/abt2/fb-25/ag-251/live-daten-erdmagnetfeldmessung.html

Vermutlich wird irgendwo in der PTB auch direkt das Schwerefeld der
Erde gemessen. Das beeinflusst u.a. die Zeitmessung mit sog. Optischen
Uhren. Wobei nicht die Uhr beeinflusst wird, sondern die Zeit!

von Udo S. (urschmitt)


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Bernhard schrieb:
> Gerne auch längere Strecken, 10, 20, 30 kilometer..

Wenn du in 1,2m Höhe misst, dann muss dein Objekt bei 30 km Entfernung 
schon in über 50m Höhe sein, dass du es überhaupt noch siehst.

Siehe https://www.omnicalculator.com/de/physik/erdkruemmung-rechner

von Peter F. (toto)


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Udo S. schrieb:
> Wenn du in 1,2m Höhe misst, dann muss dein Objekt bei 30 km Entfernung....

Man weiß halt nicht was der TO will. Es wird ja gemutmaßt, dass es hier 
um eine Messung der Auswirkungen des Mondes auf die Landfläche geht. 
Wenn das stimmen sollte, könnte man das auch anders messen. Die großen 
Entfernungen sollen ja die Auflösung erhöhen. Was sich aber 
Messtechnisch schwierig gestaltet. Man könnte aber auch ins Kleine 
gehen.

Z.B. bei einer theoretischen benötigten Auflösung von 3cm(30mm)auf 10Km. 
Wären das auf 1km 3mm, bei 100m 0.3mm, bei 10m 0,03mm, also 3 
hundertstel mm.
Man könnte es so messen wie die Gravitationswellen. Mit einem 
Michelson-Interferrometer. Was dann so im Bereich der halben Wellenlänge 
messen kann.

Ein 10m Interferrometer mit einfachen(günstigen) Mitteln praktisch 
aufzubauen, ist zwar ziemlich schwer, aber nicht unmöglich.

von Kutte R. (kutte)


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Peter F. schrieb:
> Interferrometer >>Interferometer,
die Dinger sind meist nicht aus Eisen (Ferrum)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Jawoll Herr Oberlehrer, det fiel mir ooch uff.
Laut Wikipedia aus dem Latein über das Altfranzösische:
https://de.wikipedia.org/wiki/Interferenz_(Physik)
"lateinisch inter ‚zwischen‘ und ferire über altfranzösisch s’entreferir 
‚sich gegenseitig schlagen"

Wir wissen auch nicht, ob die "Entfernungsmessung" komplett aus der 
Ferne erfolgen soll, oder ob man am entfernten Punkt einen GPS-Empfänger 
aufstellen darf.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bernhard schrieb:
> Kann man sowas über Funksender/Empfänger realisieren oder gibt es da
> andere Möglichkeiten?

Es gibt eine Möglichkeit mittels Sender und Richtantenne an zwei 
Positionen. Jeweils der andere Sender sendet zurück, wenn das Signal 
empfangen wurde. Die Frequenz des hin und her Sendens ist ein Maß für 
den Abstand. Bei 2km ergibt sich eine Frequenz von ungefähr 65kHz. Für 
einen brauchbaren Mittelwert müssten 10 Tausend Zyklen gemessen werden.

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