Hallo ins Forum, hin und wieder habe ich Mal so ein altes HiFi Gerät zur Reparatur. Dort sitzt die Mechanik bisweilen fest, da sich die Schmiermittel verhärtet haben (Autoradio, Bandlaufwerk, CD-Player, Plattenspieler usw.). Erkennen kann ich meist so ein weisses Fett und klares klebriges Gel, war vermutlich vorher Öl. Im Service Manual finde ich leider keine Hinweise für die zu nutzenden Schmiermittel, möglicherweise, weil das damals in den Werkstätten sowieso bekannt war, was zu benutzen ist. Wer von den Technikern kann mir sagen, was das für Stoffe sind und welche ich mir zulegen sollte bzw. wo ich diese erhalte. Schon Mal besten Dank für Eure Hinweise. Maria S.
Maria S. schrieb: > hin und wieder habe ich Mal so ein altes HiFi Gerät In alten Grundig-Unterlagen sind regelmässig Schmiermittel samt Warenbezeichnung und Bezugsquelle angegeben, auch Klebstoffe oder Isoliermittel für Hochspannung - aber alles 60er, 70er und 80er Jahre.
Wir benutzen Molykote weiße Schmierpaste D und DX. Unser Vorrat ist schon etwas älter. ob die auch an Private verkaufen, weiß ich nicht. :-( Schau Dir mal die Seite an: https://www.dupont.de/molykote.html mfg
Bei den Schmierstoffen geht es meist um Kunststoffzahnräder. Man liest, dass Kunststoffe meist nicht geschmiert/geölt werden müssen, aber die Hersteller der Geräte haben das offensichtlich aus gutem Grund doch vorgenommen. Unterscheidet sich das Molykote weiße Schmierpaste D und DX durch die Viskosität? Einen Hinweis auf Molykote EM-50L Schmierfett hatte ich auch Mal gelesen. Die Angaben in den Datenblättern kann ich leider nicht deuten. Bei den alten mechanischen Uhren wurde Molykote Fett auch verwendet, meine ich. Die Bezugsquelle für kleine Mengen als Dose und nicht im Fass ist stets mein Problem. Kann noch jemand geeignete Öle empfehlen?
Öle haben die Eigenschaft zu kriechen. Das willst du nicht!
> Bei den Schmierstoffen geht es meist um Kunststoffzahnräder. Bei Cera-Grease sagt der Hersteller das es fuer Kunststoff verwendet werden darf. Es gibt Schmierstoffe die machen Kunststoff kaputt. Das ist deshalb die erste Frage der man nachgehen muss! Des weiteren ist auch die kleine Tube von Tamiya super. Damit kann man das Zeug bestens applizieren und die Menge wird fuer ein Leben plus Weitervererbung ausreichen. Ansonsten koennte man ueber Schmierstoffe seitenweise Abhandlungen schreiben. Aber das wollen wir ja nun wirklich nicht. :) > Öle haben die Eigenschaft zu kriechen. Das willst du nicht! Korrekt! Das will man nicht. Deshalb laesst man unbedingt den Finger von Silikonoel oder anderem Silkonbassiertem Zeugs. Vanye
Maria S. schrieb: > Autoradio, Bandlaufwerk Das sollte auch im Winter noch funktionieren. Deshalb auf Temperaturbereich der Schmiermittel achten. Manches Mittelchen ist bei Frost unbrauchbar!!!
Maria S. schrieb: > Unterscheidet sich das Molykote weiße Schmierpaste D und DX durch die > Viskosität? Aus den Datenblättern: D: Höherer Temperaturbereich (bis 250 °C), für niedrige Geschwindigkeit und als Einlaufschmierstoff. Besserer Korrosionsschutz. "Nicht wie Fette oder Öle übermäßig aufgetragen". DX: Temperaturbereich bis 125 °C, etwas weicher, für niedrige und mittlere Drehzahlen. "Übermäßige Schmierung schadet nicht" Wenn ich mich für eine entscheiden müsste, würde ich bei den genannten Anforderungen daher DX kaufen. Sonst einfach beide - pro Tube bezahlt man unter 20 €, erhältlich bei vielen Versendern.
Wenn es um Potiachsenfett / Dämpferfett für weichen Toast- oder Kasetten-Auswurf oder Tonarmlift geht: Beitrag "Fett für "Dämpfung" des Schlittens im Toaster" Beitrag "Alps Potentiometer reinigen" Beitrag "Plattenspieler, Tonarm-Lift, Dämpfung erneuern" Beitrag "Fett in Kunststoff/Metall Getriebe zieht Fäden pappt und klebt, Bezeichnung?" Klüber Hemmfett wurde ebenfalls genannt. Klübersynth RA 44-3502 Artikel-Nr.: 012262 zur Geräuschreduzierung und mechanischen Dämpfung Klübersynth RA 44-702, RA 44-1502, RA 44-3500 und RA 44-3502 sind hochviskose, vollsynthetische Spezialschmierfette, die Ihre Bauteile haptisch und akustisch dämpfen und damit das Betätigungsgefühl deutlich angenehmer gestalten. Bauteile mit langsamen Bewegungen können Sie so mechanisch dämpfen und Geräusche, z.B. im Fahrzeuginnenraum, reduzieren. Das geheime Datenblätter im Anhang. Klüberplex RA 44-2601 Artikel-Nr.: 020375 Hochviskoses Dämpfungsschmierfett für den Fahrzeuginnenraum Als Hersteller von Komponenten für den Fahrzeuginnenraum und als OEM haben Sie den Anspruch, Ihren Kunden ein komfortables Fahrerlebnis zu bieten. Voraussetzung hierfür ist, dass sich die im Fahrzeug befindlichen Bauteile frei von Geräuschen bewegen. Gleichzeitig sollen sie ein haptisch hochwertiges Betätigungsgefühl liefern. Dabei spielt die Auswahl des Schmierstoffs eine wesentliche Rolle, da er die optimale Funktion Ihrer Bauteile unterstützt. Mit Klüberplex RA 44-2601 bieten wir Ihnen einen hochviskosen Schmierstoff, der passgenau diese wachsenden Anforderungen über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs erfüllt. Er verleiht Ihren Bauteilen für den Fahrzeuginnenraum durch mechanische und akustische Dämpfung ein hochwertiges Betätigungsgefühl. Darüber hinaus ermöglicht Klüberplex RA 44-2601 durch sorgfältig ausgewählte hochwertige Rohstoffe einen weiten Gebrauchstemperaturbereich. Ob das die Fette sind, die die Potihersteller verwenden?
Ove M. schrieb: > Öle haben die Eigenschaft zu kriechen. Das willst du nicht! Doch, ich denke schon. Die Menge ist so gering, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie die weitere Mechanik erreicht. Das Öl muss ins Lager laufen, um z.B. rotierende Wellen in metall Lagern zu schmieren, wie z.B. bei den Elektromotoren und Schwungmassen. In den alten Bandlaufwerken, auch Videorecordern, sind einige drin.
Übrigens habe ich gelesen, dass auch Fett wandert: in Objektiven verklebt es die Lamellen der Blende. In einigen alten Service-Manuals für hochwertige Geräte habe ich das Öl ISOFLEX PDP65 für Bronze Messing Sinterlager gelesen, habe dazu jedoch keine Bezugsquelle für die Hobbywerkstatt. Wäre das evtl. allgemein für metallische Lager geeignet? Dort ist jedoch kein Fett aufgeführt, d.h. in den Produkten solcher Hersteller wird im Antrieb nicht gefettet, nur geölt. Wie sieht das Schmieren bei den Plattenspielern aus? Und kommt man an die Lager im Motor und Arm überhaupt ran?
Maria S. schrieb: > Übrigens habe ich gelesen, dass auch Fett wandert: in Objektiven > verklebt es die Lamellen der Blende. Wo hast Du das gelesen? Im Frickelkindergarten? Irgendwas irgendwo gelesen ohne Quellenangabe ist Blabla. > In einigen alten Service-Manuals für hochwertige Geräte habe ich das Öl > ISOFLEX PDP65 für Bronze Messing Sinterlager gelesen, habe dazu jedoch > keine Bezugsquelle für die Hobbywerkstatt. Klingt nach der Lizenz zum Gelddrucken. Zumindest in der Dosis, in der es bei Ebay u.a. an die Gläubigen abgegeben wird. > Wäre das evtl. allgemein für > metallische Lager geeignet? Dort ist jedoch kein Fett aufgeführt, d.h. > in den Produkten solcher Hersteller wird im Antrieb nicht gefettet, nur > geölt. Wenn es notwendig wäre, weil das Lager kratzt oder Geräusche macht, würde ich eben dieses tauschen, weil dann Ölen eh nicht mehr dauerhaft nützt. Ansonsten nehme ich, ich höre schon den Aufschrei, einen Hauch Kardanöl (hat ne hohe Viskosität) vom Motorrad und wische damit mit einem Lappen mal über die Welle. > Wie sieht das Schmieren bei den Plattenspielern aus? Und kommt man an > die Lager im Motor und Arm überhaupt ran? Kauf Dir leber einen vernünftigen Plattenspieler. Meiner hat in 45 Jahren noch keine Wartung benötigt und an den Tonarm würde ich ohne Not schon mal gar nicht gehen. Ich frage mich immer wieder, warum Leute meinen, ohne Not irgendetwas warten zu müssen. Und wenn das nötig ist, steht das bei altem Kram im Servicemanual umd meist steht auch dabei, mit was zu schmieren/ölen ist.
Michael L. schrieb: > Maria S. schrieb: >> Übrigens habe ich gelesen, dass auch Fett wandert: in Objektiven >> verklebt es die Lamellen der Blende. > > Wo hast Du das gelesen? Im Frickelkindergarten? Irgendwas irgendwo > gelesen ohne Quellenangabe ist Blabla. Übliches Fett enthält als Schmierstoff ein Grundöl. Und das wandert nun mal langsam. Nix Frickelkindergarten. Michael L. schrieb: > Ansonsten nehme ich, ich höre schon den Aufschrei, einen Hauch > Kardanöl (hat ne hohe Viskosität) vom Motorrad und wische damit mit > einem Lappen mal über die Welle. Ich zitiere dich mal: > "Irgendwas irgendwo gelesen ohne Quellenangabe ist Blabla." Für "Kardanöle" (Ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit Ölen und Kardanöle kenne ich nicht) findet Google Öle von 10W30 bis 80W90. Das ist ziemlich unspezifisch. Wenn man hohe Viskosität will dann nimmt man ein ISO 320 oder 460. Für die Anwendung des TO würde ich kein Fett, sondern eine Paste verwenden: https://www.baumannoil.de/castrol-molub-alloy-paste-white-t-tube https://www.oelonline.com/kluber-wolfrakote-top-paste
Kurz: WENN die Lager hinüber sind, nützt das schönste Öl höchstens 5 Minuten. Ansonsten kann man Glück haben und das alte, verharzte Öl ersetzen.
Thomas F. schrieb: > (Ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit Ölen und Kardanöle kenne ich > nicht) Öl für Hypoidgetriebe meint er.
Maria S. schrieb: > so ein altes HiFi Gerät zur Reparatur Hallo, nach langem Nachlesen in erlesenen Foren im Internet zeigte sich, daß für die kleinen Motörchen mit Sinterlagern eben Sinterlageröl in vielfacher Ausführung geeignet sei, z.B. PDP 65 und für feine Kunststoffzahnräder oder Gleitschienen aus Kunststoff, wie man sie in CD-Playern häufig findet, weiße Vaseline aus der Drogerie. Es gibt sicherlich für Tasten, Plattenspieler-Tellerlager, Drehkondensatoren und Potentiometer noch andere Schmierstoffe. mfg
Thomas F. schrieb: > > Für die Anwendung des TO würde ich kein Fett, sondern eine Paste > verwenden: > https://www.baumannoil.de/castrol-molub-alloy-paste-white-t-tube > https://www.oelonline.com/kluber-wolfrakote-top-paste Thomas, das scheint vergleichbar zur Molykote weiße Schmierpaste D und DX s.o. zu sein. Michael L. schrieb: > Kauf Dir leber einen vernünftigen Plattenspieler. Danke Michael, den Rat werde ich dem nächsten Kollegen geben, wenn er mich um die Reparatur seines Schätzchens bittet. Vielleicht gibt es aber für ihn einen triftigen Grund für die Reparatur und sei es nur der Gedanke an die Umwelt. Meine Intention war lediglich vorbeugend so ein paar Mittel bei der nächsten Reparatur zur Hand zu haben, wenn es Mal daran klemmen sollte. Mein Musikserver hat zum Glück keine Mechanik.
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