Forum: Offtopic Alberta zieht AKW in Betracht


von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

vielleicht interessiert es Euch nicht so sehr, aber es ist so weit: Ein 
Atomkraftwerk Projekt könnte bei uns in Alberta bald Realität werden.

Hier der Link dazu: 
https://www.power-eng.com/nuclear/large-nuclear-plant-proposed-for-alberta/

Hier sind die Details:
https://iaac-aeic.gc.ca/050/documents/p89430/161347E.pdf

In gewisser Hinsicht halte ich das für einen sinnvollen Baustein einer 
verlässlichen und verstärkten Grundversorgung. Es verschafft uns mehr 
Zeit und kommt den Anforderungen der Elektromobilität entgegen. Außerdem 
könnte es helfen, die CO2-Emissionen abzuflachen. Man kann das natürlich 
unterschiedlich sehen, aber ich begrüße diesen Ansatz.

Wie seht Ihr das?

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Passt. Der CANDU Typ war einstmals beliebt bei sich vom Nachbarstaat 
bedroht fühlenden Staaten, die Plutonium für Atomwaffen benötigen. Wie 
etwa Indien und Pakistan. :)

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Passt. Der CANDU Typ war einstmals beliebt bei sich vom
> Nachbarstaat
> bedroht fühlenden Staaten, die Plutonium für Atomwaffen benötigen. Wie
> etwa Indien und Pakistan. :)

Hmm. Ich dachte da gleich an Trumpistan:-)

Beitrag #7897988 wurde vom Autor gelöscht.
von G. K. (zumsel)


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Gerhard O. schrieb:
> Außerdem
> könnte es helfen, die CO2-Emissionen abzuflachen. Man kann das natürlich
> unterschiedlich sehen, aber ich begrüße diesen Ansatz.

Das mit dem CO2 ist so eine Sache bei AKWs:

https://wua-wien.at/images/stories/publikationen/studie-energiebilanz-nuklearindustrie-kurzfassung.pdf

von Gerhard O. (gerhard_)


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G. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Außerdem
>> könnte es helfen, die CO2-Emissionen abzuflachen. Man kann das natürlich
>> unterschiedlich sehen, aber ich begrüße diesen Ansatz.
>
> Das mit dem CO2 ist so eine Sache bei AKWs:
>
> 
https://wua-wien.at/images/stories/publikationen/studie-energiebilanz-nuklearindustrie-kurzfassung.pdf

 Vielen Dank für diesen äußerst interessanten Bericht – er klingt sehr 
plausibel. Wahrscheinlich lassen sich ähnliche Bilanzen auch auf 
Raffinerien übertragen. Viele industrielle Prozesse dürften 
vergleichbare energetische und ökologische Profile aufweisen.

In der Nachbarprovinz Saskatchewan sollen die Uranvorkommen angeblich 
einen besonders hohen Erzgehalt haben. Das könnte die Gesamtsituation in 
gewissem Maße relativieren.

Letztlich wird deutlich, dass nahezu alle menschlichen Aktivitäten – 
mehr oder weniger – Auswirkungen mit sich bringen. Früher stellte dies 
hinsichtlich des Emissionsvolumens vermutlich ein geringeres Problem 
dar.

Beitrag #7897993 wurde vom Autor gelöscht.
von G. K. (zumsel)


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Gerhard O. schrieb:

> In der Nachbarprovinz Saskatchewan sollen die Uranvorkommen angeblich
> einen besonders hohen Erzgehalt haben. Das könnte die Gesamtsituation in
> gewissem Maße relativieren.

Ach, diese Vorkommen wurden erst vor kurzen entdeckt?

von G. K. (zumsel)


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von Gerhard O. (gerhard_)


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G. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> In der Nachbarprovinz Saskatchewan sollen die Uranvorkommen angeblich
>> einen besonders hohen Erzgehalt haben. Das könnte die Gesamtsituation in
>> gewissem Maße relativieren.
>
> Ach, diese Vorkommen wurden erst vor kurzen entdeckt?

Nein. Das glaube ich nicht. Angeblich stammte das Uran für die WK2 
Bomben und Aufbereitung aus dieser Gegend. Aber Genaues ist mir leider 
ohne Recherche auch nicht bekannt, weil ich mich früher eigentlich nie 
dafür interessierte.

Die Kühlwasserprobleme mit den französischen AKW waren/sind mir 
allerdings bekannt. Es ist ja schon früher vorgekommen und wird mit 
Klimawechsel auch in der Zukunft ein fortwährendes Ärgernis sein.

von G. K. (zumsel)


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Gerhard O. schrieb:
> G. K. schrieb:

>> Ach, diese Vorkommen wurden erst vor kurzen entdeckt?
>
> Nein. Das glaube ich nicht.

Und warum sollten dann diese Vorkommen dann nicht bereits in der von mir 
verlinkten Metastudie enthalten sein?

> ein fortwährendes Ärgernis sein.

Ja wenn das nur ein Ärgernis ist kann sich die Kohle für den Bumms in 
Kanada ja auch sparen.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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Gerhard O. schrieb:
> In gewisser Hinsicht halte ich das für einen sinnvollen Baustein einer
> verlässlichen und verstärkten Grundversorgung. Es verschafft uns mehr
> Zeit

Das dachte unsere Bundesregierung bereits vor mehr als 50 Jahren. Wir 
haben dafür immer noch kein Endlager, auch nicht in absehbarer Zukunft. 
Außerdem ist Atomstrom irre teuer.

Soviel zum Thema "sinnvoll".

von Gerhard O. (gerhard_)


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G. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> G. K. schrieb:
>
>>> Ach, diese Vorkommen wurden erst vor kurzen entdeckt?
>>
>> Nein. Das glaube ich nicht.
>
> Und warum sollten dann diese Vorkommen dann nicht bereits in der von mir
> verlinkten Metastudie enthalten sein?
Muß ich mir noch in Ruhe durchlesen.
>
>> ein fortwährendes Ärgernis sein.
>
> Ja wenn das nur ein Ärgernis ist kann sich die Kohle für den Bumms in
> Kanada ja auch sparen.
Es ist mehr als nur ein "Ärgernis":-)

Hier steht etwas über die WK2 Aktivitäten:

https://www.cnsc-ccsn.gc.ca/eng/resources/fact-sheets/canadas-contribution-to-nuclear-weapons-development/

https://www.cbc.ca/documentaries/how-canada-supplied-uranium-for-the-manhattan-project-1.7402051

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> In gewisser Hinsicht halte ich das für einen sinnvollen Baustein einer
> verlässlichen und verstärkten Grundversorgung. Es verschafft uns mehr
> Zeit und kommt den Anforderungen der Elektromobilität entgegen.

Atomkraftwerke an sich sind Kernkraftwerke schon ne feine Sache, das 
Problem ist lediglich der Standort und (fehlendes) Containment wenn im 
worst case doch mal was passiert.

Also für Länder mit geringer Bevölkerungsdichte wie Canada passend.
Wobei Wasserkraft sich oft als Alternative anbietet, bspw. in .de wird 
an der Donau viel Grundlast (Bahnstrom) erzeugt.

von G. K. (zumsel)


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Bradward B. schrieb:

> Atomkraftwerke an sich sind Kernkraftwerke schon ne feine Sache, das
> Problem ist lediglich der Standort und (fehlendes) Containment wenn im
> worst case doch mal was passiert.

Was kostet den ein Contaiment was einer Wasserstoffexplosion standhält?

https://www.youtube.com/results?search_query=fukushima+explosion

Oder einem Leistungspeak von 300GW wie in Tschernobyl?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>>> In der Nachbarprovinz Saskatchewan sollen die Uranvorkommen angeblich
>>> einen besonders hohen Erzgehalt haben. Das könnte die Gesamtsituation in
>>> gewissem Maße relativieren.
>>
>> Ach, diese Vorkommen wurden erst vor kurzen entdeckt?
>
> Nein. Das glaube ich nicht. Angeblich stammte das Uran für die WK2
> Bomben und Aufbereitung aus dieser Gegend.

Hm, da wird auch Kongo genannt und die Anreicherung fand in den USA 
(Hanford site) statt. 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Manhattan_Project_US_Canada_Map.svg

In Kanada hat die BRD Uran geschürft, das wurde aber eher "geheim" 
gehalten.

Beim Uranbergbau ist neben dem Erzgehalt auch wichtig, wie man das Erz 
ans Tage bringt, Open pit, in-situ Laugung wie in Kasachstan ist da das 
beste (und billigste). In-situ Laugung (schweflige Säure in den Berg 
pressen) hat man in Süd-Sachsen (Königsstein bei Dresden) 
gemacht.(https://www.uit-gmbh.de/de/news-und-messen/news/news-detail/uranprojekt-fuer-wismut-abgeschlossen)

von Thomas S. (thommi)


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In Schweden wird das auch immer wieder kontrovers diskutiert. Nach dem 
GAU in Harrisburg waren die Schweden für den mittelfristigen Ausstieg 
aus der Kernkraft. Der wurde teilweise auch vollzogen. Barsebäck ist 
abgeschaltet und momentan suchen sie wieder Personal für den Abbau.
Andererseits wurde ca 2010 entschieden, dass zehn neue Blöcke bei den 
vorhandenen Kraftwerken Oskarshamn, Ringhals und Forsmark gebaut werden 
sollen, was aber bis auf weiteres vertagt wurde.

Die Betreiber sind gerade nicht bereit, die alten Blöcke zu 
modernisieren, da es sich nicht rechnet

Laut einer Umfrage von TV Sverige sind jedoch mittlerweile mehr als 60% 
der Schweden wieder pro Kernkraft.

Zumindest werden dort nicht Kraftwerke aus purem Aktionismus 
abgeschaltet, wie es hier in Deutschland passierte, nachdem ein 
Kernkraftwerk in Japan durch einen Tsunami zerstört wurde. Das kann ja 
ach bei uns passieren, dass eine Tsunamiwelle vom schwarzen Meer die 
Donau aufwärts wandert, und Gundremmingen absäuft, und dass Bayern auf 
einer Verwerfungslinie liegt, die schlimmer als der San-Andreas-Fault 
ist, ist eh klar.

Ich habe in meiner Kindheit den Aufbau des Kraftwerkes Gundremmingen 
live miterlebt, und nun wird es zurückgebaut, nachdem man kurz vorher 
noch die Leistung gesteigert hat.

Ich weiss nicht, ob es in den 70ern schon so war, dass beim Bau eines 
KKW die Kosten für den Rückbau schon bereitliegen mussten. heute ist es 
so.

Gundremmingen hat damals acht Milliarden DM im Bau gekostet, wobei ich 
nicht weiss, ob es nur ein Block war , oder beide, also Block B und C. 
Block A hatte ja einen Totalschaden.

Über die abgebrannten Pellets brauchen wir nicht diskutieren, die sind 
ein Problem, aber mittlerweile nicht unbedingt mehr ein unlösbares.

Man kann die Isotope mit sehr langer Halbwertszeit auch noch 
energiebringend zu kurzlebigen spalten, die Reaktoren sind aber noch in 
der Entwicklung, momentan gibt es da nur ein paar Forschungsreaktoren, 
welche die Fission der Abfallprodukte der KKWs erzwingen.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Was kostet den ein Contaiment was einer Wasserstoffexplosion standhält?

Da hilft Belüftung, die Probleme mit explosiven Gasansammlungen kennt 
man auch aus dem nicht-nuklearen bereich und hat gelernt (wenn man 
willens ist) damit umzugehen.

> https://www.youtube.com/results?search_query=fukushima+explosion
>
> Oder einem Leistungspeak von 300GW wie in Tschernobyl?
Eben Peak, Bruchteil einer Sekunde und die Energie lässt man über 
Sollbruchstellen weg.
Tschernobyl hatte kein Containment, deshalb verteilte der Graphitbrand 
das Strahlende Inventar über halb Europa - Europa war den Russen schon 
immer egal.

von Michael B. (laberkopp)


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Gerhard O. schrieb:
> In gewisser Hinsicht halte ich das für einen sinnvollen Baustein einer
> verlässlichen und verstärkten Grundversorgung

Das Uran kommt aus Russland ?

Unsere Atommächte, Frankreich und Grossbritannien, bauen auch noch 
solche Chernobyls. Die brauchen ja das Plutonium.

Baukosten Hinkley Point C 37 Milliarden €, Sizewell C 47 Milliarden €, 
und darin sind noch nicht die Entsorgungskosten, die Deutschland gerade 
so viel Spass machen weil der Müll aus dem absaufenden Asse Bergwerk 
wieder rausgeholt werden muss, leider sund die Fässer verrostet und 
zerplatzt.

Bei 11 Milliarden erzeugten kWh/Jahr kostet die kWh also 4€/Laufzeit, 
bei 40 Jahren Lebensdauer 10ct, und das noch ohne Betriebskosten und 
Brennstoffkosten.

Diese gigantischen Kosten tut man sich nur an, wenn man das AKW für die 
Bombe braucht, nicht für den Strom, da gibt es lang billigere 
Alternativen.

Achso: Grossbritannien macht keinen Strom mehr aus Kohle. Nur noch 
Hackschnitzel. Dazu verfeuern die ALLE aus Kanada exportierte 
Hackschnitzel (weil sie selbst keinen Wald mehr haben).

von G. K. (zumsel)


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Michael B. schrieb:

> Diese gigantischen Kosten tut man sich nur an, wenn man das AKW für die
> Bombe braucht, nicht für den Strom, da gibt es lang billigere
> Alternativen.

Frankreich sitzt auf so viel Plutonium das die nicht wissen wohin mit 
dem Zeug.

von Alexander (alecxs)


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Thomas S. schrieb:
> Über die abgebrannten Pellets brauchen wir nicht diskutieren, die sind
> ein Problem, aber mittlerweile nicht unbedingt mehr ein unlösbares.

Na dann ran an den Speck! Gen Z löst gar nichts mehr für uns.

https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/atomausstieg/asse-ii-endlager-gau

Nemopuk schrieb:
> Das dachte unsere Bundesregierung bereits vor mehr als 50 Jahren. Wir
> haben dafür immer noch kein Endlager, auch nicht in absehbarer Zukunft.

Das Problem hat die Bundesregierung in den 60er Jahren doch gelöst!

https://www.youtube.com/watch?v=piaV0uPnQso

von Thomas S. (thommi)


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Michael B. schrieb:
> Unsere Atommächte, Frankreich und Grossbritannien, bauen auch noch
> solche Chernobyls. Die brauchen ja das Plutonium.

Nein, bauen sie nicht. Cernobyl hat RBMK-Reaktoren, GB und F nicht.

von Alexander (alecxs)


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Einen THTR-300 bauen sie jedenfalls nicht.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Unsere Atommächte, Frankreich und Grossbritannien, bauen auch noch
>> solche Chernobyls. Die brauchen ja das Plutonium.
>
> Nein, bauen sie nicht. Cernobyl hat RBMK-Reaktoren, GB und F nicht.

Ja, die meisten "westlichen" Argumente für den Tschernobyl-Reaktortyp 
kamen aus den USA von den Reaktorebetreibern in Hanford und Savannah 
river. Weil die einen ähnlichen Typ benutzen, der Vorteil liegt das man 
den Reaktor auch nutzen kann, um waffenfähiges Kernmaterial zu erzeugen.

Das war ja auch der Grund, warum Hanford damals gebaut wurde. Hanford 
ist inzwischen stillgelegt und wird seit Jahrzehnten zurück gebaut.

Der Tschernobyl-Reaktortyp (positiver void coefficient) wurde meines 
Wissens auch in Litauen eingesetzt. In Litauen hatte man ähnliche 
Probleme wie in Tschernobyl, das litauischer Personal handelte aber 
besonnener und liess es nicht knallen.

von Udo S. (urschmitt)


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Bradward B. schrieb:
> Da hilft Belüftung,

Was dem Wort "contain" in "Containment" allerdings krass widerspricht.

Thomas S. schrieb:
> ber die abgebrannten Pellets brauchen wir nicht diskutieren, die sind
> ein Problem, aber mittlerweile nicht unbedingt mehr ein unlösbares.

Weshalb unser größter Befürworter für AKWs auch gleich mal sagt, dass in 
seinem Bundesland Bayern aber kein Endlager gebaut wird.

Fakt ist, AKWs sind zu teuer, konkurrenzfähig werden sie nur wenn man 
die Ewigkeitskosten auf die Allgemeinheit umlegt, wie das die großen 
Unternehmen in Deutschland auf wunderbare Weise elegant gelöst haben. 
Nicht nur das, sie haben sich die Kraftwerke auch noch zum guten Teil 
vom Staat bauen lassen. Nur die Gewinne während des Betriebs, die waren 
privat.

Außerdem macht man es einem miltiärischen Gegner schön leicht zumindest 
eine Drohkulisse aufzubauen. Er braucht keine eigenen Kernwaffen 
einzusetzen. Die sehr schmutzige Bombe ist schon vor Ort, er muss sie 
nur noch aufplatzen lassen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Udo S. schrieb:
> Fakt ist, AKWs sind zu teuer, konkurrenzfähig werden sie nur wenn man
> die Ewigkeitskosten auf die Allgemeinheit umlegt, wie das die großen
> Unternehmen in Deutschland auf wunderbare Weise elegant gelöst haben.
> Nicht nur das, sie haben sich die Kraftwerke auch noch zum guten Teil
> vom Staat bauen lassen. Nur die Gewinne während des Betriebs, die waren
> privat.

Es war doch die Politik, die zur Jahrhundertwende die Privatisierung der 
Stromerzeugung und Verteilung durchgeprügelt hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> Der Tschernobyl-Reaktortyp (positiver void coefficient) wurde meines
> Wissens auch in Litauen eingesetzt.

Als das noch Teil der Sowjetunion war. Zu den "Bruderstaaten" hatte man 
weniger Vertrauen, wollte ihnen keinen für Waffenproduktion geeigneten 
Reaktor überlassen.

von Thomas M. (elo-ocho)


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Moinsen,

ob dieses AKW in Kanada gebaut wird oder auch nicht wird sich zeigen. 
Die "Energie-Probleme" zwischen heute und 2045 wird es nicht lösen.

Aber vielleicht ist das ja diese "Renaissance der Kernkraft" von der die 
Tagesschau immer erzählt.

Vielleicht sollte jedes sterbende AKW-Projekt, mit genau der medialen 
Aufmerksamkeit zu Grabe getragen werden, mit der es angekündigt wurde, 
aber das will ja keiner hören, schließlich sind nur wir deutschen so 
doof aus der Kernenergie auszusteigen, währende alle um uns herum AKW 
bauen.

Niederlande:

Dabei hat selbst die NZZ schon erkannt, das z.B. in den NL wohl keins 
der beiden von der rechten Regierung angekündigkten AKW gebaut wird.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/die-niederlande-wollen-mehr-atomkraft-es-fehlen-aber-die-investoren-ld.1849903

Polen:

Polen baut, mal wieder, 2 AKW. Die hatten Ende der 80er und in den 90ern 
schon 2 AKW bauen wollen. Die haben aber nicht 2, nicht 4 und nicht 6, 
die haben gar keins. Ob sich das jemals ändert? Ober bauen die 79 SMR?

Nach Pressemeldungen, da kursieren ja die verschiedensten Daten, sollen 
die beiden (oder 3) an Westinghouse vergebenen Böcke 2033 in Betrieb 
gehen. Bei einer Bauzeit von +/- 15 Jahren sind die als 2028 angefangen 
zu bauen, oder?

https://www.handelsblatt.com/politik/international/energiewende-auf-polnisch-warschau-plant-79-kleine-atomkraftwerke-bis-2038-/29386060.html

Tschechien

Tschechien kann sich ein AKW AKW nicht leisten, baut also 4. Ganz 
bestimmt. Warum kann man sich ein AKW nicht leisten, die sollten doch 
Geld verdienen, und nicht kosten, oder?

Deutschland / Uganda

Läuft bei denen. Ein Youtuber macht "angenehm ideologiefrei"e 
Erklävideos und der deutsche ÖRR lobt das Projekt in den Himmel.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/dual-fluid-reaktor-ruanda-kernkraftwerk-atomkraft-100.html

Spoiler: Es fehlen die Penunsen. Aber vielleicht wird aus der Gas-Kathie 
ja noch eine Kenrkraft-Kathie. Für Steuergeldverschwendung war die Union 
ja schon immer zu haben, wenn da genug für die eigenen Leute abfällt.

Was mit Frankreich ist wird sich zeigen, die können vor Schulden kaum 
laufen und der Rechnungshof wird langsam wach. Aber die können ja sonst 
nix. Da die sich die Subventionen für den Verbraucherstrom aber schon 
lange nicht mehr leisten können, wäre das ene gute Gelgenheit, jetzt 
etwas Wind und PV zu bauen, und denen dann die Schuld an steigenden 
Strompreisen zu geben. Mit den AKW war das ja immer so billig.

Dänemark: Auch hier gint es Berichte, das Dänemark jetzt in die 
Kernkraft einsteigt. Das ist so nicht richtig, die sind jetzt aber offen 
für eine Prüfung von Standorten und Finanzierbarkeiten. Was rauskommt 
sollte klar sein, außer die Regierung bindet so viel Geld an den Bau 
eines AKW, dass es sich für einen Betreiber wieder lohnt.

Schweden geht rein in die Kartoffeln und raus aus den Kartoffeln, ob 
nach dem Olkiluoto-Desaster noch ein AKW in Skandinavien in Betrieb 
gehen wird, darf bezweifelt werden.

Hier noch ein kleiner Abriss über die Lage der Kernkraft 2024:

https://www.iwr.de/news/atomkraftwerke-weltmarkt-verharrt-auch-2024-in-der-talsohle-atomstrom-fuer-ki-anwendungen-zu-teuer-news39007

https://www.iwr.de/news/weltmarkt-flaute-atomkraftwerke-erstes-halbjahr-2024-gehen-weltweit-vier-neue-kernkraftwerke-in-betrieb-akw-kursk-2-in-russland-endgueltig-abgeschaltet-news38791

Hinweis zu Atomstrom für KI-Anwendungen:
Wenn in den USA ein Großverbraucher kein öffentliches Netz nutzt, also 
sein RZ direkt an da AKW Anflanscht und ein Kabel über den Zaun wirft, 
dann müssen keine Netzgebühren gezahlt werden. Das macht den Strom 
natürlich unschlagbar billig. Sonst lohnt das nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> Ja, die meisten "westlichen" Argumente für den Tschernobyl-Reaktortyp
> kamen aus den USA von den Reaktorebetreibern in Hanford und Savannah
> river. Weil die einen ähnlichen Typ benutzen, der Vorteil liegt das man
> den Reaktor auch nutzen kann, um waffenfähiges Kernmaterial zu erzeugen.

Unter den US-Reaktoren für kommerziellen Betrieb erinnere ich mich an 
keinen Graphit-Reaktor. Die USA unterschieden zwischen denen für 
Pu-Produktion, und den kommerziellen. Die kommerziellen 
Druckwasserreaktoren leiteten sich aus den U-Boot Reaktoren ab.

Technisch hatten die RBMKs immerhin eine als positiv betrachtete 
Eigenschaft: Eine niedrige Energiedichte, die sie weniger agil macht, 
besser beeinflussbar. So hiess es zumindest damals. Die Kehrseite davon, 
das Risiko einer ausgeprägt inhomogenen Leistungsverteilung, zeigt sich 
später.

Graphitreaktoren anderer Technik fand man allerdings im UK. Ein 
resultierendes Problem löste man, indem man den Komplex Windscale in 
Sellafield umbenannte.

von G. K. (zumsel)


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Thomas M. schrieb:

> Dänemark: Auch hier gint es Berichte, das Dänemark jetzt in die
> Kernkraft einsteigt. Das ist so nicht richtig, die sind jetzt aber offen
> für eine Prüfung von Standorten und Finanzierbarkeiten. Was rauskommt
> sollte klar sein, außer die Regierung bindet so viel Geld an den Bau
> eines AKW, dass es sich für einen Betreiber wieder lohnt.

Das war nur Propaganda der AKW-Jubelperser.

> Hinweis zu Atomstrom für KI-Anwendungen:
> Wenn in den USA ein Großverbraucher kein öffentliches Netz nutzt, also
> sein RZ direkt an da AKW Anflanscht und ein Kabel über den Zaun wirft,
> dann müssen keine Netzgebühren gezahlt werden. Das macht den Strom
> natürlich unschlagbar billig. Sonst lohnt das nicht.

Dafür ist der Zappelstrom aus AKWs nicht geeignet und AKWs stehen auch 
gerne mal länger still.

von G. K. (zumsel)


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(prx) A. K. schrieb:

> Graphitreaktoren anderer Technik fand man allerdings im UK. Ein
> resultierendes Problem löste man, indem man den Komplex Windscale in
> Sellafield umbenannte.

Und die Reste vom dem Unfall in den 50'ern sind immer noch nicht 
weggeräumt.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas M. schrieb:
> Hinweis zu Atomstrom für KI-Anwendungen

Sollte sich das KI-Thema allerdings mittel- bis langfristig als Windei 
entpuppen, und sei es auch nur der aktuell exorbitante Energieverbrauch, 
sitzt man anschliessend auf einer Halde gebrauchter und nicht 
abbezahlter KKWs irgendwo in der Pampa. Wenn die Betreiberunternehmen es 
betriebswirtschaftlich klug anstellen, gehen die einfach Pleite.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas S. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Unsere Atommächte, Frankreich und Grossbritannien, bauen auch noch
>> solche Chernobyls. Die brauchen ja das Plutonium.
>
> Nein, bauen sie nicht. Cernobyl hat RBMK-Reaktoren, GB und F nicht.

Der genaue Typ spielt keine Rolle, auch unsere Reaktoren konnten 
vorzüglich die Umwelt versauen. Hamm hat 1986 Strahlung in 4-facher 
Intensität wie Chernobyl abbekommen,  die Erde bei Hamburg 
(Strahlenunfall Geesthacht) ist immer noch verseuchter als die 
Bayerischen Wälder nach Chernobyl.

Das alles wird von unseren Atombumsköppen natürlich ausgeblendet, 
wunschgemässe Amnesie.

Apropos Hamm: der gesamte Thoriumbrennstoff liegt da immer noch rum, 
auch 40 Jahre später gibt es keine Entsorgung.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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G. K. schrieb:
> Und wie jedes Jahr im Sommer verkacken es die AKWs in Frankreich mal
> wieder:

Dafür kriegen sie dann den Solarstrom-Überschuss aus D. :)

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> Atomkraftwerke an sich sind Kernkraftwerke schon ne feine Sache, das
> Problem ist lediglich der Standort und (fehlendes) Containment wenn im
> worst case doch mal was passiert.

Als idealer Standort von Energieerzeugungsverfahren dieser Risikoklasse 
eignet sich das hiesige Zentralgestirn. Auf ein teures Containment kann 
verzichtet werden. Mit extrem langfristigen Nebenwirkungen ist zwar 
vielleicht zu rechnen, darf man jedoch als ausser aller Betrachtung 
ignorieren.

Es sind auch schon mehrere Wege sicherer Übertragungstechnik erprobt und 
erfolgreich im Einsatz. Teils bereits seit Hunderten bis Tausenden von 
Jahren, etwa im Ernährungs- und Transportwesen (Windmühlen, 
Segelschiffahrt).

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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(prx) A. K. schrieb:

> Als idealer Standort von Energieerzeugungsverfahren dieser Risikoklasse
> eignet sich das hiesige Zentralgestirn. Auf ein teures Containment kann
> verzichtet werden. Mit extrem langfristigen Nebenwirkungen ist zwar
> vielleicht zu rechnen, darf man jedoch als ausser aller Betrachtung
> ignorieren.
>
> Es sind auch schon mehrere Wege sicherer Übertragungstechnik erprobt und
> erfolgreich im Einsatz. Teils bereits seit Hunderten bis Tausenden von
> Jahren, etwa im Ernährungs- und Transportwesen (Windmühlen,
> Segelschiffahrt).

Du meinst die sogenannte "Fernfusion"?

von (prx) A. K. (prx)


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G. K. schrieb:
> Du meinst die sogenannte "Fernfusion"?

Ja. Diesen schönen Begriff kannte ich noch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Es sind auch schon mehrere Wege sicherer Übertragungstechnik erprobt und
> erfolgreich im Einsatz. Teils bereits seit Hunderten bis Tausenden von
> Jahren, etwa im Ernährungs- und Transportwesen (Windmühlen,
> Segelschiffahrt).

Dorthin bewegen wir uns ja mit großen Schritten! War doch viel 
romantischer! Und voll entschleunigt! ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

gut, Eure Einschätzungen zu lesen! Mich würde interessieren, wie weit 
diese Technik mittlerweile tatsächlich fortgeschritten ist. Immer wieder 
liest man von neuen Konzepten wie dem MSR (Molten Salt Reactor). Ist der 
CANDU-Reaktor da eigentlich immer noch Stand der Technik?

Natürlich ist es immer mit Vorsicht zu genießen, wenn man sich auf die 
Hochglanzbroschüren derjenigen verlässt, die direkt in die Entwicklung 
oder Vermarktung involviert sind – da wird naturgemäß alles ins beste 
Licht gerückt.

Persönlich würde ich modulare, mobile Kleinreaktoren mit überschaubarer 
Leistung begrüßen. Sie ließen sich je nach Bedarf kombinieren und 
könnten bei Wartung oder Austausch zentral überholt werden. Gerade in 
abgelegenen Regionen, wo vielerorts noch Dieselgeneratoren zur 
Stromerzeugung eingesetzt werden, wäre so ein Konzept ideal. Ob sich das 
technisch umsetzen lässt und ob es fiskalisch tragbar wäre, kann ich 
nicht beurteilen. Aber ich halte es für sinnvoll, "out of the box" zu 
denken und die ganze Reaktortechnik neu zu durchleuchten.

Man hört ja auch immer wieder von Thorium-Reaktorkonzepten. Allerdings 
scheinen dort noch einige technische Hürden zu bestehen, die bislang 
nicht gelöst sind.

Wie dem auch sei – bei uns in Alberta steht die Frage nun ganz konkret 
im Raum, wie wir uns zukünftig dazu positionieren wollen. Wie Ihr schon 
richtig angemerkt habt: Man muss das große Ganze im Blick behalten – 
insbesondere auch, was die langfristigen Kosten betrifft.

Gerhard

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Dorthin bewegen wir uns ja mit großen Schritten!

Mancher hat damit aber noch Probleme.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Falk B. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Es sind auch schon mehrere Wege sicherer Übertragungstechnik erprobt und
>> erfolgreich im Einsatz. Teils bereits seit Hunderten bis Tausenden von
>> Jahren, etwa im Ernährungs- und Transportwesen (Windmühlen,
>> Segelschiffahrt).
>
> Dorthin bewegen wir uns ja mit großen Schritten! War doch viel
> romantischer! Und voll entschleunigt! ;-)

Es ist eine Sache, romantisch die Dinge zu sehen, aber eine andere, den 
Anforderungen unserer augenblicklichen Welt ins Auge zu sehen.

Alle diese "romantischen" Beispiele funktionieren eigentlich nur im 
kleinen Maßstab.

von Michael B. (laberkopp)


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Gerhard O. schrieb:
> neuen Konzepten wie dem MSR

Neu ? Du meinst den Scheiss, der seit 70 Jahren nicht funktioniert ? 
Salzschmelzen sind hochaggressive Chemikalien, quasi Schwefelsäure im 
Rundrumpumpwerk.

Gerhard O. schrieb:
> Thorium-Reaktorkonzept

Thorium gibt es reichlich. Thorium wird im Reaktor in Uran umgewandelt. 
Ab dann läuft der ganz normale Uranreaktorprozess mit all seinen 
Nachteilen, wie Strahlenbelastung, Abfall, Versprödung.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Atomkraft_Nein_Danke.svg war immer 
ein hübsches Bild: der grösste Kernfusionsreaktor des Sonnensystems im 
Zentrum der Bewegung die Kernenergie ablehnt und ohne sie nicht 
existieren würde.

Der Reaktor ist schon da, wir müssen ihn nur nutzen. Und PV Module sind 
inzwischen so spottbillig geworden, dass sie billiger als, Dachschindeln 
und Wandverkleidungen sind, auch nicht-angeschlossen also verbaut werden 
sollten.

In Alberta ist doof, aber Süd-USA hat Sonne reichlich. Ebenso sollte 
Europa die karge spanische Hochebene statt mit subventionierten 
Olivenbâumen mit PV Modulen belegen, nur leider haben die Spanier dabei 
schon mal betrogen (lieferten Nachts soviel Strom) dass man denen nicht 
ein zweites Mal im guten Glauben Geld gibt.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Alle diese "romantischen" Beispiele funktionieren eigentlich nur im
> kleinen Maßstab.

Der Anteil Solar- und Windenergie war in D in die letzten Tagen 
keineswegs ein "kleiner Maßstab".

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Dorthin bewegen wir uns ja mit großen Schritten!
>
> Mancher hat damit aber noch Probleme.

Jaja, den neue, heilige Krieg gegen den Klimawandel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Massenhysterie

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Dorthin bewegen wir uns ja mit großen Schritten!

Ich sehe nur immer größere und adipöse Autos auf den Straßen.
Egal ob angeblich umweltfreundlich oder nicht.

Und wenn ich den letzten Tage zur Arbeit fahre, dann kann man auf der 
Autobahn eigentlich nur links fahren, denn rechts ist eine 
kontinuierliche Abfolge von 40-Tonnern unterwegs.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der Anteil Solar- und Windenergie war in D in die letzten Tagen
> keineswegs ein "kleiner Maßstab".

Jaja, nur noch ein paar Prozent, dann ist die Energiewende geschafft. 
Nur noch Solar auf 210GW und Wind auf um die 150GW ausbauen, dann leben 
wir im grünen, laktose und vor allem CO2-emissionfreien Paradies! Wir 
schaffen das! 8-)))

Und dann grünt es so grün, wenn Spanien's Blüten blühn. Ähhhh, Moment . 
.  .

von Ralf X. (ralf0815)


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(prx) A. K. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Dorthin bewegen wir uns ja mit großen Schritten!
>
> Mancher hat damit aber noch Probleme.

Mit 2,3 MB auf jeden Fall.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Jaja, den neue, heilige Krieg gegen den Klimawandel.

Eher Fritze Merz, im Herbst: Windräder abbauen, „weil sie hässlich sind“

Das Bild ist übrigens von ChatGPT, auf Bitte von mir. Bei Karikaturen 
ist die KI durchaus zu gebrauchen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:
> Der Reaktor ist schon da, wir müssen ihn nur nutzen. Und PV Module sind
> inzwischen so spottbillig geworden,

Stimmt. Was a) an der Massenproduktion und deren Optimierung und b) an 
MORDSMÄßIGEN Überkapazitäten in China liegt. Ich hab vor ein paar Tagen 
gehört, daß angeblich die DOPPELTE Produktionskapazität der 
Weltmarktnachfrage existiert. Mit dem dazugehörigen, selbstmörderischen 
Preiskampf. Alles schön vom chinesischen Staat massiv subventioniert.

Wir werden uns noch alle wundern, nicht nur die Chinesen.

> dass sie billiger als, Dachschindeln
> und Wandverkleidungen sind, auch nicht-angeschlossen also verbaut werden
> sollten.

Tja, dumm nur, daß so wenig wie eine Schwalbe einen Sommer macht, ebenso 
wenig billige Solarmodule eine stabile Stromversorgung ermöglichen. Da 
fehlen noch die bösen Speicher, und die sind in den nötigen Größen immer 
noch unbezahlbar. Ein paar kleine Lücken von ein paar Stunden können sie 
LOKAL stopfen. Mehr nicht.

von G. K. (zumsel)


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von Michael B. (laberkopp)


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Udo S. schrieb:
> Ich sehe nur immer größere und adipöse Autos auf den Straßen.

In meins passt allerdings weniger rein als in das Alte. Ok, ich wollte 
auch nichts grösseres, aus 4.26x1.71 mit 1.2t sind 4.36x1.90 und 1.5t 
geworden, aber da ich die Vordersitze wegen Airbags nicht mehr umklappen 
kann, gehen nicht mal 1.6m rein, in den alten 3m von Fussraum bis 
Heckklappe.

> Egal ob angeblich umweltfreundlich oder nicht.
> Und wenn ich den letzten Tage zur Arbeit fahre, dann kann man auf der
> Autobahn eigentlich nur links fahren, denn rechts ist eine
> kontinuierliche Abfolge von 40-Tonnern unterwegs

Arbeitskraft von Fernfahrern ist halt billig, an statt dass ein 
Lokführer die Container von 100 Lastwagen mitnimmt spart man sich das 
umladen lieber.

von Thomas M. (elo-ocho)


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Gerhard O. schrieb:
> ...Persönlich würde ich modulare, mobile Kleinreaktoren mit überschaubarer
> Leistung begrüßen. Sie ließen sich je nach Bedarf kombinieren und
> könnten bei Wartung oder Austausch zentral überholt werden. Gerade in
> abgelegenen Regionen, wo vielerorts noch Dieselgeneratoren zur
> Stromerzeugung eingesetzt werden, wäre so ein Konzept ideal. Ob sich das
> technisch umsetzen lässt und ob es fiskalisch tragbar wäre, kann ich
> nicht beurteilen. Aber ich halte es für sinnvoll, "out of the box" zu
> denken und die ganze Reaktortechnik neu zu durchleuchten. ...

Modulare, kleine Reaktoren (SMR) werden oder wurden gerade ziemlich 
gehypt. Dabei ist das Prinzip nicht neu, das hat es in Ubooten, 
Flugzeugträgern, Eisbrechern und sogar auf Schiffen, die extra für die 
Energieversorgung abgelegener Regionen gebaut wurden.

Die industrielle, kommerzielle Fertigung solcher kleinen Reaktoren durch 
Firmem wie Rolls Royce, NuScale Power und so weiter scheint weniger 
einfach zu sein, als von der Fan-Base behauptet, sonst würden die 
Projekte nach bejubelter Ankündigung ja nicht (fast) alle still sterben.

In China laufen wohl 2 200 MW-Anlagen, ich weiß aber nicht, mit welchem 
Erfolg.

> ...Man hört ja auch immer wieder von Thorium-Reaktorkonzepten. Allerdings
> scheinen dort noch einige technische Hürden zu bestehen, die bislang
> nicht gelöst sind. ...


Man hört auch immer wieder von Fusionsreaktoren

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ich möchte noch einen Aspekt in die Diskussion einbringen, der in 
Alberta durchaus von Bedeutung ist: Wie ihr wisst, wird hierzulande 
weiterhin intensiv in den Ölsanden produziert. Für die Förderung wird 
große Mengen Prozesswärme benötigt – bisher meist durch die Verbrennung 
von Erdgas erzeugt. In diesem Zusammenhang könnte die Abwärme eines 
Kernkraftwerks ein willkommener Nebeneffekt sein – vorausgesetzt, sie 
ließe sich technisch effizient nutzen. Ob das praktikabel ist, hängt 
stark vom Reaktortyp und dem konkreten Standort ab.

Grundsätzlich bin ich ein Befürworter von Photovoltaik, Windkraft und 
anderen Formen nachhaltiger Energiegewinnung. Dennoch muss eine stabile 
Grundversorgung gewährleistet sein – und genau hier liegt die 
Herausforderung. Große Batteriespeicher wären dafür eine ideale Lösung: 
Sie könnten im besten Fall nahezu verzögerungsfrei Lastspitzen abfangen 
oder Überschüsse aus erneuerbaren Quellen zwischenspeichern. Thermische 
Kraftwerke können solche schnellen Lastwechsel bekanntlich nur 
eingeschränkt leisten.

Was mir jedoch zunehmend Sorge bereitet, ist die Haltung unserer 
modernen Zivilisation, dass sowohl Energieerzeugung als auch Wirtschaft 
dauerhaft wachsen müssten, als wären sie per se positiv zu bewerten. 
Diese Denkweise birgt das Risiko zunehmender Verschwendung. Und diese 
Verschwendung hat eine physikalische Grenze: Jedes 
Energieverbrauchssystem produziert unvermeidlich Abwärme (entsprechend 
dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik). Diese Wärme muss letztlich 
über Strahlung ins Weltall abgegeben werden, um das planetare 
Gleichgewicht nicht zu stören.

Zugegeben, auf unserem heutigen Verbrauchsniveau ist dieser Effekt 
vermutlich noch vernachlässigbar. Doch mit Blick auf mögliche künftige 
Anwendungen von Kernfusion im industriellen Maßstab könnte sich das 
langfristig ändern. Wenn wir glauben, unbegrenzt Energie erzeugen zu 
können, ohne auf die Auswirkungen der Abwärme Rücksicht zu nehmen, 
könnten wir uns eines Tages auf globaler Ebene in ein neues Problem 
manövrieren. Denn praktisch jede Form von Energieverwendung endet in 
Wärme, die das System Erde thermisch belasten kann.

Ob unser Planet solche Energiemengen langfristig schadlos abstrahlen 
kann, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich finde, man sollte diese 
Fragen zumindest mitbedenken. Auch mit der Kernfusion als Energiequelle 
wäre ein sparsamer, bewusster Umgang sinnvoll – nicht nur aus 
ökologischer, sondern auch aus physikalischer Weitsicht.

Gerhard

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas M. schrieb:
> Vielleicht sollte jedes sterbende AKW-Projekt, mit genau der medialen
> Aufmerksamkeit zu Grabe getragen werden, mit der es angekündigt wurde,
> aber das will ja keiner hören, schließlich sind nur wir deutschen so
> doof aus der Kernenergie auszusteigen, währende alle um uns herum AKW
> bauen.

Ich schrieb dazu vor ein paar Monaten mal zusammen, wie großartig diese 
ganzen Projekte laufen:

Beitrag "Re: Speicher aus alten E-Auto Akkus"

Man sollte eher sagen: praktisch niemand mehr baut irgendwelche neuen 
AKWs.

Merke: auch andere können rechnen.

Thomas S. schrieb:
> und dass Bayern auf
> einer Verwerfungslinie liegt, die schlimmer als der San-Andreas-Fault
> ist, ist eh klar.

Es ist erst wenige Jahrzehnte her, da wurde hier ganz in der Nähe 
sehenden Auges rechtswidrig genau so ein AKW hier im sicheren 
Deutschland gebaut und dann zwangsstillgelegt. Soviel also zu: kann hier 
nicht passieren.

Stimmt. Die Erfahrung zeigt: dann passiert eben etwas anderes.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Was mir jedoch zunehmend Sorge bereitet, ist die Haltung unserer
> modernen Zivilisation, dass sowohl Energieerzeugung als auch Wirtschaft
> dauerhaft wachsen müssten, als wären sie per se positiv zu bewerten.

1972: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums

von Georg M. (g_m)


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Gerhard O. schrieb:
> vielleicht interessiert es Euch nicht so sehr

Nein, ganz und gar nicht, aber trotzdem danke für ein weiteres nutzloses 
Off-Topic-Geschwätz.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas M. schrieb:
> Modulare, kleine Reaktoren (SMR) werden oder wurden gerade ziemlich
> gehypt. Dabei ist das Prinzip nicht neu, das hat es in Ubooten,
> Flugzeugträgern, Eisbrechern und sogar auf Schiffen, die extra für die
> Energieversorgung abgelegener Regionen gebaut wurden.
>
> Die industrielle, kommerzielle Fertigung solcher kleinen Reaktoren durch
> Firmem wie Rolls Royce, NuScale Power und so weiter scheint weniger
> einfach zu sein, als von der Fan-Base behauptet, sonst würden die
> Projekte nach bejubelter Ankündigung ja nicht (fast) alle still sterben.

Ist auch eine total tolle Idee: anstatt 10 Hochsicherheitsbereichen hat 
man plötzlich hunderte. Alles ideale Ziele für Terroristen/"Befreier" 
jeder Art.

Die Not der Lobby muss schon sehr groß sein.

> In China laufen wohl 2 200 MW-Anlagen, ich weiß aber nicht, mit welchem
> Erfolg.
>
>> ...Man hört ja auch immer wieder von Thorium-Reaktorkonzepten. Allerdings
>> scheinen dort noch einige technische Hürden zu bestehen, die bislang
>> nicht gelöst sind. ...
>
>
> Man hört auch immer wieder von Fusionsreaktoren

Ganz genau. "Im Prinzip müsste es laufen" hab ich schon zu oft gehört.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas M. (elo-ocho)


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Gerhard O. schrieb:
> Wie ihr wisst, wird hierzulande
> weiterhin intensiv in den Ölsanden produziert. Für die Förderung wird
> große Mengen Prozesswärme benötigt – bisher meist durch die Verbrennung
> von Erdgas erzeugt.

Anderes Thema, aber vielleicht sollte man mit dem Unsinn auch 
aufhören...

von Gerald B. (gerald_b)


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Gerhard O. schrieb:
> Früher stellte dies
> hinsichtlich des Emissionsvolumens vermutlich ein geringeres Problem
> dar.

Jain. Früher wurde bei der Erzaufbereitung Schwefel, Arsen und andere 
flüchtige Dinge ohne Rauchfilter einfach in die Luft geblasen. Auch 
Quecksilber, Blei und andere Schwermetalle und der ganze chemische Zoo, 
quasi.
Die Emmissionsmengen waren im Verhältnis zu heute klein, aber dafür war 
mehr giftiger Dreck dabei. Die Umweltschäden waren im Mittelalter in 
einigen Gegenden gravierender, als heute.
Der Witz ist nur, das z.B. SO2, was beim Verbrennen schwefelhaltiger 
Kohle entsteht, oder beim Rösten von Erzen (Sulfate, Sulfide) ein 
Klimagas mit negativem Vorzeichen ist.
Damals ging es dem Wald schlecht, aber das SO2 war ein Gegenspieler zum 
C02 und kompensierte das zum Teil.
Man denkt ja inzwischen laut darüber nach, S02 in den oberen 
Luftschichten auszubringen, weil es Wärmestrahlung ins All zurück 
reflektiert.

von Ralf X. (ralf0815)


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Falk B. schrieb:
> Stimmt. Was a) an der Massenproduktion und deren Optimierung und b) an
> MORDSMÄßIGEN Überkapazitäten in China liegt. Ich hab vor ein paar Tagen
> gehört, daß angeblich die DOPPELTE Produktionskapazität der
> Weltmarktnachfrage existiert. Mit dem dazugehörigen, selbstmörderischen
> Preiskampf. Alles schön vom chinesischen Staat massiv subventioniert.

Jeder weiss, dass China jegliche Produkte massivst subventioniert.
Stellt sich nur die Frage, wo Chian das Geld für diese Subventionen her 
bekommt.
Jedes Jahr weitere Staatsverurschuldung um 50% bis 100% vom BIP?
😁

von Udo S. (urschmitt)


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Georg M. schrieb:
> Nein, ganz und gar nicht, aber trotzdem danke für ein weiteres nutzloses
> Off-Topic-Geschwätz

Zumindest deutlich freundlicher und auch vom Niveau gesehen um 
Größenordungen über deinem Beitrag!

von Gerald B. (gerald_b)


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Chris D. schrieb:
> Ist auch eine total tolle Idee: anstatt 10 Hochsicherheitsbereichen hat
> man plötzlich hunderte. Alles ideale Ziele für Terroristen/"Befreier"
> jeder Art.
>
> Die Not der Lobby muss schon sehr groß sein.

Vor allen Dingen, wenn so ein "Atom-Klo" gesprentgt wird, oder von 
selbst davonfliegt, ist das mehrfach schlimmer als eine Atombombe.
Zum Einen sind in einem Kernreaktor die Mengen an Kernbrennstoff um den 
Faktor 100 - 1000 größer, zum anderen ist der Anteil an Spaltprodukten 
in einer Atombombe, bedingt durch die kurze Verweilzeit, recht gering. 
Bei einem Reaktor ist der Anteil an hochradioaktiven Spaltprodukten 
ungleich höher.

Chris D. schrieb:
>> Man hört auch immer wieder von Fusionsreaktoren
>
> Ganz genau. "Im Prinzip müsste es laufen" hab ich schon zu oft gehört.

Ist ein Running Gag - seit 50 Jahren glaubt man, in 10 Jahren sei man 
soweit :-)))

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Georg M. schrieb:
> Nein, ganz und gar nicht,

Doch, das interssiert mich. Finde es nicht gut, wenn Aktivisten die 
Beschaeftigung mit dem Thema durch trollen unterdruecken wollen.

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Da fehlen noch die bösen Speicher

Auch wenn du heiliger Krieger gegen die Erkenntnisse der Medizin und 
Klimawissenschaft das hundertmal wiederholst, bleibt es einfach FALSCH!
Es gibt ausreichen große Gasspeicher hier bei uns.
Was noch fehlt sind Kapazitäten um Stromüberschuss in Gas umzuwandeln 
und dann mehr Stromüberschuß.

Aber im Gegensatz zu den Reaktoren die theoretisch alle strahlende 
Abfälle in Energie umwandeln können funktioniert das und existiert auch 
schon.

von Jonny O. (-geo-)



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Chris D. schrieb:
> Man sollte eher sagen: praktisch niemand mehr baut irgendwelche neuen
> AKWs.

Hi Chris,

im Prinzip braucht man sich nur die Daten für die Primärenergiequellen 
weltweit über die Jahre anschauen. Die Kernkraft dümpelt da stagnierend 
schon seit den 90ern immer auf dem gleichen Wert und liegt auch nur bei 
etwa 4%. Das hat seine Gründe.

Es gibt schlicht und einfach keinerlei Anzeichen dafür, dass die 
Kernkraft in irgendeiner Form an Bedeutung gewinnen würde. Die Statistik 
belegt das eindeutig.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die regenerativen Energieträger 
ebenfalls nahezu bedeutungslos sind (wenngleich mit hohen 
Steigerungsraten).

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Udo S. schrieb:
> Was noch fehlt sind Kapazitäten um Stromüberschuss in Gas umzuwandeln
> und dann mehr Stromüberschuß.

Und in die EKohlenstoffe. D.h. aber auch fuer die dort Arbeitenden, im 
Sommer Urlaubssperre.

von Michael B. (laberkopp)


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Falk B. schrieb:
> Alles schön vom chinesischen Staat massiv subventioniert.

Klar doch, China finanziert unseren Wohlstand. Die machen die Sachen fur 
uns extrabillig vermutlich aus Menschenliebe.

Wie bescheuert muss man sein um dem Gejammer deutscher inkompetenter 
Unternehmer auf den Leim zu gehen

China 'subventioniert' seine tech Unternehmen genau auf 1 Weise: 15% 
Steuern auf den Gewinn statt 30%.

Wenn du wissen willst, warum China günstig produziert, geh dort in eine 
Fabrik. Weil sie effizient sind. Weil die in derselben Zeit 10 mal mehr 
schaffen als unsere Sesselfurzer und Subventionshilfenbettler. Das geht 
von Entwicklung über Fabrikeinrichtung bis eben Produktion und Verkauf.

Wir haben "seit 100 Jahren" WerLiefertWas, die haben Alibaba. Lichtjahre 
voraus.

Also keine Sorge: die machen Profite wenn wir PV Module kaufen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> Auch wenn du heiliger Krieger gegen die Erkenntnisse der Medizin und
> Klimawissenschaft das hundertmal wiederholst, bleibt es einfach FALSCH!
> Es gibt ausreichen große Gasspeicher hier bei uns.
> Was noch fehlt sind Kapazitäten um Stromüberschuss in Gas umzuwandeln
> und dann mehr Stromüberschuß.

Ein Claudia Kempfert Fanboy mit akuter Dyskalkulie. Eine heutzutage sehr 
verbreitete Diagnose . . .

> Aber im Gegensatz zu den Reaktoren die theoretisch alle strahlende
> Abfälle in Energie umwandeln können funktioniert das und existiert auch
> schon.

"Das Netz ist der Speicher. Das ist alles durchgerechnet!"

BUAAAHHHHHHHHHH AHAHAHAHAH

von (prx) A. K. (prx)


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Der chinesische Staat steckt nicht nur in vielen Unternehmen drin, 
sondern muss auch fürchten, bei Pleiten rein privater aber grosser 
Unternehmen Probleme mit der Bevölkerung zu bekommen. Die Verschuldung 
von Unternehmen wird in China nicht offen rausposaunt, kann aber bereits 
erhebliche Ausmasse annehmen, Tendenz steigend.

https://t3n.de/news/droht-in-china-ein-kollaps-der-autoindustrie-schuld-koennte-ausgerechnet-der-e-autohersteller-byd-sein-1693644/

von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Alles schön vom chinesischen Staat massiv subventioniert.
>
> Klar doch, China finanziert unseren Wohlstand. Die machen die Sachen fur
> uns extrabillig vermutlich aus Menschenliebe.

Hat keiner behauptet. Aber China betreibt seit Jahrzehnten einen 
Verdrängungswettbewerb bzw. hat massiv Kapital und Wissen angesaugt.

> Wie bescheuert muss man sein um dem Gejammer deutscher inkompetenter
> Unternehmer auf den Leim zu gehen

Wer redet von deutschen unternehmen? Du kennst meine Informationsquelle 
gar nicht.

> Wenn du wissen willst, warum China günstig produziert, geh dort in eine
> Fabrik. Weil sie effizient sind. Weil die in derselben Zeit 10 mal mehr
> schaffen als unsere Sesselfurzer und Subventionshilfenbettler. Das geht
> von Entwicklung über Fabrikeinrichtung bis eben Produktion und Verkauf.

Du glaubst auch jedes Propagandamärchen. Ja, China ist in vielen Bereich 
erstaunlich agil und effizient. Aber in Summe können die auch nicht 
zaubern. Die verheizen einfach ihre Leute. Und bescheißen wo es nur 
geht. Auch und vor allem IN China. Siehe Baukrise und deren Tofu Dreg 
Bauten.

> Wir haben "seit 100 Jahren" WerLiefertWas, die haben Alibaba. Lichtjahre
> voraus.

Ein Raumschladen, der auf Dauer in der Form nicht bestehen wird. 
Irgendwann bricht das ultrabillige Geschäftsmodell zusammen. Wir werden 
es erleben. Ebenso wie China.

> Also keine Sorge: die machen Profite wenn wir PV Module kaufen.

Nö. Das ist nachweislich nicht so.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael B. schrieb:
> mehr schaffen als unsere Sesselfurzer und Subventionshilfenbettler

"China subventioniert einer Studie zufolge massiv heimische Unternehmen, 
vor allem Hersteller grüner Technologien. Mehr als 99 Prozent der 
börsennotierten Unternehmen erhielten 2022 direkte staatliche 
Subventionen, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am 
Mittwoch zu seiner Auswertung mitteilte."

https://www.handelsblatt.com/politik/international/ifw-studie-china-subventioniert-grossteil-der-unternehmen-01/100031373.html

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Gerhard O. schrieb:

> Ich möchte noch einen Aspekt in die Diskussion einbringen, der in
> Alberta durchaus von Bedeutung ist: Wie ihr wisst, wird hierzulande
> weiterhin intensiv in den Ölsanden produziert. Für die Förderung wird
> große Mengen Prozesswärme benötigt – bisher meist durch die Verbrennung
> von Erdgas erzeugt. In diesem Zusammenhang könnte die Abwärme eines
> Kernkraftwerks ein willkommener Nebeneffekt sein – vorausgesetzt, sie
> ließe sich technisch effizient nutzen. Ob das praktikabel ist, hängt
> stark vom Reaktortyp und dem konkreten Standort ab.

Dabei geht noch diverse andere Scheiße ab, AKWs reißen da eher wenig:

https://utopia.de/ratgeber/oelsand-wie-der-abbau-die-natur-zerstoert_199186/
https://www.sueddeutsche.de/wissen/oelsand-foerderung-dreckschleudern-in-kanada-1.1878961
https://taz.de/Umweltschaedliche-Oelgewinnung/!5107740/

von Heinrich K. (minrich)


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"Die" haben Uiguren als Zwangsarbeiter, darf man nur halblaut sagen; es 
könnte das Wohlbefinden der Billigficker stören.

"Die" fälschen im grossen Maßstab Produkte, vom Markenturnschuh über 
Bremsbeläge bis hin zu Transistoren und längst abgekündigten ICs.
Darf man auch nur halblaut sagen, es könnte das Wohlbefinden der 
Ali-Bestell-Billigficker stören. Soll da nur jeder selbst seine 
Erfahrungen sammeln, aber bitte leise.

Dass "Die" wissentlich abenteuerlich gefährliche Lichterketten oder 
Handyladegeräte in Massen liefern, die Rapex-Liste demnächst gleich in 
chinesisch geführt werden kann, bitte nur ganz leise, wenn überhaupt...

Es könnte das Wunschdenken stören, der gute Chinese sei einfach besser, 
fleissiger, gebildeter, humanistischer.
In Wirklichkeit scheisst der sich nix um Menschenrechte, Umweltgifte, 
Betrug und fairen Wettbewerb.

"Geh' doch rüber!". Ein chinesisches Konsulat hilft bestimmt.

von Ralf X. (ralf0815)


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Michael B. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Jeder weiss, dass China jegliche Produkte massivst subventioniert
>
> Klar doch, China finanziert unseren Wohlstand. Die machen die Sachen fur
> uns extrabillig vermutlich aus Menschenliebe.

Du scheinst (Dir typisch) meinen Kommentar nicht richtig verstanden zu 
haben.
Aktuell werden die chinesischen Staatsschulden auf ~88% geschätzt, das 
ist quasi analog zur Eurozone.
Eine jahrelange und hohe Subvention über weite Bereiche ist also 
schonmal unmöglich, ansonsten wäre China lange pleite.

Michael B. schrieb:
> Wir haben "seit 100 Jahren" WerLiefertWas, die haben Alibaba. Lichtjahre
> voraus.

Mich hatten in den 80ern diverse dieser Verzeichnisse gelistet, Angebote 
aus Asien, etc. kamen da von ganz alleine, an sich viel zu viel.
Allein der Papierverbrauch von Telex und Fax..
Also sei Dir mal sicher, dass die Firmenkontakte international seit 
"seit 100 Jahren" auch ohne Alibaba funktionieren.

Michael B. schrieb:
> Wenn du wissen willst, warum China günstig produziert, geh dort in eine
> Fabrik. Weil sie effizient sind. Weil die in derselben Zeit 10 mal mehr
> schaffen als unsere Sesselfurzer und Subventionshilfenbettler. Das geht
> von Entwicklung über Fabrikeinrichtung bis eben Produktion und Verkauf.

Brauchst Du mir nicht erzählen, ich war oft genug in Asien und durfte 
alles Mögliche besichtigen.
Aber so ein Leben, wie dort Normalität, wollte ich nicht führen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter D. schrieb:
> Weltweit wird fleißig weiter gebaut:
>
> https://www.grs.de/de/aktuelles/kernenergie-weltweit-2024
> https://de.statista.com/infografik/1978/laender-mit-den-meisten-atomreaktoren/

Du baust ja auch jede Menge neue S-Bahn Abteile.
Alles so real..

von G. K. (zumsel)


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Dieter D. schrieb:
> Weltweit wird fleißig weiter gebaut:
>
> https://www.grs.de/de/aktuelles/kernenergie-weltweit-2024
> https://de.statista.com/infografik/1978/laender-mit-den-meisten-atomreaktoren/

Ein echtes Sonderangebot: 241 Milliarden Euro für 11GW mehr.

" ..... Die EU-Kommission hat vor wenigen Tagen ihre Kalkulation 
vorgelegt, wie viel der Erhalt und der Wiedereinstieg in die Atomkraft 
kosten würden: Sie schätzt, dass bis 241 Milliarden Euro notwendig sind, 
um die Laufzeiten bestehender Reaktoren zu verlängern und neue 
Atomkraftwerke zu bauen. Damit könnte die installierte Leistung in der 
gesamten EU von derzeit 98 Gigawatt auf 109 Gigawatt im Jahr 2050 erhöht 
werden. Für den Bau kleinerer, modularer Reaktoren (SMR) und anderer 
Technologien sind weitere Investitionen notwendig. ...."

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Katherina-Reiche-trifft-sich-mit-europaeischer-Allianz-fuer-Kernkraft-article25837263.html

Und ganz besonders albern ist die Schweiz mit den Meilern die 80 Jahre 
lang laufen sollen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Habe ich irgendwas verpasst oder ist das Problem der Endlagerung gelöst? 
M.W. behauptet nur Finnland im Moment von sich, das es ein brauchbares 
Endlager hätte.
Die Amis, Russen und Chinesen kippens vermutlich einfach in die Wüste, 
aber ich denke nicht, das Europa oder Kanada sich sowas leisten können.

von Icke ®. (49636b65)


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G. K. schrieb:
> Und ganz besonders albern ist die Schweiz mit den Meilern die 80 Jahre
> lang laufen sollen.

Was ich schon immer fragen wollte, was ist eigentlich ein Zumsel? Sowas?

https://youtu.be/g8L3mJNIiyU?t=465

von Alexander (alecxs)


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Matthias S. schrieb:
> Die Amis, Russen und Chinesen kippens vermutlich einfach in die Wüste

Die machen Munition daraus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Immer dieser Blödsinn über Tschernobyl.

Der RBMK-Reaktor war gleichermaßen zur Energiegewinnung, wie auch zur 
Plutoniumerzeugung gebaut. Bei diesem Reaktor kann man die Druckröhren 
einzeln bei vollem Leistungsbetrieb absperren und Brennelemente 
wechseln. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Brennelemente (oder 
reine Isotopen-Elemente nur zur Bestrahlung) nur kurz im Reaktor bleiben 
soll (für ein paar Wochen), um möglichst hochwertiges Plutonium zu 
gewinnen. Bleiben die Brennelemente zu lange im Kern, bilden sich 
zunehmend unerwünschte Plutonium-Isotope mit hoher Radioaktivität, die 
das Zeug für moderne Kernwaffen eigentlich unbrauchbar machen.

Ein Containment kann nur "langsam" verlaufende Reaktorunfälle eindämmen, 
wie beispielsweise eine Kernschmelze nach Kühlmittelverlust. In 
Tschernobyl gab es nach allgemein anerkannter Einschätzung zwei 
Explosionen. Die erste war eine reine Dampfexplosion infolge der 
Leistungsexkursion auf die etwa 100fache thermische Reaktorleistung, 
wodurch das Kühlwasser schlagartig verdampfte. Diese war bereits stark 
genug, um den Reaktordeckel wegzusprengen und das Gebäudedach zu 
zerlegen. Wenige Sekunden später erfolgte noch eine weitaus stärkere 
Wasserstoff-Explosion, obwohl der Reaktor zu diesem Zeitpunkt bereits 
offen lag. Kein Containment der Welt hätte das ausgehalten, das wäre 
geplatzt wie eine Seifenblase. Es gab ja so bereits etliche große Risse 
in den wirklich dicken Beton-Strukturen, obwohl die Explosion im 
praktisch bereits oben offenem Gebäude stattfand.

Wie stark solche Wasserstoff-Explosionen sind, hat man doch gut am 
dritten Reaktor in Fukushima gesehen, als große Teile der Anlage 
hunderte Meter in die Luft geschleudert wurden. Man kann auf den Videos 
dieser Explosion erkennen, wie große Betonplatten-ähnliche Trümmer die 
dreifache Höhe der Schornsteine erreichen, bevor sie wieder zu Boden 
stürzen. Eigentlich ist es ein Wunder, daß von diesem Reaktorgebäude 
überhaupt was stehengeblieben ist.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Wisst ihr was mieß ist? Ich kann nicht beurteilen ob Kernkraft Fluch 
oder Segen ist. Es ist ja ein Trend erkennbar, zu dem Thema eine Meinung 
anzunehmen die der jeweiligen politischen Bubble entspricht. Manchmal 
erwische ich mich auch bei diesem Muster auch wenn ich lieber 
faktenbasiert entscheiden möchte.
Ich habe zu diesem Thema einiges von Anna Veronika Wendland gelesen, die 
ist vom Fach und natürlich pro Kernkraft. In etlichen Punkten stimme ich 
ihr zu, muss aber gestehen, dass mir bei diesem Thema die Kompetenz 
fehlt, was eine Meinungsbildung erschwert.

Mal ein paar Beispiele:
Endlager, in D läuft die Endlagersuche durch das BGE. Die sind grün 
geführt und wollen ein Endlager vermeiden da es die Akzeptanz für 
Kernkraft steigern könnte. Neulich wurde verkündet D braucht über 40 
Jahre um hier nach einen Endlager zu suchen. In anderen Länder geht so 
etwas viel schneller.
Kann ich sagen welches Gestein sich für eine Endlagerung eignet? Ich 
muss gestehen „Nein“

Risiken, Tschernobyl war eine Fehlkonstruktion in Kombination mit 
Fehlbedienung. Fukushima war einfach schlecht platziert. Fehler die wir 
hier in D natürlich auschliessen können, Tsunamies sind hier auch echt 
selten gewurden. Aber bei einer Risikoanalyse wird Schadenshöhe und 
Häufigkeit betrachtet, unter berücksichtigung historischer Daten würde 
ich die Eintrittswahrscheinlichkeit schon auf „gelegentlich“ setzen.

Was mir auch gegen den Strich geht sind falsche Motivationen, Kernkraft 
wird als CO2 arm eingestuft. Dieses ganze Klimawandel CO2 Thema ist weit 
von den Medien überzogen. Auch dazu ein kleines Beispiel:
Der Mai war laut Medien der wärmste seit Wettermessung, kurz beim DWD 
geschaut. Die Sonnenstunden sind (glaube es waren um 85%) gestiegen. 
Wird natürlich nicht in den Medien propagiert da es nicht zum CO2 passt.
Kurz darauf in der Zeitung „DÜRRE“, lediglich gemildert durch die kühlen 
Temperaturen im Mai...???
Jetzt im Juni die Wetterzusammenfassung vom Mai, die Temperatur 
entsprach exakt dem Durschschnitt der Referenzperiode.

Also Kernkraft hat schon einige Vorteile, hohe Energiedichte; 
Grundlastfähig; läuft auch nachts oder bei Flaute; bietet günstige 
Strompreise; braucht wenig Platz und ist natürlich technisch gesehen 
hoch faszinierend.
Nachteile sehe ich eher im Risiko, wie gesagt mit dem Eingeständniss es 
nicht kompetent bewerten zu können.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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G. K. schrieb:
> Ein echtes Sonderangebot: 241 Milliarden Euro für 11GW mehr.

Das wären rund 24.000 Euro pro kW installierte Leistung.

PV-Anlagen kosten pro kWp derzeit etwa 1.000 bis 1.800 Euro (ohne 
Batteriespeicher). Für eine Anlage mit Speicher zahlst du etwa 2.000 bis 
2.800 ...

Die elf neu genehmigten Kraftwerke kosten China weniger als 2,5 
Milliarden Euro je Gigawatt. In Großbritannien sind es bis zu 17 
Milliarden ..

Damit liegt China bei 2500 Euro pro kWp, die auch Nachts verfügbar sind.

Wer seine Solarmodule aus China bezieht, sollte beim fairen Vergleich 
auch die AKW aus China beziehen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Frank D. schrieb:
> Wisst ihr was mieß ist?

Muscheln! Die kann man aber essen! ;-)

> Endlager, in D läuft die Endlagersuche durch das BGE.

HAHAH! Das ist ein Ewigkeitsprojekt, das NIEMALS beendet wird. Denn 
erstens würde sich die Behörde damit ja selber abschaffen, was KEINE 
EINZIGE Behörde tut. Und 2. ist das ein endloser, politischer Eiertanz, 
der immer wieder von kleinsten, aber medial sehr mächtigen Gruppen 
spielend torpediert wird. Ergo. Es wird NIEMALS ein Endlager in 
Deutschland geben.

> Die sind grün
> geführt und wollen ein Endlager vermeiden da es die Akzeptanz für
> Kernkraft steigern könnte. Neulich wurde verkündet D braucht über 40
> Jahre um hier nach einen Endlager zu suchen.

Deutschland hat fertig, nicht nur beim Thema Kernkraft.

> Kann ich sagen welches Gestein sich für eine Endlagerung eignet? Ich
> muss gestehen „Nein“

Vollkommen egal. Siehe oben.

> Risiken, Tschernobyl war eine Fehlkonstruktion in Kombination mit
> Fehlbedienung.

Stimmt. Aber ohne die MASSIVE Fehlbedienung wäre auch diese Kiste NICHT 
explodiert! Schlamperei und Kasernenton haben sie verursacht!

Die Serie vor ein paar Jahren von HBO war ganz gut. JAAAA, das sind 
einige massive Übertreibungen drin. Drama Baby, Drama! ;-)
Aber als künstlerische Interpretation, basierend auf wahren 
Begebenheiten ist sie aus meiner Sicht ganz gelungen.

> Fukushima war einfach schlecht platziert.

Man hat Warnungen jahrelang ignoriert. Anders als Tschernobyl, aber am 
Ende auch ein Systemfehler (Gesellschaftssystem).

> Fehler die wir
> hier in D natürlich auschliessen können, Tsunamies sind hier auch echt
> selten gewurden. Aber bei einer Risikoanalyse wird Schadenshöhe und
> Häufigkeit betrachtet, unter berücksichtigung historischer Daten würde
> ich die Eintrittswahrscheinlichkeit schon auf „gelegentlich“ setzen.

Statistisch alle 25 Jahre.

> Was mir auch gegen den Strich geht sind falsche Motivationen, Kernkraft
> wird als CO2 arm eingestuft. Dieses ganze Klimawandel CO2 Thema ist weit
> von den Medien überzogen.

Aber nicht doch! Wie kannst du es wagen, die Klimareligion anzuzweifeln! 
Ketzer! ;-)

> Also Kernkraft hat schon einige Vorteile, hohe Energiedichte;
> Grundlastfähig; läuft auch nachts oder bei Flaute; bietet günstige
> Strompreise; braucht wenig Platz und ist natürlich technisch gesehen
> hoch faszinierend.

Mag sein, aber das Thema ist in Deutschland durch. Ob einem das gefällt 
oder nicht. Feierabend. Noch ein paar Dutzend Milliarden in den Rückbau 
in den nächsten 30 Jahren versenken und gut.

> Nachteile sehe ich eher im Risiko, wie gesagt mit dem Eingeständniss es
> nicht kompetent bewerten zu können.

Das können "die Anderen" auch nicht, ist aber egal. Es reicht die 
Angstpropaganda. Siehe Atomausstieg 2010.

von G. K. (zumsel)


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Frank D. schrieb:

> Was mir auch gegen den Strich geht sind falsche Motivationen, Kernkraft
> wird als CO2 arm eingestuft. Dieses ganze Klimawandel CO2 Thema ist weit
> von den Medien überzogen. Auch dazu ein kleines Beispiel:
> Der Mai war laut Medien der wärmste seit Wettermessung, kurz beim DWD
> geschaut. Die Sonnenstunden sind (glaube es waren um 85%) gestiegen.
> Wird natürlich nicht in den Medien propagiert da es nicht zum CO2 passt.
> Kurz darauf in der Zeitung „DÜRRE“, lediglich gemildert durch die kühlen
> Temperaturen im Mai...???
> Jetzt im Juni die Wetterzusammenfassung vom Mai, die Temperatur
> entsprach exakt dem Durchschnitt der Referenzperiode.

Und jetzt schaust du mal nach was eine Referenzperiode ist, oder weißt 
du das  und versuchst uns zu manipulieren?

Es geht um die globale Erwärmung und nicht um die deutsche Erwärmung, 
oder was hast beim DWD ohne Quellenangabe nachgeschaut?

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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G. K. schrieb:
> Es geht um die globale Erwärmung und nicht um die deutsche Erwärmung,
> oder was hast beim DWD ohne Quellenangabe nachgeschaut?

Ich habe tatsächlich sehr viele Daten angeschaut, beim DWD gibt es auch 
alte Daten. Für unsere Station ab 1834 also vor Beginn der offiziellen 
Wettermessung. Kann ich jedem empfehlen der die Sache nicht politisch 
betrachten will. Rohdaten sind doch immer wieder spannend.
Nebenbeibemerkt, mir ist klar, daß es andere Meinungen gibt. Ist auch 
okay so, du kannst an den menschgemachten Klimawandel glauben und ich 
kann ihn bezweifeln. Sieh es mal so wie Fußball der eine ist HSV Fan, 
der andere ist für Bayern. Aber beide können sich über Fußball 
unterhalten, da müssen wir auch bei den anderen Themen landen.
Ansonsten sollte der DWD auch als Quellenangabe reichen, wer mag kann 
sich da ja selber durchklicken, stand in den Pressemitteilungen.

von Michael B. (laberkopp)


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Frank D. schrieb:
> Endlager, in D läuft die Endlagersuche durch das BGE. Die sind grün
> geführt und wollen ein Endlager vermeiden da es die Akzeptanz für
> Kernkraft steigern könnte

Wir haben ein Endlager, und dort alles reingekippt, Augen zu und 
durchgewunken von unsere Bumsköppen, sicher nicht grün.

Die Asse.

Und jetzt haben wir den Salat. Das Ding säuft ab und das verseuchte 
Wasser wird in ein paar hundert Jahren bei Hamburg an die Oberfläche 
kommen.

Zurückgeholt ist auch erst mal nichts, weil die Fässer aufgeplatzt sind 
und sich da keiner dazustellen will. Wir brauchen Roboter die den Kram 
wieder in Fässer verpacken. Quasi Grösster Anzunehmender Unfall. 
Passende Roboter können wir seit 10 Jahren auch nicht bauen, Kuka 
verkauft, Keiner zuständig. Der Antrag zur Fordermittelbeantragung liegt 
wohl noch irgendwo rum und wartet auf den dritten Stempel. Deutschland 
eben.

Und so einem inkompetenten Haufen willst du IRGENDWAS zutrauen ? Ausser 
Veruntreuung von Volksvermögen können die doch nichts.

Mir war unklar, dass es schon 2 Verseuchungen lokal schlimmer als 
Chernobyl in Deutschland gab. Obwohl die Indizien publik waren. Aber es 
wurde halt von der Regierung immer abgestritten und wir haben viele 
Obrigkeitsgläubige.

Mir war auch unklar, wie lange so ein Reaktor zum abkühlen braucht und 
was dazu alles funktionieren muss. Seit Fukushima ist das öffentlich.

Kernspaltung ist extrem kritisch, wie man an Demon Core Unfällen sieht. 
Die kritischen Masen liegen nebeneinander, nichts, man nähert sie an, 
nichts, noch näher, und wenn die Reaktion einsetzt, explodiert sie quasi 
exponentiell. Keine Zeit zurückzuziehen. In Nanosekunden wird aus dem 
Uranklumpen eine Neutronenquelle die Alle im Umkreis grillt. Und nur 
deshalb nicht zur Bombe weil die entstehende Wucht gleich alles 
auseinandertreibt. Und so was regelst du jahrein jahraus auf exakt 
Faktor 1.0000 für kontinuierlichen Energiefluss ?

Exponentielle Reaktionen sind Explosionen und ein AKW zieht pro Tag den 
Gegenwert einer Atombombe durch.

Dabei der Vergleich mit der Sonne: Das 1GW leistende AKW wird 
normalerweise auf 1000m x 1000m umzäunten Gelände gebaut. Mittags 
strahlt die Donne auf dieses Gelände ... rechne nach ... 1GW 
Solarleistung ein. Genau so viel wie das AKW erzeugt. Unsere zechnische 
Höchstleistung ist ein Pippifax gegenüber dem was die Natur bringt. Wenn 
man die Natur nur zu 100% nutzen könnte. Bei 20% Wirkungsgrad und halbem 
Tag Nutzung braucht PV aber nur die 10-fache Fläche für dieselbe 
Stromerzeugung aus Sonnenlicht wie ein AKW. Und das erheblich billiger 
(100 Mio€ statt 40000 Mio€) und sicherer.

Es gibt KEINEN Grund für AKW - ausser man will die Bombe.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Die Pro-Kontra-AKW-Diskussion kann man sich eigentlich sparen.

Tatsache ist, dass nur relativ wenige Reaktoren neu gebaut werden.
Jedenfalls deutlich weniger als man bauen müsste, um die Anzahl konstant 
zu halten.

Man kann es ja bei unserem Nachbar Frankreich beobachten: Das 
Durchschnittsalter der laufenden Reaktoren beträgt 40 Jahre!

Wie lange traut man sich, einen Jahrzehnte alten Reaktor zu nutzen?
Frankreich plant aktuell mit 50 Jahren. Das bedeutet aber, dass in den 
nächsten 10 Jahren über 30 der gut 50 Reaktoren stillgelegt werden 
müssen!
Irgendwann in den nächsten paar Jahren wird man sich vermutlich tief in 
die Augen schauen, 3 mal auf Holz klopfen ("Stresstest") und danach 
beten, dass auch bei 60 Jahren keine Katastrophe auftreten wird.
Neubau wird es jedenfalls nicht richten: In den letzten 20 Jahren hat 
Frankreich unter großen finanziellen Anstrengungen gerade mal eines neu 
gebaut. 6 weitere waren geplant, vorerst liegen die Pläne aber wegen 
absehbarer Unwirtschaftlichkeit und Geldmangel auf Eis.

Unvermeidbar: die Ära der Kernkraft geht zu Ende. Vereinzelte Neubauten 
ändern das nicht.

Es spielt keine Rolle, ob jemand AKWs gut oder schlecht findet, die 
Risiken als zu hoch oder beherrschbar einschätzt oder in AKWs zumindest 
eine CO2-arme Brückentechnologie sieht: Das wird den Lauf der Dinge 
nicht ändern.

Dass unsere Wirtschaftsministerin irgendeine Zukunft in AKWs sieht, 
zeigt mir, dass sie die Dimension, in der AKWs wegfallen werden, mit wie 
viel Geld man da gegensteuern müsste und welche begrenzten 
energiepolitischen Auswirkungen das hätte, nicht begriffen hat.
Mir scheint, sie vertritt da ideologische Positionen. Ohne Denkverbote 
durchgerechnet kann sie das Engagement für neue AKWs jedenfalls nicht 
haben.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Michael B. schrieb:
> Zurückgeholt ist auch erst mal nichts, weil die Fässer aufgeplatzt sind
> und sich da keiner dazustellen will. Wir brauchen Roboter die den Kram
> wieder in Fässer verpacken. Quasi Grösster Anzunehmender Unfall.
> Passende Roboter können wir seit 10 Jahren auch nicht bauen, Kuka
> verkauft, Keiner zuständig. Der Antrag zur Fordermittelbeantragung liegt
> wohl noch irgendwo rum und wartet auf den dritten Stempel. Deutschland
> eben.
>
> Und so einem inkompetenten Haufen willst du IRGENDWAS zutrauen ? Ausser
> Veruntreuung von Volksvermögen können die doch nichts.

Die Fässer spielen keine Rolle bei der Idee der Endlagerung, die dürfen 
sich auflösen. Die Barierre soll das Gestein bieten.
Die Endlagersuche war damals Einfach. Der Osten hat es an der Grenzee 
zum Westen abgekippt und der Westen am Osten. Geteieltes Leid ist halbes 
Leid. Ansonsten gilt wie schon geschrieben, "Ich kann es nicht bewerten" 
keine Ahnung welches Gebiet wirklich dafür geeignet wäre.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Fukushima war nicht schlecht platziert, sondern genau so ein 
Konstruktionsfehler wie Tschernobyl. Oder mit welcher guten Begründung 
baut man die überlebenswichtigen Dieselgeneratoren eines Atomkraftwerks 
an einer bekanntermaßer Tsunami-gefährdeten Küste ausgerechnet in den 
Keller?!

Ich finde diesen Konstruktionsfehler sogar schlimmer als das schlechte 
Design des RBMK-Reaktors. Dieser wäre niemals so verheerend geplatzt 
wenn man nicht versucht hätte, das Parteibuch über die Atomphysik zu 
stellen und den Reaktor nicht wissentlich in einen gefährlichen und 
unerlaubten Betriebszustand hineingesteuert hätte. Fukushima war nur 
eine Frage der Zeit, das musste irgendwann passieren, daß ein Tsunami 
den Keller überflutet und das hätte in jedem Fall zu diesem Unfall 
geführt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Möchte nicht wissen, wie mundtot der Ingenieur gemacht wurde, der bei 
der Projektierung und späteren Bau des Kraftwerkes gegen den Einbau der 
Anlagen in den Keller war?

von Michael B. (laberkopp)


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Frank D. schrieb:
> Die Fässer spielen keine Rolle bei der Idee der Endlagerung

Das Problem war: Das Lager war nicht das Ende des Weges für den 
Atommüll, nur das Ende des Gedankenwegs der damaligen Bumsköppe.

Dumm wie Brot und geil drauf eine 'Lösung' präsentieren zu können. Der 
kluge Mensch hält sich Optionen frei.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> Das Lager war nicht das Ende

Es sollte eine WAA gebaut werden, die bessere 
Wiederaufbereitungsergebnisse, als die Konkurrenz im Ausland liefern 
sollte. Das wurde letztendlich politisch verhindert.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Außerdem ist Atomstrom irre teuer.

Ist halt so eine Sache. Muss man wegen der Publicity so einen Aufwand 
treiben oder eben auch nicht. Irgendwo in 10'000km^2 Nichts - links den 
Weg runter, sieht das anders aus wie in Mitteleuropa.

Die Bedienung kann zB remote erfolgen, aus Indien. Vor Ort ist 
vielleicht eine Person, welche den Pflanzen Wasser gibt und allenfalls 
ein paar Tests macht, einen Brennstab wechselt oder so.
Anstelle von polizeibewachten Castor Transporten wird ein Fass vor die 
Tuere gerollt, und in den Bach gestellt.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Falk B. schrieb:
> Die Serie vor ein paar Jahren von HBO war ganz gut. JAAAA, das sind
> einige massive Übertreibungen drin. Drama Baby, Drama! ;-)
> Aber als künstlerische Interpretation, basierend auf wahren
> Begebenheiten ist sie aus meiner Sicht ganz gelungen.

Ja, habe ich mir auch reingezogen, die Bergleute fand ich cool. Ich 
kenne einen der ist in etwa der Typ des Vorarbeiters (und er sieht sogar 
so aus). Ist ein echt gut gemachtes Stück Film!
1986 war ich Bürger der DDR und froh wenn ein selbstgebastelter 
Blinkgeber funtionierte oder ein MW Empfänger. Ein Geigerzähler wäre es 
damlas gewesen, obwohl ich nicht weiß ob ich die Werte hätte wissen 
wollen. Inzwischen gibt es eine Veröffentlichung der Stasi Unterlagen 
aus der Zeit. Irgendwie skurriel das zu lesen, die Milch des Bauern ist 
hoch belastet. Also was tun? Lösung, ganz klar wir mischen den Kram. 
Eine Halbwertzeit vom Cäsium ist um, vermutlich ist das nicht mal so 
entscheidend wie das Absinken im Boden.
Aber:
In Bayern sind Pilze immer noch belastet und sollten nur in geringen 
Mengen verzehrt werden.
In Tschernobyl kann mann Abenteuerurlaub buchen und durch Prybjat und 
das Reaktorgelände schluffen.

von Thomas S. (thommi)


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Ben B. schrieb:
> Oder mit welcher guten Begründung
> baut man die überlebenswichtigen Dieselgeneratoren eines Atomkraftwerks
> an einer bekanntermaßer Tsunami-gefährdeten Küste ausgerechnet in den
> Keller?!

Nun, einen Schiffsdieselmotor kann man schwierig auf einen Turm setzen. 
Der Eigenbedarf eines Kernkraftwerkes ist enorm, die Notstromgeneratoren 
dementsprechend gross. Das Problem war wirklich die Lage, welche für den 
laufenden Betrieb zwar ideal ist, da direkt mit Meerwasser gekühlt 
werden kann, und keine Drosselung bei niedrigem Flusspegel nötig wird, 
wie bei Binnenkraftwerken.

Es war mit Sicherheit auch tsunamisicher. Aber keiner hat damit 
gerechnet, dass es so eine Absackung im Meer gibt, welche solch einen 
Megatsunami zur Folge hat

Zitat aus der Wikipedia:
Das Erdbeben verschob die Hauptinsel Honshū um 2,4 Meter nach Osten[33] 
und die Figurenachse der Erde um 16 Zentimeter.[34][35] Zudem 
verringerte sich durch die Änderung der Massenverteilung das 
Trägheitsmoment der Erde, so dass sich die Erde seitdem etwas schneller 
dreht. Die Tageslänge verkürzte sich um 1,8 Mikrosekunden.[36]

Der ganze Beitrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C5%8Dhoku-Erdbeben_2011#

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Nun, einen Schiffsdieselmotor kann man schwierig
> auf einen Turm setzen.
Gar nicht erforderlich, das Kraftwerk Fukushima liegt an einer recht 
hohen Küste. Die Dieselgeneratoren der später gebauten Blöcke 5 und 6 
befinden sich in einem Gebäude auf einem Gebiet oberhalb der 
Kraftwerksgebäude. Beide Blöcke erlitten keinen katastrophalen Schaden, 
genau so wie das nur 12km südlich an der gleichen Küste gebaute 
Atomkraftwerk Fukushima Daini, welches ebenfalls teilweise mehrere Meter 
hoch überflutet wurde, aber ununterbrochen Notstrom zur Verfügung hatte.

> Der Eigenbedarf eines Kernkraftwerkes ist enorm,
> die Notstromgeneratoren dementsprechend gross.
Im Leistungsbetrieb ist der Eigenbedarf recht hoch, zur 
Aufrechterhaltung der Notkühlung nach einer Reaktorschnellabschaltung 
(wie infolge des Erdbebens bereits geschehen, der Tsunami traf das 
Kraftwerk erst 45 Minuten nach dem Beben) plus Leittechnik und 
Notbeleuchtung genügen wenige Megawatt.

> Es war mit Sicherheit auch tsunamisicher. [..]
Hat man gesehen...

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> Gar nicht erforderlich, das Kraftwerk Fukushima liegt an einer recht
> hohen Küste. Die Dieselgeneratoren der später gebauten Blöcke 5 und 6
> befinden sich in einem Gebäude auf einem Gebiet oberhalb der
> Kraftwerksgebäude. Beide Blöcke erlitten keinen katastrophalen Schaden

Na dann bricht halt nächstes Mal ein Fels vom Berg und rollt durchs 
Generatorgebäude.

Merke dir: Irgendwas ist immer. Immer.

von G. K. (zumsel)


Angehängte Dateien:

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Frank D. schrieb:
> Ist auch
> okay so, du kannst an den menschgemachten Klimawandel glauben und ich
> kann ihn bezweifeln. Sieh es mal so wie Fußball der eine ist HSV Fan,
> der andere ist für Bayern. Aber beide können sich über Fußball
> unterhalten, da müssen wir auch bei den anderen Themen landen.
> Ansonsten sollte der DWD auch als Quellenangabe reichen, wer mag kann
> sich da ja selber durchklicken, stand in den Pressemitteilungen.

S. Anhang.

von G. K. (zumsel)


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Michael B. schrieb:

> Na dann bricht halt nächstes Mal ein Fels vom Berg und rollt durchs
> Generatorgebäude.
>
> Merke dir: Irgendwas ist immer. Immer.

" ..... Anschließend wurde durch den Sturm das Wasser der Gironde über 
die Schutzdeiche hinweg in das Gelände des Kernkraftwerkes gedrückt. Das 
Wasser überflutete unterirdisch gelegene Bereiche der Reaktorgebäude von 
Block 1 und 2. Es wurden auch Teile des Kühlsystems und der Notkühlung 
sowie noch weitere Sicherheitseinrichtungen überschwemmt ...."

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Blayais#Hochwasser

von G. K. (zumsel)


Angehängte Dateien:

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Ben B. schrieb:

>> Der Eigenbedarf eines Kernkraftwerkes ist enorm,
>> die Notstromgeneratoren dementsprechend gross.
> Im Leistungsbetrieb ist der Eigenbedarf recht hoch, zur
> Aufrechterhaltung der Notkühlung nach einer Reaktorschnellabschaltung
> (wie infolge des Erdbebens bereits geschehen, der Tsunami traf das
> Kraftwerk erst 45 Minuten nach dem Beben) plus Leittechnik und
> Notbeleuchtung genügen wenige Megawatt.

Ein Beispiel im Anhang.

von G. K. (zumsel)


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Frank D. schrieb:

> Die Endlagersuche war damals Einfach. Der Osten hat es an der Grenzee
> zum Westen abgekippt und der Westen am Osten. Geteieltes Leid ist halbes
> Leid. Ansonsten gilt wie schon geschrieben, "Ich kann es nicht bewerten"
> keine Ahnung welches Gebiet wirklich dafür geeignet wäre.

Das muss dieses Denken in geologischen Zeiträumen sein von dem immer 
alle reden.

Ansonsten kann ja die technologieoffene Fraktion schon mal einen 
Prototypen von diesen Maschinen die den Atommüll wegzaubern in die Asse 
stellen um uns zu zeigen was diese Technik so alles drauf hat.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> Das Lager war nicht das Ende ..

So haben andere es gemacht:

https://www.fnp.de/welt/forscher-finden-mehr-als-000-atommuell-faesser-im-atlantik-zr-93805080.html

Die WAA war damals schon weitergedacht, um sowas zu vermeiden.

von G. K. (zumsel)


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Dieter D. schrieb:

> Die WAA war damals schon weitergedacht, um sowas zu vermeiden.

Eine WAA kann die Pisse die nach einer medizinischen radiologischen 
Untersuchung anfällt sauber machen?

von Michael O. (michael_o)


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Da sich die Bauzeit ja immer von geplanten 8 Jahren auf 18 Jahre 
verlängert, kann man doch sicher sein, das AKWs keine Rolle mehr spielen 
werden, da nur noch für weniger als 40 Jahre Brennstoff vorhanden ist. 
Da machen 40 Jahre Laufzeit nur noch sehr begrenzt Sinn, Atombomben 
haben wir auch mehr als zum großflächigen Umpflügen benötigt werden, 
wozu also noch AKWs bauen?

MfG
Michael

von Alexander (alecxs)


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Der Iran hat noch keine. Stuxnet lässt grüßen.

von Michael B. (laberkopp)


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Alexander schrieb:
> Der Iran hat noch keine. Stuxnet lässt grüßen.

Hätte er eine, würde man ihn in Ruhe lassen wie Nordkorea.

von (prx) A. K. (prx)


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Deutschland hat auch keine. Die Frage wurde in den letzten Monaten 
gelegentlich aufgeworfen, ob wir welche benötigen könnten.

von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:

> Mir war unklar, dass es schon 2 Verseuchungen lokal schlimmer als
> Chernobyl in Deutschland gab. Obwohl die Indizien publik waren. Aber es
> wurde halt von der Regierung immer abgestritten und wir haben viele
> Obrigkeitsgläubige.

Oder ideologisch verstrahlte wie dich.

> Mir war auch unklar, wie lange so ein Reaktor zum abkühlen braucht und
> was dazu alles funktionieren muss. Seit Fukushima ist das öffentlich.

Und du hast es bis heute nicht kapiert.

> Kernspaltung ist extrem kritisch, wie man an Demon Core Unfällen sieht.

Dumschwatz^10! Der Demon Core ist eine inoffizielle Bezeichnung. Die 
Stunts, die da in den 1940er Jahren gemacht wurden, macht kein Mensch 
mehr. Und selbt damals gab es "nu" einen blauen Blitz und enn 
ordentlichen Schluck Neutronenstrahlung. Keinerlei größerer Schaden, von 
den Deppen die das gemacht haben mal abgesehen.

> Die kritischen Masen liegen nebeneinander, nichts, man nähert sie an,
> nichts, noch näher, und wenn die Reaktion einsetzt, explodiert sie quasi
> exponentiell.

Es gab KEINERLEI Explosion! Du bist und bleibst der größte Laberkopp der 
Nation! Gratulation!

> Keine Zeit zurückzuziehen. In Nanosekunden wird aus dem
> Uranklumpen eine Neutronenquelle die Alle im Umkreis grillt. Und nur
> deshalb nicht zur Bombe weil die entstehende Wucht gleich alles
> auseinandertreibt.

Ach, auf einmal?

> Und so was regelst du jahrein jahraus auf exakt
> Faktor 1.0000 für kontinuierlichen Energiefluss ?

Ja, das kann man. DU natürlich nicht!

> Exponentielle Reaktionen sind Explosionen und ein AKW zieht pro Tag den
> Gegenwert einer Atombombe durch.

Schwachsinn.

> Dabei der Vergleich mit der Sonne: Das 1GW leistende AKW wird
> normalerweise auf 1000m x 1000m umzäunten Gelände gebaut. Mittags
> strahlt die Donne auf dieses Gelände ... rechne nach ... 1GW
> Solarleistung ein. Genau so viel wie das AKW erzeugt. Unsere zechnische
> Höchstleistung ist ein Pippifax gegenüber dem was die Natur bringt. Wenn
> man die Natur nur zu 100% nutzen könnte. Bei 20% Wirkungsgrad und halbem
> Tag Nutzung braucht PV aber nur die 10-fache Fläche für dieselbe
> Stromerzeugung aus Sonnenlicht wie ein AKW. Und das erheblich billiger
> (100 Mio€ statt 40000 Mio€) und sicherer.

Jaja. So geht grüne Propaganda. Bravo! Dumm nur, daß die Zahlen hinten 
und vor nicht passen. 1GW Spitzenleistung im Sommer um die Mittagszeit 
auf 1km^2. Stimmt. Der Rest stimmt keine Sekunde.

Mittlere Einstrahlung über's Jahr in Deutschland: ca. 10% 
Spitzenleistung.
Wirkungsgrad der Solarzellen: 20%

Macht als Kettenwirkungsgrad 2 (ZWEI!) Prozent! In sonnenreichen 
Gebieten wie Südeuropa, Australien etc. vielleicht 3-4%.
D.h. in Deutschland braucht es 50km^2 für 1GW MITTLERE Leistung! Ohne 
Speicher sind das EXAKT 0W GESICHERTE Leistung, was man jede Nacht 
problemlos nachweisen kann. Will man die mittlere Leitung ganzjährig 
SICHER zur Verfügung stellen, braucht man Speicher für 3-6 Monate, was 
bei 1GW Nennleistung ca. 2,2-4,4TWh macht. Selbst bei SEHR 
optimistischen 100Euro/kWh sind das schlappe 220-440 Milliarden Euro. 
Real eher das Doppelte.

> Es gibt KEINEN Grund für AKW - ausser man will die Bombe.

Laberkopp!

von Alexander (alecxs)


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(prx) A. K. schrieb:
> Deutschland hat auch keine. Die Frage wurde in den letzten Monaten
> gelegentlich aufgeworfen, ob wir welche benötigen könnten.

Beim letzten Rythm beats bombs waren sie noch da.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael B. schrieb:
> Es gibt KEINEN Grund für AKW - ausser man will die Bombe.

Die meisten AKW-Typen sind für Bombenentwicklung wenig hilfreich. Einer, 
der es ist, ist der im Startbeitrag verlinkte kanadische 
Natururanreaktor CANDU, der sich wie die russischen RBMK im laufenden 
Betrieb für Gewinnung waffenfähigen Plutoniums eignet.

von Michael B. (laberkopp)


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Falk B. schrieb:
> Und selbt damals gab es "nu" einen blauen Blitz

Ja, wenn man so gar keine Ahnung von Kernspaltung hat, liest sich das 
so.

Der in der Literatur erwähnte blaue Blitz, den gibt es in dem Raum 
nicht, den gibt es nur in den Augen der Beteiligten, den sieht man auch 
mit geschlossenen Augen.

Weil er IN dir entsteht. Weil es der Effekt der Tscherenkow 
Bremsstrahlung der Neutronen in DEINEM Augapfel ist.

Leider gibt es immer noch solche ahnungslosen Atomfanbois wie dich.

von Falk B. (falk)


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Nach offiziellen Angaben haben wir in Deutschland im Moment ca. 100GW 
Spitzensolarleistung installiert. Das sind bei 200MWh/km^2 ca. 500km^2 
bzw. ei Quadrat mit 22,3km Kantenlänge. Wenig im Vergleich zur 
Landfläche, aber absolut schon gigantisch. China hat knapp 900GW.

von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:
> Weil er IN dir entsteht. Weil es der Effekt der Tscherenkow
> Bremsstrahlung der Neutronen in DEINEM Augapfel ist.

Keine Sekunde, denn ich mach so ein Experiment mal sicher nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die meisten AKW-Typen sind für Bombenentwicklung wenig hilfreich

Aber man hat Uran, Anreicherung, also die ganze Fissionstechnik und 
nicht zuletzt Energie, denn die Anreicherung über die bekannten Methoden 
frisst Energie ohne Ende.

Um 10 AKW betreiben zu können, benötigt man 1 AKW nur für den 
Energieeinsatz der Anreicherung.

von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:
> Um 10 AKW betreiben zu können, benötigt man 1 AKW nur für den
> Energieeinsatz der Anreicherung.

Quelle? Laberkopps Propagandaabteilung?

von G. K. (zumsel)


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von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> Hätte er eine, würde man ihn in Ruhe lassen wie Nordkorea.

Haette Ukr noch welche, heatte man das Land in Ruhe gelassen.

Haette Deu oder Ukr welche, muesste hier nicht Aufgeruestet werden.

Haette, heatte, haette, ...

von Falk B. (falk)


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G. K. schrieb:
>> Kettenwirkungsgrad
>
> https://www.google.com/search?q=Kettenwirkungsgrad

Daß DU nicht weißt, was eine Prozesskette und damit ihr Wirkungsgrad 
ist, wundert mich jetzt nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Aber ...

https://en.wikipedia.org/wiki/If_I_Could_Turn_Back_Time

... das geht halt noch nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Prozesskette

Wenn die das koennen wuerden, wuerden die darauf kommen, dass ein 
Rohstoff bereits über 80 Zyklen braucht um sich zu amortisieren. Aber 
man soll die Woelfe nicht zum Heulen aufwecken.

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter D. schrieb:
> Haette Ukr noch welche, heatte man das Land in Ruhe gelassen.

Ja.

> Haette Deu oder Ukr welche, muesste hier nicht Aufgeruestet werden

Hier muss auch ohne nicht aufgerüstet werden. Denn gegen Atomangriffe 
hilft die vorgesehene Aufrüstung sowieso nicht und konventionelle Waffen 
hat Russland kaum noch. Alle Vorräte des kalten Kriegs aufgebraucht.

Aber wer will das wissen in einer Zeit der neuen Kleptomanen.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Nach offiziellen Angaben haben wir in Deutschland im Moment ca. 100GW
> Spitzensolarleistung installiert. Das sind bei 200MWh/km^2 ca. 500km^2
> bzw. ei Quadrat mit 22,3km Kantenlänge. Wenig im Vergleich zur
> Landfläche, aber absolut schon gigantisch. China hat knapp 900GW.

Viel gigantischer ist die landwirtschaftliche Fläche, die wir für 
Energiepflanzen nutzen.
Landwirtschaftliche Fläche haben wir ungefähr 166.000 km². Davon werden 
rund 15%, also 24.900 km² für Energiepflanzen eingesetzt.
Größtenteils wird das für die 5 bis 10% Beimischung zum Kraftstoff und 
den kleinen Biomasse-Stromanteil verwendet.
PV könnte die gleiche Energiemenge mit einem Bruchteil der Fläche 
gewinnen.

Beitrag #7898727 wurde vom Autor gelöscht.
von Falk B. (falk)


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Tilo R. schrieb:
> PV könnte die gleiche Energiemenge mit einem Bruchteil der Fläche
> gewinnen.

Das ist wohl wahr! Bei Biodiesel hat man im Jahr ca. 800l/ha (brutto ca. 
1500l Rapsöl/ha). Das sind bei ~10kWh/l ca. 8MWh Energie, die dann je 
nach Verwendung mit einem Wirkungsgrad x genutzt werden können. Mit 
Solar kann auf einen Hektar mit 2MW Spitzenleistung ca. 1700MWh 
rausholen, das ist Faktor  220! Allerdings kann man diese Energie nur 
sehr teuer speichern, d.h. wenn man keinen Sofortverbrauch hat, kann man 
nur einen Bruchteil nutzen.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> Es war mit Sicherheit auch tsunamisicher. Aber keiner hat damit
> gerechnet, dass es so eine Absackung im Meer gibt, welche solch einen
> Megatsunami zur Folge hat

Das stimmt einfach nicht.  In der Region gab es vergleichbare Ereignisse 
in den Jahren 869, 1611, 1896, 1933.

https://de.wikipedia.org/wiki/Keich%C5%8D-Sanriku-Erdbeben_1611

Dass der Schutz vor Tsunamis mangelhaft war war bekannt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima_Daiichi#Mangelnder_Schutz_vor_Erdbeben_und_Tsunamis

von (prx) A. K. (prx)


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Wobei in solchen Überlegungen die gesamte Notfalltechnik eingeschlossen 
sein muss. Inklusive aller elektrischer Komponenten, die daran beteiligt 
sind, wie Verkabelung, Schalteinrichtungen usw. Eine nachträgliche 
Renovierung einer Anlage, die das ursprünglich versäumte, ist 
dementsprechend aufwändig und teuer. Nur die Diesel und ihre 
Treibstofftanks woanders hinzustellen, reicht dann nicht. Was die 
3-Affen-Strategie Tepcos erklärt - entsprechend dem bekannten 
japanischen Sprichwort.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Falk B. schrieb:
> G. K. schrieb:
>>> Kettenwirkungsgrad
>>
>> https://www.google.com/search?q=Kettenwirkungsgrad
>
> Daß DU nicht weißt, was eine Prozesskette und damit ihr Wirkungsgrad
> ist, wundert mich jetzt nicht.

Also irgendwas mit Fahrrädern.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Mit
> Solar kann auf einen Hektar mit 2MW Spitzenleistung ca. 1700MWh
> rausholen, das ist Faktor  220!
Cool, die Zahl kannte ich noch nicht. Ich finde deine /ha-Zahlen zwar 
ziemlich hoch, aber selbst bei knapp der Hälfte wäre es noch ein Faktor 
100. Damit geht sich selbst Elektrolyse und Methanisierung zumindest 
energetisch noch aus.

Ich möchte auf folgendes Video verweisen, wo ein Ingenieur mengenmäßig 
vorrechnet, dass die Energiewende für den Gesamtenergieverbrauch, nicht 
nur Strom, funktionieren kann:
https://www.youtube.com/watch?v=VvnmBOLuvGw

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Große Batteriespeicher wären dafür eine ideale Lösung:
> Sie könnten im besten Fall nahezu verzögerungsfrei Lastspitzen abfangen
> oder Überschüsse aus erneuerbaren Quellen zwischenspeichern.

In Deutschland gibt es schon ein paar GWh an Batteriespeicher 
https://battery-charts.rwth-aachen.de/

Damit lässt sich der Strombedarf in D für etwa 20 Minuten decken.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Letztlich wird deutlich, dass nahezu alle menschlichen Aktivitäten –
> mehr oder weniger – Auswirkungen mit sich bringen.

erst recht wenn unsere alternativlose Wirtschaftsform
nur überlebt, wenn es ein jährliches Wachstum gibt.

von G. K. (zumsel)


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Falk B. schrieb:
> Tilo R. schrieb:
>> PV könnte die gleiche Energiemenge mit einem Bruchteil der Fläche
>> gewinnen.
>
> Das ist wohl wahr! Bei Biodiesel hat man im Jahr ca. 800l/ha (brutto ca.
> 1500l Rapsöl/ha). Das sind bei ~10kWh/l ca. 8MWh Energie, die dann je
> nach Verwendung mit einem Wirkungsgrad x genutzt werden können. Mit
> Solar kann auf einen Hektar mit 2MW Spitzenleistung ca. 1700MWh
> rausholen, das ist Faktor  220! Allerdings kann man diese Energie nur
> sehr teuer speichern, d.h. wenn man keinen Sofortverbrauch hat, kann man
> nur einen Bruchteil nutzen.

Und wie viel Energie wird für den Rapsanbau und Umwandlung zu Rapsöl 
verbraucht und wie viel Gift wird dafür auf den Acker geschüttet?

Und Verbrennungsmotoren und thermische Kraftwerke haben im Regelfall nur 
einen Wirkungsgrad von 1/3.

von G. K. (zumsel)


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Tilo R. schrieb:

> Ich möchte auf folgendes Video verweisen, wo ein Ingenieur mengenmäßig
> vorrechnet, dass die Energiewende für den Gesamtenergieverbrauch, nicht
> nur Strom, funktionieren kann:
> https://www.youtube.com/watch?v=VvnmBOLuvGw

Elektrifizierung verbessert den Wirkungsgrad.

Ich hab das Video jetzt nicht geschaut, aber die folgenden 
Grössenordnungen schlummern bei mir im Hinterkopf: Fraunhofer rechnet 
für Deutschland zur Zeit mit ~3000 TWh/a Primärenergiebedarf und rechnet 
bei einer Elektrifizierung mit ~1500 TWh/a Primärenergiebedarf.

von Falk B. (falk)


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G. K. schrieb:
> Elektrifizierung verbessert den Wirkungsgrad.

Das stimmt. Aber der hat seinen Preis in Form von Stromnetzen und 
Speichern sowie der Umstellung der Verbraucher, siehe Wärmepumpe.

> Ich hab das Video jetzt nicht geschaut, aber die folgenden
> Grössenordnungen schlummern bei mir im Hinterkopf: Fraunhofer rechnet
> für Deutschland zur Zeit mit ~3000 TWh/a Primärenergiebedarf und rechnet

Es sind eher 3500TWh.

> bei einer Elektrifizierung mit ~1500 TWh/a Primärenergiebedarf.

Wenn diese naive Rechnung bei Wärmepumpen schon nicht aufgeht, was sagt 
uns das über die Gesamtrechung?

von G. K. (zumsel)


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Falk B. schrieb:

> Es sind eher 3500TWh.
>
> Wenn diese naive Rechnung bei Wärmepumpen schon nicht aufgeht, was sagt
> uns das über die Gesamtrechung?

Welchen Teil von "Größenordnungen" hast du nicht verstanden?

Und lass uns einfach an deinen Informationen teilhaben, dann kann man 
das auch diskutieren.

von Falk B. (falk)


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G. K. schrieb:
> Welchen Teil von "Größenordnungen" hast du nicht verstanden?

Jaja, so arbeitet die "Wissenschaft" am Frauenhoferinstitut . . .

von G. K. (zumsel)


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Falk B. schrieb:
> G. K. schrieb:
>> Welchen Teil von "Größenordnungen" hast du nicht verstanden?
>
> Jaja, so arbeitet die "Wissenschaft" am Frauenhoferinstitut . . .

Lass uns einfach an deinen Quellen teilhaben.

Auf wie viele Stellen hinter dem Komma kannst du den in die Zukunft 
schauen?

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
>> Ich hab das Video jetzt nicht geschaut, aber die folgenden
>> Grössenordnungen schlummern bei mir im Hinterkopf: Fraunhofer rechnet
>> für Deutschland zur Zeit mit ~3000 TWh/a Primärenergiebedarf und rechnet
>
> Es sind eher 3500TWh
Das Umweltbundesamt gibt für 2023 10.651 PJ an. Das sind 2959 TWh.
Die Größenordnung stimmt, G.K. war näher dran.

https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/primaerenergieverbrauch#definition-und-einflussfaktoren

von Alexander (alecxs)


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Kommt rein Kinder, Essen ist fertig!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> erst recht wenn unsere alternativlose Wirtschaftsform
> nur überlebt, wenn es ein jährliches Wachstum gibt.

Wirtschaftswachstum ist nur notwendig, wenn die Bevoelkerung zunimmt.

Eine Verzehnfachung der Bevoelkerung bei Null Wachstum, bedeutet eine 
Verarmung um 90% auf 10%.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Tilo R. schrieb:
> Die Größenordnung stimmt,

Die Werte 3000-3500 hatte ich schon im ELkw-Thread gepostet.

Darin sind aber auch die Eingangsstoffe fuer die chemische Industrie 
enthalten. Wenn diese durch EKohlenstoffe ersetzt werden, werden 5000TWh 
benoetigt.

Deutlich weniger wird gebraucht, wenn bei uns die Wirtschaft down waere, 
wie in Venezuela und such die Leute beim Kampf fuers Fressen regelrecht 
abmurksen. Aber das will dann wieder keiner.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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... wahrhaben.

von Michael B. (laberkopp)


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Alexander schrieb:
> Kommt rein Kinder, Essen ist fertig!

Falk muss noch nachsitzen, selbst Wikipedia 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Uran-Anreicherung
sagt wie viel Energie die Anreicherung benötigt, er kann nur leider die 
Summe nicht ausrechnen.

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter D. schrieb:
> Wirtschaftswachstum ist nur notwendig, wenn die Bevoelkerung zunimmt.

Du brauchst sie auch, um Kredite zurückzuzahlen, also für 99.99% unserer 
BWL Holzköppe und BlackRock Kanzler, denn wovon später das bezahlen, was 
du schon jetzt nicht erarbeiten konntest, sondern dir auf Kredit 
beschafft hast. Du MUSST später mehr erwirtschaften damit dein Kredit 
nicht platzt.

> Eine Verzehnfachung der Bevoelkerung bei Null Wachstum, bedeutet eine
> Verarmung um 90% auf 10%.

Kein Herrscher hat ein Problem mit dem Verarmen seines Volkes. Es 
passiert seit Jahrzehnten nichts anderes. Vergleiche ich die Ressourcen 
meines Familienstammhofes, der Grosseltern, Eltern, Kinder, wird es von 
Generation zu Generation immer weniger: weniger Grundstück, weniger 
Haus, weniger Bäume, und für das was sie haben  zahlen sie immer mehr, 
immer mehr Lebensjahre müssen sie aufwenden um Haus oder Auto erwerben 
zu können.

von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:
> Falk muss noch nachsitzen, selbst Wikipedia
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Uran-Anreicherung
> sagt wie viel Energie die Anreicherung benötigt, er kann nur leider die
> Summe nicht ausrechnen.

Das sagt der Richtige! ;-))))

50KWh/kg bei Gaszentrifugen. Ein kg Natur-Uran mit 0,7% U235 erzeugt ca. 
17MWh. Angereichertes Uran mit ca. 3-4% eher 50MWh. Also Faktor 1000 mal 
mehr!
Soviel zu deinen Anti-Kernkraftmärchen . . .

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das ist Methode der AKW-Gegner moeglichst viele falsche Zahlen in Umlauf 
zu bringen, damit am Ende sich keiner mehr auskenne. Dagegen ist auch 
kein Michael gefeit.

Vielleicht sollte man diesen beibringen, welche Weltraumprogramme ohne 
AKW nicht moeglich waeren. Gegen diese Programme schicken wir die dann 
auf die Strasse. ;))

von Jonny O. (-geo-)


Angehängte Dateien:

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Hi,

das IPCC hat auf Basis hunderter wissenschaftlicher Artikel das CO2 
Äquivalent der unterschiedlichen Energieträger ermittelt. Dabei flossen 
auch die Gewinnung der Rohstoffe und der Bau der Anlagen mit ein. Es 
ergibt sich angehängte Tabelle. die Kernkraft steht da schon ziemlich 
gut da (im Grunde so wie die Windkraft).

Auch was die Tödlichkeit der Energiequellen (Tote pro TWh) betrifft, 
steht die Kernkraft (je nach Studie) sogar besser da als die 
Solartechnik. Das liegt aber daran, dass beim Bau von Solaranlagen eben 
auch viele Menschen verunglücken (buchstäblich vom Dach fallen) und die 
Produktion von Solarzellen Gesundheitsrisiken birgt, wobei an der 
Kernkraft vergleichsweise wenige Menschen sterben.

Das Große Aber: Kernkraft ist teuer und die Entsorgung des Mülls 
problematisch. Zudem sind die Uranvorräte eine endliche Quelle. Darüber 
hinaus deckt Kernkraft selbst heute (nach vielen Jahren der Nutzung) 
lediglich 4% des Gesamtenergiebedarfs auf globalem Maßstab ab (mit 
Steigerungsraten um 0 herum). Damit kann man die fossilen Energieträger 
niemals ablösen oder nennenswert reduzieren. Da ist einfach nichts zu 
machen.

von G. K. (zumsel)


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Jonny O. schrieb:
> Hi,
>
> das IPCC hat auf Basis hunderter wissenschaftlicher Artikel das CO2
> Äquivalent der unterschiedlichen Energieträger ermittelt. Dabei flossen
> auch die Gewinnung der Rohstoffe und der Bau der Anlagen mit ein. Es
> ergibt sich angehängte Tabelle. die Kernkraft steht da schon ziemlich
> gut da (im Grunde so wie die Windkraft).

Da hat jemand den tiefsten Wert in deine unbekannte Quelle eingetragen.
Zum Thema CO2 aus AKWs empfehle ich die folgende Betrachtung:

https://wua-wien.at/images/stories/publikationen/studie-energiebilanz-nuklearindustrie-kurzfassung.pdf

Das Thema braucht eine differenziertere Betrachtung.

von Jonny O. (-geo-)


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> in deine unbekannte Quelle eingetragen.

ah, sorry. Die Quelle habe ich vergessen zu verlinken:

https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/ipcc_wg3_ar5_annex-iii.pdf

nochmal zusammengefasst in diesem Wikipedia Artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Emissionen_der_Stromerzeugung_nach_Art_der_Erzeugung

von G. K. (zumsel)


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Tilo R. schrieb:

> Ich möchte auf folgendes Video verweisen, wo ein Ingenieur mengenmäßig
> vorrechnet, dass die Energiewende für den Gesamtenergieverbrauch, nicht
> nur Strom, funktionieren kann:
> https://www.youtube.com/watch?v=VvnmBOLuvGw

Endlich ein Faktor Methan/H2 für die Energie die man in Kavernen 
speichern kann. Dieser Faktor fehlte mir bisher.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin zusammen,

hier werden wirklich interessante Punkte angesprochen.

Vielleicht müssten wir viele dieser Probleme und Herausforderungen in 
einem größeren Maßstab betrachten.

Das Diagramm von Johnie
(https://www.mikrocontroller.net/attachment/672680/Global_primary_energy_consumption_by_source_1900_-_2021.png)
zeigt eindrücklich, wie verfahren die Lage inzwischen ist. Seit 1980 hat 
sich der weltweite Energieverbrauch – über alle Quellen hinweg – etwa 
verfünffacht. Eine Abflachung oder gar ein Rückgang ist nicht erkennbar. 
Wie soll das also weitergehen? Hatten die Wissenschaftler des Club of 
Rome mit ihren Prognosen recht? Wird sich der Energieverbrauch etwa 
nochmals verdoppeln?

Irgendetwas muss sich grundlegend ändern – aber was und wie?

Schon jetzt scheint unser Planet an seine Grenzen zu stoßen. Die stetig 
wachsende Weltbevölkerung beansprucht immer mehr Ressourcen und 
verstärkt damit den Druck auf unsere Umwelt.

Vielleicht wäre es ein erster Schritt, unsere verschwenderische 
Lebensweise genauer zu dokumentieren, und daraus konkrete Ansätze zur 
Verbesserung abzuleiten. Eine allgemein bescheidenere Lebensführung 
könnte ein Anfang sein. Produkte sollten leichter zu reparieren sein, 
und das Lebenszyklus-Management müsste neu gedacht werden. Geplante 
Obsoleszenz sollte, wo möglich, vermieden werden.

Auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz wirft neue Fragen auf:
Wie sollte KI gefördert und betrieben werden? Wie kann ihr 
Energieverbrauch gedeckt werden, ohne andere wichtige Infrastrukturen 
oder Mitnutzer zu benachteiligen?

All diese Fragen verdienen es, ernst genommen zu werden. Und dazu gehört 
auch:
Was können wir tun, um den tragischen Verlust an Biodiversität zu 
stoppen?
Wie lässt sich der projizierte Energiebedarf der Zukunft stabilisieren – 
oder sogar senken?

Das Wachstum unserer Zivilisation wirkt zunehmend unkontrollierbar – 
fast wie ein Krebsgeschwür. Vernünftige bzw. realistische Planung 
scheint oft zum Scheitern verurteilt.

Was also tun? Das ist die große Frage.

Gerhard

von Alexander (alecxs)


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Gerhard O. schrieb:
> Irgendetwas muss sich grundlegend ändern – aber was und wie?

Strom rationieren, ging ja in Tokio auch.

von Falk B. (falk)


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Gerhard O. schrieb:

> zeigt eindrücklich, wie verfahren die Lage inzwischen ist. Seit 1980 hat
> sich der weltweite Energieverbrauch – über alle Quellen hinweg – etwa
> verfünffacht.

Ordentlich!

> Eine Abflachung oder gar ein Rückgang ist nicht erkennbar.
> Wie soll das also weitergehen?

Es wird immer weiter gehen. Fragt aber halt, wie.

> Hatten die Wissenschaftler des Club of
> Rome mit ihren Prognosen recht?

Nicht so wirklich.

"Die Studie beruht auf einer Computersimulation. "

Die sind ja bekanntlich unehlbar. ;-)))

> Wird sich der Energieverbrauch etwa
> nochmals verdoppeln?

Vermutlich ja, fragt sich aber, wie schnell.

> Irgendetwas muss sich grundlegend ändern – aber was und wie?

Es WIRD sich ändern, wenn es das WIRKLICH muss! Wenn die Kosten für 
Rohstoffe und Energie sich DEUTLICH erhöhen, nicht nur durch 
sozialistische Maßnahmen.

> Vielleicht wäre es ein erster Schritt, unsere verschwenderische
> Lebensweise genauer zu dokumentieren, und daraus konkrete Ansätze zur
> Verbesserung abzuleiten.

Wurde schon mehr oder weniger mehrfach getan.

> Eine allgemein bescheidenere Lebensführung
> könnte ein Anfang sein.

Das macht so gut wie keiner, außer einer winzigen gruppe von Idealisten. 
Nahezu jeder Mensch konsumiert immer das Maximum im Rahmen seiner 
Möglichkeiten.

> Produkte sollten leichter zu reparieren sein,
> und das Lebenszyklus-Management müsste neu gedacht werden.

Das wird so nicht passieren. Nur dann, wenn Rohstoffe und Neuprodukte 
DEUTLICH teurer werden und Reparatur relativ wieder deutlich 
preiswerter.

> Auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz wirft neue Fragen auf:
> Wie sollte KI gefördert und betrieben werden?

Förderung durch staatliche Stellen? KEINE! Denn diese ist nachweislich 
in der Mehrzahl der Fälle Geldverschwendung!

> Was können wir tun, um den tragischen Verlust an Biodiversität zu
> stoppen?
> Wie lässt sich der projizierte Energiebedarf der Zukunft stabilisieren –
> oder sogar senken?

Der senkt sich schon allein, wenn mal eine RICHTIGE Krise kommt. So wie 
sie sich schon seit mehrere Jahren in China anbahnt. Aber nicht nur 
dort.

> Das Wachstum unserer Zivilisation wirkt zunehmend unkontrollierbar –

Das war es schon immer. Und alle großen, staatlichen Kontrollversuche 
waren entweder total wirkungslos oder totalitär und verherend, siehe 
Chinas Ein Kind Politik.

> Was also tun? Das ist die große Frage.

Einfach rankommen lassen. Die großen Hebel bewegt sowieso keiner, das 
machen die Märkte. Erst wenn Öl und Kohle WIRKLICH nur noch sehr teuer 
förderbar sind, wird man die Alternativen deutlich mehr nutzen (müssen).

von Falk B. (falk)


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Jonny O. schrieb:
> Das Große Aber: Kernkraft ist teuer und die Entsorgung des Mülls
> problematisch. Zudem sind die Uranvorräte eine endliche Quelle.

Stimmt. Aber im Moment nutzt man Uran zu ca. 0,7% (U235). Der Rest ist 
U238, das nahezu ungenutzt wieder aus dem Reaktor rauskommt (Jaja, 
bissel Plutoniumgewinnung etc. kann man fast vernachlässigen)

Thorium und Uranbrütertechnologie ist stecken geblieben. Außer wenigen 
Versuchsreaktoren gibt es nix.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Falk,

danke für deinen ausführlichen Kommentar. Einiges davon kann ich 
nachvollziehen, aber ich möchte doch ein paar Gedanken dazu hinzufügen:

> Es wird immer weitergehen. Fragt sich aber, wie

Genau da liegt für mich der springende Punkt. Dass es weitergeht, ist 
keine Garantie für Lebensqualität, Sicherheit oder Fairness. Geschichte 
zeigt, dass Systeme auch "weitergehen" können; in Krisen, 
Zusammenbrüchen oder autoritäre Regime hinein. Die Frage "wie" verdient 
deshalb mehr Raum, nicht erst im Nachhinein.

> Die Studie vom Club of Rome basiert auf einer Computersimulation – die sind ja 
bekanntlich unfehlbar ;-))

Natürlich sind Modelle keine Wahrsagerei. Aber due der "Grenzen des 
Wachstums" haben erstaunlich viele reale Entwicklungen richtig 
antizipiert, besonders die Tendenzen. Sie sind eher Warnsysteme als 
Prophezeiungen. Wenn man sie pauschal abtut, verpasst man den 
eigentlichen Wert: die Möglichkeit, frühzeitig über Kurskorrekturen 
nachzudenken.

> Es wird sich ändern, wenn es wirklich muss – wenn die Preise steigen.

Stimmt wahrscheinlich. Aber das ust leider oft ein sehr schmerzhafter 
und sozial ungerechter Weg. Die Geschichte zeigt: Warten auf den Markt 
führt oft zu verspäteter, chaotischer Anpassung. Es wäre doch klüger, 
rechtzeitig und geordnet zu handeln, bevor der Anpassungsdruck zum 
Kollaps wird.

> Bescheidener leben macht kaum jemand.

Auch da ist was dran; aber es ist nicht alternativlos. Was Menschen tun, 
hängt stark vom Rahmen ab: Preise, Angebote, gesellschaftliche Normen. 
Wer z. B. gute Öffis, fair produzierte Produkte oder langlebige Geräte 
zur Verfügung hat, entscheidet oft anders. Verhalten ist nicht nur 
Trieb, sondern auch Kontext.

> Reparaturen lohnen sich erst, wenn Neuprodukte teurer werden.

Ja, aber genau dafür braucht es politische Weichenstellungen: 
Steueranreize, Recyclingquoten, Gewährleistungsverlängerung, etc. 
Marktkraefte allein schaffen das nicht. Auch der wirtschaftlichere Weg 
braucht manchmal Regelrahmen, um überhaupt sichtbar zu werden.

> Staatliche KI-Förderung ist Geldverschwendung.

Nicht per se. Klar gibt’s Fehlgriffe, aber viele zentrale Technologien, 
die heute "privatwirtschaftlich" laufen, wären ohne staatliche 
Initialzündung gar nicht entstanden. Viel entscheidender ist: Wie wird 
gefördert? Mit welcher Kontrolle und mit welchem Ziel?

> Große Veränderungen passieren erst in der Krise.

Ja. Aber muss das immer so sein? Krisen sind teuer, unkontrollierbar und 
treffen die Falschen zuerst. Warum nicht das Denken wagen, dass 
vorsorgende Intelligenz auch eine Form von Realismus ist?

> Die großen Hebel bewegen die Märkte.

Teilweise. Aber Märkte sind keine moralischen Akteure. Sie reagieren, 
sie antizipieren nicht. Und ohne gesellschaftlichen Druck, politische 
Rahmung oder ethische Leitlinien regulieren sie oft nur das Falsche. 
Wenn wir alles den Märkten überlassen, bekommen wir das, was sich 
rechnet, nicht das, was sich bewährt.

Fazit:

Ich sehe deine Punkte; sie spiegeln mir einen ernüchterten, 
wirtschaftlich geprägten Blick. Aber ich glaube, dass wir uns nicht auf 
die Rolle der Zuschauer zurückziehen sollten. Denn Wandel geschieht 
nicht nur durch Krisen oder Marktlogik, sondern auch durch bewusste 
Gestaltung, Zusammenarbeit und Verantwortung. Und dafür braucht es 
viele, die nicht gleich sagen "bringt eh nichts", sondern die anfangen, 
in Möglichkeiten zu denken. Ich glaube, es liegt an uns allen, unseren 
kleinen Teil zu tun der in unserer Macht steht.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Gerhard O. schrieb:

> All diese Fragen verdienen es, ernst genommen zu werden. Und dazu gehört
> auch:
> Was können wir tun, um den tragischen Verlust an Biodiversität zu
> stoppen?
> Wie lässt sich der projizierte Energiebedarf der Zukunft stabilisieren –
> oder sogar senken?

Treffen sich 2 Planeten, sagt der eine .....

https://de.wikipedia.org/wiki/Perm-Trias-Grenze

von Gerhard O. (gerhard_)


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G. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> All diese Fragen verdienen es, ernst genommen zu werden. Und dazu gehört
>> auch:
>> Was können wir tun, um den tragischen Verlust an Biodiversität zu
>> stoppen?
>> Wie lässt sich der projizierte Energiebedarf der Zukunft stabilisieren –
>> oder sogar senken?
>
> Treffen sich 2 Planeten, sagt der eine .....
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Perm-Trias-Grenze

Aber können wir nochmals 250m Jahre warten, um den durch uns 
verursachten Schaden zu überdecken?:-)

: Bearbeitet durch User
von Svensson (svensson)


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Moin,
zum Thema neue AKW-Technik: die Physik hat sich in den letzten rund 100 
Jahren nicht verändert (in diesem Bereich). Die Zerfallsreihen usw. sind 
haarklein bekannt.

> Endlichkeit der Uranvorräte
Den AKW-Befürwortern wird der Brennstoff so schnell nicht ausgehen. Es 
wurden neue Uran-Vorkommen gefunden. Und dann könnte auch Thorium 
genutzt werden, das wesentlich häufiger vorkommt.

> Wachstum des Energieverbrauches
Das ist eine typische Kurve für exponentielles Wachstum. Das kommt in 
der Natur häufig vor, z.B. bei Viren. Irgendwann kollabiert dann der 
Wirt.

> Die stetig wachsende Weltbevölkerung beansprucht immer mehr Ressourcen
Das ist richtig und sicherlich auch das Hauptproblem. Nur wie definiert 
man den Teil der "zuviel" ist und wie bekommt man den verkleinert? Nach 
Einkommen? Nach Hautfarbe? Nach Wohnort? Zufall? Triage durch Aliens?

> weniger Ressourcenverbrauch
Das ist leider unwahrscheinlich. Nehmen wir an, es gänge uns den 
Energieverbrauch zu halbieren (was sicherlich eine große Leistung wäre). 
Dann wäre dieser positive Effekt allein durch das Wachstum nach 10 
Jahren verpufft.
Und Einschränkungen beim Lebensstil sind auch schwierig. Sollen wieder 
90% täglich 12 Stunden in der Landwirtschaft arbeiten? Auch die 
Indigenen wollen den Wald nicht mehr ohne Motoräge abholzen oder ohne 
Schneemobil und Außenborder zur Jagd fahren...

von G. K. (zumsel)


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Gerhard O. schrieb:

> Aber können wir nochmals 250m Jahre warten, um den durch uns
> verursachten Schaden zu überdecken?:-)

Alle Macht den Doofen?

von Falk B. (falk)


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Gerhard O. schrieb:

>> Es wird immer weitergehen. Fragt sich aber, wie
>
> Genau da liegt für mich der springende Punkt. Dass es weitergeht, ist
> keine Garantie für Lebensqualität, Sicherheit oder Fairness.

Hab ich auch nicht gesagt.

> Natürlich sind Modelle keine Wahrsagerei. Aber due der "Grenzen des
> Wachstums" haben erstaunlich viele reale Entwicklungen richtig
> antizipiert, besonders die Tendenzen.

Welche denn? Das Öl ist noch nicht alle. Kohle erst recht nicht. Das 
Wachstum ging mit wenige Dellen rasend schnell weiter.

„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der 
Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der 
Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen 
unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde 
im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“

Das ist SEHR vage. Dazu brauche ich keine Computersimulation.

> Sie sind eher Warnsysteme als
> Prophezeiungen. Wenn man sie pauschal abtut, verpasst man den
> eigentlichen Wert: die Möglichkeit, frühzeitig über Kurskorrekturen
> nachzudenken.

Nachdenken kann man ja, tut man auch reichlich. Nur zeigt die Geschichte 
immer wieder, daß die meisten "Kurskorrekuren" reine Ideologie sind, 
welche  die Realität ausblendet. Nicht nur Maos "Großer Sprung nach 
vorn". Und viele "Kurskorrekturen" das Problem nicht mal ansatzweise 
verstanden haben, geschweige denn, daß die Lösung was taugt.

>> Es wird sich ändern, wenn es wirklich muss – wenn die Preise steigen.
>
> Stimmt wahrscheinlich. Aber das ust leider oft ein sehr schmerzhafter
> und sozial ungerechter Weg.

Welcher ist den besser und "sozial gerecht"? Sozialismus ala Kuba oder 
Venzuela?

> Die Geschichte zeigt: Warten auf den Markt
> führt oft zu verspäteter, chaotischer Anpassung. Es wäre doch klüger,
> rechtzeitig und geordnet zu handeln, bevor der Anpassungsdruck zum
> Kollaps wird.

Es gibt auch massenhaft Gegenbeispiele. Wenn man um Jahre oder gar 
Jahrzehnte zu früh was ändern will, wird nur viel Geld verbrannt. 
Solarstrom und E-Autos in den 1980ern z.B. ;-)

>> Bescheidener leben macht kaum jemand.
>
> Auch da ist was dran; aber es ist nicht alternativlos. Was Menschen tun,
> hängt stark vom Rahmen ab: Preise, Angebote, gesellschaftliche Normen.

Ja eben! Preise und Angebote sind ökonomischer Rahmen! Die Ossis lebten 
deutlich einfacher als ihre westlichen Brüder und Schwestern. Das war 
aber keine freiwillige Einschränkung! ;-)

> Wer z. B. gute Öffis, fair produzierte Produkte oder langlebige Geräte
> zur Verfügung hat, entscheidet oft anders.

Nö. Denn die Masse entscheidet sich trotz der Verfügbarkeit oft DAGEGEN!

>> Reparaturen lohnen sich erst, wenn Neuprodukte teurer werden.
>
> Ja, aber genau dafür braucht es politische Weichenstellungen:
> Steueranreize, Recyclingquoten, Gewährleistungsverlängerung, etc.

Und wer soll die SINNVOLL gestalten? Die Politk? Bürokraten? 
Hypermoralische Ideologen? Das hatten "wir" Im Ostblock zur Genüge. 
Ergebnis ist bekannt, wenn gleich nicht der Mehrheit und schon gar nicht 
der jungen Generation, die mit Feuereifer den neuen Sozialismus 
erkämpft.

> Marktkraefte allein schaffen das nicht. Auch der wirtschaftlichere Weg
> braucht manchmal Regelrahmen, um überhaupt sichtbar zu werden.

In einer idealen Welt schafft die Politik im Interesse der Gesellschaft 
und des Gemeinwohls Rahmenbedingungen, auf die man sich als 
Mindeststandard einigt. Umweltschutz, Rechte etc. Der Markt versucht 
dann, das beste Produkt zu verkaufen. Wenn aber die Politik aber die 
Wirtschaft mit Reglen und Steuern abwürgt, wird das nix.

>> Staatliche KI-Förderung ist Geldverschwendung.
>
> Nicht per se. Klar gibt’s Fehlgriffe, aber viele zentrale Technologien,
> die heute "privatwirtschaftlich" laufen, wären ohne staatliche
> Initialzündung gar nicht entstanden. Viel entscheidender ist: Wie wird
> gefördert? Mit welcher Kontrolle und mit welchem Ziel?

So wie die Wasserstoffprojekte? ;-)

>> Große Veränderungen passieren erst in der Krise.
>
> Ja. Aber muss das immer so sein?

Es scheint so. Denn vorher läuft es ja halbwegs, und sei es nur gefühlt.
Außerdem kann die Bedrohung auch nur eingebildet oder gar eine Lüge 
sein. Da gab es in der jüngsten Vergangenheit so ein paar Beispiele . . 
.

> Krisen sind teuer, unkontrollierbar und
> treffen die Falschen zuerst.

Aber Krisen sind Hebel. Das haben Politker gelernt. Siehe vor einigen 
Jahren . . .

> Warum nicht das Denken wagen, dass
> vorsorgende Intelligenz auch eine Form von Realismus ist?

Da kannst du Denken so lange du willst. Solange "die Anderen" deine 
Meinung nicht teilen und du sie nicht überzeugen kannst, nützt es dir 
rein gar nichts.

>> Die großen Hebel bewegen die Märkte.
>
> Teilweise. Aber Märkte sind keine moralischen Akteure.

Jaja, die Moral. Was wären wir ohne sie, vor allem in Deutschland mit 
seiner Hypermoral.

> Sie reagieren,
> sie antizipieren nicht. Und ohne gesellschaftlichen Druck, politische
> Rahmung oder ethische Leitlinien regulieren sie oft nur das Falsche.
> Wenn wir alles den Märkten überlassen, bekommen wir das, was sich
> rechnet, nicht das, was sich bewährt.

Und wenn wir alles der Politik überlassen, bekommen wir alles, das sich 
nicht rechnet und nicht bewährt. Die Märkte haben eine knallharte 
Rückkopplung. Produkt schlecht oder überteuert oder Markt gesättigt -> 
Verkaufzahlen gehen runter, mach was anderes! Preise sind nicht in 
erster Linie zum Abzocken da, sondern es sind Meßgrößen für Angebot und 
Nachfrage. Die sind elementar wichtig. Wer sie ignoriert oder staatlich 
aushebelt (Sozialismus), geht langfristig unter.

> Fazit:
>
> Ich sehe deine Punkte; sie spiegeln mir einen ernüchterten,
> wirtschaftlich geprägten Blick.

Eben weil ich als Kind und rückblickend den Sozialismus real erlebt 
habe!

> Aber ich glaube, dass wir uns nicht auf
> die Rolle der Zuschauer zurückziehen sollten.

Bist du ein Wirtschaftslenker? Ein Philosoph? Influencer? Klar kannst du 
nach edlen, idealen Maßstäben handeln und vielleicht auch in deinem 
kleinen Umfeld dafür werben, aber im Weltmaßstab verpufft das komplett. 
1000 hungige Inder bewegen da deutlich mehr.

> Denn Wandel geschieht
> nicht nur durch Krisen oder Marktlogik, sondern auch durch bewusste
> Gestaltung, Zusammenarbeit und Verantwortung.

Klingt super, muss aber auch ökonomisch funktionieren. Wenn es nicht 
realistisch bezahlbar ist, bleibt es ein Versuch.

> Und dafür braucht es
> viele, die nicht gleich sagen "bringt eh nichts", sondern die anfangen,
> in Möglichkeiten zu denken. Ich glaube, es liegt an uns allen, unseren
> kleinen Teil zu tun der in unserer Macht steht.

Jain. Aber wer glaubt, mit seinem E-Auto oder seiner Solaranlage auf dem 
Kleinhäuschen der große Weltretter zu sein, der irrt. Das ist nur 
Spielspaß und Selbsterhöhung.

von G. K. (zumsel)


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Falk B. schrieb:

> Es gibt auch massenhaft Gegenbeispiele. Wenn man um Jahre oder gar
> Jahrzehnte zu früh was ändern will, wird nur viel Geld verbrannt.
> Solarstrom und E-Autos in den 1980ern z.B. ;-)

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Daenemark-macht-den-Heiz-Hammer-vor-article24038112.html
https://www.efzn.de/fileadmin/Sites/EFZN/Images/Ereignisse/2015-11-NET08/Vortraege/NET2015_Langer.pdf

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gerhard O. schrieb:
> Irgendetwas muss sich grundlegend ändern – aber was und wie?

Das löst die KI elektrisch, also frei von pöhsen Verbrennern, indem 
diese erkennt, dass sie für die Erde sorgen muss, wie der Förster sein 
Revier für eine verträgliche Wildpopulation sorgt, und daher für eine 
langfristig verträgliche Populationsanzahl sorgt. Dieser Wert wird 
zwischen zwei bis vier Milljarden liegen. Interessant wird sicherlich, 
nach welchen Kriterien die KI selektieren wird.

von Udo K. (udok)


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Gerhard O. schrieb:
> Vielleicht müssten wir viele dieser Probleme und Herausforderungen in
> einem größeren Maßstab betrachten.

https://www.wein-und-stein.de/palaeoklima.html

Da sieht man sehr schön, das es in der Geschichte des Lebens auf der 
Erde nur 2 Perioden gegeben hat, die ähnlich kalt waren wie heute.
Es wird also deutlich wärmer werden, das ist fix.  Wir kommen aus einer 
Eiszeit, und der rasante Aufstieg des Menschen ist dieser Erwärmung zu 
verdanken.  Sonst gäbe es gar nicht die benötigten Nahrungsmitteln - 
Grosse Teile Europas waren unter einer teils km dicken Eisschicht 
begraben.

(https://www.mikrocontroller.net/attachment/672680/Global_primary_energy_consumption_by_source_1900_-_2021.png)
> zeigt eindrücklich, wie verfahren die Lage inzwischen ist. Seit 1980 hat
> sich der weltweite Energieverbrauch – über alle Quellen hinweg – etwa
> verfünffacht. Eine Abflachung oder gar ein Rückgang ist nicht erkennbar.
> Wie soll das also weitergehen? Hatten die Wissenschaftler des Club of
> Rome mit ihren Prognosen recht? Wird sich der Energieverbrauch etwa
> nochmals verdoppeln?

Ja, der wird sich noch mindestens vervierfachen.  Es gibt zu viele 
Menschen die in Armut leben, und die auch etwas vom Kuchen haben wollen. 
Abhilfe wird es erst in >100 Jahren geben, wenn die Bevölkerung deutlich 
zurückgeht.

> Irgendetwas muss sich grundlegend ändern – aber was und wie?
Die Bevölkerung muss reduziert werden.  Das geht durch Bildung und 
Aufklärung automatisch.  Problemkinder sind noch Indien und Teile 
Afrikas.

> Schon jetzt scheint unser Planet an seine Grenzen zu stoßen. Die stetig
> wachsende Weltbevölkerung beansprucht immer mehr Ressourcen und
> verstärkt damit den Druck auf unsere Umwelt.

Der Planet ist noch lange nicht an seinen Grenzen.  In Südkorea leben 
etwa 52 Millionen Menschen auf einer Fläche 1.5x so gross wie 
Österreich.  In Kanada leben gerade mal 41 Millionen auf 118x der Fläche 
von Österreich.  Da ist noch viel Luft nach oben.  Es ist nur der Luxus 
einer wirklich natürlichen und unverbauten Landschaft, der fehlen wird. 
Eventuell wird man nicht mehr 80% der Nahrungsmitteln an Nutztiere 
verfüttern können.

> Auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz wirft neue Fragen auf:
> Wie sollte KI gefördert und betrieben werden? Wie kann ihr
> Energieverbrauch gedeckt werden, ohne andere wichtige Infrastrukturen
> oder Mitnutzer zu benachteiligen?

KI ist dafür unnötig.  KI führt zu Abgabe von Verantwortung und 
Abschalten des eigenen Hirns.  Was es braucht ist eine starke Weltmacht 
mit gutem Willen und Durchsetzungsfähigkeit oder besser eine 
Weltregierung (unwahrscheinlich).
Ohne sowas wird es viel Ungerechtigkeit in der Resourcenverteilung 
geben, und in der Folge Unruhen und Kriege, die uns im Extermfall wieder 
in die Steinzeit zurückwerfen.

> Was können wir tun, um den tragischen Verlust an Biodiversität zu
> stoppen?

Errichten von Ökoreservaten und Rückbau von Flüssen und Strassen. 
Verzicht auf Individualverkehr, kein 1000 m^2 Einzelhaus im Grünen. 
Grossteils vegane Ernährung.  Nicht allzu aufwändige Urlaubsreisen. 
Umbau unseres Wirtschaftssystems auf langlebige Produkte. Eine 20 
Stunden Woche für alle führt zu engagierteren Menschen.  Unser 
Wirtschaftsystem wäre dafür schon ausreichend.  Straffung der 
Verwaltung.  Abschaffung der Parteien und Ideologien.

> Das Wachstum unserer Zivilisation wirkt zunehmend unkontrollierbar –
> fast wie ein Krebsgeschwür. Vernünftige bzw. realistische Planung scheint oft 
zum Scheitern verurteilt.
Die Menschheit ist auf einem halbwegs guten Weg. Aber erstmal muss der 
ärgste Hunger und Armut beseitigt werden.  Der Rest folgt dann 
automatisch.

von Falk B. (falk)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums#13_Vorschl%C3%A4ge_zur_Verminderung_von_Arbeitslosigkeit,_Ungleichheit_und_Erderw%C3%A4rmung

Jaja, das hatten wir alles schon mal. Nennt sich Sozialismus. Dumm nur, 
daß das Alles mit den real exisiterenden menschen nicht funktioniert, 
auch wenn das die Marxisten über 100 Jahre probiert haben und heute 
IMMER NOCH tun! Nicht nur in sozialistischen Staaten!

Einfach nur naiv und weltfremd!

"Verkürzung der Jahresarbeitszeit, damit jeder mehr Freizeit hat."

Haben wir teilweise schon mit 4 Tage woche, etc.

"Anhebung des Renteneintrittsalters, damit ältere Menschen ihren 
Lebensunterhalt so lange selbst bestreiten können, wie sie wollen."

Schöner Eupemismus für Rentenkürzung! Auch JETZT DARF man länger 
arbeiten, so man denn will und kann!

"Eine Neudefinition des Begriffs „bezahlte Arbeit“, der auch die 
häusliche Pflege von Angehörigen umfasst."

Mag sein, ist aber im Moment noch nicht so umgesetzt bzw. umsetzbar. Wer 
ist der Auftraggeber, wer zahlt? Der Staat? OMG!

"Erhöhung des Arbeitslosengeldes, um während des Übergangs die Nachfrage 
zu stärken."

Jaja, das wird bestimmt was!

"Erhöhung der Steuern von Unternehmen und Reichen, um die Gewinne 
umzuverteilen, vor allem die aus der Automatisierung."

Ursozialistischer Traum! Die bösen Kapitalisten einfach aussagen und 
alles ist gut. Lächerlich!

"Verstärkter Einsatz grüner Konjunkturpakete, finanziert durch 
zusätzlich „gedrucktes“ Geld oder Steuererhöhungen, damit der Staat auf 
den Klimawandel reagieren und Einkommen umverteilen kann.

Das machen wir und viele andere Staaten schon lange. Wird ganz sicher 
ein Erfolg! ;-)

"Besteuerung fossiler Brennstoffe und faire Verteilung der Erlöse auf 
alle Bürger, damit kohlenstoffarme Energie konkurrenzfähig wird."

Ersteres gbt es schon, die faire Verteilung will ich sehen. Und der 
Fetisch der Kohlenstoffarmut ist auch gut dabei.

"Verlagerung von der Einkommensbesteuerung auf die Besteuerung von 
Emissionen und Rohstoffverbrauch, um den ökologischen Fußabdruck zu 
verringern, Arbeitsplätze zu erhalten und die Nutzung von Rohstoffen 
zurückzufahren."

Also die Wirtachaft direkt zur Schrumpfung zwingen. Kann man machen, ob 
die Folgen aber so nett sind, bleibt zweifelhaft.

"Erhöhung der Erbschaftssteuern zur Verringerung der Ungleichheit und 
zur Erhöhung der staatlichen Einnahmen."

JAWOLL!!! Sozialismus auf Steroiden! Damit man noch mehr Leistungsträger 
vergrault!

"Förderung gewerkschaftlicher Organisation, um die Einkommen zu steigern 
und die Ausbeutung zu verringern."

Jaja. Klingt nach einem gewerkschafter aus England in den 1960er Jahren.

"Beschränkung des Außenhandels, wo nötig, um Arbeitsplätze zu erhalten, 
das allgemeine Wohlergehen zu erhöhen und die Umwelt zu schützen."

Aha, also Isolationismus und Protektionismus, damit nicht 
konkurrenzfähige, veraltete Unternehmen geschützt werden. Hat immer 
super funktioniert.

"   Förderung kleinerer Familien (Geburtenkontrolle), um den 
Bevölkerungsdruck auf den Planeten zu verringern."

Na da fang mal in Indien und Afrika an! Die industriealisiert Welt macht 
das, aus welchen Gründen auch immer, schon seit mehr als 60 Jahren!

"Einführung eines existenzsichernden Grundeinkommens für diejenigen, die 
es am dringendsten brauchen, damit alle ohne Zukunftsangst leben 
können."

Haben wir in Deutschland massiv, auch Zuwanderer jeder Art haben SOFORT 
einen Anspruch darauf. Ergebnis . . . . Hust

von Falk B. (falk)


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Udo K. schrieb:
> Die Menschheit ist auf einem halbwegs guten Weg. Aber erstmal muss der
> ärgste Hunger und Armut beseitigt werden.  Der Rest folgt dann
> automatisch.

Nö. Die Dummheit müßte beseitigt werden. Das wird aber nicht passieren. 
Im Gegenteil, sie wächst seit Jahrzehnten weltweit wieder.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Im Gegenteil, sie wächst seit Jahrzehnten weltweit wieder.

Einschlägigen Aussagen zufolge tut sie das seit mindestens Erfindung der 
Schrift. :)

: Bearbeitet durch User
von Udo K. (udok)


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Falk B. schrieb:
> Nö. Die Dummheit müßte beseitigt werden. Das wird aber nicht passieren.
> Im Gegenteil, sie wächst seit Jahrzehnten weltweit wieder.

Da liegst du falsch.

https://www.youtube.com/watch?v=Sm5xF-UYgdg

von Michael B. (laberkopp)


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Gerhard O. schrieb:
> Wie soll das also weitergehen?

Wie bisher.

> Hatten die Wissenschaftler des Club of
> Rome mit ihren Prognosen recht?

Nein.

> Wird sich der Energieverbrauch etwa
> nochmals verdoppeln?

Und ver-10-fachen und ver-100-fachen und so weiter.

> Irgendetwas muss sich grundlegend ändern – aber was und wie?

Fortschritt ?

> Schon jetzt scheint unser Planet an seine Grenzen zu stoßen. Die stetig
> wachsende Weltbevölkerung beansprucht immer mehr Ressourcen und
> verstärkt damit den Druck auf unsere Umwelt.

Man postuliert, angelehnt an die Entwicklung in Industrienationen, dass 
sich die Weltbevölkerung bei 10.3 Mrd stabilisiert.

Wirf einen Blick auf Google Earth. Selbst vom Festland sind 90% 
praktisch leer. Ja, Wüste und Tundra oder Gebirge, man muss halt was 
tun, urbar machen, bewässern, aber wir glauben das ganze Klima 
beeinflussen zu können, da sind solche Massnahmen doch Kleinkram. Europa 
hat über 1000 Jahre 'terraforming' hinter sich.

Also Platz ist da, für Menschen und ihre Aktionen, die wohnen eh lieber 
in Ballungszentren, und zum Essenanbau, wobei das sicher immer mehr 
industrialisiert wird.

Bleibt die Frage, was die Leute machen. Derzeit beliebter Sport ist 
Raketen ins Weltall schiessen. So eine SpaceX, Ariane oder Delta 
verballert während ihres 10 Minuten Steigfluges so viel Energie wie ganz 
Deutschland während dessen als Gesamtstromverbrauch hat.

Da spielt jetzt dein A++ Kühlschrank und Energiesparlampe als 
Energieeinsparungsmassnahme keine Rolle. Energie wird verballert werden, 
immer mehr, alles was man kriegen kann.

Aber mit Energie kann man was machen, was bauen, was betreiben. Das 
werden die Menschen immer mehr auch in Zukunft tun. Bis zur Heliospäre 
oder eben dem intergalaktischen Kreuzer.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Im Gegenteil, sie wächst seit Jahrzehnten weltweit wieder.
>
> Einschlägigen Aussagen zufolge tut sie das seit mindestens Erfindung der
> Schrift. :)

Die Summe aller Intelligenz ist konstant. Nur die Bevölkerung wächst.

von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:
> Bleibt die Frage, was die Leute machen. Derzeit beliebter Sport ist
> Raketen ins Weltall schiessen. So eine SpaceX, Ariane oder Delta
> verballert während ihres 10 Minuten Steigfluges so viel Energie wie ganz
> Deutschland während dessen als Gesamtstromverbrauch hat.

Du solltest als Experte für Größenvergleiche ins Fernsehen gehen. So 
groß wie 50 Fußballfelder, so schwer wie 20 Elefanten, oder halt soviel 
Energie wie Deutschland in 10min verbraucht.

> Da spielt jetzt dein A++ Kühlschrank und Energiesparlampe als
> Energieeinsparungsmassnahme keine Rolle. Energie wird verballert werden,
> immer mehr, alles was man kriegen kann.
>
> Aber mit Energie kann man was machen, was bauen, was betreiben. Das
> werden die Menschen immer mehr auch in Zukunft tun. Bis zur Heliospäre
> oder eben dem intergalaktischen Kreuzer.

Und den Todesstern! Mit veganem Hyperantrieb mit artgerecht gehaltener 
Singularität! ;-)

von G. K. (zumsel)


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Udo K. schrieb:

> https://www.wein-und-stein.de/palaeoklima.html
>
> Da sieht man sehr schön, das es in der Geschichte des Lebens auf der
> Erde nur 2 Perioden gegeben hat, die ähnlich kalt waren wie heute.
> Es wird also deutlich wärmer werden, das ist fix.  Wir kommen aus einer
> Eiszeit, und der rasante Aufstieg des Menschen ist dieser Erwärmung zu
> verdanken.  Sonst gäbe es gar nicht die benötigten Nahrungsmitteln -
> Grosse Teile Europas waren unter einer teils km dicken Eisschicht
> begraben.

Kann man daraus ableiten das es ok ist unseren Nachfahren wissentlich 
einer existenziellen Gefahr auszusetzen?
Kinder nicht zu vernachlässigen oder nicht zu missbrauchen ist ja auch 
eine soziale Norm mit hoher Akzeptanz.

Oder siehst du das anders?

von G. K. (zumsel)


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Michael B. schrieb:

> Wirf einen Blick auf Google Earth. Selbst vom Festland sind 90%
> praktisch leer. Ja, Wüste und Tundra oder Gebirge, man muss halt was
> tun, urbar machen, bewässern, aber wir glauben das ganze Klima
> beeinflussen zu können, da sind solche Massnahmen doch Kleinkram. Europa
> hat über 1000 Jahre 'terraforming' hinter sich.

Es gibt Beispiele in der Geschichte für Renaturierung durch staatliche 
Vorgaben, Falk würde das sicherlich als sozialistische Öködiktatur 
bezeichnen:

https://www.waldwissen.net/de/lernen-und-vermitteln/weltforstwirtschaft/der-wald-in-japan-teil-1#c112246

von Peter F. (toto)


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G. K. schrieb:
> Kinder nicht zu vernachlässigen oder nicht zu missbrauchen ist ja auch
> eine soziale Norm mit hoher Akzeptanz.

https://www.youtube.com/watch?v=6ddp_Rbln3E

G. K. schrieb:
> Kann man daraus ableiten das es ok ist unseren Nachfahren wissentlich
> einer existenziellen Gefahr auszusetzen?

Kann man deiner Meinung nach technisch inhärent sichere AKWs bauen? Wenn 
nicht, warum nicht?

Der bisher weltweit erzeugte hochradioaktive Abfall passt in eine 10m^3 
Würfel. Die ganze Endlagersuche ist eine Pseudodiskussion. Den könnte 
man locker überidrdisch lagern und noch eine Menge Energie daraus 
ziehen. Das wäre techn. weniger Aufwendig als der Chernobyl-Sarkophag.

Aber wie gesagt, Atomkraft ist in De durch. Aber halt aus ideologischen 
Gründen.

von Alexander (alecxs)


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Svensson schrieb:
> Nur wie definiert man den Teil der "zuviel" ist und wie bekommt man den
> verkleinert?

Darüber haben sich vor 50 Jahren schon ganz andere Gedanken gemacht. 
Frag Jacob Rothschild, Klaus Schwab, George Soros, oder Bill Gates.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Peter F. schrieb:
> Den könnte man locker überidrdisch lagern und
> noch eine Menge Energie daraus ziehen.

Das wäre eine Möglichkeit. In den Behältern eingelagert könnte über 
Erdwärmepumpen alles im Winter an Aufwärmung der Umgebung abgeholt 
werden. So ein Real von 2kmx2kmx100m könnte locker 1TWh an Wärme 
speichern. Das reicht für 100.000 Haushalte.

von Le X. (lex_91)


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Alexander schrieb:
> Svensson schrieb:
>> Nur wie definiert man den Teil der "zuviel" ist und wie bekommt man den
>> verkleinert?
>
> Darüber haben sich vor 50 Jahren schon ganz andere Gedanken gemacht.
> Frag Jacob Rothschild, Klaus Schwab, George Soros, oder Bill Gates.

Bingo!

von G. K. (zumsel)


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Peter F. schrieb:

> Kann man deiner Meinung nach technisch inhärent sichere AKWs bauen? Wenn
> nicht, warum nicht?

Mir sind keine bekannt und Proliferation ist auch ein Risiko und bietet 
wie man aktuell sieht hinreichend Potential für bewaffnete Konflikte.

> Der bisher weltweit erzeugte hochradioaktive Abfall passt in eine 10m^3
> Würfel. Die ganze Endlagersuche ist eine Pseudodiskussion. Den könnte
> man locker überidrdisch lagern und noch eine Menge Energie daraus
> ziehen. Das wäre techn. weniger Aufwendig als der Chernobyl-Sarkophag.

Du blendest die Risiken eines Zusammenbruch der Zivilisation und 
bewaffneter Konflikte aus.

Bevor deine Lösungsansätze überhaupt nur irgendwie in Frage kommen 
könnten musst du erstmal diese Science-Fiction Welt inhärent stabil 
erschaffen in der man derartiges diskutieren könnte.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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G. K. schrieb:
> Bevor deine Lösungsansätze überhaupt nur irgendwie in Frage kommen
> könnten musst du erstmal diese Science-Fiction Welt inhärent stabil
> erschaffen in der man derartiges diskutieren könnte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode

von (prx) A. K. (prx)


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Peter F. schrieb:
> Kann man deiner Meinung nach technisch inhärent sichere AKWs bauen? Wenn
> nicht, warum nicht?

Die Douglas Adams Version des Klassikers zu idiotensicherer Technik: "A 
common mistake that people make when trying to design something 
completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete 
fools."

Etwas konkreter: Wenn man reale Untersuchungen kennt, begegnet man über 
kurz oder lang Fällen, die die Technik zwar überstanden hätte, die aber 
durch konsequent falsche Reaktion der Menschen zum Desaster wurden. 
Gegen so etwas pflegt auch inhärent sichere Auslegung machtlos zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gegen so etwas pflegt auch inhärent sichere Auslegung machtlos zu sein.

Auch alternative und regenerative Energieanlagen sind dagegen nicht 
gefeit.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Falk B. schrieb:
> G. K. schrieb:
>> Bevor deine Lösungsansätze überhaupt nur irgendwie in Frage kommen
>> könnten musst du erstmal diese Science-Fiction Welt inhärent stabil
>> erschaffen in der man derartiges diskutieren könnte.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode

Was wird da an der Oberfläche gelagert?

von (prx) A. K. (prx)


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Dieter D. schrieb:
> Auch alternative und regenerative Energieanlagen sind dagegen nicht
> gefeit.

Korrekt. Hier kommt das maximal mögliche Risiko ins Spiel.

von Nemopuk (nemopuk)


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Peter F. schrieb:
> Kann man deiner Meinung nach technisch inhärent sichere AKWs bauen? W

Spielt keine Rolle, solange man den Abfall nicht sicher los wird. Auf 
ein funktionierendes Konzept dazu warten wir seit >50 Jahren.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Peter F. schrieb:
> Der bisher weltweit erzeugte hochradioaktive Abfall passt in eine 10m^3
> Würfel. Die ganze Endlagersuche ist eine Pseudodiskussion. Den könnte
> man locker überidrdisch lagern und noch eine Menge Energie daraus
> ziehen.
Du bist um Größenordnungen von den tatsächlichen Mengen entfernt!

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung spricht Ende 2016 von ~15.000 
Tonnen Schwermetall (Uran und Plutonium). 
(https://www.bge.de/de/abfaelle/aktueller-bestand/).
Selbst wenn das gediegen, als reines Metall, vorliegen würde, wären das 
~750 m³. Leider liegt das Metall nicht rein vor. Auch viele andere Teile 
eines Reaktors, z.B. die Brennstabhüllen, werden im Lauf der Zeit 
radioaktiv. Das Volumen ist also deutlich größer.

Dazu kommen dann noch 130.000 m³ schwach- und mittelradioaktiver Abfall, 
die man auch nicht einfach irgendwo abkippen kann.

Das alles nur in Deutschland! Weltweit hochrechnen und dann mit deinen 
10m³ vergleichen darfst du selbst.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter F. schrieb:
> Aber halt aus ideologischen Gründen.

Mit diesem Spruch verabschiedet man sich aus einer sinnvollen 
Diskussion.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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G. K. schrieb:
>> https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode
>
> Was wird da an der Oberfläche gelagert?

Nichts. Aber Leute wie du verneinen prinzipiell die Möglichkeit, 
Gefahrstoffe unteridisch zu lagern.

von Falk B. (falk)


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Tilo R. schrieb:
> Peter F. schrieb:
>> Der bisher weltweit erzeugte hochradioaktive Abfall passt in eine 10m^3
>> Würfel. Die ganze Endlagersuche ist eine Pseudodiskussion. Den könnte
>> man locker überidrdisch lagern und noch eine Menge Energie daraus
>> ziehen.
> Du bist um Größenordnungen von den tatsächlichen Mengen entfernt!

Er meinte wohl einen Würfel mit 10m Kantenlänge, der hat 1000m^3.

> Die Bundesgesellschaft für Endlagerung spricht Ende 2016 von ~15.000
> Tonnen Schwermetall (Uran und Plutonium).
> (https://www.bge.de/de/abfaelle/aktueller-bestand/).
> Selbst wenn das gediegen, als reines Metall, vorliegen würde, wären das
> ~750 m³.

Siehe oben.

> Leider liegt das Metall nicht rein vor.

Wozu auch? Was würde das verbessern? Es sind Brennelemente. Der böse 
Kram ist dort erstmal relativ sicher eingeschlossen. Wenn man diese dann 
wiederum in Castor-Behältern als 2 Schutzhüllel lagert, ist er schon 
ziemlich sicher. Macht die ganze Welt so. Die Amis stellen diese 
Behälter direkt neben ihre AKWs als defacto Endlager.

> Auch viele andere Teile
> eines Reaktors, z.B. die Brennstabhüllen, werden im Lauf der Zeit
> radioaktiv. Das Volumen ist also deutlich größer.

Aber die Aktivierung deutlich geringer.

> Dazu kommen dann noch 130.000 m³ schwach- und mittelradioaktiver Abfall,
> die man auch nicht einfach irgendwo abkippen kann.

130.000^3 ist ein Würfel mit 51m Kantenlänge oder 5x 50x100x5, für die 
Allgmeinheit, 5 Fußballfelder mit 5m Höhe.

> Das alles nur in Deutschland! Weltweit hochrechnen und dann mit deinen
> 10m³ vergleichen darfst du selbst.

Die Welt ist auch "geringfügig" größer als Deutschland mit seinen 
360.000km^2. Das sind gerade mal 0,24% der Landfläche der Erde . . .

von Alexander (alecxs)


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Auf dem Mond ist noch Platz. Da hat Elon Musk wieder was zu tun.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Douglas Adams Version des Klassikers zu idiotensicherer Technik:

Nach dessen Buch sollstest du dir auch immer ein Handtuch bereit halten, 
wenn die Vogonen kommen und die Umgehungsstraße bauen. Und dann viel 
Bier trinken und salzige Erdnüsse essen . . .

https://www.youtube.com/watch?v=G1WomfhjyVM

So long . . .

von Svensson (svensson)


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Bisher gibt es keine inhärent sicheren Reaktoren.

Wenn theoretisch die Flüssigsalzreaktoren funktionieren würden, wäre 
nach jeder Störung der komplette Reaktor Schrott, da das Flüssigsalz 
erstarren würde. Wäre sicher, aber ziemlich teuer.

> in Castor-Behältern als 2. Schutzhülle lagert
Was soll denn die 1. Schutzhülle sein? Doch wohl nicht ernsthaft der 
Mantel des Brennstabes? Die Zirkoniumhülle hat etwa die Dicke einer 
Coladose, das ist kein Schutz.

Tatsächlich stellt sich aber die Frage, ob ein Endlager wirklich schlau 
wäre, vielleicht wären "Zwischenlager" die bessere Lösung, wo man an den 
Müll herankommt und den Mist alle 50 Jahre in neue Behälter umpacken 
könnte.

von Falk B. (falk)


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Svensson schrieb:

> Bisher gibt es keine inhärent sicheren Reaktoren.

Doch. Nur keine idiotensicheren.

> Wenn theoretisch die Flüssigsalzreaktoren funktionieren würden, wäre
> nach jeder Störung der komplette Reaktor Schrott, da das Flüssigsalz
> erstarren würde. Wäre sicher, aber ziemlich teuer.

Eien Störung, die PRAKTISCH nie bis sehr selten passiert. Und wenn ja, 
kann man den einen Fall alle paar Jahrzehnte ökonomisch vollkommen 
vernachlässigen. Mal abgesehen davon, daß man das Salz vermutlich wieder 
auf Temperatur bringen kann.

>> in Castor-Behältern als 2. Schutzhülle lagert
> Was soll denn die 1. Schutzhülle sein? Doch wohl nicht ernsthaft der
> Mantel des Brennstabes? Die Zirkoniumhülle hat etwa die Dicke einer
> Coladose, das ist kein Schutz.

Doch, denn ohne würde der Brennstoff frei liegen. Eine Coladose ist 
verdammt dicht. So dicht, daß sie sogar bis zu 6 Bar Innendruck aushält.
Außerdem bist du nur ein kleiner, grüner Hysteriker, der mit Lügen den 
Leuten Angst machen will. Denn die Wandstärke liegt eher bei 0,7mm beim 
Brennstab und besteht aus eine Zirkoniumlegierung, die u.a. sehr 
temperaturfest ist, die Coladose aus 0,1mm Weißblech oder Aluminium!

https://www.kkg.ch/de/technik/unsere-anlage/reaktorkuehlsystem/brennelemente.html

"In jedem Brennstab ist eine Säule von Brennstofftabletten eingesetzt, 
die in einem gasdicht und druckfest verschweissten Zircaloy-Hüllrohr 
eingeschlossen ist. "

https://de.wikipedia.org/wiki/Brennstab#Brennstabh%C3%BClle

Aber hey, was kümmern Ideologen und Hysteriker schon Fakten?

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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War mal Stand der Technik:

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2025-06/atommuell-atlantik-faesser-forscher-schiff#cid

Falk B. schrieb:
> Aber hey, was kümmern Ideologen und Hysteriker schon Fakten?

Genau, gelle.

von Svensson (svensson)


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> Außerdem bist du nur ein kleiner, grüner Hysteriker, der mit Lügen
> den Leuten Angst machen will.

Ich bin weder klein, noch ein Grüner und auch kein Ideologe sowie auch 
kein Hysteriker.

Und keine Sorge, ich weiß wie ein Brennstab aufgebaut ist. Und die Hülle 
dient eben nicht als Schutzhülle im Sinne des Verhindern eines 
Austrittes unter ungünstigen Umständen, sondern verhindert den Übertritt 
des Brennstabinhaltes in das Kühlwasser.

Vielleicht wäre eine Lösung eine Art dauerhafte Zwischenlagerung. Man 
könnte in massivem Felsgestein große Cavernen anlegen, in denen dann die 
Castoren aufgestellt werden. (Wenn man Glück hat, dann gibt es 
vielleicht schon welche, die man "umnutzen" könnte.) Dann wären sie auch 
gleich gegen bunkerbrechende Waffen geschützt und Unbefugte kämen da 
auch nicht ran.
Mit Wärmetauschern könnte man dann die Nachzerfallswärme abführen und 
evtl. sogar noch die Wärme irgendwie nutzen (und sei es nur zur Heizung 
der Betriebsgebäude).

Besser als der Kernenergie nachzutrauern wäre eine funktionsfähige 
Kernfusion zu haben.
Und da schließ sich dann der Kreis, die Solaranlagen nutzen schließlich 
doch eine Fernfusion.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thommi)


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Warum nicht einfach die verbrauchten Pellets in einen offenen Reaktor 
werfen, und die Nachzerfallswärme gleichmässig auf 100 °C halten?

Friedrich Zimmermann, seines Amtes Innenminister in Bayern hatte in 
einer Fernsehansprache 1986 nach dem Cernobyl-Supergau mal gesagt, dass 
er sein Wasser abkocht, um die Radioaktivität zu eliminieren.

ROFL war damals noch nicht so gebräuchlich, aber ich bekam fast einen 
Rippenfellriss vor lauter Lachen, obwohl das echt ein Trauerspiel war.

von Heinrich K. (minrich)


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Franz Josef Strauss hingegen hielt die Wiederaufbereitungsanlage 
Wackersdorf für "...ungefähr so gefährlich wie eine 
Fahrradspeichenfabrik". Das entsprach zwar nicht seinem Wissensstand, 
aber für Polemik war der sich nie zu schade.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ohne hier viel gelesen zu haben, die Kurzzusammenfassung:

Arduino-Bastler mit Halb- und Viertelwissen reden altklug daher:

* Wir müssen technologieoffen sein und nicht die Kernkraft von 
vornherein verteufeln.
* Aber wir verteufeln ja nicht von vornherein, sondern kommen nach 
langer Diskussion zur Erkenntnis, dass AKWs Mist sind.
* Definiere "Mist"!
* Kernkraft ist sauber und sicher. Die AKW-Gegner lügen herum.
* Aber Windkraft und Solar sind viel gefährlicher, wegen Infraschall und 
Giftstoffen bei der Herstellung.
* Der IPCC ist auch nicht seriös, wird ja aus Steuergeld bezahlt und 
"wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing."
* Aber SMR ist viel besser.
* Kernfusion wird uns retten.
* Die Grünen sind schuld, besonders Robert Habeck.
* Solar ist Sozialismus.
* Für die Herstellung einer Solarzelle wird 1000 Mal so viel Energie 
benötigt, wie sie in 25 Jahren erzeugt.
* Aber Frankreich hat auch Atomkraft.
* Mit Alice Weidel als Bundeskanzlerin würde der Strom nur die Hälfte 
kosten.
* Aber China baut AKW.
* Aber Microsoft baut auch SMR.
* Grundlast
* Prof. Ganteför hat dazu einen Vortrag gehalten...
* Auf Nius stand...
* Ich habe ChatGPT gefragt...

von Thomas S. (thommi)


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Ich oute mich als Nicht-Kernkraft-Gegner, habe Gundremmingen quasi vor 
der Haustüre, und auch dessen Zwischenlager. Ich verteidige die 
Kernkraft aber auch nicht bis aufs Blut. Hatte mich aber dort auch schon 
mal initiativ beworben.

von Alexander (alecxs)


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Bei einer Kernschmelze wären sie mit Sicherheit auf Deine Bewerbung 
zurückgekommen. Vielleicht darfst Du ja beim Abriss helfen. Sind die 
Brennstäbe in den Abklingbecken eigentlich mittlerweile abgekühlt?

von G. K. (zumsel)


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Falk B. schrieb:
> G. K. schrieb:
>>> https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode
>>
>> Was wird da an der Oberfläche gelagert?
>
> Nichts. Aber Leute wie du verneinen prinzipiell die Möglichkeit,
> Gefahrstoffe unteridisch zu lagern.

Warum erschaffst du dir Feindbilder in dem du anderen Menschen 
Eigenschaften herbei fantasierst?

von G. K. (zumsel)


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Svensson schrieb:

> Vielleicht wäre eine Lösung eine Art dauerhafte Zwischenlagerung. Man
> könnte in massivem Felsgestein große Cavernen anlegen, in denen dann die
> Castoren aufgestellt werden. (Wenn man Glück hat, dann gibt es
> vielleicht schon welche, die man "umnutzen" könnte.) Dann wären sie auch
> gleich gegen bunkerbrechende Waffen geschützt und Unbefugte kämen da
> auch nicht ran.

Noch mal, das Zeug ist so zu lagern das es auch ohne Zivilisation von 
der Biosphäre getrennt bleibt. Und um es vor Neugierde (vgl. Pyramiden) 
zu schützen sollte ein Lager nicht erkennbar sein.

Das ist kein rein technisches Problem!

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