Hallo zusammen, für unseren BMW 1502, den wir komplett restaurieren, haben wir ein Philips 22RN341 gekauft. Das Radio kam in der Originalverpackung mit komplettem Zubehör und ist nie verbaut worden. Es handelt sich also um Elektronik, die 50Jahre alt ist und seit der Produktion keine Spannung gesehen hat. Wir haben das Radio heute mal am Netzteil angeschlossen, 4 Ohm Lautsprecher dran und haben das Radio angeschaltet. Leider kommt nur ein ganz seichtes Rauschen aus dem Lautsprecher und die Miniaturglühlampe leuchtet. Auf das Lauter- und Leiserdrehen reagiert das Radio nicht. Stromaufnahme ist konstant 130mA bei 12V, egal, was ich mache. Im Inneren sieht alles neu aus, keine ausgelaufenen Kondis oder ähnliches. Jetzt die Frage: Wie würdet ihr mit der Fehlersuche anfangen? Erstmal die alten Kondensatoren raus? An und Für sich kann ja fast nichts anderes kaputt gegangen sein... PS: Der Stromlaufplan ist leider etwas größer als DIN A4, deshalb muss ich das 2mal einscannen.
Tobias M. schrieb: > Erstmal > die alten Kondensatoren raus? An und Für sich kann ja fast nichts > anderes kaputt gegangen sein... Doch, es kann auch noch anderes kaputt gehen: Kontakte von Schaltern oder Steckern können korrodieren und vor allem auch die Oberfläche von Potentiometern. Wenn Du sagst dass sich an der Lautstärke nichts ändert könnte das das Poti sein. Ich würde nicht einfach alles tauschen, sondern systematisch anhand des Schaltplans durchmessen und gezielt tauschen. Ja, das ist etwas Arbeit. Aber wenn Du nicht nur ein modernes Radiomodul im alten Gehäuse verstecken willst wohl am zielführendsten.
Tobias M. schrieb: > Jetzt die Frage: Wie würdet ihr mit der Fehlersuche anfangen? Erstmal > die alten Kondensatoren raus? An und Für sich kann ja fast nichts > anderes kaputt gegangen sein... > Sehe ich nicht so, planlos Kondensatoren würde ich nicht. Eine größere Fehlerquelle sind die Tastensätze. Sehe gerade, dass das Radio so eine Art AUX-in mittels 6-poligen Dioden-Stecker hat. Hier könnte man ein Signal einspeisen oder auch nur mal den Finger dran halten (Brumm). Damit läßt sich der Audioverstärker prüfen. Als Nächstes die Spannungen im Schaltplan mit gemessenen Werten am Radio vergleichen. Bei Abweichungen hier wieder melden. 120mA ist für ein Radio der 70er ein plausibler Wert. Aktuelle Geräte nehmen eher 1A auf, wegen zahlreicher Prozessoren / DSP. Viel Erfolg!
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Tobias M. schrieb: > Das Radio kam in der Originalverpackung mit > komplettem Zubehör und ist nie verbaut worden. Behauptet der Verkäufer? Und der verkauft ein 50 Jahre altes Radio, ohne es vorher wenigstens mal anzuschließen? Wenn das so ist, zurückschicken. Oder hat er es Dir geschenkt. > Wir haben das Radio heute mal am Netzteil angeschlossen, 4 Ohm > Lautsprecher dran und haben das Radio angeschaltet. Leider kommt nur ein > ganz seichtes Rauschen aus dem Lautsprecher und die Miniaturglühlampe > leuchtet. Aber eine Antenne steckt drin. > Jetzt die Frage: Wie würdet ihr mit der Fehlersuche anfangen? Erstmal > die alten Kondensatoren raus? An und Für sich kann ja fast nichts > anderes kaputt gegangen sein... It's Trolltime.
Gerd E. schrieb: > Ich würde nicht einfach alles tauschen, sondern systematisch anhand des > Schaltplans durchmessen und gezielt tauschen. Ja, das ist etwas Arbeit. > Aber wenn Du nicht nur ein modernes Radiomodul im alten Gehäuse > verstecken willst wohl am zielführendsten. Damit werde ich wohl anfangen. Ich werde jetzt mal versuchen, die ganzen im Schaltplan angegeben Spannungen zu messen. Gerd E. schrieb: > Aber wenn Du nicht nur ein modernes Radiomodul im alten Gehäuse > verstecken willst wohl am zielführendsten. Wenn das Radio wieder spielt, möchte ich einen Bluetooth-Empfänger einbauen und auf den Mittelwellenknopf legen, sodass bei gedrücktem "M" die Bluetoothmusik dudelt. Ich hoffe, dass dann in Verbindung mit einem guten high-low-adapter und einer kleinen Endstufe ordentliche Musik im Oldi herrscht.
Einfach an Pin 2 der DIN Buchse mal etwas einspeisen oder den Finger dranhalten wie schon von einem Vorposter empfohlen. Das war die Anschlußbuchse um einen externen Autocassetenrecorder und Player anzustöpseln. Der davon bespaßte Endverstärker ist dann ja sehr übersichtlich. Oder fehlt einfach der Blindstecker in der DIN-Buchse? Der hat dann die im Schaltplan eingezeichnete kleine Brücke drin, die anstelle des cassettenplayerinternen Umschalters das Tonsignal vom Radioteil zum Verstärker weiterleitet? viel Freude und Erfolg
Wulf D. schrieb: > Sehe gerade, dass das Radio so eine Art AUX-in mittels 6-Policen > Dioden-Stecker hat. Hier könnte man ein Signal einspeisen oder auch nur > mal den Finger dran halten (Brumm). Damit läßt sich der Audioverstärker > prüfen. Sieht wohl so aus, als ob man da einen Stecker mit einer Brücke 1-2 reinstecken muss, damit das Signal vom Radio-Teil durchkommt. Ansonsten kann man diesen Stecker auch mal weglassen, und direkt ein Audiosignal an Kontakt 2 einspeisen, oder ganz simpel den Fingertest machen (also Brummen, wenn man diesen Eingang berührt).
Hallo Tobias, im Schaltplan ist ganz rechts eine fünpolige Diodenbuchse. Hast du den daneben eingezeichneten Stecker auch eingesteckt? Er soll das Signal vom Radioteil zum Endverstärker leiten - der ja anscheinend, da Du ganz leises Rauschen hören kannst - ganz ist. Schon mal gut. Sei mit den Lautsprecherkabeln etc. GANZ VORSICHTIG, die alten Radios waren nicht kurzschlussfest. Eine Millisekunde Kurzschluss und die Endstufe T413/414 ist hin und du hast viel Zusatzarbeit. Wenn dieser Stecker dran ist, brückt er Pin 1 und 2 des Steckers. Du kannst auch jetzt schon mal mit einen Draht/einer Büroklammer die Du mit den Fingern hältst an Pin 2 rangehen und solltest dann Brummen oder irgendwelche komischen Geräusche recht deutlich aus dem Lautsprecher hören. Das wäre ein weiterer Beweis für eine ganze Endstufe. Dann mal Pin 1 und 2 mit einen Drähtchen/Büroklammer brücken - und hörst Du jetzt was? (Als Antenne muss natürlich irgendwas dran sein und wenn es auch wieder nur 50...100 cm Draht sind.
Also das Radio verfügt über diese 6Polige Buchse für entsprechendes Zubehör. Da ist ein Blindstecker dran mit der Brücke 1-2. Das ist also alles vorhanden. Mit abgestecktem Blindstecker und 1-2 offen habe ich mal mit einer Büroklammer am Pin 2 den Brummtest gemacht und dieser ist erfolgreich. Der Verstärkerteil scheint somit intakt zu sein.
> für unseren BMW 1502, Also ein Autoradio, was sagt der Autoverdrahtungsplan wie das Ding anzuschalten ist ?! Bei manchen Autoradios muss erst die Antenne ausfahren, damit es dudelt bspw.. Der 1502 hat wohl "alte Stecker" die einem Adapter benötigen, da sollte man dringend mal in einem Auto- und nicht in einem Mikrocontrollerforum nachfragen. Dann scheint das Ganze für mehrere Bänder gebaut, da sollte man die Schalter erst mal auf UKW bringen. Und ja, in vielen Garagen ist kein Radio-Empfang möglich, dazu muss man raus fahren. > Wenn das Radio wieder spielt, möchte ich einen Bluetooth-Empfänger > einbauen und auf den Mittelwellenknopf legen, sodass bei gedrücktem "M" > die Bluetoothmusik dudelt. Über Mittelwelle? Üblich sind da Einblendungen auf UKW per FM-Transmitter. Beitrag "FM Transmitter umbauen"
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Bradward B. schrieb: > Also ein Autoradio, War bestimmt sehr anstrengend, dies festzustellen. > was sagt der Autoverdrahtungsplan wie das Ding > anzuschalten ist ?! Bei manchen Autoradios muss erst die Antenne > ausfahren, damit es dudelt bspw.. Welche Aussage erwartest Du denn in diesem Falle von einem Autoverdrahtungsplan für die Problemlösung? Tobias M. schrieb: > erfolgreich. Der Verstärkerteil scheint somit intakt zu sein. Na dann würde ich, wie schon empfohlen, als nächstes die Spannungen im Radio-Teil messen.
>> Also ein Autoradio, > > War bestimmt sehr anstrengend, dies festzustellen. Jedenfalls war es für den TO zu umständlich, das Schlüsselwort Autoradio in das Subject zu setzen. >> was sagt der Autoverdrahtungsplan wie das Ding >> anzuschalten ist ?! Bei manchen Autoradios muss erst die Antenne >> ausfahren, damit es dudelt bspw.. > > Welche Aussage erwartest Du denn in diesem Falle von einem > Autoverdrahtungsplan für die Problemlösung? Klemme Zündung für Test korrekt angeschlossen, externer Lautsprecher dran. Etliche Anschlussstecker sind für Fahrzeugnorm standardisiert. Meines Wissens gilt bei Autoradios "12V dran und los" nicht unbedingt.
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Tobias M. schrieb: > Jetzt die Frage: Wie würdet ihr mit der Fehlersuche anfangen? Bei dem Schalter UKW/Mittelwelle. Etliche Male umschalten um die in Jahrzehnten gewachsene Oxidschicht zu durchbrechen, bei Erfolg etwas (Tuner-) Kontaktreiniger nutzen. Uwe
Uwe B. schrieb: > Bei dem Schalter UKW/Mittelwelle. Etliche Male umschalten um die in > Jahrzehnten gewachsene Oxidschicht zu durchbrechen, bei Erfolg etwas > (Tuner-) Kontaktreiniger nutzen. Habe den Schalter sicher 30-40 mal betätigt, Erfolg blieb aus. Ich habe angefangen die Spannungen zu messen, doch fällt es mir schwer, weil die Bauteile im Radio nicht beschriftet sind. Ich weiß zwar, dass über R543 1,6V abfallen müssen und danach die 12,4V an diverse Stellen geht, ich weiß aber nicht, wo dieser R543 ist. Mit etwas hin- und herschauen und Leiterbahnen verfolgen geht das zwar irgendwie, doch das scheint mir die Nadel im Heuhaufen zu sein. Ich habe mal die Spannungen am BF240 gemessen, weil ich da gut dran komme und dort stimmt keine der 3 Spannungen. Habe beim Brummtest mal lauter und leiser gedreht und das Brummen wird auch lauter und leiser. Also das Laustärkepoti ist absolut in Ordnung und kratzfrei.
Hol dir beim Radiomuseum.org das komplette Servicemanual. Das geht auch ohne Mitgliedschaft.
Tobias M. schrieb: > Mit etwas hin- und herschauen und > Leiterbahnen verfolgen geht das zwar irgendwie Das Radiomuseum hat den originalen Schaltplan zum kostenlosen Download. Möglicherweise ist der Bestückungsplan dabei. https://www.radiomuseum.org/r/philips_sprint_22rn341_22_rn_341.html# Sonst z.B. hier, das Servicemanual für 2 Pfund: https://www.service-data.com/product.php/10793/14724/a20793 Den Schalter hast du mit dem Multimeter geprüft? Zeigefinger als "Brummsignalinjektor" vor dem Schalter? (Ist ja kein Röhrengerät.. ;-) Uwe
Hallo, das Schaltbild ist mit seinen 11 Transistoren noch ziemlich übersichtlich. Nicht einmal Verkehrsfunkdecoder hat es. Den gab es vielleicht extra als externes Gerät. Wie schon erwähnt, muß wohl an der Buchse hinten eine Brücke rein, um die NF durch zu leiten, andererseits kann man da leicht ein Signal einspeisen, das direkt zum Lautstärkesteller geht. Spannungen messen, die die einzelnen Schaltungsteile versorgen, wäre der erste Schritt, man könnte mal an alle Elkos einen Spannungsmesser dran halten, um Kurzschlüsse zu erkennen. Nächster Schritt könnte sein, wenigstens die Endstufe mit den vier Transistoren zur Funktion zu bringen, aber Rauschen kann sie ja schon. Mehr als 4 WAtt bei 10% Klirr sind da nicht zu erwarten, eher mehr Klirr noch. Ich könnte mir gut vorstellen, daß gar kein Defekt vorliegt. Und am besten mit Prüfspitzen un dergleichen nicht übel abrutschen, sonst ist richtig was defekt. Tobias M. schrieb: > und einer kleinen Endstufe ordentliche Musik im > Oldi herrscht. Die Autos der damaligen Zeit waren ordentlich laut, schon die Windgeräusche ab 75 km/h sind im Vordergrund. Aber ihr macht ja überall neue Tür- und Fensterdichtungen rein. Insgesamt wird es zusammen mit Musik, die das noch übertönen soll, eine relativ laute Überlandfahrt werden. Viel Erfolg bei der großen und der kleinen Restauration. Und niemand weiß, ob das Bluetoothmodul dann in die Endstufe einstreut. könnte das hier gewesen sein: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/philips-autoradio-22rn341-93-oldtimer-radio/3246823260-223-4460 Sehr einfaches Gerät, nur UKW und MW. Da ist auch nichts mit motorisch betriebener Antenne. Ein Becker wäre halt teuer gewesen. mfg
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Tobias M. schrieb: > Der Verstärkerteil scheint somit intakt zu sein. Wenn es mit UKW nichts wird, einen DAB+ Empfänger z.B. ins Handschuhfach einbauen und an der DIN Buchse einspeisen.
Christian S. schrieb: > Hallo, > > das Schaltbild ist mit seinen 11 Transistoren noch ziemlich > übersichtlich. Nicht einmal Verkehrsfunkdecoder hat es. Den gab es > vielleicht extra als externes Gerät. > Wie schon erwähnt, muß wohl an der Buchse hinten eine Brücke rein, um > die NF durch zu leiten, andererseits kann man da leicht ein Signal > einspeisen, das direkt zum Lautstärkesteller geht. > Spannungen messen, die die einzelnen Schaltungsteile versorgen, wäre der > erste Schritt, man könnte mal an alle Elkos einen Spannungsmesser dran > halten, um Kurzschlüsse zu erkennen. > Nächster Schritt könnte sein, wenigstens die Endstufe mit den vier > Transistoren zur Funktion zu bringen, aber Rauschen kann sie ja schon. > Mehr als 4 WAtt bei 10% Klirr sind da nicht zu erwarten, eher mehr Klirr > noch. Ich habe ein Servicemanual gefunden, ich schau mal, ob ich das hier anhänge. Also wenn das erwünscht ist. Ich habe mal die Spannungen an den Transistoren durchgemessen und die sind wie Kraut und Rüben. Da stimmt nicht eine Spannung. Der Widerstand R544 (im Stromlaufplan unten kurz nach der Sicherung) ist defekt, was große Auswirkungen zu haben scheint. Außerdem habe ich Diode D440 defekt, die hat Durchgang. Ich werde mal noch etwas weiter messen und dann die TEile entsprechend austauschen. Christian S. schrieb: > Die Autos der damaligen Zeit waren ordentlich laut, schon die > Windgeräusche ab 75 km/h sind im Vordergrund. Aber ihr macht ja überall > neue Tür- und Fensterdichtungen rein. > Insgesamt wird es zusammen mit Musik, die das noch übertönen soll, eine > relativ laute Überlandfahrt werden. So sieht es aus. Der 02 hat durch die undichten Dreiecksfenster reingepfiffen, dass man auf der BAB nichts mehr versteht. Jetzt, wo wir das Auto von nackter Rohkarosse komplett neu aufbauen, kommen alle Dichtungen neu, die Fahrgastzelle ist mit modernen Mitteln gedämmt und alle Scheiben und Türen werden ordentlich eingestellt. Dann sollte es nicht mehr so ziehen in der Hütte. Christian S. schrieb: > könnte das hier gewesen sein: > https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/philips-autoradio-22rn341-93-oldtimer-radio/3246823260-223-4460 > > Sehr einfaches Gerät, nur UKW und MW. Da ist auch nichts mit motorisch > betriebener Antenne. Ein Becker wäre halt teuer gewesen. Das ist es auch, richtig. Es wurde ein Philips, weil ich bei Philips als Ingenieur arbeite und dadurch eine andere Verbindung zum Unternehmen habe. Becker wäre auch gegangen, klar. Ist halt aber kein Philips.
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och manno, wer will denn den Kopf so schief halten? Ich war so frei das für Andere zu drehen und zusammen zufügen
Sehr schön, daß der BMW noch fahrbereit war. Ihr macht das schon gründlich und vorbildlich. Tobias M. schrieb: > Das ist es auch, richtig. Volltreffer! Tobias M. schrieb: > Es wurde ein Philips, weil ich bei Philips als > Ingenieur arbeite und dadurch eine andere Verbindung zum Unternehmen > habe. Die BF494 waren in den Philips Experimentierkästen mehrfach enthalten. Tja, mein erstes Radio im frühen Vorschulalter war das hier und steht im Hintergrund noch immer spielbereit. Die Trennung zwischen SR1 und Radio Luxemburg schaffte es nur ziemlich schlecht. Bald soll er einen Platz in der Ausstellung bekommen: https://www.radiomuseum.org/r/philips_orion_bd390a_bd_390_a.html mfg
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