Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ein paar Worte zum Ingenieursmangel


von Daniel D. (daniel1976d)


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Ings aus dem Ausland brauchen ja "nur" relaviv niedrige 
Sprachkenntnisse... das sieht bei den BWLern schon anders aus... also 
entsteht da nicht so schnell eine Konkurrenz...

von Gast (Gast)


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Aha, wieder die Mähr von den sich nicht gewählt ausdrücken könnenden 
Ingenieuren, naja ...

von Sven L. (friemler)


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Tobi wrote:
> die Firmen wollen nur an
> billige Ingeniuere aus dem Ausland ran. Das drückt dann wieder den Preis
> für deutsche Ingenieure.

Auch Ings. aus dem Ausland wissen, was sie Wert sind. Warum sollten sie 
denn gerade in das Billiglohnland Deutschland auswandern, wenn sie doch 
auch woanders, bei bedeutend besseren Konditionen, mit Kußhand genommen 
werden?

von Gast (Gast)


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Und wenn einer schon für billig arbeiten soll, dann eher in Östereich. 
Da lohnt es sich für niedrige Einkommen eher, als hier.

Deutschland lohnt sich nur, wenn man als Single mehr als 70.000 Euro im 
Jahr zu versteuerndes Einkommen hat(mit Kindern oder verheiratet etwas 
mehr) weil man dann sehr viel mehr hat, als Resteuropa und die Abzüge 
hinnehmen kann.

Wer nur um die 50k bis 60k hat, bekäme im Ausland nicht sehr viel 
weniger, hat aber weniger Abzüge. Anfänger scheinen mir in der Schweiz 
am besten aufgehoben zu sein. Wer dort 2 Jahre Erfahrung hat und 
mindestens FH, kann mit mindestens 80.000-90.000 Franken aufwärts 
rechnen. Auf dem Niveau wirken die Netto am Ende so wie 65k in 
Deutschland! Und so sehr viel teurer ist die Schweiz nämlich auch nicht.

http://www.jobs.ch/firma/Siemens-Schweiz-AG/3002
http://www.jobs.ch/firma/Leica-Geosystems-AG/3463
http://www.jobs.ch/firma/Baumer-Group/3867
http://www.jobs.ch/firma/Ferag-AG/6794

von Thomas Ulrich (Gast)


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Jetzt fangt ihr hier auch noch an mit Eurem Ingenieurmangel. Habe gerade 
was dazu auf XING verfasst:

Wenn die Firmen den Ingenieuren mehr bezahlen würden, dann würden nicht 
so viele fachfremd arbeiten. Mit den Anfängern hat das nicht viel zu 
tun! Das Loch, das entstanden sit, koimmt von der miesen Situation in 
den früheren Jahren. Da sind doch viele abgesprungen.

von Tobi (Gast)


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Stimmt schon mit den Abzügen lohnt es für viele gut qualifizierte kaum, 
nach Dtl. zu kommen. Deshalb war doch auch die Greencard ein Flop. Denn 
welcher Inder geht schon gern in ein Land, das ihm die Hälfte seines 
Verdienstes wieder abnimmt?
Doch für Osteuropäer kann sich das schon lohnen. Die können doch in 
ihrem eigenen Land den Wohnsitz behalten, dann dort Steuern zahlen und 
das Lohnniveau ist (zumindest noch) in Deutschland höher als in Polen 
oder Tschechien.
Bleubt halt nur die Frage offen, ob die Qualität der Arbeit besser ist. 
Aber blöd sind die Leute auch nicht und dem BWLer ist das zumindest 
anfangs egal. Der sieht erstmal nur die niedrigeren Stundensätze und dan 
bleibt ihm (dem BWLer) mehr Geld.

von Gast (Gast)


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Der Osteuropäer kann hier nur so ohne weiteres arbeiten, wenn er 
Europäer ist und dann zahlt er nach EU--abkommen die Steuer am Ort des 
Verdienstes, also hier. Anders ist es mit Selbständigen: DIe können in 
ganz Europa touren und zahlen am Heimatort.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Wenn ich mich recht erinnere ist die damalige Greencard daran 
gescheitert das die armen Inder keinerlei Rechte hatten ... 5 Jahre 
schuften und dann raus... das ist natuerlich nicht attraktiv...

Z.B. wenn ich ein australisches Visum erhalte wird man in der Regel 
recht schnell gefragt ob man nicht ein dauerhaftes Visum / 
Staatsbuergerschtf haben moechte... mit allen Rechten und Pflichten...

von P. S. (Gast)


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Daniel Duesentrieb wrote:
> Wenn ich mich recht erinnere ist die damalige Greencard daran
> gescheitert das die armen Inder keinerlei Rechte hatten ... 5 Jahre
> schuften und dann raus... das ist natuerlich nicht attraktiv...

Stoert die Inder in der Schweiz wenig. Warum auch, die haben ja auch 
Zukunftsplaene, Familie, Heim, etc. - aber sicher nicht in Mitteleuropa.

von Gast (Gast)


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In der Schweiz wird man aber so rasch nicht gefragt, ob man dort sässig 
werden will.

von A. (Gast)


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Du kannst in der Schweiz relativ unkompliziert einen Antrag auf 
Einbürgerung stellen!

von P. S. (Gast)


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Ja, einen Antrag stellen ist einfach, nur ein positiver Bescheid ist 
nicht so einfach ;-)

von Tobi (Gast)


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Wir haben hier Österreicher in der Firma und die zahlen in Österreich 
Steuern und in Dtl. Sozialabgaben. Ich denke, das ist bei allen 
EU-Staaten so. (Berichtigt mich, wenns nicht stimmt!)

von Del Prado (Gast)


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Klingt komisch! Wieso ist das so? Zahlt man nicht alles dort, wo man 
arbeitet? Sind das Festangestellte?

von T.U. (Gast)


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Sehe ich auch so. Steuern werden dort erhoben, wo der Lebensmittelpunkt 
ist. Im gübnstigsten Fall zahlt man dann im Heimatland nichts mehr. Gilt 
aber auch nicht immer.

von Visitor (Gast)


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Man sollte mal weggehen von dem, wie die Leute aussehen.
Man sollte mehr drauf schauen, was die Leute können.

Was nutzt es mir, wenn jemand gut aussieht, aber den Schraubenzieher mit 
dem falschen Ende auf die Schraube setzt?
Da sind mir die Leute wichtiger, die was können; auch wenn die Aussehen 
wie ein Hippie.

Und meine Theorie: würden die ganzen Finanzleute so gut arbeiten, wie 
sie mit ihren Anzügen aussehen, hätten wir das Problem mit der 
Finanzkrise möglicherweise nicht.

von No, we can't (Gast)


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>Und meine Theorie: würden die ganzen Finanzleute so gut arbeiten, wie
>sie mit ihren Anzügen aussehen, hätten wir das Problem mit der
>Finanzkrise möglicherweise nicht.
Wieso? Die haben doch ihre Aufgabe mit Bravur gelöst. Das System mit 
Krediten aufgeblasen und am Laufen gehalten und Risiken bewusst weit 
verteilt. Sprich sie haben die richtigen Leute reicher gemacht, während 
sie die Verluste an die Allgemeinheit weitergereicht haben. Damit nicht 
gleich das ganze Elend ans Tageslicht kommt, haben sie die komplizierten 
und undurchsichtigen Wertpapiere ins Leben gerufen. Mission 
accomplished.

von Eva Wolf (Gast)


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Ich weiß zwar nicht, inwieweit es stimmt, was der "Projektleiter" da 
geschrieben hat, aber ich mir einfach nicht vorstellen, dass Bewerber 
sich so daneben benehmen können. Eher passen die Absolventen der BWL in 
dieses Schema, aber Ingenieure/Informatiker schätze ich eher als 
bescheiden ein, was sich ja auch darin auswirkt, dass sie sich ausnutzen 
lassen.

Mir sagt man soziale Inkompetenz nach, aber ich kann nicht von mir 
behaupten, dass ich nicht die Hand gebe, dass ich aufstehe, wenn dann 
meine Gastgeber hereinkommen usw. usf. Das Telefon wird natürlich vorher 
abgestellt und ich verfüge auch nicht Chuzpe, unpünktlich zu sein. Wenn 
ich mich in der Stadt nicht auskenne, komme ich halt besonders früh, und 
wenn ich noch vor fünf Uhr aufstehen muss. Ich muss natürlich 
einkalkulieren, dass der Zug Verspätung haben kann.

von Peter (Gast)


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Ein guter Artikel in elektroniknet.de

http://www.elektroniknet.de/berufkarriere/arbeitswelt/article/26634/0/Fachkraeftemangel_Sind_die_Zahlen_uebertrieben/

Hier ein kleiner Auszug:
(...)
Auf dem Portal www.mikrocontroller.net tauschen sich Betroffene aus, 
frustriert von zahlreichen erfolglosen Bewerbungen. Eine eigene 
Interessenvereinigung für Arbeitnehmer hat eine Gruppe von Ingenieuren 
nun ins Leben gerufen, weil der VDI und all die anderen Verbände doch 
nur das Wohl der Arbeitgeber im Sinn hätten. »Es gibt definitiv keinen 
Mangel an Ingenieuren. Vereinzelt fehlen Eierlegende Wollmilchsäue, das 
war's aber auch schon.«, so ein User.
(...)

von Wow (Gast)


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Peter schrieb:
> Hier ein kleiner Auszug:

Wow. Licht im Dunkeln! Hoffentlich lesen ein paar Politiker auch mal 
diese Artikel. So kann es doch in Deutschland nicht weitergehen.

von Wilhelm (Gast)


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Wow schrieb:

>Peter schrieb:
>>Hier ein kleiner Auszug:

>Wow. Licht im Dunkeln! Hoffentlich lesen
>ein paar Politiker auch mal diese Artikel.

Ein Politiker wird sich wohl leider eher selten in einer Fachzeitschrift 
verirren. So ein Artikel müßte auf irgend eine Art mal in eine 
Wochenendausgabe der Tagespresse.

von Peter (Gast)


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Zumindest mal ein kleiner Lichtblick, das das hier Diskutierte 
ausßerhalb erwähnt wird.

Das so ein Artikel im Handelblatt, Manager-Magazin etc. erwähnt wird ist 
wünschenswert, aber wenig wahrscheinlich.

von alfred (Gast)


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>Zumindest mal ein kleiner Lichtblick, das das hier Diskutierte
>ausßerhalb erwähnt wird.

Jepp, und zwar deshalb, weil jemand aus diesem Forum, den ich gut kenne, 
die Journalisten angeschrieben hat.

>Das so ein Artikel im Handelblatt, Manager-Magazin etc. erwähnt wird ist
>wünschenswert, aber wenig wahrscheinlich.

Werden Sie nicht, weil Du das Handelsblatt und Manager-Magazin nicht 
informierst.

von Peter (Gast)


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@alfred
Glaubst Du das das Handelsblatt das schreiben würde ?

Wie es eine Gruppe gibt, die den Fachkräftemangel, in diesem Ausma0, für 
ein Märchen hält, gibt es eine Gruppe (Handelblatt etc.) die halten 
daran fest (90%-Kandidaten reichen nicht aus).

von Faktenschreiber (Gast)


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Hallo ,

es gibt mehrere, die die Dame angeschrieben haben und mit Informationen
versorgt hat , die noch weit weit über das publizierte hinausgehen

man kann nur hoffen , daß verstärkt entsprechende Artikel kommen. Denn
diese VDI und co  gehen ja fast über Leichen .........

Es wird Zeit, daß der Unverfrorenheit junge Leute in MINT zu hetzen
Einhalt geboten wird und auch Handelsblatt  FTD  Süddeutsche / FAZ usw
sich den Tatsachen annehmen und die Wahrheit ans Licht befördern

Dieses Gekungele der vermeintlichen Elite ist aufzubrechen.

Die Zeit ist reif - siehe auch  kath. Kirche - selbst diese Omerta 
wankt.

Ein wenig OT , aber vielsagend :

Wußtet Ihr daß die Ziele der Rotarier nur auf der untersten Eben derart
"freundlich" sind .... "Oben" gelten völlig diametrale Ansätze .......

Kommt einem irgendwie bekannt vor....

von Mike H. (-scotty-)


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>Das so ein Artikel im Handelblatt, Manager-Magazin etc. erwähnt wird ist
>wünschenswert, aber wenig wahrscheinlich.

Notfalls selbst einen Artikel schreiben und hin schicken.
Da wird man dann abwägen ob man Artikel, die gegen die Interessen
seiner eigenen Werbekunden gerichtet sind, zulässt oder ob freier 
unverblendeter Journalismus wirklich zu Recht diese Bezeichnung
verdient.

Es ist nicht deine Schuld das die Welt so ist wie sie ist,
aber es ist gewiss deine Schuld wenn die Welt so bleibt.

                                                (Die Ärzte)

von Markus (Gast)


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>es gibt mehrere, die die Dame angeschrieben haben und mit Informationen
>versorgt hat , die noch weit weit über das publizierte hinausgehen

Die Dame heißt Frau Schindlbeck und ist sehr freundlich, deshalb finde 
ich es etwas gemein, einen solchen Ton anzuschlagen. Ich war ehrlich 
erstaunt, wie aufgeschlossen Sie gegenüber meinen Argumenten war. Man 
sollte sich auch nicht gleich im Ton vergreifen, wenn man die Leute 
anschreibt.

Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass die Fehlinformation über den 
Fachkräftemangel schlichtweg daher rührt, dass der VDI immer seine 
Artikel plaziert, sich aber von den betroffenen Ingenieuren nie jemand 
mit den Journalisten unterhält. Die Journalisten sind nämlich keineswegs 
so parteiisch und schreiben ihre Artikel gegen Bezahlung, wie das hier 
immer angenommen wird. Es liegt einfach daran, dass Ihnen niemand die 
Alternativposition mitteilt.

von Warmweiß (Gast)


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Markus schrieb:
> Die Journalisten sind nämlich keineswegs
> so parteiisch und schreiben ihre Artikel gegen Bezahlung, wie das hier
> immer angenommen wird. Es liegt einfach daran, dass Ihnen niemand die
> Alternativposition mitteilt.

Gut, der VDI und andere können halt frei von der Leber weg plaudern und 
immer wieder eindrucksvoll den Fachkräftemangel in Raum stellen. Dazu 
der Hinweis auf die statistisch nachgewiesene sehr, sehr niedrige 
Arbeitslosigkeit.
Die Gegenseite hat's ungleich schwerer. Zersplittert ohne Ende und man 
wirkt dann als aufgeführtes Einzelbeispiel unglaubwürdig bzw. steht als 
als einer der wenigen Versageringenieure da.
Anonym muss es auch sein, denn sonst ist die Ingenieurkarriere bzw. die 
komplette Existenz gefährdert. Wer stellt denn als Arbeitgeber bitte 
schön gegen den Strom Schwimmer, Mahner, oder Realisten ein. Man will 
weichgespülte, pflegeleichte, konforme Optimistfantasten.

von Markus (Gast)


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>Die Gegenseite hat's ungleich schwerer.
Das denken alle und deshalb traut sich niemand, etwas zu sagen.

>Zersplittert ohne Ende und man
>wirkt dann als aufgeführtes Einzelbeispiel unglaubwürdig bzw. steht als
>als einer der wenigen Versageringenieure da.

Das mit der Zersplitterung stimmt wohl, aber sich als Versager zu 
fühlen, halte ich für einen Fehler. Auch wenn man keinen Job hat, ist 
man ein Mensch und darf sich äußern.

>Anonym muss es auch sein, denn sonst ist die Ingenieurkarriere bzw. die
>komplette Existenz gefährdert.

Das mit der Anonmyität klappt auch. Die Journalisten halten sich 
normalerweise daran, wenn man sie darum bittet.

von Warmweiß (Gast)


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Markus schrieb:
> aber sich als Versager zu
> fühlen, halte ich für einen Fehler. Auch wenn man keinen Job hat, ist
> man ein Mensch und darf sich äußern.
Ich meinte Versager jetzt eher drauf bezogen, dass es halt nur einen 
verschwindend kleinen Teil an Ingenieuren gibt, die offziell arbeitslos 
gemeldet sind. Dann ist der Klagende schnell als Einzelschicksal bzw. 
als Ausnahmeversager beim Leser abgestempelt und kann kein Beispiel für 
die allgemeine Lage in der Ingenieurszunft sein.

Markus schrieb:
> Das mit der Anonmyität klappt auch. Die Journalisten halten sich
> normalerweise daran, wenn man sie darum bittet.
Senkt auch wieder die Glaubwürdigkeit beim Leser. Am besten wäre mit 
richtigem Namen und Foto, so wie der VDI das auch macht. Tönt es 
Ingenieurmangel, ist Willi Fuchs fast immer dabei und meistens mit Bild.
Wem glaubt der unbedarfte Leser dann eher?

von com (Gast)


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Warmweiß schrieb:
>> Das mit der Anonmyität klappt auch. Die Journalisten halten sich
>> normalerweise daran, wenn man sie darum bittet.
> Senkt auch wieder die Glaubwürdigkeit beim Leser. Am besten wäre mit
> richtigem Namen und Foto, so wie der VDI das auch macht. Tönt es
> Ingenieurmangel, ist Willi Fuchs fast immer dabei und meistens mit Bild.
> Wem glaubt der unbedarfte Leser dann eher?

Naja es ist doch üblich auch anonym gehaltene Aussagen zu 
repräsentieren. Schau dir doch mal die renommierten Politmagazine im 
Fernsehen an, oft wird die Stimme, Name und/oder Gesicht verfremdet. Ist 
es deshalb weniger glaubwürdig? NEIN!
Als VDI-Lobbyist brauchst du das natürlich nicht machen, dir kann keiner 
ans Bein pinkeln. Aber als kleiner Mann hast du ganz schnell Probleme.

von Mark B. (markbrandis)


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Markus schrieb:
> Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass die Fehlinformation über den
> Fachkräftemangel schlichtweg daher rührt, dass der VDI immer seine
> Artikel plaziert, sich aber von den betroffenen Ingenieuren nie jemand
> mit den Journalisten unterhält. Die Journalisten sind nämlich keineswegs
> so parteiisch und schreiben ihre Artikel gegen Bezahlung, wie das hier
> immer angenommen wird. Es liegt einfach daran, dass Ihnen niemand die
> Alternativposition mitteilt.

Genau so ist es wohl leider.

von Gästchen (Gast)


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Der Artikel ist von einem typischen BWL-er geschrieben.


1.  Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Wisst ihr wie aufwendig ein Elektrostudium ist? Wohl kaum wenn man 
selbst BWL studiert hat. Abgesehen davon sind 38.000€ als 
Einstiegsgehalt wirklich auch. 42.000€ gelten eher als Einstiegsgehalt

2.  Lügen und betrügen

Wie viele Bewerber fälschen Zeugnisse? Der Anteil wird eher 
verschwindend gering sein. Ihr macht euch ebenfalls in die Hose und 
sucht ständig nach einer Lücke im Lebenslauf, schon wegen 2 Monate Pause 
bekommt ihr Durchfall, warum? Denkt ihr nicht dass Bewerber nur Menschen 
sind und nicht alles glatt im Leben glatt laufen kann? Gerade ihr BWL-er 
seid ein Beispiel für menschliche Schwächen: völlige Ahnungslosigkeit 
von der Materie, viel Kaffe saufen und labern aber wenig tun, viele 
Krankheitstage usw.
Was soll das Meckern über Zeitarbeit? Ihr BWL-er habt das dem Ingenieur 
angehängt und nicht andersrum. Wisst ihr wie flexibel man sein soll in 
der Zeitarbeit? Wisst ihr dass man oft mehr leisten soll für weniger 
Geld?

3. Auftreten

Ihr wollt einen schlechten Ingenieur daran festmachen dass der Bewerber 
die Krawatte schief hat und nicht geputzte Schuhe? Das zeigt ebenfalls 
dass ihr nicht den geringsten Schimmer habt davon was ein Ingenieur 
wirklich macht.


4. Überzogene Erwartungen

Heute stellt ihr jeden Arbetisplatz als Super-Duper-Spass-Office dar, da 
wird gelogen und versprochen dass sich die Balken biegen. Hat man 
zugesagt, erlebt man plötzlich ganz was anderes.  Klar wollt ihr euren 
prekären und schlecht ausgestatteten Arbeitsplatz gut verkaufen, wer 
weiß das nicht?

von Ing (Gast)


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@Gästchen

Full ACK!!!

http://www.ig-ing.de

von MaWin (Gast)


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Sagen wir mal so, es trifft besser, wenn man sagt:

1. Miese Gehaltsangebote vom Zeitarbeitssubunternehmer
2. Lügen und betrügen bei Firmendarstellung und vorgelegtem 
Arbeitsvertrag
3. Auftreten als Arbeitgeber unter aller Sau
4. Überzogene Erwartungen seitens der Arbeitgeber

von Der E. (rogie)


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Betrachter schrieb:
> Die teilweise überzogenen Gehatsvorstellungen(sorry, aber wenn einer mit
> mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen)

Nö, wieso ich habe mit >54.000€ angefangen. Ok, lag aber wohl daran, daß 
ich 5 Jahre lang vorher selbstständig war und 1 1/2 Jahre als 
Selbstständiger für diese Firma gearbeitet hab. Die Firma wollte mich 
unbedingt haben, da konnte ich entsprechend beim Gehalt pokern. Zur Zeit 
verdien ich > 61.000€ Brutto (und hab auch noch meine anderen Kunden).

von IGBT (Gast)


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Wenn man einen Ingenieur einstellt, merkt man nach maximal 6 Monaten ob 
derjenige oder diejenige Probleme lösen kann oder ob man jemanden hat, 
der Aufgaben abarbeiten kann. Die Problemlöser sind nach 5 Jahren 
automatisch bei 50k und mehr Gehalt, die anderen wundern sich immer. Im 
E-Technik-Studium saßen genug Leute neben mir die zwar ihr Studium 
geschaft haben, aber dennoch  nicht viel verstanden haben - das ist 
nicht anders als bei den BWLern - nur fällt es da vielleicht mehr auf.
Der Verteilungstyp an anwendbaren Fähigkeiten und Wissen ist etwa gleich 
und hat nichts mit der Fachrichtung zu tun.
(E-Techniker die man nach einem Allpass oder nach einer antiparalellen 
Analog-Digital Sicherung oder nach HF-Fading fragt, machen auch meist 
ein dummes Gesicht - sowas lernt man nicht im Studium - und selbst gute 
Theoretiker können meist nicht erklären wieso verpolte Tantals dennoch 
funktionieren.)

Abhängig ist das auch von der Firmengröße, da die Stundensätze nach 
Overhead kalkuliert werden - das kann von 35-120 EUR pro Stunde liegen - 
nur nach meiner Erfahrung in verschiedenen Firmen.

Mit 5-10 Jahren Berufserfahrung und Erfahrung mit Programmierung in 
Hochsprachen - kann man sicher 50k+ fordern, vielleicht nicht in einem 
Startup und nicht im ersten Jahr.

von Faktenschreiber (Gast)


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@IGBT - daß die Problemlöser so zügig aufsteigen würde ich schon mal
krafft eigener Erfahrung mit manch Firma nicht unterschreiben .  Eher 
ist
es derart , daß - weil ers gelöst hat mal schnell gefeuert wird ......

@Martin  . Die Dame  ist mitnichten abwertend.
Dame ist eine Höflichkeitsform   Und es ist eher "gemein" Informations-
gebern quasi Unverschämheit zu unterstellen ... Bist du einer vom VDI ??

von Ländle (Gast)


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Der schnelle Aufstieg von Problemlösern und strukturiert arbeitenden 
Ingenieuren in großen Firmen ist eher die Ausnahme. Es ist zwar 
gewünscht, dass zum Wohle des Gruppen- und Abteilungsleiters gute Arbeit 
geleistet wird, aber selbstbewuste Ingenieure sind gefährlich für den 
Stuhl des Vorgesetzten und werden bewust klein gehalten, notfalls mit 
Mobbing und Bossing. Falls dies nicht hilft, wird oft die letzte Karte 
gezogen, die betriebsbedingte Kündigung. Große Firmen geben nur dem 
angepaßten Mittelmaß eine Chance.

von Gästchen (Gast)


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Ländle schrieb:
> Große Firmen geben nur dem angepaßten Mittelmaß eine Chance.

AMEN. So läuft es

von Warmweiß (Gast)


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Ländle schrieb:
> Falls dies nicht hilft, wird oft die letzte Karte
> gezogen, die betriebsbedingte Kündigung. Große Firmen geben nur dem
> angepaßten Mittelmaß eine Chance.
Die eigentliche Wertschöpfung wird bei denen eh fast ausschließlich über 
Personal der Ingenieurdienstleister generiert, die auch als einzige 
überhaupt das fachliche Know-how noch besitzen.
Das angepasste Mittelmaß in großen Firmen hingegen delegiert die Arbeit 
nur noch, überwacht und streut Sand in die Augen.

von Gästchen (Gast)


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IGBT schrieb:
> Die Problemlöser sind nach 5 Jahren
> automatisch bei 50k und mehr Gehalt, die anderen wundern sich immer.

Ja, es gab noch Zeiten wo es so war, sogar nach weniger als 50 Jahren 
hatten viele 50K, jetzt sehe die Sache anders aus. Man holt sich so 
einen Problemlöser per Zeitarbeit, lässt das Problem lösen und schickt 
ihn dann wieder auf Hartz4/Andere Problemfirma. Heute geht es mehr darum 
wer sich besser verbiegt, "Andere" gibt es heute nicht.
So überbieten sich die Sklaven in freiwilligen Überstunden und zeiten 
ihren interdisziplinaren Einsatz, wie BWL-er es bezeichnen, lassen dann 
Hunderte an Überstunden unbezahlt verfallen. Geil.

von IGBT (Gast)


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Dabei gibt es auch seltsame Effekte - ich kenne auch Leiharbeiter die 
meist im 3-12 Monatszyklus verlängert werden, die eine Festanstellung 
bei der Firma aus drei Gründen ablehnen:

1. Sie bekommen das Überstundenproblem mit
2. Sie sollten für weniger Geld in der Firma fest angestellt sein.
3. Sie wären dann festgelegt auf ein Gebiet

Das trifft auch auf viele Ich-AGs zu, dennen angeboten wird für weniger 
Geld mehr zu arbeiten.

Wer damit leben kann hinsichtlich Arbeitslosigkeit und Rente völlig im 
Nichts zu hängen, fährt damit ganz gut.

zu Problemlöser vs. Bearbeiter:

Da muss man vielleicht wirklich unterscheiden.
Normale Projektarbeit die mehr oder weniger gut jeder Ing. von der 
Schule machen kann - durchaus auch mit Neuentwicklungen im Rahmen von 
Vorgaben - das ist Routinearbeit.

Dann gibt es aber wenige (schwer zu schätzen, ich würde vorsichtig raten 
1:10) - Ings, die Probleme lösen können, an denen Andere vorher bereits 
gescheitert sind - die sind wenn (nicht neu) in den Firmen als Gurus 
bekannt und haben mehrere Gemeinsamkeiten, woran man sie erkennen kann, 
auch wenn sie neu sind.
1. Sie glauben nicht an Mythen und Normen sondern nur an Messergebnisse 
und Mathematik
2. Sie neigen nicht zur Schwatzhaftigkeit sondern zum lesen
3. Sie streiten sich nicht mit der QS sondern benutzen die QS
4. Sie wissen das jedes Problem nur bedingt gelöst werden kann, wenn 
Kosten, Zeit und Meinungsbildung es ermöglichen.
5. Sie benötigen keine Einarbeitungszeit außer dem lesen der 
Dokumentation in 3 Tagen

An solchen Leuten mangelt es leider wirklich.

Die Zeitarbeiter haben sicher den Vorteil viele Firmenstrukturen und 
Probleme kennenzulernen. Wobei letztlich so oder so ein Projekt nach dem 
anderen folgt.
Meiner Erfahrung nach erkennt man rein aus der Systemsicht die Kompetenz 
eines Mitarbeiters auch daran, an wie vielen Projekten er beteiligt ist.

Wobei ich aus eigener Erfahrung allerdings auch sagen muss, wenn man 
zuviele Hüte auf hat, hat man den ganzen Tag nur noch mit Hutwechsel zu 
tun  und wird ineffizient im Vergleich zu 100 % Leistung an einem 
Projekt.

von Axel (Gast)


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IGBT schrieb:
> und selbst gute
> Theoretiker können meist nicht erklären wieso verpolte Tantals dennoch
> funktionieren.

Neue (nicht bereits formierte) Tantalkondensatoren nehmen die Polung 
erst an.

von pustekuchen (Gast)


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@IGBT

>5. Sie benötigen keine Einarbeitungszeit außer dem lesen der
>Dokumentation in 3 Tagen

Wer bekommt den heute noch Dokumentaionen zu lesen? Niemand erstellt 
doch zeitaufwändige Dokus, dies ist doch heute viel zu teuer.

von IGBT (Gast)


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@Axel

Dich würde ich einstellen :-)


@pustekuchen

Hängt von der Firmengröße und dem Zertifizierungsgrad ab - in kleinen 
Firmen ist es so wie du sagst.

von IGBT (Gast)


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@Projektleiter

Unterhalten sich zwei Yetis: Sagt der eine: Du, neulich hab ich von 
Jemandem gehört der hat angeblich mit diesem Messner gesprochen. Der 
Andere Yeti:
Ach, den gibt es wirklich?

von Axel (Gast)


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IGBT schrieb:
> Dich würde ich einstellen :-)

Danke für die Blumen ;-) Das mit den Tantals hatte ich nur mal irgendwo 
gelesen. Bin zwar E-Techniker, aber arbeite seit dem Diplom als reiner 
Software-Entwickler, und zwar als "angepasstes Mittelmaß in großen 
Firmen", so wie es Warmweiß treffend formuliert hat.

Deine These, dass tüchtige Problemlöser in Firmen üblicherweise schnell 
aufsteigen halte ich allerdings für gewagt. Bei der Karriere und 
Beförderung spielen so viele andere Faktoren mit rein, dass es naiv wäre 
zu glauben, man könnte da immer mit Leistung punkten. Allenfalls hilft 
es etwas bei der Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes, aber das ist ja 
auch schon mal was wert.

von Gästchen (Gast)


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pustekuchen schrieb:
>>5. Sie benötigen keine Einarbeitungszeit außer dem lesen der
>>Dokumentation in 3 Tagen
>
> Wer bekommt den heute noch Dokumentaionen zu lesen? Niemand erstellt
> doch zeitaufwändige Dokus, dies ist doch heute viel zu teuer.

Ha, ha, ha! Genau das wollte ich auch sagen.
Wer heute für alles und jenes Dokumentation haben will gilt aber nicht 
als Problemlöser. Alles aus der Dokumentation rauszulesen kann jeder 
Idiot. Ein echter Könner erfasst z.B. die Schaltung und deren Funktion 
auf den ersten Blick. Ich weiß, ich bin ebenfalls für eine gute 
Dokumentation, doch es wird immer weniger Wert darauf gelegt die Sachen 
gut zu dokumentieren.

von Gästchen (Gast)


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IGBT schrieb:
> Dabei gibt es auch seltsame Effekte - ich kenne auch Leiharbeiter die
> meist im 3-12 Monatszyklus verlängert werden, die eine Festanstellung
> bei der Firma aus drei Gründen ablehnen:
>
> 1. Sie bekommen das Überstundenproblem mit
> 2. Sie sollten für weniger Geld in der Firma fest angestellt sein.
> 3. Sie wären dann festgelegt auf ein Gebiet

Die Leiharbeiter die deutlich mehr in der Leiharbeiter verdienen sind 
eher Ausnahmen als Regelfall. Im Endeffekt werden sie dann schnell 
selbstständig, alles Andere macht keinen Sinn.

1.Auch in der Leiharbeit gibt es Überstunden
2.Leiharbeiter verdienen in der Regel 70% des normalen Gehalts. 
Leiharbeit ist nicht gerade der Aushängeschild für hohe Gehälter.
3.Selbst wenn sie sich auf ein Gebiet festlegen, werden sie sich dort 
auskennen und nicht hin- und her geschmissen und dich nur oberflächlich 
auskennen.

von Axel L. (axel_5)


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>Deine These, dass tüchtige Problemlöser in Firmen üblicherweise schnell
>aufsteigen halte ich allerdings für gewagt.

Ich auch. Diesen Leuten fehlen üblicherweise sämtliche Fähigkeit, die 
man ausser zum Problemlösen braucht, insbesondere die zur sozialen 
Kommunikation. Was letzlich zur Folge hat, dass es schon ganz gut ist, 
dass es davon nicht mehr als 10% der Ings gibt. Allerdings ist meine 
Erfahrung, dass sich jede Firma davon ein paar hält. Die haben in der 
Regel eine sichere Stellung, bleiben da dann aber auch und verdienen 
nicht besonders üppig.

Das ist nicht böse gemeint, es gibt eben einfach unterschiedliche 
Charaktere.

Gruss
Axel

von noch ein Gast (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Diesen Leuten fehlen üblicherweise sämtliche Fähigkeit, die
> man ausser zum Problemlösen braucht, insbesondere die zur sozialen
> Kommunikation. Was letzlich zur Folge hat, dass es schon ganz gut ist,
> dass es davon nicht mehr als 10% der Ings gibt.

Du ziehst also Dummschwätzer den Problemlösern vor? Armes Deutschland...

von eklige Tunke (Gast)


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noch ein Gast schrieb:
> Axel Laufenberg schrieb:
>> Diesen Leuten fehlen üblicherweise sämtliche Fähigkeit, die
>> man ausser zum Problemlösen braucht, insbesondere die zur sozialen
>> Kommunikation. Was letzlich zur Folge hat, dass es schon ganz gut ist,
>> dass es davon nicht mehr als 10% der Ings gibt.
>
> Du ziehst also Dummschwätzer den Problemlösern vor? Armes Deutschland...
Wahrscheinlich zieht er einen normalen Charakter vor.

von noch ein Gast (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Wahrscheinlich zieht er einen normalen Charakter vor.

In der Freizeit - ja.
Auf der Arbeit sollte aber auch der tüchtige Problemlöser nicht 
verachtet werden, denn nur mit Kaffeetassen rumschiebenden 
Bullshit-Bingo Spielern kann auf Dauer keine Firma überleben (auch wenn 
die BWLer das manchmal zu glauben scheinen).
Also nie vergessen: Arbeit ist Arbeit und Freizeit ist Freizeit.

von Axel L. (axel_5)


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>Du ziehst also Dummschwätzer den Problemlösern vor? Armes Deutschland...

Es gibt auch noch was zwischen Dummschwätzer und Problemlösern. Ein 
Problemlöser, der nicht in der Lage ist, zu kommunizieren, nützt nur was 
in der Ecke, wo er an Ein-Mann Projekten arbeiten kann. In einer Firma 
braucht es aber solche und solche.

Aber es stimmt schon, was IGBT geschrieben hatte. Solche Problemlöser, 
die auch noch im Team arbeiten können, sind extrem rar.

Und nicht jeder, der sich für einen solchen Problemlöser hält, ist auch 
einer. So, wie nicht jeder, den manche Ings für Dummschwätzer halten, 
auch einer ist.

Gruss
Axel

von MaWin (Gast)


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> insbesondere die zur sozialen Kommunikation

Anderes Wort für: Andere belügen und betrügen,
Intrigen spinnen
um den eigenen Schein besser darzustellen,
und Schuld stets auf andere schieben zu können,
ohne daß diese das miese Spiel bemerken.

von P. S. (Gast)


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Durchschnittlich talentierte Ingenieure, die sich den hoch talentierten 
Unterordnen und ihnen zuarbeiten koennen, sind auch rar. Im Gegenteil, 
jeder haelt sich selbst fuer hoch talentiert und stempelt dann die 
echten Spezialisten mit allerlei Vorurteilen ab, z.B., indem ihnen 
mangelnde Teamfaehigkeit vorwirft, oder gleich allgemein soziale 
Inkompetenz. Da selbst das schlechteste Team bei Bedrohungen von Aussen 
zusammenhaelt, erscheint fuer die Fuehrungsebene schnell klar zu sein, 
wer da nicht in's Team passt. Und auf eine gewisse Art stimmt das 
natuerlich auch.

von Armin (Gast)


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Es sind nicht alle Bewerber so wie am Anfang beschrieben ist.
Ich finde alles schlimm und unmenschlich wie die Personalleiter und 
Chefs mit den Bewerbern umgehen, viele fühlen sich als Gott und 
benachteiligen und unterdrücken die Bewerbern, die armen Bewerbern müßen 
duch die Hölle gehen um einen Job zu bekommen.
Ich habe viele solhe Sachen hier mir und habe auch das Leid den Anderen 
gesehen und mitbekommen.
Also ich sag nur Personalleiter und Chefs schämt euch und verhält euch 
menschlich, so wie ihr behandelt werden wollen.

von Klaus (Gast)


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Peter Stegemann schrieb:
> Durchschnittlich talentierte Ingenieure, die sich den hoch talentierten
> Unterordnen und ihnen zuarbeiten koennen, sind auch rar. Im Gegenteil,
> jeder haelt sich selbst fuer hoch talentiert und stempelt dann die
> echten Spezialisten mit allerlei Vorurteilen ab, z.B., indem ihnen
> mangelnde Teamfaehigkeit vorwirft, oder gleich allgemein soziale
> Inkompetenz.

Volle Zustimmung.
Genau aus diesem Grund lässt jede "kritische" Antwort auf den 
Erfahrungsbericht diesen ein Stück glaubwürdiger erscheinen.

Bespiel aus meinem Umfeld: Mein alter Herr ist selbständiger Handwerker 
und hat im Prinzip die gleichen Probleme wie der OT. Es ist sehr schwer 
jemanden zu finden, der
- arbeiten kann,
- den man auf Kunden los lassen kann und
- nicht ständig quertreibt.
Fast alle wissen es besser als mein Vater. Sind viel schlauer, 
teamfähiger, haben die besseren Konzepte, sind flexibler und haben den 
besseren Draht zu den Kunden. Alle 6-10 Monate macht sich 
dementsprechend einer seiner ehemaligen AN selbständig (man muss dazu 
sagen, dass die Markteintrittsbarrieren viel geringer als im Ing-Bereich 
und die Werkzeuge nicht sehr teuer sind).
Lange Rede, kurzer Sinn: Keiner von denen macht es sehr lange. Viel 
Gequatsche, nichts dahinter.

Es verwundert mich immer wieder: Da besteht jemand 30 Jahre am Markt, 
schafft es seine Leute stets pünktlich zu bezahlen und trotzdem meint 
jeder Vollidiot (sorry, mir fällt kein besseres Wort ein) es besser zu 
können.

von Mark B. (markbrandis)


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Gästchen schrieb:
> Wer heute für alles und jenes Dokumentation haben will gilt aber nicht
> als Problemlöser. Alles aus der Dokumentation rauszulesen kann jeder
> Idiot. Ein echter Könner erfasst z.B. die Schaltung und deren Funktion
> auf den ersten Blick.

Unsinn. In vielen Bereichen ist die Technik viel zu komplex, als dass 
man alles schnell erfassen könnte. Bei einer einzelnen kleinen Schaltung 
mag das noch gehen, aber wer schon mal den Stromlaufplan z.B. einer 
Straßenbahn gesehen hat der weiß was ich meine. Flugzeuge, Kraftwerke 
etc. sind sicher ähnlich komplex wenn nicht noch mehr.

> Ich weiß, ich bin ebenfalls für eine gute Dokumentation, doch es wird
> immer weniger Wert darauf gelegt die Sachen gut zu dokumentieren.

In der Schienenverkehrstechnik zum Beispiel wird immer mehr 
dokumentiert, weil immer höhere Anforderungen an den Entwicklungsprozess 
gestellt werden (die berühmt-berüchtigten SIL - Safety Integrity Level - 
lassen grüßen). Und in der Medizintechnik wird es nicht viel anders 
sein.

von eklige Tunke (Gast)


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Klaus schrieb:
> Es verwundert mich immer wieder: Da besteht jemand 30 Jahre am Markt,
> schafft es seine Leute stets pünktlich zu bezahlen und trotzdem meint
> jeder Vollidiot (sorry, mir fällt kein besseres Wort ein) es besser zu
> können.
Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die 
Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern 
eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.

von P. S. (Gast)


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eklige Tunke schrieb:

> Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die
> Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern
> eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.

Beitrag "Re: Ein paar Worte zum Ingenieursmangel"

Rekursion ist toll :-)

von Klaus (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die
> Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern
> eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.


Man gründet keine Firma, um möglichst vielen Leuten ein Höchstmaß an 
Komfort für Übergang von der Schule zur Rente zu bieten. Priorität 
Nummer 1 ist und bleibt die eigene Existenzsicherung. Die 
Personalfluktuation liegt allerdings auch zum Teil in der Branche 
begründet (Saisonarbeit).

von eklige Tunke (Gast)


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Klaus schrieb:
> eklige Tunke schrieb:
>> Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die
>> Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern
>> eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.
> Man gründet keine Firma, um möglichst vielen Leuten ein Höchstmaß an
> Komfort für Übergang von der Schule zur Rente zu bieten. Priorität
> Nummer 1 ist und bleibt die eigene Existenzsicherung.
Man arbeitet nicht in einer Firma, um den Chef ein Höchstmaß an
Komfort für Übergang von der Schule zur Rente zu bieten. Priorität
Nummer 1 ist und bleibt die eigene Existenzsicherung.

Für Arbeitnehmer sieht es schlicht und ergreifend genauso aus.

Klaus schrieb:
> Die
> Personalfluktuation liegt allerdings auch zum Teil in der Branche
> begründet (Saisonarbeit).
Tja, Saisonarbeit, niedrige Gehälter, ständig wechselnde 
Jobs/Arbeitsorte, was erwarten die Leute da? Es ist vollkommen egal, ob 
die niedrigen Gehälter durch den Kostendruck oder sonstwas entstehen. 
Jeder der kann, wird in einer anderen Branche sein Glück versuchen.

von Silli (Gast)


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Hallo Ihr da draußen,

hab mir nun mal alle eure Ansichten/Erfahrungen durch gelesen und muss 
feststellen: Ich bin jetzt frustriert!

Bin seit Februar 2010 Ingenieurin für Umweltschutz und nichts passt so 
recht ,was ich hier gelesen habe, auf meine Situation.

Als Berufseinsteiger ist es schwer einen festen Arbeitsplatz zu 
bekommen. Vor allem mit nem Durchschnitt von drei. Also fahre ich zwei 
gleisig und mache mich Selbstständig.
Und schau einer an da liegt der erste Arbeitsvertrag als freier 
Mitarbeiter in einem Ingenieurbüro nach 2 Treffen auf dem Tisch zur 
Unterschrift bereit.

 Firmen versuchen sich die einser Kandidaten raus zu picken und glauben 
wirklich die hätten mehr drauf als ein dreier Kandidat. Die einser haben 
nur einen Vorteil -sie können Sachen wortgetreu aus dem Hefter in den 
Klausuren wiedergeben. Mit Flexibilität, Ideenreichtum, geschweige denn 
Anpassungsfähigkeit hat das nichts zu tun.
Das mit der Kleidung und dem Friseur kann ich verstehen. Studium ist 
Studium und Arbeit ist nun mal eben Arbeit. Ein optimal angenehmes 
Auftreten kann man schon von den Bewerbern erwarten. Nur sollten sich 
die Firmen mal überlegen, ob es wirklich so wichtig ist, was für eine 
Endnote auf dem Papier steht.
Denn die Klausuren haben nichts mit Teamfähigkeit, fachlicher Kompetenz, 
oder sonstigen Eigenschaften wie Ehrlichkeit und Loyalität der Firma 
gegenüber zu tun. Schummeln in Klausuren ist heut zutage leichter als 
manch Prof sich so ein gestehen will und Diplomarbeiten werden auch 
nicht mehr fachbezogen einheitlich bewertet da werden Unterschiedliche 
Bewertungsmaßstäbe verwendet und wenn du den falschen Prof verwischst, 
der die Aufgabenstellung gibt und dem dann das nötige Praxiswissen fehlt 
um eine objektive Bewertung vor zu nehmen bist du einfach als Student 
„gearscht“ und kannst sehen wie du zu recht kommst.

Lg an alle die Sucher

von Silli (Gast)


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Das heist "betreut wirst" nicht verwischst. Hab leider auch ein zwei 
Kommas vergessen. Sorry

von Die S. (schnuppe)


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Also nach meiner Erfahrung suchen die Firmen nicht immer nur 1er 
Kandidaten. Habe auch nur einen guten Durchschnitt und trotzdem eine 
Anstellung bekommen, in einem großen Unternehmen sogar. Und ich weiss 
von einem Bekannten von mir, der hat auch Umwelttechnik an einer Uni 
studiert, der hat auch einen Job gefunden, trotz mittelmässigem 
Abschluss. Ist meine Erfahrung:D

von Silli (Gast)


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Dann sag mir mal das Unternehmen deines Bekannten! Hätte nämlich auch 
gern das optimalste- also eine Festanstellung.

von Klaus (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Tja, Saisonarbeit, niedrige Gehälter, ständig wechselnde
> Jobs/Arbeitsorte, was erwarten die Leute da? Es ist vollkommen egal, ob
> die niedrigen Gehälter durch den Kostendruck oder sonstwas entstehen.

Ich habe keine Angaben zur Entlohnung oder den Arbeitsorten gemacht. 
Auch zur genauen Arbeitszeitregelung im Winter oder bei Schlechtwetter 
habe ich mich nicht geäussert.
Egal, die ständig gleiche Platte zu wechseln war wohl zu aufwändig: 
Arbeitgeber = böse. Angestellte = arme Schweine, die ausgebeutet werden.

Wenn hier schon behauptet wird, das heutzutage kein Geld mehr für 
Dokumentation der Arbeitsabläufe und -ergebnisse vorhanden ist, wirft 
das schon die Frage auf, wer sich hier überhaupt an den Diskussionen 
beteiligt. Mir ist in den letzten Jahren keine Ausschreibung 
untergekommen (und sei sie noch so klein) bei der keine ISO 
9001-Zertifizierung verlangt wurde. Jetzt mal schnell google befragen 
und den Zusammenhang zwischen Dokumentation und Zertifizierung 
herausfinden.

Schaukelt euch mal weiter hoch. Das bringt euch im Berufsleben oder beim 
nächsten Bewerbungsgespräch richtig nach vorne.

von Die S. (schnuppe)


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Entweder wars die DGT oder DBE, weiss ich nicht mehr so genau;)

von Silli (Gast)


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Danke !

von Die S. (schnuppe)


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Ich denke aber, weil er auch ein Praktikum dort gemacht hat war für ihn 
ein großer Vorteil. Hab ich vergessen zu erwähnen:D

von IGBT (Gast)


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@Silli

Noten

Das Thema hatten wir auch mal in einer Firma wo ich zu der Zeit auf der 
anderen Seite des Tisches bei den Einstellungen saß - man muss dabei 
immer bedenken, das die Leute die über sowas befinden, auch einmal 
studiert haben.

Die Meinungsbildung sagte etwa das:

4 als Durschschnitt gilt als moderne Version von durchgefallen, nur will 
man sich Ärger ersparen.

Nur Einser ist schon verdächtig aber möglich - solche vertrockneten 
"Nur-Lerner" kennen wir alle und die braucht am Ende auch keiner.

Nur Dreier ist ein Problem, sagt aus - überall mittelmäßig.

Gemischtes Zeugnis (bei mir gibt es im Zeugnis auch alles von 1-4) - 
sagt das aus was es muss: Wenn etwas interessant ist | damit genug Zeit 
verbracht wurde um es zu verstehen, wird jedes Thema leicht.

Ich bin im Bereich Medtec unterwegs und kann zur Dokumentation nur sagen 
- sehr nervig, aber notwendig - wenn man mich aber nicht zwingen würde, 
würde ich versuchen das zu verdrängen.

Zu den Leuten die ernsthaft meinen einen Schaltplan oder ein Programm 
mit hinsehen lesen zu können - kann ich nur sagen - entweder Genialität 
oder völlige Ahnungslosigkeit.
(Ich verstehe manchmal am Montag nicht mehr was ich Freitag programiert 
habe - obwohl es funktioniert)
Da hängt nur von der Komplexität ab. Ich kann aber versichern, das ich 
Schaltpläne gesehen habe, die konnte man auf ein A4-Blatt schreiben und 
ein Team guter E-Ings. hat in einem Jahr nicht kapiert wie die Schaltung 
funktioniert. Die kam aus Japan und war mit nennen wir es "Sicherungen" 
gegen reverse engeneering versehen.

Heute weis ich wie man sowas macht und das es Zeit braucht und man dazu 
noch auf einem "relativ" hohem Math-Level sein muss - die meisten Ings. 
oder Studenten scheitern ohnehin an der Mathematik, nicht weil diese so 
schwierig ist, sondern weil sie so schwierig gelehrt wird.

Ganz offen gesagt - ich weis nicht mal ob es Autisten gibt, die sowas 
können - ich denke aber nicht, weil viel zu komplex.

von eklige Tunke (Gast)


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Klaus schrieb:
> eklige Tunke schrieb:
>> Tja, Saisonarbeit, niedrige Gehälter, ständig wechselnde
>> Jobs/Arbeitsorte, was erwarten die Leute da? Es ist vollkommen egal, ob
>> die niedrigen Gehälter durch den Kostendruck oder sonstwas entstehen.
> Ich habe keine Angaben zur Entlohnung oder den Arbeitsorten gemacht.
> Auch zur genauen Arbeitszeitregelung im Winter oder bei Schlechtwetter
> habe ich mich nicht geäussert.
Da hast du Recht, ich bin von dem ausgegangen, was ich so mit bekommen 
habe.

> Egal, die ständig gleiche Platte zu wechseln war wohl zu aufwändig:
> Arbeitgeber = böse. Angestellte = arme Schweine, die ausgebeutet werden.
Und was ist mit deiner Platte?
Da kann man auch folgendes draus machen:
Arbeitgeber = arme Schweine. Angestellte = böse
Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz und ist nicht Schwarz-Weiß 
sondern grau.

Meine Erfahrung sagt folgendes:
-Arbeitgeber sind nur solange die besten Kumpel bis die Firma entlassen
 muss
-Arbeitnehmer sind nur solange die besten Kumpel, bis sie die Firma
 verlassen
-Arbeitgeber sind solange die kompetentesten Chefs bis die Firma
 entlassen muss
-Arbeitnehmer sind nur solange die kompetentesten Mitarbeiter, bis sie
 die Firma verlassen oder verlassen sollen

von Holzmichel (Gast)


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Hm, alle 1er-Kanidaten so über einen Kamm zu scheren ist auch nicht der 
richtige Weg.

Demnach müsste ich laut IGBT und Silli ein "vertrockneter "Nur-Lerner" 
sein, der nur auswendig lernen kann und weder Ideenreichtum, 
Flexibilität und Anpassungsvermögen besitzt.

Komisch, genau das Gegenteil ist der Fall.
Ja, ich habe mich zusammen in der Gruppe hingesetzt und gelernt. Was 
kann ich dafür, dass ich in den Klausuren besser war als die anderen?

Was kann ich dafür, wenn ich mich für technische Dinge interessiere und 
auch praktisch was auf dem Kasten hab?
Ich mache vom Haus(aus)bau, Auto- und Motorrad über Backofen, 
Waschmaschine Reparatur/Wartung alles selbst, um nur mal ein paar Dinge 
zu nennen! Dazu bin ich auch sehr kreativ was dazu beiträgt dass mir 
immer gute Lösungen/Erfindungen einfallen. Ich bin eben nicht nur ein 
Theoretiker, wie viele andere Absolventen. Im Gegenteil, die Praxis 
macht mir viel mehr Spaß, ich hätte eigentlich nicht studieren sollen, 
nun denn dafür ist es jetzt zu spät.

Meine Freunde mit denen ich zusammen studiert haben, mögen schlechtere 
Abschlüsse haben, aber jeder hat seine Stärken. Ich gebe mit meinen 
Abschlüssen nicht an und schaue auch nicht hochnäsig auf andere herab, 
ehrlich gesagt interessiert mich die Note gar nicht. Ich weiß was ich 
kann und das ist was zählt.

PS: zum Lachen gehe ich bestimmt auch nicht in den Keller. ;-)

von Silli (Gast)


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Hallo IGBT,

danke für dein Feedback- Ich habe ein gemischtes Zeugnis von 2 -4(3 mal) 
von 15 Noten, nur die Dipl.-Arbeit hat mir mein Prof nun damals mit 3 
bewertet. Zu meinem Ärger, hab Sie im Umweltmanagement geschrieben.

 Komischerweise fand das Unternehmen mit Zertifizierungserfahrung in dem 
Bereich nichts schlechtes, was die Benotung so ausfallen lassen würde.

 Die Gutachterin hat sich wirklich Zeit genommen und alles angeschaut- 
Sie versteht es auch nicht.
Ich würde gern wissen ob die Change auf Festanstellung mit der 
Diplomarbeitsnote überhaupt besteht? Hab da ja keine Erfahrungen auf dem 
Gebiet!

LG und Danke für eure Hilfe

von Wilhelm (Gast)


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IGBT schrieb:

>4 als Durschschnitt gilt als moderne
>Version von durchgefallen, nur will
>man sich Ärger ersparen.

Also ne 3 ist dann eben so gerade bestanden. Ist ja ulkig. Dann hätte 
meine ehemalige FH eine inoffizielle Durchfallquote von 98 Prozent, wenn 
man die 2-3 Aussiebungsfächer (z.B. Mathe, TET) beachtet. Die Hälfte der 
Leute, die in der TET-Klausur erschienen, kannte man gar nicht, weil die 
schon 3 Jahre nicht mehr an der FH präsent waren. Bei denen hing der 
gesamte Abschluß nur noch an TET.

>Gemischtes Zeugnis (bei mir gibt es
>im Zeugnis auch alles von 1-4) -
>sagt das aus was es muss: Wenn etwas
>interessant ist | damit genug Zeit
>verbracht wurde um es zu verstehen,
>wird jedes Thema leicht.

Mein Abschluß bestand ebenfalls nur aus extremen Ausreißern. Ich bin 
schon mal wegen der 1,0 in TET (ja!!!) zu einem Vorstellungsgespräch 
eingeladen worden. Der Typ, der kurzzeitig viel auswendig lernen kann, 
und nach der Klausur resettet, bin ich eben gerade nicht, und muß 
wirklich etwas von den Dingen verstehen können.

So, und die Fächer mit guten Noten, die sind eben meine Stärke. Da muß 
ja nicht unbedingt breitbandigst alles beherrscht werden müssen.

>Zu den Leuten die ernsthaft meinen
>einen Schaltplan oder ein Programm
>mit hinsehen lesen zu können - kann
>ich nur sagen - entweder Genialität
>oder völlige Ahnungslosigkeit.

Kann ich voll bestätigen. Der Schaltplan muß nicht mal übermäßig groß 
sein, aber er kann ein paar kleine knifflige trickreiche Details bzw. 
Stolperfallen enthalten, vorzugsweise aus der Analogtechnik, worüber 
sich vorher schon Leute jahrelang den Kopf zerbrachen.

>Ganz offen gesagt - ich weis nicht
>mal ob es Autisten gibt, die sowas
>können - ich denke aber nicht, weil
>viel zu komplex.

Es gibt aber Firmen, die gelegentlich Personal mit deutlich autistischen 
Merkmalen einstellen, da diese geniale hochkomplexe Projekte zügig 
lösen, wo selbst der High Performer nicht mehr mit kommt. Die warten 
unter den Bewerbern dann so lange, bis so einer dabei ist. Selbst schon 
erlebt.

von Klaus (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Da hast du Recht, ich bin von dem ausgegangen, was ich so mit bekommen
> habe.
>
>> Egal, die ständig gleiche Platte zu wechseln war wohl zu aufwändig:
>> Arbeitgeber = böse. Angestellte = arme Schweine, die ausgebeutet werden.
> Und was ist mit deiner Platte?
> Da kann man auch folgendes draus machen:
> Arbeitgeber = arme Schweine. Angestellte = böse
> Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz und ist nicht Schwarz-Weiß
> sondern grau.

Darf man fragen wie alt Du bist?
Du machst es nämlich schon wieder: Du gehst von Sachen aus, die ich nie 
genannt habe.
Ich sage Platte "A" trifft nicht im Ansatz den Kern der Sache. Also muss 
ich automatisch und unweigerlich Platte "Z" bevorzugen?

von IGBT (Gast)


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Um die Ehre des nur Einsers zu retten - wir schreiben uns hier so 30 
Zeiler, bei Themen die eigentlich sehr komplex sind und man kann immer 
nur über die selbst erlebte Spitze des Eisberges schreiben - eigentlich 
muss man ja alles hinterfragen. Ich kannte auch einen Nur-Einser, der 
ist nach dem Studium sofort zu IBM, wurde aber leider kurze Zeit später 
von einem LKW überfahren.
So ein Jammer - er hat auch etliche Spiele für mich gecrackt, wo ich 
erst heute 10 Jahre später verstehe was dazu notwendig ist.

Also Respekt vor den Nur-Einsern. Allerdings muss dein Leben auch recht 
störungsfrei verlaufen um sowas hinzukriegen.

Ich hatte zu der Zeit ein Kind, mehrere Frauen, einen Pulk von 
Assitenten die man meinen Hofstaat nannte und Professoren die ich nicht 
leiden konnte und sie mich auch nicht, da ich vor versammelter 
Mannschaft sagte, das was sie unterrichten ist unqualifizierter Quark 
(mit entsprechender Beweisführung) - die konnten mich zwar nicht 
durchfallen lassen- - aber ein paar 4er durfte ich dafür kassieren.
(Aber da lache ich heute noch drüber - wird nicht zur Nachahmung 
empfohlen..ich hätte mir eine Menge Ärger sparen können..)

Zu 3 und realistische Chance beim Vorstellungsgespräch:

Hängt von den Leuten ab auf die du triffst.
Manche Bewerber sind super und können sich schlecht verkaufen und 
umgekehrt.
Ich saß selbst schon in Bewerbungsgesprächen als Bewerber die von "volle 
Punktzahl" bis "glatt durchgefallen" gelaufen sind.

Sowas ist hochindividuell - einfach nicht den Glauben verlieren - wenn 
man was kann, hat man auch das Recht zu behaupten das man was kann!

Eventuell kann professionelles Training helfen - würde ich empfehlen, 
wenn es nur am Selbstbewusstsein liegt.
Kann man auch selber machen - einfach mit dem Spiegel reden.

Aber alle Firmen wissen auch das es (fast) unmöglich ist einen Bewerber 
in 1-3 h einzuschätzen - dafür gibt es die Probezeit!
Niemand kann 6 Monate Schauspielern.
Man sollte da einfach sehr positiv eingestellt sein - denn genau diese 
Botschaft kommt beim Gegenüber an.

von Maschinenbauingenieur (Gast)


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von Warmweiß (Gast)


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Klappt doch - voraussichtlich 15 neue Ingenieure werden dieses Jahr 
eingestellt, im Gegensatz zu 2009 wo keiner eingestellt wurde.
Soviel sollten doch trotz eklatantem Mangel aus unseren paar Hochschulen 
aufzutreiben sein. :)
Alternativ die Massen der beschäftigungslosen Altlasten aus dem 
Ingenieurabsolventen-Verheizerjahrgang 2009.

von IGBT (Gast)


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2009 war sicher ein schlechtes Jahr für einen Abschluß - wie schlimm ist 
es?

von Wilhelm (Gast)


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IGBT schrieb:

>2009 war sicher ein schlechtes Jahr für
>einen Abschluß - wie schlimm ist
>es?

2009 gab es auf Jobbörsen, die ich besuchte, regelrechte Scharen an 
Arbeitssuchenden. Dem gegenüber stand dort ein Angebot fast nur aus 
Dienstleistern. Dem Alter nach zu schätzen, Absolventen, und vorwiegend 
bis 30 Jahre alt.

Auch im Coaching der Arbeitsagentur von 1 Woche Dauer saßen über die 
Hälfte Absolventen. Der andere Teil war kurz vor der Rente. Dann noch 
ganz wenige wie mich im Mittelfeld.

Maschinenbauingenieur schrieb:

>Wieder etwas vom VDI

Die dort im Artikel oft erwähnten TZM, scheinen aber auch ein 
regelrechter High-Performer-Laden zu sein...

von Faktenschreiber (Gast)


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Die im "Mittelfeld" sind typischerweise schön längst austherapiert, wie
man so schön sagt ....

Wer sich einbildet die sind in Vollbeschäftigung , der täuscht sich
gewaltig ... Man kann sich alles hinbiegen ,bis es paßt , VDI etc sind
ja ein Paradebeispiel für Geschichtsklitterung usw.

von -gb- (Gast)


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Uff, jetzt habe ich das alles durchgelesen und muss feststellen, dass 
sich im letzten Jahr nichts geändert hat.

VDI und BITCOM schreien munter weiter, es gäbe den Mangel, dabei machen 
überall gerade die Informatik-Startups zu, weil viele Firmen ganze 
Softwarepakete in den Osten auslagern. In den fernen Osten wohlgemerkt.

Zum OT: Wer vernüftige bezahlt, hat auch gute Bwerber. Das ist mein 
Eindruck. Wer wenig bezahlt, hat nur Volldeppen. Als Bewerber und auch 
als Projektleiter. :)

von Diplom mit Auszeichnung (Gast)


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> Vielleicht sollte man eher mal bei den Politikern anklopfen und fordern,
> dass an den Hochschulen außer zeitloser Theorie auch mal praxisrelevante
> Projektarbeit mit und an neuer Technik gemacht wird.

Ha, lies doch in diesem Thread über meine Erfahrungen bei einem 
Bewerbungsgespräch.

Beitrag "Re: Wirtschaft : Fachkräftemangel steigt rasant"
Beitrag "Re: Wirtschaft : Fachkräftemangel steigt rasant"

Und die Reaktion von diesem Theorie-Fuzzy names Hans, der sich ob seines 
theoretischen Wissens, das niemand braucht, für so einen tollen Hecht 
hält.

Beitrag "Re: Wirtschaft : Fachkräftemangel steigt rasant"

von Lautstarke Kritik (Gast)


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Nicht nur die Startups machen dicht! Mein Bekannter ist bei der MBDA in 
Manching. Da steichen sie in den nächsten Monatem einige hundert 
Ingenieursstellen weg, auch Techniker sind betroffen. Die meisten hatten 
sie ja scherheitshalber schon über Zeitarbeit beschäftigt. Da gibt es 
dann wenigstens im Raum München keinen Ingenieurmangel mehr.

von Wilhelm F. (Gast)


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Lautstarke Kritik schrieb:

> Da gibt es
> dann wenigstens im Raum München keinen Ingenieurmangel mehr.

Ich bekomme gerade auch wieder verstärkt Anfragen von Dienstleistern aus 
München. Komme aber aus der Westeifel. Das liegt da geografisch nicht so 
ganz im Gebiet. Da es da bei Gesprächen nur gesalzenes bzw. versalzenes 
Verhalten mir gegenüber gibt, gibt es von mir da ordentlich gepfeffertes 
zurück. Die sollen sich da unten in "Nordafrika" einen malen oder 
basteln. Oder unter gehen. Wir haben ja keinen wirklichen Mangel. Es 
gibt schon noch genug echte "Weißwürste" da vor Ort. Und in der Eifel 
ist man nicht blöder als sonstwo. Wer das glaubt, da den billigen Jakob 
her zu bekommen, hat sich schwer geschnitten.

von Ich (Gast)


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Bekomme auch Angebote von Dienstleistern, mich bitte dort zu bewerben, 
komme aus dem Rheinland und arbeite über eine großen Dienstleister 
ortsnah.

Es gibt einen Mangel an Ingenieuren, die sich bei Dienstleistern 
bewerben, bzw. bewerben wollen.
Die Dienstleister unterscheiden sich kaum, wobei nach unten sehr viel 
Platz ist.

Wer bereit ist für ganz kleines Geld, bundesweit für einen Dienstleister 
tätig zu sein und regelmäßig seinen Jobs hinterzieht, der findet 
irgendwas.
Nur dann kann er sich direkt außerhalb Deutschlands was suchen, die 
passende Qualifikation und ggf. Fremdsprachenkenntnissen vorausgesetzt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Nur dann kann er sich direkt außerhalb Deutschlands was suchen, die
> passende Qualifikation und ggf. Fremdsprachenkenntnissen vorausgesetzt.

Mittlerweile gebe ich bei Zwangsbewerbungen vom Amt im Lebenslauf an: 
Englisch: Grundkenntnisse. Dann höre und sehe ich von dem Mist (Müll) 
auch garantiert nie mehr was... ;-) Ist ein wenig ein Lenkungsinstrument 
meinerseits.

von A. F. (chefdesigner)


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> Es gibt einen Mangel an Ingenieuren, die sich bei Dienstleistern
> bewerben, bzw. bewerben wollen.
Das ist absolut zu bestätigen. Momentan sind über Dienstleister und 
Zeitarbeitsvermittler fast keine guten Leuten zu bekommen, weil wieder 
alle in Festanstellungen gehen und für das Gehalt, das die ZA-Firmen 
bieten kaum einer arbeiten muss.

Dass viele grundsätzlich nicht dort arbeiten, liegt auch daran, dass man 
dort kaum Perspektiven hat. Die einzige Möglichkeit, dort Karriere zu 
machen, besteht darin, dort "Teamleiter" zu werden.

Aber: Die Gehälter für solch eine Position sind auch gering und daher 
finden sich da auch nur Anfänger im Führungsgeschäft, die den DL als 
Sprungbrett nehmen wollen. Ob sie dann in eine vernüftige Position 
springen können, ist fraglich, da viele Firmen ihre Leute heute selber 
aufbauen oder aus anderen Festpositionen kaufen.

Das Dienstleistergeschäft ist so eine Art von zweitem Arbeitsmarkt 
geworden. Eine Parallelwelt mit immer weniger Bindung, aus der man 
möglichst entfliehen möchte. Die Tendenz ist nach wie vor Dienstleister 
zu meiden und direkt in der Firma Karriere zu machen, sei es als 
Entwickler oder Führungskräft.

Wenn extern, dann richtig: Selbständig sein, wenigstens als freelancer 
und sich die nutzlose Sozialkasse sparen.

von Fragender (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Wenn extern, dann richtig: Selbständig sein, wenigstens als freelancer
> und sich die nutzlose Sozialkasse sparen

Was mich interessieren würde: Wie komst du an ausreichend lukrative 
Aufträge? Vitamin B? Und wie sieht es dann in der Krise, die ja nun bald 
wieder vor den Toren steht, mit dem Freelancen aus? Kann mir vorstellen, 
daß es dann mehr zu rudern gibt, um wenigstens auf seine Kosten zu 
kommen. Das kann doch auch mal gehörig schief gehen, wenn die 
Auftraggeber dich am langen Arm verhungern lassen...

von Uwe1164 (Gast)


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Nochmal zum Eingangsposting:

Habe ich das richtig gezählt?
Es gab hundert Bewerbungen, und die zehn, die ihr eingeladen habt, haben 
ihre Zeugnisse gefälscht, hatten hohe Gehaltsforderungen, und waren auch 
sonst irgendwie nicht ganz koscher...

Liebe Leute. Ich sehe das so, dass Ihr wohl mit Eurer Auswahl versagt 
habt. Die Ehrlichen habt Ihr aussortiert und nur die Schaumschläger, 
Spaßmacher und Testballons eingeladen.

DIE haben EUCH veräppelt. Ich frage mich, wie viele denn wirklich den 
Vertrag unterschrieben hätten, wenn Ihr tatsächlich zugesagt hättet: So 
'ne komische Firma.

Auf jeden Fall habt Ihr so keine neuen Mitarbeiter bekommen, und die, 
die da sind dürfen weiter Überstunden schieben - ich frage mich wie 
lange das noch so gut gehen kann. Klares Versagen der Personalstrategen.

Selber Schuld!

von citb (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> und die,
> die da sind dürfen weiter Überstunden schieben -

Vermutlich.
Und da fragen sich manche "Fuehrungskraefte" wieso die Mitarbeiter einen 
Betriebsrat haben wollen!

citb

von Ich (Gast)


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Ich habe derzeit einen Job bei einem großen Dienstleister, stehe aber 
weiterhin bei Ungeheuer&Co. drin.

Hatte die Tage ein nettes Gespräch mit einem Direktvermittler, der 
haufenweise Jobs bei Siemens hat, die hängeringend suchen.

Er meinte, wenn die kämen einem eventuell mit der Wahl des Arbeitsortes 
entgegen, wenn man nicht bereit ist zum Standort E. umzuziehen, aber man 
in der Nähe von K. wohnt.

Klasse oder? Zu schön um wahr zu sein.
Bin mal gespannt, was sich entwickelt.

Ein Vorteil der DL ist, man kann in großen Unternehmen (Daimler, 
Siemens, BMW,...) reinschauen, die sonst eher sparsam einstellen.
Oft ist man froh dort nicht fest zu arbeiten und schaut sich entspant 
weiter um.
Sieht im Lebenslauf sicher besser aus, wenn man von einem Dienstleister 
zum nächste wechselt, als vom Daimler zu Ferschau.

Zu den überzogenen Forderungen:
Viele Firmen hätten gerne eine Gehaltsvorstellung, da fallen die 
Absolventen mit den 60ke/a+Firmenwagen raus.

Bei Zweifel an den Zeugnissen, lade ich diesen Bewerber nicht ein.

von Marx W. (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> Nochmal zum Eingangsposting:
>
>
>
> Habe ich das richtig gezählt?

Nun, manchmal ist auch System dahinter:
Man hat einem Betriebsrat, der meckert über die Überstundenkönige.
Das sind die Ing. im Forum hier, die mit ihren Gehalt mit 65k €/a bei 
35h/Woche protzen. Dabei aber die 10-15 h/Woche Überstunden sich 
auszahlen lassen. In Echt würden die dann auf 40k €/a kommen.
Dann ist da die Leitung, die gern für die 40k €/a Leute mit 3-5 Jahren 
BE einstellen will, mit den Hintergedanken ihr "hausinterness" 
Gehaltsgefüge weiter unten zu halten.
Das führt dann zur selektiven Bewerbervorauswahl, bei der den 
Entscheidungsträgern jene Bewerberunterlagen zukommen, bei denen man 
sicher ist, dass sich keiner für die entscheidet!

So kann der Betriebsrat weiter meckern. Die Überstundenkönige schieben 
weiter ihre Stunden. Die Leitung freut sich über das niedrige 
Gehaltsniveau in der Belegschaft und gleichbleibender Mitarbeiterzahlen.
Also alle haben mit dem Zustand damit kein Problem, den es geht weiter 
wie bisher!

von Chris (Gast)


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Ich schrieb:
> Hatte die Tage ein nettes Gespräch mit einem Direktvermittler, der
> haufenweise Jobs bei Siemens hat, die hängeringend suchen.

Ziemlich doof, daß Siemens die Leute zuerst entlassen hat und jetzt 
wieder suchen muß. Die Leute, die sie gerne hätten, dürften Sie sich 
übrigens bereits jetzt aus dem Ausland holen...

> Klasse oder? Zu schön um wahr zu sein.
> Bin mal gespannt, was sich entwickelt.

Eher ein Zeichen menschlichen Fortschritts und Grades der Zivilisation, 
daß ein soziales Umfeld mehr wiegt als eine Arbeitsstelle. Ich bin nicht 
gespannt, was sich entwickelt, sondern voller Bedenken.

> Ein Vorteil der DL ist, man kann in großen Unternehmen (Daimler,
> Siemens, BMW,...) reinschauen, die sonst eher sparsam einstellen.

Ein Reinschauen ist nicht drin, da gerade diese Firmen die Leute von 
Dienstleister abschotten und verhindern, daß diese zuviel Einblick in 
die Firmeninternas bekommen.

> Oft ist man froh dort nicht fest zu arbeiten und schaut sich entspant
> weiter um.

Klar, weil das der Dienstleister gerne mitmacht. Die Firmen wollen die 
Leiharbeiter keinen Tag länger, aber auch keinen Tag kürzer als sie das 
entscheiden. Was bringen mir Leute, die von einer Woche auf die nächste 
wieder gehen? Ein Dienstleister, dessen Arbeitskräfte praktisch noch in 
der Einarbeitszeit wieder abzeihen, schließt letztendlich immer weniger 
Verträge ab und wird als seinen wechselfreudigen Mitarbeitern etwas 
erzählen.

> Sieht im Lebenslauf sicher besser aus, wenn man von einem Dienstleister
> zum nächste wechselt, als vom Daimler zu Ferschau.

Nein, das tut es nicht! Jede Beschäftigung bei einem Dienstleister wird 
negativ bewertet. Ein Arbeitsverhältnis mit einem Dienstleister bedeutet 
im wesentlichen, daß jemand keine Festanstellung bekommen hat. Und jeder 
Wechsel im Lebenslauf wird gleichermaßen hinterfragt.

> Zu den überzogenen Forderungen:
> Viele Firmen hätten gerne eine Gehaltsvorstellung, da fallen die
> Absolventen mit den 60ke/a+Firmenwagen raus.

Und sich dann über Fachkräftemangel beklagen??!? Die Gehaltsvorstellung 
ist vollkommen in Ordnung für jemanden, der auch die Leistung bringt. 
Und wer sich in der Gehaltsvorstellung vergriffen hat oder erst in ein 
paar Jahren auf der Stufe ist, kann noch immer ein guter Mitarbeiter 
sein.

Aber dafür braucht es fähige und erfahrene Personaler und Vorgesetzte. 
An denen herrscht, im Gegensatz zu den Ingenieuren, ein Mangel. Der 
Personaler bringt die Gehaltsvorstellungen der Absolventen in Einklang 
dessen, was in der Firma möglich ist und der Vorgesetzte ermöglicht die 
Leistung, daß dann auch solche Gehälter drin sind. Aber das wäre ja mit 
Arbeit verbunden.

> Bei Zweifel an den Zeugnissen, lade ich diesen Bewerber nicht ein.

Und noch einmal falsch. Wenn ich einen Zweifel habe, räume ich den aus 
der Welt. Sollte sich der Zweifel bestätigen, handle ich entsprechend. 
Und wenn ich genügend Erfahrung in einer Sache habe, stellen sich 
irgendwann keine Zweifel ein, sondern ich bin mir sicher. Solange das 
nicht der Fall ist, könnte der Fehler auch auf meiner Seite liegen.

Aber eine Qualitätssicherung der eigenen Leistung ist in manchen Kreisen 
wohl unüblich.

von Ich (Gast)


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Chris schrieb:
> Ein Arbeitsverhältnis mit einem Dienstleister bedeutet
> im wesentlichen, daß jemand keine Festanstellung bekommen hat. Und jeder
> Wechsel im Lebenslauf wird gleichermaßen hinterfragt.

Jaein, ich muss natürlich begründen können, warum ich von einem zu 
anderem Dienstleister gewechselt habe, Gründe: bessere Bezahlung, 
entfernter Einsatzort etc.
Bei einem Wechsel aus einem DAX-Unternehmen zu einem Dienstleister 
dürfte die Begründung ggf. schwieriger sein.

Chris schrieb:
> Die Gehaltsvorstellung
> ist vollkommen in Ordnung für jemanden, der auch die Leistung bringt.
> Und wer sich in der Gehaltsvorstellung vergriffen hat oder erst in ein
> paar Jahren auf der Stufe ist, kann noch immer ein guter Mitarbeiter
> sein.

Ich muss aber ungefähr wissen, was ich verlangen kann.
Etwas zu hoch ist ja OK, aber frisch von der Hochschule, ohne 
Berufserfahrung, sollte man auf dem Teppich bleiben, da sind 60k€/a+ 
jetzt zuviel.
Man muss sich aber nicht ganz klein machen und sich als Praktikant für 
ein Taschengeld anbieten.

von Logiker (Gast)


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> Nein, das tut es nicht! Jede Beschäftigung bei einem Dienstleister wird
> negativ bewertet. Ein Arbeitsverhältnis mit einem Dienstleister bedeutet
> im wesentlichen, daß jemand keine Festanstellung bekommen hat. Und jeder
> Wechsel im Lebenslauf wird gleichermaßen hinterfragt.

Was ist denn das für eine Logik? Einerseits bauen die Firmen immer mehr 
Arbeitsplätze in Festanstellung ab und ersetzen sie durch Zeitarbeiter, 
aber gleichzeitig wird Zeitarbeit im Lebenslauf eines Bewerbers negativ 
bewertet.

Daher mal die Frage, woher du diese Kenntniss hast, dass eine Anstellung 
bei einem Dienstleister bei einer Bewerbung negativ bewertet wird.

von Uwe1164 (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> Auf jeden Fall habt Ihr so keine neuen Mitarbeiter bekommen, und die,
> die da sind dürfen weiter Überstunden schieben - ich frage mich wie
> lange das noch so gut gehen kann.

Was ich sagen wollte: Die Personalabteilung wartet auf Mister 
150Prozent. Aber diejenigen, die diese Anforderungen erfüllen, sind 
meistens nicht Real.

Anstatt aber einen einzustellen, der ehrlicherweise nicht ganz 
superoptimal ist, wird gemeckert, was das Zeug hält: Man kriegt halt 
keine perfekte Leute....

Dabei werden aber die bereits Angestellten bis zum Burnout ausgelastet, 
weil man ja keine neuen Leute bekommt. Irgendwann klappen die zusammen 
oder kündigen aus Frust, aber die Personalabteilung hat keine Fehler 
gemacht.

Richtig wäre gewesen, auch mal "Talenten" eine Chance zu geben, und sie 
in der Probezeit zu testen. Dafür ist doch die Probezeit da! Ich denke 
mir, dass eine Firma die in dieser Zeit nicht herausfinden kann, dass 
sie sich einen Idioten geangelt hat, eher ganz andere Probleme hat. :-)

Sicherlich ist dann Geld und Energie verschwendet worden, aber auch auf 
Arbeitnehmerseite. Aber das ist halt das Risiko. Entweder das, oder ein 
langfristiges ausbluten.

Ich kann mir vorstellen, dass so viele Firmen zusammenbrechen: 
Irgendwann verschwinden die Leistungsträger, aber die Personalabteilung 
hat keine Fehler gemacht. Man kriegt halt keine perfekten Leute.

von Ich (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> Richtig wäre gewesen, auch mal "Talenten" eine Chance zu geben, und sie
> in der Probezeit zu testen. Dafür ist doch die Probezeit da!

Es gibt auch die Möglichkeit befristet einzustellen, wenn man der 
Meinung ist 6 Monate Probezeit reichen nicht aus.

Firmen, die echte Probleme haben Fachkräfte zu finden, sind die 
Ausnahme.
Es wird viel geklagt. Hilfe, nur Absolventen die 60k€/a + Zulagen haben 
wolen oder gefälschte Zeugnisse,... .

Wie weit ist denn der Rest der Bewerber von dem, was wirklich gebraucht 
wird entfernt?
Also die 80%-Kandidaten mit Potential, die vom Typ her in das Team 
passen.

von BE (Gast)


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@Projektleiter

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Das ist leider richtig. Als Absolvent ist man aber auch leider mit der 
Lüge und dem Mythos aufgewachsen, daß man recht schnell mehr verdienen 
wird als Techniker.


2. Lügen und betrügen

Haha, hahahaha, hahahahah. Hahahaha. Buahahahaha. Da sollten die Firmen 
lieber mal gaaaaanz still sein. Insbesondere unseriöse Personalberater 
und DLs ... das ist ja ... einfach nur noch unfassbar wie INGs verarscht 
werden.

Und auch sonst so .. wir kennen ja alle den "Arbeitszeugniss-Code" .. 
also ganz ruhig bleiben.


3. Auftreten

Auch leider richtig. Auch wenn man ING ist, muss man sich in der 
Geschäftswelt richtig kleiden. Ist so, hat Tradition, so eine Art Code.. 
Ich würde manchmal auch am liebsten in der Badehose bei der Arbeit 
erscheinen .. ;)


4. Überzogene Erwartungen

Auch richtig. Es gibt solche und solche INGs. Ich bin aber schon der 
Meinung, daß ein hervorragender ING sein Glück in der Selbstständigkeit 
suchen muss. Was ich in 8 Jahren alles kennengelernt habe will ich hier 
nicht umfassend erzählen .. könnte ein Buch werden.

Nur ein paar Fakten:

- selten habe ich in einem großem Unternehmen einen guten Entwickler 
gesehen;
- oft habe ich unterdurchschnittliche "Bremser" in hohen Positionen 
gesehen, die es verstehen die BWLer zu verarschen und die 
Entwicklungsabteilung zu vergrößern (so kommt man voran, ohne technisch 
zu glänzen, ganz im Gegenteil, immer schön mehr neue Probleme und 
Personalmangel erschaffen);


Aber vorsicht! Die INGs, die selbstständig werden, merken erst dann was 
abgeht. Kann schon mal vorkommen, daß man trotz Toparbeit gar nicht erst 
bezahlt wird. Im globalen Geschäft wimmelts nur so von Blendern und 
Betrügern - und das ist normal!

Leider muss man als ING auch mit der Tatsache umgehen können, daß man 
von "Alpha-Tierchen" ausgebeutet wird. Diejenigen die keine Stelle 
bekommen, sind diejenigen die das noch nicht akzeptiert haben. Deswegen 
denken viele Sie müßten gleich 60k verdienen. Das heißt noch lange 
nicht, daß das schlechte INGs sind.

PS: Die Welt hat sich gedreht auch als es noch keine INGs gab.

Gutgehn

von Unbekannter (Gast)


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> Auch leider richtig. Auch wenn man ING ist, muss man sich in der
> Geschäftswelt richtig kleiden
"richtig" bedeutet aber "pasend zu den anderen" und keinesfalls besser, 
als der Chef.

BE schrieb:
> PS: Die Welt hat sich gedreht auch als es noch keine INGs gab.
Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.

Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen 
ist.

von BE (Gast)


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Unbekannter schrieb:
>> Auch leider richtig. Auch wenn man ING ist, muss man sich in der
>> Geschäftswelt richtig kleiden
> "richtig" bedeutet aber "pasend zu den anderen" und keinesfalls besser,
> als der Chef.

Ja, auch ein ING muß sich unterordnen und sein Platz in der Hierarchie 
finden. Die meisten haben auch kein Problem damit, da sie 
durchschnittliche INGs sind und nur ihre 8h abarbeiten wollen.

Die guten haben auch nach mehrjähriger Erfahrung ein Problem damit, daß 
sie den Laden durchfüttern, sich aber unterordnen müßen. Wie bereits 
gesagt, solche müßen den Weg in die Selbstständigkeit suchen um 
dauerhaft glücklich zu werden.

Dennoch gibt es auch Unternehmen, die zu INGs freundlicher sind, zu 
mindest solange wie man sie braucht ;)

Mein Fazit ist auch - es gibt eher einen Mangel an guten ING Stellen wo 
der ING schnell zur Entfaltung kommen und sein Können gewinnbringend 
einsetzen kann. Anders sind die lächerlichen Gehälter nicht zu erklären 
- es mangelt an "Bitchboys".


>
> BE schrieb:
>> PS: Die Welt hat sich gedreht auch als es noch keine INGs gab.
> Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.
>
> Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen
> ist.

Das ist richtig, allerdings werden Innovative von den Konservativen 
wegen Interessenskonflikten gerne mal verfolgt, gesteinigt und/oder 
verbrannt auf diesem Kontinent.

Gutgehn

von smörre (Gast)


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> es gibt eher einen Mangel an guten ING Stellen wo der ING schnell zur
> Entfaltung kommen und sein Können gewinnbringend einsetzen kann.
das liegt u.a. auch am Stellenwert des Ing. in der heutigen 
Gesellschaft, Du bist einer von vielen. Die Technik wird in der 
Gesellschaft als selbstverständlich empfunden ... irgendein Singsang, 
Sportevent dafür als einzigartig.

> Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen
> ist.
> Das ist richtig, allerdings werden Innovative von den Konservativen
> wegen Interessenskonflikten gerne mal verfolgt, gesteinigt und/oder
> verbrannt auf diesem Kontinent.
na wieviele Ings. arbeiten denn überhaupt in der Forschung und 
Entwicklung?
Wobei die Innovation ja eigentlich nur in der Forschung stattfindet.
Ein reiner Entwickler setzt nur altbekanntes um und verbessert das 
Design, etc. etwas - damit ist ein Quantensprung per se ausgeschlossen.

von BE (Gast)


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smörre schrieb:

Den Satz würd ich noch mitnehmen, da ich mich auf den bezogen habe:

> Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.

>> Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen
>> ist.
>> Das ist richtig, allerdings werden Innovative von den Konservativen
>> wegen Interessenskonflikten gerne mal verfolgt, gesteinigt und/oder
>> verbrannt auf diesem Kontinent.
> na wieviele Ings. arbeiten denn überhaupt in der Forschung und
> Entwicklung?
> Wobei die Innovation ja eigentlich nur in der Forschung stattfindet.
> Ein reiner Entwickler setzt nur altbekanntes um und verbessert das
> Design, etc. etwas - damit ist ein Quantensprung per se ausgeschlossen.

Der ING is imo vordergründlich Entwickler, der allerdings stets die 
neusten wissenschaftlichen Neuerungen im technischen Bereich lernen und 
anwenden soll. Ein paar glückliche dürfen forschen.

Gutgehn

von Schröckel (Gast)


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>Ein paar glückliche dürfen forschen
naja, das kriegst Du doch schnell an der Uni, der FHG, oder am MPI, wenn 
Du das willst, musst halt für BAT II arbeiten.

In der Industrie wird ja eben deshalb mehr gezahlt, weil die Jobs 
langweiliger sind und es ansonsten keine guten Bewerber gäbe.

>Ein reiner Entwickler setzt nur altbekanntes
aber das WIE ist das Entscheidende! Es muss bezahlbar sein. Reine 
optimale Froschungsergebnisse umsetzen ist ja oft nicht schwer. Es 
einfach zu machen, dass es wenig kostet und trotzdem geht, ist die hohe 
Kunst.

Und dann gibt es das Problem, der Prozessbeherrschung: Irgendwelche 
schnellen Halbleiter kann man in Berechungsprogrammen schnell 
definieren, aber die Dotierung technisch herzustellen, das Vakuum 
beherrschen und alle Details zu steuern, ist ein Kunst. Das kann man 
natürlich in die Rubrik Foschung schieben, wird aber von "normalen" 
Ingenieuren betrieben.

von BE (Gast)


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Schröckel schrieb:
>>Ein paar glückliche dürfen forschen
> naja, das kriegst Du doch schnell an der Uni, der FHG, oder am MPI, wenn
> Du das willst, musst halt für BAT II arbeiten.

Dachte da mehr an Industrieforschung bei großen Unternehmen. Das gibt 
schon mal BAT II * 2.

Gutgehn

von Mark B. (markbrandis)


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Schröckel schrieb:
>>Ein paar glückliche dürfen forschen
> naja, das kriegst Du doch schnell an der Uni, der FHG, oder am MPI, wenn
> Du das willst, musst halt für BAT II arbeiten.
>
> In der Industrie wird ja eben deshalb mehr gezahlt, weil die Jobs
> langweiliger sind und es ansonsten keine guten Bewerber gäbe.

Nein, der Grund ist dass in der Industrie eben das Geld verdient wird. 
Hochschulen und Forschungsinstitute kosten eher Geld, als dass sie 
direkt welches einbrächten. Andererseits sind Investitionen in Bildung 
und Forschung natürlich sinnvoll, nur ist das "Return on Investment" 
eben sehr schwer auszurechnen, wollte man die indirekten Folgen mit 
berücksichtigen.

von smörre (Gast)


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> Den Satz würd ich noch mitnehmen, da ich mich auf den bezogen habe:
> Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.
vielleicht solltest Du noch dabei sagen, daß viele Erfinder der 
Vergangenheit selbst nichts mehr von Ihrer Erfindung hatten bzw. arm 
starben, weil das ganze Geld für Ihre Idee draufging.

von Frank Freiberg (Gast)


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Projektleiter schrieb:
> Nach gut fünf Jahren in denen ich diese Beobachtungen mache und wo mehr
> als 200 Bewerber in den Runden sassen stelle ich fest: Es gibt keinen
> Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.
>
> Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die
> ihren Beruf realistisch sehen.
>
>
> Gruß aus München,
> Rüdiger

Meine  Fresse, was sind  das denn für  08/15  Jobs  wo  sich 200 Leute 
bewerben?  Ich  sollte  mal  2 Stellen besetzen und hatte genau  2 
Kandidaten. Okay,  war Mikroelektronik.  DIe  2 haben sich dann als 
ziemliche Versager herausgestellt. Einer ging dann nach BMW (MBA 
nebenher gemacht) ins Finance (womöglich bringt er da sogar Leistung), 
der andere zurück ins Heimatland  und  nimmt MRTs  in Betrieb (oder so) 
und bringt womöglich auch da Leistung.

Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die 
sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe 
über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu 
auszudrucken.

Okay,  bei  200 Bewerbern und 1 Stelle sortieren die natürlich auch nach
- Alter ?
- unsympatisches Foto
- sonstige Fehler

Ich war selbst  mal im Betriebsrat  und musste schauen  ob da ein 
behinderter Bewerber  übersehen wurde.

Wahnsinn, nach 50 Bewerbungen schaust Du echt  nur  noch aufs Foto.
Hab  ich auch von woanders gehört.

Aber normalerweise versteht  eine Personalabteilung  bei Bewerbern  in 
technischen Berufen doch wirklich nur Bahnhof.  Die können einen 
Anlogdesigner nicht von einem Digitaldesigner unterscheiden und halten 
CADENCE für eine Abfolge von Akkorden

http://de.wikipedia.org/wiki/Kadenz_%28Harmonielehre%29

Es entscheidet  also  letztendlich der Fachvorgesetzte (sofern  er nicht 
Quarkbällchen im Sack  hat) .

von Frank Freiberg (Gast)


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Nachtrag:   ich wollte hier keineswegs  die Quarkbällchen beleidigen. 
Sorry.  Ihr  seid  sooo lecker.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mal etwas am Rande nebenbei, aber es betrifft durchaus voll das Thema 
Ingenieurmangel:

Gestern hörte ich einen Hörfunkbeitrag auf DLF zum lebenslangen Lernen. 
Es waren 64-Jährige dort, die wieder an die Uni gingen, aber auch genug 
Geld bzw. Rente für die Beiträge haben.

Es kamen einige Hochschuldirektoren zu Wort, über das deutsche 
Bildungssystem, und wer es bezahlt. Und die waren rigoros dafür, daß 
jeder Bundesbürger, der solch eine Bildung bekommt, sie auch zu bezahlen 
hat. Denn die Hochschule finanziert sich ja über die Semesterbeiträge. 
Ich glaube, es war von der Fernuni Hagen die Rede. Anscheinend sind die 
Studiengebühren da nicht Null, sondern richtig teuer.

Anders in USA: Wer dort schon mal ein Studium absolvierte, hat danach 
für sein ganzes Leben das Recht erworben, kostenlos an einer beliebigen 
amerikanischen Uni sein Wissen aufzufrischen.

So what?

Es gibt mir zu denken, da ich als arbeitsloser Ingenieur hier rum sitze, 
und entgeltfrei überhaupt nichts so beanspruchen kann. Ganz im 
Gegenteil: Die Arbeitsagentur droht mir sogar noch mit Sperrung und 
Rauswurf bei Hartz, falls ich sowas vor habe.

von smörre (Gast)


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> Ich  sollte  mal  2 Stellen besetzen und hatte genau  2
> Kandidaten. Okay,  war Mikroelektronik.  DIe  2 haben sich dann als
> ziemliche Versager herausgestellt.
schon mal darüber nachgedacht, warum sich da nur so wenige drauf 
bewerben?
Weiterhin mal darüber nachgedacht, wieso Ihr da nur die Nieten 
rauszieht?
... offenbar nicht.

> Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die
> sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe
> über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu
> auszudrucken.
na, wenn Du das so siehst, ist ja alles in bester Ordnung.
Ein guter Personalchef wird sich immer fragen, ob er einen Fehler 
gemacht hat und zu der Erkenntnis kommen, daß er welche gemacht hat.
Aber Mittelmaß bestimmt bekanntlich das Leben ... dann noch viel Spaß 
bei der Fehlerpotenzierung.

von Frank Freiberg (Gast)


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smörre schrieb:
>> Ich  sollte  mal  2 Stellen besetzen und hatte genau  2
>> Kandidaten. Okay,  war Mikroelektronik.  DIe  2 haben sich dann als
>> ziemliche Versager herausgestellt.
> schon mal darüber nachgedacht, warum sich da nur so wenige drauf
> bewerben?
> Weiterhin mal darüber nachgedacht, wieso Ihr da nur die Nieten
> rauszieht?
> ... offenbar nicht.
>
>> Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die
>> sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe
>> über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu
>> auszudrucken.
> na, wenn Du das so siehst, ist ja alles in bester Ordnung.
> Ein guter Personalchef wird sich immer fragen, ob er einen Fehler
> gemacht hat und zu der Erkenntnis kommen, daß er welche gemacht hat.
> Aber Mittelmaß bestimmt bekanntlich das Leben ... dann noch viel Spaß
> bei der Fehlerpotenzierung.

Schon eine gelungene Antwort auf mein Posting, zeugt  von Null Ahnung.
Im Chipdesign gab es damals  kaum Bewerber,  ich habe  für  die beiden 
jeweils EUR 1000 Kopfprämie  bekommen. Hm, wahrscheinlich habe  ich sie 
nur eingestellt weil  ich die Kopfprämie wollte. Waren ja auch ganz 
sympathisch. Meine Güte, man prüft  halt  die Kandidaten nicht auf Herz 
und Nieren wenn man 6 Monate gesucht hat  und dann pro Stelle nur einen 
Bewerber hat.

Ein guter Personalchef ....  blockiert nicht die Guten und hält  die 
schlechten von der Fachabteilung fern.  Unser damaliger Personalchef 
war EX-Offizier der Bundeswehr. Tja,  und so einer soll nun erkennen ob 
jemand gut Schaltungen entwickeln kann oder nicht ?  Da lach ich doch.

Wenn Du glaubst  Du kannst es besser: dann schul  doch  um  auf 
Personaler.  VIel Spass.

von Frank Freiberg (Gast)


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@Wilhelm:

nur mal interessehalber:  was ist Dein technisches Spezialgebiet, und wo 
wohnst Du?

von smörre (Gast)


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> Meine Güte, man prüft  halt  die Kandidaten nicht auf Herz
> und Nieren wenn man 6 Monate gesucht hat und dann pro Stelle nur einen
> Bewerber hat.
mich würde mal Eure Firmengröße interessieren - so phantasielos kann man 
sich ja kaum anstellen.

> Unser damaliger Personalchef
> war EX-Offizier der Bundeswehr. Tja,  und so einer soll nun erkennen ob
> jemand gut Schaltungen entwickeln kann oder nicht ?  Da lach ich doch.
tja, vielleicht solltet Ihr mal einen Unternehmensberater engagieren.
Scheint ja notwendig zu sein.

> Wenn Du glaubst  Du kannst es besser: dann schul  doch  um  auf
> Personaler.  VIel Spass.
ich geb mich nicht mit Sinnlosigkeiten ab, sondern mache lieber das was 
Geld bringen könnte.

von Frank Freiberg (Gast)


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smörre schrieb:
> ich geb mich nicht mit Sinnlosigkeiten ab, sondern mache lieber das was
> Geld bringen könnte.

Betonung auf  'könnte'.  Konjunktiv. Möglichkeitsform.

http://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktiv


Kleine Freudsche Fehlleistung, eh?

von smörre (Gast)


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> Anders in USA: Wer dort schon mal ein Studium absolvierte, hat danach
> für sein ganzes Leben das Recht erworben, kostenlos an einer beliebigen
> amerikanischen Uni sein Wissen aufzufrischen.
nicht schlecht, wenn das stimmt.
Anders als hierzulande bekomme ich in USA wohl auch sonst für die 
Studiengebühren geboten und die Lehrkräfte sind nicht verbeamtet, was 
sich stofflich als Vorteil erweisen kann.

> Es gibt mir zu denken, da ich als arbeitsloser Ingenieur hier rum sitze,
> und entgeltfrei überhaupt nichts so beanspruchen kann.
na ja Wilhelm, gewußt wie ... man kann schon einiges machen, wenn man 
weiß wie.
Aber Du brauchst Dir keine Sorge zu machen, daß Pilotprojekt in Berlin 
wird auch bald bundesweit umgesetzt - dann mußt Du arbeiten, egal was!

von smörre (Gast)


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> Kleine Freudsche Fehlleistung, eh?
natürlich nicht oder gibt Du mir eine Jobgarantie ?
Eine Angestelltenposition ist immer mit Konjunktiven versehen.
Deine Personalchef-Umschulungsstrategie ist eine Hauptmann von 
Köpenik-Nummer ...
träum mal weiter.

Es geht darum spezifische Bereiche zu finden, da sind die Jobaussichten 
etwas besser ... und die erarbeite ich mir.

von Frank Freiberg (Gast)


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smörre schrieb:
> Deine Personalchef-Umschulungsstrategie ist eine Hauptmann von
> Köpenik-Nummer

Mein lieber Freund,  dieser Satz ist komplett unverständlich.

Wenn Du  bei der Arbeit (?)  auch  so merkwürdig  um 3 Ecken gedachte 
Statements  abgibst ... unter Auslassung einer Erklärung  an welcher der 
3 Ecken Du links  oder rechts abgebogen bist ...   na dann Mahlzeit.

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

>> Anders in USA: Wer dort schon mal ein Studium absolvierte, hat danach
>> für sein ganzes Leben das Recht erworben, kostenlos an einer beliebigen
>> amerikanischen Uni sein Wissen aufzufrischen.
>
> nicht schlecht, wenn das stimmt.

So habe ich es aus dem DLF-Radiobericht gestern.

Aber vergessen wir mal nicht: Vor 15 Jahren waren wir in Deutschland 
fast vollständig aus der Halbleiterentwicklung eliminiert. Irgend ein 
Infineon bekam da gerade noch mal die Kurve. Und danach natürlich die 
US-Firmen, die man bei Grundstückspreisen und Steuern und Subventionen 
nach Dresden einlud.

> Aber Du brauchst Dir keine Sorge zu machen, daß Pilotprojekt in Berlin
> wird auch bald bundesweit umgesetzt - dann mußt Du arbeiten, egal was!

Was machen die denn da? Basteln die weiter an Konzepten zur 
Zwangsarbeit? Hast du mal nähere Info? Der Michael S. brennt ja richtig 
darauf, daß ich endlich mal Hartz anmelden gehe. Muß ich mir das jetzt 
schon wieder genauer überlegen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank Freiberg schrieb:

> @Wilhelm:
>
> nur mal interessehalber:  was ist Dein technisches Spezialgebiet, und wo
> wohnst Du?

Mein technisches Gebiet waren im letzten Beruf Magnetfeldsensoren zur 
Metalldetektion. Mehr kann ich augenblicklich dazu nicht sagen. Die 
gesamte Elektronik (Meßmimik) mit µC und Software, sind präzise 
Meßgeräte mit Datenverarbeitung und Busschnittstellen. Auf jeden Fall 
industrielle Anwendungen. Auf langjährig gewachsene Projekte setzte ich 
mal z.B. die Busschnittstellen auf. Und vieles andere. Vollständig 
abgeschlossene Projekte gab es da nicht, wo ich war. Alles endlose 
Dauerbaustellen.

Keine Bodensuchgeräte für Schatzsucher, es war schon was besseres.

Grundsätzlich kann ich jeden µC der Welt evaluieren und bedienen, kein 
Problem. Und auch Schaltpläne erstellen.

Lastenhefte für Neuentwicklungen erstellte ich auch schon.

Für den Hausgebrauch hatte ich bis vor 10 Jahren noch selbst layoutet 
und Platinen geätzt.

Aber da bin ich jetzt aus allem schon über 3 Jahre raus. Das muß aber 
nichts bedeuten.

Aus meinem uralten Telekommunikationsberuf als Servicetechniker bin ich 
wirklich voll raus. Da erneuert sich heute alles innerhalb von 15 
Jahren. Sowas ginge sicher wieder mit 2 Wochen Anlernphase.

Mein Wohnort: PLZ 54xxx. Region Südwesteifel, Trier, Luxemburg.

von smörre (Gast)


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> Deine Personalchef-Umschulungsstrategie ist eine Hauptmann von
> Köpenik-Nummer
> Mein lieber Freund,  dieser Satz ist komplett unverständlich.
Ich setze die Intelligenz meines Gesprächspartners voraus, das ist mein 
Fehler - ich weiß.
Okay, da nicht jeder hat Abitur, dann mal in aller Ausführlichkeit.
Hier der Link:
http://www.dieterwunderlich.de/Zuckmayer_hauptmann_koepenick.htm

Wenn ich jetzt noch in meinem Alter auf Personaler umschulen würde, dann 
würde ich zu 100% leer ausgehen - außer, wenn ich ein paar Dokumente und 
Zeugnisse fälschen würde und quasi den Hauptmann von Köpenick spielen 
würde;
denn Papier ist geduldig und Ehrlichkeit nichts wert in Deutschland, ist 
doch so ?
Ich würde mich dann natürlich strafbar machen ... soweit möchte ich dann 
doch nicht gehen.

von smörre (Gast)


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> Was machen die denn da? Basteln die weiter an Konzepten zur
> Zwangsarbeit? Hast du mal nähere Info?
kann man so sagen, die verteilen die Akademiker jetzt auf Callcenter.
Auf Dauer geht sowas sowieso nicht ... ich fahr dann meine Strategie, 
die Bezahlung sollte schon stimmen.

> Der Michael S. brennt ja richtig
> darauf, daß ich endlich mal Hartz anmelden gehe. Muß ich mir das jetzt
> schon wieder genauer überlegen?
wenn es soweit ist, mache es doch - schlimmstenfalls gibt es eine 
Sanktion bei Ungehorsam.

von smörre (Gast)


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> Wenn Du  bei der Arbeit (?)  auch  so merkwürdig  um 3 Ecken gedachte
> Statements  abgibst ... unter Auslassung einer Erklärung  an welcher der
> 3 Ecken Du links  oder rechts abgebogen bist ...   na dann Mahlzeit.
das kann sein - man hat mir schon einmal von Arbeitgeberseite 
vorgeworfen, daß man aus mir nicht schlau wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

>> Was machen die denn da? Basteln die weiter an Konzepten zur
>> Zwangsarbeit? Hast du mal nähere Info?
>
> kann man so sagen, die verteilen die Akademiker jetzt auf Callcenter.

Na, das kann ja lustig werden. Was ist denn da der Unterschied zwischen 
dem akademischen und nicht akademischen Drücker?

> Auf Dauer geht sowas sowieso nicht ... ich fahr dann meine Strategie,
> die Bezahlung sollte schon stimmen.

Und was ist deine Strategie?

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
> schon mal darüber nachgedacht, warum sich da nur so wenige drauf
> bewerben?
> Weiterhin mal darüber nachgedacht, wieso Ihr da nur die Nieten
> rauszieht?
> ... offenbar nicht.

Das werden die sicherlich gemacht haben. Und zu dem Schluss gekommen 
sein, dass der Markt leergefegt ist.

smörre schrieb:
> Ein guter Personalchef wird sich immer fragen, ob er einen Fehler
> gemacht hat und zu der Erkenntnis kommen, daß er welche gemacht hat.

Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler 
unbedingt ausschließen. Kleinere Fehler würden wahrscheinlich nicht 
einmal auffallen, da die meisten Bewerbungen eh nur flüchtig gelesen 
werden.

von smörre (Gast)


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> Na, das kann ja lustig werden. Was ist denn da der Unterschied zwischen
> dem akademischen und nicht akademischen Drücker?
der akademische Drücker erkennt seine Situation und ergreift 
Gegenmaßnahmen.
Der nicht akademische Drücker sieht das als Normalität an und ist trotz 
Murren zufrieden.

> Und was ist deine Strategie?
wenn ich schon Zwangsarbeit leisten muß, dann versuche ich die mit der 
bestmöglichen Bezahlung zu finden, psychische und/oder körperliche 
Langzeitschäden sind mir egal ... ich will das ja nicht ewig machen.
Langzeitstrategie ist sowieso weg aus Deutschland, das ist sicher.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler
> unbedingt ausschließen. Kleinere Fehler würden wahrscheinlich nicht
> einmal auffallen, da die meisten Bewerbungen eh nur flüchtig gelesen
> werden.

Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein 
Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm 
mal zum Punkt. Du kannst mit nicht klar machen, daß man wertvolle 
Ressourcen wegen Formalitäten durchrasseln lässt.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler
> unbedingt ausschließen. Kleinere Fehler würden wahrscheinlich nicht
> einmal auffallen, da die meisten Bewerbungen eh nur flüchtig gelesen
> werden.

Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein 
Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm 
mal zum Punkt. Du kannst mir nicht klar machen, daß man wertvolle 
Ressourcen wegen Formalitäten durchrasseln lässt.

von smörre (Gast)


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> Das werden die sicherlich gemacht haben. Und zu dem Schluss gekommen
> sein, dass der Markt leergefegt ist.
aber da muß man doch gegensteuern und als Firma kann man das auch in der 
Regel, wenn man nicht gerade ein Kleinbetrieb ist - dafür habe ich 
Verständnis.
Ich verstehe nicht wie man als mittelständisches Unternehmen so was 
gottgegeben hinnimmt.

> Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler
> unbedingt ausschließen.
jein - es gibt unbewußte Fehler des Bewerbers, die auch jeder 
Personalchef anders aufnimmt und es gibt eine Toleranzgrenze, die sehr 
unterschiedlich ausfällt.
Ich kann Dir bei jeder Bewerbung einen Fehler nachweisen, egal wie 
perfekt sie auch sein mag, kein Problem.
Ich weiß z.B. von einem Personalchef aus einem nichttechnischen Bereich, 
den ich mal persönlich kannte, daß Leute wegen Kleinigkeiten nicht 
eingestellt wurden, die absolut nichts mit fachlichen Können zu tun 
hatten - möchte ich hier nicht weiter ausführen.

Ich denke mal die Arbeitgeber sind diesbezüglich noch sehr verwöhnt, 
weil sie echten Mangel noch nicht kennengelernt haben.
Jetzt ist erst die Anfangsphase des Mangels und sie haben keine 
Gegenstrategie parat ... das kann noch heiter werden.

von Dieter Michel (Gast)


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smörre schrieb:
> Das werden die sicherlich gemacht haben. Und zu dem Schluss gekommen
> sein, dass der Markt leergefegt ist.

Ich möchte mal schwer bestreiten, dass der Markt "leergefegt" ist. Wer 
richtig sucht und rechtzeitig sucht, der findet:

Beitrag "Die unüberwindbare Ingenieurlücke"

Ausserdem haben die guten Firmen ständig Bewerbungen von guten Leuten.

von Gastino G. (gastino)


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Projektleiter schrieb:
> Weist man sie dann
> freundlich darauf hin, dass das tarifliche Einstiegsgehalt nach verdi
> Manteltarifvertrag 38.000 Euro beträgt zischen sie schnell wieder ab und
> jammern, dass das jeder Schlosser verdienen würde und Meister noch viel
> mehr.

38.000 p.a. für einen Ingenieur in München und das in einem Konzern? 
Klingt sehr nach Troll.

Wenn nicht: Dass Ihr für diesen jämmerlichen Einstiegslohn keine Leute 
bekommt, geschieht Euch recht.

Edit: Jaja, der Start-Beitrag ist von 2008, aber das galt auch für 2008.

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein
> Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm
> mal zum Punkt.

Nein. Die einstellende Firma hat immer noch Verantwortung gegenüber 
ihren Beschäftigten und muss darauf achten, dass die Effizienz nicht 
unter Neueinstellungen leidet. Kurzfristig lässt sich das natürlich 
vermeiden, aber auch langfristig kann das ein Problem werden.

smörre schrieb:
> jein - es gibt unbewußte Fehler des Bewerbers, die auch jeder
> Personalchef anders aufnimmt und es gibt eine Toleranzgrenze, die sehr
> unterschiedlich ausfällt.

Unbewusste Fehler können auch vermieden werden, dafür lässt man 
Bewerbungen schließlich querlesen.

smörre schrieb:
> Ich weiß z.B. von einem Personalchef aus einem nichttechnischen Bereich,
> den ich mal persönlich kannte, daß Leute wegen Kleinigkeiten nicht
> eingestellt wurden, die absolut nichts mit fachlichen Können zu tun
> hatten - möchte ich hier nicht weiter ausführen.

Ich würde sogar davon ausgehen, dass fehlendes fachliche Können in den 
wenigsten Fällen ein Grund für eine Nicht-Einstellung ist.

smörre schrieb:
> aber da muß man doch gegensteuern und als Firma kann man das auch in der
> Regel, wenn man nicht gerade ein Kleinbetrieb ist - dafür habe ich
> Verständnis.
> Ich verstehe nicht wie man als mittelständisches Unternehmen so was
> gottgegeben hinnimmt.

Das wird auch gemacht - oder wieso glaubst du, dass es einen solchen 
Boom bei dualen Studiengängen gibt?

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein
>> Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm
>> mal zum Punkt.
>
> Nein. Die einstellende Firma hat immer noch Verantwortung gegenüber
> ihren Beschäftigten und muss darauf achten, dass die Effizienz nicht
> unter Neueinstellungen leidet. Kurzfristig lässt sich das natürlich
> vermeiden, aber auch langfristig kann das ein Problem werden.

Die einstellende Firma hat immer noch die höchste Verantwortung 
gegenüber ihren Kunden wenn sie überleben will. Ich betone es geht hier 
um den richtigen Mangel und nicht diesen erfundenen - darum gehts doch. 
Ich rede nicht davon, daß man 20 hat und noch 2 "sucht" sondern, daß man 
2 hat und 20 "dringend braucht".

Ich erzähle das aus eigener Erfahrung - ist man dringend gebraucht ist 
das Interview (unter 5 min) auch einfacher und man bekommt eine gute 
Bezahlung. Später als wir nur 2 neue "gesucht" haben dauerten die 
Interviews eine gute Stunde.

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Die einstellende Firma hat immer noch die höchste Verantwortung
> gegenüber ihren Kunden wenn sie überleben will. Ich betone es geht hier
> um den richtigen Mangel und nicht diesen erfundenen - darum gehts doch.

Und deswgen hat sie sicherzustellen, dass die Entwicklungsabteilung 
effizient arbeitet und nicht durch Einzelne gebremst wird.

BE schrieb:
> Ich rede nicht davon, daß man 20 hat und noch 2 "sucht" sondern, daß man
> 2 hat und 20 "dringend braucht".

Ein solcher Fall ist extrem unrealistisch. Das kommt vielleicht vor, 
wenn eine Firma eine komplette neue Entwicklungsabteilung aufbauen 
möchte. Das ist aber sehr selten der Fall. Meistens werden nur wenige 
Neue gebraucht, um die Stammmannschaft zu entlasten.

von Ich (Gast)


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BE schrieb:
> sondern, daß man 2 hat und 20 "dringend braucht".

An der Stelle hat man schon einen Fehler gemacht.
Wer "nur" 2 hat, aber dringend 20 braucht, muss sich fragen, woher kommt 
plötzlich dieser dringende Bedarf.
Wenn ich heute feststelle, ich brauche für morgen 20 LKWs nach 
Südspanien, dann habe ich ein Problem, eine logistische Fehlplanung.

Im Bereich Personal schreit man dann eben nach der Politik und der 
massenhaften Zuwanderung ausländischer Fachkräfte.

Es ist schwer in manchen Bereichen Fachkräfte zu finden, das kriege ich 
in meiner derzeitigen Firma mit.
Angebot und Nachfrage heisst dann, Fachleute abwerben durch bessere 
Konditionen (Geld, Freiheiten, ...)
Oder man sucht jemanden, der ausbaufähig ist, was aber Zeit (Manpower) 
kostet, die meistens nicht vorhanden ist, schon gar nicht bei einem 
Verhältnis von 2 die 20 suchen, shit happens.

Die Jobs, die ich so hatte, Dienstleistung, da suchten die Firmen fast 
immer für jetzt auf gleich.

Langfristige Personalplanung ist unbekannt, die Verantwortung passendes 
Know-How heranzuschaffen wird ausgelagert.

Aufgaben kann man delegieren, aber keine Verantwortung.

von Frank Freiberg (Gast)


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@Wilhelm

Wuerdemich nicht wundern wenn die persos Dich wegen des nicht 
vorhandenen (?) Studiums aussortieren.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Die einstellende Firma hat immer noch die höchste Verantwortung
>> gegenüber ihren Kunden wenn sie überleben will. Ich betone es geht hier
>> um den richtigen Mangel und nicht diesen erfundenen - darum gehts doch.
>
> Und deswgen hat sie sicherzustellen, dass die Entwicklungsabteilung
> effizient arbeitet und nicht durch Einzelne gebremst wird.

Gebremst wird so oder so, und das hat seine Ursachen - das ist eigenen 
Fred wert.

>
> BE schrieb:
>> Ich rede nicht davon, daß man 20 hat und noch 2 "sucht" sondern, daß man
>> 2 hat und 20 "dringend braucht".
>
> Ein solcher Fall ist extrem unrealistisch. Das kommt vielleicht vor,
> wenn eine Firma eine komplette neue Entwicklungsabteilung aufbauen
> möchte. Das ist aber sehr selten der Fall. Meistens werden nur wenige
> Neue gebraucht, um die Stammmannschaft zu entlasten.

Ein solcher Fall ist in Zeiten des Aufschwungs extrem realistisch (sei 
es auch nur in einer bestimmten Branche) - und dann kann man auch vom 
Mangel sprechen.

Es werden Neue gebraucht damit sie das tun wofür die Stammmannschaft 
sich zu schade ist bzw Null-Bock drauf hat. Und wehe solch einer will 
mehr Geld als der Stamm.

von Frank Freiberg (Gast)


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Da hilft nur Komplettfaelschung des Lebenslaufs (siehe oben)

von Uwe1164 (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Nein. Die einstellende Firma hat immer noch Verantwortung gegenüber
> ihren Beschäftigten und muss darauf achten, dass die Effizienz nicht
> unter Neueinstellungen leidet. Kurzfristig lässt sich das natürlich
> vermeiden, aber auch langfristig kann das ein Problem werden.

Genau so ist es: Es wird nicht mehr investiert! Der Neuankömmling hat 
gefälligst perfekt zu sein, und sich direkt in die Gruppe einzufügen, 
und hat die Effektivität nicht zu senken.

1) Tatsächlich können sich die "Ausbilder in spe", das sind die gerade 
aktiven Ingenieure aber nicht um den Neuankömmling kümmern, weil die 
Guten schon Überstunden schieben und nicht die Fehler von Neulingen 
kümmern können, und auch nicht mehr die Nerven dafür haben, weil gerade 
ein Projekt Probleme macht -- also immer.

2) Sollte der Neuankömmling dann doch nicht entwicklungsfähig sein, wird 
lieber die Klappe gehalten. Immerhin hat man eine Hilfskraft, die Kaffee 
kocht, kopiert, inspiriert, die Probleme immerhin VERSTEHT, und so 
weiter. Ehe man da wieder einen neuen bekommt, steht man wieder alleine 
da. Deshalb werden die Neuen lieber zu lange behalten, bis man außerhalb 
der Kündigungsfrist die Leute nicht mehr so einfach los wird. Außerdem 
will man ja auch nicht als Querulant dastehen, der die von der 
Personalabteilung "sorgfältig" ausgesuchten Leute alle heraus ekelt.

3) Der Neuling investiert ja auch etwas. Die erste Zeit wird er wohl 
auch noch nicht seine ganze Existenz auf diesen Posten ausrichten. 
Möglicherweise wird er ja gekündigt, und hat dann einen teuren Umzug 
bezahlt. Dann steht der doof da. Die Sache mit der "flexibilität" ist 
nur was für Leute, die sich das auch leisten können. Und da man im 
Ingenieurbereich auch nicht mehr so viel verdient, lohnt es sich oft 
nicht. Deshalb gibt es bestimmt Firmen in "Randbezirken" die kaum 
Nachwuchs auf die billige Art bekommen werden.

Wie gesagt: "Talentsuche" kostet Zeit und Geld. In irgendeinem Thread 
habe ich gelesen, dass es angeblich 15Monatsgehälter kostet! Aber ich 
halte das für QUATSCH! Obwohl, wenn der Neuling wenig Monatsgehalt 
bekommt, sind fünfzehn Minuten Minderleistung der vorgesetzten durch 
Überstunden sowieso teuren und überlasteten Führungskraft schon RELATIV 
viel.
-- Das ist ein Teufelskreis: Eine überlastete Firma hat immer weniger 
Zeit mehr für die Zukunft. Da mag der finanzielle Erfolg noch so groß 
sein, das Ende ist das Ausbrennen. Nungut, ganz am Ende kommt dann doch 
der finanzielle Ruin, aber was dazu geführt hat, wird vergessen.

Insofern sind Firmen, die darüber jammern dass sie keine guten Leute 
bekommen, es selber Schuld. Sie investieren das Geld lieber in die 
Ausbeutung der vorhandenen Kräfte, die dann irgendwann schlapp machen 
und ein umso tieferes Loch reißen, als in eine zugegebenermaßen 
ungewisse Zukunft.

Vielleicht ist es auch ein Virus des wirtschaftlichen Denkens. Dass 
Fachkräfte loyal sind, sich für die Firma einsetzen, sich für das Thema 
interessieren, und DANKBAR sind, geht einem BWLer nicht in den Kopf. 
Dabei LOHNT sich so ein technisches Studium tatsächlich kaum. Und die 
Leute, die das durchziehen, müssen wirtschaftlich schon ganz schön 
seltsam drauf sein. Dass die FREIWILLIG nicht kündigen, wenn sie 
woanders ZweiEuroFuffzig mehr verdienen, ist UNVORSTELLBAR! Einem BWLer 
müssen sowieso alle Ingenieure ganz schön pervers und prinzipiell 
dämlich vorkommen -- So einen stellt man GRUNDSÄTZLICH nicht gerne ein!

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Gebremst wird so oder so, und das hat seine Ursachen - das ist eigenen
> Fred wert.

Für eine gewisse Zeit, ja. Aber wenn man den falschen Bewerber einstellt 
kann es passieren, dass man über Jahre hinweg ineffizienter arbeitet. Es 
kann sogar passieren, dass deshalb Leistungsträger die Firma verlassen. 
Deshalb ist es extrem wichtig, auf die sozialen Kompetenzen und die 
charakterliche Eignung der Bewerber zu achten.

BE schrieb:
> Es werden Neue gebraucht damit sie das tun wofür die Stammmannschaft
> sich zu schade ist bzw Null-Bock drauf hat.

Die Stammmannschaft hat allenfalls die Schnauze voll von 50h-Wochen und 
unbezahlten Überstunden.

BE schrieb:
> Ein solcher Fall ist in Zeiten des Aufschwungs extrem realistisch (sei
> es auch nur in einer bestimmten Branche) - und dann kann man auch vom
> Mangel sprechen.

Das betrifft trotzdem nur einen extrem kleinen der Teil offenen Stellen. 
Solche Aktionen sind eigentlich nur zum scheitern verurteilt, es sei 
denn man hat ein halbes Jahrzehnt Zeit, um eine neue Abteilung 
aufzubauen. Aber welche Firmen (außer Großkonzernen) können sich so 
etwas leisten?

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Gebremst wird so oder so, und das hat seine Ursachen - das ist eigenen
>> Fred wert.
>
> Für eine gewisse Zeit, ja. Aber wenn man den falschen Bewerber einstellt
> kann es passieren, dass man über Jahre hinweg ineffizienter arbeitet. Es
> kann sogar passieren, dass deshalb Leistungsträger die Firma verlassen.
> Deshalb ist es extrem wichtig, auf die sozialen Kompetenzen und die
> charakterliche Eignung der Bewerber zu achten.

Also .. so einer muß erstmal durch die Probezeit durch. Und wenn die 
Stammmannschaft sagt der nicht, dann fliegt er. Hat er die 
Stammmannschaft jedoch in der Probezeit beeindrückt, stellt die Leistung 
dann aber ein, muß man so einen aussortieren - verschieben wo auch 
immer, sagen wir mal manuelles testen ;). Daher auch die hübschen 
Verträge heutzutage, jeder macht alles. Ein gutes Mngmnt weiß wie man so 
einen los wird und nicht seine besten Leute.

Sprich ein Neuer darf nur so viel bremsen wie die Stammannschaft. 
Übrigens, das gilt auch für einen aus dem Stamm der sich abtrönig macht.

>
> BE schrieb:
>> Es werden Neue gebraucht damit sie das tun wofür die Stammmannschaft
>> sich zu schade ist bzw Null-Bock drauf hat.
>
> Die Stammmannschaft hat allenfalls die Schnauze voll von 50h-Wochen und
> unbezahlten Überstunden.

Sorry, ich seh das einfach anders. Ich brauche kein Super-Hirn sondern 
einen, der die lästigen Aufgaben für mich erledigt um mich zu entlasten.

>
> BE schrieb:
>> Ein solcher Fall ist in Zeiten des Aufschwungs extrem realistisch (sei
>> es auch nur in einer bestimmten Branche) - und dann kann man auch vom
>> Mangel sprechen.
>
> Das betrifft trotzdem nur einen extrem kleinen der Teil offenen Stellen.
> Solche Aktionen sind eigentlich nur zum scheitern verurteilt, es sei
> denn man hat ein halbes Jahrzehnt Zeit, um eine neue Abteilung
> aufzubauen. Aber welche Firmen (außer Großkonzernen) können sich so
> etwas leisten?

Ein Großkonzern gründet ein Tochterunternehmen, so war der Fall 
jedenfalls. Ich war schon dabei da waren noch nicht mal die Büromöbeln 
da. Da unterschreibt man auch sofort :)

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Also .. so einer muß erstmal durch die Probezeit durch. Und wenn die
> Stammmannschaft sagt der nicht, dann fliegt er. Hat er die
> Stammmannschaft jedoch in der Probezeit beeindrückt, stellt die Leistung
> dann aber ein, muß man so einen aussortieren - verschieben wo auch
> immer, sagen wir mal manuelles testen ;). Daher auch die hübschen
> Verträge heutzutage, jeder macht alles. Ein gutes Mngmnt weiß wie man so
> einen los wird und nicht seine besten Leute.

Wie gesagt - mir geht es um die charakterliche Eignung, nicht um die 
fachliche. Diese kann man schon im Bewerbungsgespräch feststellen.

BE schrieb:
> Sorry, ich seh das einfach anders. Ich brauche kein Super-Hirn sondern
> einen, der die lästigen Aufgaben für mich erledigt um mich zu entlasten.

Aber mit dem musst du auch gerne zusammenarbeiten, sonst bist du nur 
genervt und erledigst am Ende weniger von deiner Arbeit.

BE schrieb:
> Ein Großkonzern gründet ein Tochterunternehmen, so war der Fall
> jedenfalls. Ich war schon dabei da waren noch nicht mal die Büromöbeln
> da. Da unterschreibt man auch sofort :)

Ohne eine ordentliche Finanzspritze des Mutterkonzerns geht das aber 
auch nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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Ich schrieb:
> Langfristige Personalplanung ist unbekannt

Das ist das große Problem. In der Führungsetage interessiert man sich 
hauptsächlich für dieses und vielleicht noch für das nächste Quartal, zu 
viel mehr ist man anscheinend nicht in der Lage.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Also .. so einer muß erstmal durch die Probezeit durch. Und wenn die
>> Stammmannschaft sagt der nicht, dann fliegt er. Hat er die
>> Stammmannschaft jedoch in der Probezeit beeindrückt, stellt die Leistung
>> dann aber ein, muß man so einen aussortieren - verschieben wo auch
>> immer, sagen wir mal manuelles testen ;). Daher auch die hübschen
>> Verträge heutzutage, jeder macht alles. Ein gutes Mngmnt weiß wie man so
>> einen los wird und nicht seine besten Leute.
>
> Wie gesagt - mir geht es um die charakterliche Eignung, nicht um die
> fachliche. Diese kann man schon im Bewerbungsgespräch feststellen.

Da wird auch monatelang nach dem Bewerbungsgespräch dermaßen 
geschauspielert, daß ich deine Aussage fast schon durch den Kakao ziehen 
möchte. Die Masken fallen erst viel später.

Gut, Du wirst schlechte Schauspieler rausfiltern können.

>
> BE schrieb:
>> Sorry, ich seh das einfach anders. Ich brauche kein Super-Hirn sondern
>> einen, der die lästigen Aufgaben für mich erledigt um mich zu entlasten.
>
> Aber mit dem musst du auch gerne zusammenarbeiten, sonst bist du nur
> genervt und erledigst am Ende weniger von deiner Arbeit.

Nein. Ich will nur was wegdelegieren um entlastet zu werden. Wofür ich 
2h brauch, braucht er 8h und gut ist. Ob er ein Punk oder sonstwas ist 
interessiert mich herzlich wenig. Der darf mich auch gerne hassen oder 
lieben, alles egal so lange die Arbeit erledigt wird. Da macht eher der 
Personaler dem Bewerber Hürden, also einer der mit der ganzen Sache 
egtl. nichts zu tun hat.

Das hast Du schon in der Stammmannschaft, daß sich nicht alle mögen und 
damit muß man umgehen können.


>
> BE schrieb:
>> Ein Großkonzern gründet ein Tochterunternehmen, so war der Fall
>> jedenfalls. Ich war schon dabei da waren noch nicht mal die Büromöbeln
>> da. Da unterschreibt man auch sofort :)
>
> Ohne eine ordentliche Finanzspritze des Mutterkonzerns geht das aber
> auch nicht.

Selbstverständlich. Da werden auch jährliche Verluste gedeckt. Ist ja 
auch eine Langzeitinvestition. Also ein Paradies.

von Klaus (Gast)


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Frank Freiberg schrieb:
> Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die
> sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe
> über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu
> auszudrucken.

Genau so sieht es aus. Die Personalabteilung sortiert vor und legt die 
verbleibenden Unterlagen dem Personalverantwortlichen vor. Nicht die 
Personalabteilung entscheidet, ob ein Bewerber den Job bekommt, sondern 
alleine der Personalverantwortliche - und die sind in der Regel 
ebenfalls Ingenieure oder Techniker. Ausnahmen bestätigten die Regel.

Wenn ich in einem Bewerbungsgespräch merke, dass ein Bewerber fachlich 
oder menschlich nicht geeignet ist, dann überlasse ich die 
Gesprächsführung unser Personalerin. Bei interessanten Bewerbern sitzt 
die Dame eigentlich nur zwei Stunden schweigend im Raum.
Merke: Wer an den Personalern scheitert, war für den eigentlichen 
(fachlichen) Entscheidungsträger nicht interessant genug.

Und eins muss man den meisten Personalern lassen: Sie haben 
Menschenkenntnis. In meiner alten Firma hat ein Abteilungsleiter einen 
Externen als neuen Teamleiter gegen den Rat der Personalabteilung 
durchgesetzt. Die Gegenwehr war uns völlig unverständlich - vor allem da 
die Personaler statt harter Fakten nur ein Gefühl vorzuweisen hatten. 
Hat nur ein Jahr gedauert, bis die Hälfte seines Team sich was neues 
gesucht hatte und die anderen Teams in Arbeit fast ersoffen sind, weil 
sie Aufgaben übernehmen mussten.

von Stefan H. (stefan_h16)


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Rüdiger,  deine "paar Worte zum Ingenieursmangel" sagen mehr über deine 
Firmenkultur aus als über die Qualtität der Absolventen.

Offensichtlich ist es in deiner Firma am wichtisten den äußeren Schein 
zu bewahren. Das beginnt beim perfekten, lückenlosen Lebenslauf und dem 
perfekt sitzendem Anzug. Wahrscheinlich endet das auch damit das in der 
Arbeit das perfekte Aussehen eines Formulars/einer Präsentation 
wichtiger ist, als sein Inhalt. Das jemandem mal der Finger in einem 
unbeobachtetem Moment in die Nase rutscht oder das du rausrutscht würde 
ich besonders bei jungen Absolventen einfach mal auf die Nervosität 
schieben. Und wenn man die Leute nicht im Aussendienst braucht, könnte 
das auch schlicht egal sein.
Vorurteile die sich über den ganzen Text äußern, zeigen das die 
Firmenkultur wenig innovativ ist. Du gehst pauschal davon aus, dass 
Lücken im Lebenslauf auf Versagen hindeuten und ehemalige Angestellte 
Zeitarbeitsfirmen automatisch die schlechteren Mitarbeiter sind. 
Natürlich sind Fälschungen der Zeugnisse ein no-go aber wie oft hast du 
das wirklich beweisen können ? Oder kann jemand dessen Studium ein Jahr 
zu lang war, einfach keinen 1.0 Schnitt im Zeugniss haben so das jedes 
Rauschen des Kopierers wie ein Fälschungsversuch aussieht.

Was Ansprüche und Erwartungen angeht muss man sich auch einfach mal an 
die Eigene Nase fassen. Wie waren die Stellenausschreibungen formuliert, 
wie verkauft sich die Firma auf der Homepage ? Wird da wirklich 
geschrieben: " 99% ihrer Arbeit besteht aus dem Abarbeiten von 
langweiligen Formularen in einem lauten Großraumbüro".

Ich hoffe darauf mich nie ausversehen bei deiner Firma zu bewerben.

von Michael S. (technicans)


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Stefan H. schrieb:
> Natürlich sind Fälschungen der Zeugnisse ein no-go aber wie oft hast du
> das wirklich beweisen können ? Oder kann jemand dessen Studium ein Jahr
> zu lang war, einfach keinen 1.0 Schnitt im Zeugniss haben so das jedes
> Rauschen des Kopierers wie ein Fälschungsversuch aussieht.

Welche Firma hat denn legale Möglichkeiten so was festzustellen?
Da steht die Firma dann ja selbst mit einem Bein im Knast.

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Da wird auch monatelang nach dem Bewerbungsgespräch dermaßen
> geschauspielert, daß ich deine Aussage fast schon durch den Kakao ziehen
> möchte. Die Masken fallen erst viel später.

Ein guter und geschulter Personaler erkennt auch gute Schauspieler, 
keine Angst.

BE schrieb:
> Nein. Ich will nur was wegdelegieren um entlastet zu werden. Wofür ich
> 2h brauch, braucht er 8h und gut ist. Ob er ein Punk oder sonstwas ist
> interessiert mich herzlich wenig. Der darf mich auch gerne hassen oder
> lieben, alles egal so lange die Arbeit erledigt wird. Da macht eher der
> Personaler dem Bewerber Hürden, also einer der mit der ganzen Sache
> egtl. nichts zu tun hat.

Ich weiß jetzt nicht ob du aufgrund fehlender Erfahrung wirklich so naiv 
bist, oder nur schon extrem abgestumpft.

Ich persönlich könnte mir nie vorstellen, ordnetlich mit jemanden deiner 
Einstellung zusammenzuarbeiten.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Da wird auch monatelang nach dem Bewerbungsgespräch dermaßen
>> geschauspielert, daß ich deine Aussage fast schon durch den Kakao ziehen
>> möchte. Die Masken fallen erst viel später.
>
> Ein guter und geschulter Personaler erkennt auch gute Schauspieler,
> keine Angst.

Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry. 
Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist 
doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man 
nicht dadurch.

Das erinnert stark an "das Model und der Freak", die Spielregeln muß man 
schon kennen, wenn man mitspielen will.

>
> BE schrieb:
>> Nein. Ich will nur was wegdelegieren um entlastet zu werden. Wofür ich
>> 2h brauch, braucht er 8h und gut ist. Ob er ein Punk oder sonstwas ist
>> interessiert mich herzlich wenig. Der darf mich auch gerne hassen oder
>> lieben, alles egal so lange die Arbeit erledigt wird. Da macht eher der
>> Personaler dem Bewerber Hürden, also einer der mit der ganzen Sache
>> egtl. nichts zu tun hat.
>
> Ich weiß jetzt nicht ob du aufgrund fehlender Erfahrung wirklich so naiv
> bist, oder nur schon extrem abgestumpft.
>
> Ich persönlich könnte mir nie vorstellen, ordnetlich mit jemanden deiner
> Einstellung zusammenzuarbeiten.

Ich rede vom Verhältnis Beta zu Gamma. Wovon Du allerdings redest habe 
ich keine Ahnung!?

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry.
> Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist
> doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man
> nicht dadurch.

Eine 100%ige Quote gibt es natürlich nicht. Braucht es aber auch nicht. 
Extreme Schauspieler, wie du sie beschrieben hast, gibt es eh selten.

BE schrieb:
> Ich rede vom Verhältnis Beta zu Gamma. Wovon Du allerdings redest habe
> ich keine Ahnung!?

Ich habe keine Ahnung was du mit Beta und Gamma meinst. Aber ich rede 
von vernünftiger Zusammenarbeit zwischen zwei Kollegen.

von smörre (Gast)


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wenn man das hier alles so liest, denn wird einem bewußt, daß eine 
Bewerbung zu einer sinnlosen Bemühung verkommen ist ... das war früher 
mal anders.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry.
>> Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist
>> doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man
>> nicht dadurch.
>
> Eine 100%ige Quote gibt es natürlich nicht. Braucht es aber auch nicht.
> Extreme Schauspieler, wie du sie beschrieben hast, gibt es eh selten.

Gut, deine Meinung. Ich meine es sind viele.

>
> BE schrieb:
>> Ich rede vom Verhältnis Beta zu Gamma. Wovon Du allerdings redest habe
>> ich keine Ahnung!?
>
> Ich habe keine Ahnung was du mit Beta und Gamma meinst. Aber ich rede
> von vernünftiger Zusammenarbeit zwischen zwei Kollegen.

Ich meine die Gruppendynamik. Und wenn ich privat ein Alpha bin, bei der 
Arbeit ein Beta, heißt es für mich nichts anderes, als daß ich auf der 
Arbeit eine andere Rolle spiele.

Und damit sind wir wieder beim Thema. Wird ein Gamma gesucht und sich 
Bewerber melden, die Alpha oder Beta spielen wollen, wird man sie kaum 
einstellen wollen.

von Mine Fields (Gast)


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Du hast wohl zu viel Brave New World gelesen...

von BE (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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BE schrieb:

> Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry.
> Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist
> doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man
> nicht dadurch.

Das ist wohl wahr, daß die Bewerbungstrainings reiner 
Schauspielunterricht sind. Sie dienen nur dazu, den Schlüssel für die 
nächste Hürde passend zu schleifen. Einen anderen für die Firma 
brauchbareren Menschen mit anderem Charakter macht das alles aus einem 
nicht. Kenne die Kurse, habe schon 2 davon durch.

Aber vielleicht hilft es jemandem, eine solche Hürde erst mal zu 
überwinden. Ganz umsonst wird das wohl niemand erfunden haben.

Das ist genau so wie mit dem Bewerbungsschreiben selbst. Jemand, der 
noch nie eine anständig formatierte und formulierte Vorlage gesehen hat, 
läuft doch erst auch mal eine Weile lang ins Aus. Weil er nur Schrott 
produziert, keine Ahnung hat.



Frank Freiberg schrieb:

> @Wilhelm
>
> Wuerdemich nicht wundern wenn die persos Dich wegen des nicht
> vorhandenen (?) Studiums aussortieren.

Selbstverständlich habe ich auch ein abgeschlossenes E-Technik-Studium.

von Berater (Gast)


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> läuft doch erst auch mal eine Weile lang ins Aus.
oder hebt sich genau deshalb von der Masse ab.

von Wilhelm F. (Gast)


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Berater schrieb:

>> läuft doch erst auch mal eine Weile lang ins Aus.
>
> oder hebt sich genau deshalb von der Masse ab.

Wie denn? Positiv oder negativ?

Wenn positiv, reines Wunschdenken.

Aber du hast einerseits Recht. Sicherlich. Architekten müssen besonders 
kreative Bewerbungsmappen erarbeiten. Das stimmt.

Aber den allermeisten Menschen ist es bei der Bewerbung nicht nach 
außergewöhnlichen akrobatischen Übungen zumute. Besonders, wenn sie auch 
noch in einer Notlage wie Arbeitslosigkeit sind, und kurz zuvor noch mit 
einer Entlassung glatt gebügelt wurden. Sind froh, überhaupt was 
anständiges zustande zu bekommen. Inklusive Zeugnisfälschungen.

Top-Leistungen bringt hier nur der, dem es wirklich gut geht, dem die 
Sonne sowieso aus dem Arsch scheint. In Notlagen versagen leider gute 
Fantasie und Kreativität. Sonst hätten wir auch keine Hartzer. Wir sind 
ja nicht alle geborene kleine Münchhausens oder Einsteins.

von smörre (Gast)


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> Sind froh, überhaupt was anständiges zustande zu bekommen. Inklusive
> Zeugnisfälschungen.
Zeugnisfälschungen sind das Allerletzte und das zeigt nur auf was für 
einen erbärmlichen Level die Bewerbungsfarce erreicht hat.
Solche Leute müßten nachträglich Ihr Gehalt aberkannt bekommen.
Aber da juristische wenig und moralische Fragen sowieso keine Rolle mehr 
spielen, darf man sich über nichts mehr wundern ... das gilt auf 
beiderlei Seiten.

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

> Zeugnisfälschungen sind das Allerletzte und das zeigt nur auf was für
> einen erbärmlichen Level die Bewerbungsfarce erreicht hat.

Smörre, nicht daß du hier durch mich was in den falschen Hals bekommst: 
Ich für mich habe und hatte sowas nicht nötig, und werde es nie nötig 
haben. Z.B. bei Englischkenntnisse gebe ich schon mal Grundkenntnis an, 
auch wenn ich erweiterte Kenntnisse habe. Alleine weil ich es nicht 
fließend spreche. Dann kommt niemand auf dumme Gedanken, mir ein 
Jobprofil in Englisch zu mailen, oder gar das Vorstellungsgespräch auf 
Englisch zu führen. Mein charakterliches Markenzeichen ist es, immer 
voll authentisch zu sein. Eher notfalls weniger anstatt mehr. Auch wenn 
mein Diplom eher guter Durchschnitt ist, aber das ist es immerhin. Wie 
gesagt: Kein Mini-Einstein, und auch kein Mini-Münchhausen.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Z.B. bei Englischkenntnisse gebe ich schon mal Grundkenntnis an,
> auch wenn ich erweiterte Kenntnisse habe.

Vielleicht ist das ein Fehler.
Nicht das man sein Profil schönschreibt, tiefstapeln ist aber auch 
verkehrt.
Grundkenntnisse heißt, naja - hat mal vor 30-40 Jahren mal in der Schule 
Englisch gehabt.
Ich unterscheide aktive (sprechen/schreiben) und passive (insb. lesen) 
Englischkenntnisse, Datenblätter auf Englisch lesen klappt gut, aktiv 
eine Rede halten eher weniger.

von smörre (Gast)


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> Smörre, nicht daß du hier durch mich was in den falschen Hals bekommst:
> Ich für mich habe und hatte sowas nicht nötig, und werde es nie nötig
> haben.
Du brauchst keine Sorge zu haben auf Dich habe das auch gar nicht 
bezogen ... aber ich bin schon erschüttert, wenn sowas (ich meine jetzt 
insbesondere Zeugnisfälschungen oder gar falsche Dokumente) mittlerweile 
als normal eingestuft wird.
Eigene Fehleinschätzungen, okay das kann passieren ... aber bewußte 
Fälschungen von Zeugnissen und Dokumenten ... ich staune nur noch - das 
hat auch strafrechtliche Relevanz, wenn das rauskommt; nur mal so 
nebenbei und für die, die es angeht.

von Heiner (Gast)


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Ich schrieb:
> ilhelm Ferkes schrieb:
>> Z.B. bei Englischkenntnisse gebe ich schon mal Grundkenntnis an,
>> auch wenn ich erweiterte Kenntnisse habe.
>
> Vielleicht ist das ein Fehler.
> Nicht das man sein Profil schönschreibt, tiefstapeln ist aber auch
> verkehrt.

mhhh vielleicht klappt es bei Dir Wilhelm deshalb nicht ! Dir fehlt es 
vllt an Selbstvertrauen.

Heutzutage ist es bei Bewerbungen völlig üblich, alles etwas schön zu 
reden. Da wird der Surfkurs in Australien zum Sprachaufenthalt 
umbenannt, eine nicht bestande Probezeit zur "Bildungsreise" und eine 
Tätigkeit als normaler Entwickler schon mal zur Chefentwicklerposition.

Daher wird ein Personaler "Grundkenntnisse in Englisch" mit minimalsten 
Kenntnissen verbinden, die zur Begrüßung ausreichen. Ich habe nur 
Schulenglisch Kenntnisse, mit guten Noten, kann mich auf Englisch zwar 
nicht grammatisch perfekt, aber gut ausdrücken. Darum schrieb ich in 
Bewerbungen immer "verhandlungssicher". Gemeint ist damit nämlich, dass 
ich in der Lage bin, z.B. auf englisch ein Bewerbungsgespräch oder eine 
Verhandlung um einen Mietsvertrag zu führen. Das kann ich auch, zwar 
nicht grammatikalisch perfekt, aber inhaltlich völlig ausreichend.

Anders interpretiert könnte ich auch sagen : ich spreche gesprochen 
englisch. Das aber zeugt nicht von Selbstbewusstsein.

Da ich mal ein Semester ein 2 stündiges Tutorium gehalten habe, spreche 
ich in meinen Bewerbungen von hervorragenden sozialen sowie 
zwischenmenschlichen Kenntnissen, welche ich als Tutor unter Beweis 
gestellt habe. ( Tutorenzeugnis war auch sehr gut, allerdings ist das 
oft so der Fall, da das Tutorium ohne Bezahlung war und der Prof quasi 
mit guten Zeugnissen "bezahlt )

nun, das waren lediglich ein paar Anmerkungen. Ein Bewerbertrainer gab 
mir auch mal ganz ähnliche Tipps. Ich besuchte mal einen Schnupperkurs 
!! in Spanisch an der Hochschule, spreche aber so gut wie kein Spanisch, 
reicht für Begrüßung, Verabschiedung, vllt noch Essen holperig 
bestellen. Der Trainer meinte aber "mir wurden doch Grundkenntnisse 
vermittelt, darum kann ich ruhig schreiben, Grundkenntnisse in Spanisch"

Unternehmen machen es bei ihrer Produktwerbung ja auch nicht anders, 
etwas schönreden gehört dazu. Solang es kein Betrug ist, ist es ja ganz 
ok

von smörre (Gast)


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> mhhh vielleicht klappt es bei Dir Wilhelm deshalb nicht ! Dir fehlt es
> vllt an Selbstvertrauen.
ich denke mal bei Wilhelm und bei mir wird das Alter eine Rolle spielen.

> Heutzutage ist es bei Bewerbungen völlig üblich, alles etwas schön zu
> reden. Da wird der Surfkurs in Australien zum Sprachaufenthalt
> umbenannt, eine nicht bestande Probezeit zur "Bildungsreise" und eine
> Tätigkeit als normaler Entwickler schon mal zur Chefentwicklerposition.
das hät dann nichts mehr mit Verkauf, sondern mit Betrug und Täuschung 
zu tun - meine Meinung. Das scheint ja wohl der neueste Trend zu sein!
Abgesehen davon wird wohl auch der dümmste Personalchef merken was los 
ist ?!
Also bitte Vorsicht mit solchen Tips - Du reihst Dich nur ein in die 
Phalanx gleichförmiger Idioten ... bei einer 0815 Firma kann Deine 
Strategie natürlich aufgehen.

von smörre (Gast)


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> Darum schrieb ich in Bewerbungen immer "verhandlungssicher". Gemeint ist
> damit nämlich, dass ich in der Lage bin, z.B. auf englisch ein
> Bewerbungsgespräch oder eine Verhandlung um einen Mietsvertrag zu führen. > Das 
kann ich auch, zwar nicht grammatikalisch perfekt, aber inhaltlich
> völlig ausreichend.
puh! Deine Tips sind wirklich die Krönung der Übertreibung.
Bewirbst Du Dich als Immobilienmakler?
Verhandlungssicher meint eben nicht nur einen Mietvertrag, sondern 
Vertragsrecht allgemein ... damit hast Du Dich, wenn Englisch wirklich 
eine Rolle spielen sollte für den Job schon fast um Kopf und Kragen 
geredet, weil das a) nachgeprüft wird oder b) Du in der Lage sein mußt 
Nachweise in Form von Dokumenten (Toefel, Cambridge) zu erbringen.
Du würdest sofort eine Absage von mir bekommen; denn wer einmal lügt den 
glaubt man auch den Rest nicht mehr.
Gute Nacht!

von Heiner (Gast)


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smörre schrieb:
> Du würdest sofort eine Absage von mir bekommen; denn wer einmal lügt den

nun, der Personaler wechselte dann par min in Englisch und er sagte 
"mein Englisch sei wohl etwas eingerostet, aber ansonsten völlig in 
Ordnung, falls ich mal ins Ausland müsse, hätte ich das wohl schnell 
wieder drauf.

Daher, so läuft es eben. Die Personaler rechnen damit das man etwas 
übertreibt. Wer sich auch noch downgraded ist selber schuld.

Mit meine Strategie hatte ich mit leicht überdurchschnittlichem FH Ing 
Diplom im Krisenjahr nach nur ner handvoll Bewerbungen die Auswahl 
zwischen 2 guten Konzern Jobs mit IGM Bezahlung !

also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.

von smörre (Gast)


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> also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.
in einer irrsinnigen Welt ist das wohl leider so, da magst Du recht 
haben.

von Heiner (Gast)


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smörre schrieb:
>> also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.
> in einer irrsinnigen Welt ist das wohl leider so, da magst Du recht
> haben.

kennst du Asterix erobert Rom ? kennst die Prüfung mit dem Passierschein
A38 ? weisst wie die dennoch gewonnen haben ? die haben das System mit 
ihren eigenen Waffen geschlagen !

darum klappt das auch.

Eine Firma die viele unbezahlte Überstunden will sagt das auch nicht 
direkt sondern erzählt von "wir erwarten eine hohe Belastbarkeit", also 
ist es doch völlig legitim wenn wir als Arbeitnehmer mit den gleichen 
Methoden arbeiten !

wer diese Methoden nicht beherrscht als Ing, der beklagt sich wohl, dass 
es keinen Fachkräftemangel gibt. Im Gegensatz zu Frauen übrigens, bringt 
bei Chefs geschleime oft sehr viel. Von wegen wie toll doch diese Firma 
sei und wie hoch inovativ dessen Management und Produkte sind.

Das imponiert Personalern sehr oft, sowas wollen die hören. Die wollen 
das Gefühl haben, da bewirbt sich einer, der sich total mit der 
Firmenphilosophie und deren Produkten identifiziert

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
>> also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.
> in einer irrsinnigen Welt ist das wohl leider so, da magst Du recht
> haben.

Wer sich der Welt nicht anpassen kann, hat verloren. Survival of the 
fittest.

von Logiker (Gast)


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> das hät dann nichts mehr mit Verkauf, sondern mit Betrug und Täuschung
> zu tun - meine Meinung. Das scheint ja wohl der neueste Trend zu sein!

Ob der Trend neu ist, weiß ich nicht. Ungewöhnlich scheint es jedenfalls 
nicht zu sein.

Kann da beispielsweise von einem Mitkommilitonen berichten, dem ich mal 
ein englisches Fachbuch ausleihen wollte. Er meinte, sein Englisch wäre 
nicht gut genug, um das lesen zu können. Und auf seinem XING-Profil sehe 
ich dann, dass er gute Englisch-Kenntnisse angegeben hat.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Wer sich der Welt nicht anpassen kann, hat verloren.

Ganz vorsichtig, das haben die Nazis auch gesagt und dann
auch durchgesetzt bis zum bitteren Ende.
Es liegt an uns das das nicht noch mal passiert.

smörre schrieb:
> wenn man das hier alles so liest, denn wird einem bewußt, daß eine
> Bewerbung zu einer sinnlosen Bemühung verkommen ist ... das war früher
> mal anders.

Kann ich dir nur beipflichten. Kann auch an einer veränderten
Wirtschaftskultur liegen und ich befürchte, das das noch schlimmer
wird.

von smörre (Gast)


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> kennst du Asterix erobert Rom ? kennst die Prüfung mit dem Passierschein
> A38 ? weisst wie die dennoch gewonnen haben ? die haben das System mit
> ihren eigenen Waffen geschlagen !
>
> darum klappt das auch.

eine tolle Einstellung! in letzter Konsequenz muß man dann wohl nach 
Pattaya fahren und sich alles fälschen lassen ... dann klappt es 
sicherlich auch mit einer erschlichenen Einstellung und die ersten 
Wochen und Monate kann man ja noch vieles kaschieren nach dem Motto 
Einarbeitung.
Na ja, Guttenberg, Koch-Mehrin, etc, scheinen ja Eure Vorbilder zu sein 
... und es klappt ja offenbar auch, zumindest die Spitzenleute gehen in 
der Regel ja straffrei aus bzw. werden anschließend noch befördert.


> Wer sich der Welt nicht anpassen kann, hat verloren. Survival of the
> fittest.
Stimmt, nur daß das schon kanibalistisches Niveau erreicht hat, weil es 
ja keine Regeln mehr gibt.
Also bei Deiner Firma möchte ich mich niemals bewerben dürfen bzw. 
müssen.
Ich hoffe, Ihr findet dann auch die Leute, die Ihr sucht - die, die sich 
maskieren und Euch voll abziehen.
In Punkt 2 seiner Ausführungen scheint der Threadopener demnach ja 
vollkommen recht zu haben ... hätte ich nicht gedacht, daß es soweit 
schon gekommen ist!

von Michael S. (technicans)


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smörre schrieb:
> Also bei Deiner Firma möchte ich mich niemals bewerben dürfen bzw.
> müssen.

Dazu müsstest du die Firma ja erst mal kennen. Da biste doch so
oder so der verarschte.

von smörre (Gast)


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> Dazu müsstest du die Firma ja erst mal kennen. Da biste doch so
> oder so der verarschte.
das Einstellungsgebahren der Firmen ist sowieso verantwortungslos und 
zeugt von Hilflosigkeit ... angesichts des Betrugs auf Seiten der 
Bewerber auch kein Wunder.

von Heiner (Gast)


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ich habe nie von Lügen oder von Betrug gesprochen. Man bewirbt sich 
nicht mit gefälschten Dokumenten aus Pattaya oder sonst woher. Sondern 
man rückt seine Kenntnisse nur ins bessere Licht, wie das alle anderen 
Mitbewerber auch tun.

Ich habe einfach nur ein gesundes Selbstvertrauen, da ich weiss dass ich 
was drauf habe, was Firmen suchen. Darum muss man sich halt verkaufen. 
Bewerben kommt ja von "werben". Firmen machen es bei ihren Produkten 
genauso.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> smörre schrieb:
>> Also bei Deiner Firma möchte ich mich niemals bewerben dürfen bzw.
>> müssen.
>
> Dazu müsstest du die Firma ja erst mal kennen. Da biste doch so
> oder so der verarschte.

Na, noch immer keinen Job?

von Michael S. (technicans)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Na, noch immer keinen Job?

Du meinst Knechtschaft, sonst gehts mir gut, hat sogar der
jährliche Gesundheits-Checkup ergeben. Ich soll nur mehr
Leistungssport betreiben um das Hartz4-Speck wieder los
zu werden. Vielleicht sollte ich mal ein paar Bewerbungen
schreiben. Hab dazu eigentlich keinen Bock.

von Wilhelm F. (Gast)


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Heiner schrieb:

> mhhh vielleicht klappt es bei Dir Wilhelm deshalb nicht ! Dir fehlt es
> vllt an Selbstvertrauen.
>
> Heutzutage ist es bei Bewerbungen völlig üblich, alles etwas schön zu
> reden.

Ja ja, alles schön reden. Das Thema hatten wir kürzlich noch in irgend 
einem anderen Thread hier. Und zwar sollte ich beim Vorstellungsgespräch 
eine Programmieraufgabe in C vorführen, weil ich es in der Bewerbung als 
Expertenkenntnis heraus gestellt hatte. Auf meine Frage hinterher, was 
es mit dieser Übung auf sich hat, sagte mir der Projektleiter:

Wir haben hier zu viele, die behaupten, sie könnten es, und zwar auch 
noch gut. Und können dann nichts, wenn wir sie eingestellt haben. Wir 
sind mit den Leuten schon oft herein gefallen. Das war übrigens ein 
Großunternehmen.

Die Kandidaten mit der großen Klappe werden eingestellt, Leute mit 
Berufserfahrung übrigens, und sitzen dann eine Weile Probezeit ab, 
müssen dann wieder rausgeworfen werden. Das kostet die Firma auch Geld 
und verplemperte Zeit, wenn es dann nicht so läuft. Dafür habe ich sogar 
volles Verständnis.

Also, man mag Hochstapler gottseidank nicht überall, und das ist auch 
gut so.

Verhandlungssicher bedeutet übrigens, daß du mit englischsprachigen 
Kunden im wahrsten Sinne des Wortes mündlich verhandeln kannst, also 
Vertrags- bzw. Geschäftsangelegenheiten dort überschauen kannst.

Alles zu können, oder auch lernen zu können, ist reines Wunschdenken. 
Das hat ein wenig auch mit Begabung und Nichtbegabung zu tun. Es ist ja 
auch sehr bekannt, daß der Ing. nicht unbedingt der gute Kaufmann ist, 
umgekehrt sowieso. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Tätigkeitsfelder 
der Nichtbegabung sucht man sich in der Regel auch gar nicht.

OK, man kann manches schön reden, was belanglos ist, und sich einfach 
von der Selbstpräsentation so positiv wie möglich darstellen. Aber bitte 
nicht doch den Kenntnisstand frisieren, die Dinge, worauf es an kommt!

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> und sitzen dann eine Weile Probezeit ab,
> müssen dann wieder rausgeworfen werden. Das kostet die Firma auch Geld
> und verplemperte Zeit, wenn es dann nicht so läuft. Dafür habe ich sogar
> volles Verständnis.

Vorsicht, das kann auch ganz anders laufen, wenn die Firma nur
ihr Projekt innerhalb der Probezeit durch ziehen will, um dich
dann elegant wieder los zu werden. Hängt natürlich davon ab ob
es Projektarbeit ist. Ist mir wenigstens drei mal passiert und
am Fachlichen hat das gewiss nicht gelegen.

von smörre (Gast)


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> ich habe nie von Lügen oder von Betrug gesprochen.
das kann man so oder so sehen, die Übergänge sind ja gerade deshalb auch 
schon fließend.

> Man bewirbt sich nicht mit gefälschten Dokumenten aus Pattaya oder sonst
> woher.
Du siehst ja, daß das laut Threadopener auch schon "normal?" geworden 
ist, nur eine folgerichtige Konsequenz im kanibalistischen Sinne von 
survival of the fittest - die Unternehmen tun natürlich Ihr übriges zu 
dieser Entwicklung beitragen.

> Sondern man rückt seine Kenntnisse nur ins bessere Licht, wie das alle
> anderen Mitbewerber auch tun.
wenn Ihr es so bitter nötig habt, dann macht es alle ... ich würde mich 
schämen - ich hätte dann aber an Deiner Stelle besser Schauspielkunst 
oder BWL studiert, da wär dann auch finanziell mehr drin gewesen, wenn 
Du denn eine Spitzenposition erreicht hättest.

> Bewerben kommt ja von "werben".
offenbar um jeden Preis ?! Du wärst besser Manager geworden.

> Firmen machen es bei ihren Produkten genauso.
mehr Marketing und Verpackung als innere Qualitäten - wie wahr.

von H. G. (Gast)


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survival of the fittest heisst nicht zwangsläufig, dass man betrügen 
muesste

von Michael S. (technicans)


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smörre schrieb:
>> Bewerben kommt ja von "werben".
> offenbar um jeden Preis ?! Du wärst besser Manager geworden.

Wenn du nicht bei Hartz4 landen willst, was bleibt dir dann?
Du bist kein Partner im Wettbewerb, du bist ein Objekt und
genauso wird auch jeder Bewerber behandelt.
"Bewerben" ist ein Modewort weil es nicht so krass klingt
wie "zu Kreuze kriechen" oder "um Gnade winseln".
Genau das erwarten die Arbeitgeber aber und welche Entscheidung
Letzt endlich zu einer Einstellung führte, falls überhaupt,
wird dem Bewerber in aller Regel nie mitgeteilt. So hat der
Bewerber keinen Anhaltspunkt ob er sich irgendwie verbessern
könnte. Wirklich sehr gerecht das ganze. Jeder bekommt das
was er verdient hat, selbst wenn es der Tod ist.

von smörre (Gast)


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> survival of the fittest heisst nicht zwangsläufig, dass man betrügen
> muesste
Tja, das ist wie beim Glücksspiel Börse.

von Michael S. (technicans)


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G. H. schrieb:
> survival of the fittest heisst nicht zwangsläufig, dass man betrügen
> muesste

Nein, aber sich seinem Schicksal ergeben muss.
Sein Schicksal selbst zu schmieden ist dann nur ein Illusion
da andere darüber entscheiden, bzw. entschieden haben.

von Heiner (Gast)


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smörre schrieb:
> wenn Ihr es so bitter nötig habt, dann macht es alle ... ich würde mich
> schämen - ich hätte dann aber an Deiner Stelle besser Schauspielkunst
> oder BWL studiert, da wär dann auch finanziell mehr drin gewesen, wenn
> Du denn eine Spitzenposition erreicht hättest.

nochmal : ich spreche nicht von Betrug, auch nicht von Fällen wie der 
Threadstarter sie berichtete, wo Zeugnisse gefälscht werden. Es geht mir 
eher um das positive Hervorheben von positiven Eigenschaften die man 
hat.

Genauso wie guter Weinhändler edlen Wein in einem speziellen Ambiente 
anbietet und nicht in einem Hinterhofbaucontainer in Industrieregalen.
Da ich mich selbst als wertvoll und sehr fähig einschätze, präsentiere 
ich mich dementsprechend und trete so auch auf.
Ich bin wer, ich kann viel und dies möchte ich so auch rüber bringen, 
bzw. konnte das meist auch. Das hat mit Betrug nix zu tun.

smörre schrieb:
> offenbar um jeden Preis ?! Du wärst besser Manager geworden.

stehe noch am Beginn meiner Karriere, ich bin zielstrebig, hätte nix 
dagegen mal Führungskraft zu werden. Top Manager müsste es nicht 
unbedingt sein. Aber mal sehen was noch kommt.

nein wieso den ? ich bin sehr gerne Ingenieur, mir macht das viel Spaß. 
An Schauspiel hätte ich kein Interesse und ein guter Schauspieler nicht, 
ich trete nur so auf, wie ich mich auch fühle !

zu BWL : Mein Arbeitgeber hat mir u.a. auch BWL Aufbaukurse finanziert. 
Etwas BWL Wissen schadet einem als Ing auch nicht.



smörre schrieb:
> ich hätte dann aber an Deiner Stelle besser Schauspielkunst
> oder BWL studiert, da wär dann auch finanziell mehr drin gewesen, wenn
> Du denn eine Spitzenposition erreicht hättest

smörre schrieb:
> mehr Marketing und Verpackung als innere Qualitäten - wie wahr.
>

klar das gibts auch. Bei mir seh ich es so : Gute Verpackung und guter 
Inhalt !

ist doch viel besser als schlechte Verpackung und guter Inhalt ! einen 
Edelwein im Tetrapak würden viele wohl gar nicht erst beachten. Darum 
fühlt man ihn lieber in eine schöne Flasche mit ansprechendem Etikett ! 
Betrug ist es erst, wenn man in die Edelweinflasche minderwertige 
Erzeugnisse abfüllt. Aber davon redet niemand ! ich zumindest nicht

von Heiner (Gast)


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Michael S. schrieb:
> "Bewerben" ist ein Modewort weil es nicht so krass klingt
> wie "zu Kreuze kriechen" oder "um Gnade winseln".

das ich nicht lache ! doch nicht als Ingenieur einer gesuchten 
Fachrichtung mit Berufserfahrung ! ok ü50 da sieht es wohl schwieriger 
aus.

Ansonsten weiß ich dass ich eine gesuchte Fachkraft bin und trete 
dementsprechend auf. Kein Arbeitgeber will einen verzweifelten Bewerber 
der um Gnade winselt, sondern Arbeitgeber wollen MItarbeiter die 
Selbstbewusstsein ausstrahlen und schlüssig darlegen was sie bisher 
gemacht haben, was sie können und warum sie fürs Unternehmen richtig 
sind.
Klar, etwas Schleimen, zumindest wenns nicht zuviel ist, kommt meistens 
gut.

Hängt vllt auch von der Region ab wo man lebt. Ich spreche zumindest mal 
von strukturstarken Gebieten in Süddeutschland. Es darf jeder hier her 
ziehen um hier zu arbeiten, falls er in seiner Gegend nix findet

von Ingmangel (Gast)


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Man merkt, dass du noch sehr unerfahren bist. Keine Sorge, dies wird 
sich noch ändern. Spätestens, wenn in drei oder vier Quartalen die 
nächste Entlassungswelle kommt und du dabei bist.

von Michael S. (technicans)


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Ingmangel schrieb:
> Man merkt, dass du noch sehr unerfahren bist. Keine Sorge, dies wird
> sich noch ändern. Spätestens, wenn in drei oder vier Quartalen die
> nächste Entlassungswelle kommt und du dabei bist.
Full Ack
Heiner schrieb:
> das ich nicht lache ! doch nicht als Ingenieur einer gesuchten
> Fachrichtung mit Berufserfahrung ! ok ü50 da sieht es wohl schwieriger
> aus.
Sind ja nicht alles Ingenieure. Fachkompentenz und Erfahrung hab ich
auch, nur sind die leider nicht gefragt.
> Ansonsten weiß ich dass ich eine gesuchte Fachkraft bin und trete
> dementsprechend auf. Kein Arbeitgeber will einen verzweifelten Bewerber
> der um Gnade winselt, sondern Arbeitgeber wollen MItarbeiter die
> Selbstbewusstsein ausstrahlen und schlüssig darlegen was sie bisher
> gemacht haben, was sie können und warum sie fürs Unternehmen richtig
> sind.
Werde doch selbst erst mal Arbeitgeber, dann kannst du dich auch in
deren Lage versetzen.
> Klar, etwas Schleimen, zumindest wenns nicht zuviel ist, kommt meistens
> gut.
Kann auch anders ausgelegt werden.
> Hängt vllt auch von der Region ab wo man lebt. Ich spreche zumindest mal
> von strukturstarken Gebieten in Süddeutschland. Es darf jeder hier her
> ziehen um hier zu arbeiten, falls er in seiner Gegend nix findet
Industrie gibts hier schon, nur wenn der Arbeitsmarkt Anfang des
Jahrtausends zusammen bricht und zwar richtig auf NULL dann hast du
keine Vorstellungen was da im ersten Jahrzehnt los war. Erst seit
2010/2011 werden Fachleute wieder gesucht. Wenn man dann noch
soziale Bindungen hatte, kannst du dir kaum vorstellen was man da
alles zu stemmen hatte. Ich wünsche dir Glück und alles Gute, aber
garantieren tue ich dir nix.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Vorsicht, das kann auch ganz anders laufen, wenn die Firma nur
> ihr Projekt innerhalb der Probezeit durch ziehen will, um dich
> dann elegant wieder los zu werden.

Ja, sicherlich, die Dinge sind bekannt. Da blickt man im Vorfeld auch 
nicht durch, und hat das Messer schon im Rücken, bevor man überhaupt 
begonnen hat. Die Kehrseite der Medaille von Lug und Trug sind eben die 
AG selbst, mit fehlendem Verantwortungsbewußtsein und Fürsorgepflichten 
den Mitarbeitern gegenüber.

Vielleicht sollte man im Vorstellungsgespräch auch sehr fein zwischen 
den Zeilen zuhören, z.B. ob öfters mal solche Worte wie "sparen" und 
"Kosten" genannt werden.

Kann sein, daß ich auf meiner letzten Stelle auch einfach nur schnell 
"weggespart" wurde. Das werde ich nie erfahren. Jedenfalls sprach der 
Projektleiter damals nach dem Vorstellungsgespräch noch ein paar lockere 
Worte mit mir, unter anderem, daß sie in den letzten 15 Jahren ein paar 
mal insolvent waren und verkauft wurden. Da hatte er auch nicht richtig 
aufgepaßt, sonst hätte ich das niemals erfahren. In der schönen 
Internetpräsentation und auch durch Recherche findet man sowas ja gar 
nicht. Da sieht man nur: Erfolgreich seit 1876.



>> Bewerben kommt ja von "werben".

Den Begriff Bewerbung gibt es noch nicht all zu lange. In meiner 
Jugendzeit sagte man: Ich gehe mich bei Fa. Hinz & Kunz vorstellen. 
Vorstellung hieß das also. Das lief auch direkt persönlich, ohne 
Unterlagensendungen und Auswahlen im Vorfeld. Man nahm die 
Originalpapiere mit, die dann an Ort und Stelle gesichtet wurden.

Einigermaßen brauchbare Kopierer gab es erst ab ca. 1980, Zeugnisse 
kopieren war also schon überhaupt gar nicht drin. PC und Drucker und 
Word gab es genau so wenig.

Meine erste Bewerbung 1974 war noch ein Formularvordruck vom Arbeitsamt, 
mit einem kleinen Textfeld, wo drei handgeschriebene Sätze hinein 
passen. Der Text war auch noch vom Amt. Den mußte ich einfach 
abschreiben. Inhalt war also lediglich meine Handschrift. ;-)

Und damit wurde ich eingeladen. Und am Ende auch noch eingestellt.

Ich befürchte damit, das ist heute alles durchaus übertrieben.

Man hatte ja früher auch keine wirklich schlechten Belegschaften, nicht 
anders als heute.

von smörre (Gast)


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> das ich nicht lache ! doch nicht als Ingenieur einer gesuchten
> Fachrichtung mit Berufserfahrung ! ok ü50 da sieht es wohl schwieriger
> aus.
aha, schon die ersten Eingrenzungen.

> Ansonsten weiß ich dass ich eine gesuchte Fachkraft bin und trete
> dementsprechend auf. Kein Arbeitgeber will einen verzweifelten Bewerber
> der um Gnade winselt, sondern Arbeitgeber wollen MItarbeiter die
> Selbstbewusstsein ausstrahlen und schlüssig darlegen was sie bisher
> gemacht haben, was sie können und warum sie fürs Unternehmen richtig
> sind.
... sie wollen maskierte Bewerber, weiter nichts.
Mittlerweile reicht Deine Show aber einigen Unternehmen, die sich das 
leisten können, und ohne Einstellungstests läuft gar nichts mehr.
So wird Deine hohle Bewerberlogik wenigstens ansatzweise ausgehebelt, 
obschon der Test natürlich wenig aussagt.

> Klar, etwas Schleimen, zumindest wenns nicht zuviel ist, kommt meistens
> gut.
und Du meinst ernsthaft, daß das den Ausschlag ausmacht?

> Es darf jeder hier her ziehen um hier zu arbeiten, falls er in seiner
> Gegend nix findet
da such ich mir eben was anderes und spiel dann lieber mein 
Börsenglücksspiel weiter - da hab ich unterm Strich mehr davon.
Durch reine Lohnarbeit ist noch niemand reich geworden.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Meine erste Bewerbung 1974 war noch ein Formularvordruck vom Arbeitsamt,
> mit einem kleinen Textfeld, wo drei handgeschriebene Sätze hinein
> passen. Der Text war auch noch vom Amt. Den mußte ich einfach
> abschreiben. Inhalt war also lediglich meine Handschrift. ;-)
>
> Und damit wurde ich eingeladen. Und am Ende auch noch eingestellt.

Ist ja witzig, das Formular hab ich 1984 auch benutzt mit dem selben
Erfolg und das bei einem Konzern, meine beste Zeit, wo ich mal
beschäftigt war.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Ist ja witzig, das Formular hab ich 1984 auch benutzt mit dem selben
> Erfolg und das bei einem Konzern, meine beste Zeit, wo ich mal
> beschäftigt war.

Ja, da waren wir noch nicht Ü50, und es lief in der Wirtschaft noch 
einigermaßen rund.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ja, da waren wir noch nicht Ü50, und es lief in der Wirtschaft noch
> einigermaßen rund.

Rund läuft es auch jetzt, aber mit zu vielen Beifahrern(Dienstleistern).
Zu dämlich nur, das es sich die Wirtschaft erlauben kann auf uns zu
verzichten. Das der Boom kein Dauerzustand ist, weiß jeder, nur eben
nicht, wann es wieder nach unten geht.
Allerdings sind die ersten Abkühlungserscheinungen sichtbar,
also der Konjunkturindex geht wieder nach unten, hab ich die Vermutung.
Hat vielleicht den Vorteil das nicht mehr jeder sechste Mitarbeiter der 
Jobcenter um seinen Job bangen muss weil durch die nächste 
Arbeitslosenschwämme die dann wieder Arbeit haben. Wenn das keine Ironie
ist, hab ich das Konzept wohl nicht verstanden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Rund läuft es auch jetzt, aber mit zu vielen Beifahrern(Dienstleistern).

Das ist richtig. Eine Arbeitskraft braucht keine zwei Schmarotzer am 
Gehaltszipfel, sondern nur einen. Nämlich einen AG selbst. Und den 
möchte ich auch nicht unbedingt als solchen bezeichnen. Es sei denn, er 
nimmt diese Dienste in Anspruch.

> Das der Boom kein Dauerzustand ist, weiß jeder, nur eben
> nicht, wann es wieder nach unten geht.

Für uns ist es ziemlich Wurst, ob und wann was nach oben oder unten 
geht. Ich für mich habe da noch keine Unterschiede bemerkt. Ganz im 
Gegenteil: Ich hatte in der Krise noch die besseren Angebote als jetzt.

Du hast ja kürzlich noch mitbekommen, daß Dienstleister mich neuerdings 
schon mit Drohungen (arbeitslos, erzwungenes Vorstellungsgespräch, 
Mailverkehr Kopie zum Amt, usw.) "shanghaien" wollen. Wo es nicht mal 
ein Stellenangebot gab.

> Allerdings sind die ersten Abkühlungserscheinungen sichtbar,
> also der Konjunkturindex geht wieder nach unten, hab ich die Vermutung.

Ja, ich hörte vergangene Woche auf DLF, daß der Geschäftsklimaindex so 
schlecht wäre wie nie zuvor.

Meinetwegen sollen sie alle sterben gehen. Habe sowieso nichts davon. Da 
schwitze ich im Augenblick nicht, und der Blutdruck ist auch noch 
bestens. Also wenigstens etwas gutes. ;-)

von QWERTZ (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Rund läuft es auch jetzt,

Jo, aber das inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt liegt nach 
destatis immer noch 2 Prozentpunkte unter dem Höhpeunkt von 2008. Nach 
Medien zu urteilen, sind ja wir ja im Goldrausch und es gibt dadurch den 
größten Fachkräftemangel in der Geschichte der BRD.
Alles Verarsche von hinten bis vorne.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2011/08/PD11__297__811,templateId=renderPrint.psml

von Mine Fields (Gast)


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Es ist schon fast zum Totlachen, welche grotesken Züge die 
Schwarzmalerei hier in diesem Thread annimmt. Anpassungsfähigkeit wird 
gleich zu Kanibalismus gemacht, Selbstbewusstsein mit Betrug 
gleichgesetzt. Dazu kommt noch, dass die Selbstbewussten gleich zu 
unfähigen Blendern abgewertet werden.

Wenn ich in einem Vorstellungsgespräch sage, dass ich mit einer gewissen 
Prozessorplattform oder mit einem bestimmten Tool arbeiten kann, lüge 
ich nicht, wenn ich so fit bin, dass ich mich in schnellster Zeit 
einarbeiten kann.

Ein Ingenieur, der nur Grundkenntnisse in Englisch hat, fliegt natürlich 
ganz zurecht aus dem Bewerbungsprozess raus. Denn das bedeutet, dass man 
noch nicht einmal Datenblätter lesen kann und somit völlig unbrauchbar 
ist.

Dagegen kann ich durchaus "verhandlungssicher" angeben, auch wenn das 
Englisch etwas eingerostet bin. Es ist kein Problem bei der Frage darauf 
zu erwidert: Mein englisch ist im Moment eingrostet, mit einer Woche 
Übung könnte ich wieder fließend sprechen. Das muss aber natürlich dann 
auch stimmen. Andererseits ist es auch kein Problem, seine 
Englischkenntnisse aktuell zu halten. Einfach mit einem guten Freund 
sich mal auf Englisch unterhalten, wenn man mal wieder einen Abend in 
der Kneipe verbringt. Verstehen sollte eh kein Problem sein, das lernt 
man nebenbei am Fernseher (CNN schauen oder ähnliches).

Es ist überhaupt kein Problem, etwas dick aufzutragen. Dazu sollte man 
aber natürlich etwas drauf haben. Sonst ist man wirklich nur ein 
Blender.

von smörre (Gast)


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> Es ist schon fast zum Totlachen, welche grotesken Züge die Schwarzmalerei > hier 
in diesem Thread annimmt.
Zum Totlachen sind die Anforderungen, die im Mißverhältnis zum gebotenen 
Gehalt stehen ...und dafür dann Kasperletheater spielen inclusive 
Selbstbetrug, träum mal weiter

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Ein Ingenieur, der nur Grundkenntnisse in Englisch hat, fliegt natürlich
> ganz zurecht aus dem Bewerbungsprozess raus. Denn das bedeutet, dass man
> noch nicht einmal Datenblätter lesen kann und somit völlig unbrauchbar
> ist.

Jetzt komm, Stefan, geh noch ein wenig als Besprechungs-Dummy auf 
internationalen Meetings herum labern, damit Steuergelder für meinen 
Hartz-Satz herein kommen. ;-)

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