Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ein paar Worte zum Ingenieursmangel


von Projektleiter (Gast)


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Hallo,

zum immer wieder gern beschworenen Ingenieursmangel ein paar Worte.

Ich arbeite in einem Konzern mit Sitz in München. Wir müssten eigentlich 
dringend neues Personal im Bereich E-Technik und Mechatronik einstellen, 
finden wir aber nicht. Bei der letzten Runde wurde von 14 Bewerbern die 
eingeladen wurden keiner genommen, 4 kamen erst gar nicht und meldetn 
sich auch nicht ab. Es mangelt nicht an Zuschriften, auf jede Anzeige 
kommen immer noch 50-100 Bewerbungen. Woran liegts also?

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Es gibt wirklich Absolventen die einem frech ins Gesicht sagen: 60.000 
Euro, 14 Gehälter und einen Dienstwagen! Also mehr als ich nach 10 
Jahren im Konzern und 15 Jahren Beruf verdiene. Weist man sie dann 
freundlich darauf hin, dass das tarifliche Einstiegsgehalt nach verdi 
Manteltarifvertrag 38.000 Euro beträgt zischen sie schnell wieder ab und 
jammern, dass das jeder Schlosser verdienen würde und Meister noch viel 
mehr. Sie haben in ihrem Leben noch nichts geleistet ausser Klausuren 
schreiben und den Steuerzahler viel Geld gekostet - aber Forderungen 
stellen wie ein Fürst.

2. Lügen und betrügen

Ob Lebenslauf oder sogar Diplomzeugnis, es wird gelogen dass sich die 
Balken biegen. Da werden Noten im kopierten Zeugnis per Computer 
retouchiert, da werden Firmen in denen sie die Probezeit nicht bestanden 
haben (die typischen 6 Monatslücken) "ausgeblendet" und als 
Bildungsreisen deklariert. Da verschwinden ganze Passagen aus Zeugnissen 
und werden Datumseinträge gefälscht.  Manche wechseln gar alle zwei 
Jahre die Firma und stellen dies als besondere Flexibilität dar - sie 
werden sicherlich nicht eingestellt, sind ja nur Durchreisende. Auch wer 
sich viel mit Zeitarbeit herumtrieb hat schlechte Karten, 
Zeitarbeitsfirmen werden immer noch als Auffangbecken für das untere 
Drittel gesehen das man loswerden kann wenn man sie nicht mehr braucht.

3. Auftreten

Bei rund einem Viertel entsteht der Eindruck sie wären mit dem Jet durch 
die Kindestube geflogen. Da wird nicht die Hand gegeben beim Eintritt, 
da passt die Krawatte nicht zur 30 Euro Kombi von C&A, da sind die 
Schuhe nicht geputzt, da wird zwischendurch auch mal geDutzt wie auf dem 
Bau oder in der Nase gepopelt, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Auch 
Freizeitkleidung ist öfter anzutreffen, die nunmal nichts im 
akademischen Vorstellungsgespräch zu suchen hat. Ebenso ist der Gang zum 
Friseur Pflicht und auf lange Haare steht heute niemand mehr, die 68er 
sind vorbei.

4. Überzogene Erwartungen

Berufsleben ist zu einem grossen Teil Routine, dabei wird auch sehr viel 
Papier erstellt und gelesen. Das scheint aber vielen zu langweilig zu 
sein, sie erwarten wie Indiana Jones Abenteuer zu erleben, jeden Tag 
etwas anderes zu machen und um die Welt zu reisen, die sich um sie zu 
drehen hat. Dass sie nur ein Zahnrad im System sind und kein eigenes 
Büüro haben sondern im Grossraumbüros sitzen ist für viele eine 
grauenhafte Vorstellung.

Nach gut fünf Jahren in denen ich diese Beobachtungen mache und wo mehr 
als 200 Bewerber in den Runden sassen stelle ich fest: Es gibt keinen 
Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.

Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die 
ihren Beruf realistisch sehen.


Gruß aus München,
Rüdiger

von mein Senf dazu (Gast)


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>Es gibt keinen
>Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.
>Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die
>ihren Beruf realistisch sehen.

Nein! Den gibt es nicht! Ihr seid nur so bescheuert immer noch gute, 
engagierte Kandidaten auszusortieren noch bevor ihr sie überhaupt kennen 
gelernt habt. Ihr habt echt einen an der Waffel, Leute aus der 
Zeitarbeit schon mal vorsorglich auszusortieren. Ebenso Leute mit Lücken 
im Lebenslauf. Wann begreift ihr Pflaumen eigentlich mal, dass sich 
vieles um uns herum wandelt?! Die gesamte Arbeitswelt krempelt sich um 
und ihr bewertet ein paar Papierchen potentieller Bewerber, als ob es 
göttliche Schriften sind. Vielleicht hat man ein paar Jahre seine Eltern 
gepflegt und sucht dann den Wiedereinstieg in den Job?! Vielleicht 
wollte man seinen Kinder ein paar Jahre sehr nahe sein?! Vielleicht war 
man auch ein paar Jahre selbstständig und sucht dann wieder die 
Festanstellung?! Nur in diesem Land, was sich Deutschland nennt, werden 
künstliche Hürden aufgebaut und absichtlich ein Unzahl guter Leute schon 
mal vorsorglich ausgeschlossen. Hört endlich mal auf ständig über die 
Absolventen zu jammern und stellt mal eure bescheuerten Auswahlkriterien 
zur Disposition. Schaut mal in den Reihen der älteren Akademiker, das 
Ausland nimmt diese Leute mit Kusshand. Lernt die Leute kennen und lasst 
sie zur Probe arbeiten, dann werdet ihr sehen, dass es keinen 
Ingenieurmangel gibt (auch keinen an guten, geeigneten Fachkräften). 
Deutschland kennt nur einen Mangel und das ist der an geeigneten Leuten 
in den Personalabteilungen, die ein Fingerspitzengefühl für den 
richtigen Kandidaten haben und nicht ein Gefühl für den richtigen 
Lebenslauf und die richtigen auswendig gelernten Antworten. Ihr stellt 
Menschen ein. Papiere machen euch später nicht den Job, lasst den Käse 
erstmal beiseite. Schaut euch die Leute an, sprecht mit Ihnen.

von Revolutzer (Gast)


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@ Rüdiger

was hast du gegen lange Haare?

Das geht dich als möchtegern Chef gar nix an, wie ich meine Haare trage.

Sollte man vielleicht mal anfangen in den eigenen vier Wänden nach 
Fehlern zu suchen und seinen Ruf in Branche überprüfen lassen.

Ihr seit wahrscheinlich nur dritte oder vierte Wahl bei den Absolventen 
,und dann würde ich auch mit solchen Forderungen bei euch auftretten, es 
müssen ja die schlechten Dinge ausgeglichen werden.

von Bewerber (Gast)


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Vor wenigen Monaten bin ich als Absolvent auf Stellensuche gegangen und 
war auch erfolgreich. Hier einmal, was ich dazu denke:

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Es ist für einen Absolventen ohne Erfahrung schwer, zu einer 
vernünftigen Gehaltsaussage zu kommen. Man hat kein früheres Gehalt, 
nach dem man sich richten kann. Außerdem fehlt die Erfahrung. Wenn man 
im Internet von Traumgehältern liest, kann man schwer einschätzen, wie 
realistisch die sind.

Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Gehälter bei gleicher 
Stellenbezeichnung in derselben Region um bis zu 12.000 Euro variieren. 
Auch das "Drumherum" unterscheidet sich stark. Bei den einen hat man 
eine Zielvereinbarung mit 70% Grundgehalt am Hals, in einem Großraumbüro 
mit Kleiderordnung. Bei den anderen bekommt man ein festes Gehalt, dass 
sogar noch darüber liegt, man ist zu dritt im Büro und der 
Geschäftsführer kleidet sich sportlich mit Polohemd und Jeans (Ausnahme: 
wenn man beim Kunden vor Ort ist).

2. Lügen und betrügen
Mit seiner Unterschrift erklärt man die Richtigkeit seiner Angaben. 
Zeugnisse oder den Lebenslauf darf man auf keinen Fall fälschen. Eine 6 
Monats Lücke habe ich aber auch im Lebenslauf und ich habe tatsächlich 
Urlaub gemacht. Bzw. die Mündliche Diplomprüfung war zwei Monate nach 
dem Datum zu dem das Diplomzeugnis ausgestellt ist. Dann habe ich mich 
noch ehrenamtlich engagiert und schon waren die 6 Monate vorbei.

Zum Thema "rumreisen": Es ist auch mein Ziel, etwas von der Welt zu 
sehen. Ich denke nicht, dass ich bis zur Rente bei meinem jetzigen 
Arbeitgeber bleiben werde. Außerdem bieten die Arbeitgeber diese 
Garantie doch auch nicht mehr.

3. Auftreten
Werte wandeln sich (Wertewandel) und das ist nichts Schlechtes. Jede 
Generation ist anders sozialisiert. Schon Aristoteles hat den Verfall 
der Jugend beklagt.

Wenn man nach einem Bafög-Studium Schulden hat, kann man sich keinen 
teuren Anzug aus dem Modehaus leisten. Als Student laufen die meisten im 
T-Shirt rum. Das ist schon allein die Existenz eines Anzugs viel wert.

Das mit den Haaren habe ich überhört. Man darf sich in unserem Land zum 
Glück die Haare immer noch so wachsen lassen, wie man das selbst für 
richtig hält. Meine Haare sind teil meiner Persönlichkeit. Wenn mein 
Chef das nicht tolerieren kann, dann kann ich auch nicht für ihn 
arbeiten.

4. Überzogene Erwartungen
Woher kommen denn die Erwartungen. Es sind die Firmen, die mit tollen 
Anzeigen für sich werben. Tut mir bitte den Gefallen und betrachtet mal 
einige Anzeigen unter diesem Gesichtspunkt. Da sieht man Mitarbeiter in 
multinationalen Teams, die sich kommunikativ über einen Plan beugen. 
Oder den Projektleiter mit dem Bauhelm vor einem strahlend blauen Himmel 
...

von S. F. (Firma: keine) (dani5555)


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1) die unternehmen scheuen sich auch nicht davor die löhne nach unten zu 
drücken, wenn die möglichkeit besteht. in vielen brachen werden 
mitarbeiter schlicht ausgenutzt, stichwort 1-euro jobs. Es ist 
firmenkultur geworden, das unternehmen mir nix dir nix stellen abbauen, 
leute entlassen, wenns nicht so läuft, oder wenn man im aussland nen 
euro günstiger produzieren kann... da ist es doch nur logisch, dass auch 
die forderungen der arbeitnehmer in die entsprechend andere richtung 
gehen, wenn die nachfrage gross ist...

2) Studien belegen, dass Firmen bei stellenausschreibungen den 
flexiblen, trixenden bewerbern in nichts nachstehen...

3) Ein gewisses auftretten und eine gewisse anpassung an die soziallen 
normen ist zu erwarten, da hast du recht, nur dass die länge der haare 
als kritikpunkt kommt, lässt böses erahnen, das geht die firma wirklich 
einen sch... an... (p.s. hab kurze haare :-) )

4) naja als einsteiger wird man wohl in nur ganz ganz seltenen fällen 
ein eigenes büro haben...

von yxcv (Gast)


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Tach,

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
Wie schon geschrieben, ist schwer abzuschätzen. Und viele Hochschulen 
haben Foren in denen Fantasiezahlen genannt werden, da biegen sich erst 
die Balken.
Teilweise wird da behauptet, dass man als Geselle 45k€/Jahr + 
Fimrenwagen... hatte und jetzt der Faktor zwei kommt. Wobei ich nicht 
weiß, was man mit zwei Firmenwagen will. ;-)

2. Lügen und betrügen
Darf nicht toleriert werden. Problem bei den 6-Monatslücken ist, dass 
die Leute es sich nicht trauen sie zu erklären. Als Absolvent kann man 
sich ruhig in der Jobwahl vertun. Ist ja Neuland und in 
Bewerbungsgsprächen wird auch gern mehr als nur etwas übertrieben (meine 
Erfahrung), die Frage ist, ob solche Bewerbungen in Firmen weiter kommt, 
als das Absagefach.

3. Auftreten
Das mit den langen Haaren ist aber extrem oberflächlich, die können 
nämlich gepflegt aussehen.
Ansonsten schickt man die Hawaii-Hemd-Träger halt sofort nach Hause, 
wenn man damit ein Problem hat. Ich habe aber bei allen zweiten 
Bewerbungsgesprächen eine schwarze Jeans + Hemd getragen. Der Anzug beim 
ersten Gespräch war zum Ausloten. ;-)
Schicke Anzüge sind auch teuer und zumindest für Absolventen kaum 
bezahlbar, im übrigen ist das normal, dass bei technisch versierten die 
Krawatte nicht zum Anzug passt. Praktisch die Hälfte aller Dozenten 
hatte das auch so.

4. Überzogene Erwartungen
Hust Ich kenne ihre Bewerbungsanzeigen nicht, aber da fällt mir auch 
die Sache mit den 'überzogenen Erwartungen' ein.
Allerdings muss man da auch immer zwischen Absolvent und 
Berufserfahrenen unterscheiden.

Gruß

von .... (Gast)


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>im übrigen ist das normal, dass bei technisch versierten die
>Krawatte nicht zum Anzug passt.

stimmt, irgendwie muß mann sich ja von den BWL-Jungs absetzen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Also eure Firma braucht dringend Personal (ich interpretiere mal das 
mehrer Stellen zu besetzen sind, da von E-Technik und Mechatronik die 
Rede ist) und bekommt immer noch pro Stelle ungefaehr 75 Bewerbungen, 
ladet 14 ein und konnte von 10 verbleibenden Kandidaten anscheinend 
nicht mal einen in die engere Wahl nehmen?
Schau dir mal diese Zahlen an. Aus 75 Bewerbungen werden 14 Eiladungen 
und keiner genuegt euren Anspruechen... Ich glaube eher bei euch im 
Konzern aus Bayern stimmt was nicht...

Was habt ihr den nach diesem Schwung von Kandidaten gemacht? Hoert sich 
so an das ihr den Kopf in den Sand gesteckt haettet...

Gruesse

von nicht ganz (Gast)


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So. So. Ueberzogene Erwartungen. Wenn sich ein CEO mit ein paar duennen 
Spruechen und Null Einsatz jedes Jahr 20..30% mehr geben kann, muss ich 
als Angestellter das natuerlich auch haben, mindestens.

Wie schon gesagt, es ist nicht alles Geld-Lohn. Die Lohnleiter ist meist 
festgeschrieben, ausgehandelt mit Tarifpartnern und dergleichen. Dafuer 
gibt es ja auch noch nicht-geld Teile der Entloehnung. Sei das nun ein 
grosszuegiges Spesenmanagement, ein Firmenwagen, Versicherungen. 
Rentenansprueche, Aktienoptionen. Es gibt auch Leute, die duerfen neben 
der 100% Anstellung auch noch eine Firma haben. Zugegeben als Absolvent 
ist man in dieser Hinsicht noch nicht so kreativ.

von Chris (Gast)


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@Projektleiter:

>Auch wer sich viel mit Zeitarbeit herumtrieb hat schlechte Karten,
>Zeitarbeitsfirmen werden immer noch als Auffangbecken für das untere
>Drittel gesehen das man loswerden kann wenn man sie nicht mehr braucht.

Was verstehen Sie genau unter Zeitarbeit? Wird das an der Firma 
festgemacht?
In manchen Branchen gibt es Ingenieurdienstleister, von denen einige 
recht gut sind, viele Fortbildungen und ein gutes Gehalt anbieten und 
andere eher schlecht sind. Scheiden Kandidaten, die mehrere Jahre bei 
einem solchen Dienstleister gearbeitet haben, sofort aus?
Daneben gibt es in der IT Branche auch noch sog. IT Dienstleister, wie 
SD&M, die im Rahmen ihrer Projekte auch beim Kunden vor Ort arbeiten.

Haben solche Kandidaten bei euch auch keine Chance? Es gibt ja immer 
noch die Probezeit, in der ein Kandidat seine Fähigkeiten zeigen kann. 
Arbeitszeugnisse sind oft überbewertet, v.a. wenn man in kleineren 
Firmen gearbeitet hat oder der Chef einfach sauer über die Kündigung war 
(Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung)

von Gast (Gast)


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>da passt die Krawatte nicht zur 30 Euro Kombi von C&A

Das liegt auch wahrscheinlich daran, dass ein Absolvent der wirklich was 
drauf hat weniger Zeit und Lust hat sich den halben Tag mit den ganzen 
Modetrends rumzuschlagen. Der informiert sich dann hald lieber über 
aktuelle Entwicklungen oder ähnliches...

von fast so (Gast)


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>da passt die Krawatte nicht zur 30 Euro Kombi von C&A, da sind die
Schuhe nicht geputzt,

Wenn die Firma einen Geschniegelten haben will kostet es noch ein Stueck 
mehr, speziell wenn er das koennen soll was ich kann...

von Gast (Gast)


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> 1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Und es gibt zu viele Arbeitgeber, die nur 25k EUR bezahlen wollen, und 
das in Frankfurt/M und Stuttgart. 35k halte ich für einen Absolventen 
für angemessen.

> 2. Lügen und betrügen

Es ist wirklich schade, dass fast nur noch Betrüger eine Anstellung 
bekommen, bei den überzogenen Anforderungen der Arbeitgeber. Wer schafft 
denn ein Studium in der Regelstudienzeit bei den aktuellen 
Schwierigkeiten einen Praktikums und Diplomarbeitsplatz zu finden? Wer 
sagt denn, was die eher willkürlichen Noten aussagen? Wieso ist der 
kleinste Knick im Lebenslauf ein Ausschlusskriterium? Wo soll denn die 
Berufserfahrung bei einem Absolventen herkommen? Vielleicht sollte man 
eher mal bei den Politikern anklopfen und fordern, dass an den 
Hochschulen außer zeitloser Theorie auch mal praxisrelevante 
Projektarbeit mit und an neuer Technik gemacht wird. Dazu müssten aber 
auch mal die Profs ihren Hintern erheben und sich weiterbilden und 
könnten eben nicht 30 Jahre lang das gleiche Programm durchziehen! Es 
ist schlimm, dass ein E-Technik-Absolvent noch nie was von FPGAs und 
DSPs gehört hat und mit seinen Programmierkenntnissen in PASCAL und 
seinen Theoriekenntnissen zur Z-Transformation da auch nur schwer einen 
Einstieg findet.


> 3. Auftreten
> Da wird nicht die Hand gegeben beim Eintritt

Bei einem Vorstellungsgespräch ist der Arbeitgeber Gastgeber. Deshalb 
hat dieser zuerst die Hand zu reichen - nicht der Bewerber!



Die Überheblichkeit der Arbeitgeber hat ein Maß überschritten, das nicht 
mehr akzeptabel ist!

von Gast (Gast)


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>Die Überheblichkeit der Arbeitgeber hat ein Maß überschritten, das nicht
>mehr akzeptabel ist!

Das bedeutet Revolution!

von Gast2 (Gast)


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Das bedeutet Revolution!

http://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Revolution

Ja, mal wieder so wie früher!!
Da haben sich die Leute nicht alles gefallen lassen so wie heute!!

von Gast (Gast)


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Sehr geehrter Herr Personaler,

sie schrieben:
"Nach gut fünf Jahren in denen ich diese Beobachtungen mache und wo mehr
als 200 Bewerber in den Runden sassen stelle ich fest: Es gibt keinen
Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.

Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die
ihren Beruf realistisch sehen."

Nun, die Kenntnisse  der Absolventen sind ähnlich. Wenn sie bei so 
vielen Bewerbern kaum einen passenden Kandidaten finden, so liegt das 
eindeutig an Ihren überzogenen Anforderungen! Derjenige, der hier etwas 
nicht realistisch sieht, sind Sie!

Mit freundlichen Grüßen
Ein Absolvent auf Arbeitssuche

von Gast (Gast)


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>>Die Überheblichkeit der Arbeitgeber hat ein Maß überschritten, das nicht
>>mehr akzeptabel ist!
>
>Das bedeutet Revolution!

Die Revolution wird nicht kommen. Wohl aber eine Auswanderungswelle an 
fähigen Ingenieuren und ein Schrumpfen von Studenten- und 
Absolventenzahlen. Liebe Unternehmer und Manager, ihr seid auf dem 
besten Weg, Deutschland zu ruinieren. Ohne Ingenieure und technische 
Entwicklung/Forschung wird Deutschland zu einem armen Land unter vielen 
werden.

von Harald (Gast)


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@ Projektleiter


100% !


Das bestätigt auch meine Erfahrungen.
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Viele denken, dass sie nach dem Studium auf Händen getragen werden.
Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung.

Eine kleine Gruppe aus diesem Pulk ist so kompetent, vor allem im 
sozialen Bereich, dass man sie ganz beruhigt auf die Menschheit bzw. 
Kunden loslassen kann.


Gruß aus Stuttgart
Harald

von Gast (Gast)


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>Das bestätigt auch meine Erfahrungen.
Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

>Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung.
Für welche Sachverhalte steht die Metapher?

>Eine kleine Gruppe aus diesem Pulk ist so kompetent, vor allem im
>sozialen Bereich, dass man sie ganz beruhigt auf die Menschheit bzw.
>Kunden loslassen kann.
Wie man mit dem Kunden umgeht, lernt man nicht im Studium. Da müssen die 
Firmen ihre neuen Mitarbeiter schon so schulen, wie sie es haben wollen.

von krümel (Gast)


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Also Leute, ich versteh die ganze Aufregung nicht.

ich bin selbst Absolvent (gewesen, jetzt bei einem großen deutschen 
Konzern) und was der Herr Personaler da schreibt ist vollkommen richtig. 
Er schreibt nicht von überzogenen Ansprüchen sondern von den 
Grundregeln, mehr verlangt er nicht. "In der Nase popeln..., ungeputzte 
Schuhe". Das sind ja wohl keine überzogenen Ansprüche!!
Mit ein bisschen normalem Menschenverstand ist es durchaus möglich in 
einem Bewerbungsgespräch erfolg zu haben. Und man kann auch als 
Arbeitssuchender ruhig den ersten Schritt machen und die Hand reichen. 
Da zeigt man wenigstens, dass man ein bisschen Selbstvertrauen hat.

Die Universitäten sollten auf die sogenannten "Soft-Skills" mehr wert 
legen. Aber das wird sich in den technischen Studiengängen so schnell 
nicht durchsetzen. Also ist jeder selbst dafür verantwortlich auf dem 
Gebiet was zu lernen (wenn man hier von lernen sprechen kann...).

von Bewerber (Gast)


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>Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung.

>Eine kleine Gruppe aus diesem Pulk ist so kompetent, vor allem im
>sozialen Bereich, dass man sie ganz beruhigt auf die Menschheit bzw.
>Kunden loslassen kann.

Dafür bekommen sie auch weniger Gehalt als langjährige Mitarbeiter.

von Gast (Gast)


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Jedem das seine. Ich glaube, man muss nur jeden zu nehmen wissen. Die 
Alten sind erfahren, können mit dem Kunden umgehen und machen keine 
Anfängerfehler mehr. Dafür haben die Jungen frisches Wissen, sind noch 
nicht Betriebsblind und haben noch keine Privilegien angehäuft, an denen 
sie kleben und um die sie kämpfen, sobald ein Prozess geändert werden 
soll.

von Sharan (Gast)


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@Projektleiter :  Du tust mir echt leid!!!!!! Denm:

1) Ich habe bei Deiner Beschreibung den Eindruck, daß sich nur dss 
Kroppzeug bei euch beworben hat, wenn die alle beschissen aussehen, 
ungepflegt sind, nichts können und überhöhte Forderungen stellen. Ich 
kann das beurteilen, da ich genug aktuelle Studenten von allenmöglichen 
Unis kenne. inklusive deren Ausshen. persnliches Auftreten und 
NOtenspiegel, was ich hier nicht näher ausführen möchte.

Das was Du beschreibst, trifft schlimmstenfalls auf die untersten 20% 
zu!

An Deiner Stelle würde ich mich mal fragen, woran das liegt! Entweder 
arbeitst Du in einer Firma mit miesen Ruf oder sie zahlt schlecht. Die 
die sich dann bewerben, sind entweder die Blender, die Unfägigen, die 
woanders abgelehnten oder die, die bei euch Karriere machen wiollen und 
eine Weile in den sauren Apfel beissen - bei massig Kohle versteht sich!


2) Du hast nach 10 Jahren immer noch 60.000 ? Bzw Du hälst ein solches 
Gehalt fürr plasibel? Ich hatte das nach 5 Jahren und dies war auch 
wiederum vor 5 Jahren! In was für einer schlecht zahlenden Firma 
arbeitst Du denn dann? Geh Dich bewerben!


3) Du legst zuviel Wert auch Äisserlichkeiten. Erwartet hätte ich primär 
Kritik an den fehlenden Fähigkeiten der Bewerber! Das eintige negative 
siehst Du offenbar in den RELATIV zu hohen Forderungen der Bewerber. Ok, 
60.000 für einen Anfänger ist Quatsch. Mein Topangebot lag vor exakt 10 
Jahren bei 112.000 DN für eine 50h Woche in einem Softwareunternezhmen, 
da ich die benötigten Spezialkenntnisse im Bereich Datenbank hatte.

Real waren damals für Ingenieure mit durchschnittlichem 
Uni-Abgängerknowhow etwa 75.000 für eine 40h-Woche bekommen. Das sind 
heute etwa 46.000, wobei mehr bezahlt wird, wegen der Marktsituation. 
50.000 würde ich mit Uniabschluss in jedem Fall fordern. Es wird nämloch 
bezahlt!

Wenn Du es an den Haaren festmachen willst: Bestelle Dir Inder, Chinesen 
und Polen und siehe, ob sie besser aussehen.


4) Du hast nicht kapiert, wie der Markt funktioniert! Es heisst Angebot 
und Nachfrage! Dass die jungen heute mehr fordern. liegt an einem 
Höhepunkt, den wir durchlaufen! Da auch die Firmen immer mehr auf global 
play machen, haben sie alles Recht dwer Welt dazu! Wenn heute ein junger 
Ingenieur in der Schweiz anfängt, bekommt er mindestens 70.000 Franken. 
Gute Uniabgänger erhalten 80.000 Franken, wenn die Fähigkeiten passen. 
Da in der Schweiz die Steuern geringer sind, haben die Netto deutlich 
mehr.

Warum sollten junge Deutsche da schlechter stehen?`


Wie gesagt tust Du mir echt leid.

von Job-Verweigerer (Gast)


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@ Projektleiter

Interessante Offenbarung die man hier liest.
Ich bin der gleichen Meinung bzgl. der Antworten
und könnte es nicht besser formulieren.
Kein Wunder wenn man sich vergeblich bemüht.
Große Klappe aber nichts dahinter, aber Handverlesen
bei Null-Verantwortung. Das haben wir gern.
Das man Zeugnisse dank Scanner und DTP manipulieren
kann, ist ja nun nichts neues und moralisch und rechtlich
eigentlich nicht zu rechtfertigen. Ich frage mich wie Ihr
dahinter kommt, jedenfalls nicht legal, das ist sicher.
Wenn man bei der Agentur für Arbeit Stellen liest findet
man meist unten ein Anforderungsprofil mit Bewertungen wie
"Hervorragend","Sehr gut","gut" und "vorhanden".
Bewerber mit befriedigend oder ausreichend in Ihren Zeugnissen
habe da wohl Null-Chancen. Auf wessen Mist das wohl
wieder gewachsen ist?
Aber wenn Ihr überzogene Vorstellungen habt, die Ihr
weder Publik macht, oder euch bei Ablehnungen
VERANTWORTUNGSBEWUßT gegenüber dem Bewerber verhaltet,
haben Ihr Erbenzähler und NichtÜberDenTellerrandGucker
nichts anderes verdient, von Greencardbewerbern ganz abgesehen,
falls Ihr damit liebäugelt.
Manche Arbeitgeber scheinen der Meinung zu sein das der Betrieb
wie ne Gottheit angebetet werden soll, um möglichst viele Vorteile
daraus zu haben.

Macht man nur so weiter so, Ihr werdet schon sehen was ihr davon habt.

von Chris (Gast)


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@Sharan:

>Real waren damals für Ingenieure mit durchschnittlichem
>Uni-Abgängerknowhow etwa 75.000 für eine 40h-Woche bekommen. Das sind
>heute etwa 46.000, wobei mehr bezahlt wird, wegen der Marktsituation.
>50.000 würde ich mit Uniabschluss in jedem Fall fordern. Es wird nämloch
>bezahlt!

50000€ für einen Absolventen finde ich schon etwas zu hoch gegriffen, es 
sei denn er hat durch Praktika, Auslandssemester, etc. zusätzliche 
Erfahrung sammeln können. Das Gehalt hängt natürlich auch von der 
Branche ab. Bei Banken, Versicherungen, in der Beraterbranche (SAP) ist 
dies aber durchaus möglich. Die Automobilindustrie zahlt meines Wissens 
nicht diese Gehälter. Warum sollen Sie auch? Es gibt ja genügend gute 
Bewerber..

von Sharan, ein Experte (Gast)


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Chris ich stimme dir voll zu. 50.000 werden Ingenieuren nur gezahlt, 
wenn sie sehr gute Noten haben und andere Vorteile, wie z.B. spezialle 
Sprachkenntnisse. Wir hatten mal das Beispiel eines spanischstämiigen 
Deutschen, der zu Anfang schon 48.000 bekamm, statt der für FH typischen 
44000. Er war direkt zu 50% in der Abwicklung mit der spanischen 
Fertigung beschäftigt (Abstimmung, Schaltplanübergabe etc).

Acuh wenn jemand als Detusche gut polinisch oder gar Ungarisch kann, ist 
er mal gleich mit 10% mehr dabei.

von Chris (Gast)


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@Sharan: Du arbeitest dann in einem IG Metall Unternehmen? Leider gibt 
es gerade für Informatiker nicht viele solcher Betriebe, weshalb 
Software-Ingenieure im Durchschnitt nicht so gut bezahlt werden, wie 
Elektrotechniker, Maschinenbauer..
Die meisten IT Firmen sind leider im Mittelstand zu finden..

von Jorge (Gast)


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Im Bekanntenkreis merkt man mit der Zeit, dass die meisten Leute für den 
Technikjob nicht geeignet sind.

- andere Interessen die stärker sind,
- fehlendes Interesse an Technologie,
- Selbstbarrieren und Angst vor Kulissen,
- Bequemlichkeit und Konsumentenhaltung,
- Technokratenhass
- fehlende Begabung.

Es ist schon eine Minderheit die sich für die Materie interessiert was 
auch schon in der Schulzeit auffällt. Diese Minderheit zerfällt in Typen

- denen das alles zu billig ist und die nach höherem streben und was 
kann das sein. Die tägliche Arbeitslast wird als Qual empfunden, der man 
sobald wie möglich ein Ende machen will. Man ist vielleicht auch 
distanziert und redet nicht mit jedem. Auf jeden Fall möchte man nicht 
bis zur Rente diesen Beruf ergreifen.

- Leute die mit dem Kram zufrieden sind, etwas voranbringen wollen und 
die möglicherweise versuchen die Rahmenbedingungen für sich zu 
verbessern. Hier finden sich vor allem kreative Menschen ohne die es das 
ganze Gewerbe nicht gäbe.

- Charaktere die immer im Strom schwimmen möglichst unauffällig. Alles 
Abweichlerische möchten sie bekämpfen. Sie lieben Regeln, Anzüge, 
Umgangsformen und haben eine klare Vorstellung wie alles zu sein hat. 
Sind sind unempfänglich für Kritik und sie überprüfen ihre Kriterien 
niemals. Es sind aber auch Karrenschieber ohne Esprit.

- Menschen die sich als Mitglied einer komplexen Gesellschaft sehen. Sie 
strengen sich an, sind fleissig und sie schauen zu Vorgesetzten auf. 
Solche Menschen gehen kein Risiko ein. Zu einer Innovation die von ihnen 
stammt muss man sie überreden. Es besteht kein Zusammenhang zwischen 
ihren Leistungen und ihrem Selbstgefühl.

Es gibt noch mehr Charaktere. Ob jemand geeignet für die offene Stelle 
ist, also ob er in seinen Aufgabenbereich hineinwachsen kann oder ihn 
sogar ausbaut, oder ob er scheitert aus vielen Gründen das kann man erst 
viel später erkennen.

Der "Einsteller" ist in einer Machtposition, ein Haar in der Suppe und 
der Bewerber ist abgelehnt. Der "Bewerber" ist abhängig. Er weiss nicht 
was von ihm erwartet wird und versucht sich vielleicht so positiv wie 
möglich darzustellen. Der Einsteller macht den Job schon ein paar Jahre 
und weiss wo das Klo und die Kantine ist, das ist der Heimvorteil. Die 
Noten im Deutschaufsatz liegen zwischen 1 und 6, man muss nehmen was man 
kriegt.

Der Bewerber hat Angst hat abgelehnt zu werden wenn er keine Ansprüche 
geltend macht, wer nix verlangt kann nix und fliegt raus. Wer nix 
verlangt wird ausgenutzt und geht von alleine. Jüngere Bewerber sind 
noch nicht ganz erwachsen, ältere mag man auch nicht. Die sollen dann 
wenigstens Berufserfahrung mitbringen. Es wird nur als Berufserfahrung 
gewertet was der Einsteller dafür hält, aber auch nicht zuviel sonst 
bekommt der Komplexe und lehnt den Bewerber ab weil er unqualifiziert 
ist.

Solche Szenarien spielen sich auch in anderen Berufen ab.

Lern erst mal den Affen kennen...

von Sharan, ein Experte (Gast)


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>@Sharan: Du arbeitest dann in einem IG Metall Unternehmen?
Zur Zeit, ja.

>Leider gibt es gerade für Informatiker nicht viele solcher Betriebe,
Kann sein, allerdings bin ich nur zu 50% ein solcher

>>weshalb Software-Ingenieure im Durchschnitt nicht so gut bezahlt werden,
Ich habe da eher den gegenteiligen Eindruck

Für mich sprechend, werde ich zur Zeit sehr gut bezahlt!

von Chris (Gast)


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@Sharan: Ja, und in einem IG Metall Unternehmen kommt man relativ 
schnell über die 60000€ Grenze, falls man eine 40h Woche hat.

Warum hast Du eher einen gegenteiligen Eindruck, dass SW-Ingenieure 
unterdurchschnittlich bezahlt werden? Meiner Erfahrung und zahlreichen 
Studien nach ist dem so.

von gerhard (Gast)


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Hallo Streithaehne

Ich bin 55, Dipl. Phys. und arbeite seit 30 Jahren als IT-Fachmann 
(mittlerweile selbstaendig). Ich habe einige (nicht viele) grosse und 
kleine, aber sehr unterschiedliche Firmen (auch eine amerikanische) von 
innen erlebt. Bei Einstellungsgespraechen habe ich schon auf beiden 
Seiten des Tisches gesessen (auch bei einem grossen Konzern in 
Muenchen). Resultat: Es gibt sicherlich schlechte, aber auch gute Leute. 
Und natuerlich die Masse Mittelmass. Das war immer so und wird immer so 
bleiben. Ein Bewerber sollte sich ueber seine Position im Klaren sein, 
fuer einen Arbeitgeber besteht die Kunst darin, die vorhandenen 
Faehigkeiten ihrer Bewerber optimal zu nutzen. Frueher wurden junge 
Leute Aelteren zugeteilt und haben so eine Menge gelernt. (so ist es 
auch mir ergangen und ich bin meinen frueheren Kollegen sehr dankbar 
dafuer). Wenn man natuerlich die "Alten Saecke" schon alle entlassen 
hat, um nur (billige) junge Leute zu rekrutieren, bekommt man jetzt die 
Quittung dafuer.
In kaum einem Land der Welt ist das mittlere Ausbildungsniveau so hoch 
wie in Deutschland. Und dann gibt es keine guten Leute? Sicher haben 
Politik und Wirtschaft technische Berufe unattraktiv gemacht. Also gibt 
es wenige, die ein vergleichsweise schwieriges Studium auf sich nehmen. 
Hier gilt das, was sonst gern zum Druecken der Preise gesagt wird: Es 
ist ein Markt, auf dem Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Viel 
Glueck allen Berufsanfaengern!

von BerndS (Gast)


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Bei mir ist es genau umgegehrt. Die letzten Unternehmen, bei denen ich 
das letzte Mal war haben auf mich einen schlechten Eindruck gemacht. 
Allei schon diese dämlichen 0-8-15 Fragen bei diesen Gesprächen gehen 
mir auf den Zwirn.

von dater (Gast)


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Seit einigen Jahren arbeite ich in einer Firma mit vielen Querdenkern, 
nicht Angepaßten und Inhaber von zum Teil sehr abenteuerlicher 
Lebensläufe. Die meisten, wie ich übrigens auch, würden durch das 
Eingangs geschilderte Raster fallen.

Nur - die Firma wird von diesen Leute getragen, wächst seit der Gründung 
ständig, ist in einem weitem Bereich Marktführer und hat zudem ein sehr 
gutes Arbeitsklima. Es werden bei den Arbeitskollegen keine Fehler 
gesucht, sondern die Bewältigung der Aufgaben stehen im Mittelpunkt. 
Viele Probleme werden durch unkonventionelle Lösungen schnell kreativ 
gelöst.

Ich freue mich übrigens über jeden Mitbewerber, dem Papiere und 
Formalien wichtiger sind als Kreativität, Fach- und Sozial-Kompetenz. 
Nicht selten sehe ich diese Firmen an Aufgaben scheitern, die wir selbst 
bereits gelöst haben.

Im übrigen sind falsche Angaben auf Zeugnissen und Hochstapelei kein 
Problem: diese Leute halten selten 4 Wochen durch.

Für uns ist es zwar auch schwer neue Leute zu finden, meist schaffen wir 
es aber doch offene Positionen in angemessenen Zeiträumen zu besetzen.

von Sharan (Gast)


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Und ich schließe mich an und wünsche allen Projektleitern DIE Bewerber, 
die sie verdienen.

von Dieter G. (Gast)


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Hm, der Herr Projektleiter schreibt schon wahre Dinge, auch die Aussage 
mit der Blindleistung ist nachvollziehbar.


Die Reaktionen auf den Beitrag zeigen es auch.

Zahlen wie > 38k bzw. 60k Euro..und die Herren können sich gerade mal 
Ihren Hintern allein abwischen.

Einarbeitung? Kein Problem, aber für 40.000 Euro im Jahr kann ich 
wenigstens ein halbwegs brauchbares Auftreten verlangen, zumindest im 
Bereich von 8Std. am Arbeitsplatz.

Der Rest hier sollte sich mal langsam fragen, in welcher Liga er spielt.
Soviel Misst habe ich noch nie gelesen. Bevor man hier den Hals aufreist 
und bei diesem schönen Wetter seinen geistigen Dünnpfiff verbreitet, 
empfehle ich das Buch "Bewerbertraining" zu lesen.

Bei uns ist es üblich, dass bei Einstellungsgesprächen 2-3 
Nachrichtentechniker mit am Tisch sitzen.
Dementsprechend ist auch der fachliche Eindruck.

Ca. 7 von 10 Bewerbern glauben auch nach dem Studium noch, an die 3 
Ohmschen Gesetze, leider.

Gruß aus Nürnberg

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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Alexander Schreiber in 
nntp://<slrnfloiog.1pd.als@mordor.angband.thangorodrim.de>

> Doch, es gibt Mangel, und den schon seit Jahren. An Ingenieuren und anderen
> hochqualifizierten Fachkräften, die ihre Ausbildung mit Auszeichnung
> abgeschlossen, 20 Jahre Berufserfahrung und zahlreiche erfolgreiche
> Projekte haben. Die bereit sind, 7 Tage die Woche 12-16 Stunden zu
> arbeiten, keinen Urlaub nehmen, nie krank werden, jederzeit auf Zuruf
> überallhin versetzbar sind und als Lohn nur eine handvoll Reis wollen.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Iwan

von Gast x+1 (Gast)


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>Das mit den langen Haaren ist aber extrem oberflächlich, die können
>nämlich gepflegt aussehen.

"Ich habe ja nichts gegen lange Haare, nur gepflegt müssen sie sein."
Ewig nicht mehr gehört - wegen Glatze ;-)

von Henk ten Bakker (Gast)


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>die an die 3 Ohmschen Gesetze, leider.

Es gibt nur ein Ohmsches Gesetz und es gilt auch in der 
Nachrichtentechnik. Man muss es nur auf die differneziellen Größen 
anwenden und richtig interpretieren. Dann man kann alles Formeln 
ableiten.

Das musste ich erst vor eine Woche einem DEUTSCHEN Nachrichtentechnik 
erklären, der wie Du meint, die NT sei etwas Besonderes.

>Der Rest hier sollte sich mal langsam fragen, in welcher Liga er spielt.
Hier im Forum spielen die meisten in der unteren Liga, aber was heisst 
das?

Der Projektlieter sprach von "seinen" Bewerbern. Ich kann diese 
Forderungen alle nachvollziehen, was die Inhalt angelangt.

Nicht nachvollziehen kann ich, daß angeblich so viele Studenten das 
nicht bringen. Anfänger, die sich bei meine Firmen bewerben (dort bin 
ich mit am Tisch, für die Einschidung "Nachrichtentechnik") sind alle 
gut angezogen und gut gepflegt. Die haben auch nie eine zu hohe 
Forderung sonsdern einfach marktnormale Werte.

von Chris (Gast)


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@Henk ten Bakker:

In welchem Bereich sehen Sie eine marktnormale Gehaltsforderung für 
einen Absolventen?

von Henk ten Bakker (Gast)


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In ein Fall hatten wir zu besetzen eine Stelle für die 
Softwareentwickler von eingebettete Mikroprozessoren. Absolventen von 
eine FH wollten 45.000. Das hat die auch bekommen, muss aber 40h 
arbeiten.

In eine andere Fall war es Elektronik für Nachrichtentechnik für 
Signalverarbeitung. Die Bewerber hatte das studiert und eine sonst auch 
gute Universitätsabschluss. Gefordert war 50.000. (Er wollte gleich von 
Anfang an 4ßh arbeiten). Er wurde eingestellt. Also muss die sich mit 
die P-Abteilung geeinigt haben.

Für einen Absolvent von deutscher HF finde ich 45.000 in Ordung. Wenn er 
nur Durchschcnitt ist, soll er 10% weniger nehmen.

Für Universität ist 45.000 ein Minimum.

von Willi Warlord (Gast)


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Hallo,
Ich habe selber einige Bewerbungsgespreche als Stellensucher hinter mit.
6 Bewerbungen und habe dabei 4 Zusagen bekommen. Gut, da ist 23 Jahre 
her ist, es es nicht mehr der Stand von heute. Bei den meisten 
Bewebungsgesprächen wurde sich damals richtig Mühe gegeben den Menschen 
kennen zu lernen. Die Zeugnisse wurden kaum besprochen. Nur eine Firma 
hat mein Fachwissen nachgeprüft. Bei dieser Firma arbeite ich heute 
immer noch.
Ich selber habe aber auch einige Gespräche mit Stellenbewerbern geführt.
Blender erkennt man relativ schnell. Besonders auffällig war die 
Bewerber
wo alles im ersten Moment perfekt aussah. Sie waren meist sehr 
professionel auf das Bwerbungsgespräch vorbereitet worden. Leider sehen 
dann die Anschreiben immer gleich aus und haben dadurch keine Aussage 
mehr. Nach zwei Stunden Bewerbungsgespräch erkennt man dann,  ob der 
jennige die Voraussetzungen erfüllt für seinen neuen Job oder nicht. Dei 
den Zeugnissen sind die absoluten Noten relativ wenig aussagefähig, aber 
die Notenverteilung gibt doch einigen Aufschluß über die Neigungen und 
Fähigkeiten des Bewerbers. Wichtig ist auch die Bereitschaft etwas neues 
zu lernen und sich für Ding zu interesieren die nicht im Lehrplan der FH 
oder Uni stehen. Das ganze Bild muß halt eben passen.
Hochglanzprospekte von Firmen sind immer mit Vorsicht zu geniesen, 
genauso wie super, von Fremden aufgearbeite, Bewerbungsunterlagen. Sie 
sollen die Dinge so darstellen wie man sie gerne darstellt haben möchte. 
Sie haben aber meist wenig mit den tatsächlichen Gegenheiten zu tun.

Willi

von Hans (Gast)


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Firam klein Bewerber gut
Firma groß Bewerber schlecht

von Birger Z. (nohelp)


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@ Willi Warlord:
Du willst keine Blender? Verständlich. Doch wenn einem dieses Spiel 
nicht liegt, ist man auch immer schnell unten durch. Ich war jetzt 
einige Zeit auf Jobsuche und ich hatte doch so manches mal den Eindruck, 
dass die Interviewer gerade auf die glorreichen Blender und aalglatten 
Schönreder stehen. Oder man wurde als Alleinunterhalter angesehen. 
Motto: Wir sind wir und brauchen gar nichts sagen aber erzählen sie mal 
was Schönes und wir schauen dann mal.

von Willi Warlord (Gast)


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Ich bin der Meinung, die Personalabteilungen sehen es meist etwas 
anders,
das man auf beiden Seiten mit offenen Karten spielt. Ein Job ist doch 
meist für beide Seiten ein längerfristige Bindung. Wenn einer der beiden 
Seiten merkt das er über den Tisch gezogen wird, so ist die 
Verrauensbasis schnell dahin. Das Unternehemen hat einen unzufrieden und 
damit häufig einen unproduktiven Mitarbeiter.
Mein Rat, laßt euch unbedingt die Arbeitsplätze zeigen, und fragt die 
Befrager nach ihrem eigenem Werdegang in der Firma und wie sie zu dieser 
Firma gekommen sind. Höflich aber Bestimmt.

Mittlerweile ist es in Mode gekommen das externe Dienstleister die 
Bewerbungsunterlagen sichten und eine Vorauswahl treffen. Da hilft nur
schon vor dem Abschicken der Bewerbungsunterlagen das Nachfragen wie die 
Jobvergabe bei der Firma verläuft. Die EXternen schauen nur nach 
Äußerlichkeiten (Foto, Anschreiben, Noten, Lebenslauf) und haben von dem 
Fachgebiet keine Ahnung. Den Leuten aus den Fachabteilung kann man fast 
immer Vertrauen und geben Sie geben einem eine ehrliche Antwort. 
Versucht aber nicht schlauer als euer neuer Chef zu sein. Der Schuß geht 
fast immer nach hinten los. (Leider)

Willi Warlord

von Jonny O. (-geo-)


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Ich finde ein Bewerbungsgespräch ist auch immer eine Bewerbung auf 
beiden Seiten. Der Arbeitnehmer bewirbt sich um eine Stelle und der 
Arbeitgeber um eine Arbeitskraft. Wenn ich mich bewerbe und ein Gespräch 
führe, dann schaue ich mir die Leute sehr genau an. Wichtig sind mir vor 
allem soziale Aspekte und eine gute Grundstimmung. Was sind das für 
Menschen, mit denen ich einen großen Teil meiner Lebenszeit verbringen 
werde? Welche Motivation ist vorhanden und haben die Leute wirklich ein 
ehrliches Interesse an mir?

Wenn ich ein Personaler wäre, dann würde ich in erster Linie diesen 
sozialen Aspekt anschauen. Wenn die Krawatte nicht richtig sitzt, oder 
die Schuhe schlecht gebunden sind, dann ist das unerheblich wenn mir der 
Mensch authentisch vorkommt und ich das Gefühl habe das dieser Mensch 
sich wirklich für den Job interessiert. Genauso ist es doch mit Lücken 
im Lebenslauf oder anderen Dingen. Das alles ist nicht primär wichtig.

Mit Sicherheit ist da auch eine Menge Instinkt mit im Spiel. Ein 
reibungslos funktionierendes Team braucht einfach eine positive 
Grundstimmung. Und letztendlich soll die Arbeit ja auch Spaß machen. Hey 
– wofür leben wir denn?

Gruß
Jonny

von Skit (Gast)


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Also mal ganz ehrlich , ich bin derzeit Stundent der Technischen 
Informatik im Grossraum Hamburg. Wenn ich bei uns an der FH so am 
Schwarzen Brett die Firmenangebote durchlese glaub ich manchmal, dass 
ich im falschen Film bin.
"Suchen VHDL Entwickler - Gehalt auf Zeitbasis 7€/Stunde"
"Haben Sie ein hervoragenden Abschluss und sind knapp 21 Jahre alt ? 
Dann sind Sie genau richtig bei Uns".

Ich weiss ja nicht wie ihr das so seht, aber ich werde ganz bestimmt 
nicht für 7 Euro pro Stunde VHDL Sachen entwickeln.

Desweiteren haben viele Firmen heute Vorstellungen von Gehältern die 
grad mal so bei 30k liegen.
Und dafür soll ich dann noch Studieren , was sich eh kaum noch einer 
leisten kann!

Meiner Meinung nach ist in Deutschland die Zeit schon lange Reif nach 
einer Revolution auf dem Arbeitsmarkt ! ! !

von Giorgio (Gast)


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>Nur eine Firma hat mein Fachwissen nachgeprüft.
>Bei dieser Firma arbeite ich heute immer noch.

D.h. Du konnst bei den anderen nicht landen, weil sie auch Wert auf 
andere Dinge legten? Da haben wir es doch!

von Willi Warlord (Gast)


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@Giorgio
Bevor du hier herumpolterst, lies doch bitte mal zu Ende.
Von 7 abgeschickten Bewerbungen wurde ich zu 6 Vorstellungsgesprächen 
eingeladen und ich hatte 4 echte Zusagen. Ich konnte mir meinen 
Arbeitgeber aussuchen. Das ganze innerhalb eines viertel Jahres.

Wie sieht denn deine Quote aus.
Wieviele Bewerbungen hast du abgeschickt?

Willi Warlord

von John S. (Gast)


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> 1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
>
> Es ist für einen Absolventen ohne Erfahrung schwer, zu einer
> vernünftigen Gehaltsaussage zu kommen. Man hat kein früheres Gehalt,

Na das ist ja wohl das Einfachste. Wenn man die Firma kennt, und das 
sollte man, weiß man, ob nach Tarif oder nicht bezahlt wird. Und die 
Tarife stehen im Internet. Ansonsten gilt das Statistische Bundesamt.

> 3. Auftreten
> Werte wandeln sich (Wertewandel) und das ist nichts Schlechtes. Jede
> Generation ist anders sozialisiert. Schon Aristoteles hat den Verfall
> der Jugend beklagt.

Sehe ich auch so, jedoch sollte man in Bild des Unternehmens passen. 
Immerhin repräsentiert man was. Da treten viele Unternehmen sehr 
konservativ auf. Im Übrigen sollte das Outfit zum Beruf passen. 
Wollpulli und Schlappen sind vielleicht nichts für einen Großkonzern 
aber vielleicht etwas für eine Werbeagentur. Andersrum wird man bei 
einer Werbeagentur schief angesehen, wenn man in Anzug und Krawatte 
erscheint. Weiterhin gelten hier die Regeln des Revieres. Samy Molchos 
"Alles über Körpersprache" ist ein guter Tipp. ISBN:3442390478

> Wenn man nach einem Bafög-Studium Schulden hat, kann man sich keinen
> teuren Anzug aus dem Modehaus leisten. Als Student laufen die meisten im
> T-Shirt rum. Das ist schon allein die Existenz eines Anzugs viel wert.

Das geht schon. Andererseits kann man die Dinger auch ausleihen.

>
> Das mit den Haaren habe ich überhört. Man darf sich in unserem Land zum
> Glück die Haare immer noch so wachsen lassen, wie man das selbst für
> richtig hält.

Sicherlich. Und in diesem Land darf auch der Personaler immer noch 
"nein" sagen, wenn ihm die haare des Bewerbers nicht gefallen. Ein "Sie 
passen nicht in unser Unternehmen" reicht dazu völlig aus.

> 4. Überzogene Erwartungen
> Woher kommen denn die Erwartungen. Es sind die Firmen, die mit tollen
> Anzeigen für sich werben. Tut mir bitte den Gefallen und betrachtet mal
> einige Anzeigen unter diesem Gesichtspunkt. Da sieht man Mitarbeiter in
> multinationalen Teams, die sich kommunikativ über einen Plan beugen.
> Oder den Projektleiter mit dem Bauhelm vor einem strahlend blauen Himmel

Hier sollte auch der Inhalt verstanden werden. Es gibt 
Muss-Haben-Anforderungen und es gibt Sollte-Haben. Diese beiden Sachen 
werden sehr oft nicht verstanden. Oft ist zu lesen "... ist von Vorteil" 
oder "Wünschenswert..." oder "Idealerweise...". Das sind alles keine 
Anforderungen, die man erfüllen muss und trotzdem glaubt die Mehrheit 
der Bewerber das Gegenteil.

Und woher kommt das alles? Meine Erfahrung ist, dass viele Bewerber der 
Meinung sind, die Bewerbung darf nichts kosten und man soll doch der 
Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden. Diese Meinung wird leider in 
vielen Foren genährt, wobei die Meinung meistens von er4folglosen 
Bewerbern stammt: "Wenn ich keine Stelle bekomme, dann sollst du auch 
keine bekommen."  Jede Absage trägt dazu bei, besser zu werden. Man 
lernt immer dazu.

von Willi Warlord (Gast)


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Ein Punkt habe ich eben noch vergessen. Man sollte sich nicht zuerst bei 
seiner Lieblingsfirma bewerben, sondern zuerst bei den Firmen die nicht 
in die engere Wahl gekommen sind. Das übt ungemein und vermeidet spätere 
Enttäuschungen. Manchmal ist auch ein Glückstreffer dabei den man nicht 
erwartet hat.

Willi

von Hans Dampf (Gast)


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>Man sollte sich nicht zuerst bei
>seiner Lieblingsfirma bewerben, sondern zuerst bei den Firmen die nicht
>in die engere Wahl gekommen sind.

Selten so einen Schmarrn gelesen. Geht's noch?

von Willi Warlord (Gast)


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Das ist definitiv kein Blödsinn. Nach dem Studium hat man den zwar den
Kopf voller guter Ideen, aber die Wirklichkeit sieht doch anders aus. 
Auch
ein Bewerbungsgespäch muß man in der Praxis üben.
Es gibt nur wenige perfekte Menschen. Erfahrung prägt den Menschen. Und
am effektivsten lehrt man aus den eigen Fehlern.
Wenn man dazu bereit ist.
Ich habe mein erstes Bewerbungsgespräch auch in den Sand gesetzt und 
daraus gelernt. Das war einer der erwähnten Absagen.

Willi Warlord

von Werner (Gast)


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1) Nie bei der Firma zuerst bewerben, zu dem man am Ende will! Erst 2 
Jahre woanders.

2) Nie bei der Firma zuerst ein Gespräch haben, zu der man will. Erst 2 
woanders!

Also :

Bei Müller und Meier vorstellen, bei Schulze vorstellen und anfangen, 
dann zu Firma Rübensack und Co wechseln.


>> Es ist für einen Absolventen ohne Erfahrung schwer, zu einer
>> vernünftigen Gehaltsaussage zu kommen. Man hat kein früheres Gehalt,

>Na das ist ja wohl das Einfachste. Wenn man die Firma kennt, und das
>sollte man, weiß man, ob nach Tarif oder nicht bezahlt wird. Und die
>Tarife stehen im Internet. Ansonsten gilt das Statistische Bundesamt.

Wo lebst Duuuu denn?
Weder das Bundesatm noch sonst eine offizielle Quelle kennt aktuelle 
Gehälter. Die kennen nur Durchschnittswerte aus Längsschnittmessungen!

Nene, Poker ist angesagt!

von Daniel D. (daniel1976d)


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Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung...

Ich frage mich wie das geht? Der Berwerber der schon etwas produziert... 
Also bitte....

OK, OK. Wenn wirklich Leute in der Nase popeln, die Schuhe dreckig usw. 
dann muss man diese Leute sieben, ganz klar. Aber lange Haare oder 
vorherige Zeitarbeitsfirmen im Lebenslauf sollten keine Auswahlkriterien 
sein.

Klar wuenscht sich der Arbeitgeben gute bzw sehr gute Leute. Jedoch 
sollte mam ein gesundes Mittelmass finden. Habe selber mal erlebt das 
der Chef nur die Besten der Besten weiter beschaeftigt hat, alles was 
Mittelmass war flog. Schade nur das der Laden nach 2 Jahren dicht 
gemacht hat. Alle wussten das sie sehr gut sind aber es braucht auch 
Leute die den Laden tragen...

von John S. (Gast)


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> Wo lebst Duuuu denn?
> Weder das Bundesatm noch sonst eine offizielle Quelle kennt aktuelle
> Gehälter. Die kennen nur Durchschnittswerte aus Längsschnittmessungen!

Durchschnittswerte reichen aus. Was jedoch manche fordern, ist nicht mal 
das. Und wenn die Firma an einen Tarif gebunden ist, dann ist es noch 
einfacher. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jedoch viele Bewerber 
einfach zu faul sind, sich nach den aktuellen Gehältern zu erkundigen.

>Aber lange Haare

Das Aussehen spielt eine große Rolle. Es wurden verschiedene Tests in 
Banken gemacht. Bei einem wurde ein sehr guter Experte in Shorts und 
Hawaiihemd hingestellt, an anderer Stelle ein Statist in perfektem 
Outfit. Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.

Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.

>Jedoch sollte mam ein gesundes Mittelmass finden.

Vor allem sollte ein gesundes Mittelmaß zwischen Experten und 
Absolventen gefunden werden.

von Gast (Gast)


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>Das Aussehen spielt eine große Rolle. Es wurden verschiedene Tests in
>Banken gemacht. Bei einem wurde ein sehr guter Experte in Shorts und
>Hawaiihemd hingestellt, an anderer Stelle ein Statist in perfektem
>Outfit. Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.

Prima. Und wer konnte den Kunden besser weiterhelfen, der Statist oder 
der Experte?

von John S. (Gast)


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> Prima. Und wer konnte den Kunden besser weiterhelfen, der Statist oder
> der Experte?

Nun, das spielt keine Rolle, da zu dem Experten kaum jemand gekommen 
ist. Da der Statist keine Ahnung vom Geschäft hatte, entstand sehr 
schnell der Eindruck der Inkompetenz. Man geht dann einfach wieder und 
sucht sich eine andere Bank.

Man braucht da auch gar nicht lang rum zu diskutieren und wie ein 
kleines Kind mit dem Fuß aufstampfen, das Outfit muss einfach stimmen. 
Der Personaler sitzt am längeren hebel.

von Carbon-Man (Gast)


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> Das Aussehen spielt eine große Rolle. Es wurden verschiedene Tests in
>Banken gemacht. Bei einem wurde ein sehr guter Experte in Shorts und
>Hawaiihemd hingestellt, an anderer Stelle ein Statist in perfektem
>Outfit. Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.
>
>Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.

Was sucht Ihr eigentlich ? Ingenieuer/Entwickler oder einfach nur 
Vorzeige-Maenchen/-Weibchen `? Ich habe mit solchen 
Powerpoint-Ingenieuren gearbeitet, die kennen sich mit den Weinsorten 
ganz gut aus. Ansonsten fabrizieren sie nur Dreck. Weißt Du (Gast, 
Personaler) woran das liegt ? Weil Leute in Gebieten Entscheidungen 
treffen müssen, von denen sie überhaupt keine Ahnung haben. Du hast 
Leider wirklich keine Ahnung, wenn es Dir nicht gelingt bei 75 Bewerbern 
einen Fähingen Mann/Frau zu finden. Ihr habt dann solche (guten) 
Ingenieure auch verdient. Freuen sich die kleinen Firmen, die für die 
großen die Karre aus dem Dreck ziehen müssen - mit den ausgemusterten 
Bewerbern. :)

von Paul (Gast)


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>Da wird nicht die Hand gegeben beim Eintritt,

Das ist lt. Benimmregel auch richtig. Das Recht, zuerst die Hand zu 
geben, liegt beim Gastgeber und beim Ranghöheren. Es gibt nichts 
Schlimmeres, als ein Angestellter, der ins Büro seines Vorgesetzten 
kommt, Hand weit vorhestreckt und sie dem Chef reicht - das ist falsch. 
Leider wurde auch mir das oft als unhöflich unterstellt, daß ich meinen 
Untergebenen bzw. Gleichgestellten die Hand anbiete, meinem Chef 
allerdings nicht. Das hat nichts mit Aversion gegen den Chef zu tun, 
sondern orientiert sich an Benimmregeln.

von Sonnenschein (Gast)


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Das ist doch bei jedem Vorstellungsgespräch verschieden. Was der eine 
als "unfreundlich" auslegt macht beim anderen einen guten Eindruck. Der 
eine denkt: "Ok, der kennt die Benimmregeln, wer wem die Hand zu reichen 
hat", der andere denkt:"Oh, der ist ja total unfreundlich und reicht 
nichtmal die Hand". Genau so geht es mit dem Lebenslauf weiter. Der eine 
erkennt Teile seines eigenen Lebenslaufes wieder, der andere ist einen 
ganz anderen Weg gegangen.

Genau das Gleiche mit den Arbeitszeugnissen. Der eine hat seinen Job gut 
gemacht und hatte einen nörgelnden Chef: schlechtes Arbeitszeugnis. Der 
nächste hat seinen Job halt irgendwie gemacht, war aber öfters mal mit 
dem Chef einen trinken: top Zeugnis.

Um einen neuen Mitarbeiter zu testen gibt es nur die Probezeit. Im 
Vorstellungsgespräch lernt man den anderen kaum kennen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass bei so vielen Bewerbern nicht 
einer dabei war, der die Anforderungen erfüllt. Wenn einen lange Haare 
so stören, dann kann man das im Gespräch gerne ansprechen. Fürs nächste 
Mal weiss der Bewerber dann bescheid.

Für reine Grossraumbüro/Entwicklerarbeit muss man sich sicher keinen 
Anzug anziehen. Ich habe schon von zweiten Gesprächen gehört, in die man 
mit dem Hinweis "Bitte kleiden sie sich so, wie sie zu unseren Kunden 
gehen möchten" eingeladen wurde. Dem Chef war es egal wie man im Betrieb 
herumläuft, vor Kunden musste der Auftritt jedoch stimmen.

Man sollte auch bedenken, für einen Bewerber ist das Gespräch ab einem 
bestimmten Punkt gelaufen. Dann kann er sagen/fordern was er möchte, den 
Job will er sowieso nicht. Warscheinlich seid ihr so ein Laden...

von Tommi H. (drmota)


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Liebe Studienanfänger in Elektrotechnik Informatik etc. welche Schlüsse 
zieht ihr aus diesen Erfahrungsberichten. Hoffentlich die richtigen.

Macht eine Elektrikerlehre, die werden wirklich überall in Europa 
gesucht im Gegensatz zu Ingenieuren. In Österreich bekommt ihr 40k 
aufwärts. In Norwegen und der Schweiz gibts 50k aufwärts.

Da können die Personaler...... noch lange weiter suchen. Vielleicht ist 
unter 10000 Bewerbern ein passender dabei, der dann irgendwelche Trafos 
wickeln darf.

Wirklich ein sehr sehr guter Artikel vom Projektleiter der sollte an 
alle Abiturienten verteilt werden.

von Jorge (Gast)


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Ich sass mal im Vorstellungsgespräch. Der Chef und fünf andere. Ich 
wurde mit grossen Erwartungen freundlich empfangen. Den Chef kannte ich 
schon von Vorträgen und er war so wie man sich seinen Chef wünscht.

Also ich wurde abgelehnt. Das hab ich noch mal nachgehakt, man kann sich 
schliesslich auch mehrmals dort bewerben.

Er meinte, ihr Mitbewerber hat Vorzüge im Bereich Sozialkompetenz 
gezeigt. Ich habe ihm geantwortet, dass ich seine Entscheidung 
respektiere.

Jetzt frag' ich mich wie kann so jemand innerhalb von 30 Minuten 
feststellen ob jemand Sozialkompetenz hat und wie Sozialkompetenz sich 
definieren und messen lässt.

Schliesslich zeigt die differentielle Psychologie erfolgreich auf was 
Persönlichkeitsfaktoren, Verhaltensmuster und Vorurteile sind.

Für den Fachmann aus dem Bewerbungsverfahren sind solche Themen ein 
weisser Fleck auf der Landkarte, das ist mir klargeworden. Daran lässt 
sich so leicht nichts ändern, auch ausgebildete Psychologen unterliegen 
Vorurteilen.

von John S. (Gast)


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>Macht eine Elektrikerlehre,

Und wen haben Elektriker als Chef?

> Jetzt frag' ich mich wie kann so jemand innerhalb von 30 Minuten
> feststellen ob jemand Sozialkompetenz hat und wie Sozialkompetenz sich
> definieren und messen lässt.

Anhand der Körpersprache.

von Paul (Gast)


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>Jetzt frag' ich mich wie kann so jemand innerhalb von 30 Minuten
>feststellen ob jemand Sozialkompetenz hat und wie Sozialkompetenz sich
>definieren und messen lässt.

Der Hobbypsychologe (Chef) kann das eben. ;-)

von Sonnenschein (Gast)


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Es ist doch einfach die Frage "Ist mir der Bewerber sympathisch?". Das 
weiss man bereits nach einer Sekunde.

von ??? (Gast)


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>Es ist doch einfach die Frage "Ist mir der Bewerber sympathisch?". Das
>weiss man bereits nach einer Sekunde.

Hab die Erfahrung umgekehrt auch schon gemacht. War in 
Vorstellungsgespräch und hab recht schnell festgestellt, dass mir der 
Chef sehr unsympathisch war, hab daher am nächsten Tag meine Bewerbung 
zurückgezogen.

von Klaus R. (klaus2)


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>Macht eine Elektrikerlehre,

..40k schwarz, vielleicht. Aber das ist in der Branche ja auch Usus. :)

von Tommi H. (drmota)


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>40k schwarz

Man braucht sich nur die Auswandersendungen ansehen. Gestern wieder ein 
26 jähriger Tischler der in der Schweiz 20 Euro Stundenlohn hatte.

von Jorge (Gast)


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von Deutscher Ingenieur (Gast)


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>Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.
>Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.

Das ist ein fades Beispiel! Beim Bankkunden gibr es NUR Erstkontakte da 
es kein Vertrauen gibt, also zählt Einschätzung. Beim Ingenieur ist das 
tägliche Können wichtiger!


>>40k schwarz
>Man braucht sich nur die Auswandersendungen ansehen. Gestern wieder ein
>26 jähriger Tischler der in der Schweiz 20 Euro Stundenlohn hatte.

Coole Sendung! Habt ihr den Carsten, den Meister gesehen? Das war ne 
Pflaume! Der Dreieckstisch war angeblich so schwer, daß es eine 
Meisterprüfung hätte sein können. Lachhaft. Der wollte 3500,- NETTO im 
Monat!  3500 Netto !!

von NochEinGast (Gast)


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>Das bedeutet Revolution!

Ich bin sofort dabei!

von Axel (Gast)


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" Auch wer sich viel mit Zeitarbeit herumtrieb hat schlechte Karten,"

Hmm, zu den anderen Dingen ist ja schon viel gesagt worden.

Was aber die Zeitarbeit angeht, habe ich das auch ein paarmal gemacht, 
bzw.meine damalige Firme hatte mich gefragt, ob ich mal bei einer 
anderen Firma aushelfen könnte.

Ich möchte diese Erfahrungen auf keinen Fall missen. Da diese Einsätze 
überwiegend im Ausland waren, habe ich dadurch viel Einblick in fremde 
Mentalitäten und Arbeitsweisen bekommen.Übrigends weiss ich daher auch, 
dass die deutschen Ings im Schnitt es immer noch mit allen anderen gut 
aufnehmen können.

Wer also jemanden mit solchen Erfahrungen gleich ablehnt, muss sich auch 
nicht wundern. Aber wahrscheinlich hast Du nur Angst, dass Dir so ein 
Bewerber mit seinen Kenntnissen Deinen Laden um die Ohren haut.

Gruss
Axel

von John S. (Gast)


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Deutscher Ingenieur wrote:
>>Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.
>>Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.
>
> Das ist ein fades Beispiel! Beim Bankkunden gibr es NUR Erstkontakte da
> es kein Vertrauen gibt, also zählt Einschätzung. Beim Ingenieur ist das
> tägliche Können wichtiger!

Recht hast du, jedoch hat man beim Bewerbungsgespräch i.d.R. keine 
zweite Chance.

Kugel mal:
http://www.google.de/search?hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:en-US:official&hs=2rU&sa=X&oi=spell&resnum=0&ct=result&cd=1&q=vorstellungsgespr%C3%A4ch+der+erste+eindruck&spell=1

von P. S. (Gast)


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Ein Glueck wollte ich nie bei so oberflaechlichen Laeden arbeiten. Da 
gab es schon ein paar schraege Bewerbungsgespraeche, in denen ich sass 
und an deren Ende ich wirklich froh war, dass sich die Firma gleich so 
praesentiert hat, wie sie ist - das hat beiden Seiten viel Frust und 
Nerven erspart.

Da waren so Knueller dabei wie ein 30-seitiger C++-Test oder auch ein 
einstuendiger Streit in dem mir der Interviewer erklaeren wollte, dass 
Java eigentlich die bessere Sprache ist (ich hatte mich auf eine 
C++-Stelle beworben). Bei meiner aktuellen Stelle gab es gar keine 
Fachfragen: Mein jetziger Chef geht davon aus, dass jemand, der sich auf 
eine Stelle bewirbt, auch die noetige Fachkenntnis hat. Bisher hat's 
noch keiner ohne versucht ;^)

Ich bin im Moment auch an eine andere Firma verliehen - das betrachtet 
man hier als Zeichen von Flexibilitaet. Man erwartet hier von mir weder 
Anzug und Krawatte, noch 9h volle Konzentration am Tage und auch nicht 
besondere Sozialkompetenz, sondern "nur", dass am Ende des Tages die 
Arbeit gemacht ist und ich mit meinen Kollegen auskomme.

Natuerlich arbeite ich nicht in Deutschland... und Dank dieses Threads 
habe ich mich auch wieder daran erinnert, warum nicht.

von Panzer H. (panzer1)


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@Peter Stegemann:
In welchem Land arbeitest Du denn?

von ??? (Gast)


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Mit Fragebögen hatte ich auch schon in Vorstellungsgesprächen zu tun.

Scheinbar ist mancher Interviewerr nicht in der Lage anhand von mündl. 
gestellten Fragen und Antworten zu erkennen, welche Fähigkeiten ein 
Bewerber hat.

Sicherlich müssen auch Fachfragen im Gespräch sein, aber wenn das 
"Gespräch" nur aus einen 30-min. Test besteht, kann man wenig von der 
Firma halten.

von G. L. (glt)


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gerhard wrote:
> Frueher wurden junge
> Leute Aelteren zugeteilt und haben so eine Menge gelernt. (so ist es
> auch mir ergangen und ich bin meinen frueheren Kollegen sehr dankbar
> dafuer). Wenn man natuerlich die "Alten Saecke" schon alle entlassen
> hat, um nur (billige) junge Leute zu rekrutieren, bekommt man jetzt die
> Quittung dafuer.

War und bin derzeit in der glücklichen Lage mit älteren Kollegen 
zusammenzuarbeiten - es gibt auch bei den derzeitig schnellem 
Wissensverfall eine Menge, was man von den "Alten Säcken" ;-) lernen 
kann. Die Synergie des "Neuen" (von uns Jungen) mit dem 
"Althergebrachten" (den Baldrentnern) ist eigentlich kaum zu topen. 
Welch "Kapital" mit in Rente geht, erfährt man erst, wenns soweit ist. 
;-)

von Michael (Gast)


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"Was sucht Ihr eigentlich ? Ingenieuer/Entwickler oder einfach nur
Vorzeige-Maenchen/-Weibchen `?"

Ich denke, die suchen einfach nur Leute, die sich nicht wie die berühmte 
"offene Hose" aufführen. Dazu gehört auch, daß eine dem Anlaß 
angemessene Kleidung getragen wird, man signalisiert, daß man weiß, wozu 
ein Friseur da ist und nicht dazu noch in der Nase nach was-auch-immer 
forscht. Die richtige Kleidung zusammenzustellen ist nicht so schwer. 
Jedes halbwegs vernünftige Modegeschäft (also nicht der C&A) kann einen 
hier kompetent beraten. Daß das dann mehr als 30 Euro kostet und auch 
nicht mit 300 Euro getan ist - meine Güte, das nennt man "investieren". 
In sich selbst. Im T-Shirt habe ich mich als Student für nen Nebenjob 
beworben, weil ich grad zufällig dort vorbeigelaufen bin, aber für eine 
richtige Arbeit, nur mit einem Diplomzeugnis als Referenz noch dazu ... 
da fällt mir nur die "offene Hose" ein, ehrlich!

Das hat nichts damit zu tun, daß man später jeden Tag im Anzug antanzen 
muß (außer es ist ein "Weltkonzern", dann ist Freizeitkleidung auch im 
normalen Arbeitsalltag ein "no go"). Ja, ich sitze gerade mit T-Shirt in 
der Arbeit ... weil bei uns Kunden nur nach Ankündigung vorbeischneien, 
da geht sowas. Und ich arbeite auch nicht in einem multinationalen 
Konzern.

Um mal einen Vergleich zu ziehen: seid ihr beim ersten Besuch bei den 
Schwiegereltern (so eure Angebetete es euch überhaupt wert war) in 
dreckiger Jeans und mit verfetteten Haaren aufgelaufen?

Der erste Eindruck zählt. Wenn "Projektleiter" diese Erfahrungen so 
gemacht hat, dann glaube ich ihm, daß er gefrustet ist angesichts der 
Vollnieten, die er über sich ergehen lassen musste.

von P. S. (Gast)


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Panzer H. wrote:
> @Peter Stegemann:
> In welchem Land arbeitest Du denn?

Schweiz.

von P. S. (Gast)


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??? wrote:

> Sicherlich müssen auch Fachfragen im Gespräch sein, aber wenn das
> "Gespräch" nur aus einen 30-min. Test besteht, kann man wenig von der
> Firma halten.

Ich habe selbst schon interviewed und Fragen wie "Was ist ein Deadlock 
und wie wird er verhindert" und "Wie ist die Reihenfolge der 
Destruktoren bei virtueller Mehrfach-Vererbung" kommen bei mir nicht 
vor. Das letzte, was ich im Bewerbungsgespraech hoeren will, ist 
naemlich auswendig gelerntes Uni-Wissen. Meine Fragen fangen meist an 
mit "Was denkst du ueber...". Ich will Erfahrungen und Meinungen. Und da 
ist mir dann ein "Weiss ich nicht, muesste ich mir im konkreten Fall 
ueberlegen." wesentlich mehr wert, als eine Standardantwort aus dem 
Lehrbuch.

Ich frage uebrigens auch immer nach dem letzten Freizeitprojekt...

von Jorge (Gast)


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Es ist zwar Utopie aber eigentlich muss man mit dem/den anderen 
zusammenarbeiten können auch und gerade wenn man den überhaupt nicht 
leiden mag oder auch wenn es einem anderweitig schwer fällt. Schlimmer 
noch wenn die Bereitschaft auf der Gegenseite nicht vorhanden ist oder 
man davon ausgehen muss, dass dieser "Vertrauensvorschuss" nicht bezahlt 
wird. Das wäre dann aber eine zuverlässige realistische Einstellung. Ich 
weiss nicht ob es stimmt aber man sagt über Schweden, dass sie fast 
jeden durchschleppen.

Unrealistisch ist der momentane Brauch, die Leute versuchen 
auszuselektieren in der Hoffnung, dass sich die Hoffnungen erfüllen.

Soweit ist man/ich also noch nicht.

von Sonnenschein (Gast)


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Eines möchte ich noch anmerken:

Ich hatte schon mehrmals den Eindruck, dass die Gesprächspartner einfach 
ihr Programm abspulen und wohl jedem die selben Fragen stellen. Die 
Unterlagen wurden nur überflogen und die Situation des Bewerbers 
überhaupt nicht berücksichtigt. Für alle die nun nach einem Beispiel 
schreien:

Erstes Gespräch gegen Ende des Studiums, Frage: "Warum sind sie denn 
noch auf der Suche, Ings sind doch gefragt wie nie?". Was soll denn das? 
Irgendwann muss man ja mit dem Suchen anfangen. Die Frage hat sowas von 
keinen Sinn wenn man noch acht Wochen bis zur Dipl. Abgabe hat. Das 
Abgabedatum ging aus den Unterlagen hervor.

von Ingenieur (Gast)


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Das ist aber berechtigt, denn die meisten Studenten haben Monate vir 
Ende bereits einen festen Job. Hast du den nicht, ist das schon ein 
Punkt, der zu hinterfragen wäre.

von yxcv (Gast)


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> Das ist aber berechtigt, denn die meisten Studenten haben Monate vir
> Ende bereits einen festen Job. Hast du den nicht, ist das schon ein
> Punkt, der zu hinterfragen wäre.
Mmhh, du schreibst selbst, 'die meisten' und ich würde schreiben 
'einige', so ist zumindest meine Erfahrung. Während der Diplomarbeit hat 
man halt nicht soviel Zeit und kann nicht ständig auf Jobsuche sein.

cu

von Hans (Gast)


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Das ist doch ganz grosser Unfug:

"Wer vor dem Diplom noch keinen Job hat, muss ne Lusche sein..."

Leute, lasst Euch nicht verarschen. Die Luschen sind die mit einer 
solchen Einstellung.

von Ingenieur (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Während der Diplomarbeit hat man halt nicht soviel Zeit und kann nicht
>ständig auf Jobsuche sein.

DAS! ist es doch! Die guten Leute werden von den Firmen aktiv 
kontaktiert und weggesaugt. Die oberen 30% schätze ich mal, die kriegen 
auch überhöhte Einstellungsgehälter, weil sie überdurchschnittlich 
begabt sind und es sich so oder so lohnt, die zu nehmen.

Die nächsten 40% sind das große Mittelmass (40%) und kommen mit einigen 
wenigen Bewerbungen aus. Die werden über den Preis eingestellt, also 
Preis-Leistungsverhältnis, um genau zu sagen: Durchschnittliches 
Leistung, Mittelmäßiger Preis passt halt auch.

Die unteren 30% müssen kämpfen, da 70%-100% der Masse besser sind. Die 
kriegen nur in sehr guten Zeiten einen Job und wenn dann nur zu geringen 
Angeboten.

Siehe PLV-Diagramm: Da liegen alle unter der gelben Linie niedrig im 
Gehalt, weil sie sich für die Firmen nicht lohnen. Sie werden aber 
eingestellt, weil sie gebraucht werden. Noch weniger können die Firmen 
aber nicht zahlen, da die Leute sonst was anderes machen. Die Firmen 
konkurrieren sozusagen hibnsichtlich des unteren Drittels mit anderen 
Branchen und da dort schlechter gezahlt wird, als bei Soft- und Hardware 
(so viele Alternativen hat man ja auch nicht, mit so einem Sutdium) geht 
es rasch runter!

Für BWL-ler sieht es besser aus: Auch mit miesem Abschluss ist immer 
noch was zu erreichen, weil es da ein riesen Auffangbecken gibt.

Für die ganz schlechten 25% sieht es natürlich schwarz aus. Die Packen 
ihr Studium garnicht und dürften in der Grafik die dunkle Zone sein :-)

Hochzahlende Branchen lohnen immer dann, wenn man innerhalb der Branche 
gut ist: Dann liegt das mittlere GEhalt schon hoch und die relative 
Überhöhung schlägt nochmal zu.

von Jorge (Gast)


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>Für die ganz schlechten 25% sieht es natürlich schwarz aus.
So schwierig ist das Zeugs doch gar nicht. Die einzige Schwierigkeit 
besteht darin an den begehrten Rohstoff Geld ranzukommen.

von Michael (Gast)


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> Die einzige Schwierigkeit besteht darin an den begehrten Rohstoff Geld 
ranzukommen.
Was spricht gegen die Rohstoffbeschaffungsmethode "Arbeiten"? Ich hab 
mein Studium z.B. komplett selbst finanziert (komplett = inkl. Miete, 
Lebenshaltungskosten etc.) und kenne auch andere, die das so gemacht 
haben.

Das hat auch den Vorteil, daß man noch während des Studiums einen 
Arbeitsplatz "erarbeiten" kann, die Diplomarbeit bezahlt bekommt und 
auch nicht mit einem Einstiegsgehalt anfangen muß :)

Man muß halt ein bisschen den Ar... hochbekommen.

von P. S. (Gast)


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Ingenieur wrote:

> DAS! ist es doch! Die guten Leute werden von den Firmen aktiv
> kontaktiert und weggesaugt.

Wie soll denn das vor sich gehen? Die Rufen in der Verwaltung an und 
lassen sich die Namen der Top-Ten geben, oder wie?

> Die oberen 30% schätze ich mal, die kriegen

Du schaetzt zu viel und weisst zu wenig. Hast du ueberhaupt schon einen 
Job?

> Hochzahlende Branchen lohnen immer dann, wenn man innerhalb der Branche
> gut ist: Dann liegt das mittlere GEhalt schon hoch und die relative
> Überhöhung schlägt nochmal zu.

Aha. Und man innerhalb der Branche schlecht ist, lohnt sich die 
hochzahlende Branche nicht. Weil, wer sowieso nicht reich wird, kann 
ruhig ganz arm bleiben?

Du studierst BWL, oder?

von Hans (Gast)


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Der studiert nicht BWL. Er arbeitet in der Schweiz.

von Master Zulu (Gast)


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>>Für die ganz schlechten 25% sieht es natürlich schwarz aus.
>So schwierig ist das Zeugs doch gar nicht.

Was glaubst Du, wieviele ihr E-Technik Studium abbrechen oder in 
Richtung Informatik abgebogen sind, oder Wirtschaft!

>Die oberen 30% schätze ich mal, die kriegen auch überhöhte
>Einstellungsgehälter, weil sie überdurchschnittlich begabt sind

Um es genau zu sagen, sind die Firmen sogar ausschließlich an diesen 
Interessiert. Der Rest wird nur genommen, weil nicht jeder die oberen 
30% bezahlen kann.

von Jorge (Gast)


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>Man muß halt ein bisschen den Ar... hochbekommen.
Mir haben sie auch das Studium finanziert.

>Was glaubst Du, wieviele ihr E-Technik Studium abbrechen oder in
>Richtung Informatik abgebogen sind, oder Wirtschaft!

Solange ein Sezessionskrieg geführt wird, wird sich da nichts ändern, es 
ist ein komplexes Phänomen. Ein Grundschullehrer alleinstehend bekommt 
33000 Euro pro Jahr BAT="Bar Auf Tatze". Was ist das, eine 
Behindertenolympiade?

Wenn die Leute abbrechen, dann liegt das vor allem an didaktisch 
schlechter Ausbildung. Gut ich weiss natürlich dass es viele gibt, die 
da nix verloren haben und die nerven dann auch. Und das sind auch nicht 
wenige.

Das "divide an conquer" sollte auf die zu Probleme im Arbeitsalltag 
beschränkt bleiben. Die Krise muss erst richtig tief gehen, damit sich 
etwas ändert. Menschen, die von Berufswegen "genial" sind müssen eine 
Lösung suchen.

von Ingenieur (Gast)


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Solche Sätzen kommen dabei raus, wenn man morgens VOr 6.00 ohne Kaffee 
kurz nach dem Aufstehen und mit schlaftrunkenen Augen im Internet 
postet.

von Willi Warlord (Gast)


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Hallo
Die damals bei uns das Studium abgebrochen hatten es auch nicht drauf. 
Die
meisten sind in Mathe auf die Schnauze gefallen. Physik und E-technik 
bauten ebenfalls auf Mathe auf. Ein Prof sagte immer das nur das was man 
berechnen kann auch verstanden hat. Er hatte recht.

Willi

von Max (Gast)


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Nur weil man etwas berechnen kann muss man es noch lange nicht 
verstanden haben.
Das wird oft verwechselt. Vor allem von Professoren.

von urz (Gast)


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"Was glaubst Du, wieviele ihr E-Technik Studium abbrechen oder in
Richtung Informatik abgebogen sind, oder Wirtschaft!"

Was soll das jetzt heißen? Das E-Technik so schwierig und 
Info/Wirtschaftszeug so viel einfacher ist? Komische Arroganz
ist das, es gibt einfach unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen
Fähigkeiten, unterschiedliche Studiengänge etc pp. Ich kenn auch ein 
paar
Leute die von Info auf E-Technik umgesattelt ham weil die doch viel
formalere Mathematik ihnen die Schuhe ausgezogen hat.

Wenn ich mir das Arbeitspensum unserer Wirtschaftsingenieure hier 
anschaue, das hält kein Info/E-Tech lang aus, und die machen fachlich 
ziemlich viel "Ingenieurszeug". Klar die ham die einzelnen Sachen nicht 
so drauf wie der Spezialist für das jeweilige Thema, aber dafür breit 
gefächert und auf keinen Fall irgendnen Luschenzeug, die hören die 
echten Vorlesungen.

Ich denke Leute die ständig andere kleinreden wollen, ham nen Problem 
mit ihrem eigenen Selbstwertgefühl. Dann hallunziniert man sich eben mal 
schnell in die "E-Techniker-Elite".

Für mich ist jeder der was anderes kann als ich nen interessanter 
Gesprächspartner von dem man potentiell was lernen kann.

von Spötter (Gast)


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"Wenn ich mir das Arbeitspensum unserer Wirtschaftsingenieure hier
anschaue, das hält kein Info/E-Tech lang aus, und die machen fachlich
ziemlich viel "Ingenieurszeug"."
 ---

UNI- Gemeinschaftsseminar:
Liebe Studenten, lernen Sie bittte die ersten 53 Seiten des Hamburger 
Telefonbuchs auswendig.

Mathematiker:                      Muss ich es auch beweisen ?
Elektrotechniker / Maschinenbauer: Warum ?
BWL-er:                            Bis wann ?

von Matthias L. (Gast)


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>Liebe Studenten, lernen Sie bittte die ersten 53 Seiten des Hamburger
>Telefonbuchs auswendig.

>Mathematiker:                      Muss ich es auch beweisen ?
>Elektrotechniker / Maschinenbauer: Warum ?
>BWL-er:                            Bis wann ?

Die Antworten fallen anders aus:

Ingenieur:      Wie groß darf der Fehler sein?
BWLer:          Das rechnet sich doch nicht!
Jura:           Bis wann?

von ??? (Gast)


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>Mathematiker:                      Muss ich es auch beweisen ?
>Elektrotechniker / Maschinenbauer: Warum ?
>BWL-er:                            Bis wann ?

Soll das jetzt beweisen, das BWLer alles machen (bzw. sie nicht über 
gestellte Aufgaben nachdenken) oder das E-Techniker von Natur aus nichts 
machen ohne den Sinn zu hinterfragen?

von Ingenieur (Gast)


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>Die damals bei uns das Studium abgebrochen hatten es auch nicht drauf.
>Die meisten sind in Mathe auf die Schnauze gefallen.

Sehr richtig. Es waren sogar mehr, als 20%, die das erwsicht hat.


>Was soll das jetzt heißen? Das E-Technik so schwierig und
>Info/Wirtschaftszeug so viel einfacher ist?

Nur so am Rande : Ich kenne persönlich 7 ehemalige 
Elektrotechnikstudenten aud unserem Anfängerjahrgang von über 200 
Studenten, die alle durch die Physik / Mathe, oder theoretische 
gerasselt sind, ihr Studium nicht geschafft hätten und dann schnell auf 
Wirtschafsingenieur umgesattelt haben. Insgesamt sind etwa 40 Leute 
nichts durch das Grundstudium gekommen.

4 von den genannten 7, die ich kenne (wieviele sonst noch umgesattelt 
haben, weis ich nicht), haben den Wirtschaftsingenieur FH abgeschlossen, 
3 sind dann letztlich total ins BWL gewechselt. Von denen hat es einer 
nicht geschafft und flog wegen unzureichender Mathe.

Wenn man sich das Technische und die komplizierte Mathe wegspart, kommt 
man also in WIWI noch ganz gut durch, wie mir scheint. BWL ist nicht so 
anspruchsvoll. Punkt.

von Matthias L. (Gast)


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>BWL ist nicht so anspruchsvoll. Punkt.

FULL ACK!

Zumindest nicht von der Mathematik/Technik her. Das bischen 
Strichrechnung was die brauchen machen die eh mit Excel. Von DGLs 
(DGLen) haben die doch noch nie was gehört...

von Ingenieur (Gast)


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Ein paar DGLs gibt es dort schon. Die Wirkzusammenhänge sind ja in 
ähnlicher Weise verkoppelt, wie die Elektrik - betrachte mal den 
Kaptitalzinsmarkt. Aber diese sind auf dem Niveau vom ersten Semester 
E-technik.

BWL ist schon überwiegend Sachwissen!

von P. S. (Gast)


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Als Informatiker bin ich durchaus auch der Meinung, dass es in der 
Informatik recht einfach ist, sich irgendwie durchzuwurschteln. Im 
Studium ist doch die einzige echte Huerde Mathematik - lustigerweise 
braucht man die als Informatiker in der Praxis am allerwenigsten. Auf 
jeden Fall sieht man das Resultat nachher in den Firmen: Wenn's crasht, 
wird es halt neu gestartet. Und wenn man sich hier so durch die Threads 
wuehlt, sieht man das doch auch - bei so mancher Frage graust es einem 
doch - werden die Leute dafuer auch noch bezahlt? Ich habe schon 
genuegend ITler gesehen, die nicht in der Lage waren, ein Buch in die 
Hand zu nehmen und sich mal was zu erarbeiten - die hatten im Studium 
auch immer einen Dummen an der Hand, der ihnen alles diktiert hat :^(

von Michael W. (noice)


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Naja, scheint ja dann doch eher auch von der Hochschule abhängig zu 
sein. Von über 200 sind nur 40 im E-Technik-Grundstudium hängen 
geblieben? Bei unseren Informatikern sind 40 durchgekommen! Der 
beliebteste Strohhalm war das E-Technik-Studium, später auch 
Mechatronik.
Man kann das so also wohl nicht verallgemeinern.

von Ingenieur (Gast)


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>Von über 200 sind nur 40 im E-Technik-Grundstudium hängen geblieben?

Im Grundstudium schrieb ich. Im Hs waren es locker nochmal soviele. 
Angeblich sind aus unserem Jahrgang etwa knapp 60% durchgekommen. Da 
sich  aber im HS Vieles teilt, habe ich nicht mehr den Überblick, über 
das, was die anderen "Abgänger" so gemacht haben. Kann sein, daß da auch 
noch welche abgebogen sind.

>Informatiker in der Praxis am allerwenigsten (Mathe)

Aber nur, wenn Sie Struktursoftware schreiben. Wenn es um 
Signalverarbeitung, Analysensoftware und andere theoretische 
Betrachtungen geht, ist ohne Mathe nix zu wollen.

Kannst aber schon Recht haben, daß viele IT-Mannen sich ohne Mathe 
durchmogeln: Ich habe in meiner Anfangszeit mal in einer 
Softwarewarefirma mitentwickelt, die Finanzanalysen betreibt. Die 
Formeln waren schon heftigst, muss ich sagen und die haben vorzugsweise 
auf Ingenieure zurückgegriffen, sowie auf Mathematiker - Informatiker 
gab es da kaum einen und BWL-Männer überhaupt gar keinen. HeHeHe ...

von Hans (Gast)


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You are lucky.

Ich habe 1984 angefangen (FH München E-technik). Da hat es bis zum 
Vordiplom 70% geplättet.

von Willi Warlord (Gast)


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Bei uns, Fh-Koblenz 1982 E-Technik, haben es von 110 Leuten im ersten 
Semester nur 45 ohne Beulen bis zum Diplom gebracht.

Willi

von juxeii (Gast)


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zum thema schwierigkeitsgrad informatik vs. e-technik:

diese diskussion halte ich für sinnlos, wenn man die voraussetzungen 
ausser acht lässt. ich beschränke mich auf die UNI.
hab selbst informatik(auf diplom) studiert und im nebenfach e-technik 
gehabt.
aus meiner sicht ist ein stoff "schwer", wenn man dafür wenig oder kein 
interesse aufbringen kann.
ich habe die mathe in e-technik als grundverschieden von der informatik 
erlebt. bei uns (ulm) besteht mathe grösstenteils aus logik.
meine diplomarbeit handelte von algorithmik, also im weitesten sinne 
theoretische informatik. ich habe mir das nur deswegen "angetan", weil 
bioinformatik eine direkte anwendung daraus ist und meine motivation 
dort sehr hoch war.
jemand der noch nie mit e-technik in verbindung gekommen ist, der wird 
erstmal schnaufen müssen mit laplace-trafo, dgl's u.ä. ebenso dürfte es 
einem e-techniker nicht einfach fallen, korrektheitsbeweise von 
algorithmen zu führen. zumindest am anfang nicht. es bedarf eben fleiss, 
interesse und zeit.
ich habe etwa gleich viele studenten erlebt, die zur e-technik 
gewechselt sind wie anders herum. dies geschah aber meistens aus einer 
sich gewandelten interessenslage. der begriff "schwierig" war dabei nie 
ein thema, ausser vielleicht im grundstudium. dort ist es aber 
verständlicher, weil man als neuling noch keinen tieferen einblick hat 
und sich alles erstmal setzen muss.

just my 2 cents

von Jorge (Gast)


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Dass die Hälfte auf der Strecke bleiben findest du in jedem Studienfach. 
Dann eben nur nicht wegen Mathe.

Der Numerus Clausus in Medizin hat Leute die für ne Eins in Religion 
über Leichen gehen bevorzugt. Die dummen Streber hat man sich 
rangezüchtet. Mittlerweile wird ein grösserer Teil der Plätze nach 
Auswahlgespräch intern vergeben. Da hat man wieder viel Subjektivität 
bei der Entscheidung drin.

Egal wie man eine Zäsur legt es wird immer dazu führen dass man falsche 
Positive und falsche Negative mitschleppt.

"Dienstleister" sind ein eigenes Thema. Ich habe nie irgendwas 
eingetragen. Meine Adresse haben Sie offensichtlich. Meine Koordinaten 
können Sie unter www.google.de anzeigen lassen...

von P. S. (Gast)


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Ingenieur wrote:

> Aber nur, wenn Sie Struktursoftware schreiben. Wenn es um
> Signalverarbeitung, Analysensoftware und andere theoretische
> Betrachtungen geht, ist ohne Mathe nix zu wollen.

Das ist aber doch der groesste Teil, sogar im Finanzumfeld - fuer die 
Mathematik gibt's dann Spezialisten. Das Formelwerk verstaut man sowieso 
besser gekapselt, dann ist es leichter testbar. Das ist jetzt nicht nur 
so eine Theorie, zumindest den ersten Teil kenne ich so schon aus der 
Praxis. Es kann auch kaum anders sein, denn ist es kaum moeglich 
jemanden auszubilden, der sowohl bei der Softwareentwicklung, als auch 
bei der Mathematik die noetige Tiefe erreicht.

von Willi Warlord (Gast)


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Für mich ist das kein Streit. Vielen hatten einfach nicht die 
Voraussetungen für ein anspuchsvolles Ing.Studium. Die Profs zeigen 
einem wom man Lücken hat. Schließen muß man Sie aber selber. Wenn man 
dazu nicht bereit ist, besonders bei Mathe gehts halt eben in die Hose. 
14 Tage vor einer Klauser kann man in diesem Fach nicht das nachholen 
was man während des Semesters verpennt hat. Bei Fächer, wo man viel 
auswendig lernen kann ist das kein Problem. In den Fächer habe ich 
damals kurz vor der Klausur,
das heißt am Abend bzw in der Nacht davor, den Kram reingezogen und 
dabei gute Noten geschrieben. Genauso schnell habe ich das ganze aber 
wieder vergessen.

Willi Warlord

von Christian J. (elektroniker1968)


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Hallo,

ich habe an der Uni Bochum Masch-bau studiert und Mathe war der Hammer 
und völlig an der Wirklichkeit vorbei. Es hat viele von uns ds Leben 
gekostet uns mit so einem Sch.... wir Hilbert Räumen und 
part.inhomogenen Diff.gleichungen zu beschäftigen, die kein Mensch je 
wieder braucht und wo schon damals keiner verstanden hat wofür die gut 
sind.

Die vielen 3er und 4er im Zeugnis wegen der münflichen Nachprüfung hätte 
ich lieber gegen ein gutes FH Studium eingetauscht!

40% sind durchgekommen, bei manchen Klausuren sind bis zu 80% 
durchgerappelt, zB Dynamik. Das habe ich im zweiten Anlauf nur im 
mündlichen gepackt, sonst wäre der Ofen aus gewesen.

Ob diejenigen, die gut mit 8 Semestern durchkamen jetzt zur Elite 
gehören weiss ich nicht, viele waren auch einfach nur Fachidioten und 
bemutterte Milchreis-Bübchen. Anstrengen mussten die sich nie: ihr IQ 
war so hoch, dass sie das spielend begriffen, es war ohnehin jedes fach 
nur Mathematik und wer in Mathe keine Leuchte war hatte keine Chance, 
auch wenn er den Stoff sonst verstand. Und da erinnere ich mich an den 
Schmachtlappen, der seine Promotion nach 12 Semestern gemacht hatte und 
mit Summa Cum Laude abgeschlossen hatte: 100% Fachwissen und 0% 
Sozialkompetenz, ein kleiner Giftzwerg, der nur für sich strebte und 
ständig bei den Profs vorne nach der Vorlesung stand.

Nee danke, auf die Sorte verzichte ich lieber, auch in meinem 
Arbeitsumfeld. Diese "Helden" sind nicht teamfähig und halten immer zu 
den Chefs wenn es gegen Kollegen geht.

Just my two cents.

Christian

von Willi Warlord (Gast)


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Um wieder auf Thema zurück zukommen. Bei einen Vorstellungsgespäch
wird man haufig auf die Studiendauer angesprochen. Ich habe selber an 
der Stelle bei Bewerbern herumgebohrt.
Eine ehrliche Antwort kommt dabei wesendlich besser herüber als 
irgendwelche unglaubwurdigen Ausflüchte.

Hier mal eine Liste.

Mein Prof wurde krank.
Ich hatte eine Blackout.
Ich habe die Vorlesungen zeitlich nicht koordienieren können.
Das Lehrbuch war vergriffen.
Ich habe andere Scheine den Vorzug gegeben.

Alles ist unglaubwürdig.!

Willi

von türkiser Bär (Gast)


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Lange Studiendauer heisst ja nicht, daß man es nicht schneller hätte 
machen können. Im Gegenteil: Schneller ist einfacher, denke ich.

Auch darf man Nettodauer und Bruttodauer nicht verwechseln. Ich habe 
wegen Nebnberuf auch scheinbar! lange studiert, aber wohl dogar weniger 
Zeit für die gleichen Ergebnisse aufwenden müssen, als viele andere.

von dieter (Gast)


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>Schneller ist einfacher, denke ich.

kannst du das genauer erklären?

von Hans (Gast)


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@Christian K.

Du sprichst mir aus der Seele.

Genauso wars bei uns in München - abgehoben, unpersönlich, kein Mensch 
wusste wozu der Kram gut sein soll.

Und saumässig schwer. 70% bereits nach dem 2. Semester ausgeschieden. 
Wer dann noch die Widerholungsprüfung nicht gepackt hat, war endgültig 
draussen.

Das schwerste Fach war technische Mechanik im ersten und zweiten 
Semester, da hat's die allermeisten bereits derbröselt.

Und von "Sozialkompetenz" oder pädagogischen Fähigkeiten der Professoren 
brauchen wir gar nicht zu reden, weil nicht vorhanden.

Ausserdem war das damals ein Massenbetrieb. Über 700 
E-Technik-Studenten. Die sassen überall rum, auch auf dem Boden, auf den 
Treppen und den Fensterbänken. 200 sind bis zum Schluss durchgekommen.

Da mussten die halt sieben ohne Ende, weil die Kapazitäten nicht da 
waren.

Nach dem Vordiplom wurde es wesentlich stressfreier.

Insgesamt habe ich an meine Zeit an der FH München keine besonders guten 
Erinnerungen. Ich war froh, als ich mein Diplom hatte und mit dem 
Scheissladen nichts mehr zu tun hatte.

von Christian J. (elektroniker1968)


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>>wird man haufig auf die Studiendauer angesprochen.

12 Semester! Warum?

jede Menge Parties, Kumpels, Frauengeschichten, LKW Fahren zum Geld 
verdienen, durchgefallene Klausuren nachholen.

Ich hatte einfach keine Lust die 20er jahre meines Lebens nur mit Arbeit 
vollzupflastern. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit und Büffeln bis 
zum Grabe. Nur die Deutschen sind so bekloppt das zu denken. Die 
Bochumer "Szene" hatte jede Menge für Studenten zu bieten.

Bereuen?

Keine Sekunde bereue ich die beste Zeit meines Lebens !!! Wenn ich 
allein an die kultigen Medi-Parties denke, die süssen Medizinerinnen...

Doch vielleicht, die sinnlosen 3 Jahre in einer Verbindung haben ein 
ganzes Semester gekostet, den Krampf hätte ich mir sparen können.

... auch wenn der Schock nach Berufsstart, der Verlust der vielen 
Kumpels nach Umzug zum Arbeitgeber etc. ganz erheblich war und ich 
gleich die erste Probezeit nach 2 Monaten versemmelte, 200km weg von zu 
Hause und ich meine erste Lebenskrise fiel aber richtig tief. Naja, ist 
11 Jahre her....

Christian

von John S. (Gast)


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> Es hat viele von uns ds Leben
> gekostet

Selbstmord? Aus Frust?

von Willi Warlord (Gast)


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Es geht auch anders. Ich hatte mit knapp 25 Jahren mein Diplom, eine 
abgeschlossen Berufsausbildung mit Gesellenbrief und und schon mein
Wehrdienst hinter mir. Und ich war bei weitem nicht der jüngste.
Ich mußte auch nie eine Klausur nachschreiben und konnt daher in den
Semesterferien mir meine Kohle verdienen.
Willi

von gast (Gast)


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>Selbstmord? Aus Frust?

Gibts immr wieder. Beliebt ist der Sprung vom Dach/oberem Stockwerk.

von Ingenieur (Gast)


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>Die Bochumer "Szene" hatte jede Menge für Studenten zu bieten.
Stimmt! Besonders, wenn ich im Pott unterwegs war und aufgelegt hatte!

Warst du auch in Oberhausen in Dortmund?


>>Selbstmord? Aus Frust?
>Gibts immr wieder. Beliebt ist der Sprung vom Dach/oberem Stockwerk.

Leider ja! Viele junge Leute haben Probleme mit der Seele, wenn sie aus 
der unbeschwerten Jugend rauskommen und plötzlich sehen, daß es im 
Arbeitsprozess Fallstricke und Probleme gibt. Für Studenten kommt der 
Punkt sehr spät, weil sie gut genug waren, um die Schule locker zu 
packen. Einige kriegen in der Uni dann Schwierigkeiten und sind am 
Verzeifeln.

An meiner Uni haben ich 2 Selbstmorde mitbekommen, einer davon sogar aus 
meinem Jahrgang. Der hat ganz oben ein nicht zu öffnendes Fenster 
zuschlagen und ist hinterher. 7./8. Stockwerk.

von Jorge (Gast)


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Ich gehöre selbst nicht dazu, habe aber jemanden im Bekanntenkreis mit 
erstklassigen Referenzen - promoviert - Streber pur. Man kann das schon 
auf dem Passfoto erkennen. Der arme Hund kriegt keine Stelle. Niemand 
will mit ihm zusammenarbeiten. Zeitarbeit und Dienstleister geht nicht. 
Die gehen davon aus, dass der den Laden verklagt.

von Hans (Gast)


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>>Selbstmord? Aus Frust?

>Gibts immr wieder. Beliebt ist der Sprung vom Dach/oberem Stockwerk.

Ja. Ist an der FH München passiert, in den 80ern. Danach war bei der 
Notenbekanntgabe immer ein Seelsorger anwesend. Kein Witz, hab ich 
selbst gesehen, den Pfaffen.

von Ingenieur (Gast)


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"Der arme Hund kriegt keine Stelle"

Kann ja nicht sein. Da muss er eben in den Gesprächen etwas den Gang 
rausnehmen und locker werden.

von Jorge (Gast)


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Wenn einer Selbstmord macht, dann steckt meist eine massive Erkrankung 
dahinter (echte Depression). Äussere Umstände spielen nur eine 
mittelbare Rolle (ausser vielleicht wenn einer während des 2ten 
Weltkriegs beim Bombenangriff überlebt). Eine solche Erkrankung kann 
jeder haben/bekommen da rutscht man unwissentlich rein und erkennt die 
Gefahr nicht. Bestimmte Gruppierungen nutzen allerdings 
vorsätzlich/unwissentlich diese Ausnahmesituation für ihre Zwecke.

von Atavar74 (Gast)


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@Projektleiter (Gast) (Ursprungsposting)

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
Moment mal... FORDERN darf man ja wohl mal. Dann muss eben ein 
Gegenvorschlag gemacht werden. Wofür wirst Du denn bezahlt, wenn Du 
nicht verhandelst?

2. Lügen und betrügen
Es ist schon traurig, wenn die Absolventen sich gezwungen fühlen, Fehler 
mit kriminellen Mitteln zu übertünchen, um überhaupt eingeladen zu 
werden. Die 'Ehrlichen' hast Du wohl erst gar nicht eingeladen, weil sie 
Deinen hohen Ansprüchen nicht genügen? Da bleiben ja nur die Betrüger... 
Selber Schuld.

3. Auftreten
Ingenieure können gut mit Maschinen, sonst wären sie ja was anderes 
geworden. Einem Computer und auch dem Dozenten ist die Frisur egal. Und 
die richtige Krawatte und einen teuren Anzug von einem Technokraten zu 
erwarten ist ja wohl irrwitzig.
Sicherlich werden die Soft-Skills in den Unis&FH vernachlässigt, und da 
sollte unbedingt nachgebessert werden. Eigeninitiative ist sicherlich 
hilfreich, aber auch Selbsterkenntnis, und das fällt ja jedem schwer.

4. Überzogene Erwartungen
Ingenieurarbeit ist langweilig? Naja, schon möglich... Aber Deine 
Formulierung klingt, als wenn DU ziemlich frustriert bist. Wenn einer so 
penibel auf Ästhetik achtet, wird der schnell in die Geschäftsleitung 
abgeschoben, damit er nicht die wirklichen Arbeiter beleidigt und 
rausekelt.
(Siehe Dilbert - Prinzip auf Wikipedia)

Wenn man Dich so hört, denkt man, dass Du nur mit Analphabeten und 
debilen Typen zu tun hast. Aber immerhin haben diese Leute ein hartes 
Studium hinter sich.
Hast Du denn jetzt einen gefunden? Wenn nicht, bist DU nämlich der 
Versager!

von P. S. (Gast)


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Was sind denn eigentlich diese Softskills, von denen immer gesprochen 
wird? Wenn ich mir so ansehe, welche Faehigkeiten man haben muss um in 
den Augen von Vorgesetzten zu glaenzen und auf die Karriereleiter 
gelassen zu werden, kann ich getrost auf diese Softskills verzichten.

von Jorge (Gast)


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Alice Schwarzer meint, schwarze Sklaven sollen nicht lachen wenn ihr 
Massa sie nicht ebenbürtig behandelt. Ebenso sollten Frauen sich nicht 
unterwürfig verhalten, wenn sie so als ob behandelt werden. Die 
Menschen, auch die hier im Forum übernehmen _freiwillig und 
unaufgefordert_ die unausgesprochenen Normen der Menschen in 
Machtpositionen (Feldwebel, Dienstleister, ZA-Firma, Professor, Dozent, 
Tutor).

Was mir zu erwähnen wichtig erscheint. Es gibt hier vielfältige 
Äusserungen in dem Stil "kann mir nicht passieren", "halt selber 
schuld", "kein Wunder eben blöd", "soll sich halt zusammenreissen, das 
musste ich auch".

Solange einer sich unter Wert verkauft, was übrigens gegen das 
Berufsrecht und auch gesetzwidrig ist solange wird ein 
Minderwertigkeitskomplex von unseriösen Leuten schamlos ausgenutzt. 
Wucher ist natürlich genauso unrecht, da wird sich aber niemand 
beschweren.

Die Gehälter sind wie die Hoffungen in den neuen starken Mann anfangs 
hoch und neigen sich dann über realistisch bis zum Rausschmiss. Vor 
allem Chefs halten die Realität am allerwenigsten aus. Nach der ersten 
Widerrede ist sowieso Schluss.

von Sven L. (friemler)


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Jorge wrote:
> Vor
> allem Chefs halten die Realität am allerwenigsten aus. Nach der ersten
> Widerrede ist sowieso Schluss.

Nun ja, dann war's wohl doch nur'n Vorgesetzter. Muß ich nicht haben.

von Jorge (Gast)


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>Nun ja, dann war's wohl doch nur'n Vorgesetzter. Muß ich nicht haben.
Auch wieder wahr.

von Lutz (Gast)


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Sehr interessante Beiträge.
Ich denke dass es darauf ankommt ob jemand etwas kann. Studium, 
Abschluss, Noten..irrelevant. Das ist in einem klassischen 
Bewerbungsgespräch meiner Meinung nach auch nicht herauszufinden.
Es gibt Informatik Absolventen die keine Ahnung vom programmieren haben 
und ich kenne Freiberufler die nicht studiert haben und die komplexeste 
Software schreiben. Ich bewerbe mich zb grundsätzlich nicht bei 
grösseren Firmen und gehe auch nicht in Assessmentcenters. Wenn ich mich 
als Bewerber schon beim kennen lernen wie ein Verbrecher fühlen muss, 
habe ich ehrlich gesagt auch kein Interesse mehr an dieser Firma.

von Hä? (Gast)


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@Lutz

>Wenn ich mich
>als Bewerber schon beim kennen lernen wie ein Verbrecher fühlen muss,
>habe ich ehrlich gesagt auch kein Interesse mehr an dieser Firma.

Wie Recht du hast, aber leider trifft das auf die meisten Firmen zu
weil sich jeder Chef wie eine Gottheit fühlt und vom Fußvolk gefälligst
angebetet gehört. Behandlung auf gleicher Augenhöhe gehört nicht zur 
deutschen Unternehmenskultur. Man müßte ähnlich wie bei 
Hauptuntersuchungen
an Kraftfahrzeugen in gleichen Zeitabständen die Personaler erst mal zu 
verständig wohlwollenden Sozialisten umerziehen, weil die bei längeren
Zeitabständen sonst wieder alles verlernen und ins alte Klischee 
zurückfallen.

Es ist nicht meine Schuld, das die Welt so ist, wie sie ist, aber es
ist gewiß meine Schuld wenn die Welt so bleibt, wie sie ist.

Jeder kann etwas verändern.
Das könnt Ihr glauben.

.

von H.H. (Gast)


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Moin, ohne Personalabteilung,die mehr Wert auf geputzte Schuhe und 
Schlips, bei einem Vorstellungsgespräch legt,hätten wir auch genug gute 
Mitarbeiter.

Das Herr "Projektleiter" als Ing. heute weniger verdient,als ein 
Schlosser in seiner Region,ist völlig normal,weil die Einstiegsgehälter 
jetzt wesentlich höher sind.

Herr "Projektleiter" scheint aber auch nicht so qualifiziert zu sein,um 
einen
nach jetzgen Gesichtspunkten angemessenen Ing.-Lohn zu fordern.



mfg,H.H.

von John S. (Gast)


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> Solange einer sich unter Wert verkauft, was übrigens gegen das
> Berufsrecht und auch gesetzwidrig ist solange wird ein
> Minderwertigkeitskomplex von unseriösen Leuten schamlos ausgenutzt.

Wenn also ein Professor Taxifahrer wird, ist das gesetzwidrig?

von Hä? (Gast)


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Wenn also ein Professor Taxifahrer wird, ist das gesetzwidrig?

Da arbeitet er ja nicht als Professor, sondern als Taxifahrer.
Erst wenn der Professor als Professor arbeitet und wie ein Taxifahrer
bezahlt wird ist es wohl Gesetzwidrig, vor allem aber sittenwidrig,
was auf das selbe herauskommt.

von John S. (Gast)


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Hä? wrote:
> Wenn also ein Professor Taxifahrer wird, ist das gesetzwidrig?
>
> Da arbeitet er ja nicht als Professor, sondern als Taxifahrer.

Er verkauft sich ja auch dann unter Wert.

> Erst wenn der Professor als Professor arbeitet und wie ein Taxifahrer
> bezahlt wird ist es wohl Gesetzwidrig, vor allem aber sittenwidrig,
> was auf das selbe herauskommt.

Wird ja immer bunter. Das Gesetz hätte ich gern mal gesehen.

von Jorge (Gast)


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§ 612 BGB
Vergütung

von John S. (Gast)


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Jorge wrote:
> § 612 BGB
> Vergütung

Weder das eine, noch das andere trifft es.

Nochmal zum Verständnis:

> Solange einer sich unter Wert verkauft, was übrigens gegen das
> Berufsrecht und auch gesetzwidrig ist

von Insider (Gast)


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Hallo ,

bzgl "sehr interessante Beiträge" kann man nur beipflichten .

Hier in dem Forum hab ich mal gelesen ,daß hier nur das "untere Segment"
sich tummelt - nun dem würde ich nicht zustimmen ( selbst Unternehmer )
So eine Geisteshaltung ist als arrogant und praxisfremd einzustufen,weil
damit eine gewisse Bodenständigkeit verloren geht.

Dem Herrn "Projektleiter" muß ich attestieren, daß er wie viele seiner
Kollegen mal auf Weiterbildung gehen sollte.

Seine Attitüde ist genau das ,was seit Jahren "antrainiert" wurde um 
sich
mit Mondkriterien das "Bewerbergeschmeiß" vom Halse zu halten.

Wie richtig konstatiert ,sollten einige sich mal selbst an die Nase 
fassen
und überlegen ,warum es keine Fachkräfte gibt bzw man vielleicht 
weltfremde
Vorstellungen und Behandlungsmethoden an den Tag legt.

Das mit den Lebenslauflücken oder Zeugnissen ist ein Problem, aber bei
genauer Betrachtung selbstinduziert.

Selbst Toparbeit in kurzer Zeit ( und deswegen Rausschmiß ) wird trotz
sogar passendem,echten Arbeitszeugnis nicht "anerkannt" . Man klammert 
sich
an Vorstellungen im Sinne von,daß man erst mal 10 Jahre arbieten muß,
daß man ansatzweise Führung übernehmen darf...
Ich btw war ich nach der Uni 1996 sofort Projektleiter inkl Führung....

Sicherlich sind die Sprüche wie :

Guten Leuten muß man absagen    , oder
Wir liegen unter dem Tisch vor Lachen ,wenn sich ein Hochqualifizierter
bewirbt

sind bei eifrigen Mitlesern bekannt....  es werden auch nur ein paar zum 
Besten gegeben ; Die Liste der loose cannons ist sehr lange und betrifft
natürlich eine sehr repräsentative Gruppe von mir bekannten Bewerbern.


Aber wer schreibt sowas - genau diese "Projektleitertypen" und sonstige 
Veräppelungsmanager seit über 10 Jahren.

Dann auch noch den Kandidaten auch noch die Schuld zuschieben weil sie
zB nach 4 Monaten immer noch keinen Job gefunden haben und gar direkt
selbst schon langjährig gar leitend tätig gewesenen unterstellen wollen
"ob sie überhaupt noch arbeitsfähig" sind ...

Das korreliert doch stark mit dem Wunsch die Leutz auch noch 
gehaltstechnisch unterbuttern zu wollen. oder gar mit der Alterskeule
zu bearbeiten....

Bei dem Geldwert heute müßten Einstiegsgehälter bei 70000-80000 Euro 
liegen
und net bei 30000 und niedriger ...

Insofern muß auch mal an die Standesehre appeliert werden und man den
Mut zeigen ,dem Sparfuchs adieu zu sagen ...

Sicherlich ist dies der einzige Weg ,daß "man" kapiert falls dies
bei drittklassiger HR- Besetzung usw überhaupt möglich ist

von Hä? (Gast)


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@ Insider

soll das ein Entschuldigungspost sein?

Hast viel geschrieben und wenig ausgesagt,
und bist von einer Lösung meilenweit entfernt.
Unternehmer werden ist nicht schwer.
Idee-Kapital-Gewerbeschein-(und zahlende
Kundschaft) und schon kann`s losgehen.
Arbeitgeber zu sein, ist hier zu Lande
allerdings beinahe unmöglich wegen der
vielen Vorschriften und Gesetze und wer
muß darunter leiden? Richtig, derjenige
der eigentlich einen Nutzen daraus ziehen
soll. Und das soll gewiß nicht der Arbeitgeber
sein. Die Konsequenz ist, das die Arbeitnehmer
darunter zu leiden haben. Über 3 Millionen
Betroffene z.Zt. in diesem Land sind der Beweis.
Wenn du etwas verändern willst mach in Personalfragen
wohlwollende Beschäftigungskonzepte wo auch die AN
am Unternehmeneserfolg beteiligt sind und die
positive Reaktion wird nicht lange auf sich
warten lassen. Ein Problem, das deutsche Unternehmer
haben, ist, das die einen denkbar schlechten
Ruf haben und absehbar auch nicht mehr loswerden
so wie die Sklavenhändler (Zeitarbeitsfirmen).
Die schwören nähmlich auch in Perioden das dies
auf sie nicht zutrifft. Allerdings wer einmal lügt...

von Insider (Gast)


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das heißt ne "Hä"  sondern "Wiebitte" oder so ähnlich....


In der angeblich so dürren "Wenigaussage" liegt sehr wohl genügend
Potential ,welches sich gewisse Leutz vor dem geistigen Auge (nicht
nur ) vorbeiziehen lassen sollten....

Bzgl Entschuldigungspost :  Entschuldigen wofür - daß ich in meiner
AN- Zeit so "blöd" war der Firma Projekte zu retten / Weltmarktfähig
zu machen  und daß die GL so Intelligent war alle relevanten Kräfte
( vulgo nun jetzt parasitäre Kostenfaktoren ) gelich zu feuern ...

Ne - ich solchen Posteröffnern vor Augen halten ,daß sie mit Ihrer
Arbeitsweise den Ast absägen ,auf welchen Firma und er sitzt.

Dieser Typus "Projektleiter" sollte sich dafür entschuldigen seine
schwach ausgeprägte strategische Intelligenz hier zum Besten zu
geben und in seiner Naivität auch noch krass gesprochen eine
staats- und demokratieschädigende Gruppendynamik initiieren möchte

Er sollte mal besser erklären ,warum bei uns trotz bester 
Fundamentaldaten
man sich an ( den noch dagebliebenen ) Kandidaten stört , sie lieber
wegblafft ,statt für sich aufzubauen bzw sich die Mühe macht IHR
Potential zu erkennen  - also die Wirtschaft am Laufen hält ...
Die USA schafft das trotz Immokreditkrise und so weiter .



Es ist ein Irrtum zu behaupten ,man wird mal schnell Unternehmer...

Ich hätte auch noch einige sehr gute Ideen ,die vor allem hunderte
(sichere (!) Arbeitsplätze schaffen könn(t)en ,wenn nicht eine
gewisse Denkstruktur solche Visionen blockieren würden - das fängt
schon eben bei den Bankern an .

Die Denkstrukturen a la Projekteiter sind ja nur ein sehr schmaler
Einblick ins System... Solchen muß man schon den Spiegel als erstes
mal vorhalten.
Perfekte Lösungswege kann ich schon deswegen nicht bieten ,weil
entgegen vieler zB Propagierungen ,"wir sind tolle Firma" usw in weiten
Teilen es effektiv ganz anders aussieht ( leider )  - gegen sowas kann
man als Unternehmer selbst schwer anarbeiten , bzw man verliert gar
nen Auftrag ,weil ein unscheinbares Kriterium dort eine Denklawine
auslöst....

Insofern ist zb eine Bewerbungsauslegeung ,Stichwort Dr. Heiko Mell ,
zweckmäßig, aber die Uniformität geht wissenden Einstellern irgendwann
auch auf den Keks.. Das sollten Kandidaten bedenken .

Im weiteren bin ich nicht "Messias" ... Wie man btw mit Messias 
umgegangen
ist ist hinlänglich bekannt  ( du kritisiert ja auch gleich statt 
aufzugreifen )

Bzgl Unternehmensruf : Ich bin sehr wohl auf deiner Seite, weil ich das
dito zu genüge erlebt habe mit dummen Sprüchen sich nicht im Griff 
habender
HumanRessourcler - der Unternemhensruf kommt genau daher,daß die "ihre 5 
Minuten" an flascher Stelle ausleben bzw sich einbilden sie sind 
Superman/Supergirl.
Viele (Welt)Firmen erkennen nicht ,daß HR eine der sensibelsten Stellen 
ist und man nicht abgehalfterte dort plazieren darf .

Es ist ein Fundamentalproblem über Jahre ,einen zB Einstellungsstopp 
dadurch kaschieren zu wollen ,daß man den  Kandidaten "Unfähigkeit"
anlastet und die letzte Zeit auch nicht erkennt,
daß die Wirtschaft ( vorallem einige Superconsulter, Dax-Firmen und
Lobbies ala VDI(!)  und sonstige Verbände )nur darauf schielt Topkräfte
zu Drittewelt-Löhnen salonfähig zu machen.

Hinzu kommt natürlich Jugendwahn ( als wenn das gewisse Probleme löst)
und eine derartige Jobunsicherheit ,daß ich in meinem Bekanntenkreis
kaum jemand kenne ,der ne Familie ,sprich Kinder hat ....

Zu oben sei ergänzt ,daß Unternehmensgründung (nachhaltig ) sehr schwer 
ist
hierzulande . Die potentiell geistig wendigsten , also Arbeitslose und
gar HIV Empänger werden eher systematisch daran gehindert.

Ein Unternehmensaufbau geht selten in drei Jahren vonstatten ,vorallem
nicht in einer saturierten Gesellschaft wie hier und IFO-Gläubigen
Bedenkenträgern.

von Ingenieur (Gast)


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Die Aussage "Arbeitgeber werden ist schwer" stütze ich coll und ganz. 
Sobald man ein Gewerbe mit Mitarbeitern hat, ist es ein witzt, was man 
an Vorschriften zu beachten - und an Aufwand hat.

von John S. (Gast)


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> so wie die Sklavenhändler (Zeitarbeitsfirmen).

Man darf nicht vergessen, dass Zeitarbeitsfirmen eine logische 
Konsequenz der Arbeitsmarktpolitik sind. Wenn man Arbeitnehmer nicht 
mehr dann feuern kann, wenn die wirtschaftliche Lage schlecht steht, 
dann kann man nur auf Leasingfirmen zurückgreifen.

Aber eigentlich hast du das, vielleicht unbewusst, ausgedrückt:

> Arbeitgeber zu sein, ist hier zu Lande
> allerdings beinahe unmöglich wegen der
> vielen Vorschriften und Gesetze und wer
> muß darunter leiden?

von Mucki (Gast)


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@Ingenieur (Gast)

Und dazu kommen noch Deine Deutschprobleme.

Armes Schweinchen!

von Peter X. (vielfrass)


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Wer ist Projektleiter?
Für welche Firma arbeitet er?
Ich würde die Produkte dieser Firma, wenn es irgendwie geht,
auch wenn es für mich mit persönlichen Nachteilen verbunden währe, 
boykottieren!

Was können das für Produkte sein die diese Firma herstellt?
Doch nur dämliche Autos mit Hinterradantrieb und ab 8,5 Litern auf 
100km!
Das ist doch Gammelfleisch!
Kann irgendein Mensch auf sowas stolz sein?


Man sollte diesen Thread öffentlich machen.
D.h. Veröffentlichung in einer großen Tageszeitung etc.
Es ist unglaublich von was für verdrehten Menschen wir uns regieren 
lassen.

von Martin (Gast)


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... was man an Vorschriften zu beachten - und an Aufwand hat ...

Ja, Ja - es wird immer schwerer andere auszubeuten.

von Betrachter (Gast)


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So wie sich hier manche aufregen hat der HErr Projektleiter wohl ins 
Schwarze getroffen bei so einigen Kandidaten.
Er hat doch nur die Erfahrungen berichtet, die er gemacht hat.
Und bitte, da ist nichts verwerfliches dabei, es sind alles Dinge die 
nicht von der Hand zu weisen sind und nicht ungewöhnlich sind.
Die teilweise überzogenen Gehatsvorstellungen(sorry, aber wenn einer mit 
mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen), die Erwartungen an 
den Job, das Vorstellungsgespräch an sich (oder wollt ihr alle behaupten 
ihr macht alles richtig, klar, wenn es nicht klappt, sind immer die 
anderen schuld) sind alles Dinge die nicht von ungefähr kommen.
Gut, die Sache mit den langen Haaren ist überzogen, aber es ist nunmal 
nicht überall gerne gesehen.
Die angemessene Kleidung gehört wohl auch dazu, sowas sollte man von 
einem vermeindlich höher qualifiziertem Menschen erwarten.
Es hat keiner gesagt das man nen super teuren Anzug braucht, aber in ner 
normalen Jeans und T-Shirt würd ich da auch nicht unbedingt erscheinen, 
sondern schon etwas schicker.
Solche Dinge müssen schon die 15 oder 16 jährigen Hauptschulabsolventen 
beachten.
Solche Sachen wie das Auftreten gehört einfach dazu, sowas wird von 
einem angehenden Azubi auch verlangt, dann kann man sowas von einem 
fertig studierten Hochschulabsolventen eigentlich auch verlangen.
Logisch sind nicht alle Absolventen so, das ist mal klar, aber es gibt 
schon ein paar Leutchen die gut auf diese Beschreibung passen.
Ich würde als Firmeninhaben auch nicht jeden beliebigen einstellen. Da 
muss schon das Gesamtpacket passen.

von Ups... (Gast)


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@Betrachter
>Die teilweise überzogenen Gehatsvorstellungen(sorry, aber wenn einer mit
>mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen), ...

Angebot und Nachfrage regeln in der Marktwirtschft den Preis für die
Leistung. Wenn die Experten rar sind, sind diese Gehälter zu zahlen
und basta. In schlechteren Zeiten muß der Arbeitssuchende/Bewerber
sich manchmal mit weit weniger begnügen und zwar unterhalb der
Armutsgrenze.
Die Ansprüche deutscher Wirtschaftsunternehmen werden dagegen immer
höher und unerfüllbarer. Größenwahn hat ein Gesicht das du hier frech
zeigst. Lern erst mal verständig wohlwollende Bescheidenheit und
Verantwortung gegenüber dehnen die das eigentliche Geld für den Betrieb 
verdienen. Keine Beschäftigung ist sicher und jeder ist entbehrlich,
also ist ein entsprechendes Gehalt mit dem man etwas für schlechte
Zeiten auf die hohe Kante legen kann, vollkommen legitim.

Sich über den Kleidungsstil beim Erstkontakt aufzuregen scheint
mir etwas spießig.

Übrigens Gesamtpaket schreibt man so.
                ^^
Benutz mal ne Rechtschreibprüfung auf deinem Browser,
dann haste wenigstens ne glaubhafte Ausrede.

von Betrachter (Gast)


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@Ups: Au weh, ahb ich nen Fehler gemacht. Welch Schande. Guter Mann, 
dann such mal weiter.
Sorry, aber diese Gehaltsforderung ist für einen Absloventen meiner 
Meinung nach übertrieben. Wenn dieser mal ein paar Jahre gearbeitet hat, 
ja klar, dann is kein Problem. Aber sowas ist überzogen wenn man es im 
Verhältnis sieht, basta.

"In schlechteren Zeiten muß der Arbeitssuchende/Bewerber
sich manchmal mit weit weniger begnügen und zwar unterhalb der
Armutsgrenze."

Also das ein Ingenieur am Rande der Armutsgrenze leben muss ist mir 
bisher noch nicht untergekommen.

"Sich über den Kleidungsstil beim Erstkontakt aufzuregen scheint
mir etwas spießig"
Prinzipiell kann ja jeder zum Vorstellungsgespräch kommen wie er will 
und sich auch aufführen wie er will. Man darf sich aber dann nicht 
wundern wenn man den Job nicht bekommt. Wie gesagt von einem Haupt- und 
Realschüler und auch von Gymnasiasten erwartet man ein bestimmtes 
Verhalten beim Vorstellungsgespräch und angemessene Kleidung, da ist es 
von einem Hochschulabsolventen nicht zu viel verlangt.(zur Not kann man 
ja ein Bewerbungstraining absolvieren)

von gast (Gast)


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>Sich über den Kleidungsstil beim Erstkontakt aufzuregen scheint
>mir etwas spießig.

Es gibt eben Konventionen. Und eine davon ist sich etwas besser zum VG 
zu kleiden als später im Alltag. Das ist auch eine Form von Respekt...

von Gast (Gast)


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>aber wenn einer mit mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen),

Kommt auf die Leistung an! Ein Ingenieur hat heute mit Tools zu tun, die 
um in Summe um die 10.000 - 30.000 Euro im Jahr an Lizenzen kosten. 
Ferner kostet sein Arbeitsplatz nochmal so viel und die Projekte, an 
denen ar mitwirkt, bewegen sich um die 20.000 - 50.000 je Mann, der dran 
entwickelt.

Rechnet man das mal zusammen, ist es von entscheidender Bedeutung, was 
da einer kann oder was er in den Sand setzt! Da kommt es überhaupt nicht 
drauf an, ob der 10, oder 20k im Jahr mehr kostet.

Die Firmen zahlen eben wie jeder Kunde nur das, was sie müssen und nicht 
das, was sie könnten! Jeder Euro zuviel ist einer weniger im Geldbeutel 
des Aktionärs.

Als Als Mitarbeiter muss man eben mitverhandlen und Gehalt rausschlagen, 
um an der Wirtschaft mitzuverdienen.

Angebot und Nachfrage - ganz richtig!

>In schlechteren Zeiten muß der Arbeitssuchende/Bewerber
>sich manchmal mit weit weniger begnügen und zwar unterhalb der
>Armutsgrenze.

Eben. Es gab Zeiten Mitte und Ende der 90er, da wurden Ingenieure 100,- 
Euro weise gedrückt oder entlassen! Da liefen Gehaltsverhandlungen 
rückwärts. Es gab weniger, oder die Kündigung, egal ,was man konnte oder 
leistete!

von Student (Gast)


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Man muss sich schon wundern, was hier teilweise für Kommentare abgegeben 
werden.

Wenn man diese liest, wundert es einen nicht was "Projektleiter" so 
beklagt.

-> Ein gepflegtes äußerliches Auftreten bei einem Bewerbungsgespräch ist 
mittlerweile schon zuviel verlangt.

-> Ein Einstiegsgehalt von 60 000 Euro + Dienstwagen für einen 
durchschnittlichen(!) Absolventen(!) ist scheinbar angemessen.

-> Alle BWLer sind natürlich doof, überbezahlt und überflüssig

-> Lebensläufe und Zeugnisse sind ja alles totaler Quatsch


Man sollte meine vier Punkte jetzt nicht auf die Goldwage legen, aber 
wer allen Punkten voll zustimmen kann, über diese kann ich nur den Kopf 
schütteln und raten erstmal einige Erfahrungen in der richtigen Welt zu 
sammeln.

von Insider (Gast)


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Hallo

ich habe andernorts auch scho geschrieben , daß früher 80000 DM
gezahlt wurden - und heute adäquate 70000-80000 Euro als Einstieg
angemessen wären ...

Die Öffentlichmachung bringt meines Erachtens wenig , selbst wenn man
leitende Regierungsstellen usw anpingt beschleicht einen das Gefühl, das
"man" an der Realität wenig interessiert ist.

Ich kann "Gast " nur recht geben - denn das Problem ist ,daß man auch
aus Unternehmersicht adäquate Gehaltsstrukturen nicht geben kann,weil
das Gesamtumfeld dies nicht ermöglicht

@ Student möchte ich sagen ,daß du vollkommen recht hat. Es ist schon
bemerkenswert . in welchem ( wenn überhaupt ) Anzuggeschlabber manch
Perso oder AL daherkommt.... die Art und Weise ,wie Gespräche (wenn
überhaupt ) aufgebaut werden ist bemerkenswert .
Zu oft passt der berechtigte Anspruch eines Bewerber so garnicht zu
der erlebten "show" die gezeigt wird ... Es verwundert somit garnicht
daß wirkliche Fachkräfte bestenfalls einen guten Headhunter beauftragen.

Bzgl BWLer fullack - die Steigerung heißt ja Investmentbanker .. Wer es
die letzten 10 Jahre dorthin nicht schaffte ,dem fiel halt nix bessres
ein als wirklich wichtige Leute wie Dipl.-Ing etc zu drangsalieren.

Nur wer soll jetzt den Kahn flottmachen ? das geht nur mit harter
Arbeit und Ingenieurshirnschmalz....


Bzgl LL , sicher doch ,wer das als HR-ler noch nicht begriffen hat, ist
eine Belastung und Gefahr für die jeweilige Firma .

von Ups... (Gast)


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@Betrachter

>@Ups: Au weh, ahb ich nen Fehler gemacht. Welch Schande. Guter Mann,
Nur einen?     ^^^
Ich bin nicht dein guter Mann(antiquiert), ich bin dein Feind,
dein Albtraum, deine Nemesis, nichts hasse ich mehr als solche Typen
wie dich mit dieser Einstellung. Um von mir respektiert zu werden
müßtest du ganz anders in Erscheinug treten. Verständiges Wohlwollen 
scheint dir verloren gegangen zu sein. Statt dessen nur bedingungs-
feindlich und omnipotent, fast schon dogmatisch. Unternehmer sollten
mal zum Ausgleich mal wieder die Schulbank drücken oder wenigstens
einen Wohlwollenskurs absolvieren. Da würde allerdings einige
durchfallen.

>dann such maweiter.
            ^...................
Firmeninhaben ist auch falsch, wenn schon, denn schon, Firmeninhaber.
Dazu ist nicht viel nötig. Genügend Ererbtes und los geht`s.
Ja, nach Tippfehler in Bewerbungsschreiben suchen, aber nicht mal selbst
richtig schreiben können. Laß mal deine Tippse ran, die kann das 
bestimmt besser.

>Sorry, aber diese Gehaltsforderung ist für einen Absloventen meiner
>Meinung nach übertrieben.
Meinung? Wen interssiert denn deine Meinung. Es geht hier im Prinzip
um die gerechte Verteilung der erwirtschafteten Güter und Dienst-
leistungen, sprich um`s Bruttosozialprodukt und Wertschöpfung. Die 
Unternehmer werden immer fetter und die Arbeitnehmer immer ärmer.
Ziemlich mager, deine Rechtfertigung. Wenn du nicht mehr zahlen kannst, 
müßtest du das beweisen, nur leider kann dich keiner zwingen, außer die 
Gesetze des Marktes. Leider scheint der Druck noch nicht groß genug zu 
sein.

>Wenn dieser mal ein paar Jahre gearbeitet hat,
>ja klar, dann is kein Problem. Aber sowas ist überzogen wenn man es im
>Verhältnis sieht, basta.
Verhältnis? Was für ein Verhältnis, beweis das mal an Hand einer Bilanz
aus der ersichtlich ist, das du schon am Hungertuch leidest.
Dann kannste Bescheidenheit verlangen, ansonsten  nicht.
Wäre eigentlich kein Problem wenn im Arbeitsvetrag ein Klausel
über Einkommenssteigerungen unter bestimmten Bedingungen üblich wäre.
Nur leider ist es gelebte Unternehmenskultur, sich dies Entscheidung
Gottgleich vor zu behalten.
Übrigens "Basta" hatte ich schon benutzt. Nachplappern tun gewöhnlich
nur Tiere, speziell Affen. Kein guter Stil von dir.

>Prinzipiell kann ja jeder zum Vorstellungsgespräch kommen wie er will
>und sich auch aufführen wie er will. Man darf sich aber dann nicht
>wundern wenn man den Job nicht bekommt.
Gegen gepflegtes Aussehen hab ich auch eigentlich nichts aus zusetzen
aber man kann auch ohne Anzug einen guten Eindruck machen.
Es geht ja nun im Grunde nur um die Leistungsfähigkeit und ob die
gestellte Aufgabe mit diesem Bewerber erfüllt werden kann.
Leider trägt die deutsche Unternehmenskultur keine Verantwortung mehr
weil Arbeitnehmer als Wirtschaftsgut behandelt werden und hübsch
verpackt dem AG-Auge Normgerecht gefällig sein muß.

Daher nennt man AG auch Könige im eigenen Königreich.

von Matthias (Gast)


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Der Herr 'Projektleiter' hat hier eine Diskussion losgetreten, ist 
selbst aber nach seinem Anfangsposting nie wieder aufgetaucht....
Früher nannte man soetwas einen Troll...

von Gast (Gast)


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Der Projektleiter dürfte schon irgendwo herumtaumeln und das ab und an 
mal lesen, denke ich -oder er ist mit der Suche nach Bewerbern 
ausgelastet. :-)

>-> Ein Einstiegsgehalt von 60 000 Euro + Dienstwagen für einen
>durchschnittlichen(!) Absolventen(!) ist scheinbar angemessen.

Du wirst lachen, aber ich kenne einen Absolventen der FH mit 
Durchschnittsnoten, der bei einer Vertriebsfirma für Sonderapparate 
eingestiegen ist. Der hat tatsächlich 60.000 mit zusätzlichem 
Dienstwagen + Diensthandy + Dienstlaptop + Dienstkamera!

Er arbeitet aber auch 50h die Woche und muss 80%-90% reisen. Gut die 
Hälfte davon ist er in Polen, Rumänien und dem Rest des Ostblocks. 
Weihnachten und Ostern war er weg, braucht also noch einen 
Dienstweiunachtsbaum und einen Dienstosterhasen. Der Dienstwagen ist 
zwar ein fetter Audi A6, mit einigen Pferden unter der Haube, er bringt 
ihm aber nicht so viel, weil er ständig auf Achse ist und ihn privat 
garnicht grossartig nutzen kann, aber sehr wohl teuer versteuern muss! 
Das muss man nämlich auch mal sehen, wenn man solche Zahlen in den Raum 
stellt!

Wer mit 35h die Woche fest und inhouse plant, der muss dann auch mit 
40.000 abwärts zufrieden sein. Ohne Dienstwagen, versteht sich.

>scheinbar
In korrektem Deutsch hiesse es "anscheinend" :-)

von P. S. (Gast)


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Ich lese immer 35h-Woche. Irgendwann will ich auch mal nur 4 Tage die 
Woche arbeiten.

von Armin N. (avrja)


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Aber bei vollem Lohnausgleich!

von Betrachter (Gast)


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@Ups: Was bist du denn für eine Witzfigur, guter Mann, äh, Feind, ähm 
ach ja, da war ja was. ggg
Wahnsinn.

"Übrigens "Basta" hatte ich schon benutzt. Nachplappern tun gewöhnlich
nur Tiere, speziell Affen. Kein guter Stil von dir."
Ohh, welch großer Fehler, ich geh auf die Knie.
Was hast du denn für ein Problem, kleiner Pseudo-Wichtiger? Dich auf 
andere einschießen, die eine andere Meinung haben und dann verkrampft 
nach deren Fehler suchen und dumm anlabern. Sonst kannst du nichts? Wenn 
du sowas nötig hast um respektiert zu werden, dann tust mir echt leid.

Viel Spaß bein des Fehlensuchen. ;-)

von Gast (Gast)


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>Ich lese immer 35h-Woche. Irgendwann will ich auch mal nur 4 Tage die
>Woche arbeiten.

Das Gehalt (Tarifgeh- / Grundgehalt) wird ja üblicherweise auf 35h 
bezogen, auch wenn es dann mehr werden.

von Peter X. (vielfrass)


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von Projektleiter (Gast)


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Der Projektleiter dürfte schon irgendwo herumtaumeln und das ab und an
mal lesen, denke ich -oder er ist mit der Suche nach Bewerbern
ausgelastet. :-)
-----------

Hallo,

nein, ich lese nur schweigend mit. Meine Zeit reicht aber nicht um in 
diesem schnelllebigen Forum jetzt auf jeden Beitrag einzugehen oder hier 
ständig hinein zu schauen. Das was gesagt werden sollte wurde gesagt. 
Wobei ich die Sache etwas überzeichnet darstellte, ganz so schwarz sieht 
es nicht aus aber düsterer als noch vor ca 5-10 Jahren. Die neuen 
Jagdreviere sehe ich auch im Ostblock, gerade aus Russland kommen 
erstklassig ausgebildete Ingenieure zu uns, die auch bereit sind anfangs 
zurückzustecken.

Gruss,
Rüdiger

von MaschStud (Gast)


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@Projektleiter (Gast)

Ich habe einige der Beiträge hier gelesen, aber vor allem natürlich den 
Anfangsbeitrag. Und ich bin doch sehr verwundert. Über die Diskussion 
hier allerdings weniger, hier hat es sich wohl nicht anders 
aufgeschaukelt als in irgendeinem anderen beliebigen Diskussions-Forum. 
Das scheint wohl üblich. Eine solch  überzeichnete Darstellung fordert 
das erfahrungsgemäß heraus. Aber, dass solche Diskussion derzeit 
grundsätzlich geführt werden.

Bezüglich der im Anfangsbeitrag angesprochenen Bewerber, das können 
letztlich nur die auffälligsten gewesen sein und besondere Ausnahmen 
sein. Sicher ist man am Anfang seiner beruflichen Laufbahn nicht 
besonders versiert, was Auftreten und Erscheinung im Berufsumfeld 
angeht. Sicher mag man auch unsicher sein und unsicher wirken. Sicher 
mag es auch etliche geben, die sich in diesem Feld sorglos geben und 
keine besonderen Anstrengungen wagen, wagen wollen.
Ich studiere jedoch in Darmstadt (das macht es weder besser noch 
deutlich schlechter) und kann mir nicht vorstellen, dass im Rest der 
Republik die Ingenieurs-Studenten, -Absolvent (gleich welcher 
Fachrichtung, Informatik nehme ich unvoreingenommen mit rein) gänzlich 
weltfremd und berufsuntauglich wären. Sicher mag es das geben und genug 
wollen eher an der Uni bleiben (und erhalten diese Möglichkeit, aber 
auch nicht immer), als sich in die lebensfeindliche Berufswelt zu wagen. 
Unbekanntes fürchtet man bekanntlich am meiste.
Die meisten meiner Bekannten und Standeskollegen fühlen sich jedoch 
durchaus im Stande einen Anzug zu tragen Sei er auch von einer 
günstigeren Sorte, muss er  ja nicht als solcher gleich identifiziert 
und wie solch einer getragen werden. Schon allein der Kosten bedingt 
machen etliche auch reichlich Arbeitserfahrungen neben dem Studium. 
Nicht viele (zumindest in meinem Bekannten- und Studienfeld) vermögen 
sich auf wohlhabende Eltern zu stützen, Freilich lässt sich das nicht 
mit der späteren Tätigkeit verglich. In seltenen Fällen allerdings 
schon. Und auch die besser begüterten, machen gerne das eine oder andere 
Praktikum. So oder erhalten doch die meisten (sicher nicht alle, wie 
erwähnt) einen Einblick in die Berufswelt und können sich zum ein Bild 
von den Zuständen dort machen auf in manchen Fällen welche Anforderungen 
auf sie zu kommen. (Da scheint mir ein Arbeitstag von 9-10 Stunden 
eigentlich schon fast wie Urlaub, wenn ich mein übliches Pensum mit 
Nebenjob bedenke, aber das ist eine Sache, die ich hoffentlich bald 
genug neubewerten darf). Und auch einige zusammenhängende Sätze, die im 
Falle einer Einladung zum Bewerbungsgespräch dienlich sind, bekommt der 
deutlich größte Anteil mit Leichtigkeit zustande, das meine ich so.

Aber gut, weit genug bin ich abgeschweift.
Was mich doch am ehesten interessiert, vor allem in Bezug auf die 
aktuell immer wieder kehrende Fachkräfte Debatte in den Medien. Was 
macht die hiesigen Absolventen so uninteressant? Allein das Erscheinen 
und die Manieren können es doch nicht sein. Die Qualifikationen können 
es  sicher auch nicht sein, bestenfalls in  Einzelfällen (entweder man 
sucht einen Ingenieur oder einen Astronauten).  Selbst zu hohe 
Gehaltforderungen können nur vorgeschoben sein, denn gegenüber der 
Aussicht arbeitslos zu sein, kann ein zunächst unter den eigenen 
Erwartungen liegender Job doch nur wünschenswert sein – wenn man den in 
seinem Bereich auch tätig werden kann. Später kann man immer noch 
wechseln, sollte sich etwas Vorteilhafteres ergeben und der Wechsel 
möglich sein. Abgesehen, davon, dass ich bezweifle, dass jemand 
(abgesehen von wirklich abgehobenen) bei einem ersten 
Vorstellungsgespräch derzeit 60.000 Euro verlangen würde.
Und was ist dann letztlich an dieser Fachkräftedebatte dran? Wie kann es 
sein, dass Politik und Wirtschaft das Fehlen so vieler Fachkräfte, vor 
allem Ingenieure, vor allem im Maschinenbau (das studiere ich zufällig) 
beklagen? Andererseits die Lage für die Absolventen derzeit so düster 
scheint, wie selten. Ich werde kommendes Jahr voraussichtlich fertig 
werden und stelle mich bereits auf eine lange Bewerbungsphase und 
schlechten Aussichten ein.  Zweifelsohne werde ich zwar nicht zu den 30 
% besten gehören (mit einem Endspurt, vielleicht gerade so noch ….), 
aber sicher nicht zu den unteren 30 %.  Viel einbringen wird mir das 
jedoch, wie mir scheint nicht. „Aus dem Hörsaal ins Büro“ wird kaum bis 
keiner geholt.

Geht es letztlich wirklich nur darum um in einem Wirtschafts-Segment, 
die Preise zu drücken, wie mancherorts inzwischen behauptet wird oder 
womöglich Sündenböcke für verfehltes Wirtschaften zu klassifizieren? Im 
Sinne, wenn mal was schief geht oder wieder Entlassungen vorzunehmen 
sind, dann lag es nicht an Fehler am Unternehmen (hier hypothetisch 
unterstellt), sondern an den fehlenden Fachkräften oder unqualifizierten 
Fachkräften, die nicht eingestellt werden können.

Ich muss zugeben, keine Ahnung diesbezüglich zu haben, daher habe ich 
mich auch bewusst für ein Ingenieursstudium entschieden und nicht für 
Politik oder BWL (was zweifelsohne respektable Fachgebiete sind, jedes 
für sich). Aber ich wundere mich doch und diese ganze Debatte 
verunsichert sicher nicht nur mich – nicht diese hier , sondern die 
allgemein bzgl. Fachkräftemangel geführte.
Der Wiederspruch zu einer angeblich  äußerst begehrten Art (in dem Fall 
Ingenieur, zu gehören, oder bald zu gehören), aber wenn man sich meldet 
(Bewerbung etc., oder man mal bei Unternehmen bezüglich möglicher 
zukünftiger Bewerbungen und deren Aussichten anfragt), dann doch gerne 
übersehen wird und nicht wirklich willkommen zu sein. Das scheint mir 
doch ein Widerspruch zu sein.

Oder liegt es tatsächlich an allgemeinen Fehlern der Absolventen? Und 
wenn, woran genau? Denn auch wenn man die im Eingang genannten Fehler 
gekonnt vermeidet und sonst sich wenig zu Schulden hat kommen lassen, 
stehen, wie ich aus meinem Bekanntenkreis weiß, die Chancen auf einen 
Job nicht so gut wie es ein Übermaß an Stellen gegenüber Jobsuchenden 
erwarten ließe.

Gruß,

MaschStud

von Oliver N. (neufranke)


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Die Absolventen sind heute definitiv nicht mehr so gut, wie sie noch vor 
Jahren waren, aber das ist nicht der Grund in meinen Augen. Es gibt 
genug Jobs auch für die Schwächeren. Unsere Wirtschaft ist nur zum 
Sparsystem verkommen und vom allgemeinen Niedergang seit den 80ern 
betroffen, weswegen der Kostendruck steigt und steigt. Die Firmen 
muessen sparen, damit die Profite stimmen und die Aktien stabil bleiben 
und die Ingenieure sind die letzte verbliebene Berufsgruppe, die nicht 
in so großer Zahl verfügbar ist, daß man den steigenden Konkurrenzdruck 
nutzen kann. In allen anderen Branchen gibt es immer mehr Abbbau und 
Arbeitslose und die Zahl der Arbeitslosen ist im Moment nur deshalb zu 
niederig, weil die Regierung pfuscht und wir ein Zwischenhoch haben. Es 
wird weiter bergab gehen und da man die Ingenieure braucht, wird eben 
der Bedarf überzogen, so wie es mit Aktien auch passiert, deren Wert man 
mindern will. Greencardforderung und solche Dinge sind dann das 
Ergebnis. Ich habe auch erst vor Kurzem wieder meinen Job wechseln 
müssen, um mich beruflich zu stabilisieren.

von ++++++++ (Gast)


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> Die Firmen
> muessen sparen, damit die Profite stimmen und die Aktien stabil bleiben

Und damit man den Managern immer mehr bezahlen kann. 
Entwicklungsingenieure  werden nur als Ballast betrachtet und auch 
entsprechend behandelt/bezahlt. Wer als Ingenieur seinen Posten schon 
mehrere Jahre inne hat, kann sich noch glücklich schätzen. Alle anderen 
arbeiten meist befristet für ein schlechtes  Facharbeitergehalt.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Also ich glaube nicht an einen Ingenieursmangel.

Solange es noch arbeitslose Ingenieure gibt und die Absolventen nicht 
mit Bussen von der Uni/FH abgeholt werden, solange kann von Mangel keine 
Rede sein.
Als ich 1988 das E-Tech Studium angefangen habe, wurden meine 
hoehersemestrigen Kommilitonen mit Bussen abgeholt und so mancher wurde 
noch vor Beendigung des Studiums eingestellt.

Versetzen wir uns doch mal in die Situation der Arbeitgeber. Ideal ist 
doch wenn ein Ueberangebot existiert, in dem die Unternehmen die 30% der 
Besten abschoepfen koennen und die verbleibenden 70% dafuer benutzen bei 
der 30%-Gruppe einen gewissen (Preis)druck zu erzeugen.

von Oliver N. (neufranke)


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"Wer als Ingenieur seinen Posten schon mehrere Jahre inne hat"... sitzt 
zu lange auf seinem Posten und verdient wahrscheinlich nicht viel. Jetzt 
zu wechseln kann sich lohnen.

von gast (Gast)


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> Versetzen wir uns doch mal in die Situation der Arbeitgeber. Ideal ist
> doch wenn ein Ueberangebot existiert, in dem die Unternehmen die 30% der
> Besten abschoepfen koennen und die verbleibenden 70% dafuer benutzen bei
> der 30%-Gruppe einen gewissen (Preis)druck zu erzeugen.

Genau so siehts aus.

Außerdem braucht die Personalabteilung auch eine Existenzberechtigung. 
Da werden eben Bewerber "gesucht", auf Messen und in Stellenanzeigen und 
in Wirklichkeit besteht gar kein Bedarf an neuen Mitarbeitern. Erfahrene 
Spezialisten werden natürlich immer mal wieder gebraucht. Aber wer will 
denn heutzutage noch Anfänger? Die kosten wegen Einarbeitung mehr Geld, 
als sie einbringen und das Management denkt eben nur ganz kurzfristig. 
Da denkt keiner daran, mit den heutigen Anfängern die Spezialisten für 
morgen zu machen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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So sieht es aus... man konnte das doch auch bei der Ausbildung sehen... 
Keine Leute am Markt, aber man will auch nicht ausbilden... Deutschland 
sollte nicht vergessen das es kein einwanderungsbeliebtes Land wie die 
USA, Kanada, Australien usw. ist.

von Jens P. (Gast)


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Alter, habt ihr mal wieder alle Vorstellungen.

["Wer als Ingenieur seinen Posten schon mehrere Jahre inne hat"... sitzt
zu lange auf seinem Posten und verdient wahrscheinlich nicht viel. Jetzt
zu wechseln kann sich lohnen.]

[Wer als Ingenieur seinen Posten schon
mehrere Jahre inne hat, kann sich noch glücklich schätzen. Alle anderen
arbeiten meist befristet für ein schlechtes  Facharbeitergehalt.]


1. Kann es auch Leute geben die sich in einem Betrieb wohlfühlen. Nicht 
jeder ist Karrieremacker No1, sondern will vl auch mal lieber in seiner 
gemütlichen kleinen Werkstatt bleiben.

2. Habt ihr eigentlich ne Ahnung was ein Facharbeiter zur Zeit wirklich 
verdient? Denkt doch nicht immer bloss an die paar Hansels die noch alte 
BASF oder Siemens-Verträge haben. Denkt auch nicht immer an den 
Ingenieur der Brötchen ausfahren msus, bzw an den der im alleingang ne 
Marssonde baut.

Ich bin immer wieder begeistert wie realitätsfremd das hier zugeht.

Grüße,
Jens

von MaschStud (Gast)


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@Oliver N.

>Die Absolventen sind heute definitiv nicht mehr so gut, wie sie noch >vor Jahren 
waren, aber das ist nicht der Grund in meinen Augen.

Woran soll das liegen, bzw. worin sind sie/wir schlechter 
(Qualifikation, die viel beschworenen SoftSkills)? Ich habe da zwar 
wenig Vergleichmöglichkeiten (konnte verschiedene Jahrgänge ja nicht im 
Einsatz vergleichen um so eine Qualitative Bewertung vornehmen zu 
können), aber so recht kann ich mir das nicht vorstellen. Es mag zwar 
stärkere und auch mal schwächere Jahrgänge geben, aber die wechseln sich 
ab. Allein an Noten könnte man das doch nicht festmachen, denke ich. 
Aber den Überblick habe ich ja nicht. Wo liegen die Schwächen der 
Absolventen früher zu heute?

>Es gibt genug Jobs auch für die Schwächeren.

Wenn man manches liest und hört, kommt es mir fast nicht so vor.
Alles andere aus dem Beitrag mag dann stimmen, wenn es die Sache nicht 
besser macht.

@Jens Plappert

>2. Habt ihr eigentlich ne Ahnung was ein Facharbeiter zur Zeit >wirklich 
verdient? Denkt doch nicht immer bloss an die paar Hansels >die noch alte BASF 
oder Siemens-Verträge haben. Denkt auch nicht immer >an den Ingenieur der Brötchen 
ausfahren msus, bzw an den der im  >alleingang ne Marssonde baut.
>
>Ich bin immer wieder begeistert wie realitätsfremd das hier zugeht.

Zumindest mir geht es weniger um Marssonden oder vergilbte Verträge, 
sondern um die aktuellen Möglichkeiten und Chancen.
Was wäre Realitätsnah und was kann man wirklich erwarten? Trotz aller 
bereits erwähnter Bekundungen von Politik und Wirtschaft in den Medien, 
werde ich, trotz meines technischen Interesses inzwischen wohl überlegt 
haben ein Ingenieursstudium zu beginnen. Wenn man hört wie die 
Stimmungen dann tatsächlich sind und ich manche Aussagen der Unternehmen 
direkt bedenke Zumindest, wenn ich allein in Bezug auf 
Zukunftsaussichten meine Wahl getroffen hätte. Ein wenig dachte ich 
allerdings dies bei meiner Entscheidung bedacht zu haben, aber bei 
Studienbeginn sah alles noch mehr oder minder gut aus. Aber gut, das hat 
sich erledigt eine andere Wahl lässt sich nun nicht treffen, da muss ich 
es durchziehen.

Gruß,

MaschStud

von Tommi H. (drmota)


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>Ich muss zugeben, keine Ahnung diesbezüglich zu haben, daher habe ich
>mich auch bewusst für ein Ingenieursstudium entschieden

Genau diesen Fehler machen 90% aller Studienanfänger. Und eine Menge 
fällt auf die Nase entweder nach dem Studium oder schon während des 
Studiums.

Man kann immer wieder nur appelieren an die Jugend glaubt nicht alles 
was euch die Medien oder Lehrer vorgaukeln (Ing- Mangel etc...).

Schaltet euer Hirn auf die höchste Denkstufe um zu ergründen wem solche 
Meldungen nutzen und was sie bewirken. Dabei müsst ihr die Faktoren GELD 
TÄUSCHUNG und TARNUNG am höchsten bewerten.

Wer hat wohl einen Vorteil durch ING Mangel Meldungen ?

Wenn ihr dazu nicht fähig seid, dann solltet ihr ohnehin von einem
Ingenieursstudium absehen, da euch dann einige Schaltkreise im 
Oberstübchen fehlen.

von MaschStud (Gast)


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@Tommi Huber

>Genau diesen Fehler machen 90% aller Studienanfänger. Und eine Menge
>fällt auf die Nase entweder nach dem Studium oder schon während des
>Studiums.

Welchen Fehler? Ich meine mich ja gerade für Maschinenabau entschieden 
zu haben, da ich meinte mich in dem Feld auszukennen (Ausbildung in dem 
Bereich gemacht) und Interesse daran zu haben. Wohingegen mich manch 
anderes Fach weniger interessierte und mich dort auch nicht wieder fand.
Wonach sollte man die Entscheidung sonst treffen? Die Marktlage war für 
mich zunächst nicht so entscheidend, darüber macht man sich dann erst im 
Laufe des Studiums Gedanken.

>Man kann immer wieder nur appelieren an die Jugend glaubt nicht alles
>was euch die Medien oder Lehrer vorgaukeln (Ing- Mangel etc...).

Das scheint mir indes auch so.

>Schaltet euer Hirn auf die höchste Denkstufe um zu ergründen wem solche
>Meldungen nutzen und was sie bewirken. Dabei müsst ihr die Faktoren GELD
>TÄUSCHUNG und TARNUNG am höchsten bewerten.

Wie das?

>Wer hat wohl einen Vorteil durch ING Mangel Meldungen ?

Das würde mich indes auch interessieren.
Ich kann allerdings nur Vermutungen und Spekulationen anstellen.

>Wenn ihr dazu nicht fähig seid, dann solltet ihr ohnehin von einem
>Ingenieursstudium absehen, da euch dann einige Schaltkreise im
>Oberstübchen fehlen.

Das verstehe ich nun nicht ganz. Aber wie zuvor erwähnt, wollte ich 
Politik derart verstehen und durchschauen, hätte ich mich eher in diese 
Richtung bewegt. Oder um welche Fähigkeit soll es hier gehen (die mir 
vermutlich fehlt, wenn ich sie schon nicht erkenne, bisher in meinem 
Studium aber nicht nötig war).

Gruß,

MaschStud

von Tommi H. (drmota)


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Welchen Vorteile hat ein Unternehmen wohl wenn sich für eine freie ING 
Stelle 500 oder nur 10 Leute bewerben? --> geringe Löhne, verängstigte 
INGs (dadurch leichter von Ort A nach Ort B zu schieben), mehr 
Leistungsbereitschaft, schon 100 potenzielle Nachfolger in der 
Hinterhand falls man Fehler macht, Knebelverträge, abgelehnte INGS kann 
man Monate lang hinhalten und unter der Hand verkaufen, etc...

und nicht zu vergessen die Personalersekte wäre dann auch arbeitslos 
wenn keine INGs sich bewerben würden.

Aber wie ich gestern schon schrieb schaut es derzeit ohnehin mehr als 
düster aus in der Weltwirtschaft. Aber du als Maschinenbauer könntest 
Ideen  für die Rüstungsindustrie entwicklen. Womöglich die 
Hauptprofiteure der nächsten Zeit.

von P. S. (Gast)


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Leider hat man in vielen Unternehmen immer noch nicht verstanden, dass 
Angst zwar fuer Ruhe sorgt, aber kein Motivator ist. Wer Angst hat, 
denkt langsamer.

von MaschStud (Gast)


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@ Tommi Huber

>Welchen Vorteile hat ein Unternehmen wohl wenn sich für eine freie ING
>Stelle 500 oder nur 10 Leute bewerben? --> geringe Löhne, verängstigte
>INGs (dadurch leichter von Ort A nach Ort B zu schieben), mehr
>Leistungsbereitschaft, schon 100 potenzielle Nachfolger in der
>Hinterhand falls man Fehler macht, Knebelverträge, abgelehnte INGS kann
>man Monate lang hinhalten und unter der Hand verkaufen, etc...

Gut das weäre eine Strategie, die einem Unternehmen, zumindest 
finnaziell Vorteile bringt. Sicher auch gut und zweifelsohne in etlichen 
Branchen angewandt. Ich bezweifle auch nicht, dass es im Ingenieurs 
Bereich der Fall ist, im Gegenteil.
Aber dann erscheint mir diese Fachkräftemangel Debatte irgendwie 
widersinnig. Ich meine die Medien (und alle die damit zusammenhängen) 
vermitteln ja, dass Ingenieuere Mangelware wären. Das führt ja dann zu 
einem ganz anderen Selbstbewußtsein. Wenn man sich dann aber bei den 
entsprechenden Unternehmen erkundigt, Einstellungsstopps, keine 
Neuanstellungen, etc. Das verstehe ich nicht ganz, wenn schon 
Unsicherheit gestreut werden soll, weshalb wird nach Außenhin 
vermittelt, dass man als Ingenieure eine sehr begehrte Mangelware wäre? 
Das hatte ich ja schon in meinem ersten Beitrag von gestern verwundert 
festgestellt.

>und nicht zu vergessen die Personalersekte wäre dann auch arbeitslos
>wenn keine INGs sich bewerben würden.

Natürlich, mag so sein.

>Aber wie ich gestern schon schrieb schaut es derzeit ohnehin mehr als
>düster aus in der Weltwirtschaft. Aber du als Maschinenbauer könntest
>Ideen  für die Rüstungsindustrie entwicklen. Womöglich die
>Hauptprofiteure der nächsten Zeit.

Sicher eine interessante Idee, wenn man bezüglich Arbeitgeber frei 
wählen mag und kann. Aber zumindest in Deuztschland wird man da auch 
nicht besonders viele Chancen haben einen Job zu bekommen. Ein Bekannter 
von mir, studierte in Mannheim und beendet gerade seine Diplomarbeit im 
Bereich Luft und Raumfahrttechnik, meinte gerade in seinem Sektor sieht 
es derzeit (vermutlich vertsändlich) besonders schlecht aus. Tja und da 
macht es keinen Unterschied ob die Firmen Flugzeuge/oder Hubschrauber 
für komerziellen oder sonstigen Bereich konstruieren. Auch hier bei den 
großen und Entscheidenden Firmen, Eistellungsstopp. Und das nicht erst 
seit der Immobilien-/Bankenkrise. Aber da war es schon zu spät für ihn 
umzusteigen.

von Axel (Gast)


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"Bereich Luft und Raumfahrttechnik, meinte gerade in seinem Sektor sieht
es derzeit (vermutlich vertsändlich) besonders schlecht aus."

Naja, man sollte sich schon bewusst sein, dass es in dem Bereich nur 
wenige Arbeitgeber in Deutschland gibt. Wenn dann der grösste auch noch 
Probleme hat, hat man ein Problem.

Aber ansonsten kann ich das Gejammere hier nicht wirklich 
nachvollziehen.

Es mag allerdings sein, dass die neuen Studiengänge da noch Probleme 
machen. Wir hatten ja damals relativ viel Zeit, so das ich beim 
Einstellungsgespräch mit einer ganzen Menge privaten Projekte schon eine 
gewisse Erfahrung nachweisen konnte.

Allerdings gilt anscheinend immer noch, dass man nicht die Sprüche der 
Personalfuzzies glauben soll (zügig studieren, gute Noten) sondern eher 
was Gescheites nebenher machen sollte, was einen dann aus der Masse 
abhebt.

Gruss
Axel

von AlterIng (Gast)


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Natuerlich gibts es einen Ingenieursmangel. Es gibt den Mangel an 
Ingenieuren die 100% auf das geforderte 3 seitige Anforderungsprofil, 
gespickt mit etlichen Sonderwuenschen, passen. Wer nur 99% paszt ist 
raus.
Sieht man ja am Eingangspost, C&A Anzung ist Ausschluszkriterium.

Erst wenn die Not ganz grosz wird werden Einsteller flexibler. Kommt 
aber selten vor, weil man Arbeitsueberhang ja gut mit den aktuellen 
Mitarbeitern, Zeitarbeitern oder Freelancern stopfen kann.

AI

von MaschStud (Gast)


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@Axel

>Naja, man sollte sich schon bewusst sein, dass es in dem Bereich nur
>wenige Arbeitgeber in Deutschland gibt. Wenn dann der grösste auch noch
>Probleme hat, hat man ein Problem.

Das stimmt natürlich. Aber das Risiko hat man wenn man sich eben auf 
einen bestimmten Bereich spezialisiert. Allerdings, wenn ich die 
gängigen Aussagen und Ausschreibungen gerade auf Jobmessen bedenke (ich 
weiß nicht wie repräsentativ diese tatsächlich sind), dann suchen 
Unternehmen doch gerade Spezialisten, wenn sie denn überhaupt 
Ingenieuere suchen. Tja und wenn man dann aufs faslche Pferd gesetzt hat 
...

>Aber ansonsten kann ich das Gejammere hier nicht wirklich
>nachvollziehen.

Irgendwas scheint ja im Argen zu liegen.

>Es mag allerdings sein, dass die neuen Studiengänge da noch Probleme
>machen. Wir hatten ja damals relativ viel Zeit, so das ich beim
>Einstellungsgespräch mit einer ganzen Menge privaten Projekte schon eine
>gewisse Erfahrung nachweisen konnte.

Was für private Projekte sind das oder können das sein?
Aber neben Studium und Nebenjob ist doch eigentlich kaum Zeit noch allzu 
viel mehr zu machen, womit man punkten könnte.

>Allerdings gilt anscheinend immer noch, dass man nicht die Sprüche der
>Personalfuzzies glauben soll (zügig studieren, gute Noten) sondern eher
>was Gescheites nebenher machen sollte, was einen dann aus der Masse
>abhebt.

Was wäre das? Hobbies, Vereinstätigkeiten, Sport?

von MaschStud (Gast)


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@ AlterIng (

>Natuerlich gibts es einen Ingenieursmangel. Es gibt den Mangel an
>Ingenieuren die 100% auf das geforderte 3 seitige Anforderungsprofil,
>gespickt mit etlichen Sonderwuenschen, passen. Wer nur 99% paszt ist
>raus.
>Sieht man ja am Eingangspost, C&A Anzung ist Ausschluszkriterium.
>
>Erst wenn die Not ganz grosz wird werden Einsteller flexibler. Kommt
>aber selten vor, weil man Arbeitsueberhang ja gut mit den aktuellen
>Mitarbeitern, Zeitarbeitern oder Freelancern stopfen kann.

Also alles quatsch?
Aber so scheint es wohl. Denn wenn die Not wirklich so groß wäre wie 
ständig behauptet wird, dann müssten die Personalreferenten ja geradezu 
vor den Unis stehen und die Leute direkt umwerben (nicht dass man das 
dann wirklich bräuchte). Davon ist mir bisher nichts aufgefallen und ich 
bin so ziemlich jeden Vorlesungstag anwesend.

von Betrachter (Gast)


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Also prinzipiell ist wohl eher ein Mangel an qualifizietem Personal bzw. 
an Fachkräften der Fall. Sprich es werden Leute mit BE gesucht für 
bestimmte Bereiche gesucht. Absolventen haben es natürlich schwieriger. 
JEder x-beliebige wird logisch nicht genommen. Dennoch gibt es 
Unternehmen, und findet man immer öfters, die auch Absolventen die 
Chance geben sich in die Positionen einzuarbeiten.
Ganz so krass ist es nicht, wenn einer nu zu 99% passt ...
Aber der Bewerber sollte natürloch so viele Erwartungen wie möglich 
erfüllen.

von MaschStud (Gast)


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@Betrachter

>Also prinzipiell ist wohl eher ein Mangel an qualifizietem Personal bzw.
>an Fachkräften der Fall. Sprich es werden Leute mit BE gesucht für
>bestimmte Bereiche gesucht. Absolventen haben es natürlich schwieriger.

Gut, wenn es diese nicht gibt ... das würde aber mit der Idee Leute aus 
dem Ausland in großer Zahl anzuwerben zusammenpassen.
Allerdings sollte man Absolventen doch eine Chance geben, ich meine 
irgendwo muss die Erfahrung ja ersteinmal erworben werden.

>JEder x-beliebige wird logisch nicht genommen. Dennoch gibt es
>Unternehmen, und findet man immer öfters, die auch Absolventen die
>Chance geben sich in die Positionen einzuarbeiten.

So dachte ich, wäre es bisher. Aber wie es scheint nimmt das doch gerade 
deutlich ab, wenn ich mir die Bedenken vieler anschaue und eben auf die 
bisherigen Gespräche mit Firmenangehörigen bedenke.

>Ganz so krass ist es nicht, wenn einer nu zu 99% passt ...
>Aber der Bewerber sollte natürloch so viele Erwartungen wie möglich
>erfüllen.

Das sicher. Aber wenn ich mir die zuvor schon erwähten Ausschreibungen 
auf Jobmessen anschaue. Womöglich sind die absictlich hochgesteckt, aber 
das schrdckt schon sehr ab, vor allem wenn es gemeinhein als 
Mindestanforderungen deklariert wird. Da wundert man sich dann 
allerdings ob es diese gesuchten Leute dann auch wirklich irgendwo gibt, 
selbst außerhalb Deutschlands.

von Tommi H. (drmota)


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>Das verstehe ich nicht ganz, wenn schon
>Unsicherheit gestreut werden soll, weshalb wird nach Außenhin
>vermittelt, dass man als Ingenieure eine sehr begehrte Mangelware wäre?

Hier kommt die Begriffe Tarnung und Täuschung der Konkurrenz ins Spiel.

Angenommen Unternehmer A und B stellen ähnliche Produkte her. Wenn nun 
Unternehmen A Probleme hat seine Produkte an den Mann zu bringen kommen 
sie in eine finanzielle Schieflage. Nun könnten sie die Mitarbeiter auf 
die Strasse setzen. Das würde aber Unternehmen B sofort merken und 
könnte ihrerseits Profit darausschlagen indem sie z.B.: Mitarbeiter 
abwerben oder ihre Produkte zu einem überhöhten Preis anbieten.

Aber ein viel grösseres Problem für Unternehmen A ist dass ihre 
Kreditgeber, Finanzgeier nervös werden wenn allfälliger Rückzahlungen 
nicht mehr eintreffen. Oder dass sie sogar versuchen das Unternehmen 
gezielt auseinanderzunehmen und zu sabotieren um es in ihren Besitz zu 
bringen.

Und nicht zu vergessen nervöse Anleger und verwirrte Analysten die den 
Kurs in den Keller treiben, was wieder eine Abwärtsspirale in Gang setzt 
die das Unternehmen auch killen kann.

Deshalb wird jedes Unternehmen der Welt die heile Welt nach aussen hin 
darstellen solange es geht und Personalmangel, Ingenieur Mangel, etc.. 
der Presse vorgespielen.

Bestes Beispiel Lehmann Brothers gaukeln in ihrer letzten Woche noch 
Gott und der Anlegerwelt beste Zahlen vor. Über das Wochende sind sie 
auf einmal zahlungsunfähig.

von Betrachter (Gast)


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"Allerdings sollte man Absolventen doch eine Chance geben, ich meine
irgendwo muss die Erfahrung ja ersteinmal erworben werden."
Das stimmt, sollte man, man liest es aber mittlerweile öfters.
Ich denke mal, das Profil welches in der Anzeige ausgeschrieben ist, 
wird natürlich höher gesteckt. Das schreckt dann vielelicht schon mal 
Leute ab die "nix drauf haben". (also halt nicht auf die Stelle passen). 
Das sortiert natürlich schon mal vorab etwas aus und spart ncoh dazu 
Zeit.
Dadurch kann es aber natürlich auch passieren, das eventuelle gute 
Kandidaten sich ert garnicht bewerben und das Unternehmen solche nicht 
bekommt.

von tex (Gast)


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>> Auch Freizeitkleidung ist öfter anzutreffen, die nunmal nichts im
akademischen Vorstellungsgespräch zu suchen hat.

Diese pauschale Aussage ist nach meiner praktischen Erfahrung nicht 
zutreffend, obgleich ich zugeben muss, dass es sich dabei schon um 
Ausnahmen handelt.

von Gast (Gast)


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>Man kann immer wieder nur appelieren an die Jugend glaubt nicht alles
>was euch die Medien oder Lehrer vorgaukeln (Ing- Mangel etc...).

>Schaltet euer Hirn auf die höchste Denkstufe um zu ergründen wem solche
>Meldungen nutzen und was sie bewirken. Dabei müsst ihr die Faktoren GELD
>TÄUSCHUNG und TARNUNG am höchsten bewerten.
>
>Wer hat wohl einen Vorteil durch ING Mangel Meldungen ?

Man hätte es besser kaum formulieren können.

>Wenn ihr dazu nicht fähig seid, dann solltet ihr ohnehin von einem
>Ingenieursstudium absehen, da euch dann einige Schaltkreise im
>Oberstübchen fehlen.

Das hätte man in keinster Weise besser formulieren können. Wer zu doff 
ist, die Wirtschaft zu kapieren und sich trotz mangelnder Befähigung zum 
Ingenieur ausbilden lässt, der fliegt entweder im Studium oder hinterher 
auf die Schnauze.

...

>Denn wenn die Not wirklich so groß wäre wie
>ständig behauptet wird, dann müssten die Personalreferenten ja geradezu
>vor den Unis stehen und die Leute direkt umwerben

Das tun sie doch auch, nur gibt es eben nur ganz wenige Stellen die für 
Anfänger passen. Lieber gehen die Firmen hin und stellen Freelancer ein, 
weil die schon was können.

Haste Was, biste Was. Biste Was, krigste was.

Haste nix : Krigste nix!

Anfänger müssen halt erstmal für billig einsteigen und Erfahrung 
draufschaffen.

von Sven L. (friemler)


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Hat sich denn schon einmal jemand die Frage gestellt, ob der sooft 
zitierte Ing.-Mangel nicht etwa durch die Inkompetenz in den 
Personalabteilungen (HR) zustande kommt?

Wo bleibt der Mut der Firmen ein Risiko einzugehen? Sollte die Person 
nicht passen kann man diese doch ganz leicht noch während der Probezeit 
los werden.

Aber anscheinend ist es viel einfacher -nein- zu sagen und mit Tränen im 
Gesicht zu Tante Angela zu rennen.

von Jens (Gast)


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> Ich denke mal, das Profil welches in der Anzeige ausgeschrieben ist,
> wird natürlich höher gesteckt. Das schreckt dann vielelicht schon mal
> Leute ab die "nix drauf haben". (also halt nicht auf die Stelle passen).
> Das sortiert natürlich schon mal vorab etwas aus und spart ncoh dazu
> Zeit.

Diejenigen, die was drauf haben, schätzen sich normalerweise schlechter 
ein als sie sind. Diejenigen, die nichts drauf haben, schätzen sich zu 
gut ein. Glauben, alles wäre einfach.
Das ist ein bekannter psychologischer Effekt. Es gab schon genügend 
Studien dazu. Nur in den Personalabteilungen hat sich diese Erkenntnis 
noch nicht rumgesprochen. Dort stellt man nach wie vor lieber 
Hochstabler ein.
Realistische Anforderungen würden beiden Seiten helfen, den Arbeitgebern 
und auch den Bewerbern. Aber die Anforderungen die direkt aus den 
Fachabteilungen kommen, kann auch kein durchschnittlicher Absolvent zu 
mehr als 5% erfüllen.

von MaschStud (Gast)


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>Das hätte man in keinster Weise besser formulieren können. Wer zu doff
>ist, die Wirtschaft zu kapieren und sich trotz mangelnder Befähigung zum
>Ingenieur ausbilden lässt, der fliegt entweder im Studium oder hinterher
>auf die Schnauze.

Darum geht es ja. Was wenn man während des Studiums nicht auf die 
Schnauze fällt, dafür aber keine Chance erhält sich später zu erbroben.
Danach sieht es derzeit ja aus.
M.E. war für einen Ingenieur doch eine technische Neigung ein Argument 
solch ein Weg einzuschlagen. Sich dazu och im besonderen (mehr als man 
im Schnitt erwarten sollte) in Politik und Wirtschaft auszukenne, dachte 
ich zumindest, sollte anderen Fachrichtungen zu eigen sein.
Ich meine woran zeigt sich mangelnde Befähigung eines Ingenieurs wenn er 
in seinen technischen Bereich beherrscht? Das will sich mir noch nicht 
ganz eröffnen. Aber, ich will es verstehen.

>>Denn wenn die Not wirklich so groß wäre wie
>>ständig behauptet wird, dann müssten die Personalreferenten ja geradezu
>>vor den Unis stehen und die Leute direkt umwerben
>
>Das tun sie doch auch, nur gibt es eben nur ganz wenige Stellen die für
>Anfänger passen. Lieber gehen die Firmen hin und stellen Freelancer ein,
>weil die schon was können.

Bei uns steht der VDI regelmäßig vor der Tür und möchte Abos Verkaufen, 
sowie diverse Vermögens- und Anlageberater mit ähnlichen Absichten.

>Haste Was, biste Was. Biste Was, krigste was.
>Haste nix : Krigste nix!

Das stimmt wohl. Hier kommt es dann darauf an "was zu haben", nur 
schwer, wenn nicht klar ist, was das sein soll.

Haste nix : Krigste nix!

>Anfänger müssen halt erstmal für billig einsteigen und Erfahrung
>draufschaffen.

Nun ja, wenn einem solch ein Einstieg auch geboten wird, warum nicht.

Gruß,

MaschStud

von Axel (Gast)


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@Maschstud:

Ich hatte damals mit einem Freund bei diversen Solarautorallies 
mitgemacht mit einem selbst entwickelten und gebauten Elektroauto. Geld 
gab es von Sponsoren. Die mussten natürlich auch erstmal gefunden 
werden.

Da habe ich dann beim Bewerbungsgespräch ein paar Zeitungssausschnitte 
hingelegt, paar Fotos von dem Fahrzeug und hatte den Job.

Dabei haben wir noch nicht mal ansatzweise gewonnen. Aber Spass hats 
gemacht.

Das ist übrigends nach meiner Erfahrung das grösste Problem bei den 
Bewerbern. Viele sind reine Theoretiker, die keinerlei Ambitionen 
zeigten, mal privat was mit E-Technik zu machen. Da hat man schnell das 
Gefühl, dass die E-Technik nur wegen der Karriereaussichten studiert 
haben. Und dann kommen so Ideen, wie Karnevalsverein um die soziale 
Kompetenz zu demonstrieren.

Gruss
Axel

von Jens P. (Gast)


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ICh weiss auch nicht, um mich rum studieren alle, und ich bin der 
einzige der privat mal werkzeug in die Hand nimmt und was 
entwickelt/baut....

Das scheint sich wirklich eingebürgert zu haben.

von P. S. (Gast)


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Sven L. wrote:
> Hat sich denn schon einmal jemand die Frage gestellt, ob der sooft
> zitierte Ing.-Mangel nicht etwa durch die Inkompetenz in den
> Personalabteilungen (HR) zustande kommt?

Ist uns bei einem frueheren Arbeitgeber schon so gegangen - da kam nur 
durch Zufall raus, dass bei HR die besten Leute schon ausgesiebt wurden, 
weil HR nach den eigenen Massstaeben statt nach unseren fleissig 
aussortiert hat.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Das ist übrigends nach meiner Erfahrung das grösste Problem bei den
Bewerbern. Viele sind reine Theoretiker, die keinerlei Ambitionen
zeigten, mal privat was mit E-Technik zu machen. Da hat man schnell das
Gefühl, dass die E-Technik nur wegen der Karriereaussichten studiert
haben. Und dann kommen so Ideen, wie Karnevalsverein um die soziale
Kompetenz zu demonstrieren.

Nana wir wollen doch den goldenen Mittelweg finden...

Dafuer kenn ich viele Praktiker die man nicht ansatzweise dem 
potentiellen Kunden vorstellen koennte...

Aber seien wir doch mal ehrlich, die meisten meiner ehemaligen 
Mitstudenten machen heute nichts mehr mit E-Tech bzw mit dem Kram den 
sie mal gelernt haben... lasse mal bewusst die Programmierer aussen vor, 
da es hier auch welche gibt die kein Studium haben / benoetigen...

von Gast (Gast)


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> Aber seien wir doch mal ehrlich, die meisten meiner ehemaligen
> Mitstudenten machen heute nichts mehr mit E-Tech bzw mit dem Kram den
> sie mal gelernt haben

Da sollte man sich mal Gedanken machen, wieso dies so ist.

von Hä? (Gast)


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>Da sollte man sich mal Gedanken machen, wieso dies so ist.

Das kannste dir schenken, weil du die Mächte die dahinterstehen
nie ergründen und verstehen wirst.

von Jaromir (Gast)


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>Ist uns bei einem frueheren Arbeitgeber schon so gegangen - da kam nur
>durch Zufall raus, dass bei HR die besten Leute schon ausgesiebt wurden,
>weil HR nach den eigenen Massstaeben statt nach unseren fleissig
>aussortiert hat.

Das ist absolut nichts ungewöhnliches. Die PA sortieren immer die besten 
weg, weil die zuviel haben wollen. Die GL gibt ja einen Deckel vor.

> Aber seien wir doch mal ehrlich, die meisten meiner ehemaligen
> Mitstudenten machen heute nichts mehr mit E-Tech bzw mit dem Kram den
> sie mal gelernt haben

Das kenne ich. Viele Ingenieure machen heute was anderes, weil sie keine 
Lust haben von den BWL-Labertaschen verarscht zu werden.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Sorry ich habe mich vieleicht falsch ausgedrueckt... Sie machen noch was 
im Bereich E-Tech aber eben keine Entwicklung... meist Projektierung 
oder eine Produktion  betreuen ...

von HeGr (Gast)


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Also ich find die Ansprüche nicht unverschämt. Was sind schon 3k5 € 
monatlich?

von Gast (Gast)


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3k5 sind herzlich wenig. Ich würde momentan auch eher 5k3 fordern. Ist 
fast daselbe, nämlich immer noch billig für die Firmen.

von Tobi (Gast)


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Nur wollen die Firmen das halt nicht zahlen, was ein Ingenieur wirklich 
Wert ist (übrigens diesen Trend gibt es in Dtl. überall, nicht nur bei 
den Ings. Die Nettolöhne sinken, keiner gibt mehr Geld aus. Jetzt 
schwächtelts in Amerika, schon fahren die Autobauer die Produktion 
runter, denn die Deutschen verdienen mittlerweile so wenig, dass sich 
die breite Masse gar kein (neues) Auto mehr leisten kann.).
Deshalb auch das Gejammere, es gäbe keine Ings. die Firmen wollen nur an 
billige Ingeniuere aus dem Ausland ran. Das drückt dann wieder den Preis 
für deutsche Ingenieure. Lieber behalten sich die BWLer das Gels selbst 
:-)

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ings aus dem Ausland brauchen ja "nur" relaviv niedrige 
Sprachkenntnisse... das sieht bei den BWLern schon anders aus... also 
entsteht da nicht so schnell eine Konkurrenz...

von Gast (Gast)


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Aha, wieder die Mähr von den sich nicht gewählt ausdrücken könnenden 
Ingenieuren, naja ...

von Sven L. (friemler)


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Tobi wrote:
> die Firmen wollen nur an
> billige Ingeniuere aus dem Ausland ran. Das drückt dann wieder den Preis
> für deutsche Ingenieure.

Auch Ings. aus dem Ausland wissen, was sie Wert sind. Warum sollten sie 
denn gerade in das Billiglohnland Deutschland auswandern, wenn sie doch 
auch woanders, bei bedeutend besseren Konditionen, mit Kußhand genommen 
werden?

von Gast (Gast)


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Und wenn einer schon für billig arbeiten soll, dann eher in Östereich. 
Da lohnt es sich für niedrige Einkommen eher, als hier.

Deutschland lohnt sich nur, wenn man als Single mehr als 70.000 Euro im 
Jahr zu versteuerndes Einkommen hat(mit Kindern oder verheiratet etwas 
mehr) weil man dann sehr viel mehr hat, als Resteuropa und die Abzüge 
hinnehmen kann.

Wer nur um die 50k bis 60k hat, bekäme im Ausland nicht sehr viel 
weniger, hat aber weniger Abzüge. Anfänger scheinen mir in der Schweiz 
am besten aufgehoben zu sein. Wer dort 2 Jahre Erfahrung hat und 
mindestens FH, kann mit mindestens 80.000-90.000 Franken aufwärts 
rechnen. Auf dem Niveau wirken die Netto am Ende so wie 65k in 
Deutschland! Und so sehr viel teurer ist die Schweiz nämlich auch nicht.

http://www.jobs.ch/firma/Siemens-Schweiz-AG/3002
http://www.jobs.ch/firma/Leica-Geosystems-AG/3463
http://www.jobs.ch/firma/Baumer-Group/3867
http://www.jobs.ch/firma/Ferag-AG/6794

von Thomas Ulrich (Gast)


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Jetzt fangt ihr hier auch noch an mit Eurem Ingenieurmangel. Habe gerade 
was dazu auf XING verfasst:

Wenn die Firmen den Ingenieuren mehr bezahlen würden, dann würden nicht 
so viele fachfremd arbeiten. Mit den Anfängern hat das nicht viel zu 
tun! Das Loch, das entstanden sit, koimmt von der miesen Situation in 
den früheren Jahren. Da sind doch viele abgesprungen.

von Tobi (Gast)


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Stimmt schon mit den Abzügen lohnt es für viele gut qualifizierte kaum, 
nach Dtl. zu kommen. Deshalb war doch auch die Greencard ein Flop. Denn 
welcher Inder geht schon gern in ein Land, das ihm die Hälfte seines 
Verdienstes wieder abnimmt?
Doch für Osteuropäer kann sich das schon lohnen. Die können doch in 
ihrem eigenen Land den Wohnsitz behalten, dann dort Steuern zahlen und 
das Lohnniveau ist (zumindest noch) in Deutschland höher als in Polen 
oder Tschechien.
Bleubt halt nur die Frage offen, ob die Qualität der Arbeit besser ist. 
Aber blöd sind die Leute auch nicht und dem BWLer ist das zumindest 
anfangs egal. Der sieht erstmal nur die niedrigeren Stundensätze und dan 
bleibt ihm (dem BWLer) mehr Geld.

von Gast (Gast)


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Der Osteuropäer kann hier nur so ohne weiteres arbeiten, wenn er 
Europäer ist und dann zahlt er nach EU--abkommen die Steuer am Ort des 
Verdienstes, also hier. Anders ist es mit Selbständigen: DIe können in 
ganz Europa touren und zahlen am Heimatort.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Wenn ich mich recht erinnere ist die damalige Greencard daran 
gescheitert das die armen Inder keinerlei Rechte hatten ... 5 Jahre 
schuften und dann raus... das ist natuerlich nicht attraktiv...

Z.B. wenn ich ein australisches Visum erhalte wird man in der Regel 
recht schnell gefragt ob man nicht ein dauerhaftes Visum / 
Staatsbuergerschtf haben moechte... mit allen Rechten und Pflichten...

von P. S. (Gast)


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Daniel Duesentrieb wrote:
> Wenn ich mich recht erinnere ist die damalige Greencard daran
> gescheitert das die armen Inder keinerlei Rechte hatten ... 5 Jahre
> schuften und dann raus... das ist natuerlich nicht attraktiv...

Stoert die Inder in der Schweiz wenig. Warum auch, die haben ja auch 
Zukunftsplaene, Familie, Heim, etc. - aber sicher nicht in Mitteleuropa.

von Gast (Gast)


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In der Schweiz wird man aber so rasch nicht gefragt, ob man dort sässig 
werden will.

von A. (Gast)


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Du kannst in der Schweiz relativ unkompliziert einen Antrag auf 
Einbürgerung stellen!

von P. S. (Gast)


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Ja, einen Antrag stellen ist einfach, nur ein positiver Bescheid ist 
nicht so einfach ;-)

von Tobi (Gast)


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Wir haben hier Österreicher in der Firma und die zahlen in Österreich 
Steuern und in Dtl. Sozialabgaben. Ich denke, das ist bei allen 
EU-Staaten so. (Berichtigt mich, wenns nicht stimmt!)

von Del Prado (Gast)


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Klingt komisch! Wieso ist das so? Zahlt man nicht alles dort, wo man 
arbeitet? Sind das Festangestellte?

von T.U. (Gast)


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Sehe ich auch so. Steuern werden dort erhoben, wo der Lebensmittelpunkt 
ist. Im gübnstigsten Fall zahlt man dann im Heimatland nichts mehr. Gilt 
aber auch nicht immer.

von Visitor (Gast)


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Man sollte mal weggehen von dem, wie die Leute aussehen.
Man sollte mehr drauf schauen, was die Leute können.

Was nutzt es mir, wenn jemand gut aussieht, aber den Schraubenzieher mit 
dem falschen Ende auf die Schraube setzt?
Da sind mir die Leute wichtiger, die was können; auch wenn die Aussehen 
wie ein Hippie.

Und meine Theorie: würden die ganzen Finanzleute so gut arbeiten, wie 
sie mit ihren Anzügen aussehen, hätten wir das Problem mit der 
Finanzkrise möglicherweise nicht.

von No, we can't (Gast)


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>Und meine Theorie: würden die ganzen Finanzleute so gut arbeiten, wie
>sie mit ihren Anzügen aussehen, hätten wir das Problem mit der
>Finanzkrise möglicherweise nicht.
Wieso? Die haben doch ihre Aufgabe mit Bravur gelöst. Das System mit 
Krediten aufgeblasen und am Laufen gehalten und Risiken bewusst weit 
verteilt. Sprich sie haben die richtigen Leute reicher gemacht, während 
sie die Verluste an die Allgemeinheit weitergereicht haben. Damit nicht 
gleich das ganze Elend ans Tageslicht kommt, haben sie die komplizierten 
und undurchsichtigen Wertpapiere ins Leben gerufen. Mission 
accomplished.

von Eva Wolf (Gast)


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Ich weiß zwar nicht, inwieweit es stimmt, was der "Projektleiter" da 
geschrieben hat, aber ich mir einfach nicht vorstellen, dass Bewerber 
sich so daneben benehmen können. Eher passen die Absolventen der BWL in 
dieses Schema, aber Ingenieure/Informatiker schätze ich eher als 
bescheiden ein, was sich ja auch darin auswirkt, dass sie sich ausnutzen 
lassen.

Mir sagt man soziale Inkompetenz nach, aber ich kann nicht von mir 
behaupten, dass ich nicht die Hand gebe, dass ich aufstehe, wenn dann 
meine Gastgeber hereinkommen usw. usf. Das Telefon wird natürlich vorher 
abgestellt und ich verfüge auch nicht Chuzpe, unpünktlich zu sein. Wenn 
ich mich in der Stadt nicht auskenne, komme ich halt besonders früh, und 
wenn ich noch vor fünf Uhr aufstehen muss. Ich muss natürlich 
einkalkulieren, dass der Zug Verspätung haben kann.

von Peter (Gast)


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Ein guter Artikel in elektroniknet.de

http://www.elektroniknet.de/berufkarriere/arbeitswelt/article/26634/0/Fachkraeftemangel_Sind_die_Zahlen_uebertrieben/

Hier ein kleiner Auszug:
(...)
Auf dem Portal www.mikrocontroller.net tauschen sich Betroffene aus, 
frustriert von zahlreichen erfolglosen Bewerbungen. Eine eigene 
Interessenvereinigung für Arbeitnehmer hat eine Gruppe von Ingenieuren 
nun ins Leben gerufen, weil der VDI und all die anderen Verbände doch 
nur das Wohl der Arbeitgeber im Sinn hätten. »Es gibt definitiv keinen 
Mangel an Ingenieuren. Vereinzelt fehlen Eierlegende Wollmilchsäue, das 
war's aber auch schon.«, so ein User.
(...)

von Wow (Gast)


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Peter schrieb:
> Hier ein kleiner Auszug:

Wow. Licht im Dunkeln! Hoffentlich lesen ein paar Politiker auch mal 
diese Artikel. So kann es doch in Deutschland nicht weitergehen.

von Wilhelm (Gast)


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Wow schrieb:

>Peter schrieb:
>>Hier ein kleiner Auszug:

>Wow. Licht im Dunkeln! Hoffentlich lesen
>ein paar Politiker auch mal diese Artikel.

Ein Politiker wird sich wohl leider eher selten in einer Fachzeitschrift 
verirren. So ein Artikel müßte auf irgend eine Art mal in eine 
Wochenendausgabe der Tagespresse.

von Peter (Gast)


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Zumindest mal ein kleiner Lichtblick, das das hier Diskutierte 
ausßerhalb erwähnt wird.

Das so ein Artikel im Handelblatt, Manager-Magazin etc. erwähnt wird ist 
wünschenswert, aber wenig wahrscheinlich.

von alfred (Gast)


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>Zumindest mal ein kleiner Lichtblick, das das hier Diskutierte
>ausßerhalb erwähnt wird.

Jepp, und zwar deshalb, weil jemand aus diesem Forum, den ich gut kenne, 
die Journalisten angeschrieben hat.

>Das so ein Artikel im Handelblatt, Manager-Magazin etc. erwähnt wird ist
>wünschenswert, aber wenig wahrscheinlich.

Werden Sie nicht, weil Du das Handelsblatt und Manager-Magazin nicht 
informierst.

von Peter (Gast)


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@alfred
Glaubst Du das das Handelsblatt das schreiben würde ?

Wie es eine Gruppe gibt, die den Fachkräftemangel, in diesem Ausma0, für 
ein Märchen hält, gibt es eine Gruppe (Handelblatt etc.) die halten 
daran fest (90%-Kandidaten reichen nicht aus).

von Faktenschreiber (Gast)


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Hallo ,

es gibt mehrere, die die Dame angeschrieben haben und mit Informationen
versorgt hat , die noch weit weit über das publizierte hinausgehen

man kann nur hoffen , daß verstärkt entsprechende Artikel kommen. Denn
diese VDI und co  gehen ja fast über Leichen .........

Es wird Zeit, daß der Unverfrorenheit junge Leute in MINT zu hetzen
Einhalt geboten wird und auch Handelsblatt  FTD  Süddeutsche / FAZ usw
sich den Tatsachen annehmen und die Wahrheit ans Licht befördern

Dieses Gekungele der vermeintlichen Elite ist aufzubrechen.

Die Zeit ist reif - siehe auch  kath. Kirche - selbst diese Omerta 
wankt.

Ein wenig OT , aber vielsagend :

Wußtet Ihr daß die Ziele der Rotarier nur auf der untersten Eben derart
"freundlich" sind .... "Oben" gelten völlig diametrale Ansätze .......

Kommt einem irgendwie bekannt vor....

von Mike H. (-scotty-)


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>Das so ein Artikel im Handelblatt, Manager-Magazin etc. erwähnt wird ist
>wünschenswert, aber wenig wahrscheinlich.

Notfalls selbst einen Artikel schreiben und hin schicken.
Da wird man dann abwägen ob man Artikel, die gegen die Interessen
seiner eigenen Werbekunden gerichtet sind, zulässt oder ob freier 
unverblendeter Journalismus wirklich zu Recht diese Bezeichnung
verdient.

Es ist nicht deine Schuld das die Welt so ist wie sie ist,
aber es ist gewiss deine Schuld wenn die Welt so bleibt.

                                                (Die Ärzte)

von Markus (Gast)


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>es gibt mehrere, die die Dame angeschrieben haben und mit Informationen
>versorgt hat , die noch weit weit über das publizierte hinausgehen

Die Dame heißt Frau Schindlbeck und ist sehr freundlich, deshalb finde 
ich es etwas gemein, einen solchen Ton anzuschlagen. Ich war ehrlich 
erstaunt, wie aufgeschlossen Sie gegenüber meinen Argumenten war. Man 
sollte sich auch nicht gleich im Ton vergreifen, wenn man die Leute 
anschreibt.

Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass die Fehlinformation über den 
Fachkräftemangel schlichtweg daher rührt, dass der VDI immer seine 
Artikel plaziert, sich aber von den betroffenen Ingenieuren nie jemand 
mit den Journalisten unterhält. Die Journalisten sind nämlich keineswegs 
so parteiisch und schreiben ihre Artikel gegen Bezahlung, wie das hier 
immer angenommen wird. Es liegt einfach daran, dass Ihnen niemand die 
Alternativposition mitteilt.

von Warmweiß (Gast)


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Markus schrieb:
> Die Journalisten sind nämlich keineswegs
> so parteiisch und schreiben ihre Artikel gegen Bezahlung, wie das hier
> immer angenommen wird. Es liegt einfach daran, dass Ihnen niemand die
> Alternativposition mitteilt.

Gut, der VDI und andere können halt frei von der Leber weg plaudern und 
immer wieder eindrucksvoll den Fachkräftemangel in Raum stellen. Dazu 
der Hinweis auf die statistisch nachgewiesene sehr, sehr niedrige 
Arbeitslosigkeit.
Die Gegenseite hat's ungleich schwerer. Zersplittert ohne Ende und man 
wirkt dann als aufgeführtes Einzelbeispiel unglaubwürdig bzw. steht als 
als einer der wenigen Versageringenieure da.
Anonym muss es auch sein, denn sonst ist die Ingenieurkarriere bzw. die 
komplette Existenz gefährdert. Wer stellt denn als Arbeitgeber bitte 
schön gegen den Strom Schwimmer, Mahner, oder Realisten ein. Man will 
weichgespülte, pflegeleichte, konforme Optimistfantasten.

von Markus (Gast)


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>Die Gegenseite hat's ungleich schwerer.
Das denken alle und deshalb traut sich niemand, etwas zu sagen.

>Zersplittert ohne Ende und man
>wirkt dann als aufgeführtes Einzelbeispiel unglaubwürdig bzw. steht als
>als einer der wenigen Versageringenieure da.

Das mit der Zersplitterung stimmt wohl, aber sich als Versager zu 
fühlen, halte ich für einen Fehler. Auch wenn man keinen Job hat, ist 
man ein Mensch und darf sich äußern.

>Anonym muss es auch sein, denn sonst ist die Ingenieurkarriere bzw. die
>komplette Existenz gefährdert.

Das mit der Anonmyität klappt auch. Die Journalisten halten sich 
normalerweise daran, wenn man sie darum bittet.

von Warmweiß (Gast)


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Markus schrieb:
> aber sich als Versager zu
> fühlen, halte ich für einen Fehler. Auch wenn man keinen Job hat, ist
> man ein Mensch und darf sich äußern.
Ich meinte Versager jetzt eher drauf bezogen, dass es halt nur einen 
verschwindend kleinen Teil an Ingenieuren gibt, die offziell arbeitslos 
gemeldet sind. Dann ist der Klagende schnell als Einzelschicksal bzw. 
als Ausnahmeversager beim Leser abgestempelt und kann kein Beispiel für 
die allgemeine Lage in der Ingenieurszunft sein.

Markus schrieb:
> Das mit der Anonmyität klappt auch. Die Journalisten halten sich
> normalerweise daran, wenn man sie darum bittet.
Senkt auch wieder die Glaubwürdigkeit beim Leser. Am besten wäre mit 
richtigem Namen und Foto, so wie der VDI das auch macht. Tönt es 
Ingenieurmangel, ist Willi Fuchs fast immer dabei und meistens mit Bild.
Wem glaubt der unbedarfte Leser dann eher?

von com (Gast)


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Warmweiß schrieb:
>> Das mit der Anonmyität klappt auch. Die Journalisten halten sich
>> normalerweise daran, wenn man sie darum bittet.
> Senkt auch wieder die Glaubwürdigkeit beim Leser. Am besten wäre mit
> richtigem Namen und Foto, so wie der VDI das auch macht. Tönt es
> Ingenieurmangel, ist Willi Fuchs fast immer dabei und meistens mit Bild.
> Wem glaubt der unbedarfte Leser dann eher?

Naja es ist doch üblich auch anonym gehaltene Aussagen zu 
repräsentieren. Schau dir doch mal die renommierten Politmagazine im 
Fernsehen an, oft wird die Stimme, Name und/oder Gesicht verfremdet. Ist 
es deshalb weniger glaubwürdig? NEIN!
Als VDI-Lobbyist brauchst du das natürlich nicht machen, dir kann keiner 
ans Bein pinkeln. Aber als kleiner Mann hast du ganz schnell Probleme.

von Mark B. (markbrandis)


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Markus schrieb:
> Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass die Fehlinformation über den
> Fachkräftemangel schlichtweg daher rührt, dass der VDI immer seine
> Artikel plaziert, sich aber von den betroffenen Ingenieuren nie jemand
> mit den Journalisten unterhält. Die Journalisten sind nämlich keineswegs
> so parteiisch und schreiben ihre Artikel gegen Bezahlung, wie das hier
> immer angenommen wird. Es liegt einfach daran, dass Ihnen niemand die
> Alternativposition mitteilt.

Genau so ist es wohl leider.

von Gästchen (Gast)


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Der Artikel ist von einem typischen BWL-er geschrieben.


1.  Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Wisst ihr wie aufwendig ein Elektrostudium ist? Wohl kaum wenn man 
selbst BWL studiert hat. Abgesehen davon sind 38.000€ als 
Einstiegsgehalt wirklich auch. 42.000€ gelten eher als Einstiegsgehalt

2.  Lügen und betrügen

Wie viele Bewerber fälschen Zeugnisse? Der Anteil wird eher 
verschwindend gering sein. Ihr macht euch ebenfalls in die Hose und 
sucht ständig nach einer Lücke im Lebenslauf, schon wegen 2 Monate Pause 
bekommt ihr Durchfall, warum? Denkt ihr nicht dass Bewerber nur Menschen 
sind und nicht alles glatt im Leben glatt laufen kann? Gerade ihr BWL-er 
seid ein Beispiel für menschliche Schwächen: völlige Ahnungslosigkeit 
von der Materie, viel Kaffe saufen und labern aber wenig tun, viele 
Krankheitstage usw.
Was soll das Meckern über Zeitarbeit? Ihr BWL-er habt das dem Ingenieur 
angehängt und nicht andersrum. Wisst ihr wie flexibel man sein soll in 
der Zeitarbeit? Wisst ihr dass man oft mehr leisten soll für weniger 
Geld?

3. Auftreten

Ihr wollt einen schlechten Ingenieur daran festmachen dass der Bewerber 
die Krawatte schief hat und nicht geputzte Schuhe? Das zeigt ebenfalls 
dass ihr nicht den geringsten Schimmer habt davon was ein Ingenieur 
wirklich macht.


4. Überzogene Erwartungen

Heute stellt ihr jeden Arbetisplatz als Super-Duper-Spass-Office dar, da 
wird gelogen und versprochen dass sich die Balken biegen. Hat man 
zugesagt, erlebt man plötzlich ganz was anderes.  Klar wollt ihr euren 
prekären und schlecht ausgestatteten Arbeitsplatz gut verkaufen, wer 
weiß das nicht?

von Ing (Gast)


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@Gästchen

Full ACK!!!

http://www.ig-ing.de

von MaWin (Gast)


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Sagen wir mal so, es trifft besser, wenn man sagt:

1. Miese Gehaltsangebote vom Zeitarbeitssubunternehmer
2. Lügen und betrügen bei Firmendarstellung und vorgelegtem 
Arbeitsvertrag
3. Auftreten als Arbeitgeber unter aller Sau
4. Überzogene Erwartungen seitens der Arbeitgeber

von Der E. (rogie)


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Betrachter schrieb:
> Die teilweise überzogenen Gehatsvorstellungen(sorry, aber wenn einer mit
> mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen)

Nö, wieso ich habe mit >54.000€ angefangen. Ok, lag aber wohl daran, daß 
ich 5 Jahre lang vorher selbstständig war und 1 1/2 Jahre als 
Selbstständiger für diese Firma gearbeitet hab. Die Firma wollte mich 
unbedingt haben, da konnte ich entsprechend beim Gehalt pokern. Zur Zeit 
verdien ich > 61.000€ Brutto (und hab auch noch meine anderen Kunden).

von IGBT (Gast)


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Wenn man einen Ingenieur einstellt, merkt man nach maximal 6 Monaten ob 
derjenige oder diejenige Probleme lösen kann oder ob man jemanden hat, 
der Aufgaben abarbeiten kann. Die Problemlöser sind nach 5 Jahren 
automatisch bei 50k und mehr Gehalt, die anderen wundern sich immer. Im 
E-Technik-Studium saßen genug Leute neben mir die zwar ihr Studium 
geschaft haben, aber dennoch  nicht viel verstanden haben - das ist 
nicht anders als bei den BWLern - nur fällt es da vielleicht mehr auf.
Der Verteilungstyp an anwendbaren Fähigkeiten und Wissen ist etwa gleich 
und hat nichts mit der Fachrichtung zu tun.
(E-Techniker die man nach einem Allpass oder nach einer antiparalellen 
Analog-Digital Sicherung oder nach HF-Fading fragt, machen auch meist 
ein dummes Gesicht - sowas lernt man nicht im Studium - und selbst gute 
Theoretiker können meist nicht erklären wieso verpolte Tantals dennoch 
funktionieren.)

Abhängig ist das auch von der Firmengröße, da die Stundensätze nach 
Overhead kalkuliert werden - das kann von 35-120 EUR pro Stunde liegen - 
nur nach meiner Erfahrung in verschiedenen Firmen.

Mit 5-10 Jahren Berufserfahrung und Erfahrung mit Programmierung in 
Hochsprachen - kann man sicher 50k+ fordern, vielleicht nicht in einem 
Startup und nicht im ersten Jahr.

von Faktenschreiber (Gast)


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@IGBT - daß die Problemlöser so zügig aufsteigen würde ich schon mal
krafft eigener Erfahrung mit manch Firma nicht unterschreiben .  Eher 
ist
es derart , daß - weil ers gelöst hat mal schnell gefeuert wird ......

@Martin  . Die Dame  ist mitnichten abwertend.
Dame ist eine Höflichkeitsform   Und es ist eher "gemein" Informations-
gebern quasi Unverschämheit zu unterstellen ... Bist du einer vom VDI ??

von Ländle (Gast)


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Der schnelle Aufstieg von Problemlösern und strukturiert arbeitenden 
Ingenieuren in großen Firmen ist eher die Ausnahme. Es ist zwar 
gewünscht, dass zum Wohle des Gruppen- und Abteilungsleiters gute Arbeit 
geleistet wird, aber selbstbewuste Ingenieure sind gefährlich für den 
Stuhl des Vorgesetzten und werden bewust klein gehalten, notfalls mit 
Mobbing und Bossing. Falls dies nicht hilft, wird oft die letzte Karte 
gezogen, die betriebsbedingte Kündigung. Große Firmen geben nur dem 
angepaßten Mittelmaß eine Chance.

von Gästchen (Gast)


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Ländle schrieb:
> Große Firmen geben nur dem angepaßten Mittelmaß eine Chance.

AMEN. So läuft es

von Warmweiß (Gast)


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Ländle schrieb:
> Falls dies nicht hilft, wird oft die letzte Karte
> gezogen, die betriebsbedingte Kündigung. Große Firmen geben nur dem
> angepaßten Mittelmaß eine Chance.
Die eigentliche Wertschöpfung wird bei denen eh fast ausschließlich über 
Personal der Ingenieurdienstleister generiert, die auch als einzige 
überhaupt das fachliche Know-how noch besitzen.
Das angepasste Mittelmaß in großen Firmen hingegen delegiert die Arbeit 
nur noch, überwacht und streut Sand in die Augen.

von Gästchen (Gast)


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IGBT schrieb:
> Die Problemlöser sind nach 5 Jahren
> automatisch bei 50k und mehr Gehalt, die anderen wundern sich immer.

Ja, es gab noch Zeiten wo es so war, sogar nach weniger als 50 Jahren 
hatten viele 50K, jetzt sehe die Sache anders aus. Man holt sich so 
einen Problemlöser per Zeitarbeit, lässt das Problem lösen und schickt 
ihn dann wieder auf Hartz4/Andere Problemfirma. Heute geht es mehr darum 
wer sich besser verbiegt, "Andere" gibt es heute nicht.
So überbieten sich die Sklaven in freiwilligen Überstunden und zeiten 
ihren interdisziplinaren Einsatz, wie BWL-er es bezeichnen, lassen dann 
Hunderte an Überstunden unbezahlt verfallen. Geil.

von IGBT (Gast)


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Dabei gibt es auch seltsame Effekte - ich kenne auch Leiharbeiter die 
meist im 3-12 Monatszyklus verlängert werden, die eine Festanstellung 
bei der Firma aus drei Gründen ablehnen:

1. Sie bekommen das Überstundenproblem mit
2. Sie sollten für weniger Geld in der Firma fest angestellt sein.
3. Sie wären dann festgelegt auf ein Gebiet

Das trifft auch auf viele Ich-AGs zu, dennen angeboten wird für weniger 
Geld mehr zu arbeiten.

Wer damit leben kann hinsichtlich Arbeitslosigkeit und Rente völlig im 
Nichts zu hängen, fährt damit ganz gut.

zu Problemlöser vs. Bearbeiter:

Da muss man vielleicht wirklich unterscheiden.
Normale Projektarbeit die mehr oder weniger gut jeder Ing. von der 
Schule machen kann - durchaus auch mit Neuentwicklungen im Rahmen von 
Vorgaben - das ist Routinearbeit.

Dann gibt es aber wenige (schwer zu schätzen, ich würde vorsichtig raten 
1:10) - Ings, die Probleme lösen können, an denen Andere vorher bereits 
gescheitert sind - die sind wenn (nicht neu) in den Firmen als Gurus 
bekannt und haben mehrere Gemeinsamkeiten, woran man sie erkennen kann, 
auch wenn sie neu sind.
1. Sie glauben nicht an Mythen und Normen sondern nur an Messergebnisse 
und Mathematik
2. Sie neigen nicht zur Schwatzhaftigkeit sondern zum lesen
3. Sie streiten sich nicht mit der QS sondern benutzen die QS
4. Sie wissen das jedes Problem nur bedingt gelöst werden kann, wenn 
Kosten, Zeit und Meinungsbildung es ermöglichen.
5. Sie benötigen keine Einarbeitungszeit außer dem lesen der 
Dokumentation in 3 Tagen

An solchen Leuten mangelt es leider wirklich.

Die Zeitarbeiter haben sicher den Vorteil viele Firmenstrukturen und 
Probleme kennenzulernen. Wobei letztlich so oder so ein Projekt nach dem 
anderen folgt.
Meiner Erfahrung nach erkennt man rein aus der Systemsicht die Kompetenz 
eines Mitarbeiters auch daran, an wie vielen Projekten er beteiligt ist.

Wobei ich aus eigener Erfahrung allerdings auch sagen muss, wenn man 
zuviele Hüte auf hat, hat man den ganzen Tag nur noch mit Hutwechsel zu 
tun  und wird ineffizient im Vergleich zu 100 % Leistung an einem 
Projekt.

von Axel (Gast)


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IGBT schrieb:
> und selbst gute
> Theoretiker können meist nicht erklären wieso verpolte Tantals dennoch
> funktionieren.

Neue (nicht bereits formierte) Tantalkondensatoren nehmen die Polung 
erst an.

von pustekuchen (Gast)


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@IGBT

>5. Sie benötigen keine Einarbeitungszeit außer dem lesen der
>Dokumentation in 3 Tagen

Wer bekommt den heute noch Dokumentaionen zu lesen? Niemand erstellt 
doch zeitaufwändige Dokus, dies ist doch heute viel zu teuer.

von IGBT (Gast)


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@Axel

Dich würde ich einstellen :-)


@pustekuchen

Hängt von der Firmengröße und dem Zertifizierungsgrad ab - in kleinen 
Firmen ist es so wie du sagst.

von IGBT (Gast)


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@Projektleiter

Unterhalten sich zwei Yetis: Sagt der eine: Du, neulich hab ich von 
Jemandem gehört der hat angeblich mit diesem Messner gesprochen. Der 
Andere Yeti:
Ach, den gibt es wirklich?

von Axel (Gast)


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IGBT schrieb:
> Dich würde ich einstellen :-)

Danke für die Blumen ;-) Das mit den Tantals hatte ich nur mal irgendwo 
gelesen. Bin zwar E-Techniker, aber arbeite seit dem Diplom als reiner 
Software-Entwickler, und zwar als "angepasstes Mittelmaß in großen 
Firmen", so wie es Warmweiß treffend formuliert hat.

Deine These, dass tüchtige Problemlöser in Firmen üblicherweise schnell 
aufsteigen halte ich allerdings für gewagt. Bei der Karriere und 
Beförderung spielen so viele andere Faktoren mit rein, dass es naiv wäre 
zu glauben, man könnte da immer mit Leistung punkten. Allenfalls hilft 
es etwas bei der Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes, aber das ist ja 
auch schon mal was wert.

von Gästchen (Gast)


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pustekuchen schrieb:
>>5. Sie benötigen keine Einarbeitungszeit außer dem lesen der
>>Dokumentation in 3 Tagen
>
> Wer bekommt den heute noch Dokumentaionen zu lesen? Niemand erstellt
> doch zeitaufwändige Dokus, dies ist doch heute viel zu teuer.

Ha, ha, ha! Genau das wollte ich auch sagen.
Wer heute für alles und jenes Dokumentation haben will gilt aber nicht 
als Problemlöser. Alles aus der Dokumentation rauszulesen kann jeder 
Idiot. Ein echter Könner erfasst z.B. die Schaltung und deren Funktion 
auf den ersten Blick. Ich weiß, ich bin ebenfalls für eine gute 
Dokumentation, doch es wird immer weniger Wert darauf gelegt die Sachen 
gut zu dokumentieren.

von Gästchen (Gast)


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IGBT schrieb:
> Dabei gibt es auch seltsame Effekte - ich kenne auch Leiharbeiter die
> meist im 3-12 Monatszyklus verlängert werden, die eine Festanstellung
> bei der Firma aus drei Gründen ablehnen:
>
> 1. Sie bekommen das Überstundenproblem mit
> 2. Sie sollten für weniger Geld in der Firma fest angestellt sein.
> 3. Sie wären dann festgelegt auf ein Gebiet

Die Leiharbeiter die deutlich mehr in der Leiharbeiter verdienen sind 
eher Ausnahmen als Regelfall. Im Endeffekt werden sie dann schnell 
selbstständig, alles Andere macht keinen Sinn.

1.Auch in der Leiharbeit gibt es Überstunden
2.Leiharbeiter verdienen in der Regel 70% des normalen Gehalts. 
Leiharbeit ist nicht gerade der Aushängeschild für hohe Gehälter.
3.Selbst wenn sie sich auf ein Gebiet festlegen, werden sie sich dort 
auskennen und nicht hin- und her geschmissen und dich nur oberflächlich 
auskennen.

von Axel L. (axel_5)


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>Deine These, dass tüchtige Problemlöser in Firmen üblicherweise schnell
>aufsteigen halte ich allerdings für gewagt.

Ich auch. Diesen Leuten fehlen üblicherweise sämtliche Fähigkeit, die 
man ausser zum Problemlösen braucht, insbesondere die zur sozialen 
Kommunikation. Was letzlich zur Folge hat, dass es schon ganz gut ist, 
dass es davon nicht mehr als 10% der Ings gibt. Allerdings ist meine 
Erfahrung, dass sich jede Firma davon ein paar hält. Die haben in der 
Regel eine sichere Stellung, bleiben da dann aber auch und verdienen 
nicht besonders üppig.

Das ist nicht böse gemeint, es gibt eben einfach unterschiedliche 
Charaktere.

Gruss
Axel

von noch ein Gast (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Diesen Leuten fehlen üblicherweise sämtliche Fähigkeit, die
> man ausser zum Problemlösen braucht, insbesondere die zur sozialen
> Kommunikation. Was letzlich zur Folge hat, dass es schon ganz gut ist,
> dass es davon nicht mehr als 10% der Ings gibt.

Du ziehst also Dummschwätzer den Problemlösern vor? Armes Deutschland...

von eklige Tunke (Gast)


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noch ein Gast schrieb:
> Axel Laufenberg schrieb:
>> Diesen Leuten fehlen üblicherweise sämtliche Fähigkeit, die
>> man ausser zum Problemlösen braucht, insbesondere die zur sozialen
>> Kommunikation. Was letzlich zur Folge hat, dass es schon ganz gut ist,
>> dass es davon nicht mehr als 10% der Ings gibt.
>
> Du ziehst also Dummschwätzer den Problemlösern vor? Armes Deutschland...
Wahrscheinlich zieht er einen normalen Charakter vor.

von noch ein Gast (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Wahrscheinlich zieht er einen normalen Charakter vor.

In der Freizeit - ja.
Auf der Arbeit sollte aber auch der tüchtige Problemlöser nicht 
verachtet werden, denn nur mit Kaffeetassen rumschiebenden 
Bullshit-Bingo Spielern kann auf Dauer keine Firma überleben (auch wenn 
die BWLer das manchmal zu glauben scheinen).
Also nie vergessen: Arbeit ist Arbeit und Freizeit ist Freizeit.

von Axel L. (axel_5)


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>Du ziehst also Dummschwätzer den Problemlösern vor? Armes Deutschland...

Es gibt auch noch was zwischen Dummschwätzer und Problemlösern. Ein 
Problemlöser, der nicht in der Lage ist, zu kommunizieren, nützt nur was 
in der Ecke, wo er an Ein-Mann Projekten arbeiten kann. In einer Firma 
braucht es aber solche und solche.

Aber es stimmt schon, was IGBT geschrieben hatte. Solche Problemlöser, 
die auch noch im Team arbeiten können, sind extrem rar.

Und nicht jeder, der sich für einen solchen Problemlöser hält, ist auch 
einer. So, wie nicht jeder, den manche Ings für Dummschwätzer halten, 
auch einer ist.

Gruss
Axel

von MaWin (Gast)


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> insbesondere die zur sozialen Kommunikation

Anderes Wort für: Andere belügen und betrügen,
Intrigen spinnen
um den eigenen Schein besser darzustellen,
und Schuld stets auf andere schieben zu können,
ohne daß diese das miese Spiel bemerken.

von P. S. (Gast)


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Durchschnittlich talentierte Ingenieure, die sich den hoch talentierten 
Unterordnen und ihnen zuarbeiten koennen, sind auch rar. Im Gegenteil, 
jeder haelt sich selbst fuer hoch talentiert und stempelt dann die 
echten Spezialisten mit allerlei Vorurteilen ab, z.B., indem ihnen 
mangelnde Teamfaehigkeit vorwirft, oder gleich allgemein soziale 
Inkompetenz. Da selbst das schlechteste Team bei Bedrohungen von Aussen 
zusammenhaelt, erscheint fuer die Fuehrungsebene schnell klar zu sein, 
wer da nicht in's Team passt. Und auf eine gewisse Art stimmt das 
natuerlich auch.

von Armin (Gast)


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Es sind nicht alle Bewerber so wie am Anfang beschrieben ist.
Ich finde alles schlimm und unmenschlich wie die Personalleiter und 
Chefs mit den Bewerbern umgehen, viele fühlen sich als Gott und 
benachteiligen und unterdrücken die Bewerbern, die armen Bewerbern müßen 
duch die Hölle gehen um einen Job zu bekommen.
Ich habe viele solhe Sachen hier mir und habe auch das Leid den Anderen 
gesehen und mitbekommen.
Also ich sag nur Personalleiter und Chefs schämt euch und verhält euch 
menschlich, so wie ihr behandelt werden wollen.

von Klaus (Gast)


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Peter Stegemann schrieb:
> Durchschnittlich talentierte Ingenieure, die sich den hoch talentierten
> Unterordnen und ihnen zuarbeiten koennen, sind auch rar. Im Gegenteil,
> jeder haelt sich selbst fuer hoch talentiert und stempelt dann die
> echten Spezialisten mit allerlei Vorurteilen ab, z.B., indem ihnen
> mangelnde Teamfaehigkeit vorwirft, oder gleich allgemein soziale
> Inkompetenz.

Volle Zustimmung.
Genau aus diesem Grund lässt jede "kritische" Antwort auf den 
Erfahrungsbericht diesen ein Stück glaubwürdiger erscheinen.

Bespiel aus meinem Umfeld: Mein alter Herr ist selbständiger Handwerker 
und hat im Prinzip die gleichen Probleme wie der OT. Es ist sehr schwer 
jemanden zu finden, der
- arbeiten kann,
- den man auf Kunden los lassen kann und
- nicht ständig quertreibt.
Fast alle wissen es besser als mein Vater. Sind viel schlauer, 
teamfähiger, haben die besseren Konzepte, sind flexibler und haben den 
besseren Draht zu den Kunden. Alle 6-10 Monate macht sich 
dementsprechend einer seiner ehemaligen AN selbständig (man muss dazu 
sagen, dass die Markteintrittsbarrieren viel geringer als im Ing-Bereich 
und die Werkzeuge nicht sehr teuer sind).
Lange Rede, kurzer Sinn: Keiner von denen macht es sehr lange. Viel 
Gequatsche, nichts dahinter.

Es verwundert mich immer wieder: Da besteht jemand 30 Jahre am Markt, 
schafft es seine Leute stets pünktlich zu bezahlen und trotzdem meint 
jeder Vollidiot (sorry, mir fällt kein besseres Wort ein) es besser zu 
können.

von Mark B. (markbrandis)


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Gästchen schrieb:
> Wer heute für alles und jenes Dokumentation haben will gilt aber nicht
> als Problemlöser. Alles aus der Dokumentation rauszulesen kann jeder
> Idiot. Ein echter Könner erfasst z.B. die Schaltung und deren Funktion
> auf den ersten Blick.

Unsinn. In vielen Bereichen ist die Technik viel zu komplex, als dass 
man alles schnell erfassen könnte. Bei einer einzelnen kleinen Schaltung 
mag das noch gehen, aber wer schon mal den Stromlaufplan z.B. einer 
Straßenbahn gesehen hat der weiß was ich meine. Flugzeuge, Kraftwerke 
etc. sind sicher ähnlich komplex wenn nicht noch mehr.

> Ich weiß, ich bin ebenfalls für eine gute Dokumentation, doch es wird
> immer weniger Wert darauf gelegt die Sachen gut zu dokumentieren.

In der Schienenverkehrstechnik zum Beispiel wird immer mehr 
dokumentiert, weil immer höhere Anforderungen an den Entwicklungsprozess 
gestellt werden (die berühmt-berüchtigten SIL - Safety Integrity Level - 
lassen grüßen). Und in der Medizintechnik wird es nicht viel anders 
sein.

von eklige Tunke (Gast)


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Klaus schrieb:
> Es verwundert mich immer wieder: Da besteht jemand 30 Jahre am Markt,
> schafft es seine Leute stets pünktlich zu bezahlen und trotzdem meint
> jeder Vollidiot (sorry, mir fällt kein besseres Wort ein) es besser zu
> können.
Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die 
Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern 
eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.

von P. S. (Gast)


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eklige Tunke schrieb:

> Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die
> Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern
> eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.

Beitrag "Re: Ein paar Worte zum Ingenieursmangel"

Rekursion ist toll :-)

von Klaus (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die
> Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern
> eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.


Man gründet keine Firma, um möglichst vielen Leuten ein Höchstmaß an 
Komfort für Übergang von der Schule zur Rente zu bieten. Priorität 
Nummer 1 ist und bleibt die eigene Existenzsicherung. Die 
Personalfluktuation liegt allerdings auch zum Teil in der Branche 
begründet (Saisonarbeit).

von eklige Tunke (Gast)


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Klaus schrieb:
> eklige Tunke schrieb:
>> Wenn ihm seit 30 Jahren (oder halt seit Jahren) im 6-Monats-Rhythmus die
>> Leute wegrennen, liegt es nicht zwangsweise an den Arbeitnehmern sondern
>> eventuell am Chef... Klingt für mich als passendere Lösung.
> Man gründet keine Firma, um möglichst vielen Leuten ein Höchstmaß an
> Komfort für Übergang von der Schule zur Rente zu bieten. Priorität
> Nummer 1 ist und bleibt die eigene Existenzsicherung.
Man arbeitet nicht in einer Firma, um den Chef ein Höchstmaß an
Komfort für Übergang von der Schule zur Rente zu bieten. Priorität
Nummer 1 ist und bleibt die eigene Existenzsicherung.

Für Arbeitnehmer sieht es schlicht und ergreifend genauso aus.

Klaus schrieb:
> Die
> Personalfluktuation liegt allerdings auch zum Teil in der Branche
> begründet (Saisonarbeit).
Tja, Saisonarbeit, niedrige Gehälter, ständig wechselnde 
Jobs/Arbeitsorte, was erwarten die Leute da? Es ist vollkommen egal, ob 
die niedrigen Gehälter durch den Kostendruck oder sonstwas entstehen. 
Jeder der kann, wird in einer anderen Branche sein Glück versuchen.

von Silli (Gast)


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Hallo Ihr da draußen,

hab mir nun mal alle eure Ansichten/Erfahrungen durch gelesen und muss 
feststellen: Ich bin jetzt frustriert!

Bin seit Februar 2010 Ingenieurin für Umweltschutz und nichts passt so 
recht ,was ich hier gelesen habe, auf meine Situation.

Als Berufseinsteiger ist es schwer einen festen Arbeitsplatz zu 
bekommen. Vor allem mit nem Durchschnitt von drei. Also fahre ich zwei 
gleisig und mache mich Selbstständig.
Und schau einer an da liegt der erste Arbeitsvertrag als freier 
Mitarbeiter in einem Ingenieurbüro nach 2 Treffen auf dem Tisch zur 
Unterschrift bereit.

 Firmen versuchen sich die einser Kandidaten raus zu picken und glauben 
wirklich die hätten mehr drauf als ein dreier Kandidat. Die einser haben 
nur einen Vorteil -sie können Sachen wortgetreu aus dem Hefter in den 
Klausuren wiedergeben. Mit Flexibilität, Ideenreichtum, geschweige denn 
Anpassungsfähigkeit hat das nichts zu tun.
Das mit der Kleidung und dem Friseur kann ich verstehen. Studium ist 
Studium und Arbeit ist nun mal eben Arbeit. Ein optimal angenehmes 
Auftreten kann man schon von den Bewerbern erwarten. Nur sollten sich 
die Firmen mal überlegen, ob es wirklich so wichtig ist, was für eine 
Endnote auf dem Papier steht.
Denn die Klausuren haben nichts mit Teamfähigkeit, fachlicher Kompetenz, 
oder sonstigen Eigenschaften wie Ehrlichkeit und Loyalität der Firma 
gegenüber zu tun. Schummeln in Klausuren ist heut zutage leichter als 
manch Prof sich so ein gestehen will und Diplomarbeiten werden auch 
nicht mehr fachbezogen einheitlich bewertet da werden Unterschiedliche 
Bewertungsmaßstäbe verwendet und wenn du den falschen Prof verwischst, 
der die Aufgabenstellung gibt und dem dann das nötige Praxiswissen fehlt 
um eine objektive Bewertung vor zu nehmen bist du einfach als Student 
„gearscht“ und kannst sehen wie du zu recht kommst.

Lg an alle die Sucher

von Silli (Gast)


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Das heist "betreut wirst" nicht verwischst. Hab leider auch ein zwei 
Kommas vergessen. Sorry

von Die S. (schnuppe)


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Also nach meiner Erfahrung suchen die Firmen nicht immer nur 1er 
Kandidaten. Habe auch nur einen guten Durchschnitt und trotzdem eine 
Anstellung bekommen, in einem großen Unternehmen sogar. Und ich weiss 
von einem Bekannten von mir, der hat auch Umwelttechnik an einer Uni 
studiert, der hat auch einen Job gefunden, trotz mittelmässigem 
Abschluss. Ist meine Erfahrung:D

von Silli (Gast)


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Dann sag mir mal das Unternehmen deines Bekannten! Hätte nämlich auch 
gern das optimalste- also eine Festanstellung.

von Klaus (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Tja, Saisonarbeit, niedrige Gehälter, ständig wechselnde
> Jobs/Arbeitsorte, was erwarten die Leute da? Es ist vollkommen egal, ob
> die niedrigen Gehälter durch den Kostendruck oder sonstwas entstehen.

Ich habe keine Angaben zur Entlohnung oder den Arbeitsorten gemacht. 
Auch zur genauen Arbeitszeitregelung im Winter oder bei Schlechtwetter 
habe ich mich nicht geäussert.
Egal, die ständig gleiche Platte zu wechseln war wohl zu aufwändig: 
Arbeitgeber = böse. Angestellte = arme Schweine, die ausgebeutet werden.

Wenn hier schon behauptet wird, das heutzutage kein Geld mehr für 
Dokumentation der Arbeitsabläufe und -ergebnisse vorhanden ist, wirft 
das schon die Frage auf, wer sich hier überhaupt an den Diskussionen 
beteiligt. Mir ist in den letzten Jahren keine Ausschreibung 
untergekommen (und sei sie noch so klein) bei der keine ISO 
9001-Zertifizierung verlangt wurde. Jetzt mal schnell google befragen 
und den Zusammenhang zwischen Dokumentation und Zertifizierung 
herausfinden.

Schaukelt euch mal weiter hoch. Das bringt euch im Berufsleben oder beim 
nächsten Bewerbungsgespräch richtig nach vorne.

von Die S. (schnuppe)


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Entweder wars die DGT oder DBE, weiss ich nicht mehr so genau;)

von Silli (Gast)


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Danke !

von Die S. (schnuppe)


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Ich denke aber, weil er auch ein Praktikum dort gemacht hat war für ihn 
ein großer Vorteil. Hab ich vergessen zu erwähnen:D

von IGBT (Gast)


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@Silli

Noten

Das Thema hatten wir auch mal in einer Firma wo ich zu der Zeit auf der 
anderen Seite des Tisches bei den Einstellungen saß - man muss dabei 
immer bedenken, das die Leute die über sowas befinden, auch einmal 
studiert haben.

Die Meinungsbildung sagte etwa das:

4 als Durschschnitt gilt als moderne Version von durchgefallen, nur will 
man sich Ärger ersparen.

Nur Einser ist schon verdächtig aber möglich - solche vertrockneten 
"Nur-Lerner" kennen wir alle und die braucht am Ende auch keiner.

Nur Dreier ist ein Problem, sagt aus - überall mittelmäßig.

Gemischtes Zeugnis (bei mir gibt es im Zeugnis auch alles von 1-4) - 
sagt das aus was es muss: Wenn etwas interessant ist | damit genug Zeit 
verbracht wurde um es zu verstehen, wird jedes Thema leicht.

Ich bin im Bereich Medtec unterwegs und kann zur Dokumentation nur sagen 
- sehr nervig, aber notwendig - wenn man mich aber nicht zwingen würde, 
würde ich versuchen das zu verdrängen.

Zu den Leuten die ernsthaft meinen einen Schaltplan oder ein Programm 
mit hinsehen lesen zu können - kann ich nur sagen - entweder Genialität 
oder völlige Ahnungslosigkeit.
(Ich verstehe manchmal am Montag nicht mehr was ich Freitag programiert 
habe - obwohl es funktioniert)
Da hängt nur von der Komplexität ab. Ich kann aber versichern, das ich 
Schaltpläne gesehen habe, die konnte man auf ein A4-Blatt schreiben und 
ein Team guter E-Ings. hat in einem Jahr nicht kapiert wie die Schaltung 
funktioniert. Die kam aus Japan und war mit nennen wir es "Sicherungen" 
gegen reverse engeneering versehen.

Heute weis ich wie man sowas macht und das es Zeit braucht und man dazu 
noch auf einem "relativ" hohem Math-Level sein muss - die meisten Ings. 
oder Studenten scheitern ohnehin an der Mathematik, nicht weil diese so 
schwierig ist, sondern weil sie so schwierig gelehrt wird.

Ganz offen gesagt - ich weis nicht mal ob es Autisten gibt, die sowas 
können - ich denke aber nicht, weil viel zu komplex.

von eklige Tunke (Gast)


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Klaus schrieb:
> eklige Tunke schrieb:
>> Tja, Saisonarbeit, niedrige Gehälter, ständig wechselnde
>> Jobs/Arbeitsorte, was erwarten die Leute da? Es ist vollkommen egal, ob
>> die niedrigen Gehälter durch den Kostendruck oder sonstwas entstehen.
> Ich habe keine Angaben zur Entlohnung oder den Arbeitsorten gemacht.
> Auch zur genauen Arbeitszeitregelung im Winter oder bei Schlechtwetter
> habe ich mich nicht geäussert.
Da hast du Recht, ich bin von dem ausgegangen, was ich so mit bekommen 
habe.

> Egal, die ständig gleiche Platte zu wechseln war wohl zu aufwändig:
> Arbeitgeber = böse. Angestellte = arme Schweine, die ausgebeutet werden.
Und was ist mit deiner Platte?
Da kann man auch folgendes draus machen:
Arbeitgeber = arme Schweine. Angestellte = böse
Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz und ist nicht Schwarz-Weiß 
sondern grau.

Meine Erfahrung sagt folgendes:
-Arbeitgeber sind nur solange die besten Kumpel bis die Firma entlassen
 muss
-Arbeitnehmer sind nur solange die besten Kumpel, bis sie die Firma
 verlassen
-Arbeitgeber sind solange die kompetentesten Chefs bis die Firma
 entlassen muss
-Arbeitnehmer sind nur solange die kompetentesten Mitarbeiter, bis sie
 die Firma verlassen oder verlassen sollen

von Holzmichel (Gast)


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Hm, alle 1er-Kanidaten so über einen Kamm zu scheren ist auch nicht der 
richtige Weg.

Demnach müsste ich laut IGBT und Silli ein "vertrockneter "Nur-Lerner" 
sein, der nur auswendig lernen kann und weder Ideenreichtum, 
Flexibilität und Anpassungsvermögen besitzt.

Komisch, genau das Gegenteil ist der Fall.
Ja, ich habe mich zusammen in der Gruppe hingesetzt und gelernt. Was 
kann ich dafür, dass ich in den Klausuren besser war als die anderen?

Was kann ich dafür, wenn ich mich für technische Dinge interessiere und 
auch praktisch was auf dem Kasten hab?
Ich mache vom Haus(aus)bau, Auto- und Motorrad über Backofen, 
Waschmaschine Reparatur/Wartung alles selbst, um nur mal ein paar Dinge 
zu nennen! Dazu bin ich auch sehr kreativ was dazu beiträgt dass mir 
immer gute Lösungen/Erfindungen einfallen. Ich bin eben nicht nur ein 
Theoretiker, wie viele andere Absolventen. Im Gegenteil, die Praxis 
macht mir viel mehr Spaß, ich hätte eigentlich nicht studieren sollen, 
nun denn dafür ist es jetzt zu spät.

Meine Freunde mit denen ich zusammen studiert haben, mögen schlechtere 
Abschlüsse haben, aber jeder hat seine Stärken. Ich gebe mit meinen 
Abschlüssen nicht an und schaue auch nicht hochnäsig auf andere herab, 
ehrlich gesagt interessiert mich die Note gar nicht. Ich weiß was ich 
kann und das ist was zählt.

PS: zum Lachen gehe ich bestimmt auch nicht in den Keller. ;-)

von Silli (Gast)


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Hallo IGBT,

danke für dein Feedback- Ich habe ein gemischtes Zeugnis von 2 -4(3 mal) 
von 15 Noten, nur die Dipl.-Arbeit hat mir mein Prof nun damals mit 3 
bewertet. Zu meinem Ärger, hab Sie im Umweltmanagement geschrieben.

 Komischerweise fand das Unternehmen mit Zertifizierungserfahrung in dem 
Bereich nichts schlechtes, was die Benotung so ausfallen lassen würde.

 Die Gutachterin hat sich wirklich Zeit genommen und alles angeschaut- 
Sie versteht es auch nicht.
Ich würde gern wissen ob die Change auf Festanstellung mit der 
Diplomarbeitsnote überhaupt besteht? Hab da ja keine Erfahrungen auf dem 
Gebiet!

LG und Danke für eure Hilfe

von Wilhelm (Gast)


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IGBT schrieb:

>4 als Durschschnitt gilt als moderne
>Version von durchgefallen, nur will
>man sich Ärger ersparen.

Also ne 3 ist dann eben so gerade bestanden. Ist ja ulkig. Dann hätte 
meine ehemalige FH eine inoffizielle Durchfallquote von 98 Prozent, wenn 
man die 2-3 Aussiebungsfächer (z.B. Mathe, TET) beachtet. Die Hälfte der 
Leute, die in der TET-Klausur erschienen, kannte man gar nicht, weil die 
schon 3 Jahre nicht mehr an der FH präsent waren. Bei denen hing der 
gesamte Abschluß nur noch an TET.

>Gemischtes Zeugnis (bei mir gibt es
>im Zeugnis auch alles von 1-4) -
>sagt das aus was es muss: Wenn etwas
>interessant ist | damit genug Zeit
>verbracht wurde um es zu verstehen,
>wird jedes Thema leicht.

Mein Abschluß bestand ebenfalls nur aus extremen Ausreißern. Ich bin 
schon mal wegen der 1,0 in TET (ja!!!) zu einem Vorstellungsgespräch 
eingeladen worden. Der Typ, der kurzzeitig viel auswendig lernen kann, 
und nach der Klausur resettet, bin ich eben gerade nicht, und muß 
wirklich etwas von den Dingen verstehen können.

So, und die Fächer mit guten Noten, die sind eben meine Stärke. Da muß 
ja nicht unbedingt breitbandigst alles beherrscht werden müssen.

>Zu den Leuten die ernsthaft meinen
>einen Schaltplan oder ein Programm
>mit hinsehen lesen zu können - kann
>ich nur sagen - entweder Genialität
>oder völlige Ahnungslosigkeit.

Kann ich voll bestätigen. Der Schaltplan muß nicht mal übermäßig groß 
sein, aber er kann ein paar kleine knifflige trickreiche Details bzw. 
Stolperfallen enthalten, vorzugsweise aus der Analogtechnik, worüber 
sich vorher schon Leute jahrelang den Kopf zerbrachen.

>Ganz offen gesagt - ich weis nicht
>mal ob es Autisten gibt, die sowas
>können - ich denke aber nicht, weil
>viel zu komplex.

Es gibt aber Firmen, die gelegentlich Personal mit deutlich autistischen 
Merkmalen einstellen, da diese geniale hochkomplexe Projekte zügig 
lösen, wo selbst der High Performer nicht mehr mit kommt. Die warten 
unter den Bewerbern dann so lange, bis so einer dabei ist. Selbst schon 
erlebt.

von Klaus (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Da hast du Recht, ich bin von dem ausgegangen, was ich so mit bekommen
> habe.
>
>> Egal, die ständig gleiche Platte zu wechseln war wohl zu aufwändig:
>> Arbeitgeber = böse. Angestellte = arme Schweine, die ausgebeutet werden.
> Und was ist mit deiner Platte?
> Da kann man auch folgendes draus machen:
> Arbeitgeber = arme Schweine. Angestellte = böse
> Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz und ist nicht Schwarz-Weiß
> sondern grau.

Darf man fragen wie alt Du bist?
Du machst es nämlich schon wieder: Du gehst von Sachen aus, die ich nie 
genannt habe.
Ich sage Platte "A" trifft nicht im Ansatz den Kern der Sache. Also muss 
ich automatisch und unweigerlich Platte "Z" bevorzugen?

von IGBT (Gast)


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Um die Ehre des nur Einsers zu retten - wir schreiben uns hier so 30 
Zeiler, bei Themen die eigentlich sehr komplex sind und man kann immer 
nur über die selbst erlebte Spitze des Eisberges schreiben - eigentlich 
muss man ja alles hinterfragen. Ich kannte auch einen Nur-Einser, der 
ist nach dem Studium sofort zu IBM, wurde aber leider kurze Zeit später 
von einem LKW überfahren.
So ein Jammer - er hat auch etliche Spiele für mich gecrackt, wo ich 
erst heute 10 Jahre später verstehe was dazu notwendig ist.

Also Respekt vor den Nur-Einsern. Allerdings muss dein Leben auch recht 
störungsfrei verlaufen um sowas hinzukriegen.

Ich hatte zu der Zeit ein Kind, mehrere Frauen, einen Pulk von 
Assitenten die man meinen Hofstaat nannte und Professoren die ich nicht 
leiden konnte und sie mich auch nicht, da ich vor versammelter 
Mannschaft sagte, das was sie unterrichten ist unqualifizierter Quark 
(mit entsprechender Beweisführung) - die konnten mich zwar nicht 
durchfallen lassen- - aber ein paar 4er durfte ich dafür kassieren.
(Aber da lache ich heute noch drüber - wird nicht zur Nachahmung 
empfohlen..ich hätte mir eine Menge Ärger sparen können..)

Zu 3 und realistische Chance beim Vorstellungsgespräch:

Hängt von den Leuten ab auf die du triffst.
Manche Bewerber sind super und können sich schlecht verkaufen und 
umgekehrt.
Ich saß selbst schon in Bewerbungsgesprächen als Bewerber die von "volle 
Punktzahl" bis "glatt durchgefallen" gelaufen sind.

Sowas ist hochindividuell - einfach nicht den Glauben verlieren - wenn 
man was kann, hat man auch das Recht zu behaupten das man was kann!

Eventuell kann professionelles Training helfen - würde ich empfehlen, 
wenn es nur am Selbstbewusstsein liegt.
Kann man auch selber machen - einfach mit dem Spiegel reden.

Aber alle Firmen wissen auch das es (fast) unmöglich ist einen Bewerber 
in 1-3 h einzuschätzen - dafür gibt es die Probezeit!
Niemand kann 6 Monate Schauspielern.
Man sollte da einfach sehr positiv eingestellt sein - denn genau diese 
Botschaft kommt beim Gegenüber an.

von Maschinenbauingenieur (Gast)


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von Warmweiß (Gast)


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Klappt doch - voraussichtlich 15 neue Ingenieure werden dieses Jahr 
eingestellt, im Gegensatz zu 2009 wo keiner eingestellt wurde.
Soviel sollten doch trotz eklatantem Mangel aus unseren paar Hochschulen 
aufzutreiben sein. :)
Alternativ die Massen der beschäftigungslosen Altlasten aus dem 
Ingenieurabsolventen-Verheizerjahrgang 2009.

von IGBT (Gast)


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2009 war sicher ein schlechtes Jahr für einen Abschluß - wie schlimm ist 
es?

von Wilhelm (Gast)


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IGBT schrieb:

>2009 war sicher ein schlechtes Jahr für
>einen Abschluß - wie schlimm ist
>es?

2009 gab es auf Jobbörsen, die ich besuchte, regelrechte Scharen an 
Arbeitssuchenden. Dem gegenüber stand dort ein Angebot fast nur aus 
Dienstleistern. Dem Alter nach zu schätzen, Absolventen, und vorwiegend 
bis 30 Jahre alt.

Auch im Coaching der Arbeitsagentur von 1 Woche Dauer saßen über die 
Hälfte Absolventen. Der andere Teil war kurz vor der Rente. Dann noch 
ganz wenige wie mich im Mittelfeld.

Maschinenbauingenieur schrieb:

>Wieder etwas vom VDI

Die dort im Artikel oft erwähnten TZM, scheinen aber auch ein 
regelrechter High-Performer-Laden zu sein...

von Faktenschreiber (Gast)


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Die im "Mittelfeld" sind typischerweise schön längst austherapiert, wie
man so schön sagt ....

Wer sich einbildet die sind in Vollbeschäftigung , der täuscht sich
gewaltig ... Man kann sich alles hinbiegen ,bis es paßt , VDI etc sind
ja ein Paradebeispiel für Geschichtsklitterung usw.

von -gb- (Gast)


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Uff, jetzt habe ich das alles durchgelesen und muss feststellen, dass 
sich im letzten Jahr nichts geändert hat.

VDI und BITCOM schreien munter weiter, es gäbe den Mangel, dabei machen 
überall gerade die Informatik-Startups zu, weil viele Firmen ganze 
Softwarepakete in den Osten auslagern. In den fernen Osten wohlgemerkt.

Zum OT: Wer vernüftige bezahlt, hat auch gute Bwerber. Das ist mein 
Eindruck. Wer wenig bezahlt, hat nur Volldeppen. Als Bewerber und auch 
als Projektleiter. :)

von Diplom mit Auszeichnung (Gast)


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> Vielleicht sollte man eher mal bei den Politikern anklopfen und fordern,
> dass an den Hochschulen außer zeitloser Theorie auch mal praxisrelevante
> Projektarbeit mit und an neuer Technik gemacht wird.

Ha, lies doch in diesem Thread über meine Erfahrungen bei einem 
Bewerbungsgespräch.

Beitrag "Re: Wirtschaft : Fachkräftemangel steigt rasant"
Beitrag "Re: Wirtschaft : Fachkräftemangel steigt rasant"

Und die Reaktion von diesem Theorie-Fuzzy names Hans, der sich ob seines 
theoretischen Wissens, das niemand braucht, für so einen tollen Hecht 
hält.

Beitrag "Re: Wirtschaft : Fachkräftemangel steigt rasant"

von Lautstarke Kritik (Gast)


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Nicht nur die Startups machen dicht! Mein Bekannter ist bei der MBDA in 
Manching. Da steichen sie in den nächsten Monatem einige hundert 
Ingenieursstellen weg, auch Techniker sind betroffen. Die meisten hatten 
sie ja scherheitshalber schon über Zeitarbeit beschäftigt. Da gibt es 
dann wenigstens im Raum München keinen Ingenieurmangel mehr.

von Wilhelm F. (Gast)


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Lautstarke Kritik schrieb:

> Da gibt es
> dann wenigstens im Raum München keinen Ingenieurmangel mehr.

Ich bekomme gerade auch wieder verstärkt Anfragen von Dienstleistern aus 
München. Komme aber aus der Westeifel. Das liegt da geografisch nicht so 
ganz im Gebiet. Da es da bei Gesprächen nur gesalzenes bzw. versalzenes 
Verhalten mir gegenüber gibt, gibt es von mir da ordentlich gepfeffertes 
zurück. Die sollen sich da unten in "Nordafrika" einen malen oder 
basteln. Oder unter gehen. Wir haben ja keinen wirklichen Mangel. Es 
gibt schon noch genug echte "Weißwürste" da vor Ort. Und in der Eifel 
ist man nicht blöder als sonstwo. Wer das glaubt, da den billigen Jakob 
her zu bekommen, hat sich schwer geschnitten.

von Ich (Gast)


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Bekomme auch Angebote von Dienstleistern, mich bitte dort zu bewerben, 
komme aus dem Rheinland und arbeite über eine großen Dienstleister 
ortsnah.

Es gibt einen Mangel an Ingenieuren, die sich bei Dienstleistern 
bewerben, bzw. bewerben wollen.
Die Dienstleister unterscheiden sich kaum, wobei nach unten sehr viel 
Platz ist.

Wer bereit ist für ganz kleines Geld, bundesweit für einen Dienstleister 
tätig zu sein und regelmäßig seinen Jobs hinterzieht, der findet 
irgendwas.
Nur dann kann er sich direkt außerhalb Deutschlands was suchen, die 
passende Qualifikation und ggf. Fremdsprachenkenntnissen vorausgesetzt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Nur dann kann er sich direkt außerhalb Deutschlands was suchen, die
> passende Qualifikation und ggf. Fremdsprachenkenntnissen vorausgesetzt.

Mittlerweile gebe ich bei Zwangsbewerbungen vom Amt im Lebenslauf an: 
Englisch: Grundkenntnisse. Dann höre und sehe ich von dem Mist (Müll) 
auch garantiert nie mehr was... ;-) Ist ein wenig ein Lenkungsinstrument 
meinerseits.

von A. F. (chefdesigner)


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> Es gibt einen Mangel an Ingenieuren, die sich bei Dienstleistern
> bewerben, bzw. bewerben wollen.
Das ist absolut zu bestätigen. Momentan sind über Dienstleister und 
Zeitarbeitsvermittler fast keine guten Leuten zu bekommen, weil wieder 
alle in Festanstellungen gehen und für das Gehalt, das die ZA-Firmen 
bieten kaum einer arbeiten muss.

Dass viele grundsätzlich nicht dort arbeiten, liegt auch daran, dass man 
dort kaum Perspektiven hat. Die einzige Möglichkeit, dort Karriere zu 
machen, besteht darin, dort "Teamleiter" zu werden.

Aber: Die Gehälter für solch eine Position sind auch gering und daher 
finden sich da auch nur Anfänger im Führungsgeschäft, die den DL als 
Sprungbrett nehmen wollen. Ob sie dann in eine vernüftige Position 
springen können, ist fraglich, da viele Firmen ihre Leute heute selber 
aufbauen oder aus anderen Festpositionen kaufen.

Das Dienstleistergeschäft ist so eine Art von zweitem Arbeitsmarkt 
geworden. Eine Parallelwelt mit immer weniger Bindung, aus der man 
möglichst entfliehen möchte. Die Tendenz ist nach wie vor Dienstleister 
zu meiden und direkt in der Firma Karriere zu machen, sei es als 
Entwickler oder Führungskräft.

Wenn extern, dann richtig: Selbständig sein, wenigstens als freelancer 
und sich die nutzlose Sozialkasse sparen.

von Fragender (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Wenn extern, dann richtig: Selbständig sein, wenigstens als freelancer
> und sich die nutzlose Sozialkasse sparen

Was mich interessieren würde: Wie komst du an ausreichend lukrative 
Aufträge? Vitamin B? Und wie sieht es dann in der Krise, die ja nun bald 
wieder vor den Toren steht, mit dem Freelancen aus? Kann mir vorstellen, 
daß es dann mehr zu rudern gibt, um wenigstens auf seine Kosten zu 
kommen. Das kann doch auch mal gehörig schief gehen, wenn die 
Auftraggeber dich am langen Arm verhungern lassen...

von Uwe1164 (Gast)


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Nochmal zum Eingangsposting:

Habe ich das richtig gezählt?
Es gab hundert Bewerbungen, und die zehn, die ihr eingeladen habt, haben 
ihre Zeugnisse gefälscht, hatten hohe Gehaltsforderungen, und waren auch 
sonst irgendwie nicht ganz koscher...

Liebe Leute. Ich sehe das so, dass Ihr wohl mit Eurer Auswahl versagt 
habt. Die Ehrlichen habt Ihr aussortiert und nur die Schaumschläger, 
Spaßmacher und Testballons eingeladen.

DIE haben EUCH veräppelt. Ich frage mich, wie viele denn wirklich den 
Vertrag unterschrieben hätten, wenn Ihr tatsächlich zugesagt hättet: So 
'ne komische Firma.

Auf jeden Fall habt Ihr so keine neuen Mitarbeiter bekommen, und die, 
die da sind dürfen weiter Überstunden schieben - ich frage mich wie 
lange das noch so gut gehen kann. Klares Versagen der Personalstrategen.

Selber Schuld!

von citb (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> und die,
> die da sind dürfen weiter Überstunden schieben -

Vermutlich.
Und da fragen sich manche "Fuehrungskraefte" wieso die Mitarbeiter einen 
Betriebsrat haben wollen!

citb

von Ich (Gast)


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Ich habe derzeit einen Job bei einem großen Dienstleister, stehe aber 
weiterhin bei Ungeheuer&Co. drin.

Hatte die Tage ein nettes Gespräch mit einem Direktvermittler, der 
haufenweise Jobs bei Siemens hat, die hängeringend suchen.

Er meinte, wenn die kämen einem eventuell mit der Wahl des Arbeitsortes 
entgegen, wenn man nicht bereit ist zum Standort E. umzuziehen, aber man 
in der Nähe von K. wohnt.

Klasse oder? Zu schön um wahr zu sein.
Bin mal gespannt, was sich entwickelt.

Ein Vorteil der DL ist, man kann in großen Unternehmen (Daimler, 
Siemens, BMW,...) reinschauen, die sonst eher sparsam einstellen.
Oft ist man froh dort nicht fest zu arbeiten und schaut sich entspant 
weiter um.
Sieht im Lebenslauf sicher besser aus, wenn man von einem Dienstleister 
zum nächste wechselt, als vom Daimler zu Ferschau.

Zu den überzogenen Forderungen:
Viele Firmen hätten gerne eine Gehaltsvorstellung, da fallen die 
Absolventen mit den 60ke/a+Firmenwagen raus.

Bei Zweifel an den Zeugnissen, lade ich diesen Bewerber nicht ein.

von Marx W. (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> Nochmal zum Eingangsposting:
>
>
>
> Habe ich das richtig gezählt?

Nun, manchmal ist auch System dahinter:
Man hat einem Betriebsrat, der meckert über die Überstundenkönige.
Das sind die Ing. im Forum hier, die mit ihren Gehalt mit 65k €/a bei 
35h/Woche protzen. Dabei aber die 10-15 h/Woche Überstunden sich 
auszahlen lassen. In Echt würden die dann auf 40k €/a kommen.
Dann ist da die Leitung, die gern für die 40k €/a Leute mit 3-5 Jahren 
BE einstellen will, mit den Hintergedanken ihr "hausinterness" 
Gehaltsgefüge weiter unten zu halten.
Das führt dann zur selektiven Bewerbervorauswahl, bei der den 
Entscheidungsträgern jene Bewerberunterlagen zukommen, bei denen man 
sicher ist, dass sich keiner für die entscheidet!

So kann der Betriebsrat weiter meckern. Die Überstundenkönige schieben 
weiter ihre Stunden. Die Leitung freut sich über das niedrige 
Gehaltsniveau in der Belegschaft und gleichbleibender Mitarbeiterzahlen.
Also alle haben mit dem Zustand damit kein Problem, den es geht weiter 
wie bisher!

von Chris (Gast)


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Ich schrieb:
> Hatte die Tage ein nettes Gespräch mit einem Direktvermittler, der
> haufenweise Jobs bei Siemens hat, die hängeringend suchen.

Ziemlich doof, daß Siemens die Leute zuerst entlassen hat und jetzt 
wieder suchen muß. Die Leute, die sie gerne hätten, dürften Sie sich 
übrigens bereits jetzt aus dem Ausland holen...

> Klasse oder? Zu schön um wahr zu sein.
> Bin mal gespannt, was sich entwickelt.

Eher ein Zeichen menschlichen Fortschritts und Grades der Zivilisation, 
daß ein soziales Umfeld mehr wiegt als eine Arbeitsstelle. Ich bin nicht 
gespannt, was sich entwickelt, sondern voller Bedenken.

> Ein Vorteil der DL ist, man kann in großen Unternehmen (Daimler,
> Siemens, BMW,...) reinschauen, die sonst eher sparsam einstellen.

Ein Reinschauen ist nicht drin, da gerade diese Firmen die Leute von 
Dienstleister abschotten und verhindern, daß diese zuviel Einblick in 
die Firmeninternas bekommen.

> Oft ist man froh dort nicht fest zu arbeiten und schaut sich entspant
> weiter um.

Klar, weil das der Dienstleister gerne mitmacht. Die Firmen wollen die 
Leiharbeiter keinen Tag länger, aber auch keinen Tag kürzer als sie das 
entscheiden. Was bringen mir Leute, die von einer Woche auf die nächste 
wieder gehen? Ein Dienstleister, dessen Arbeitskräfte praktisch noch in 
der Einarbeitszeit wieder abzeihen, schließt letztendlich immer weniger 
Verträge ab und wird als seinen wechselfreudigen Mitarbeitern etwas 
erzählen.

> Sieht im Lebenslauf sicher besser aus, wenn man von einem Dienstleister
> zum nächste wechselt, als vom Daimler zu Ferschau.

Nein, das tut es nicht! Jede Beschäftigung bei einem Dienstleister wird 
negativ bewertet. Ein Arbeitsverhältnis mit einem Dienstleister bedeutet 
im wesentlichen, daß jemand keine Festanstellung bekommen hat. Und jeder 
Wechsel im Lebenslauf wird gleichermaßen hinterfragt.

> Zu den überzogenen Forderungen:
> Viele Firmen hätten gerne eine Gehaltsvorstellung, da fallen die
> Absolventen mit den 60ke/a+Firmenwagen raus.

Und sich dann über Fachkräftemangel beklagen??!? Die Gehaltsvorstellung 
ist vollkommen in Ordnung für jemanden, der auch die Leistung bringt. 
Und wer sich in der Gehaltsvorstellung vergriffen hat oder erst in ein 
paar Jahren auf der Stufe ist, kann noch immer ein guter Mitarbeiter 
sein.

Aber dafür braucht es fähige und erfahrene Personaler und Vorgesetzte. 
An denen herrscht, im Gegensatz zu den Ingenieuren, ein Mangel. Der 
Personaler bringt die Gehaltsvorstellungen der Absolventen in Einklang 
dessen, was in der Firma möglich ist und der Vorgesetzte ermöglicht die 
Leistung, daß dann auch solche Gehälter drin sind. Aber das wäre ja mit 
Arbeit verbunden.

> Bei Zweifel an den Zeugnissen, lade ich diesen Bewerber nicht ein.

Und noch einmal falsch. Wenn ich einen Zweifel habe, räume ich den aus 
der Welt. Sollte sich der Zweifel bestätigen, handle ich entsprechend. 
Und wenn ich genügend Erfahrung in einer Sache habe, stellen sich 
irgendwann keine Zweifel ein, sondern ich bin mir sicher. Solange das 
nicht der Fall ist, könnte der Fehler auch auf meiner Seite liegen.

Aber eine Qualitätssicherung der eigenen Leistung ist in manchen Kreisen 
wohl unüblich.

von Ich (Gast)


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Chris schrieb:
> Ein Arbeitsverhältnis mit einem Dienstleister bedeutet
> im wesentlichen, daß jemand keine Festanstellung bekommen hat. Und jeder
> Wechsel im Lebenslauf wird gleichermaßen hinterfragt.

Jaein, ich muss natürlich begründen können, warum ich von einem zu 
anderem Dienstleister gewechselt habe, Gründe: bessere Bezahlung, 
entfernter Einsatzort etc.
Bei einem Wechsel aus einem DAX-Unternehmen zu einem Dienstleister 
dürfte die Begründung ggf. schwieriger sein.

Chris schrieb:
> Die Gehaltsvorstellung
> ist vollkommen in Ordnung für jemanden, der auch die Leistung bringt.
> Und wer sich in der Gehaltsvorstellung vergriffen hat oder erst in ein
> paar Jahren auf der Stufe ist, kann noch immer ein guter Mitarbeiter
> sein.

Ich muss aber ungefähr wissen, was ich verlangen kann.
Etwas zu hoch ist ja OK, aber frisch von der Hochschule, ohne 
Berufserfahrung, sollte man auf dem Teppich bleiben, da sind 60k€/a+ 
jetzt zuviel.
Man muss sich aber nicht ganz klein machen und sich als Praktikant für 
ein Taschengeld anbieten.

von Logiker (Gast)


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> Nein, das tut es nicht! Jede Beschäftigung bei einem Dienstleister wird
> negativ bewertet. Ein Arbeitsverhältnis mit einem Dienstleister bedeutet
> im wesentlichen, daß jemand keine Festanstellung bekommen hat. Und jeder
> Wechsel im Lebenslauf wird gleichermaßen hinterfragt.

Was ist denn das für eine Logik? Einerseits bauen die Firmen immer mehr 
Arbeitsplätze in Festanstellung ab und ersetzen sie durch Zeitarbeiter, 
aber gleichzeitig wird Zeitarbeit im Lebenslauf eines Bewerbers negativ 
bewertet.

Daher mal die Frage, woher du diese Kenntniss hast, dass eine Anstellung 
bei einem Dienstleister bei einer Bewerbung negativ bewertet wird.

von Uwe1164 (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> Auf jeden Fall habt Ihr so keine neuen Mitarbeiter bekommen, und die,
> die da sind dürfen weiter Überstunden schieben - ich frage mich wie
> lange das noch so gut gehen kann.

Was ich sagen wollte: Die Personalabteilung wartet auf Mister 
150Prozent. Aber diejenigen, die diese Anforderungen erfüllen, sind 
meistens nicht Real.

Anstatt aber einen einzustellen, der ehrlicherweise nicht ganz 
superoptimal ist, wird gemeckert, was das Zeug hält: Man kriegt halt 
keine perfekte Leute....

Dabei werden aber die bereits Angestellten bis zum Burnout ausgelastet, 
weil man ja keine neuen Leute bekommt. Irgendwann klappen die zusammen 
oder kündigen aus Frust, aber die Personalabteilung hat keine Fehler 
gemacht.

Richtig wäre gewesen, auch mal "Talenten" eine Chance zu geben, und sie 
in der Probezeit zu testen. Dafür ist doch die Probezeit da! Ich denke 
mir, dass eine Firma die in dieser Zeit nicht herausfinden kann, dass 
sie sich einen Idioten geangelt hat, eher ganz andere Probleme hat. :-)

Sicherlich ist dann Geld und Energie verschwendet worden, aber auch auf 
Arbeitnehmerseite. Aber das ist halt das Risiko. Entweder das, oder ein 
langfristiges ausbluten.

Ich kann mir vorstellen, dass so viele Firmen zusammenbrechen: 
Irgendwann verschwinden die Leistungsträger, aber die Personalabteilung 
hat keine Fehler gemacht. Man kriegt halt keine perfekten Leute.

von Ich (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> Richtig wäre gewesen, auch mal "Talenten" eine Chance zu geben, und sie
> in der Probezeit zu testen. Dafür ist doch die Probezeit da!

Es gibt auch die Möglichkeit befristet einzustellen, wenn man der 
Meinung ist 6 Monate Probezeit reichen nicht aus.

Firmen, die echte Probleme haben Fachkräfte zu finden, sind die 
Ausnahme.
Es wird viel geklagt. Hilfe, nur Absolventen die 60k€/a + Zulagen haben 
wolen oder gefälschte Zeugnisse,... .

Wie weit ist denn der Rest der Bewerber von dem, was wirklich gebraucht 
wird entfernt?
Also die 80%-Kandidaten mit Potential, die vom Typ her in das Team 
passen.

von BE (Gast)


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@Projektleiter

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Das ist leider richtig. Als Absolvent ist man aber auch leider mit der 
Lüge und dem Mythos aufgewachsen, daß man recht schnell mehr verdienen 
wird als Techniker.


2. Lügen und betrügen

Haha, hahahaha, hahahahah. Hahahaha. Buahahahaha. Da sollten die Firmen 
lieber mal gaaaaanz still sein. Insbesondere unseriöse Personalberater 
und DLs ... das ist ja ... einfach nur noch unfassbar wie INGs verarscht 
werden.

Und auch sonst so .. wir kennen ja alle den "Arbeitszeugniss-Code" .. 
also ganz ruhig bleiben.


3. Auftreten

Auch leider richtig. Auch wenn man ING ist, muss man sich in der 
Geschäftswelt richtig kleiden. Ist so, hat Tradition, so eine Art Code.. 
Ich würde manchmal auch am liebsten in der Badehose bei der Arbeit 
erscheinen .. ;)


4. Überzogene Erwartungen

Auch richtig. Es gibt solche und solche INGs. Ich bin aber schon der 
Meinung, daß ein hervorragender ING sein Glück in der Selbstständigkeit 
suchen muss. Was ich in 8 Jahren alles kennengelernt habe will ich hier 
nicht umfassend erzählen .. könnte ein Buch werden.

Nur ein paar Fakten:

- selten habe ich in einem großem Unternehmen einen guten Entwickler 
gesehen;
- oft habe ich unterdurchschnittliche "Bremser" in hohen Positionen 
gesehen, die es verstehen die BWLer zu verarschen und die 
Entwicklungsabteilung zu vergrößern (so kommt man voran, ohne technisch 
zu glänzen, ganz im Gegenteil, immer schön mehr neue Probleme und 
Personalmangel erschaffen);


Aber vorsicht! Die INGs, die selbstständig werden, merken erst dann was 
abgeht. Kann schon mal vorkommen, daß man trotz Toparbeit gar nicht erst 
bezahlt wird. Im globalen Geschäft wimmelts nur so von Blendern und 
Betrügern - und das ist normal!

Leider muss man als ING auch mit der Tatsache umgehen können, daß man 
von "Alpha-Tierchen" ausgebeutet wird. Diejenigen die keine Stelle 
bekommen, sind diejenigen die das noch nicht akzeptiert haben. Deswegen 
denken viele Sie müßten gleich 60k verdienen. Das heißt noch lange 
nicht, daß das schlechte INGs sind.

PS: Die Welt hat sich gedreht auch als es noch keine INGs gab.

Gutgehn

von Unbekannter (Gast)


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> Auch leider richtig. Auch wenn man ING ist, muss man sich in der
> Geschäftswelt richtig kleiden
"richtig" bedeutet aber "pasend zu den anderen" und keinesfalls besser, 
als der Chef.

BE schrieb:
> PS: Die Welt hat sich gedreht auch als es noch keine INGs gab.
Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.

Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen 
ist.

von BE (Gast)


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Unbekannter schrieb:
>> Auch leider richtig. Auch wenn man ING ist, muss man sich in der
>> Geschäftswelt richtig kleiden
> "richtig" bedeutet aber "pasend zu den anderen" und keinesfalls besser,
> als der Chef.

Ja, auch ein ING muß sich unterordnen und sein Platz in der Hierarchie 
finden. Die meisten haben auch kein Problem damit, da sie 
durchschnittliche INGs sind und nur ihre 8h abarbeiten wollen.

Die guten haben auch nach mehrjähriger Erfahrung ein Problem damit, daß 
sie den Laden durchfüttern, sich aber unterordnen müßen. Wie bereits 
gesagt, solche müßen den Weg in die Selbstständigkeit suchen um 
dauerhaft glücklich zu werden.

Dennoch gibt es auch Unternehmen, die zu INGs freundlicher sind, zu 
mindest solange wie man sie braucht ;)

Mein Fazit ist auch - es gibt eher einen Mangel an guten ING Stellen wo 
der ING schnell zur Entfaltung kommen und sein Können gewinnbringend 
einsetzen kann. Anders sind die lächerlichen Gehälter nicht zu erklären 
- es mangelt an "Bitchboys".


>
> BE schrieb:
>> PS: Die Welt hat sich gedreht auch als es noch keine INGs gab.
> Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.
>
> Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen
> ist.

Das ist richtig, allerdings werden Innovative von den Konservativen 
wegen Interessenskonflikten gerne mal verfolgt, gesteinigt und/oder 
verbrannt auf diesem Kontinent.

Gutgehn

von smörre (Gast)


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> es gibt eher einen Mangel an guten ING Stellen wo der ING schnell zur
> Entfaltung kommen und sein Können gewinnbringend einsetzen kann.
das liegt u.a. auch am Stellenwert des Ing. in der heutigen 
Gesellschaft, Du bist einer von vielen. Die Technik wird in der 
Gesellschaft als selbstverständlich empfunden ... irgendein Singsang, 
Sportevent dafür als einzigartig.

> Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen
> ist.
> Das ist richtig, allerdings werden Innovative von den Konservativen
> wegen Interessenskonflikten gerne mal verfolgt, gesteinigt und/oder
> verbrannt auf diesem Kontinent.
na wieviele Ings. arbeiten denn überhaupt in der Forschung und 
Entwicklung?
Wobei die Innovation ja eigentlich nur in der Forschung stattfindet.
Ein reiner Entwickler setzt nur altbekanntes um und verbessert das 
Design, etc. etwas - damit ist ein Quantensprung per se ausgeschlossen.

von BE (Gast)


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smörre schrieb:

Den Satz würd ich noch mitnehmen, da ich mich auf den bezogen habe:

> Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.

>> Die Frage ist, ob (ein heutiger) Ingenieur mit Innovator gleichzusetzen
>> ist.
>> Das ist richtig, allerdings werden Innovative von den Konservativen
>> wegen Interessenskonflikten gerne mal verfolgt, gesteinigt und/oder
>> verbrannt auf diesem Kontinent.
> na wieviele Ings. arbeiten denn überhaupt in der Forschung und
> Entwicklung?
> Wobei die Innovation ja eigentlich nur in der Forschung stattfindet.
> Ein reiner Entwickler setzt nur altbekanntes um und verbessert das
> Design, etc. etwas - damit ist ein Quantensprung per se ausgeschlossen.

Der ING is imo vordergründlich Entwickler, der allerdings stets die 
neusten wissenschaftlichen Neuerungen im technischen Bereich lernen und 
anwenden soll. Ein paar glückliche dürfen forschen.

Gutgehn

von Schröckel (Gast)


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>Ein paar glückliche dürfen forschen
naja, das kriegst Du doch schnell an der Uni, der FHG, oder am MPI, wenn 
Du das willst, musst halt für BAT II arbeiten.

In der Industrie wird ja eben deshalb mehr gezahlt, weil die Jobs 
langweiliger sind und es ansonsten keine guten Bewerber gäbe.

>Ein reiner Entwickler setzt nur altbekanntes
aber das WIE ist das Entscheidende! Es muss bezahlbar sein. Reine 
optimale Froschungsergebnisse umsetzen ist ja oft nicht schwer. Es 
einfach zu machen, dass es wenig kostet und trotzdem geht, ist die hohe 
Kunst.

Und dann gibt es das Problem, der Prozessbeherrschung: Irgendwelche 
schnellen Halbleiter kann man in Berechungsprogrammen schnell 
definieren, aber die Dotierung technisch herzustellen, das Vakuum 
beherrschen und alle Details zu steuern, ist ein Kunst. Das kann man 
natürlich in die Rubrik Foschung schieben, wird aber von "normalen" 
Ingenieuren betrieben.

von BE (Gast)


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Schröckel schrieb:
>>Ein paar glückliche dürfen forschen
> naja, das kriegst Du doch schnell an der Uni, der FHG, oder am MPI, wenn
> Du das willst, musst halt für BAT II arbeiten.

Dachte da mehr an Industrieforschung bei großen Unternehmen. Das gibt 
schon mal BAT II * 2.

Gutgehn

von Mark B. (markbrandis)


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Schröckel schrieb:
>>Ein paar glückliche dürfen forschen
> naja, das kriegst Du doch schnell an der Uni, der FHG, oder am MPI, wenn
> Du das willst, musst halt für BAT II arbeiten.
>
> In der Industrie wird ja eben deshalb mehr gezahlt, weil die Jobs
> langweiliger sind und es ansonsten keine guten Bewerber gäbe.

Nein, der Grund ist dass in der Industrie eben das Geld verdient wird. 
Hochschulen und Forschungsinstitute kosten eher Geld, als dass sie 
direkt welches einbrächten. Andererseits sind Investitionen in Bildung 
und Forschung natürlich sinnvoll, nur ist das "Return on Investment" 
eben sehr schwer auszurechnen, wollte man die indirekten Folgen mit 
berücksichtigen.

von smörre (Gast)


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> Den Satz würd ich noch mitnehmen, da ich mich auf den bezogen habe:
> Innovative waren es, die die Welt vorangebracht haben.
vielleicht solltest Du noch dabei sagen, daß viele Erfinder der 
Vergangenheit selbst nichts mehr von Ihrer Erfindung hatten bzw. arm 
starben, weil das ganze Geld für Ihre Idee draufging.

von Frank Freiberg (Gast)


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Projektleiter schrieb:
> Nach gut fünf Jahren in denen ich diese Beobachtungen mache und wo mehr
> als 200 Bewerber in den Runden sassen stelle ich fest: Es gibt keinen
> Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.
>
> Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die
> ihren Beruf realistisch sehen.
>
>
> Gruß aus München,
> Rüdiger

Meine  Fresse, was sind  das denn für  08/15  Jobs  wo  sich 200 Leute 
bewerben?  Ich  sollte  mal  2 Stellen besetzen und hatte genau  2 
Kandidaten. Okay,  war Mikroelektronik.  DIe  2 haben sich dann als 
ziemliche Versager herausgestellt. Einer ging dann nach BMW (MBA 
nebenher gemacht) ins Finance (womöglich bringt er da sogar Leistung), 
der andere zurück ins Heimatland  und  nimmt MRTs  in Betrieb (oder so) 
und bringt womöglich auch da Leistung.

Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die 
sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe 
über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu 
auszudrucken.

Okay,  bei  200 Bewerbern und 1 Stelle sortieren die natürlich auch nach
- Alter ?
- unsympatisches Foto
- sonstige Fehler

Ich war selbst  mal im Betriebsrat  und musste schauen  ob da ein 
behinderter Bewerber  übersehen wurde.

Wahnsinn, nach 50 Bewerbungen schaust Du echt  nur  noch aufs Foto.
Hab  ich auch von woanders gehört.

Aber normalerweise versteht  eine Personalabteilung  bei Bewerbern  in 
technischen Berufen doch wirklich nur Bahnhof.  Die können einen 
Anlogdesigner nicht von einem Digitaldesigner unterscheiden und halten 
CADENCE für eine Abfolge von Akkorden

http://de.wikipedia.org/wiki/Kadenz_%28Harmonielehre%29

Es entscheidet  also  letztendlich der Fachvorgesetzte (sofern  er nicht 
Quarkbällchen im Sack  hat) .

von Frank Freiberg (Gast)


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Nachtrag:   ich wollte hier keineswegs  die Quarkbällchen beleidigen. 
Sorry.  Ihr  seid  sooo lecker.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mal etwas am Rande nebenbei, aber es betrifft durchaus voll das Thema 
Ingenieurmangel:

Gestern hörte ich einen Hörfunkbeitrag auf DLF zum lebenslangen Lernen. 
Es waren 64-Jährige dort, die wieder an die Uni gingen, aber auch genug 
Geld bzw. Rente für die Beiträge haben.

Es kamen einige Hochschuldirektoren zu Wort, über das deutsche 
Bildungssystem, und wer es bezahlt. Und die waren rigoros dafür, daß 
jeder Bundesbürger, der solch eine Bildung bekommt, sie auch zu bezahlen 
hat. Denn die Hochschule finanziert sich ja über die Semesterbeiträge. 
Ich glaube, es war von der Fernuni Hagen die Rede. Anscheinend sind die 
Studiengebühren da nicht Null, sondern richtig teuer.

Anders in USA: Wer dort schon mal ein Studium absolvierte, hat danach 
für sein ganzes Leben das Recht erworben, kostenlos an einer beliebigen 
amerikanischen Uni sein Wissen aufzufrischen.

So what?

Es gibt mir zu denken, da ich als arbeitsloser Ingenieur hier rum sitze, 
und entgeltfrei überhaupt nichts so beanspruchen kann. Ganz im 
Gegenteil: Die Arbeitsagentur droht mir sogar noch mit Sperrung und 
Rauswurf bei Hartz, falls ich sowas vor habe.

von smörre (Gast)


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> Ich  sollte  mal  2 Stellen besetzen und hatte genau  2
> Kandidaten. Okay,  war Mikroelektronik.  DIe  2 haben sich dann als
> ziemliche Versager herausgestellt.
schon mal darüber nachgedacht, warum sich da nur so wenige drauf 
bewerben?
Weiterhin mal darüber nachgedacht, wieso Ihr da nur die Nieten 
rauszieht?
... offenbar nicht.

> Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die
> sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe
> über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu
> auszudrucken.
na, wenn Du das so siehst, ist ja alles in bester Ordnung.
Ein guter Personalchef wird sich immer fragen, ob er einen Fehler 
gemacht hat und zu der Erkenntnis kommen, daß er welche gemacht hat.
Aber Mittelmaß bestimmt bekanntlich das Leben ... dann noch viel Spaß 
bei der Fehlerpotenzierung.

von Frank Freiberg (Gast)


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smörre schrieb:
>> Ich  sollte  mal  2 Stellen besetzen und hatte genau  2
>> Kandidaten. Okay,  war Mikroelektronik.  DIe  2 haben sich dann als
>> ziemliche Versager herausgestellt.
> schon mal darüber nachgedacht, warum sich da nur so wenige drauf
> bewerben?
> Weiterhin mal darüber nachgedacht, wieso Ihr da nur die Nieten
> rauszieht?
> ... offenbar nicht.
>
>> Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die
>> sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe
>> über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu
>> auszudrucken.
> na, wenn Du das so siehst, ist ja alles in bester Ordnung.
> Ein guter Personalchef wird sich immer fragen, ob er einen Fehler
> gemacht hat und zu der Erkenntnis kommen, daß er welche gemacht hat.
> Aber Mittelmaß bestimmt bekanntlich das Leben ... dann noch viel Spaß
> bei der Fehlerpotenzierung.

Schon eine gelungene Antwort auf mein Posting, zeugt  von Null Ahnung.
Im Chipdesign gab es damals  kaum Bewerber,  ich habe  für  die beiden 
jeweils EUR 1000 Kopfprämie  bekommen. Hm, wahrscheinlich habe  ich sie 
nur eingestellt weil  ich die Kopfprämie wollte. Waren ja auch ganz 
sympathisch. Meine Güte, man prüft  halt  die Kandidaten nicht auf Herz 
und Nieren wenn man 6 Monate gesucht hat  und dann pro Stelle nur einen 
Bewerber hat.

Ein guter Personalchef ....  blockiert nicht die Guten und hält  die 
schlechten von der Fachabteilung fern.  Unser damaliger Personalchef 
war EX-Offizier der Bundeswehr. Tja,  und so einer soll nun erkennen ob 
jemand gut Schaltungen entwickeln kann oder nicht ?  Da lach ich doch.

Wenn Du glaubst  Du kannst es besser: dann schul  doch  um  auf 
Personaler.  VIel Spass.

von Frank Freiberg (Gast)


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@Wilhelm:

nur mal interessehalber:  was ist Dein technisches Spezialgebiet, und wo 
wohnst Du?

von smörre (Gast)


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> Meine Güte, man prüft  halt  die Kandidaten nicht auf Herz
> und Nieren wenn man 6 Monate gesucht hat und dann pro Stelle nur einen
> Bewerber hat.
mich würde mal Eure Firmengröße interessieren - so phantasielos kann man 
sich ja kaum anstellen.

> Unser damaliger Personalchef
> war EX-Offizier der Bundeswehr. Tja,  und so einer soll nun erkennen ob
> jemand gut Schaltungen entwickeln kann oder nicht ?  Da lach ich doch.
tja, vielleicht solltet Ihr mal einen Unternehmensberater engagieren.
Scheint ja notwendig zu sein.

> Wenn Du glaubst  Du kannst es besser: dann schul  doch  um  auf
> Personaler.  VIel Spass.
ich geb mich nicht mit Sinnlosigkeiten ab, sondern mache lieber das was 
Geld bringen könnte.

von Frank Freiberg (Gast)


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smörre schrieb:
> ich geb mich nicht mit Sinnlosigkeiten ab, sondern mache lieber das was
> Geld bringen könnte.

Betonung auf  'könnte'.  Konjunktiv. Möglichkeitsform.

http://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktiv


Kleine Freudsche Fehlleistung, eh?

von smörre (Gast)


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> Anders in USA: Wer dort schon mal ein Studium absolvierte, hat danach
> für sein ganzes Leben das Recht erworben, kostenlos an einer beliebigen
> amerikanischen Uni sein Wissen aufzufrischen.
nicht schlecht, wenn das stimmt.
Anders als hierzulande bekomme ich in USA wohl auch sonst für die 
Studiengebühren geboten und die Lehrkräfte sind nicht verbeamtet, was 
sich stofflich als Vorteil erweisen kann.

> Es gibt mir zu denken, da ich als arbeitsloser Ingenieur hier rum sitze,
> und entgeltfrei überhaupt nichts so beanspruchen kann.
na ja Wilhelm, gewußt wie ... man kann schon einiges machen, wenn man 
weiß wie.
Aber Du brauchst Dir keine Sorge zu machen, daß Pilotprojekt in Berlin 
wird auch bald bundesweit umgesetzt - dann mußt Du arbeiten, egal was!

von smörre (Gast)


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> Kleine Freudsche Fehlleistung, eh?
natürlich nicht oder gibt Du mir eine Jobgarantie ?
Eine Angestelltenposition ist immer mit Konjunktiven versehen.
Deine Personalchef-Umschulungsstrategie ist eine Hauptmann von 
Köpenik-Nummer ...
träum mal weiter.

Es geht darum spezifische Bereiche zu finden, da sind die Jobaussichten 
etwas besser ... und die erarbeite ich mir.

von Frank Freiberg (Gast)


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smörre schrieb:
> Deine Personalchef-Umschulungsstrategie ist eine Hauptmann von
> Köpenik-Nummer

Mein lieber Freund,  dieser Satz ist komplett unverständlich.

Wenn Du  bei der Arbeit (?)  auch  so merkwürdig  um 3 Ecken gedachte 
Statements  abgibst ... unter Auslassung einer Erklärung  an welcher der 
3 Ecken Du links  oder rechts abgebogen bist ...   na dann Mahlzeit.

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

>> Anders in USA: Wer dort schon mal ein Studium absolvierte, hat danach
>> für sein ganzes Leben das Recht erworben, kostenlos an einer beliebigen
>> amerikanischen Uni sein Wissen aufzufrischen.
>
> nicht schlecht, wenn das stimmt.

So habe ich es aus dem DLF-Radiobericht gestern.

Aber vergessen wir mal nicht: Vor 15 Jahren waren wir in Deutschland 
fast vollständig aus der Halbleiterentwicklung eliminiert. Irgend ein 
Infineon bekam da gerade noch mal die Kurve. Und danach natürlich die 
US-Firmen, die man bei Grundstückspreisen und Steuern und Subventionen 
nach Dresden einlud.

> Aber Du brauchst Dir keine Sorge zu machen, daß Pilotprojekt in Berlin
> wird auch bald bundesweit umgesetzt - dann mußt Du arbeiten, egal was!

Was machen die denn da? Basteln die weiter an Konzepten zur 
Zwangsarbeit? Hast du mal nähere Info? Der Michael S. brennt ja richtig 
darauf, daß ich endlich mal Hartz anmelden gehe. Muß ich mir das jetzt 
schon wieder genauer überlegen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank Freiberg schrieb:

> @Wilhelm:
>
> nur mal interessehalber:  was ist Dein technisches Spezialgebiet, und wo
> wohnst Du?

Mein technisches Gebiet waren im letzten Beruf Magnetfeldsensoren zur 
Metalldetektion. Mehr kann ich augenblicklich dazu nicht sagen. Die 
gesamte Elektronik (Meßmimik) mit µC und Software, sind präzise 
Meßgeräte mit Datenverarbeitung und Busschnittstellen. Auf jeden Fall 
industrielle Anwendungen. Auf langjährig gewachsene Projekte setzte ich 
mal z.B. die Busschnittstellen auf. Und vieles andere. Vollständig 
abgeschlossene Projekte gab es da nicht, wo ich war. Alles endlose 
Dauerbaustellen.

Keine Bodensuchgeräte für Schatzsucher, es war schon was besseres.

Grundsätzlich kann ich jeden µC der Welt evaluieren und bedienen, kein 
Problem. Und auch Schaltpläne erstellen.

Lastenhefte für Neuentwicklungen erstellte ich auch schon.

Für den Hausgebrauch hatte ich bis vor 10 Jahren noch selbst layoutet 
und Platinen geätzt.

Aber da bin ich jetzt aus allem schon über 3 Jahre raus. Das muß aber 
nichts bedeuten.

Aus meinem uralten Telekommunikationsberuf als Servicetechniker bin ich 
wirklich voll raus. Da erneuert sich heute alles innerhalb von 15 
Jahren. Sowas ginge sicher wieder mit 2 Wochen Anlernphase.

Mein Wohnort: PLZ 54xxx. Region Südwesteifel, Trier, Luxemburg.

von smörre (Gast)


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> Deine Personalchef-Umschulungsstrategie ist eine Hauptmann von
> Köpenik-Nummer
> Mein lieber Freund,  dieser Satz ist komplett unverständlich.
Ich setze die Intelligenz meines Gesprächspartners voraus, das ist mein 
Fehler - ich weiß.
Okay, da nicht jeder hat Abitur, dann mal in aller Ausführlichkeit.
Hier der Link:
http://www.dieterwunderlich.de/Zuckmayer_hauptmann_koepenick.htm

Wenn ich jetzt noch in meinem Alter auf Personaler umschulen würde, dann 
würde ich zu 100% leer ausgehen - außer, wenn ich ein paar Dokumente und 
Zeugnisse fälschen würde und quasi den Hauptmann von Köpenick spielen 
würde;
denn Papier ist geduldig und Ehrlichkeit nichts wert in Deutschland, ist 
doch so ?
Ich würde mich dann natürlich strafbar machen ... soweit möchte ich dann 
doch nicht gehen.

von smörre (Gast)


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> Was machen die denn da? Basteln die weiter an Konzepten zur
> Zwangsarbeit? Hast du mal nähere Info?
kann man so sagen, die verteilen die Akademiker jetzt auf Callcenter.
Auf Dauer geht sowas sowieso nicht ... ich fahr dann meine Strategie, 
die Bezahlung sollte schon stimmen.

> Der Michael S. brennt ja richtig
> darauf, daß ich endlich mal Hartz anmelden gehe. Muß ich mir das jetzt
> schon wieder genauer überlegen?
wenn es soweit ist, mache es doch - schlimmstenfalls gibt es eine 
Sanktion bei Ungehorsam.

von smörre (Gast)


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> Wenn Du  bei der Arbeit (?)  auch  so merkwürdig  um 3 Ecken gedachte
> Statements  abgibst ... unter Auslassung einer Erklärung  an welcher der
> 3 Ecken Du links  oder rechts abgebogen bist ...   na dann Mahlzeit.
das kann sein - man hat mir schon einmal von Arbeitgeberseite 
vorgeworfen, daß man aus mir nicht schlau wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

>> Was machen die denn da? Basteln die weiter an Konzepten zur
>> Zwangsarbeit? Hast du mal nähere Info?
>
> kann man so sagen, die verteilen die Akademiker jetzt auf Callcenter.

Na, das kann ja lustig werden. Was ist denn da der Unterschied zwischen 
dem akademischen und nicht akademischen Drücker?

> Auf Dauer geht sowas sowieso nicht ... ich fahr dann meine Strategie,
> die Bezahlung sollte schon stimmen.

Und was ist deine Strategie?

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
> schon mal darüber nachgedacht, warum sich da nur so wenige drauf
> bewerben?
> Weiterhin mal darüber nachgedacht, wieso Ihr da nur die Nieten
> rauszieht?
> ... offenbar nicht.

Das werden die sicherlich gemacht haben. Und zu dem Schluss gekommen 
sein, dass der Markt leergefegt ist.

smörre schrieb:
> Ein guter Personalchef wird sich immer fragen, ob er einen Fehler
> gemacht hat und zu der Erkenntnis kommen, daß er welche gemacht hat.

Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler 
unbedingt ausschließen. Kleinere Fehler würden wahrscheinlich nicht 
einmal auffallen, da die meisten Bewerbungen eh nur flüchtig gelesen 
werden.

von smörre (Gast)


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> Na, das kann ja lustig werden. Was ist denn da der Unterschied zwischen
> dem akademischen und nicht akademischen Drücker?
der akademische Drücker erkennt seine Situation und ergreift 
Gegenmaßnahmen.
Der nicht akademische Drücker sieht das als Normalität an und ist trotz 
Murren zufrieden.

> Und was ist deine Strategie?
wenn ich schon Zwangsarbeit leisten muß, dann versuche ich die mit der 
bestmöglichen Bezahlung zu finden, psychische und/oder körperliche 
Langzeitschäden sind mir egal ... ich will das ja nicht ewig machen.
Langzeitstrategie ist sowieso weg aus Deutschland, das ist sicher.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler
> unbedingt ausschließen. Kleinere Fehler würden wahrscheinlich nicht
> einmal auffallen, da die meisten Bewerbungen eh nur flüchtig gelesen
> werden.

Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein 
Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm 
mal zum Punkt. Du kannst mit nicht klar machen, daß man wertvolle 
Ressourcen wegen Formalitäten durchrasseln lässt.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler
> unbedingt ausschließen. Kleinere Fehler würden wahrscheinlich nicht
> einmal auffallen, da die meisten Bewerbungen eh nur flüchtig gelesen
> werden.

Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein 
Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm 
mal zum Punkt. Du kannst mir nicht klar machen, daß man wertvolle 
Ressourcen wegen Formalitäten durchrasseln lässt.

von smörre (Gast)


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> Das werden die sicherlich gemacht haben. Und zu dem Schluss gekommen
> sein, dass der Markt leergefegt ist.
aber da muß man doch gegensteuern und als Firma kann man das auch in der 
Regel, wenn man nicht gerade ein Kleinbetrieb ist - dafür habe ich 
Verständnis.
Ich verstehe nicht wie man als mittelständisches Unternehmen so was 
gottgegeben hinnimmt.

> Eine Bewerbung ist keine komplexe Arbeit, da kann und muss man Fehler
> unbedingt ausschließen.
jein - es gibt unbewußte Fehler des Bewerbers, die auch jeder 
Personalchef anders aufnimmt und es gibt eine Toleranzgrenze, die sehr 
unterschiedlich ausfällt.
Ich kann Dir bei jeder Bewerbung einen Fehler nachweisen, egal wie 
perfekt sie auch sein mag, kein Problem.
Ich weiß z.B. von einem Personalchef aus einem nichttechnischen Bereich, 
den ich mal persönlich kannte, daß Leute wegen Kleinigkeiten nicht 
eingestellt wurden, die absolut nichts mit fachlichen Können zu tun 
hatten - möchte ich hier nicht weiter ausführen.

Ich denke mal die Arbeitgeber sind diesbezüglich noch sehr verwöhnt, 
weil sie echten Mangel noch nicht kennengelernt haben.
Jetzt ist erst die Anfangsphase des Mangels und sie haben keine 
Gegenstrategie parat ... das kann noch heiter werden.

von Dieter Michel (Gast)


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smörre schrieb:
> Das werden die sicherlich gemacht haben. Und zu dem Schluss gekommen
> sein, dass der Markt leergefegt ist.

Ich möchte mal schwer bestreiten, dass der Markt "leergefegt" ist. Wer 
richtig sucht und rechtzeitig sucht, der findet:

Beitrag "Die unüberwindbare Ingenieurlücke"

Ausserdem haben die guten Firmen ständig Bewerbungen von guten Leuten.

von Gastino G. (gastino)


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Projektleiter schrieb:
> Weist man sie dann
> freundlich darauf hin, dass das tarifliche Einstiegsgehalt nach verdi
> Manteltarifvertrag 38.000 Euro beträgt zischen sie schnell wieder ab und
> jammern, dass das jeder Schlosser verdienen würde und Meister noch viel
> mehr.

38.000 p.a. für einen Ingenieur in München und das in einem Konzern? 
Klingt sehr nach Troll.

Wenn nicht: Dass Ihr für diesen jämmerlichen Einstiegslohn keine Leute 
bekommt, geschieht Euch recht.

Edit: Jaja, der Start-Beitrag ist von 2008, aber das galt auch für 2008.

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein
> Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm
> mal zum Punkt.

Nein. Die einstellende Firma hat immer noch Verantwortung gegenüber 
ihren Beschäftigten und muss darauf achten, dass die Effizienz nicht 
unter Neueinstellungen leidet. Kurzfristig lässt sich das natürlich 
vermeiden, aber auch langfristig kann das ein Problem werden.

smörre schrieb:
> jein - es gibt unbewußte Fehler des Bewerbers, die auch jeder
> Personalchef anders aufnimmt und es gibt eine Toleranzgrenze, die sehr
> unterschiedlich ausfällt.

Unbewusste Fehler können auch vermieden werden, dafür lässt man 
Bewerbungen schließlich querlesen.

smörre schrieb:
> Ich weiß z.B. von einem Personalchef aus einem nichttechnischen Bereich,
> den ich mal persönlich kannte, daß Leute wegen Kleinigkeiten nicht
> eingestellt wurden, die absolut nichts mit fachlichen Können zu tun
> hatten - möchte ich hier nicht weiter ausführen.

Ich würde sogar davon ausgehen, dass fehlendes fachliche Können in den 
wenigsten Fällen ein Grund für eine Nicht-Einstellung ist.

smörre schrieb:
> aber da muß man doch gegensteuern und als Firma kann man das auch in der
> Regel, wenn man nicht gerade ein Kleinbetrieb ist - dafür habe ich
> Verständnis.
> Ich verstehe nicht wie man als mittelständisches Unternehmen so was
> gottgegeben hinnimmt.

Das wird auch gemacht - oder wieso glaubst du, dass es einen solchen 
Boom bei dualen Studiengängen gibt?

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Hör mal zu alde, wenns wirklich Mangel geben tut, dann schick ich ein
>> Hallo und werde eingestellt. Genau darum gehts in diesem Fred. Also komm
>> mal zum Punkt.
>
> Nein. Die einstellende Firma hat immer noch Verantwortung gegenüber
> ihren Beschäftigten und muss darauf achten, dass die Effizienz nicht
> unter Neueinstellungen leidet. Kurzfristig lässt sich das natürlich
> vermeiden, aber auch langfristig kann das ein Problem werden.

Die einstellende Firma hat immer noch die höchste Verantwortung 
gegenüber ihren Kunden wenn sie überleben will. Ich betone es geht hier 
um den richtigen Mangel und nicht diesen erfundenen - darum gehts doch. 
Ich rede nicht davon, daß man 20 hat und noch 2 "sucht" sondern, daß man 
2 hat und 20 "dringend braucht".

Ich erzähle das aus eigener Erfahrung - ist man dringend gebraucht ist 
das Interview (unter 5 min) auch einfacher und man bekommt eine gute 
Bezahlung. Später als wir nur 2 neue "gesucht" haben dauerten die 
Interviews eine gute Stunde.

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Die einstellende Firma hat immer noch die höchste Verantwortung
> gegenüber ihren Kunden wenn sie überleben will. Ich betone es geht hier
> um den richtigen Mangel und nicht diesen erfundenen - darum gehts doch.

Und deswgen hat sie sicherzustellen, dass die Entwicklungsabteilung 
effizient arbeitet und nicht durch Einzelne gebremst wird.

BE schrieb:
> Ich rede nicht davon, daß man 20 hat und noch 2 "sucht" sondern, daß man
> 2 hat und 20 "dringend braucht".

Ein solcher Fall ist extrem unrealistisch. Das kommt vielleicht vor, 
wenn eine Firma eine komplette neue Entwicklungsabteilung aufbauen 
möchte. Das ist aber sehr selten der Fall. Meistens werden nur wenige 
Neue gebraucht, um die Stammmannschaft zu entlasten.

von Ich (Gast)


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BE schrieb:
> sondern, daß man 2 hat und 20 "dringend braucht".

An der Stelle hat man schon einen Fehler gemacht.
Wer "nur" 2 hat, aber dringend 20 braucht, muss sich fragen, woher kommt 
plötzlich dieser dringende Bedarf.
Wenn ich heute feststelle, ich brauche für morgen 20 LKWs nach 
Südspanien, dann habe ich ein Problem, eine logistische Fehlplanung.

Im Bereich Personal schreit man dann eben nach der Politik und der 
massenhaften Zuwanderung ausländischer Fachkräfte.

Es ist schwer in manchen Bereichen Fachkräfte zu finden, das kriege ich 
in meiner derzeitigen Firma mit.
Angebot und Nachfrage heisst dann, Fachleute abwerben durch bessere 
Konditionen (Geld, Freiheiten, ...)
Oder man sucht jemanden, der ausbaufähig ist, was aber Zeit (Manpower) 
kostet, die meistens nicht vorhanden ist, schon gar nicht bei einem 
Verhältnis von 2 die 20 suchen, shit happens.

Die Jobs, die ich so hatte, Dienstleistung, da suchten die Firmen fast 
immer für jetzt auf gleich.

Langfristige Personalplanung ist unbekannt, die Verantwortung passendes 
Know-How heranzuschaffen wird ausgelagert.

Aufgaben kann man delegieren, aber keine Verantwortung.

von Frank Freiberg (Gast)


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@Wilhelm

Wuerdemich nicht wundern wenn die persos Dich wegen des nicht 
vorhandenen (?) Studiums aussortieren.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Die einstellende Firma hat immer noch die höchste Verantwortung
>> gegenüber ihren Kunden wenn sie überleben will. Ich betone es geht hier
>> um den richtigen Mangel und nicht diesen erfundenen - darum gehts doch.
>
> Und deswgen hat sie sicherzustellen, dass die Entwicklungsabteilung
> effizient arbeitet und nicht durch Einzelne gebremst wird.

Gebremst wird so oder so, und das hat seine Ursachen - das ist eigenen 
Fred wert.

>
> BE schrieb:
>> Ich rede nicht davon, daß man 20 hat und noch 2 "sucht" sondern, daß man
>> 2 hat und 20 "dringend braucht".
>
> Ein solcher Fall ist extrem unrealistisch. Das kommt vielleicht vor,
> wenn eine Firma eine komplette neue Entwicklungsabteilung aufbauen
> möchte. Das ist aber sehr selten der Fall. Meistens werden nur wenige
> Neue gebraucht, um die Stammmannschaft zu entlasten.

Ein solcher Fall ist in Zeiten des Aufschwungs extrem realistisch (sei 
es auch nur in einer bestimmten Branche) - und dann kann man auch vom 
Mangel sprechen.

Es werden Neue gebraucht damit sie das tun wofür die Stammmannschaft 
sich zu schade ist bzw Null-Bock drauf hat. Und wehe solch einer will 
mehr Geld als der Stamm.

von Frank Freiberg (Gast)


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Da hilft nur Komplettfaelschung des Lebenslaufs (siehe oben)

von Uwe1164 (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Nein. Die einstellende Firma hat immer noch Verantwortung gegenüber
> ihren Beschäftigten und muss darauf achten, dass die Effizienz nicht
> unter Neueinstellungen leidet. Kurzfristig lässt sich das natürlich
> vermeiden, aber auch langfristig kann das ein Problem werden.

Genau so ist es: Es wird nicht mehr investiert! Der Neuankömmling hat 
gefälligst perfekt zu sein, und sich direkt in die Gruppe einzufügen, 
und hat die Effektivität nicht zu senken.

1) Tatsächlich können sich die "Ausbilder in spe", das sind die gerade 
aktiven Ingenieure aber nicht um den Neuankömmling kümmern, weil die 
Guten schon Überstunden schieben und nicht die Fehler von Neulingen 
kümmern können, und auch nicht mehr die Nerven dafür haben, weil gerade 
ein Projekt Probleme macht -- also immer.

2) Sollte der Neuankömmling dann doch nicht entwicklungsfähig sein, wird 
lieber die Klappe gehalten. Immerhin hat man eine Hilfskraft, die Kaffee 
kocht, kopiert, inspiriert, die Probleme immerhin VERSTEHT, und so 
weiter. Ehe man da wieder einen neuen bekommt, steht man wieder alleine 
da. Deshalb werden die Neuen lieber zu lange behalten, bis man außerhalb 
der Kündigungsfrist die Leute nicht mehr so einfach los wird. Außerdem 
will man ja auch nicht als Querulant dastehen, der die von der 
Personalabteilung "sorgfältig" ausgesuchten Leute alle heraus ekelt.

3) Der Neuling investiert ja auch etwas. Die erste Zeit wird er wohl 
auch noch nicht seine ganze Existenz auf diesen Posten ausrichten. 
Möglicherweise wird er ja gekündigt, und hat dann einen teuren Umzug 
bezahlt. Dann steht der doof da. Die Sache mit der "flexibilität" ist 
nur was für Leute, die sich das auch leisten können. Und da man im 
Ingenieurbereich auch nicht mehr so viel verdient, lohnt es sich oft 
nicht. Deshalb gibt es bestimmt Firmen in "Randbezirken" die kaum 
Nachwuchs auf die billige Art bekommen werden.

Wie gesagt: "Talentsuche" kostet Zeit und Geld. In irgendeinem Thread 
habe ich gelesen, dass es angeblich 15Monatsgehälter kostet! Aber ich 
halte das für QUATSCH! Obwohl, wenn der Neuling wenig Monatsgehalt 
bekommt, sind fünfzehn Minuten Minderleistung der vorgesetzten durch 
Überstunden sowieso teuren und überlasteten Führungskraft schon RELATIV 
viel.
-- Das ist ein Teufelskreis: Eine überlastete Firma hat immer weniger 
Zeit mehr für die Zukunft. Da mag der finanzielle Erfolg noch so groß 
sein, das Ende ist das Ausbrennen. Nungut, ganz am Ende kommt dann doch 
der finanzielle Ruin, aber was dazu geführt hat, wird vergessen.

Insofern sind Firmen, die darüber jammern dass sie keine guten Leute 
bekommen, es selber Schuld. Sie investieren das Geld lieber in die 
Ausbeutung der vorhandenen Kräfte, die dann irgendwann schlapp machen 
und ein umso tieferes Loch reißen, als in eine zugegebenermaßen 
ungewisse Zukunft.

Vielleicht ist es auch ein Virus des wirtschaftlichen Denkens. Dass 
Fachkräfte loyal sind, sich für die Firma einsetzen, sich für das Thema 
interessieren, und DANKBAR sind, geht einem BWLer nicht in den Kopf. 
Dabei LOHNT sich so ein technisches Studium tatsächlich kaum. Und die 
Leute, die das durchziehen, müssen wirtschaftlich schon ganz schön 
seltsam drauf sein. Dass die FREIWILLIG nicht kündigen, wenn sie 
woanders ZweiEuroFuffzig mehr verdienen, ist UNVORSTELLBAR! Einem BWLer 
müssen sowieso alle Ingenieure ganz schön pervers und prinzipiell 
dämlich vorkommen -- So einen stellt man GRUNDSÄTZLICH nicht gerne ein!

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Gebremst wird so oder so, und das hat seine Ursachen - das ist eigenen
> Fred wert.

Für eine gewisse Zeit, ja. Aber wenn man den falschen Bewerber einstellt 
kann es passieren, dass man über Jahre hinweg ineffizienter arbeitet. Es 
kann sogar passieren, dass deshalb Leistungsträger die Firma verlassen. 
Deshalb ist es extrem wichtig, auf die sozialen Kompetenzen und die 
charakterliche Eignung der Bewerber zu achten.

BE schrieb:
> Es werden Neue gebraucht damit sie das tun wofür die Stammmannschaft
> sich zu schade ist bzw Null-Bock drauf hat.

Die Stammmannschaft hat allenfalls die Schnauze voll von 50h-Wochen und 
unbezahlten Überstunden.

BE schrieb:
> Ein solcher Fall ist in Zeiten des Aufschwungs extrem realistisch (sei
> es auch nur in einer bestimmten Branche) - und dann kann man auch vom
> Mangel sprechen.

Das betrifft trotzdem nur einen extrem kleinen der Teil offenen Stellen. 
Solche Aktionen sind eigentlich nur zum scheitern verurteilt, es sei 
denn man hat ein halbes Jahrzehnt Zeit, um eine neue Abteilung 
aufzubauen. Aber welche Firmen (außer Großkonzernen) können sich so 
etwas leisten?

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Gebremst wird so oder so, und das hat seine Ursachen - das ist eigenen
>> Fred wert.
>
> Für eine gewisse Zeit, ja. Aber wenn man den falschen Bewerber einstellt
> kann es passieren, dass man über Jahre hinweg ineffizienter arbeitet. Es
> kann sogar passieren, dass deshalb Leistungsträger die Firma verlassen.
> Deshalb ist es extrem wichtig, auf die sozialen Kompetenzen und die
> charakterliche Eignung der Bewerber zu achten.

Also .. so einer muß erstmal durch die Probezeit durch. Und wenn die 
Stammmannschaft sagt der nicht, dann fliegt er. Hat er die 
Stammmannschaft jedoch in der Probezeit beeindrückt, stellt die Leistung 
dann aber ein, muß man so einen aussortieren - verschieben wo auch 
immer, sagen wir mal manuelles testen ;). Daher auch die hübschen 
Verträge heutzutage, jeder macht alles. Ein gutes Mngmnt weiß wie man so 
einen los wird und nicht seine besten Leute.

Sprich ein Neuer darf nur so viel bremsen wie die Stammannschaft. 
Übrigens, das gilt auch für einen aus dem Stamm der sich abtrönig macht.

>
> BE schrieb:
>> Es werden Neue gebraucht damit sie das tun wofür die Stammmannschaft
>> sich zu schade ist bzw Null-Bock drauf hat.
>
> Die Stammmannschaft hat allenfalls die Schnauze voll von 50h-Wochen und
> unbezahlten Überstunden.

Sorry, ich seh das einfach anders. Ich brauche kein Super-Hirn sondern 
einen, der die lästigen Aufgaben für mich erledigt um mich zu entlasten.

>
> BE schrieb:
>> Ein solcher Fall ist in Zeiten des Aufschwungs extrem realistisch (sei
>> es auch nur in einer bestimmten Branche) - und dann kann man auch vom
>> Mangel sprechen.
>
> Das betrifft trotzdem nur einen extrem kleinen der Teil offenen Stellen.
> Solche Aktionen sind eigentlich nur zum scheitern verurteilt, es sei
> denn man hat ein halbes Jahrzehnt Zeit, um eine neue Abteilung
> aufzubauen. Aber welche Firmen (außer Großkonzernen) können sich so
> etwas leisten?

Ein Großkonzern gründet ein Tochterunternehmen, so war der Fall 
jedenfalls. Ich war schon dabei da waren noch nicht mal die Büromöbeln 
da. Da unterschreibt man auch sofort :)

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Also .. so einer muß erstmal durch die Probezeit durch. Und wenn die
> Stammmannschaft sagt der nicht, dann fliegt er. Hat er die
> Stammmannschaft jedoch in der Probezeit beeindrückt, stellt die Leistung
> dann aber ein, muß man so einen aussortieren - verschieben wo auch
> immer, sagen wir mal manuelles testen ;). Daher auch die hübschen
> Verträge heutzutage, jeder macht alles. Ein gutes Mngmnt weiß wie man so
> einen los wird und nicht seine besten Leute.

Wie gesagt - mir geht es um die charakterliche Eignung, nicht um die 
fachliche. Diese kann man schon im Bewerbungsgespräch feststellen.

BE schrieb:
> Sorry, ich seh das einfach anders. Ich brauche kein Super-Hirn sondern
> einen, der die lästigen Aufgaben für mich erledigt um mich zu entlasten.

Aber mit dem musst du auch gerne zusammenarbeiten, sonst bist du nur 
genervt und erledigst am Ende weniger von deiner Arbeit.

BE schrieb:
> Ein Großkonzern gründet ein Tochterunternehmen, so war der Fall
> jedenfalls. Ich war schon dabei da waren noch nicht mal die Büromöbeln
> da. Da unterschreibt man auch sofort :)

Ohne eine ordentliche Finanzspritze des Mutterkonzerns geht das aber 
auch nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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Ich schrieb:
> Langfristige Personalplanung ist unbekannt

Das ist das große Problem. In der Führungsetage interessiert man sich 
hauptsächlich für dieses und vielleicht noch für das nächste Quartal, zu 
viel mehr ist man anscheinend nicht in der Lage.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Also .. so einer muß erstmal durch die Probezeit durch. Und wenn die
>> Stammmannschaft sagt der nicht, dann fliegt er. Hat er die
>> Stammmannschaft jedoch in der Probezeit beeindrückt, stellt die Leistung
>> dann aber ein, muß man so einen aussortieren - verschieben wo auch
>> immer, sagen wir mal manuelles testen ;). Daher auch die hübschen
>> Verträge heutzutage, jeder macht alles. Ein gutes Mngmnt weiß wie man so
>> einen los wird und nicht seine besten Leute.
>
> Wie gesagt - mir geht es um die charakterliche Eignung, nicht um die
> fachliche. Diese kann man schon im Bewerbungsgespräch feststellen.

Da wird auch monatelang nach dem Bewerbungsgespräch dermaßen 
geschauspielert, daß ich deine Aussage fast schon durch den Kakao ziehen 
möchte. Die Masken fallen erst viel später.

Gut, Du wirst schlechte Schauspieler rausfiltern können.

>
> BE schrieb:
>> Sorry, ich seh das einfach anders. Ich brauche kein Super-Hirn sondern
>> einen, der die lästigen Aufgaben für mich erledigt um mich zu entlasten.
>
> Aber mit dem musst du auch gerne zusammenarbeiten, sonst bist du nur
> genervt und erledigst am Ende weniger von deiner Arbeit.

Nein. Ich will nur was wegdelegieren um entlastet zu werden. Wofür ich 
2h brauch, braucht er 8h und gut ist. Ob er ein Punk oder sonstwas ist 
interessiert mich herzlich wenig. Der darf mich auch gerne hassen oder 
lieben, alles egal so lange die Arbeit erledigt wird. Da macht eher der 
Personaler dem Bewerber Hürden, also einer der mit der ganzen Sache 
egtl. nichts zu tun hat.

Das hast Du schon in der Stammmannschaft, daß sich nicht alle mögen und 
damit muß man umgehen können.


>
> BE schrieb:
>> Ein Großkonzern gründet ein Tochterunternehmen, so war der Fall
>> jedenfalls. Ich war schon dabei da waren noch nicht mal die Büromöbeln
>> da. Da unterschreibt man auch sofort :)
>
> Ohne eine ordentliche Finanzspritze des Mutterkonzerns geht das aber
> auch nicht.

Selbstverständlich. Da werden auch jährliche Verluste gedeckt. Ist ja 
auch eine Langzeitinvestition. Also ein Paradies.

von Klaus (Gast)


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Frank Freiberg schrieb:
> Auf  die Personalabteilung zu schimpfen halte ich für sinnlos:  die
> sortieren doch wirklich nur Berwerber  aus  die mal  eben einen Kaffe
> über das Anschreiben gekippt haben und zu faul waren das neu
> auszudrucken.

Genau so sieht es aus. Die Personalabteilung sortiert vor und legt die 
verbleibenden Unterlagen dem Personalverantwortlichen vor. Nicht die 
Personalabteilung entscheidet, ob ein Bewerber den Job bekommt, sondern 
alleine der Personalverantwortliche - und die sind in der Regel 
ebenfalls Ingenieure oder Techniker. Ausnahmen bestätigten die Regel.

Wenn ich in einem Bewerbungsgespräch merke, dass ein Bewerber fachlich 
oder menschlich nicht geeignet ist, dann überlasse ich die 
Gesprächsführung unser Personalerin. Bei interessanten Bewerbern sitzt 
die Dame eigentlich nur zwei Stunden schweigend im Raum.
Merke: Wer an den Personalern scheitert, war für den eigentlichen 
(fachlichen) Entscheidungsträger nicht interessant genug.

Und eins muss man den meisten Personalern lassen: Sie haben 
Menschenkenntnis. In meiner alten Firma hat ein Abteilungsleiter einen 
Externen als neuen Teamleiter gegen den Rat der Personalabteilung 
durchgesetzt. Die Gegenwehr war uns völlig unverständlich - vor allem da 
die Personaler statt harter Fakten nur ein Gefühl vorzuweisen hatten. 
Hat nur ein Jahr gedauert, bis die Hälfte seines Team sich was neues 
gesucht hatte und die anderen Teams in Arbeit fast ersoffen sind, weil 
sie Aufgaben übernehmen mussten.

von Stefan H. (stefan_h16)


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Rüdiger,  deine "paar Worte zum Ingenieursmangel" sagen mehr über deine 
Firmenkultur aus als über die Qualtität der Absolventen.

Offensichtlich ist es in deiner Firma am wichtisten den äußeren Schein 
zu bewahren. Das beginnt beim perfekten, lückenlosen Lebenslauf und dem 
perfekt sitzendem Anzug. Wahrscheinlich endet das auch damit das in der 
Arbeit das perfekte Aussehen eines Formulars/einer Präsentation 
wichtiger ist, als sein Inhalt. Das jemandem mal der Finger in einem 
unbeobachtetem Moment in die Nase rutscht oder das du rausrutscht würde 
ich besonders bei jungen Absolventen einfach mal auf die Nervosität 
schieben. Und wenn man die Leute nicht im Aussendienst braucht, könnte 
das auch schlicht egal sein.
Vorurteile die sich über den ganzen Text äußern, zeigen das die 
Firmenkultur wenig innovativ ist. Du gehst pauschal davon aus, dass 
Lücken im Lebenslauf auf Versagen hindeuten und ehemalige Angestellte 
Zeitarbeitsfirmen automatisch die schlechteren Mitarbeiter sind. 
Natürlich sind Fälschungen der Zeugnisse ein no-go aber wie oft hast du 
das wirklich beweisen können ? Oder kann jemand dessen Studium ein Jahr 
zu lang war, einfach keinen 1.0 Schnitt im Zeugniss haben so das jedes 
Rauschen des Kopierers wie ein Fälschungsversuch aussieht.

Was Ansprüche und Erwartungen angeht muss man sich auch einfach mal an 
die Eigene Nase fassen. Wie waren die Stellenausschreibungen formuliert, 
wie verkauft sich die Firma auf der Homepage ? Wird da wirklich 
geschrieben: " 99% ihrer Arbeit besteht aus dem Abarbeiten von 
langweiligen Formularen in einem lauten Großraumbüro".

Ich hoffe darauf mich nie ausversehen bei deiner Firma zu bewerben.

von Michael S. (technicans)


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Stefan H. schrieb:
> Natürlich sind Fälschungen der Zeugnisse ein no-go aber wie oft hast du
> das wirklich beweisen können ? Oder kann jemand dessen Studium ein Jahr
> zu lang war, einfach keinen 1.0 Schnitt im Zeugniss haben so das jedes
> Rauschen des Kopierers wie ein Fälschungsversuch aussieht.

Welche Firma hat denn legale Möglichkeiten so was festzustellen?
Da steht die Firma dann ja selbst mit einem Bein im Knast.

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Da wird auch monatelang nach dem Bewerbungsgespräch dermaßen
> geschauspielert, daß ich deine Aussage fast schon durch den Kakao ziehen
> möchte. Die Masken fallen erst viel später.

Ein guter und geschulter Personaler erkennt auch gute Schauspieler, 
keine Angst.

BE schrieb:
> Nein. Ich will nur was wegdelegieren um entlastet zu werden. Wofür ich
> 2h brauch, braucht er 8h und gut ist. Ob er ein Punk oder sonstwas ist
> interessiert mich herzlich wenig. Der darf mich auch gerne hassen oder
> lieben, alles egal so lange die Arbeit erledigt wird. Da macht eher der
> Personaler dem Bewerber Hürden, also einer der mit der ganzen Sache
> egtl. nichts zu tun hat.

Ich weiß jetzt nicht ob du aufgrund fehlender Erfahrung wirklich so naiv 
bist, oder nur schon extrem abgestumpft.

Ich persönlich könnte mir nie vorstellen, ordnetlich mit jemanden deiner 
Einstellung zusammenzuarbeiten.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Da wird auch monatelang nach dem Bewerbungsgespräch dermaßen
>> geschauspielert, daß ich deine Aussage fast schon durch den Kakao ziehen
>> möchte. Die Masken fallen erst viel später.
>
> Ein guter und geschulter Personaler erkennt auch gute Schauspieler,
> keine Angst.

Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry. 
Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist 
doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man 
nicht dadurch.

Das erinnert stark an "das Model und der Freak", die Spielregeln muß man 
schon kennen, wenn man mitspielen will.

>
> BE schrieb:
>> Nein. Ich will nur was wegdelegieren um entlastet zu werden. Wofür ich
>> 2h brauch, braucht er 8h und gut ist. Ob er ein Punk oder sonstwas ist
>> interessiert mich herzlich wenig. Der darf mich auch gerne hassen oder
>> lieben, alles egal so lange die Arbeit erledigt wird. Da macht eher der
>> Personaler dem Bewerber Hürden, also einer der mit der ganzen Sache
>> egtl. nichts zu tun hat.
>
> Ich weiß jetzt nicht ob du aufgrund fehlender Erfahrung wirklich so naiv
> bist, oder nur schon extrem abgestumpft.
>
> Ich persönlich könnte mir nie vorstellen, ordnetlich mit jemanden deiner
> Einstellung zusammenzuarbeiten.

Ich rede vom Verhältnis Beta zu Gamma. Wovon Du allerdings redest habe 
ich keine Ahnung!?

von Mine Fields (Gast)


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BE schrieb:
> Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry.
> Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist
> doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man
> nicht dadurch.

Eine 100%ige Quote gibt es natürlich nicht. Braucht es aber auch nicht. 
Extreme Schauspieler, wie du sie beschrieben hast, gibt es eh selten.

BE schrieb:
> Ich rede vom Verhältnis Beta zu Gamma. Wovon Du allerdings redest habe
> ich keine Ahnung!?

Ich habe keine Ahnung was du mit Beta und Gamma meinst. Aber ich rede 
von vernünftiger Zusammenarbeit zwischen zwei Kollegen.

von smörre (Gast)


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wenn man das hier alles so liest, denn wird einem bewußt, daß eine 
Bewerbung zu einer sinnlosen Bemühung verkommen ist ... das war früher 
mal anders.

von BE (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> BE schrieb:
>> Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry.
>> Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist
>> doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man
>> nicht dadurch.
>
> Eine 100%ige Quote gibt es natürlich nicht. Braucht es aber auch nicht.
> Extreme Schauspieler, wie du sie beschrieben hast, gibt es eh selten.

Gut, deine Meinung. Ich meine es sind viele.

>
> BE schrieb:
>> Ich rede vom Verhältnis Beta zu Gamma. Wovon Du allerdings redest habe
>> ich keine Ahnung!?
>
> Ich habe keine Ahnung was du mit Beta und Gamma meinst. Aber ich rede
> von vernünftiger Zusammenarbeit zwischen zwei Kollegen.

Ich meine die Gruppendynamik. Und wenn ich privat ein Alpha bin, bei der 
Arbeit ein Beta, heißt es für mich nichts anderes, als daß ich auf der 
Arbeit eine andere Rolle spiele.

Und damit sind wir wieder beim Thema. Wird ein Gamma gesucht und sich 
Bewerber melden, die Alpha oder Beta spielen wollen, wird man sie kaum 
einstellen wollen.

von Mine Fields (Gast)


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Du hast wohl zu viel Brave New World gelesen...

von BE (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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BE schrieb:

> Das einer eine 100%-ige Quote hat kann ich mir nicht vorstellen, sorry.
> Und wofür gibts den die ganzen Bewerbungstrainings mittlerweile. Das ist
> doch nichts anderes als Schauspielunterricht, den Charakter ändert man
> nicht dadurch.

Das ist wohl wahr, daß die Bewerbungstrainings reiner 
Schauspielunterricht sind. Sie dienen nur dazu, den Schlüssel für die 
nächste Hürde passend zu schleifen. Einen anderen für die Firma 
brauchbareren Menschen mit anderem Charakter macht das alles aus einem 
nicht. Kenne die Kurse, habe schon 2 davon durch.

Aber vielleicht hilft es jemandem, eine solche Hürde erst mal zu 
überwinden. Ganz umsonst wird das wohl niemand erfunden haben.

Das ist genau so wie mit dem Bewerbungsschreiben selbst. Jemand, der 
noch nie eine anständig formatierte und formulierte Vorlage gesehen hat, 
läuft doch erst auch mal eine Weile lang ins Aus. Weil er nur Schrott 
produziert, keine Ahnung hat.



Frank Freiberg schrieb:

> @Wilhelm
>
> Wuerdemich nicht wundern wenn die persos Dich wegen des nicht
> vorhandenen (?) Studiums aussortieren.

Selbstverständlich habe ich auch ein abgeschlossenes E-Technik-Studium.

von Berater (Gast)


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> läuft doch erst auch mal eine Weile lang ins Aus.
oder hebt sich genau deshalb von der Masse ab.

von Wilhelm F. (Gast)


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Berater schrieb:

>> läuft doch erst auch mal eine Weile lang ins Aus.
>
> oder hebt sich genau deshalb von der Masse ab.

Wie denn? Positiv oder negativ?

Wenn positiv, reines Wunschdenken.

Aber du hast einerseits Recht. Sicherlich. Architekten müssen besonders 
kreative Bewerbungsmappen erarbeiten. Das stimmt.

Aber den allermeisten Menschen ist es bei der Bewerbung nicht nach 
außergewöhnlichen akrobatischen Übungen zumute. Besonders, wenn sie auch 
noch in einer Notlage wie Arbeitslosigkeit sind, und kurz zuvor noch mit 
einer Entlassung glatt gebügelt wurden. Sind froh, überhaupt was 
anständiges zustande zu bekommen. Inklusive Zeugnisfälschungen.

Top-Leistungen bringt hier nur der, dem es wirklich gut geht, dem die 
Sonne sowieso aus dem Arsch scheint. In Notlagen versagen leider gute 
Fantasie und Kreativität. Sonst hätten wir auch keine Hartzer. Wir sind 
ja nicht alle geborene kleine Münchhausens oder Einsteins.

von smörre (Gast)


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> Sind froh, überhaupt was anständiges zustande zu bekommen. Inklusive
> Zeugnisfälschungen.
Zeugnisfälschungen sind das Allerletzte und das zeigt nur auf was für 
einen erbärmlichen Level die Bewerbungsfarce erreicht hat.
Solche Leute müßten nachträglich Ihr Gehalt aberkannt bekommen.
Aber da juristische wenig und moralische Fragen sowieso keine Rolle mehr 
spielen, darf man sich über nichts mehr wundern ... das gilt auf 
beiderlei Seiten.

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

> Zeugnisfälschungen sind das Allerletzte und das zeigt nur auf was für
> einen erbärmlichen Level die Bewerbungsfarce erreicht hat.

Smörre, nicht daß du hier durch mich was in den falschen Hals bekommst: 
Ich für mich habe und hatte sowas nicht nötig, und werde es nie nötig 
haben. Z.B. bei Englischkenntnisse gebe ich schon mal Grundkenntnis an, 
auch wenn ich erweiterte Kenntnisse habe. Alleine weil ich es nicht 
fließend spreche. Dann kommt niemand auf dumme Gedanken, mir ein 
Jobprofil in Englisch zu mailen, oder gar das Vorstellungsgespräch auf 
Englisch zu führen. Mein charakterliches Markenzeichen ist es, immer 
voll authentisch zu sein. Eher notfalls weniger anstatt mehr. Auch wenn 
mein Diplom eher guter Durchschnitt ist, aber das ist es immerhin. Wie 
gesagt: Kein Mini-Einstein, und auch kein Mini-Münchhausen.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Z.B. bei Englischkenntnisse gebe ich schon mal Grundkenntnis an,
> auch wenn ich erweiterte Kenntnisse habe.

Vielleicht ist das ein Fehler.
Nicht das man sein Profil schönschreibt, tiefstapeln ist aber auch 
verkehrt.
Grundkenntnisse heißt, naja - hat mal vor 30-40 Jahren mal in der Schule 
Englisch gehabt.
Ich unterscheide aktive (sprechen/schreiben) und passive (insb. lesen) 
Englischkenntnisse, Datenblätter auf Englisch lesen klappt gut, aktiv 
eine Rede halten eher weniger.

von smörre (Gast)


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> Smörre, nicht daß du hier durch mich was in den falschen Hals bekommst:
> Ich für mich habe und hatte sowas nicht nötig, und werde es nie nötig
> haben.
Du brauchst keine Sorge zu haben auf Dich habe das auch gar nicht 
bezogen ... aber ich bin schon erschüttert, wenn sowas (ich meine jetzt 
insbesondere Zeugnisfälschungen oder gar falsche Dokumente) mittlerweile 
als normal eingestuft wird.
Eigene Fehleinschätzungen, okay das kann passieren ... aber bewußte 
Fälschungen von Zeugnissen und Dokumenten ... ich staune nur noch - das 
hat auch strafrechtliche Relevanz, wenn das rauskommt; nur mal so 
nebenbei und für die, die es angeht.

von Heiner (Gast)


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Ich schrieb:
> ilhelm Ferkes schrieb:
>> Z.B. bei Englischkenntnisse gebe ich schon mal Grundkenntnis an,
>> auch wenn ich erweiterte Kenntnisse habe.
>
> Vielleicht ist das ein Fehler.
> Nicht das man sein Profil schönschreibt, tiefstapeln ist aber auch
> verkehrt.

mhhh vielleicht klappt es bei Dir Wilhelm deshalb nicht ! Dir fehlt es 
vllt an Selbstvertrauen.

Heutzutage ist es bei Bewerbungen völlig üblich, alles etwas schön zu 
reden. Da wird der Surfkurs in Australien zum Sprachaufenthalt 
umbenannt, eine nicht bestande Probezeit zur "Bildungsreise" und eine 
Tätigkeit als normaler Entwickler schon mal zur Chefentwicklerposition.

Daher wird ein Personaler "Grundkenntnisse in Englisch" mit minimalsten 
Kenntnissen verbinden, die zur Begrüßung ausreichen. Ich habe nur 
Schulenglisch Kenntnisse, mit guten Noten, kann mich auf Englisch zwar 
nicht grammatisch perfekt, aber gut ausdrücken. Darum schrieb ich in 
Bewerbungen immer "verhandlungssicher". Gemeint ist damit nämlich, dass 
ich in der Lage bin, z.B. auf englisch ein Bewerbungsgespräch oder eine 
Verhandlung um einen Mietsvertrag zu führen. Das kann ich auch, zwar 
nicht grammatikalisch perfekt, aber inhaltlich völlig ausreichend.

Anders interpretiert könnte ich auch sagen : ich spreche gesprochen 
englisch. Das aber zeugt nicht von Selbstbewusstsein.

Da ich mal ein Semester ein 2 stündiges Tutorium gehalten habe, spreche 
ich in meinen Bewerbungen von hervorragenden sozialen sowie 
zwischenmenschlichen Kenntnissen, welche ich als Tutor unter Beweis 
gestellt habe. ( Tutorenzeugnis war auch sehr gut, allerdings ist das 
oft so der Fall, da das Tutorium ohne Bezahlung war und der Prof quasi 
mit guten Zeugnissen "bezahlt )

nun, das waren lediglich ein paar Anmerkungen. Ein Bewerbertrainer gab 
mir auch mal ganz ähnliche Tipps. Ich besuchte mal einen Schnupperkurs 
!! in Spanisch an der Hochschule, spreche aber so gut wie kein Spanisch, 
reicht für Begrüßung, Verabschiedung, vllt noch Essen holperig 
bestellen. Der Trainer meinte aber "mir wurden doch Grundkenntnisse 
vermittelt, darum kann ich ruhig schreiben, Grundkenntnisse in Spanisch"

Unternehmen machen es bei ihrer Produktwerbung ja auch nicht anders, 
etwas schönreden gehört dazu. Solang es kein Betrug ist, ist es ja ganz 
ok

von smörre (Gast)


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> mhhh vielleicht klappt es bei Dir Wilhelm deshalb nicht ! Dir fehlt es
> vllt an Selbstvertrauen.
ich denke mal bei Wilhelm und bei mir wird das Alter eine Rolle spielen.

> Heutzutage ist es bei Bewerbungen völlig üblich, alles etwas schön zu
> reden. Da wird der Surfkurs in Australien zum Sprachaufenthalt
> umbenannt, eine nicht bestande Probezeit zur "Bildungsreise" und eine
> Tätigkeit als normaler Entwickler schon mal zur Chefentwicklerposition.
das hät dann nichts mehr mit Verkauf, sondern mit Betrug und Täuschung 
zu tun - meine Meinung. Das scheint ja wohl der neueste Trend zu sein!
Abgesehen davon wird wohl auch der dümmste Personalchef merken was los 
ist ?!
Also bitte Vorsicht mit solchen Tips - Du reihst Dich nur ein in die 
Phalanx gleichförmiger Idioten ... bei einer 0815 Firma kann Deine 
Strategie natürlich aufgehen.

von smörre (Gast)


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> Darum schrieb ich in Bewerbungen immer "verhandlungssicher". Gemeint ist
> damit nämlich, dass ich in der Lage bin, z.B. auf englisch ein
> Bewerbungsgespräch oder eine Verhandlung um einen Mietsvertrag zu führen. > Das 
kann ich auch, zwar nicht grammatikalisch perfekt, aber inhaltlich
> völlig ausreichend.
puh! Deine Tips sind wirklich die Krönung der Übertreibung.
Bewirbst Du Dich als Immobilienmakler?
Verhandlungssicher meint eben nicht nur einen Mietvertrag, sondern 
Vertragsrecht allgemein ... damit hast Du Dich, wenn Englisch wirklich 
eine Rolle spielen sollte für den Job schon fast um Kopf und Kragen 
geredet, weil das a) nachgeprüft wird oder b) Du in der Lage sein mußt 
Nachweise in Form von Dokumenten (Toefel, Cambridge) zu erbringen.
Du würdest sofort eine Absage von mir bekommen; denn wer einmal lügt den 
glaubt man auch den Rest nicht mehr.
Gute Nacht!

von Heiner (Gast)


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smörre schrieb:
> Du würdest sofort eine Absage von mir bekommen; denn wer einmal lügt den

nun, der Personaler wechselte dann par min in Englisch und er sagte 
"mein Englisch sei wohl etwas eingerostet, aber ansonsten völlig in 
Ordnung, falls ich mal ins Ausland müsse, hätte ich das wohl schnell 
wieder drauf.

Daher, so läuft es eben. Die Personaler rechnen damit das man etwas 
übertreibt. Wer sich auch noch downgraded ist selber schuld.

Mit meine Strategie hatte ich mit leicht überdurchschnittlichem FH Ing 
Diplom im Krisenjahr nach nur ner handvoll Bewerbungen die Auswahl 
zwischen 2 guten Konzern Jobs mit IGM Bezahlung !

also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.

von smörre (Gast)


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> also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.
in einer irrsinnigen Welt ist das wohl leider so, da magst Du recht 
haben.

von Heiner (Gast)


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smörre schrieb:
>> also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.
> in einer irrsinnigen Welt ist das wohl leider so, da magst Du recht
> haben.

kennst du Asterix erobert Rom ? kennst die Prüfung mit dem Passierschein
A38 ? weisst wie die dennoch gewonnen haben ? die haben das System mit 
ihren eigenen Waffen geschlagen !

darum klappt das auch.

Eine Firma die viele unbezahlte Überstunden will sagt das auch nicht 
direkt sondern erzählt von "wir erwarten eine hohe Belastbarkeit", also 
ist es doch völlig legitim wenn wir als Arbeitnehmer mit den gleichen 
Methoden arbeiten !

wer diese Methoden nicht beherrscht als Ing, der beklagt sich wohl, dass 
es keinen Fachkräftemangel gibt. Im Gegensatz zu Frauen übrigens, bringt 
bei Chefs geschleime oft sehr viel. Von wegen wie toll doch diese Firma 
sei und wie hoch inovativ dessen Management und Produkte sind.

Das imponiert Personalern sehr oft, sowas wollen die hören. Die wollen 
das Gefühl haben, da bewirbt sich einer, der sich total mit der 
Firmenphilosophie und deren Produkten identifiziert

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
>> also kann meine Strategie nicht so schlecht sein.
> in einer irrsinnigen Welt ist das wohl leider so, da magst Du recht
> haben.

Wer sich der Welt nicht anpassen kann, hat verloren. Survival of the 
fittest.

von Logiker (Gast)


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> das hät dann nichts mehr mit Verkauf, sondern mit Betrug und Täuschung
> zu tun - meine Meinung. Das scheint ja wohl der neueste Trend zu sein!

Ob der Trend neu ist, weiß ich nicht. Ungewöhnlich scheint es jedenfalls 
nicht zu sein.

Kann da beispielsweise von einem Mitkommilitonen berichten, dem ich mal 
ein englisches Fachbuch ausleihen wollte. Er meinte, sein Englisch wäre 
nicht gut genug, um das lesen zu können. Und auf seinem XING-Profil sehe 
ich dann, dass er gute Englisch-Kenntnisse angegeben hat.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Wer sich der Welt nicht anpassen kann, hat verloren.

Ganz vorsichtig, das haben die Nazis auch gesagt und dann
auch durchgesetzt bis zum bitteren Ende.
Es liegt an uns das das nicht noch mal passiert.

smörre schrieb:
> wenn man das hier alles so liest, denn wird einem bewußt, daß eine
> Bewerbung zu einer sinnlosen Bemühung verkommen ist ... das war früher
> mal anders.

Kann ich dir nur beipflichten. Kann auch an einer veränderten
Wirtschaftskultur liegen und ich befürchte, das das noch schlimmer
wird.

von smörre (Gast)


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> kennst du Asterix erobert Rom ? kennst die Prüfung mit dem Passierschein
> A38 ? weisst wie die dennoch gewonnen haben ? die haben das System mit
> ihren eigenen Waffen geschlagen !
>
> darum klappt das auch.

eine tolle Einstellung! in letzter Konsequenz muß man dann wohl nach 
Pattaya fahren und sich alles fälschen lassen ... dann klappt es 
sicherlich auch mit einer erschlichenen Einstellung und die ersten 
Wochen und Monate kann man ja noch vieles kaschieren nach dem Motto 
Einarbeitung.
Na ja, Guttenberg, Koch-Mehrin, etc, scheinen ja Eure Vorbilder zu sein 
... und es klappt ja offenbar auch, zumindest die Spitzenleute gehen in 
der Regel ja straffrei aus bzw. werden anschließend noch befördert.


> Wer sich der Welt nicht anpassen kann, hat verloren. Survival of the
> fittest.
Stimmt, nur daß das schon kanibalistisches Niveau erreicht hat, weil es 
ja keine Regeln mehr gibt.
Also bei Deiner Firma möchte ich mich niemals bewerben dürfen bzw. 
müssen.
Ich hoffe, Ihr findet dann auch die Leute, die Ihr sucht - die, die sich 
maskieren und Euch voll abziehen.
In Punkt 2 seiner Ausführungen scheint der Threadopener demnach ja 
vollkommen recht zu haben ... hätte ich nicht gedacht, daß es soweit 
schon gekommen ist!

von Michael S. (technicans)


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smörre schrieb:
> Also bei Deiner Firma möchte ich mich niemals bewerben dürfen bzw.
> müssen.

Dazu müsstest du die Firma ja erst mal kennen. Da biste doch so
oder so der verarschte.

von smörre (Gast)


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> Dazu müsstest du die Firma ja erst mal kennen. Da biste doch so
> oder so der verarschte.
das Einstellungsgebahren der Firmen ist sowieso verantwortungslos und 
zeugt von Hilflosigkeit ... angesichts des Betrugs auf Seiten der 
Bewerber auch kein Wunder.

von Heiner (Gast)


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ich habe nie von Lügen oder von Betrug gesprochen. Man bewirbt sich 
nicht mit gefälschten Dokumenten aus Pattaya oder sonst woher. Sondern 
man rückt seine Kenntnisse nur ins bessere Licht, wie das alle anderen 
Mitbewerber auch tun.

Ich habe einfach nur ein gesundes Selbstvertrauen, da ich weiss dass ich 
was drauf habe, was Firmen suchen. Darum muss man sich halt verkaufen. 
Bewerben kommt ja von "werben". Firmen machen es bei ihren Produkten 
genauso.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> smörre schrieb:
>> Also bei Deiner Firma möchte ich mich niemals bewerben dürfen bzw.
>> müssen.
>
> Dazu müsstest du die Firma ja erst mal kennen. Da biste doch so
> oder so der verarschte.

Na, noch immer keinen Job?

von Michael S. (technicans)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Na, noch immer keinen Job?

Du meinst Knechtschaft, sonst gehts mir gut, hat sogar der
jährliche Gesundheits-Checkup ergeben. Ich soll nur mehr
Leistungssport betreiben um das Hartz4-Speck wieder los
zu werden. Vielleicht sollte ich mal ein paar Bewerbungen
schreiben. Hab dazu eigentlich keinen Bock.

von Wilhelm F. (Gast)


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Heiner schrieb:

> mhhh vielleicht klappt es bei Dir Wilhelm deshalb nicht ! Dir fehlt es
> vllt an Selbstvertrauen.
>
> Heutzutage ist es bei Bewerbungen völlig üblich, alles etwas schön zu
> reden.

Ja ja, alles schön reden. Das Thema hatten wir kürzlich noch in irgend 
einem anderen Thread hier. Und zwar sollte ich beim Vorstellungsgespräch 
eine Programmieraufgabe in C vorführen, weil ich es in der Bewerbung als 
Expertenkenntnis heraus gestellt hatte. Auf meine Frage hinterher, was 
es mit dieser Übung auf sich hat, sagte mir der Projektleiter:

Wir haben hier zu viele, die behaupten, sie könnten es, und zwar auch 
noch gut. Und können dann nichts, wenn wir sie eingestellt haben. Wir 
sind mit den Leuten schon oft herein gefallen. Das war übrigens ein 
Großunternehmen.

Die Kandidaten mit der großen Klappe werden eingestellt, Leute mit 
Berufserfahrung übrigens, und sitzen dann eine Weile Probezeit ab, 
müssen dann wieder rausgeworfen werden. Das kostet die Firma auch Geld 
und verplemperte Zeit, wenn es dann nicht so läuft. Dafür habe ich sogar 
volles Verständnis.

Also, man mag Hochstapler gottseidank nicht überall, und das ist auch 
gut so.

Verhandlungssicher bedeutet übrigens, daß du mit englischsprachigen 
Kunden im wahrsten Sinne des Wortes mündlich verhandeln kannst, also 
Vertrags- bzw. Geschäftsangelegenheiten dort überschauen kannst.

Alles zu können, oder auch lernen zu können, ist reines Wunschdenken. 
Das hat ein wenig auch mit Begabung und Nichtbegabung zu tun. Es ist ja 
auch sehr bekannt, daß der Ing. nicht unbedingt der gute Kaufmann ist, 
umgekehrt sowieso. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Tätigkeitsfelder 
der Nichtbegabung sucht man sich in der Regel auch gar nicht.

OK, man kann manches schön reden, was belanglos ist, und sich einfach 
von der Selbstpräsentation so positiv wie möglich darstellen. Aber bitte 
nicht doch den Kenntnisstand frisieren, die Dinge, worauf es an kommt!

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> und sitzen dann eine Weile Probezeit ab,
> müssen dann wieder rausgeworfen werden. Das kostet die Firma auch Geld
> und verplemperte Zeit, wenn es dann nicht so läuft. Dafür habe ich sogar
> volles Verständnis.

Vorsicht, das kann auch ganz anders laufen, wenn die Firma nur
ihr Projekt innerhalb der Probezeit durch ziehen will, um dich
dann elegant wieder los zu werden. Hängt natürlich davon ab ob
es Projektarbeit ist. Ist mir wenigstens drei mal passiert und
am Fachlichen hat das gewiss nicht gelegen.

von smörre (Gast)


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> ich habe nie von Lügen oder von Betrug gesprochen.
das kann man so oder so sehen, die Übergänge sind ja gerade deshalb auch 
schon fließend.

> Man bewirbt sich nicht mit gefälschten Dokumenten aus Pattaya oder sonst
> woher.
Du siehst ja, daß das laut Threadopener auch schon "normal?" geworden 
ist, nur eine folgerichtige Konsequenz im kanibalistischen Sinne von 
survival of the fittest - die Unternehmen tun natürlich Ihr übriges zu 
dieser Entwicklung beitragen.

> Sondern man rückt seine Kenntnisse nur ins bessere Licht, wie das alle
> anderen Mitbewerber auch tun.
wenn Ihr es so bitter nötig habt, dann macht es alle ... ich würde mich 
schämen - ich hätte dann aber an Deiner Stelle besser Schauspielkunst 
oder BWL studiert, da wär dann auch finanziell mehr drin gewesen, wenn 
Du denn eine Spitzenposition erreicht hättest.

> Bewerben kommt ja von "werben".
offenbar um jeden Preis ?! Du wärst besser Manager geworden.

> Firmen machen es bei ihren Produkten genauso.
mehr Marketing und Verpackung als innere Qualitäten - wie wahr.

von H. G. (Gast)


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survival of the fittest heisst nicht zwangsläufig, dass man betrügen 
muesste

von Michael S. (technicans)


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smörre schrieb:
>> Bewerben kommt ja von "werben".
> offenbar um jeden Preis ?! Du wärst besser Manager geworden.

Wenn du nicht bei Hartz4 landen willst, was bleibt dir dann?
Du bist kein Partner im Wettbewerb, du bist ein Objekt und
genauso wird auch jeder Bewerber behandelt.
"Bewerben" ist ein Modewort weil es nicht so krass klingt
wie "zu Kreuze kriechen" oder "um Gnade winseln".
Genau das erwarten die Arbeitgeber aber und welche Entscheidung
Letzt endlich zu einer Einstellung führte, falls überhaupt,
wird dem Bewerber in aller Regel nie mitgeteilt. So hat der
Bewerber keinen Anhaltspunkt ob er sich irgendwie verbessern
könnte. Wirklich sehr gerecht das ganze. Jeder bekommt das
was er verdient hat, selbst wenn es der Tod ist.

von smörre (Gast)


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> survival of the fittest heisst nicht zwangsläufig, dass man betrügen
> muesste
Tja, das ist wie beim Glücksspiel Börse.

von Michael S. (technicans)


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G. H. schrieb:
> survival of the fittest heisst nicht zwangsläufig, dass man betrügen
> muesste

Nein, aber sich seinem Schicksal ergeben muss.
Sein Schicksal selbst zu schmieden ist dann nur ein Illusion
da andere darüber entscheiden, bzw. entschieden haben.

von Heiner (Gast)


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smörre schrieb:
> wenn Ihr es so bitter nötig habt, dann macht es alle ... ich würde mich
> schämen - ich hätte dann aber an Deiner Stelle besser Schauspielkunst
> oder BWL studiert, da wär dann auch finanziell mehr drin gewesen, wenn
> Du denn eine Spitzenposition erreicht hättest.

nochmal : ich spreche nicht von Betrug, auch nicht von Fällen wie der 
Threadstarter sie berichtete, wo Zeugnisse gefälscht werden. Es geht mir 
eher um das positive Hervorheben von positiven Eigenschaften die man 
hat.

Genauso wie guter Weinhändler edlen Wein in einem speziellen Ambiente 
anbietet und nicht in einem Hinterhofbaucontainer in Industrieregalen.
Da ich mich selbst als wertvoll und sehr fähig einschätze, präsentiere 
ich mich dementsprechend und trete so auch auf.
Ich bin wer, ich kann viel und dies möchte ich so auch rüber bringen, 
bzw. konnte das meist auch. Das hat mit Betrug nix zu tun.

smörre schrieb:
> offenbar um jeden Preis ?! Du wärst besser Manager geworden.

stehe noch am Beginn meiner Karriere, ich bin zielstrebig, hätte nix 
dagegen mal Führungskraft zu werden. Top Manager müsste es nicht 
unbedingt sein. Aber mal sehen was noch kommt.

nein wieso den ? ich bin sehr gerne Ingenieur, mir macht das viel Spaß. 
An Schauspiel hätte ich kein Interesse und ein guter Schauspieler nicht, 
ich trete nur so auf, wie ich mich auch fühle !

zu BWL : Mein Arbeitgeber hat mir u.a. auch BWL Aufbaukurse finanziert. 
Etwas BWL Wissen schadet einem als Ing auch nicht.



smörre schrieb:
> ich hätte dann aber an Deiner Stelle besser Schauspielkunst
> oder BWL studiert, da wär dann auch finanziell mehr drin gewesen, wenn
> Du denn eine Spitzenposition erreicht hättest

smörre schrieb:
> mehr Marketing und Verpackung als innere Qualitäten - wie wahr.
>

klar das gibts auch. Bei mir seh ich es so : Gute Verpackung und guter 
Inhalt !

ist doch viel besser als schlechte Verpackung und guter Inhalt ! einen 
Edelwein im Tetrapak würden viele wohl gar nicht erst beachten. Darum 
fühlt man ihn lieber in eine schöne Flasche mit ansprechendem Etikett ! 
Betrug ist es erst, wenn man in die Edelweinflasche minderwertige 
Erzeugnisse abfüllt. Aber davon redet niemand ! ich zumindest nicht

von Heiner (Gast)


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Michael S. schrieb:
> "Bewerben" ist ein Modewort weil es nicht so krass klingt
> wie "zu Kreuze kriechen" oder "um Gnade winseln".

das ich nicht lache ! doch nicht als Ingenieur einer gesuchten 
Fachrichtung mit Berufserfahrung ! ok ü50 da sieht es wohl schwieriger 
aus.

Ansonsten weiß ich dass ich eine gesuchte Fachkraft bin und trete 
dementsprechend auf. Kein Arbeitgeber will einen verzweifelten Bewerber 
der um Gnade winselt, sondern Arbeitgeber wollen MItarbeiter die 
Selbstbewusstsein ausstrahlen und schlüssig darlegen was sie bisher 
gemacht haben, was sie können und warum sie fürs Unternehmen richtig 
sind.
Klar, etwas Schleimen, zumindest wenns nicht zuviel ist, kommt meistens 
gut.

Hängt vllt auch von der Region ab wo man lebt. Ich spreche zumindest mal 
von strukturstarken Gebieten in Süddeutschland. Es darf jeder hier her 
ziehen um hier zu arbeiten, falls er in seiner Gegend nix findet

von Ingmangel (Gast)


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Man merkt, dass du noch sehr unerfahren bist. Keine Sorge, dies wird 
sich noch ändern. Spätestens, wenn in drei oder vier Quartalen die 
nächste Entlassungswelle kommt und du dabei bist.

von Michael S. (technicans)


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Ingmangel schrieb:
> Man merkt, dass du noch sehr unerfahren bist. Keine Sorge, dies wird
> sich noch ändern. Spätestens, wenn in drei oder vier Quartalen die
> nächste Entlassungswelle kommt und du dabei bist.
Full Ack
Heiner schrieb:
> das ich nicht lache ! doch nicht als Ingenieur einer gesuchten
> Fachrichtung mit Berufserfahrung ! ok ü50 da sieht es wohl schwieriger
> aus.
Sind ja nicht alles Ingenieure. Fachkompentenz und Erfahrung hab ich
auch, nur sind die leider nicht gefragt.
> Ansonsten weiß ich dass ich eine gesuchte Fachkraft bin und trete
> dementsprechend auf. Kein Arbeitgeber will einen verzweifelten Bewerber
> der um Gnade winselt, sondern Arbeitgeber wollen MItarbeiter die
> Selbstbewusstsein ausstrahlen und schlüssig darlegen was sie bisher
> gemacht haben, was sie können und warum sie fürs Unternehmen richtig
> sind.
Werde doch selbst erst mal Arbeitgeber, dann kannst du dich auch in
deren Lage versetzen.
> Klar, etwas Schleimen, zumindest wenns nicht zuviel ist, kommt meistens
> gut.
Kann auch anders ausgelegt werden.
> Hängt vllt auch von der Region ab wo man lebt. Ich spreche zumindest mal
> von strukturstarken Gebieten in Süddeutschland. Es darf jeder hier her
> ziehen um hier zu arbeiten, falls er in seiner Gegend nix findet
Industrie gibts hier schon, nur wenn der Arbeitsmarkt Anfang des
Jahrtausends zusammen bricht und zwar richtig auf NULL dann hast du
keine Vorstellungen was da im ersten Jahrzehnt los war. Erst seit
2010/2011 werden Fachleute wieder gesucht. Wenn man dann noch
soziale Bindungen hatte, kannst du dir kaum vorstellen was man da
alles zu stemmen hatte. Ich wünsche dir Glück und alles Gute, aber
garantieren tue ich dir nix.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Vorsicht, das kann auch ganz anders laufen, wenn die Firma nur
> ihr Projekt innerhalb der Probezeit durch ziehen will, um dich
> dann elegant wieder los zu werden.

Ja, sicherlich, die Dinge sind bekannt. Da blickt man im Vorfeld auch 
nicht durch, und hat das Messer schon im Rücken, bevor man überhaupt 
begonnen hat. Die Kehrseite der Medaille von Lug und Trug sind eben die 
AG selbst, mit fehlendem Verantwortungsbewußtsein und Fürsorgepflichten 
den Mitarbeitern gegenüber.

Vielleicht sollte man im Vorstellungsgespräch auch sehr fein zwischen 
den Zeilen zuhören, z.B. ob öfters mal solche Worte wie "sparen" und 
"Kosten" genannt werden.

Kann sein, daß ich auf meiner letzten Stelle auch einfach nur schnell 
"weggespart" wurde. Das werde ich nie erfahren. Jedenfalls sprach der 
Projektleiter damals nach dem Vorstellungsgespräch noch ein paar lockere 
Worte mit mir, unter anderem, daß sie in den letzten 15 Jahren ein paar 
mal insolvent waren und verkauft wurden. Da hatte er auch nicht richtig 
aufgepaßt, sonst hätte ich das niemals erfahren. In der schönen 
Internetpräsentation und auch durch Recherche findet man sowas ja gar 
nicht. Da sieht man nur: Erfolgreich seit 1876.



>> Bewerben kommt ja von "werben".

Den Begriff Bewerbung gibt es noch nicht all zu lange. In meiner 
Jugendzeit sagte man: Ich gehe mich bei Fa. Hinz & Kunz vorstellen. 
Vorstellung hieß das also. Das lief auch direkt persönlich, ohne 
Unterlagensendungen und Auswahlen im Vorfeld. Man nahm die 
Originalpapiere mit, die dann an Ort und Stelle gesichtet wurden.

Einigermaßen brauchbare Kopierer gab es erst ab ca. 1980, Zeugnisse 
kopieren war also schon überhaupt gar nicht drin. PC und Drucker und 
Word gab es genau so wenig.

Meine erste Bewerbung 1974 war noch ein Formularvordruck vom Arbeitsamt, 
mit einem kleinen Textfeld, wo drei handgeschriebene Sätze hinein 
passen. Der Text war auch noch vom Amt. Den mußte ich einfach 
abschreiben. Inhalt war also lediglich meine Handschrift. ;-)

Und damit wurde ich eingeladen. Und am Ende auch noch eingestellt.

Ich befürchte damit, das ist heute alles durchaus übertrieben.

Man hatte ja früher auch keine wirklich schlechten Belegschaften, nicht 
anders als heute.

von smörre (Gast)


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> das ich nicht lache ! doch nicht als Ingenieur einer gesuchten
> Fachrichtung mit Berufserfahrung ! ok ü50 da sieht es wohl schwieriger
> aus.
aha, schon die ersten Eingrenzungen.

> Ansonsten weiß ich dass ich eine gesuchte Fachkraft bin und trete
> dementsprechend auf. Kein Arbeitgeber will einen verzweifelten Bewerber
> der um Gnade winselt, sondern Arbeitgeber wollen MItarbeiter die
> Selbstbewusstsein ausstrahlen und schlüssig darlegen was sie bisher
> gemacht haben, was sie können und warum sie fürs Unternehmen richtig
> sind.
... sie wollen maskierte Bewerber, weiter nichts.
Mittlerweile reicht Deine Show aber einigen Unternehmen, die sich das 
leisten können, und ohne Einstellungstests läuft gar nichts mehr.
So wird Deine hohle Bewerberlogik wenigstens ansatzweise ausgehebelt, 
obschon der Test natürlich wenig aussagt.

> Klar, etwas Schleimen, zumindest wenns nicht zuviel ist, kommt meistens
> gut.
und Du meinst ernsthaft, daß das den Ausschlag ausmacht?

> Es darf jeder hier her ziehen um hier zu arbeiten, falls er in seiner
> Gegend nix findet
da such ich mir eben was anderes und spiel dann lieber mein 
Börsenglücksspiel weiter - da hab ich unterm Strich mehr davon.
Durch reine Lohnarbeit ist noch niemand reich geworden.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Meine erste Bewerbung 1974 war noch ein Formularvordruck vom Arbeitsamt,
> mit einem kleinen Textfeld, wo drei handgeschriebene Sätze hinein
> passen. Der Text war auch noch vom Amt. Den mußte ich einfach
> abschreiben. Inhalt war also lediglich meine Handschrift. ;-)
>
> Und damit wurde ich eingeladen. Und am Ende auch noch eingestellt.

Ist ja witzig, das Formular hab ich 1984 auch benutzt mit dem selben
Erfolg und das bei einem Konzern, meine beste Zeit, wo ich mal
beschäftigt war.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Ist ja witzig, das Formular hab ich 1984 auch benutzt mit dem selben
> Erfolg und das bei einem Konzern, meine beste Zeit, wo ich mal
> beschäftigt war.

Ja, da waren wir noch nicht Ü50, und es lief in der Wirtschaft noch 
einigermaßen rund.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ja, da waren wir noch nicht Ü50, und es lief in der Wirtschaft noch
> einigermaßen rund.

Rund läuft es auch jetzt, aber mit zu vielen Beifahrern(Dienstleistern).
Zu dämlich nur, das es sich die Wirtschaft erlauben kann auf uns zu
verzichten. Das der Boom kein Dauerzustand ist, weiß jeder, nur eben
nicht, wann es wieder nach unten geht.
Allerdings sind die ersten Abkühlungserscheinungen sichtbar,
also der Konjunkturindex geht wieder nach unten, hab ich die Vermutung.
Hat vielleicht den Vorteil das nicht mehr jeder sechste Mitarbeiter der 
Jobcenter um seinen Job bangen muss weil durch die nächste 
Arbeitslosenschwämme die dann wieder Arbeit haben. Wenn das keine Ironie
ist, hab ich das Konzept wohl nicht verstanden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Rund läuft es auch jetzt, aber mit zu vielen Beifahrern(Dienstleistern).

Das ist richtig. Eine Arbeitskraft braucht keine zwei Schmarotzer am 
Gehaltszipfel, sondern nur einen. Nämlich einen AG selbst. Und den 
möchte ich auch nicht unbedingt als solchen bezeichnen. Es sei denn, er 
nimmt diese Dienste in Anspruch.

> Das der Boom kein Dauerzustand ist, weiß jeder, nur eben
> nicht, wann es wieder nach unten geht.

Für uns ist es ziemlich Wurst, ob und wann was nach oben oder unten 
geht. Ich für mich habe da noch keine Unterschiede bemerkt. Ganz im 
Gegenteil: Ich hatte in der Krise noch die besseren Angebote als jetzt.

Du hast ja kürzlich noch mitbekommen, daß Dienstleister mich neuerdings 
schon mit Drohungen (arbeitslos, erzwungenes Vorstellungsgespräch, 
Mailverkehr Kopie zum Amt, usw.) "shanghaien" wollen. Wo es nicht mal 
ein Stellenangebot gab.

> Allerdings sind die ersten Abkühlungserscheinungen sichtbar,
> also der Konjunkturindex geht wieder nach unten, hab ich die Vermutung.

Ja, ich hörte vergangene Woche auf DLF, daß der Geschäftsklimaindex so 
schlecht wäre wie nie zuvor.

Meinetwegen sollen sie alle sterben gehen. Habe sowieso nichts davon. Da 
schwitze ich im Augenblick nicht, und der Blutdruck ist auch noch 
bestens. Also wenigstens etwas gutes. ;-)

von QWERTZ (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Rund läuft es auch jetzt,

Jo, aber das inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt liegt nach 
destatis immer noch 2 Prozentpunkte unter dem Höhpeunkt von 2008. Nach 
Medien zu urteilen, sind ja wir ja im Goldrausch und es gibt dadurch den 
größten Fachkräftemangel in der Geschichte der BRD.
Alles Verarsche von hinten bis vorne.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2011/08/PD11__297__811,templateId=renderPrint.psml

von Mine Fields (Gast)


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Es ist schon fast zum Totlachen, welche grotesken Züge die 
Schwarzmalerei hier in diesem Thread annimmt. Anpassungsfähigkeit wird 
gleich zu Kanibalismus gemacht, Selbstbewusstsein mit Betrug 
gleichgesetzt. Dazu kommt noch, dass die Selbstbewussten gleich zu 
unfähigen Blendern abgewertet werden.

Wenn ich in einem Vorstellungsgespräch sage, dass ich mit einer gewissen 
Prozessorplattform oder mit einem bestimmten Tool arbeiten kann, lüge 
ich nicht, wenn ich so fit bin, dass ich mich in schnellster Zeit 
einarbeiten kann.

Ein Ingenieur, der nur Grundkenntnisse in Englisch hat, fliegt natürlich 
ganz zurecht aus dem Bewerbungsprozess raus. Denn das bedeutet, dass man 
noch nicht einmal Datenblätter lesen kann und somit völlig unbrauchbar 
ist.

Dagegen kann ich durchaus "verhandlungssicher" angeben, auch wenn das 
Englisch etwas eingerostet bin. Es ist kein Problem bei der Frage darauf 
zu erwidert: Mein englisch ist im Moment eingrostet, mit einer Woche 
Übung könnte ich wieder fließend sprechen. Das muss aber natürlich dann 
auch stimmen. Andererseits ist es auch kein Problem, seine 
Englischkenntnisse aktuell zu halten. Einfach mit einem guten Freund 
sich mal auf Englisch unterhalten, wenn man mal wieder einen Abend in 
der Kneipe verbringt. Verstehen sollte eh kein Problem sein, das lernt 
man nebenbei am Fernseher (CNN schauen oder ähnliches).

Es ist überhaupt kein Problem, etwas dick aufzutragen. Dazu sollte man 
aber natürlich etwas drauf haben. Sonst ist man wirklich nur ein 
Blender.

von smörre (Gast)


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> Es ist schon fast zum Totlachen, welche grotesken Züge die Schwarzmalerei > hier 
in diesem Thread annimmt.
Zum Totlachen sind die Anforderungen, die im Mißverhältnis zum gebotenen 
Gehalt stehen ...und dafür dann Kasperletheater spielen inclusive 
Selbstbetrug, träum mal weiter

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Ein Ingenieur, der nur Grundkenntnisse in Englisch hat, fliegt natürlich
> ganz zurecht aus dem Bewerbungsprozess raus. Denn das bedeutet, dass man
> noch nicht einmal Datenblätter lesen kann und somit völlig unbrauchbar
> ist.

Jetzt komm, Stefan, geh noch ein wenig als Besprechungs-Dummy auf 
internationalen Meetings herum labern, damit Steuergelder für meinen 
Hartz-Satz herein kommen. ;-)

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
> Zum Totlachen sind die Anforderungen, die im Mißverhältnis zum gebotenen
> Gehalt stehen ...und dafür dann Kasperletheater spielen inclusive
> Selbstbetrug, träum mal weiter

Nur weil du keine guten Angebote bekommst bedeutet das noch lange nicht, 
dass es allen so geht.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Jetzt komm, Stefan, geh noch ein wenig als Besprechungs-Dummy auf
> internationalen Meetings herum labern, damit Steuergelder für meinen
> Hartz-Satz herein kommen. ;-)

Du hast wirklich schwere Probleme, die Realität zu akzeptieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Du hast wirklich schwere Probleme, die Realität zu akzeptieren.

Nein, ich habe nur keinen Bock auf englische Vorstellungsgespräche. Das 
können sie meinetwegen in GB und USA machen.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nein, ich habe nur keinen Bock auf englische Vorstellungsgespräche. Das
> können sie meinetwegen in GB und USA machen.
>

Ein paar Sätze auf Englisch sollte man mit Englisch-Kenntnissen wechseln 
können, ohne direkt das ganze Gespräch auf Englisch führen zu müssen.

von smörre (Gast)


Lesenswert?

> Nur weil du keine guten Angebote bekommst bedeutet das noch lange nicht,
> dass es allen so geht.
selbst wenn ich welche hätte, würde ich nie dermaßen lügen wie das hier 
propagiert wird ... das hat auch nichts mehr mit Versehen oder gar sich 
gut verkaufen zu tun, sondern sind bewußte Lügen, nur das sie eben im 
Gegensatz zur Urkundenfälschung nicht strafbar sind - aber der Effekt 
ist der Gleiche.

Das ist wie eine Hundemeute, die sich um einen Knochen rauft ... soweit 
muß und werde ich mich nicht degradieren, völlig egal wie gut der Job 
ist und auch wenn das vielleicht im BWL-Sinn sein mag, was ich 
allerdings stark anzweifle ... ein BWLer wird Dir vielleicht mal 
erklären, was verhandlungssicher bedeutet ... und die Firmen reagieren 
ja mittlerweile auch entsprechend mit Einstellungstests.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nein, ich habe nur keinen Bock auf englische Vorstellungsgespräche. Das
> können sie meinetwegen in GB und USA machen.

Auch gut deutsch: Du hast kein Bock, als Ingenieur zu arbeiten.
Sag das doch einfach.

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
> selbst wenn ich welche hätte, würde ich nie dermaßen lügen wie das hier
> propagiert wird ... das hat auch nichts mehr mit Versehen oder gar sich
> gut verkaufen zu tun, sondern sind bewußte Lügen, nur das sie eben im
> Gegensatz zur Urkundenfälschung nicht strafbar sind - aber der Effekt
> ist der Gleiche.

Wie ich schon gesagt habe - lügen musst du nur, wenn du nichts drauf 
hast.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Auch gut deutsch: Du hast kein Bock, als Ingenieur zu arbeiten.
> Sag das doch einfach.

Nein, du hast einfach zu viel Wunschdenken, sonst nichts.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nein, du hast einfach zu viel Wunschdenken, sonst nichts.

Kein englisch, kein Ingenieur. Kein Bock auf englisch - kein Bock auf 
Ingenieur.

Blick der Realität mal ins Auge.

von smörre (Gast)


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> Wie ich schon gesagt habe - lügen musst du nur, wenn du nichts drauf
> hast.
kommt darauf an, was man unter Lüge versteht, aber in dem Punkt sind wir 
ja unterschiedlicher Meinung.
Abgesehen davon sehen das Deine Mitbewerber ja genauso, wenn sie so 
denken wie Du ... somit haben wir dann eine Spirale von 
Selbstdarstellungtrips!

Ein wenig Schauspielerei beim Bewerbungsgespräch gehört dazu, d'accord - 
aber man sollte sich bewußt sein, was man da macht - das hat nichts mit 
Verkauf seiner Fähigkeiten zu tun, sondern ist eine Maskerade, weil man 
sonst in der heutigen Zeit nie einen Job bekommen würde.
Ich habe auch schon desöfteren ehrlich gesagt, was ich erwarte - weil 
die Chemie mit dem Unternehmen nicht so richtig stimmte und mir das 
Ergebnis egal war.
Maßloses Überdrehen kommt jedenfalls nicht gut an, auch wenn Du glaubst 
etwas drauf zu haben.

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
> kommt darauf an, was man unter Lüge versteht, aber in dem Punkt sind wir
> ja unterschiedlicher Meinung.

Verwechsel mich bitte nicht mit Heiner. Ich habe nie behauptet, dass man 
die Unwahrheit sagen soll. Der Trick besteht doch darin, die Wahrheit so 
geschickt zu formulieren, dass der Gegenüber denkt, die passende Antwort 
gehört zu haben.

smörre schrieb:
> Ein wenig Schauspielerei beim Bewerbungsgespräch gehört dazu, d'accord -

Genau das meinte ich damit.

smörre schrieb:
> Maßloses Überdrehen kommt jedenfalls nicht gut an, auch wenn Du glaubst
> etwas drauf zu haben.

Logisch, das muss man aber auch nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Ein paar Sätze auf Englisch sollte man mit Englisch-Kenntnissen wechseln
> können, ohne direkt das ganze Gespräch auf Englisch führen zu müssen.

Ach, sicherlich kann ich ein paar Sätze Englisch. Nur nicht ganz 
fließend. Gehe nicht damit hausieren.



Mine Fields schrieb:

> Kein englisch, kein Ingenieur. Kein Bock auf englisch - kein Bock auf
> Ingenieur.

Ingenieur ist nichts besonderes. Bilde dir darauf mal nichts ein.

von smörre (Gast)


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> Kein englisch, kein Ingenieur. Kein Bock auf englisch - kein Bock auf
> Ingenieur.
das ist totaler Quatsch, ich kenne Ings., die können einfach nicht 
richtig englisch sprechen - müssen sie auch nicht, wenn der Rest stimmt.
Noch sind wir nicht der 51. Bundesstaat von USA, auch wenn einem das 
bisweilen hier so vorkommt.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ingenieur ist nichts besonderes. Bilde dir darauf mal nichts ein.

Ich bilde mir darauf nichts ein. Es reicht mir, am Monatsende meine 
Kontoauszüge zu holen.

smörre schrieb:
> das ist totaler Quatsch, ich kenne Ings., die können einfach nicht
> richtig englisch sprechen - müssen sie auch nicht, wenn der Rest stimmt.

Die müssen aber immer noch Datenblätter und Literatur auf englisch lesen 
können.

Klar gibts ein paar Steinzeitingenieure, die kein Englisch können. Aber 
die sollte man nicht als Maßstab nehmen, wenn man arbeitslos ist.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ach, sicherlich kann ich ein paar Sätze Englisch. Nur nicht ganz
> fließend. Gehe nicht damit hausieren.

Warum?
Wenn Du etwas Englisch kannst, dann kannst du das auch so 
sagen/schreiben.
Auf Stellenanzeigen, die fließende oder sogar verhandlungssichere 
Englischkenntnisse fordern brauchst du dich nicht zu bewerben.

Bei guten Englischkenntnissen brauchst du dir keine Sorgen machen, das 
das ganze Gespräch in Englisch geführt wird.
Es wird maximal deine Fremdsprachenkenntnisse getestet, ob du ein 
einfaches Gespräch führen kannst.
Viele kriegen da kein Wort heraus, selbst wenn die einigermaßen könnten.

Ein " I haven't spoken Englisch for a long time ..." frei heraus ist ein 
Anfang.

von smörre (Gast)


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> Die müssen aber immer noch Datenblätter und Literatur auf englisch lesen
> können.
das lernt man im leaning by using style, das dürfte für niemanden ein 
Problem sein, auch wenn er die Sprache überhaupt nicht kann.
Ein Online-Dictionary und das Problem ist erledigt.

> Klar gibts ein paar Steinzeitingenieure, die kein Englisch können. Aber
> die sollte man nicht als Maßstab nehmen, wenn man arbeitslos ist.
also ich kann Englisch, dafür andere Sachen weniger gut, alles geht nun 
mal nicht gleich gut ... aber für einen der das nicht kann, weil er 
einfach kein Talent hat und vielleicht lieber was anderes machen möchte, 
ist das eine Qual - da würde ich mich an dessen Stelle lieber auf die 
Sachen konzentrieren, die nicht jeder macht und die vielleicht was 
bringen könnten, anstatt der Masse zu folgen.

von smörre (Gast)


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Tippfehler ... learning by using

von smörre (Gast)


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Literatur gibt es in der Regel auch in einer deutschen Übersetzung ... 
fragt sich wie gut der Übersetzer war ;-)

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
> das lernt man im leaning by using style, das dürfte für niemanden ein
> Problem sein, auch wenn er die Sprache überhaupt nicht kann.
> Ein Online-Dictionary und das Problem ist erledigt.

"Die Sprache überhaupt nicht können" und technische Dokumente in einer 
Sprache lesen und verstehen können widerspricht sich völlig. Wenn man 
das kann, kann man die Sprache zu einem gewissen Level, das die 
Definition "Grundkenntnisse" deutlich überschreitet.

smörre schrieb:
> aber für einen der das nicht kann, weil er
> einfach kein Talent hat und vielleicht lieber was anderes machen möchte,
> ist das eine Qual - da würde ich mich an dessen Stelle lieber auf die
> Sachen konzentrieren, die nicht jeder macht und die vielleicht was
> bringen könnten, anstatt der Masse zu folgen.

Als Ingenieur muss man aber zumindest mit englischer Literatur umgehen 
können, das ist genauso wichtig wie Mathematik und Computerkenntnisse.

von Mine Fields (Gast)


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smörre schrieb:
> Literatur gibt es in der Regel auch in einer deutschen Übersetzung ...
> fragt sich wie gut der Übersetzer war ;-)

Ein paar Standardfachbücher gibt es vielleicht in der Übersetzung oder 
als deutsches Original. Die Auswahl ist aber vergleichsweise gering.

Datenblätter und die meisten Application Notes dagegen bekommt man gar 
nicht auf Deutsch und die sind für viele Ingenieure in der Praxis die 
wichtigste Literatur.

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

> Literatur gibt es in der Regel auch in einer deutschen Übersetzung ...
> fragt sich wie gut der Übersetzer war ;-)

Bei einer Online-Übersetzung wird das Wort Festplatte (Disc Drive) schon 
mal zum Wiener Schnitzel übersetzt. Oder ein High-Speed-CAN-Bus zum 
Dosenbeschleuniger. Davon sollte man Abstand nehmen, oder es wenigstens 
kritisch betrachten. Oder mal ordentlich darüber lachen, was die 
Übersetzungsfritzen da überhaupt so können.

von smörre (Gast)


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> "Die Sprache überhaupt nicht können" und technische Dokumente in einer
> Sprache lesen und verstehen können widerspricht sich völlig.
nein, ich habe früher mal mit einer Kolumbianerin via Internet nur mit 
Übersetzungssoftware kommuniziert, zu diesem Zeitpunkt hatte ich 
keinerlei Kenntnisse in Spanisch ... ging ohne Probleme - man muß nur 
wissen wie es geht ... okay, kann nicht jeder und hängt natürlich auch 
vom Sprachursprung ab, Spanisch ist relativ einfach (habe ich aber 
eigentlich nie richtig gelernt und gebe ich deshalb auch nicht an), bei 
anderen Sprachen braucht man etwas länger je nach Herkunft.

> Datenblätter und die meisten Application Notes dagegen bekommt man gar
> nicht auf Deutsch und die sind für viele Ingenieure in der Praxis die
> wichtigste Literatur.
Das sind sich wiederholende Begriffe und technisches Englisch, was 
sowieso kaum jemand kann (auch kein Muttersprachler, sofern er nicht vom 
Fach ist), wenn er nicht desöfterern damit konfrontiert ist bzw. war.
Wer natürlich Englisch + Technik relativ gut kann, für den ist das dann 
wesentlich einfacher, schon klar.

> Als Ingenieur muss man aber zumindest mit englischer Literatur umgehen
> können, das ist genauso wichtig wie Mathematik und Computerkenntnisse.
eigentlich schon, aber ich würde das auch nicht überbewerten.
Wichtig ist das Potential, das der Bewerber haben könnte - und genau 
dieser Punkt wird komplett übersehen, leider!

> Bei einer Online-Übersetzung wird das Wort Festplatte (Disc Drive) schon
> mal zum Wiener Schnitzel übersetzt. Oder ein High-Speed-CAN-Bus zum
> Dosenbeschleuniger. Davon sollte man Abstand nehmen, oder es wenigstens
> kritisch betrachten.
nein, Wilhelm ... es geht nicht um die perfekte Online-Übersetzung - die 
mußt Du mit Deinen Grundkenntnissen der Sprache schon wirklich selber 
hinbekommen. Ebenso muß man das einfach merken, wenn was falsch 
übersetzt wurde - das ist wie bei einer Schaltung, das sollte man als 
Ing. schon hinbekommen.
Tja, wahrscheinlich stufe ich mich wirklich manchmal zu tief ein, keine 
Ahnung ... aber das sind doch eigentlich alles Selbstverständlichkeiten.
Übrigens kann man die Online-Übersetzer auch testen - da merkt man dann 
schnell die Unterschiede.

von Heiner (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ingenieur ist nichts besonderes. Bilde dir darauf mal nichts ein.
>

falsche Einstellung ! ein Ing Studium ist eines der anspruchsvollsten 
Studiengänge die es in gibt. Darauf kann man stolz sein und ich bin es 
auch. Das strahle ich bei Bewerbungen auch aus.

Zum Thema Englisch :  das ist so selbstverständlich, genauso dass man 
geduscht zum Vorstellungsgespräch kommt. Das ist kein Pluspunkt sondern 
davon geht ein Unternehmen aus, dass man das kann. Englisch ist ja 
wirklich nicht schwer, das kann doch jeder lernen.

von Michael S. (technicans)


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Heiner schrieb:
> ein Ing Studium ist eines der anspruchsvollsten
> Studiengänge die es in gibt.

Promoviere erst mal, dann kannste trommeln.
Wilhelm hat da schon recht.

von Uwe1164 (Gast)


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Heiner schrieb:
>>>> Ingenieur ist nichts besonderes. Bilde dir darauf mal nichts ein.
> falsche Einstellung ! ein Ing Studium ist eines der anspruchsvollsten

Ja, eigentlich isses so. Aber für Personaler ist das eine ganz einfache 
Sache: Einfach nur ein paar Formeln lernen!
Und wenn die einen dann fragen, was man denn so kann, und man mal was 
auf "ingeniör" zeigen soll -- dann schauen die meisten Bewerber dann 
schon ziemlich blöde. Ertappt! Insofern müssen das doch alle Hochstapler 
sein. :-)

Was übrigens die Englischkenntnisse angeht: Da hatte ich mal den Fall, 
dass ich (als Bewerber) tatsächlich was auf englisch sagen sollte. Und 
als ich dann umschaltete und frei von der Leber weg auf englisch 
laberte, ist der bald nach hinten umgefallen. Der konnte das SELBER 
nicht gut!
Insofern kann man möglicherweise WIRKLICH die Wahrheit sagen. (Nämlich 
dass man es ziemlich gut kann) Die Personaler sind auch nur Menschen, 
und ich weiß nicht, wie viele WIRKLICH GUT englisch können, dass die 
einen Kandidaten mit mittelmäßigen Kenntnissen ins Schwitzen bringen 
können.

Allerdings gibt es schon Unterschiede, englisch zu LESEN, HÖREN, und 
SPRECHEN. Ich rate mal, vor dem Fernseher ein paar Sendungen simultan zu 
übersetzten und leise vor sich hin zu brabbeln. Von vielen deutschen 
Worten fällt einem auf Anhieb nämlich gar nicht die korrekte Übersetzung 
ein, und auch umgekehrt ist es problematisch, obwohl man den Satz 
verstanden hat, die richtigen deutschen Worte zu finden. Oft übersieht 
man da einzelne Worte und reimt sich den Rest zusammen. Erst bei der 
Übersetzung fallen einen dann die Lücken auf :-(

von Axel L. (axel_5)


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Das Problem mit dem Englisch ist ja nicht, ob man sich damit 
durchwursteln kann, sondern dass andere Bewerber es halt können.

Dann wird eben der genommen.

Und ich habe noch nicht erlebt, dass man wirklich ohne Englisch 
durchkommt. Es sei denn, man schränkt sich selbst ein. Aber das macht 
dann wohl den Unterschied zwischen den Leuten mit über 60k Jahresgehalt 
und den anderen aus.

Gruss
Axel

von Der ingenieur (Gast)


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also ganz ehrlich, wer als Ingenieur nicht Englisch verhandlungssicher 
in WORT und SCHRIFT ist, der ist für mich nicht einstellbar.Zumindest 
nicht wenn man in einem Exportunternehmen wie Siemens, Bosch, Thyssen et 
al landen will. Verhandlungssicher ist für mich der, der mind. 6 Monate, 
besser 1 Jahr im englischsprachigen Ausland gelebt hat.

Ich bekomme jede Woche dutzende Anrufe aus Übersee , USA, Kanada, 
Australien, Indien von Kunden und muss dort mit überwiegend native 
speakern sprechen.

Von daher macht lieber 2 semester länger und geht ins ausland, das ist 
absolut überlebenswichtig in der heutigen Zeit !

von Ich (Gast)


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Der ingenieur schrieb:
> also ganz ehrlich, wer als Ingenieur nicht Englisch verhandlungssicher
> in WORT und SCHRIFT ist, der ist für mich nicht einstellbar.Zumindest
> nicht wenn man in einem Exportunternehmen wie Siemens,

Selbst Siemens hat in Stellenanzeigen auch mal "nur" gute 
Englischkenntnisse in den Anforderungen.

Wobei, wo ist der Unterschied zwischen fließend und verhandlungssicher?
Fließend ist für mich, Fachgespräche praktisch sicher zu führen.
Verhandlungssicher heisst für mich bis auf einen kleinen Akzent die 
Sprache zu beherrschen, sämtliche Vokabeln, Floskeln, Dialekte 
(Teaxanerslang) etc..

Ein Auslandsaufenthalt kann nie schaden.

Uwe1164 schrieb:
> frei von der Leber weg auf englisch
> laberte, ist der bald nach hinten umgefallen. Der konnte das SELBER
> nicht gut!

Zumindest sollte man frei los labern können und es auch tun, auch wenn 
man in letzter Zeit eher passiv Englisch gebraucht hat, Datenblätter und 
Dokumentationen lesen.

von smörre (Gast)


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> Verhandlungssicher ist für mich der, der mind. 6 Monate, besser 1 Jahr im > 
englischsprachigen Ausland gelebt hat.
cool; das scheint ja jeder anders zu interpretieren ;)

von Mark B. (markbrandis)


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Der ingenieur schrieb:
> also ganz ehrlich, wer als Ingenieur nicht Englisch verhandlungssicher
> in WORT und SCHRIFT ist, der ist für mich nicht einstellbar.Zumindest
> nicht wenn man in einem Exportunternehmen wie Siemens, Bosch, Thyssen et
> al landen will. Verhandlungssicher ist für mich der, der mind. 6 Monate,
> besser 1 Jahr im englischsprachigen Ausland gelebt hat.

Nach dem Kriterium müsste man viele Gruppenleiter und Abteilungsleiter 
entlassen - so schlecht wie deren englische Sprachkenntnisse sind. ;-)

von Uwe1164 (Gast)


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Dabei ist noch die Frage, inwieweit englisch nicht zu oberflächlich 
gedacht ist. Immerhin ist spanisch und französisch auch ziemlich weit 
verbreitet -- allerdings nicht bei westlicher Technik.

Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass chinesisch immer mehr im 
Kommen ist. Wenn demnächst die chinesischen Großkonzerne hier alles 
aufkaufen, wären ein paar Brocken auch nicht schlecht.
(您好,再见,对不起,请问。。。)

Um das allerdings zu lernen, muss man auch ziemlich gut englisch können, 
weil die meisten Sprachkurse englisch sind, und auch die Chinesen eher 
englisch als erste Fremdsprache haben. Und wenn man jetzt als Westerner 
ÜBERHAUPT nix chinesisches kann, weder Schrift noch sonstwas, ist das ja 
auch irgendwie beleidigend. :-)

哈哈,开玩笑了。

von Der Ing (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Der ingenieur schrieb:
>> also ganz ehrlich, wer als Ingenieur nicht Englisch verhandlungssicher
>> in WORT und SCHRIFT ist, der ist für mich nicht einstellbar.Zumindest
>> nicht wenn man in einem Exportunternehmen wie Siemens, Bosch, Thyssen et
>> al landen will. Verhandlungssicher ist für mich der, der mind. 6 Monate,
>> besser 1 Jahr im englischsprachigen Ausland gelebt hat.
>
> Nach dem Kriterium müsste man viele Gruppenleiter und Abteilungsleiter
> entlassen - so schlecht wie deren englische Sprachkenntnisse sind. ;-)

ich rede hier nicht von irgendwelchen 0815 50 Mann Buden sondern von 
Großkonzernen die im DAX und MDAX vertreten sind, also die deutsche 
Elite.
Und da MUSS jeder für mind. 6 Monate im englischsprachigen Ausland 
gewesen sein, steht in fast jeder Stellenausschreibung Stichwort: 
"Interkulturelle Kompetenz"

von Panzer H. (panzer1)


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Der Ing schrieb:
> Und da MUSS jeder für mind. 6 Monate im englischsprachigen Ausland
> gewesen sein

Das ist ja wohl deine Interpretation dieser Aussage hier:
> Stellenausschreibung Stichwort: "Interkulturelle Kompetenz"

Da steht nix von wegen Englisch.
Ich hab 'n Semester im russisch-sprachigen Ausland herumgehangen und 
arbeite trotzdem bei 'nem Konzern. Vielleicht wird das ja höher 
angerechnet als Englisch.
Das was an Softskills in Stellenausschreibungen von Konzernen gefordert 
wird, sind doch eh nur Sprechblasen.
Gefordert wird das gern, was dann aber intern gelebt wir, steht auf 'nem 
anderen Blatt.
Jeder halbwegs wohlerzogene und kommunikative Mensch mit ein bissel 
Lebenserfahrung erfüllt diese Kriterien. Alles eine Frage der 
Selbstdarstellung...

von Marx W. (Gast)


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Panzer H. schrieb:
> Das was an Softskills in Stellenausschreibungen von Konzernen gefordert
>
> wird, sind doch eh nur Sprechblasen.
>
> Gefordert wird das gern, was dann aber intern gelebt wir, steht auf 'nem
>
> anderen Blatt.

So ist es!

Wenn hier einer ernsthafthaft was von "min. 6 Monate Auslandsaufenthalt" 
ist notwendig fasselt, verkennt die Tatsachen. Für eine "Karriere" in 
einem DAX und M-Dax Konzern in D-Land sind halt die notwendigen 
Vorraussetzungen eher die die berühmten B-Vitamine der Eltern 
Vorraussetzung.

von Mark B. (markbrandis)


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Der Ing schrieb:
> ich rede hier nicht von irgendwelchen 0815 50 Mann Buden sondern von
> Großkonzernen die im DAX und MDAX vertreten sind, also die deutsche
> Elite.
> Und da MUSS jeder für mind. 6 Monate im englischsprachigen Ausland
> gewesen sein, steht in fast jeder Stellenausschreibung Stichwort:
> "Interkulturelle Kompetenz"

Dann erklär mir bitte, wieso es in meiner Firma (weltweit über 30.000 
Mitarbeiter) diverse leitende Angestellte gibt, deren Englisch sehr 
bescheiden ist (Aussprache, Grammatik und Rechtschreibung). Nach deiner 
Logik dürfte das ja nicht sein - die Realität sieht aber anders aus.

von Bitte Baldrian! (Gast)


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Der ingenieur schrieb:
> also ganz ehrlich, wer als Ingenieur nicht Englisch verhandlungssicher
> in WORT und SCHRIFT ist, der ist für mich nicht einstellbar.Zumindest
> nicht wenn man in einem Exportunternehmen wie Siemens,

Der Ing schrieb:
> ich rede hier nicht von irgendwelchen 0815 50 Mann Buden sondern von
> Großkonzernen die im DAX und MDAX vertreten sind, also die deutsche
> Elite.
> Und da MUSS jeder für mind. 6 Monate im englischsprachigen Ausland
> gewesen sein, steht in fast jeder Stellenausschreibung Stichwort:
> "Interkulturelle Kompetenz"


Gib einfach mal zu, so schnell wie dein Nick hier wechselt blubberst du 
auch deine Sprechblasen hier ab oder?!

von Marx W. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Dann erklär mir bitte, wieso es in meiner Firma (weltweit über 30.000
>
> Mitarbeiter) diverse leitende Angestellte gibt, deren Englisch sehr
>
> bescheiden ist (Aussprache, Grammatik und Rechtschreibung).
> Nach deiner
Mark B. muss noch viel lernen!
> Logik dürfte das ja nicht sein - die Realität sieht aber anders aus.
Man soll halt nicht von der absoluten Rationalität der 
Entscheidungsfindung ausgehen, wie sie in der Öffentlichkeit propagiert 
wird.
Vieles in "modernen" Unternehmern (Organisationen) wird in einer Weise 
entschieden, dass jeder Höhlenmenschentrupp die absoluten 
Rationalentscheider dagegen sind.
Wen es interressiert, sollte sich eine Uni-Bibliothek suchen und dort 
die Themen  wie "Theorie der Organisation" oder "Organisationstheorien" 
mal durchlesen. Da wird so manchen die Sicht doch erheblich erweiter, 
wie "Organisation" wirklich gesehen wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wilhelm hat da schon recht.

Der Wilhelm nutzt die guten Englischkenntnisse ja auch hauptsächlich 
noch für andere Nebeneffekte. Sie fallen auf mysteriöse Weise schon mal 
hinten aus dem Bewerbungsdokument heraus: Schwupp, sind se plötzlich 
irgendwie weg. Es gibt ja bei mir leider die "nicht so schönen" 
Bewerbungen, die man nicht freiwillig macht.

Man soll sich ja schließlich gut und selbstbewußt verkaufen, und auch 
was anständiges menschenwürdiges suchen, nicht wahr Heiner!

In eine manierliche Bewerbung von mir kommen selbstverständlich 
anständige Englischkenntnisse hinein, um allen Mißverständnissen hier 
mal vorzubeugen. Das ist auch eine völlig andere Angelegenheit mit 
anderer Motivationsbasis.

von Frank Freiberg (Gast)


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Ein halbes jahr in usa gewesen zu sein müssen halte ich für übertrieben.
Auf jeden fall macht man sich freunde mit der korrekten aussprache von

Th, r und w


Was viele deutsche da produzieren, da frag ich mich weshalb das in der 
schule nicht korrigiert wurde.

von Michael S. (technicans)


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Frank Freiberg schrieb:
> Was viele deutsche da produzieren, da frag ich mich weshalb das in der
> schule nicht korrigiert wurde.

Weil die Pauker nur daran interessiert waren ihr Pensum zu schaffen.
Pädagogische Betreuung war da alles andere als üblich. Die hielten
da meist nur Vorlesungen wie die das aus dem Studium her kannten.
Hat ein Lehrer mal gegenüber meiner Mutter im Elternabend zugegeben.
Meine Mutter und die Mutter einer Mitschülerin waren in den letzten
Jahren vor dem Abschluss die einzigen die überhaupt daran teilnahmen,
also sich dafür interessierten das ihre Kinder auch was lernen.
Gibt eben gute Schule und weniger gute.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Es gibt ja bei mir leider die "nicht so schönen"
> Bewerbungen, die man nicht freiwillig macht.

Kurzbewerbung ohne Dokumente aber mit der Vita reicht um eine Absage
zu bekommen. Kommt nichts, taugt auch die Firma nichts. 99% ist
sowieso für die Tonne. Ich sehe Bewerbungen ohnehin mit sehr gemischten
Gefühlen. Was gehen Firmen, die Stellen ohne Anreiz anbieten, meine
persönlichen Unterlagen an? Ich bin nicht interessiert am Wettbewerb
teil zu nehmen, weil es zich bessere gibt. Ein respektierter
Mitbewerber ist man doch eh nicht, eher ein Sklave des Systems.

von Michael S. (technicans)


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Bolle schrieb im Beitrag #2497302:
> Andererseits: Gebe es nicht solche Foren wo eine Kontroverse über dieses
> Thema geführt wird, könnte man denken der Mangel ist ein Naturgesetz.

Gewisse Strukturen, Interessen(die der Betriebe sind gemeint),
Handlungen und Gepflogenheiten werden da ganz schnell zum Naturgesetz
wenn der Staat da nicht eingreift. Das ganze kann dann schlimmere
Ausmaße nehmen als wie in dem Zukunftsroman von George Orwell -
1984 - "Der große Bruder sieht dich" annehmen. Kann auch gut sein
das die Realität uns längst eingeholt hat, aber es noch keiner
gemerkt hat.

von moep (Gast)


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Projektleiter schrieb:
> 2. Lügen und betrügen

Leider sind da manche Firmen nicht besser. Das Bild das vom Unternehmen 
auf der Website und den Stellenanzeigen gemalt wird, hat dann leider 
nicht immer
was mit der Realität zu tun. Und volkommen unrealistische Forderungen 
(20 Jahre alt, 10 Jahre Berufserfahrung mindestens drei Jahre im Ausland 
und mindestens drei Fremdsprachen fliessend etc.), verleiten wohl 
manchen seine Berwerbung ein bisschen zu frisieren..

von Ich (Gast)


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Das mit den Fremdsprachenkenntnissen hat sich aber in letzter Zeit 
gebessert.
Vor einigen Jahren waren die Anforderungen in den Stellenanzeigen 
häufiger unrealistischer.
Selbst bei Siemens steht häufiger statt verhandlungssicher, "nur" gute 
Englischkenntnisse erforderlich.

Als Firma kann ich das in eine Stellenanzeige reinschreiben, was ich 
gerne hätte, zB.: einen Ferrari-Ingenieur.
Oder reinschreiben was ich brauche, zB.: einen Audi A3-Ing., nur dann 
läuft man ev. Gefahr, das sich ein Haufen Ings. Typ Klapper-Ente 
bewerben.

von HalfBit (Gast)


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Projektleiter schrieb:

> 1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
>
> Es gibt wirklich Absolventen die einem frech ins Gesicht sagen: 60.000
> Euro, 14 Gehälter und einen Dienstwagen! Also mehr als ich nach 10
> Jahren im Konzern und 15 Jahren Beruf verdiene. Weist man sie dann
> freundlich darauf hin, dass das tarifliche Einstiegsgehalt nach verdi
> Manteltarifvertrag 38.000 Euro beträgt zischen sie schnell wieder ab und
> jammern, dass das jeder Schlosser verdienen würde und Meister noch viel
> mehr.

Für wie viele Wochenstunden wäre denn das Gehalt (35/40/40+Überst.)? Es 
hängt auch vom "Absolventen" ab: Willst Du etwa einem 
Bachelor-Absolventen das gleiche Zahlen wie einem PhD/Dr.-Ing.? Für 
letzteren wären bei 40+x Stunden 60k€ durchaus angemessen und üblich.

> 2. Lügen und betrügen
>
Wir sind uns einig, dass selbst kleinste Lügen nicht tragbar sind - 
insbesondere in Vertrauenspositionen. Aber aus einer 6-monatigen Lücke 
bereits eine Lüge herauszulesen spricht eher gegen den Einstellenden.

> 3. Auftreten
> ...  und auf lange Haare steht heute niemand mehr, die 68er
> sind vorbei.
Schon mal was von Soft-Skills gehört? Es gibt einen Unterschied zwischen 
gepflegten Erscheinungsbild und Überkonformität.

> 4. Überzogene Erwartungen

> Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die
> ihren Beruf realistisch sehen.

Zu einem Mismatch gehören immer zwei Seiten.

von tief im Westen (Gast)


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Voll affig in ner Firma in Deutschland Englisch zu sprechen.
Ich red glaub ich eher so wie Fred Fußbroich.

von Salzerle (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2497830:
> Habe in dem Irrenhaus abgesagt, habe in so einer Firma nichts verloren.

War das bei ALD(I)?

von dr.prof.schlau (Gast)


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Bolle schrieb im Beitrag #2498023:
> Wenn die Chinesen weiter ihren Einfluss stärken.. haben wir denn künftig
> nur noch Englisch miteinander zu reden??

Nein, chinesisch!

von Michael S. (technicans)


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dr.prof.schlau schrieb:
> Nein, chinesisch!

Ne, Mandarin.

Zuckerle schrieb im Beitrag #2498054:
> Die haben alle ein Rad ab.
> Aber hier im Forum gibt es Figuren die haben alle vier Räder ab,
> und das Ersatzrad fehlt auch.

Wer ohne Schwäche (und Sünde) ist, werfe den ersten Stein.

von Oo0 (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wer ohne Schwäche (und Sünde) ist, werfe den ersten Stein.

Das waere doch eine schoene Grundlage fuer unser Rechtssystem. Vor Allem 
fuer Leute, die so einen Stuss als Ausrede fuer ihr Querulantentum 
benutzen. Da duerfte dann jeder mal ordentlich zulangen, ohne belangt zu 
werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bolle schrieb im Beitrag #2497833:

> Alle haben dort Englisch miteinander zu sprechen?

Sowas kenne ich von einem ehemaligen Kommilitonen, zu dem ich noch 
sporadisch Kontakt habe. Er ist bei einem größeren 
Automotive-Zulieferkonzern mit amerikanischen Wurzeln. Irgendwann 
setzten sie denen eine Amerikanerin aus der US-Firmenzentrale vor die 
Nase, und die müssen auf deren Anweisung hin fleißig Englisch sprechen 
lernen.

Bei 35h-Woche lernen sie aber während der Arbeitszeit wöchentlich ein 
paar Stunden im Betrieb. Das ist doch fein, so würde ich mir das auch 
gefallen lassen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bolle schrieb im Beitrag #2498509:

> Von meiner ehemaligen Englischlehrerin weis ich, dass sie zuhause mit
> ihrem Mann nur noch Englisch spricht.

Das ist doch OK. Eine Englischlehrerin sollte ihr Fach doch beherrschen, 
und sozusagen fließendes bzw. verhandlungssicheres Englisch können.

Aus dem entfernten Bekanntenkreis gab es vor Jahren ein 
Dolmetscher-Ehepaar mit kleinem Kind. Sie zogen das Kind von Anbeginn 
an, als es sprechen lernte, dreisprachig auf: Deutsch, Englisch, 
Mandarin. Diesem Kind steht später nichts im Wege.

von Tequila (Gast)


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@Ferkes
Lern du doch Chinesisch...dann kannste noch mehr Leute mit deinen 
belanglosen Anekdoten langweilen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Tequila schrieb:

> Lern du doch Chinesisch...dann kannste noch mehr Leute mit deinen
> belanglosen Anekdoten langweilen.

Gute Idee, um noch mehr Menschen in der Welt mit Realitäten zu 
beleuchten. ;-)

von Tequila (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Gute Idee, um noch mehr Menschen in der Welt mit Realitäten zu
> beleuchten. ;-)

Du meinst wohl eher das was DU für die Realität hältst. Meine Realität 
in Bezug auf Studium/Arbeitsmarkt sieht komplett anders aus.

von Wilhelm F. (Gast)


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> Meine Realität
> in Bezug auf Studium/Arbeitsmarkt sieht komplett anders aus.

Dann geh spielen. Es gibt ja dann nichts mehr zu sagen.

von Ich (Gast)


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Tequila schrieb:
> Du meinst wohl eher das was DU für die Realität hältst. Meine Realität
> in Bezug auf Studium/Arbeitsmarkt sieht komplett anders aus.

Dann erzähl mal.

von Wilhelm F. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504625:
> Wo ist denn eigentlich dieser "Smörre" abgeblieben?

Wat denn? Suchst du noch neue Opfer nach der Geisteskrankheit hier seit 
ein paar Tagen?

von Backflow (Gast)


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>...eine Leererin

Bei Dir dürfte schon genug hohl und leer sein.

von robocash (Gast)


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+ Irgendwo habe ich vor kurzem mal einen Bericht des LOEWE-Chefs 
gelesen:
======================================================================== 
=

LOEWE habe 1500 Entwickler, SAMSUNG aber 15 000. Und der Chef jammerte 
rum was LOEWE zu rudern hatte, da SAMSUNG doch einen Fernseher baute, 
der LED Hintergrundbeleuchtung hat.

+ Die BWL-FH in Wiesbaden serviert zu Mittag Lachsfilet mit 
Salzkartoffeln. Das Kloo glänzt, weil die FH auch in schlechten Zeiten 
teure Reinigungskräfte bezahlt.

+ Die ING-FH in Rüsselsheim serviert zu Mittag ALASKA-SEELACHS mit 
POMMES. Das Kloo stinkt 20 Meter weit nach Urin.

+ In meiner Leihfirma (AUTOMOTIVE) dozierten wir über den Viertelpfünder 
(einen bestimmten US-Hamburger). Wir speisten auch zu Mittag im goldenen 
M (mit den Fingern natürlich). Den Audi, für den wir arbeiteten und auch 
den BMW, => fährt man sicher gern in Bayern. Auch wenn ich dort jetzt 
als schmutzige Bolschewiken-Drecksau gelten soll.

+ Teurer Anzug als Lebensinhalt, das ist narzistisch. Was gibt es in 
einem Büro sonst als Zeitstrukturierung? Gute Kleidung soll Menschen 
zusammenbringen, die sich eigentlich nicht mögen (distanziert sind).

von j. c. (jesuschristus)


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Man kann kaum glauben, dass der TE das alles getippt hat. Der muss Zeit 
haben.

>1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Versteh ich nicht. Die können sich doch vorstellen was sie wollen. Biete 
ihnen was, schau ob sie kommen. Wenn nicht, bietest Du zu wenig.

>2. Lügen und betrügen

Ist natürlich nicht ok. Aber wenn man sich die Stellenanzeigen anschaut, 
stehen die Firmen dem auch nicht nach. Fake-Jobs, das Blaue vom Himmel 
versprochen... Wenigstens existieren die Bewerber wirklich.

>3. Auftreten

Solange die Leute persönlich ok sind und nicht für den Außendienst 
arbeiten, sehe ich da nicht das große Problem. Oder denkst Du die 
Entwickler kommen in Zukunft immer mit Anzug und passender Krawatte? 
Hoffentlich nicht! ESD!

In ner früheren Klitsche war ein Kollege der absolute Freak. Hat alle 
und jeden beschimpft, einmal die Woche geduscht, aber er hat die absolut 
kritischen Arbeiten gemacht. Ohne den Typen wär auch der Rest nur halb 
so produktiv gewesen!

>4. Überzogene Erwartungen

Na was für ein Glück, dass Du die nicht an die Bewerber hast. 
Muhahahaha.

Viel Spaß noch.

von Hans Hansen (Gast)


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Mein lieber Herr Projektleiter Rüdiger aus München, der Du nach eigener 
Aussage nach 15 Jahren 60k hast:

Projektleiter schrieb:
> Hallo,

> 1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
Wer nicht kauft zu rechten Zeit, der muss nehmen, was überig bleibt. 
Bzw, was andere, besser zahlende Firmen übrig lassen

Wenn Du mit 15J wirklich nur 60k hast, ist das ein schlechter Zahler

> Ob Lebenslauf oder sogar Diplomzeugnis, es wird gelogen dass sich die
> Balken biegen.
Gott sei Dank, bleiben Firmen ja immer bei der Wahrheit, was 
Karrieremöglichkeiten und Stellung der Firma angeht :-)


> Manche wechseln gar alle zwei
> Jahre die Firma und stellen dies als besondere Flexibilität dar

Man möchte sich halt entwicklen, was einem die Firmen heute aber nicht 
zugestehen, weil die alten Behäbigen Säcke wie Du auf dem Sessel kleben 
und sich was auf die 15J einbilden, von denen 12 veraltet sind.

> 3. Auftreten

> da passt die Krawatte nicht zur 30 Euro Kombi von C&A,
aber wehe, der Studi kommt im Designeranzug. Was willst Du? Einen Denker 
oder einen Gutausseher? Schau Dich mal bei den Ingenieuren um: 
Cordhosen, Flanellhemden und alte Jeans und T-Shirt.


> 4. Überzogene Erwartungen

> Berufsleben ist zu einem grossen Teil Routine, dabei wird auch sehr viel
> Papier erstellt und gelesen. Das scheint aber vielen zu langweilig zu
> sein, sie erwarten wie Indiana Jones Abenteuer zu erleben, jeden Tag
> etwas anderes zu machen und um die Welt zu reisen,
Bedanke Dich beim VDI und Think-ING, die das den Absolventen als Floh 
ins Ohr setzt,


> kein eigenes Büro haben sondern im Grossraumbüros sitzen
> ist für viele eine grauenhafte Vorstellung.

Für mich auch und ebenso für jeden Arbeitsmediziner. Im Lärm des 
Grosssraumbüros kann man nicht arbeiten.

Jedenfalls nicht modern und effektiv. Das muss Deine Firma mal lernen 
und umsetzen, dann wird auch Deine Arbeit effektiver und die Firma kann 
Dich besser bezahlen,

> Nach gut fünf Jahren in denen ich diese Beobachtungen mache
Nach gut 10 Jahren kann ich sagen:

Die Projekt und Teamleiter sind auch nicht besser angezogen
- auch nicht akademischer und gepflegter
- haben auch keine bessere Manieren

- sie suchen nur einen Dummen, der ihnen die Arbeit abnimmt.

von Michael S. (technicans)


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Oo0 schrieb:
> Das waere doch eine schoene Grundlage fuer unser Rechtssystem. Vor Allem
> fuer Leute, die so einen Stuss als Ausrede fuer ihr Querulantentum
> benutzen. Da duerfte dann jeder mal ordentlich zulangen, ohne belangt zu
> werden.

Da wäre ich aber vorsichtig, das du dabei nicht selbst gesteinigt wirst.

Hans Hansen schrieb:
> - sie suchen nur einen Dummen, der ihnen die Arbeit abnimmt.

Vor allem die Arbeit die sie selbst nicht machen wollen.

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