Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kelvin-Varley divider


von Musterbau (Gast)


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Leider finde ich bei Google keinen Schaltplan etc.
Wer kann mir mal sagen, wie das funktionuckelt?

von Dieter W. (dds5)


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von Peter R. (pnu)


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Lass michs mal versuchen:

Die R1 Kette stellt zunächst 10 Stufen dar, für die Grobschritte.

Die R2-Kette hat den Gesamtwiderstand 2 R1 und liegt parallel zu den 
beiden R1 der Grobkette. Zwischen den beiden Abgriffen für der R2-Kette 
ist der Gesamtwiderstand also R1.

Die R2-Kette hat in der untersten Stellung am unteren Anschluss 0,1 x 0 
Uges, am oberen Anschluss 0,1 x Uges.

Die R2-Kette kann an der R1-Kette verschoben werden, ohne dass sich an 
der R1-Kette etwas ändert. -> so werden die Grobstufen abgegriffen, ohne 
Rückwirkung auf die R1 Kette.

In der R2-Kette werden die 0,01-Stufen geschaltet, auch hier muss die 
Bedingung erfüllt sein : Widerstand der nächsten (R3-)Kette muss zweimal 
R2 betragen.

Ich hoffe, das genügt erstmal

von Peter X. (Gast)


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Hier mal ein Bild.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Die letzte Stufe mit den beiden 80R die dann den Ausgang bilden kann ich 
mir nicht erklären.
Könnte man diese nicht weglassen und den Abgriff nur ein einer Stelle 
machen, damit man bis ganz zum COMMON bzw. INPUT kommt.

von Peter R. (pnu)


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>nur ein Kontakt als Abgriff

Ja, aber dann als Abschluss eine Kette mit zehn 80-Ohm Widerständen.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Peter R. schrieb:
>>nur ein Kontakt als Abgriff
> Ja, aber dann als Abschluss eine Kette mit zehn 80-Ohm Widerständen.

Stimmt, das hab ich übersehen.
Nachteil wäre dann wahrscheinlich die Fertigung einer mechanisch anders 
aufgebauten Stufe.

von Anwantzer (Gast)


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Hat dieser Kelvin-Varley divider einen Vorteil gegenüber einem 
R2R-Netzwerk?
Ich meine einen elektrischen Vorteil, nicht die Bedienbarkeit.
Beim Kelvin-Varley divider braucht man ja Widerstände die sich immer um 
Faktor 5 unterscheiden. Beim R2R-Netzwerk würde man mit einem Wert 
auskommen. Bedienung könnte ja ein Microcontroller mit Relais machen.

von Peter R. (pnu)


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>Nach-und Vorteile

Der Kelvin-Varley-Teiler ist eine geniale Lösung, einen dekadisch 
schaltbaren Widerstand herzustellen, und stammt noch aus dem 
19.Jahrhundert, als Kelvin, Wien,Siemens... noch lebten.

Selbstverständlich hat er Nachteile gegenüber R-2R. Aber er wird 
prinzipiell aus Präzisionswiderständen mit einem TK nahe Null aufgebaut, 
da machen sich tracking-Probleme der verschiedene Widerstandswerte 
weniger bemerkbar.

Auch HF war kein Thema, da waren Induktivität der Widerstände, Kapazität 
der Zuleitungen u.A. kein Problem.

von MaWin (Gast)


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> Der Kelvin-Varley-Teiler ist eine geniale Lösung, einen dekadisch
> schaltbaren Widerstand herzustellen

Es ist eben keim dekadisch schaltbarer Widerstand,
da täte es die Widerstandsdekade,
sondern ein dekadisch schaltbarer Spannungsteiler,
der z.B. 101 Abriffe erlaubt ohne 100 Widerstände
zu brauchen sondern nur 21, oder 32 statt 1000.

Und offenbar so genial, daß heutigen Kiddies nicht
mal auffällt, wo das Problem dabei liegt.

von Peter R. (pnu)


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Jo, ich werd mich zusammen nehmen und in Zukunft genauer formulieren.
Es ist tatsächlich ein in Dekadenstufen abgreifbarer Teiler, (der 
z.B.100 Abriffe erlaubt)    :-)

von Peter Z. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich möchte das Thema Kelvin Varley Divider noch einmal aufgreifen.
Ich habe diesen Schaltplan gefunden.
Man kann erkennen, das die Stufung der Widerstände 5 zu 1 von Stufe zu 
Stufe
(1250k, 250k, 50k, 10k, 2k, 400R, 80R)
nicht zwingend nötig ist.

Man kann mehrere Stufen hintereinander auch mit den gleichen 
Widerstandswerten aufbauen:
10k, 10k, 4k, 1k, 1k, 1k, 1k

von Marek N. (Gast)


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Moin,

interessant ist in diesem Zusammenhand auch folgende Application-Note: 
http://cds.linear.com/docs/Application%20Note/an86f.pdf
und auch das Video-Tutorial: http://video.linear.com/28

Beste Grüße, Marek

von F.Ben (Gast)


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Peter Zz schrieb:
> Man kann mehrere Stufen hintereinander auch mit den gleichen
> Widerstandswerten aufbauen:


Hallo,

ich frag mich gerade was da wohl für ein Schalter in den Teilerstufen
genommen werden könnte. Sieht irgendwie seltsam aus.

von Arno H. (arno_h)


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F.Ben schrieb:
> ich frag mich gerade was da wohl für ein Schalter in den Teilerstufen
> genommen werden könnte. Sieht irgendwie seltsam aus.

Für den Hobbyelektroniker genügen 2 Ebenen eines Schalters mit 11 oder 
12 Stufen.

Arno

von chris (Gast)


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Welche Genauigkeit ist für eine KVD in den verschiedenen Stufen 
erforderlich ?

von Christian L. (cyan)


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chris schrieb:
> Welche Genauigkeit ist für eine KVD in den verschiedenen Stufen
> erforderlich ?

Kommt darauf an, welche Genauigkeit du von der gesamten Schaltung 
erwartest und wie viele Stufen du möchtest.

Eine Anlaufstelle ist z.B. ein professionelles Gerät wie der 720 von 
Fluke:
http://assets.fluke.com/manuals/720A____imeng0200.pdf

LG Christian

von chris (Gast)


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Angenommen, ich mache

11k, 5k, 5k, 1k  <-aktive | passive-> 1k , 1k , 1k , 1k
wobei aktiv heisst, daß ich jeden widerstand kalibrieren kann und passiv
heisst, daß ich nur jeden Strang kalibrieren kann.

Ab welchen Wert kann ich passiv weitergehen, ohne jeden Widerstand 
Kalibrieren zu müssen bei 0.01% Widerständen oder besser, was sind die
Tolleranzgrenzen.
Zur Erklärung, 11k ist eigentlich nur für 1000V/2000V und sonst sollte
die 5k benutzt werden, also Eingangspunkt ist 11k und 5k.

von chris (Gast)


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Kalibriert wird mit einer Wheatstone Messbrücke mit einem Ltc2051 
Verstärker.

von Christian L. (cyan)


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chris schrieb:
> 11k, 5k, 5k, 1k  <-aktive | passive-> 1k , 1k , 1k , 1k
> wobei aktiv heisst, daß ich jeden widerstand kalibrieren kann und passiv
> heisst, daß ich nur jeden Strang kalibrieren kann.
Wie soll die Anordnung aussehen? Um den Strang zu kalibrieren musst du 
jeden einzelnen Widerstand kalibrieren können. Es geht hier um 
Verhältnisse, die eingestellt werden müssen.

>Ab welchen Wert kann ich passiv weitergehen, ohne jeden Widerstand
>Kalibrieren zu müssen bei 0.01% Widerständen oder besser, was sind die
>Tolleranzgrenzen.
Stell dir der Einfachheit halber mal die letzte Stufe vor. (siehe 
Schaltbild von Peter Zz (bastelboy) Datum: 18.01.2011 18:30) Sie besteht 
aus zehn Widerständen. Davon sind nun mal angenommen die oberen neun 
Widerstände um 0,01% größer als ihr theoretischer Wert. Der letzte, 
unterste Widerstand um 0,01% zu klein. Die Abweichung beträgt dann ca. 
0,018%. Der Fehler hat sich also fast verdoppelt. Bei einer 
Eingangsspannung von 10V wären das schon 1,8mV. Man kann also grob 
annehmen, dass in jeder Stufe der Fehler sich fast verdoppelt in Bezug 
zu den Toleranzen der Widerstände.
Eine vierte Stufe macht hier schon keinen Sinn mehr. Diese wäre ja für 
einzelne mV zuständig. Die erste Stufe erzeugt aber schlimmstenfalls 
einen Fehler von ca. 1,8mV. Hinzu kommen noch die Fehler der 
Zwischenstufen.

Du kannst den maximalen Fehler auch selbst berechnen mit der 
Fehlerfortpflanzung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerfortpflanzung

>Zur Erklärung, 11k ist eigentlich nur für 1000V/2000V und sonst sollte
>die 5k benutzt werden, also Eingangspunkt ist 11k und 5k.
Das lässt mich jetzt vermuten, dass du acht Stufen haben willst (siehe 
oben). Das kannst du mal ganz schnell vergessen. Ich kenne keinen 
kommerziellen KVD mit mehr als sieben Stellen.
Hast du dir mal den Link angeguckt? Da werden alle relevanten 
Widerstände selektiert. Teile der ersten Stufe werden in einem Ölbad 
gelagert. Die Widerstände sind so bemessen, dass sich ihre 
Temperaturkoeffizient nahezu ausgleichen. Selbst die 
Übergangswiderstände der Schalter müssen berücksichtigt werden - auch 
langfristig. Mit Hobby mitteln bekommt man vielleicht vier oder fünf 
Stufen hin.

LG Christian

von Timm T. (Gast)


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chris schrieb:
> Widerstand
> Kalibrieren zu müssen bei 0.01% Widerständen oder besser

Du hast aber schon eine Idee, wieviel sowas kostet?

Ich hab mal ein paar 0805er 1k0 mit 1% ausgemessen, da waren von 20 
Stück 10 in einem Toleranzbereich von 0.05% um ihren Mittelwert. Darauf 
sind die 0.1% bei Farnell wieder von der Liste geflogen, die werden auch 
nicht besser sein... Für die 10 Stück sortier ich die gern von Hand aus. 
Und da Du ja einen Spannungsteiler bildest, kommt es auf den genauen 
Wert nicht an.

von Christian L. (cyan)


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Timm Thaler schrieb:
> Ich hab mal ein paar 0805er 1k0 mit 1% ausgemessen, da waren von 20
> Stück 10 in einem Toleranzbereich von 0.05% um ihren Mittelwert.

Glückskind! Habe mir auch mal hundert Stück 10M 1% Widerstände gekauft 
um mir ein paar zu selektieren. Dazu noch einen 10M 0,02% als Referenz. 
Und was soll ich sagen nur zwei oder drei der Widerstände lagen 
unterhalb 0,1%. Der Rest hat nahezu die 1% erreicht.

LG Christian

von Christian L. (cyan)


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Timm Thaler schrieb:
> Für die 10 Stück sortier ich die gern von Hand aus.
> Und da Du ja einen Spannungsteiler bildest, kommt es auf den genauen
> Wert nicht an.

Jain, bei mehreren Stufen müssen alle Stufen auch untereinander 
abgeglichen werden. Jede Stufe einzeln abzugleichen reicht nicht, da die 
nächste Stufe und deren gesamter Widerstand in das Verhältnis der Stufe 
mit eingeht. Und in die nächste Stufe geht der Widerstand der 
übernächsten Stufe usw. ein.

LG Christian

von Volker (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Ich kenne keinen
> kommerziellen KVD mit mehr als sieben Stellen.

Was kostet so ein KVD?

von Lukas K. (carrotindustries)


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Volker schrieb:
> Christian L. schrieb:
>> Ich kenne keinen
>> kommerziellen KVD mit mehr als sieben Stellen.
>
> Was kostet so ein KVD?

'Refurbished' knapp 2k€ [1]
Neu geschätzt das doppelte

[1] http://www.testequipmentconnection.com/1307/Fluke_720A.php

von Christian L. (cyan)


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Volker schrieb:
> Was kostet so ein KVD?

Das günstigste gebrauchte aus DE, welches ich eben gefunden habe war 
2200€ ansonsten so um die 2500€. Auf internationalen Seiten so ab 2000$. 
Was die ursprünglich mal gekostet haben weiß ich nicht.
Singer hatte die mal für ~250€ ungeprüft kurz vor der Verschrottung 
angeboten. Damals hatte ich aber nicht das Geld dafür.

LG Christian

von Christian L. (cyan)


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Luk4s K. schrieb:
> 'Refurbished' knapp 2k€ [1]
> Neu geschätzt das doppelte
>
> [1] http://www.testequipmentconnection.com/1307/Fluke_720A.php

Denk dran der Preis ist in $. Das sind knapp über ca. 1300€ zzgl. 
Versand.

LG Christian

von Timm T. (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Jain, bei mehreren Stufen müssen alle Stufen auch untereinander
> abgeglichen werden. Jede Stufe einzeln abzugleichen reicht nicht, da die
> nächste Stufe und deren gesamter Widerstand in das Verhältnis der Stufe
> mit eingeht.

Da das aber nur ein Teilwiderstand ist, geht der Fehler auch nur im 
Verhältnis ein.

Für 4 Stufen brauchst Du 40 und paar Widerstände. Bei 4 Stufen können 
die auch noch gleich groß sein. Wenn Du die aus 400 1% Widerständen 
selektierst, bist Du mit paar Euro dabei. Und wie gesagt, mit 0.1% 
Widerständen muss die Standardabweichung nicht kleiner sein, und 0.01% 
ist schon wieder unverschämt teuer.

Andererseits gibts bei Reichelt 0.1% bedrahtet für 19ct, wären also grad 
mal 10 Euro. Da sind schon die Schalter teurer...

Christian L. schrieb:
> ... Habe mir auch mal hundert Stück 10M 1% Widerstände gekauft
> um mir ein paar zu selektieren. Dazu noch einen 10M 0,02% als Referenz.
> Und was soll ich sagen nur zwei oder drei der Widerstände lagen
> unterhalb 0,1%. Der Rest hat nahezu die 1% erreicht.

Die 1k0 1% hatten auch einen Mean von 997ohm, also 0,3% daneben. Dafür 
lag aber die Hälfte wie gesagt unter 0.05% Abweichung von diesem Mean. 
Man muss nur sehen, dass man die aus einer Charge, also von einem Gurt 
bekommt. Und den KVD interessiert es am Ende nicht, ob er mit 997 oder 
1000 oder 1005 aufgebaut ist, wenn nur die Verhältnisse stimmen.

von Christian L. (cyan)


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Timm Thaler schrieb:
> Da das aber nur ein Teilwiderstand ist, geht der Fehler auch nur im
> Verhältnis ein.

Ganz klar. Man darf es aber nicht außer acht lassen. Gerade, wenn man 
viele Stufen haben will. (so wie evtl. Chris)

LG Christian

von radiofox (Gast)


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also der Preis für ein Neugerät wurde etwas zu klein geschätzt. IETLABS 
will für den KVD700 rund 29 000$, Fluke liegt irgendwo bei 33 000$..

Mal ein paar grundsätzliche Bemerkungen zum Thema:
es gibt wenigstens zwei Problemkreise: Genauigkeit und Temperatur.

Genauigkeit kann man abgleichen, die o.a. Geräte haben dafür ein Brücke 
an Bord. Ein Widerstand (der unterste im ersten Deck, siehe auch 
Schaltplan ein paar Posts weiter oben) ist die Referenz, alle anderen 
werden darauf mit Waidner-Wolf-Gliedern abgeglichen.

Temperatur - und die damit verbundene Widerstandsänderung- ist ein 
größeres Problem. In der beschriebenen Form mit 10x10k im Eingang 
verheizt das Ding bei 1000V  immerhin 10Watt. Als Beispiel sei genannt, 
daß ein 2W-Widerstand mit 1W beaufschlagt ca 80 Grad heiß wird. Aus 
diesem Grund haben die Jungs von Fluke Drahtwiderstände mit sehr kleinem 
Tk im Ölbad verwendet. Zusätzlich wurden die Tks so gewählt, daß sie 
sich in etwa ausmitteln, der eine leicht positiv, der andere passend 
negativ.

deswegen, Chris ist ein Selbstbau ein kniffliges Unterfangen, allein 
schon wegen der Temperaturprobleme.

Zwei Literaturtips:

Grundsätzliches :

 http://www.kalibrierinfo.de/

unter Buch - Kapitel 2- Seite 2.8 steht einiges zum Thema KVD

Wer selbst bauen will lese hier nach, Conrad hat die Probleme gut 
aufgezeigt:

 http://conradhoffman.com/mini_metro_lab.html

@Chris: Ich wollte Dir nicht den Mut nehmen.. halt uns mal auf dem 
Laufenden, was Du erreicht hast

von Timm T. (Gast)


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radiofox schrieb:
> Temperatur - und die damit verbundene Widerstandsänderung- ist ein
> größeres Problem. In der beschriebenen Form mit 10x10k im Eingang
> verheizt das Ding bei 1000V  immerhin 10Watt. Als Beispiel sei genannt,

Sorry, mal abgesehen davon, wie Du stabil 1000V erzeugen willst: Wer 
geht bitte auf einen KVD mit 1000V? 10V kommen schon eher hin...

> diesem Grund haben die Jungs von Fluke Drahtwiderstände mit sehr kleinem
> Tk im Ölbad verwendet. Zusätzlich wurden die Tks so gewählt, daß sie

Das Ölbad dient eher dazu, alle Rs auf gleicher Temp zu halten.

Mal was anderes: Das ist ja eine nette Spielerei, aber zu was braucht 
man eigentlich einen derart hochauflösenden KVD?

Einzige Anwendung, die mir einfällt: Linearitätsprüfung von ADCs. Früher 
(tm) war das sicher nett, um diverse elektrische Potentiale per 
Vergleich zu messen. Heute macht man sowas mit hochauslösenden 
Spannungsmessern. Und um die zu kalibrieren, braucht man nur paar 
definierte Prüfpunkte. Aber eine Spannung auf 7 Stellen genau 
einstellen, wo wird das sonst gebraucht?

von Anja (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Andererseits gibts bei Reichelt 0.1% bedrahtet für 19ct, wären also grad
> mal 10 Euro. Da sind schon die Schalter teurer...

Die darfst Du aber jedes mal wenn sich die Luftfeuchtigkeit ändert neu 
selektieren. Wenn man schon so was aufbaut dann nimmt man wenigstens 
Langzeitstabile Präzisionsdrahtwiderstände. (UPW50, USR2 oder 8E16).

Einen KVD für "Arme" findet man hier:
http://www.edn.com/article/471981-DC_accurate_32_bit_DAC_achieves_32_bit_resolution.php

http://www.edn.com/file/14856-Figure_1.pdf

Man darf halt nicht den angegebenen Werten voll vertrauen und muß sich 
im klaren sein daß die Teiler-Widerstände noch eine kleine Trimmung 
brauchen.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Aber eine Spannung auf 7 Stellen genau
> einstellen, wo wird das sonst gebraucht?

z.B. wenn Du wissen willst ob Dein 24-Bit A/D-Wandler oder dein 1ppm 
genauer Präzisionsspannungsteiler mit LTC1043 "lügt".

Gruß Anja

von Timm T. (Gast)


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Anja schrieb:
>> Reichelt 0.1% bedrahtet für 19ct
> Die darfst Du aber jedes mal wenn sich die Luftfeuchtigkeit ändert neu

Dafür ist das Öl da. Olivenöl, kaltgepresst. ;-)

> Langzeitstabile Präzisionsdrahtwiderstände. (UPW50, USR2 oder 8E16).

Stimmt, und wenn Du gleich 100 Stück nimmst, kostet es nur 600 Eur. Die 
haben aber auch nur 0.1%, musst Du also 400 Stück kaufen, um davon 40 zu 
selektieren...

> z.B. wenn Du wissen willst ob Dein 24-Bit A/D-Wandler oder dein 1ppm
> genauer Präzisionsspannungsteiler mit LTC1043 "lügt".

Ich bewundere ja Dein Hobby. Mein Schwiegervater hat ne Modellbahn, da 
steckt auch ne Menge Kohle drin (Dampfloks halt).

Sorry, aber da muss ich einfach Kosten und Nutzen abwägen. Wenn ich an 
ner Uni unbedingt das elektrische Potential einer Nervenzelle auf 7 
Nachkommastellen messen muss, dann hab ich für das Projekt sicher genug 
Fördermittel, mir einen KVD und entsprechende DVMs hinzustellen.

Als Selbständiger muss ich alles, was ich investiere, meinen Kunden aus 
der Tasche ziehen. Und da muss ich halt Kosten und Nutzen abwägen...

von chris (Gast)


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Christian L. schrieb:
>> 11k, 5k, 5k, 1k  <-aktive | passive-> 1k , 1k , 1k , 1k
>> wobei aktiv heisst, daß ich jeden widerstand kalibrieren kann und passiv
>> heisst, daß ich nur jeden Strang kalibrieren kann.
> Wie soll die Anordnung aussehen? Um den Strang zu kalibrieren musst du
> jeden einzelnen Widerstand kalibrieren können. Es geht hier um
> Verhältnisse, die eingestellt werden müssen.
Wie du selbst zitiert hast, mit diesen Werten kann ich die Widerstände
einstellen, die Aktiven. Zudem kannst du ausgehen, daß die Widerstände
sei es nach TK Wert sowie auch Widerstandswert selektiert werden.

Danke für den Wiki link, werde mir den genauer ansehen.


radiofox schrieb:
> größeres Problem. In der beschriebenen Form mit 10x10k im Eingang
> verheizt das Ding bei 1000V  immerhin 10Watt. Als Beispiel sei genannt,
> daß ein 2W-Widerstand mit 1W beaufschlagt ca 80 Grad heiß wird.
Die Widerstände sind aus mehreren parallel verbundenen Widerständen
aufgebaut, das hilft in mehrfacher weise und Ölbad wird auch verwendet.

>  http://www.kalibrierinfo.de/
Nicht wirklich neues. Zwar einiges über Strommessung was aber nicht 
verwendbar ist.
>  http://conradhoffman.com/mini_metro_lab.html
Das kannte ich und habe mir auch den Null-Detektor in entwas 
abgeänderter
Form mit einem LTC2051 nachgebaut.

> radiofox schrieb:
> Sorry, mal abgesehen davon, wie Du stabil 1000V erzeugen willst: Wer
> geht bitte auf einen KVD mit 1000V? 10V kommen schon eher hin...
Ich habe einen stabilen 22kV source mit +-10% Regelung.
Mit http://conradhoffman.com/HamonResistor.html kann ich einen guten
10:1 (100:1) oder auch 2:1 Teiler machen, also von den 22k auf 2.2kv und 
dann eventuell mit 2:1 auf 1.1kv zu erreichen. Mit einem Schrittmotor 
als
symmetrischen Widerstand kann man diese Teilerwiderstände super 
abgleichen.
Damit auf den 1.1 Eingang des KVD und ich habe dann 1000V oder 2000V als 
Basis von der ich ausgehe.
Natürlich sollten die 1000V oder 2000V mit dem KVM sowie einer 10.0000
Referenzspannung und dem Null-Voltmeter abgeglichen werden damit es 
wirklich 1000 bzw 2000V sind. Mit dem vorhandenen Fehlerquellen kann
man davon ausgehen, daß man eine absolute Genauigkeit von 0.5V 
garantieren kann.

Ehrlich gesagt machen die Präzisionswiderstände einen kleineren Teil der
Kosten aus, warscheinlich 1/3. Royal Ohm 0.1% Drahtwiderstände mit TK 
von 16ppm welche ich selektiere. Im Durchschnitt ca 19€ für 100 Stück. 
Ca 7% kann man
für die einfachen Kaskaden nehmen, weitere 21-25% für die aktiven,
der Rest ist Ausschuss.  Bei 500-600 Stück sind es dann 100-120€.
Mit einigen Referenzspannungens-IC, diversen Support-IC´s, ADC sowie 
einigen Hilfschaltungen (Null-Detektor,...) und das Weissöl komme ich 
auf den gleichen Betrag.

von Timm T. (Gast)


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chris schrieb:
> Damit auf den 1.1 Eingang des KVD und ich habe dann 1000V oder 2000V als
> Basis von der ich ausgehe.

Aber warum?

Ich weiss, in diesem Forum werden oft Dinge schlechtgeredet. Mach ich 
hier nicht. Ich will nur gern wissen, wofür man das braucht. Rein 
interessehalber und um den eigenen Horizont zu erweitern. Ich kann mir 
grad keine Anwendung vorstellen, bei der man 1000V präzise auf 1mV 
auflösen will.

von chris (Gast)


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Brauch ich auch nicht. Ich habe eine 22KV Stromversorgung.
Ich versuche ein Multimeter zu bauen, bzw auch ein ADC mit 28bit wobei
ich natürlich auch messen möchte wie gut dieser ist. Es geht weniger um
das Multimeter, als um Technik zu lernen, wie Guard-shielding, Layout, 
...
für ADC über reale 18Bit sowie die Messtechnik dazu aufzubauen um 
Thermoelemente wie auch ADC/DAC messen sowie kalibrieren zu können.
Beitrag "Tischmultimeter Selbstbau >= 5 1/2 Stellen"
Wenn ich jetzt mit ein oder zwei KV auf den KVD gehe, dann habe ich nach
8 Kaskaden noch µV und nicht nV, was dann im Gerät natürlich auf nV
heruntergeteilt wird, aber damit habe ich dann zumindest ein paar 
Fehlerquellen weniger, als wenn ich extern nV anlegen würde.
Dasselbe gilt für ADC/DAC Kalibration. Wenn ich vor dem ADC in einem
Metallgehäuse einen 100:1 Teiler habe und
mit max 500V reingehe ausgehend von 1000V welches gleichzeitig mit einer
10V Referenzquelle verglichen wird, habe ich weniger Fehlerquellen als
wenn ich von 10V ausgehe und das runterteile.
Auch will ich mein Isolationsmessgerät kalibrieren und dazu brauche ich
auch die Hochspannung.

von Lukas K. (carrotindustries)


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chris schrieb:
> bzw auch ein ADC mit 28bit [zu bauen]
Mit 28bit Auflösung, oder auch mit 28bit-Genauigkeit?
Das 3458A hat bestenfalls 0.5ppm (10V, 24h), dazu kommen noch 0.05 ppm 
of Range. Das macht 20bit Genauigkeit. Die Auflösung von 8.5 Stellen 
entspricht ungefähr 28bit.
Viel Spaß dabei ;)

von Volker (Gast)


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radiofox schrieb:
> Ein Widerstand (der unterste im ersten Deck, siehe auch
> Schaltplan ein paar Posts weiter oben) ist die Referenz, alle anderen
> werden darauf mit Waidner-Wolf-Gliedern abgeglichen.

Was sind Waidner-Wolf-Glieder?

von Christian L. (cyan)


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Volker schrieb:
> Was sind Waidner-Wolf-Glieder?

Schau mal auf Seite 9:
http://www.kalibrierinfo.de/kalib/buch/CAL2A.PDF
Wusste vorher auch nicht das die Anordnung einen speziellen Namen hat.

LG Christian

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Drei Punkte von mir:
1. Weißöl enthält Säuren, die die metallenen Elemente angreifen werden. 
Auf Dauer ebenso bei den keramischen Werkstoffen.
2. Weil hier von nV gesprochen wird. Gibst die überhaupt? Irgendwann 
wird doch Schluß sein.
3. Der obige EDN-Link zu einem 32Bit Wandler ist sicherlich in der Form 
Blödsinn. Zumindest wird der Wandler niemals 32Bit Auflösung erreichen 
ohne Missing-Codes.

von Anja (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> 3. Der obige EDN-Link zu einem 32Bit Wandler ist sicherlich in der Form
> Blödsinn. Zumindest wird der Wandler niemals 32Bit Auflösung erreichen
> ohne Missing-Codes.

Da ich 32 Bit eh nie brauchen werde, arbeite ich mit ca 2 Bit 
Überlappung. 30 Bits reichen auch um eine Spannung so einzustellen daß 
mit einem Mikrovoltmeter eine Vergleichsspannung auf 0uV abgeglichen 
werden kann.

Gruß Anja

von Lukas K. (carrotindustries)


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Abdul K. schrieb:
> Weil hier von nV gesprochen wird. Gibst die überhaupt? Irgendwann
> wird doch Schluß sein.
Ich bin, als ich die gesehen hab, auch aus allen Wolken gefallen, aber 
es gibt tatsächlich Nanovoltmeter
http://www.home.agilent.com/agilent/product.jspx?nid=-536902435.536880934.00&cc=US&lc=eng 
(nicht von dem µOhm irritieren lassen
Keithley hat auch einen: 
http://www.keithley.com/products/dcac/sensitive/lowvoltage/?mn=2182A

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was es alles gibt. Scheint sogar ein größerer Markt zu sein, sonst gäbe 
es sowas ja nicht in Serie. Irgendwann ist jedenfalls Schluß, denn der 
Strom ist gequantelt.


@Anja:
Ich darf daraus folgern, du hast das Design nachgebaut und was 
sinnvolles rausbekommen?
Welche Auflösungswerte hast du denn erreicht?

Wenn DU das schreibst, scheint es sinnvoll zu sein.

von chris (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Drei Punkte von mir:
> 1. Weißöl enthält Säuren, die die metallenen Elemente angreifen werden.
> Auf Dauer ebenso bei den keramischen Werkstoffen.
> 2. Weil hier von nV gesprochen wird. Gibst die überhaupt? Irgendwann
> wird doch Schluß sein.
> 3. Der obige EDN-Link zu einem 32Bit Wandler ist sicherlich in der Form
> Blödsinn. Zumindest wird der Wandler niemals 32Bit Auflösung erreichen
> ohne Missing-Codes.

1)
Mir wurde berichtet, Weißöl (8kv je mm Isolationsspannung, Widerstand im 
Teraohm-Bereich) wird in solchen Geräten verwendet. Das mit der Säure
habe ich jetzt auch im Web gefunden, zwar mit der Bemerkung daß es sich 
aus
Oxidation mit Luft bildet. Würde ja bedeuten dass es hier nicht 
zutrifft.
Was würdest du empfehlen ?
2)
Ich möchte einen 28-32bit Wandler ausmessen, da ist das/die letzten Bits 
schon in dem Bereich. Dank des Tricks der Spannungserhöhung habe ich sie 
dann nur auf Boardebene was die Sache dann doch sehr vereinfacht.
3)
Wenn der DAC wie beschrieben analogen Schaltern basiert, da ist Maxim
gut, dann glaub ich denen, daß es ohne missing code ist.
Analog oder Lt hat auch so ein Design für 32bit wo sie mittels 24bit
ADC das Resultat zurücklesen und progressiv dann den Wert einstellen,
auch mit zwei 16bit DAC welche sich leicht überlappen.

von Timm T. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Irgendwann ist jedenfalls Schluß, denn der
> Strom ist gequantelt.

Spannung ungleich Strom?

Die Frage wäre: Was ist die kleinste mögliche Potentialdifferenz?

von Marek N. (Gast)


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Hm,

Ladung ist gequantelt, Energie ebenfalls, aber die Frequenz ist stetig, 
also kann die Spannung beliebig klein sein?
W = U*e => W = h*f => U = h*f / e

Beste Grüße, Marek

von Christian L. (cyan)


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Abdul K. schrieb:
> Irgendwann ist jedenfalls Schluß, denn der
> Strom ist gequantelt.

Keithley hatte mal das 260 im Programm. Eine Spannungsquelle mit einer 
Auflösung von 0,01nV im kleinsten Bereich.
http://www.testequipmentconnection.com/specs/KEITHLEY_260.PDF

LG Christian

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Soweit ich weiß, ist 'der Widerstand' eine nicht ganz genaue Sache. Das 
wird irgendwann nichtlinear werden. Also so auf dem Niveau der PTB - 
nicht auf unserem ;-)


Mit Ölen kenn ich mich auch nicht sonderlich aus. Im Rahmen meiner 
bescheidenen Kenntnisse tippe ich auf Silikonöl oder Spezial-Öl für 
Transformatoren.

von chris (Gast)


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Silikonöl hat einen horrende E.M.F (Kelvinspannung) und ist folglich 
nicht
zu gebrauchen. Silikon-Metall, deshalb verwendet man ja auch Teflonkabel
und nicht Silikonkabel. Spezial-Öl für Transformatoren ist meines 
Wissens
Weissöl in medizinischer Qualität, bitte um Feedback wenn jemand was 
genaueres oder auch nur ungefähres Wissen hat.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Shell-Öl S4919 steht im obigen Dokument.

von Anja (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich darf daraus folgern, du hast das Design nachgebaut und was
> sinnvolles rausbekommen?
> Welche Auflösungswerte hast du denn erreicht?

Ja habe ich:
- Referenz ein MAX6250A
- die 15,4 Ohm sind 51 Ohm für die Überlappung
- die 9200 Ohm habe ich eingespart da ich nicht exakt durch 65536 teilen 
will. (Und das auch Unsinn bei 0,1% oder 1% Widerständen ist)
- ich habe mit verschiedenen Integrationsfrequenzen 244Hz, 200Hz, 122Hz 
und 100 Hz gearbeitet (mit Anpassung Integrator) und bin final bei der 
100Hz Version gelandet weil sich nicht viel ändert und ich dann nochmal 
Strom für den PWM-Generator einsparen kann.

Was nicht im Artikel steht:
===========================

- Die angegebene Formel für die Ausgangsspannung ist falsch
  (Kann jeder mal selbst nachrechnen)

- Die Linearität steht und fällt mit Abgleich von R7 auf das aktuelle 
Widerstandsdelta des aktuell verwendeten CMOS-Schalters zwischen 5V und 
0V. (ich bin irgendwo bei 7,18 Ohm gelandet). Besser als ca 2-3 ppm INL 
(ratiometrisch) habe ich jedoch nicht erzielt. von den 0.3ppm INL bin 
ich noch ein ganzes Stück weg.

- Die Einschwingzeit ist tatächlich verhältnismäßig klein (ca 5 
Integrationsschritte davon 80-90% im ersten Schritt) allerdings habe ich 
sehr starke Schwingungen nach Negativer Ausgangsspannung!!! wenn die 
Sollwertsprünge ca 0,6-0,7V überschreiten.

- Bei 50% PWM am Integrationsschalter fließt bei halber Ausgangsspannung 
im eingeschwungenen Zustand ein riesiger Strom durch den Schalter. (2,5V 
/ 200 Ohm + RDS,ON). Dies macht zusätzliche INL-Fehler. Ich verwende 97% 
PWM um den Peak-Strom erträglich zu machen. (und beste INL sowie 
minimale Regelschwinungen).

- Bei meinem Aufbau (derzeit noch Lochraster allerdings Sternverdrahtet) 
habe ich "Regelschwingungen" am Ausgangsintegrator. Man sieht bei großer 
Verstärkung kleine Treppenstufen am Ausgang die über mehrere 10ms Zyklen 
in die eine Richtung wandern und dann plötzlich eine Stufe in die andere 
Richtung. Insgesamt ist das niederfrequente Rauschen so um die 15-20uVpp 
(davon der MAX6250 ca 2,3-3,1uVpp).
Also die 2uVpp aus dem Artikel kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Im Bild 2uV/Div und 0,2sek / Div.

Gruß Anja

von Christian L. (cyan)


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Vielleicht versuche ich mal die Geschichte in eine andere, ähnliche 
Richtung zu lenken.
Nicht alle hochauflösenden Kalibratoren mit mechanischer Umschaltung 
arbeiten mit KVDs. Kalibratoren wie der Fluke 332, 335, 343 und andere 
arbeiten nicht mit einem Spannungsteiler zum einstellen, sondern mit 
einem einstellbaren Widerstand. Bild 1 zeigt das Prinzip. Der Vorteil 
ist, dass man weniger Widerstände zum kalibrieren hat. Das pdf zeigt den 
R_readout. Einzelne Dekaden bestehen dort aus nur vier statt elf 
Widerständen.
Da du, chris, das ganze ja eh zum aktiven kalibrieren brauchst wäre es 
vielleicht eine Alternative bei der man sich einen Teil des Aufwands 
spart.

Falls Interesse besteht, kann ich das ganze Service Manual vom 332 
hochladen. Es ist aber über 17MB groß. Ich habe es nirgends sonst 
gefunden. Wenn ich mich recht erinnere hab ich es von der Fluke Seite. 
Aber seit dem Fluke bei den Manuals aufgeräumt hat sind viele Manuals 
nicht mehr auffindbar.

LG Christian

von Arc N. (arc)


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Abdul K. schrieb:
> Soweit ich weiß, ist 'der Widerstand' eine nicht ganz genaue Sache. Das
> wird irgendwann nichtlinear werden. Also so auf dem Niveau der PTB -
> nicht auf unserem ;-)

Sollten sich e und h ändern, gibt's andere Probleme...

Rk = h / e^2
h = Plancksches Wirkungsquantum
e = Elementarladung
Rk = von-Klitzing-Konstante = 25 812.807 557(18) Ohm

http://www.cryogenic.co.uk/products/measurement/qhr.asp
http://www.mintl.com/DC/Products/Resistance/Quantum_Hall_System


>
> Mit Ölen kenn ich mich auch nicht sonderlich aus. Im Rahmen meiner
> bescheidenen Kenntnisse tippe ich auf Silikonöl oder Spezial-Öl für
> Transformatoren.

von Volker (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Falls Interesse besteht, kann ich das ganze Service Manual vom 332
> hochladen. Es ist aber über 17MB groß.

Das wär nett!

von Christian L. (cyan)


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Volker schrieb:
> Das wär nett!

Na, dann mach ich's mal. Falls es zu groß ist muss einer der Moderatoren 
es halt wieder löschen.

LG Christian

von chris (Gast)


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Die 4-4-2-1 Schaltung ist interessant hat mich auf einen weitere Idee
sowie auf ein Problem gebracht.

Diverse goldbeschichtete Schalter haben einen Schaltstrom von 0.1V - 
10µV.
Bei 10V Eingangsspannung sowie 7 Dekaden habe und wenn die letzte Dekade
enstprechend vor den Widerständen geschaltet wird passt es. Bei 8 
Dekaden aber nicht mehr welche ich eigentlich herstellen wollte und auch 
das daß
ich vor der letzten Dekade schalten muss und nicht hinterher hatte ich 
nicht bedacht. Hier liste ich mal die Ausgänge jeder Dekade:
10V-> 1V 100mV 10mV 1mV 100µV 10µV 1µV
Im Nachhinein erklärt es auch, aus welchem Grunde es nur 7 Dekaden gibt
und auch da sind die Schaltpläne nur vereinfachte equivalenzen. Hatte 
nicht
damit gerechnet.
Was das konkret jetzt für einen 28-30Bit ADC heisst ist, daß ich eine
hochgenaue 100V Spannung brauche um dann mit einem Frequenzgenerator
Rauschen einzustreuen. Sollte machbar sein, verwirft aber ein bisschen
meine bisherige Planung.

von chris (Gast)


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Habe gerade entdeckt daß KVM 1999 !!! patentiert wurde.
Wenn man genug Geld hätte dann würde es reichen
alte Sachen zu patentieren um das Geld zu vervielfachen.

von chris (Gast)


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Sorry KVD Kelvin Varley Divider, ein Schreibfehler.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nein! Was veröffentlicht wurde, kann nicht mehr patentiert werden.

von chris (Gast)


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Also, mit 5-2-2-(1) Widerständen lässt sich etwas einsparen.
KVD bin ich auf 6 Trimmern sowie 33 Widerständen je Strang gekommen +
1 Trimmer und 4 Widerstände zum Abgleiches des Stranges.
Mit 5-2-2 Lösung bin ich bei 24 Widerständen sowie 3 Trimmern je Dekade
und ca 1/3 für den letzten einer.

Soll ich einen Schaltplan hier reinstellen, oder nicht. Wenn es
für andere interessant ist, dann zeichne ich den, ansonsten baue ich es
laut meinen Notizen auf und zeichne keinen detailierten Schaltplan.
5-2-2-(1) ist mit dip-switches aufgebaut.

Die ersten zwei Stufen sind als KVM aufgebaut, der Rest als 5-2-2-(1),
ca 200 Widerstände sowie 15 Trimmer, ca 50€ an Kosten.

Chris.

von Anja (Gast)


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chris schrieb:
> Soll ich einen Schaltplan hier reinstellen, oder nicht. Wenn es
> für andere interessant ist, dann zeichne ich den, ansonsten baue ich es
> laut meinen Notizen auf

Schaltplan wäre für mich interessant. (es reicht auch die eingescannte 
Skizze). Obwohl ich wenn ich was aufbaue werde ich sowieso (gleiche) 
S102 oder Z201 Präzisionswiderstände für die ersten 2 Stufen verwenden. 
Und das ganze dann a la Mini_Metro_Lab oben aufbauen.

Gruß Anja

von chris (Gast)


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Für den Schaltplan wird es noch dauern, inzwischen mal als 
Diskussionsbasis.
Widerständen Royal Ohm 0.6W 0.1% 10ppm mit geringem Rauschen welche ich 
zusätzlich selektieren werde. Präzisionstrimmer 10 oder 15  Drehungen 
mit
50ppm. dip-switch mit Tristate muss ich mir erst noch eine Lib machen.
2:1 ist in Wirklichkeit 2.2:1 , 2:1 zum 1.1.

von chris (Gast)


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So sollte es dann weitergehen.

von chris (Gast)


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Keine Kritik, Anregung ?

von Anja (Gast)


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chris schrieb:
> Keine Kritik, Anregung ?

Sorry, aber so ganz verstanden habe ich die Schaltung noch nicht.
Müßte bei der 5:2:2:1 Schaltung nicht der höchstwertigste Zweig den 
niederohmigsten Widerstand haben? also unten die 100 Ohm als Faktor 5 
und dann 250 Ohm als Faktor 2?

Und die vielen Potis schrecken mich auch ab.

Gruß Anja

von chris (Gast)


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Anja schrieb:
> chris schrieb:
>> Keine Kritik, Anregung ?
>
> Sorry, aber so ganz verstanden habe ich die Schaltung noch nicht.
Es wäre nett gewesen wenn du das geschrieben hättest, ist ein Zeichen
das sher warschinelich was falsch ist.

> Müßte bei der 5:2:2:1 Schaltung nicht der höchstwertigste Zweig den
> niederohmigsten Widerstand haben? also unten die 100 Ohm als Faktor 5
> und dann 250 Ohm als Faktor 2?
Stimmt, peinlich.

>
> Und die vielen Potis schrecken mich auch ab.
>
> Gruß Anja

Die Widerstände sind auf 0.1% genau, sprich ein 10k Widerstand hat einen 
maximalen Fehler von 20 Ohm oder 200 Ohm für einen 100K Widerstand.

Mit der Schaltung und einem 1K Poti ist es möglich den 10k Wert, aus dem 
dann 9.097272727 k wird, um maximal 8 Ohm zu trimmen, mit einem 5k Poti 
sind 39.5 Ohm möglich.
Dies jetzt ohne Einbeziehung von Tolleranzen der Bauteile
selbst, das müsste ich noch nachrechnen. Auch der PPM des Poti wird so 
runtergeteilt. Mit einem 10K parallel zum 5K Poti wären es ca 30 Ohm.
Die +-100 Ohm Tolleranz beim 100k machen ca +-1.65 Ohm beim 10k aus.
Auch damit kann man mit kleinen zusätzlichen Fixwiderständen die 10k 
Widerstände angleichen, sodaß ich zum Schluss, da die Potis ja in Serie
sind ca max 1.5-2 Ohm anpassen kann für Alterung usw, naja Kalibrierung
halt.

von chris (Gast)


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Die ersten zwei Stufen müssen mit über 200k anstelle der 100k gemacht 
werden,
ansonsten ist die erforderliche Genauigkeit nicht erreichbar, die dritte
Stufe kann mit 100k gemacht werden. Wo ich noch nachforschen muss ist,
ab wann und mit welchem Wert ein Widerstand im GND eingefügt wird, was
ja auch Sinn macht bei niederen Spannungswerten.
Ich sehe schon, es macht wenig Sinn hier den Schaltplan reinzustellen.
Sollte jemand so einen brauchen, bitte innerhalb 5 Tage melden.
Alterung der Widerstände ist 1000 Stunden, also ca 3 Monate, Preis ca
50€ ohne Gehäuse.
Die Arbeit ist fast dasselbe, ob ich einen oder mehrere mache.

von Anja (Gast)


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chris schrieb:
> Alterung der Widerstände ist 1000 Stunden, also ca 3 Monate,

Denk dran die Widerstände brauchen keinen Schlaf. Also bei mir sind die 
1000 Stunden rum wenn die 6 Wochen am Stück durchgearbeitet haben.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Bzw. die werden ja alle 2 Stunden für 90 Minuten belastet und dann 
können sie sich wieder 30 Minuten ausruhen.

Gruß Anja

von chris (Gast)


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4KW Lieferzeit für die nichtinduktive Version der Widerstände, die 
normalen
sind lagernd, Preis ist wirklich nur minimal höher.
1KW für die Selektierung
0.2KW für die Reinigung sowie Trocknung.
0.4KW für den Aufbau der Gerätes

Mit Alterung, Nachmessen, gealterte spares einsetzen, 3 Tage warten 
wegen Stress des Lötens, Nachmessen, Kalibrierenn kommt es eben zu 
dieser Zeit. Ein 10ppm KVD ist sicherlich viel schneller realisierbar, 
da braucht
man sich auch keine Alterung zu machen, 0.1ppm ist eben aufwendiger und
man kommt auch noch ohne Poti für einzelne Widerstände aus.

von chris (Gast)


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Hier eines für 10ppm was ich mir aufgebaut habe, inklusive der
Hilfsschaltung zur Auswahl der Widerstände mit einem DMM.

von Neugeret (Gast)


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chris schrieb:
> Ein 10ppm KVD ist sicherlich viel schneller realisierbar,
> da braucht man sich auch keine Alterung zu machen, 0.1ppm ist eben
> aufwendiger und man kommt auch noch ohne Poti für einzelne Widerstände aus

Wurde das Ziel von 0.1ppm jemals erreicht?

von Anja (Gast)


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Siehe Fluke 720A
(ja: nach vorherigem "Selbstabgleich")

Gruß Anja

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