Forum: Ausbildung, Studium & Beruf E-Technik Studium/Beruf passend/erstrebenswert?


von Guest (Gast)


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Hallo,
um direkt mal mit der Tür ins Haus zu fallen, ich wollte von euch 
wissen, wie ists Elektrotechnik zu studieren und dann später in dem 
Bereich zu arbeiten?

Naja, gut, vielleicht doch erstmal etwas zu meiner Person. Ich bin 17 
Jahre alt und besuche die 12. Klasse eines bayrischen Gymnasiums. Dank 
der Sparpolitik mache ich also dieses Jahr mein Abitur, notentechnisch 
siehts ganz passabel aus finde ich, also ich steuere momentan so auf 
einen Abischnitt von 1,4 zu. Vorallem in Mathe und den 
Naturwissenschaften bin ich gut.
Abgesehen von der Schule habe ich mit 13 oder 14 Jahren angefangen zu 
programmieren, "spreche" jetzt vorallem C und AVR ASM. Habe dann einiges 
mit AVR gemacht (daher auch das AVR ASM) und auch mit PLDs, also FPGA 
und co. Mein letztes größeres Projekt war es, ein PSP (->Spielekonsole) 
Display mit einem CPLD anzusteuern, das läuft auch ganz vernünftig. Im 
moment bin ich an einem ARM Board. Wollte schon lange mal mit ARMs 
arbeiten, habe dazu auch schon ein PCB (AT91SAM9XE) gebastelt und das 
nun hier liegen, aktuell ist gerade meine Facharbeit wieder dazwischen 
gekommen, habe das ganze also noch nicht aufgebaut. Grundsätzlich gehe 
ich gerne an meine Grenzen (daher auch der ARM9), und wenns dann nicht 
ganz hin haut ist es auch ok, aber ich finde nur wenn ich meine eigenen 
Grenzen ausreize lerne ich was dazu.
Ich habe mir soweit alles einigermaßen selbst beigebracht, Informatik in 
der Schule kann man ja bekanntermaßen in den Wind schießen. Wo es bei 
mir noch RIGHTIG fehlt ist Analogtechnik.
Nunja, ich habe einfach riesigen Spaß daran eigene Hardware aufzubauen, 
etwas mit eigenen Händen gemacht zu haben, von Grund auf neues zu 
designen, vorallem die Verbindung von Hard- und Software hat es mir 
angetan. Was ich nicht gerne mache ist mit riesigen SDKs zu arbeiten, 
die jede Funktion 10 mal im Framework haben und man nur Funktions-raten 
betreibt.
Nunja, das Fach, was (vermute ich) am nächsten an meine Hobbies rankommt 
ist eben die Elektrotechnik. Ist dem so? Ist eTechnik studieren cool? 
Ist eine Uni da wegen irgendwas besonders bekannt? (TUM ist in der nähe, 
daher wäre die naheliegend)
Und wie sieht es im Beruf aus? Ein Lehrer hat empfohlen mal die Leute zu 
fragen, die schon lang im Beruf sind, und die Idee find ich gut! Also, 
wie siehts aus? Lässt sichs in der eTechnik aushalten, oder verzweifelt 
man nach ein paar Jahren? Erzählt doch bitte einfach mal was ihr denkt, 
ich bin für alles dankbar! Meint ihr ich bin für sowas geeignet? Ach, 
ich habe tausend Fragen, überrascht mich mit eueren Antworten!

Und vielen Dank, dass ihr den ganzen Text gelesen habt! :]

von Micha 3.0 (Gast)


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Wenn das stimmt was Du da schreibst und Du auch noch Freunde in der 
Reellen Welt hast.
Dan mach ein E-Technik Studium. Die TUM ist da die richtige. Da kommst 
auch Du noch an deine Grenzen. Auch in Mathe.

Viel Erfolg

von Michael S. (technicans)


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Wenns dir Spaß macht, mach es. Einen Beruf ohne Spaß auszuüben macht
nur krank. Mach dich aber darauf gefasst das du nötigenfalls deinem
Job hinterher ziehen muss wie ein Nomade. Irgendwo sesshaft werden,
ein Haus bauen(oder kaufen) und dann (oder auch schon vorher) eine
Familie gründen sind dann wie ein Klotz am Bein.
           Und eine Garantie Karriere zu machen gibts da genauso
wenig wie in anderen akademischen Berufen.
Vorsichtshalber würde ich dir empfehlen ein duales Studium zu
absolvieren.

von Guest (Gast)


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Danke :) . Wie siehts denn da mit Fächern aus, also ich hab schonmal mit 
einem Bekannten meiner Eltern geredet und der hat gemeint, man kommt 
auch mit dem ganzen Digitalzeug in Kontakt. Ich meine, das was ich aus 
der Analogtechnik kann ist auch ok und so, aber ist das denn das 
richtige Fach, wenn man mehr mit Mikrocontrollern/-prozessoren, 
(Digitaler) Logik und co. machen will? Dass es am Anfang viel Analogzeug 
ist habe ich schon aus dem Chat mitbekommen, aber gehts NUR darum?

von Bernhard (Gast)


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>wie ists Elektrotechnik zu studieren und dann später in dem Bereich zu >arbeiten?

Ich find's klasse, habe das Hobby zum Beruf gemacht

>Abischnitt von 1,4

Dann bist du besser als ich damals

>Wo es bei mir noch RIGHTIG fehlt ist Analogtechnik.

Da würde ich auch empfehlen wie mit du es mit dem ganzen Digitalkram ja 
schon machst selbst was zu bauen. Es gibt Leute die haben ausstudiert 
und kommen immer noch nicht mit einfachen Analogsachen zurecht.

>Nunja, das Fach, was (vermute ich) am nächsten an meine Hobbies rankommt
>ist eben die Elektrotechnik. Ist dem so?

Klingt ziemlich so!

>Ist eTechnik studieren cool?

Leider nein! Hoher Freak/Nerdfaktor, der nur von den Maschinenbauern 
noch übertroffen werden kann. Dafür steht man Job- und Gehaltsmäßig 
später gut da. Mir geht es mit E-Technik bezüglich Spaß an der Arbeit + 
Zukunftsaussicht + Gehalt in meinem Freundeskreis mit am Besten. Das 
entschädigt für die fehlende Coolness :-)

>mal die Leute zu fragen, die schon lang im Beruf sind

OK da muss sich hier mal jemand anders zu Wort melden, so lange ist das 
bei mir noch nicht

>Meint ihr ich bin für sowas geeignet?

Meine Meinung: Wer das wirklich will, der schafft das auch.

von Bernhard (Gast)


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>Wie siehts denn da mit Fächern aus

Mach dich darauf gefasst, dass viel Theorie im E-Technik Studium ist. 
Wirkliches Programmieren oder Erstellen von Schaltungen kommt im Studium 
ganz wenig vor!

von Ing37J_HardwareSoftwareEntwickler (Gast)


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Hallo Guest,

egal ob Konditor, Grafiker, Ing oder Kindergärtner. Das Wichtigste ist 
die Motivation. Sternekochs sind keine Sternekochs, weil sie größere 
Geschmacksnerven haben.

So wie Du das schreibst hast Du genau diese Voraussetzungen. Deine 
bisherigen Erfahrungen sind für einen Schüler sehr sehr gut. Respekt!

Das Zeugnis scheint zu stimmen. Die Motivation ist da. Clever scheinst 
Du zu sein.

E-Technik Studium/Beruf passend/erstrebenswert?
ja.


Allerdings gibt es sehr viele möglichen und sehr unterschiedliche 
Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Kollegen und Chefs. Ich habe Glück. 
Aber das nicht überall so.
Und wenn Du innerhalb x Tagen eine Elektronik mit ARM für den Kunden zum 
Laufen bringen musst, ist das nochmals was anderes, wie wenn Du 
nachmittags mit einem ARM Board zum Vergnügen rumspielst.
Aber es wird auch ab und zu einige Projekte geben, die gut laufen und wo 
Du dann sagen kannst: "Dies und das haben wir hinbekommen".

Vielleicht wäre ja auch ein 1-2 wöchiges Praktikum in einer Ing.Bude 
etwas für Dich, um mal zu sehen, wie der Alltag aussieht.

Viel Glück!

von Guest (Gast)


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>> Ist eTechnik studieren cool?
> Leider nein! Hoher Freak/Nerdfaktor, der nur von den Maschinenbauern
> noch übertroffen werden kann. Dafür steht man Job- und Gehaltsmäßig
> später gut da. Mir geht es mit E-Technik bezüglich Spaß an der Arbeit +
> Zukunftsaussicht + Gehalt in meinem Freundeskreis mit am Besten. Das
> entschädigt für die fehlende Coolness :-)
Ach, das ist kein Problem, ich meinte eher cool für den Studenten. 
Sprich, macht es Spaß? Wie es nach außen wirkt, um das mal so 
auszudrücken, ist mir ehrlich gesagt nicht sooo wichtig solang ich auf 
meine Kosten komme.

>>Wo es bei mir noch RIGHTIG fehlt ist Analogtechnik.
> Da würde ich auch empfehlen wie mit du es mit dem ganzen Digitalkram ja
> schon machst selbst was zu bauen. Es gibt Leute die haben ausstudiert
> und kommen immer noch nicht mit einfachen Analogsachen zurecht.
Mache ich auch, das ist aber für mich recht schwer zu überblicken, weil 
es gefühlte zigtausend Dinge zu beachten/wissen gibt, die man irgendwie 
alle auf einmal braucht. Wenn ich etwas mit Mikrocontroller mache, dann 
weiß ich wie ich es angehen muss (naja, zumindest bei manchen), analog 
müsste man so viele Bauteile kennen um auf eine halbwegs gute Lösung zu 
kommen. Aber man lernt ja mit der Zeit.

> Vielleicht wäre ja auch ein 1-2 wöchiges Praktikum in einer Ing.Bude
> etwas für Dich, um mal zu sehen, wie der Alltag aussieht.
DAS ist eine gute Idee, darauf bin ich (Brett vorm Kopf wie immer) 
garnicht gekommen. Da werde ich mal gucken ob ich das irgendwo machen 
kann :) Danke!

> Mach dich darauf gefasst, dass viel Theorie im E-Technik Studium ist.
> Wirkliches Programmieren oder Erstellen von Schaltungen kommt im Studium
> ganz wenig vor!
Naja, das habe ich ehrlich gesagt schon vermutet, das ist aber irgendwie 
in (fast?) jedem Studienfach so, habe ich zumindest so mitgekriegt.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Würde mich kurz fassen

Wenn Du Adequate BEZIEHUNGEN hast , der Dir einen Job besorgen kann , 
kann man es in Betracht ziehen , sonst lass es ..

Kurzgefasst , unter 30 zu wenig Berufserfahrung , über 30 zu alt und die 
Lage auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure wird in der Zukunft eher 
schlechter als besser ,viel  mehr ist da nicht zu sagen ..

von Thomas B. (detritus)


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Mach es. Vor allem in den höheren Semestern und Abschlussarbeiten macht 
man echt coole Sache, und durch die unteren muss man halt durch ;)

Die Jobchancen sind auch klasse! Lass dir da nix einreden.

von QWERTZ (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Die Jobchancen sind auch klasse! Lass dir da nix einreden.

Wohl wahr. Die E-Technik ist sozusagen die mit Abstand größte Königin 
unter den Ingenieurdisziplinen bei den Jobchancen, da sie recht wenig 
beworben wird bzw. nicht durch den VDI verraten wird/wurde wie es beim 
Maschinenbau der Fall ist/gewesen ist.

von Mine Fields (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Wenn Du Adequate BEZIEHUNGEN hast , der Dir einen Job besorgen kann ,
> kann man es in Betracht ziehen , sonst lass es ..

Beziehungen hat man nicht, Beziehungen macht man. Im Studium gibt es 
dafür ausreichend Möglichkeiten.

@guest: Mit CPLD, Controllern etc. wirst du im Studium in den ersten 
Semestern fast nichts zu tun haben. Das ist erst einmal graue Theorie. 
Wenn du die Oberstufenmathematik liebst, kommst du aber damit klar. Wenn 
dir das weniger Spaß machst musst du dich eben durchbeißen. Am Ende 
lohnt es sich schon.

von Herbert (Gast)


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Ich bin verwundert. Keiner hat den kleinen Wehrmutstropfen erwähnt:
Beitrag "Spiegel-Artikel die 2te: Mit Karacho in den Schweinezyklus"

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Herbert schrieb:
> Ich bin verwundert. Keiner hat den kleinen Wehrmutstropfen erwähnt:
> Beitrag "Spiegel-Artikel die 2te: Mit Karacho in den Schweinezyklus"

Sicher weil viele denken das das ein erfundener Mythos ist.

Müsste ich mich heute neu entscheiden, käme außer E-Technik in Betracht:

Chemie - auch extrem anspruchsvoll - ich musste neulich erst einem 
Ingenieur in meiner Abteilung den Unterschied zwischen idealen und 
realen Gasen erklären - er hatte ein Modell (falsch) mit idealen Gasen 
gestrickt und ich musste Ihn aufklären das Luft kein ideales Gas ist - 
das konnte man aber von einem E-Techniker auch nicht erwarten.

Also je nachdem, was du wissen willst.

:-)

E-Technik ist insofern cool, das man viel davon versteht wie die Technik 
um uns herum funktioniert.

von Streber (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> Chemie - auch extrem anspruchsvoll - ich musste neulich erst einem
> Ingenieur in meiner Abteilung den Unterschied zwischen idealen und
> realen Gasen erklären

Tja Juri,
leider sind das aber physikalische Erklärungsmodelle. Macht aber nichts, 
Hauptsache anderen Leuten erklären können wie die Welt funktioniert.

peinlich, peinlich...

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Moin,

bin jetzt 17 Jahre als E-Techniker im Job. Naja, ich hatte zumindest 
E-Technik studiert und wollte mein Hobby - die Analogtechnik - zum Beruf 
machen. Daraus wurde nichts. Aufgrund einer Rezession Anfang der 90er 
wurde ich in die Software gedrängt, wo ich nie hin wollte. Ich habe dann 
bis Mitte 2000 in der Softwaretechnik gearbeitet und hatte vor 6 Jahren 
die Möglichkeit, in die Digitaltechnik (FPGAs) zu wechseln. So um 2009 
hatte ich festgestellt, dass ich zwar noch recht fit bin, aber die 
Studies von der Uni mir richtig Konkurrenz machten. Dann habe ich mir 
Gedanken gemacht, andere Kompetenzen aufzubauen. Und nu werde ich 
Lehrer. Macht Spass, ist sicher und man hat auch viel Freizeit. Als 
E-Techniker mit 50 wurden viele meiner Arbeitskollegen zum Spielball der 
Entscheider und einige haben die Arschkarte gezogen.
Rückblickend kann ich sagen: E-Technik ist nicht verkehrt. Arbeite in 
den Job, aber mach dir Wohl oder Übel im fortgeschrittenen Alter 
Gedanken, einen sicheren Weg zu suchen. Mit einem technischen Beruf ist 
das nicht so schwierig.
Rosa

Ps: Jaja, jetzt kommt's wieder! Lehrer will'ste werden? Mit dem Pack von 
heute? Blubber, blubbb...

von Michael S. (technicans)


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Wenn mans als Lehrer richtig macht, gibts da auch kein Problem.
Wann wird nicht als Pack geboren, sondern zum Pack erzogen bzw.
gemacht.

von ET-Tutorials (Gast)


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Die Hauptsache ist, der (künftige) Job macht Spaß.

Ein E-Technik-Studium hat aber wenig mit Schaltungsentwicklung und noch 
weniger mit Löten zu tun.
Im Studium geht es um Mathe, Mathe und - Du hast es erraten - Mathe.

Die Disziplinen heißen zwar Nachrichtentechnik, Regelungstechnik, 
Hochfrequenztechnik, Energietechnik, ...

Letztendlich wird aber gerechnet und nicht gelötet.

Die Technik zu verstehen, macht aber Spaß, die Jobmöglichkeiten sind 
vielseitig.

Kleine Anmerkung:
Rosa hat mit seiner aber Mahnung recht.

Man sollte aufpassen, nicht in eine reine Spezialistenrolle gedrängt zu 
werden. Hier ist die Luft für ältere ziemlich dünn.

Also während des Berufslebens auch einmal in den Bereich Marketing, 
Vertrieb, Business Developement, Projekt Management, ... reinschnuppern.

Also in die Bereiche, in denen (Lebens-)Erfahrung wichtig ist. Dann hat 
man auch als 50 Jähriger Spaß am Job.

BTW: Wenn Du einmal technisch reinschnuppern willst, ist vielleicht mein 
VIDEO-Kurs für Dich interessant:
http://et-tutorials.de/4585/kostenloser-elektrotechnik-video-kurs/

von Guest (Gast)


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So, zweiter Versuch. Beim ersten mal hab ich versehentlich F5 gedrückt, 
und weg war der Post :/ . Sorry dass ich gestern nicht mehr gepostet 
habe, musste weg und hab mich dann Schlafen gelegt als ich heim gekommen 
bin.

> Ich bin verwundert. Keiner hat den kleinen Wehrmutstropfen erwähnt:
> Beitrag "Spiegel-Artikel die 2te: Mit Karacho in den Schweinezyklus"
Ich kann das ja nicht beurteilen, aber ist das nicht bei den meisten 
Jobs so? Ich meine, z.B. hat uns ein Referendar (Lehrer im 
"Praktikumsjahr") mal erzählt, der Staat stellt mittlerweile nurnoch 
wenige Lehrer fest an, die leute die auf Lehramt studieren müssen ja 1,5 
Jahre lang ein Referendariat, also ein benotetes Praktikum machen, die 
greift sich der Staat alle, lässt sie arbeiten und stellt sie dann aber 
nicht ein.

> Chemie
ist leider nichts für mich. Ich schieb sowas nur ungern auf Lehrer, aber 
ich muss sagen im ersten Jahr Chemie hatte ich eine völlig inkompetent 
(sie hat am Elternsprechtag meine mom davon überzeugen wollen, dass ich 
nicht in ihrer Klasse bin). Dann im zweiten Jahr hab ich, um ehrlich zu 
sein, nicht wirklich zugehört. Vorletztes Jahr hab ich mich dann mehr 
reingehängt, wurde auch besser aber es fehlen halt einfach die 
Grundlagen. Nun hab ichs abgewählt und gut ists.

Naja, die Frage ist, was außer eTechnik könnte ich noch machen? So auf 
Anhieb, naja, Maschinenbau ist ja jobmäßig auch nicht viel besser. 
Ansonsten Mathe/Physik, vielleicht? Informatik stelle ich mir recht 
langweilig vor, wäre aber grundsätzlich noch in Betracht zu ziehen.
Gesellschaftswissenschaftlich bin ich nicht wirklich begabt (Geschichte, 
Religion, Sozialkunde, ...) und es macht mir auch keinen großen Spaß.
Sprachlich bin ich auch nicht so der Bringer, englisch geht ganz gut, 
das ist wohl Bekannten von mir zu schulden, aber sobald ich irgendwas 
interpretieren soll dreht sich mir der Magen um.
Noch schlechter bin ich eigentlich nur in Kunst und Sport ^^.

> Letztendlich wird aber gerechnet und nicht gelötet.
Damit war zu rechnen (mind the pun), aber alle anderen Fächer sind ja 
noch theoretischer.

Einen sicheren Job hat man doch eigentlich nur beim Staat oder nicht?

von Wilhelm F. (Gast)


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Guest schrieb:

> Einen sicheren Job hat man doch eigentlich nur beim Staat oder nicht?

Wie kommst du denn darauf??? Vielleicht Altverträge, die in 10 Jahren in 
Pension gehen, und seit 1970 da sind.

von Herbert (Gast)


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> Dann habe ich mir
>Gedanken gemacht, andere Kompetenzen aufzubauen. Und nu werde ich
>Lehrer. Macht Spass, ist sicher und man hat auch viel Freizeit.

Äh, Deine Aussage widerspricht sich aber grundsätzlich mich meinen 
Erfahrungen und von jedem den ich kenne, der den selben Weg hinter sich 
hat.Deshalb vermute ich jetzt einfach mal, dass Du eine 
"Bezahlschreiber" vom VDI bist.
Die Weiterbildung zum Berufsschullehrer ist der Hammerstress bei dem es 
kein freies WE mehr gibt und die nächsten 3 Jahre nach dem Ref. wird es 
nicht besser.

Mal ganz abgesehen von den nicht mehr bezahlbaren, dann ausstehenden 
Pensionen für Beamte, die im Jahr 2030 um die 300Mrd. Eur/Jahr 
ausmachen, was in der Jetzt-Zeit dem gesamten Bundeshaushalt entspricht.

von Smörre (Gast)


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> Dann habe ich mir
>Gedanken gemacht, andere Kompetenzen aufzubauen. Und nu werde ich
>Lehrer. Macht Spass, ist sicher und man hat auch viel Freizeit.

> Äh, Deine Aussage widerspricht sich aber grundsätzlich mich meinen
> Erfahrungen und von jedem den ich kenne, der den selben Weg hinter sich
> hat.Deshalb vermute ich jetzt einfach mal, dass Du eine
> "Bezahlschreiber" vom VDI bist.
kommt mir auch etwas so und entspricht auch meinen Erfahrungen.
Wenn Lehrer werden willst, brauchst Du normalerweise ein Lehramtsstudium 
und genau diese Leute werden bei der Stellenvergabe auch vorgezogen - 
das heißt Du brauchst sehr viel Glück als Quereinsteiger.

von Smörre (Gast)


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> Wenn Du Adequate BEZIEHUNGEN hast , der Dir einen Job besorgen kann ,
> kann man es in Betracht ziehen , sonst lass es ..
allerdings, das ist vollkommen richtig!
Du kannst natürlich auch noch Etechnik studieren, wenn eine Bedingung 
stimmt.
Dreimal darfst Du raten, wie diese Bedingung heißt :)

von Wurst_Mit_Senf (Gast)


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Smörre schrieb:

> Wenn Lehrer werden willst, brauchst Du normalerweise ein Lehramtsstudium

Vor nicht allzu langer Zeit hat das Land BaWü noch Ings. als 
Quereinsteiger zum Berufsschullehrer gesucht. Es gibt auch an manchen 
FHs direkte weiterführende Semester, die für die BS qualifizieren. 
Außerdem ist meine Erfahrung, daß die Lehramtsstudenten mehr rumjammern, 
weil sie keine Ahnung haben, was ein Ing-Studium so alles abverlangt. 
Die (fertigen) Lehrer, die ich kenne, haben einen lässigen Job. Das 
gejammere kommt auch von denen, ist aber vollkommen unberechtigt!


Also Guest, hier nochmal meine Meinung:
Wenn du ehrlich Interesse an der Elektronik/Elektrotechnik hast, dann 
ergreife das Studium! Doch wisse: Durch die jahrelange Theorie kannst du 
ganz schnell die Lust an der Sache verlieren! Und schon gar nicht kann 
dir hinterher ein Arbeitsplatz in diesem Bereich garantiert werden!
Aber: Das Studieren kostet heute mehr Geld denn je, ist meiner Meinung 
nach aber ein wichtiger Schritt in der persönlichen Entwicklung. 
Vielleicht willst du hinterher gar nicht mehr in der Elektronik arbeiten 
und hast dich zwischendurch umorientiert. Das kann alles passieren, 
zumal immer neue Fachgebiete erfunden werden (regenerative Energien, 
Smartphones, etc. pp.), die auch reizvoll sein können, weil sie fachlich 
angrenzen, aber nicht direkt mit Elektronik zu tun haben.
Wichtig ist, daß du mit wachem Geist durch das Studium gehst, Chancen 
erkennst und ergreifst, wenn sie dir hilfreich in deinem Werdegang 
erscheinen. Und keinesfalls darfst du vergessen, nie den Mut zum 
Weitermachen zu verlieren! Du wirst oftmals starke Nerven brauchen - 
sowohl im Studium, um nicht vorzeitig die Flinte in den Rhababer zu 
werfen, als auch im Beruf, wenn diene Arbeit nicht geschätzt wird und 
hinter heißer Luft, die einige Laberbacken erzeugen, verschwindet. 
Nichtsdestotrotz hast du mit dem erworbenen Wissen nach dem Studium die 
Möglichkeit, wirklich coole Sachen machen zu können, die dich begeistern 
werden. Aber das ist leider viel zu oft die berufliche Ausnahme als die 
Regel.
Wie gesagt: Wenn du es unbedingt willst, mach es! Und laß dir da bloß 
von keinem reinreden! Die Jobchancen sind nicht rosig, aber auch nicht 
schlecht.

Noch eins: Fall bloß nicht auf irgendwelche "Rankings" oder die 
Werbesprüche der Hochschul-Marketingleute rein! Die Wollen dich nur 
fangen, damit sie deine Studiengebühren und die staatlichen Subventionen 
kassieren können. Hinterher kommt dann möglicherweise ein böses 
Erwachen. Sieh dir vielleicht ein paar Hochschulen (besser viell. Unis) 
an und entscheide nach deinem Eindruck - aber nicht nach bestem 
Hochglanzprospekt.
An Hochschulen kann ich dir leider keine nennen, an meiner ehemaligen 
wurde der Fachbereich weggekürzt.

Und noch eins: Beschäftige dich, wann immer du Zeit hast, neben dem 
Studium mit den Sachen, die dich interessieren! Das bringt dich 
gegenüber Mitstudenten weiter, die nur das Standard E-Technik-Studium 
durchziehen, weil sie gerade mal in den naturwiss. Fächern gut waren. 
Nur so als Tip aus meiner bescheidenen Erfahrung ;-)

Viel Glück bei deinen ersten beruflichen Schritten!

von Guest (Gast)


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> Die Jobchancen sind nicht rosig, aber auch nicht
> schlecht.
Gibts denn irgendwas technisches bei dem es in der Richtung besser 
aussieht?

> Viel Glück bei deinen ersten beruflichen Schritten!
Danke! Also an alle, danke für die freundlichen Antworten! :)

Noch was, das mit der VDI verstehe ich nich so ganz. Was machen die 
denn? eine Gewerkschaft scheint es ja nicht zu sein. wo ist da das 
Problem mit dem Maschinenbau? Wieso sollten leute von denen hier 
versuchen leute vom Studium abzuhalten?

von hyggelig (Gast)


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>Wieso sollten leute von denen hier versuchen leute vom Studium abzuhalten?
vergiss es. Hier im Forum sind recht viele Verschwörungstheoretiker 
unterwegs. Lass Dich durch die nicht beirren.

von Mine Fields (Gast)


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Guest schrieb:
> Gibts denn irgendwas technisches bei dem es in der Richtung besser
> aussieht?

Nein. Denn so schlecht, wie es hier geredet ist, ist es nicht. Mit 
E-Technik hast du auf jeden Fall deutlich bessere Chancen auf einen 
ordentlich bezahlten JOb als mit BWL, Jura oder Geisteswissenschaften. 
In den Bereich BWL kannst du auch völlig problemlos als Ingenieur 
wechseln - umgekehrt ist das völlig ausgeschlossen.

Wenn du dich nicht so sehr festlegen möchtest, kannst du auch Physik 
studieren. Aber das ist dann natürlich noch theoretischer. Und die 
Jobchancen können auch nicht viel besser sein.

Wichtig ist trotzdem, frühzeitig im Studium Kontakte zu schließen: Über 
Praktika, Werksstudentenverträge oder spätestens mit deiner 
Abschlussarbeit.

von asdf (Gast)


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hi,
wenn ein sprung ueber die landesgrenze kein ausschlusskriterium ist 
koenntest du dir ja das mal anschaun:
http://www.jku.at/content/e262/e242/e2380/e1721/
soweit ich aus deinem post herauslese koennte dich das interessieren... 
oder wenns eine FH sein soll gibts gleich ums eck was ganz aehnliches:
http://www.fh-ooe.at/campus-hagenberg/studiengaenge/bachelor-studien/hardware-software-design/
wies mit verleichbaren angeboten in deutschland ausschaut weiss ich 
leider nicht...

gruesse,
j

von Wurst_Mit_Senf (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Nein. Denn so schlecht, wie es hier geredet ist, ist es nicht.
Das ist abhängig vom jeweiligen Blickwinkel.

> Mit E-Technik hast du auf jeden Fall deutlich bessere Chancen auf einen
> ordentlich bezahlten JOb als mit BWL, Jura oder Geisteswissenschaften.
Nun ja, es kommt eben immer darauf an, wo man hineinrutscht. Ich kenne 
BWLer und Juristen, die ein Vermögen angehäuft haben, aber keinen 
(echten) Ingenieur - bis auf Rowan Atkinson - der ist aber wohl die 
Ausnahme und auch fachfremd unterwegs ;-)

> In den Bereich BWL kannst du auch völlig problemlos als Ingenieur
> wechseln
Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln, daß es so problemlos wäre. Als 
reiner Ing fehlt dir auf jeden Fall der Hintergrund dazu. BWL lernt man 
nicht im Ing-Studium. Höchstens sehr rudimentär.

> umgekehrt ist das völlig ausgeschlossen.
das stimmt wiederum ;-)

Guest schrieb:
> Gibts denn irgendwas technisches bei dem es in der Richtung besser
> aussieht?
Das kann man nicht pauschal sagen. Derzeit ist zu beobachten, daß es 
viele "Splitterstudiengänge" gibt, in denen E-Technik mit Informatik und 
Medienwissenschaften in einem Topf kräftig gemixt werden. Heraus kommt 
dabei nur vages Halbwissen. Besser, du machst ein "ordentliches" 
Grundlagenstudium, so wie eben E-Technik bzw. eine Spezialisierung 
davon.

> das mit der VDI verstehe ich nich so ganz. Was machen die
> denn?
Das ist ein Verein (e.V.), der sich als Interessenvertretung der Ings. 
verstanden sehen will. Sie machen ausgiebig Werbung an den Hochschulen, 
in der Öffentlichkeit und in ihrem Verbandsblatt, den VDI-Nachrichten, 
wie toll und hochbezahlt die Ings doch leben würden. In Wahrheit sitzen 
im Vereinsvorstand die Top-Manager der deutschen Top-Konzerne, die sich 
damit ihren billigen Ing.-Nachschub sichern wollen. Also einen 
Interessenvertretung der Konzerne unter anderem Deckmantel. Wirst du in 
deiner künftigen Hochschule auch mit konfrontiert.
Ach ja: Der Aufsschrei wegen des Fachkräftemangels ist hauptsächlich 
deren Marketing-Maschinerie zu verdanken.

hyggelig schrieb:
>> Wieso sollten leute von denen hier versuchen leute vom Studium abzuhalten?
> vergiss es. Hier im Forum sind recht viele Verschwörungstheoretiker
> unterwegs. Lass Dich durch die nicht beirren.
Und auch viele ignorante Leute sind hier unterwegs, die veilleicht in 
sicherer, gut bezahlter Position sitzen und solche Sprüche klopfen 
können. Wohl noch nie zwischen mittelmäßigen Zeitverträgen 
durchgehangelt, was?

von meine_meinung (Gast)


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Guest schrieb:
> Naja, die Frage ist, was außer eTechnik könnte ich noch machen?

Bei Deinen Kenntnissen vielleicht eher technische Informatik oder ferner 
evtl. Mechatronik (mit dem Ziel: Spezialisierung auf Steuerungstechnik 
unter Mitnahme von Wissen aus den anderen Disziplinen -> Verständniss 
der Gesamtanlage). Denn E-Technik ist weit gefächert, geht bis zur 
Energietechnik. Da müsstest Du Dich auf Automatisierungs- bzw. 
Computertechnik spezialisieren. Mir kommt Dein Profil so vor wie guter 
Programmierer mit Kenntnissen von E-Technik, um Schaltungen zu bauen/ zu 
verstehen (->techn. Informatik).
Aber am Ende kommts im Beruf so etwa aufs selbe raus, da die 
Schnittmengen sehr groß sind.

Betreff eines normalen Vollzeitstudiums:
Das mit den Jobchancen ist bissel wie pokern. Du weisst nie was in fünf 
Jahren gebraucht wird. Es kann z.B. auch sein, dass viel Chemie wegen 
hoher Energiepreise aus D weg geht oder mal wieder Krise ist, da sieht 
es für fast alle schlecht aus. Also geh danach was dir Spaß macht.
Mal abgesehen davon: Wenn Du das Studium durchziehst (vor allem die 
viele Theorie) mit Deinen (für Dein Alter hohen) Kenntnissen und diese 
noch ausbaust, musst Du Dir aber sowieso keine Sorgen machen. Gute Leute 
haben auch in Krisenzeiten keine Probleme. Bedenke nämlich eines: ET 
darf jeder Abiturient studieren auch wenn er lieber mit Puppen als AVR's 
spielt. Und mit Fleiß und Disziplin schaffens solche auch. Aber 
danach...


Betreff duales Studium/Praktikum:
Mach auf jeden Fall ein Praktikum. Bei Deinen Kenntnissen kannst Du dir 
bestimmt eine gute Firma raus suchen.
Für ein duales Studium (falls Du viel Praxis möchtest) stehen die 
Chancen da ebenfalls sehr gut. Dort darf übrigens nicht jeder Abiturient 
mit seinen Püppchen rein, weil die Firma auswählt. Allerdings ist es so:
Ein duales Studium dauert in der Regel 3 Jahre, davon sind 1,5 Jahre 
Praxis. Du hast nur 1,5 Jahre Theorie und wirst stark firmenspezifisch 
ausgebildet. Wechseln ist nachher nicht so einfach. Die Studenten werden 
in der Regel aber auch eingestellt. Auch ist diese Art Studium aufgrund 
der Kürze und der Verschulung (der BA's/dualen Hochschulen) bei manchen 
als nur als "bessere Ausbildung" angesehen.



P.S. Lass Dich hier im Forum nicht irre machen von den Älteren. Was ist, 
wenn Du fünfzig bist, weiss hier eh keiner. Und ehrlich gesagt bei einem 
1,4er Abi Schnitt (in Bayern!) würde ich eh im Anschluss zu einer 
(dualen) Hochschule. Alternativen wie Lehre o.ä scheiden bei Dir 
eigentlich aus.

von Mine Fields (Gast)


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Wurst_Mit_Senf schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>> Nein. Denn so schlecht, wie es hier geredet ist, ist es nicht.
> Das ist abhängig vom jeweiligen Blickwinkel.

Richtig. Aus einem objektiven Blickwinkel sieht es für Ingenieure recht 
gut aus. Dass hier ein paar Einzelne schlechte Erfahrungen gemacht haben 
und deshalb deren Blickwinkel etwas verzerrt ist, ist logisch, aber das 
ist ja genau das, was ich damit ursprünglich ausdrücken möchte.

Wurst_Mit_Senf schrieb:
>> In den Bereich BWL kannst du auch völlig problemlos als Ingenieur
>> wechseln
> Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln, daß es so problemlos wäre. Als
> reiner Ing fehlt dir auf jeden Fall der Hintergrund dazu. BWL lernt man
> nicht im Ing-Studium. Höchstens sehr rudimentär.

Ein Ingenieur ist natürlich nicht für jede Aufgabe aus dem Bereich 
geeignet. Das habe ich aber nicht behauptet. Ich habe doch sogar einige 
spezielle Bereiche genannt, in denen ein Ingenieur sich gegenüber einem 
BWLer relativ leicht durchsetzen kann.

Wurst_Mit_Senf schrieb:
> Nun ja, es kommt eben immer darauf an, wo man hineinrutscht. Ich kenne
> BWLer und Juristen, die ein Vermögen angehäuft haben, aber keinen
> (echten) Ingenieur - bis auf Rowan Atkinson - der ist aber wohl die
> Ausnahme und auch fachfremd unterwegs ;-)

Ich gebe dir da schon recht. Es ist möglicherweise schon schwerer, als 
Ingenieur in die obersten Regionen aufzusteigen. Obwohl natürlich viele 
Mittelständler in Deutschland von Ingenieuren geführt werden, und in 
diesem Fall verdienen die Leute sicher nicht schlechter als ein 
Topanwalt.

Für die große Masse ist das aber nicht relevant. Da geht es um einen 
Job, mit dem man problemlos sich und seine Familie versorgen kann und 
dabei noch finanziell unabhängig zu leben. Und dieses Ziel erreicht ein 
Ingenieur deutlich leichter als ein Jurist oder BWLer.

meine_meinung schrieb:
> Ein duales Studium dauert in der Regel 3 Jahre, davon sind 1,5 Jahre
> Praxis. Du hast nur 1,5 Jahre Theorie und wirst stark firmenspezifisch
> ausgebildet. Wechseln ist nachher nicht so einfach.

Das gehört eher in die Kategorie moderne Märchen. Die theoretische 
Ausbildung entspricht in etwa einem FH-Bachelor mit geringfügig gekürzem 
Umfang, da ist nichts firmenspezifisches dabei.

von Guest (Gast)


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Das mit dem dualen Studium habe ich mir überlegt. Ich will mich aber 
einfach nicht an eine Firma binden. Und wer weiß was in nem Jahr, in 5 
Jahren ist? ich weiß ja noch nicht mal was ich heute abend noch mache. 
Vielleicht ist eTechnik doch nicht das richtige, dann bin ich bei nem 
dualen studium so drinn dass ich nur schwerlich wieder rauskomme. Ich 
bin grundsätzlich keiner der den leuten einfach sagt "ich hab kein bock 
mehr, mir egal ob ihr geld investiert habt, ich bin jetzt weg".

> Für die große Masse ist das aber nicht relevant. Da geht es um einen
> Job, mit dem man problemlos sich und seine Familie versorgen kann und
> dabei noch finanziell unabhängig zu leben. Und dieses Ziel erreicht ein
> Ingenieur deutlich leichter als ein Jurist oder BWLer.
Hui, das ist schön zu hören! :) Weil genau das ist auch mein Ziel. Ich 
muss ja nicht superreich sein, wenn man sich so die normalen Sachen 
leisten kann ohne jeden Cent zweimal umzudrehen bin ich zufrieden.

> Aber am Ende kommts im Beruf so etwa aufs selbe raus, da die
> Schnittmengen sehr groß sind.
Deswegen würde ich ehrlich gesagt auch einen "normalen" Studiengang 
bevorzugen. Ich hab kein gutes Gefühl bei diesen Fächern die keiner 
kennt.


> P.S. Lass Dich hier im Forum nicht irre machen von den Älteren. Was ist,
> wenn Du fünfzig bist, weiss hier eh keiner. Und ehrlich gesagt bei einem
> 1,4er Abi Schnitt (in Bayern!) würde ich eh im Anschluss zu einer
> (dualen) Hochschule. Alternativen wie Lehre o.ä scheiden bei Dir
> eigentlich aus.
Ich ziehe ohnehin nur Studium (an einer Uni) in Betracht. Mir kommts so 
vor als ob ich die letzten paar Jahre völlig verschwendet habe. Seit der 
8. Klasse kommt in der Schule nurnoch Mist. Das wichtige hätt ich in 
einem Jahr auch lernen können finde ich. So kommts mir zumindest vor. 
Habe keine Lust mehr noch mehr Zeit zu verschwenden.

von Mine Fields (Gast)


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Guest schrieb:
> Das mit dem dualen Studium habe ich mir überlegt. Ich will mich aber
> einfach nicht an eine Firma binden. Und wer weiß was in nem Jahr, in 5
> Jahren ist?

Es ist nicht so, dass man an die Firma völlig gebunden ist. Nach den 
drei Jahren kann man gehen und etwas völlig anderes machen. Genauso kann 
man einfach danach einen Master machen. Wenn du aber an die Uni willst 
ist das wahrscheinlich nichts für dich.

Guest schrieb:
> Hui, das ist schön zu hören! :) Weil genau das ist auch mein Ziel. Ich
> muss ja nicht superreich sein, wenn man sich so die normalen Sachen
> leisten kann ohne jeden Cent zweimal umzudrehen bin ich zufrieden.

Ich denke du hast es begriffen, aber bevor mich andere wieder 
attackieren möchte ich noch einmal klarstellen: Zufliegen wird dir das 
ganze nicht. Das ist ein ganzes Stück harte Arbeit, bei der du auch im 
Studium schon einen gezielten Blick auf deine spätere Karriere richten 
musst. Du musst dich zwar noch nicht festlegen, dir aber schon gewisse 
Optionen offen halten. Durch die geschickte Wahl von Praktika und 
Schwerpunktthemen kann man da sehr viel steuern.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Für die große Masse ist das aber nicht relevant. Da geht es um einen
> Job, mit dem man problemlos sich und seine Familie versorgen kann und
> dabei noch finanziell unabhängig zu leben. Und dieses Ziel erreicht ein
> Ingenieur deutlich leichter als ein Jurist oder BWLer.

Schreiben Sie für den VDI oder wie darf ich Ihr Statement verstehen ??

Zwischen Ihren Aussagen und  der Realität klafft nämlich eine 
RIESENLÜCKE und das sage ich aus sowas wie Erfahrung ..

von Mine Fields (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Zwischen Ihren Aussagen und  der Realität klafft nämlich eine
> RIESENLÜCKE und das sage ich aus sowas wie Erfahrung ..

Nein, das passt schon. Deine Erfahrungen decken sich eben nur teilweise 
mit der Realität.

von Smörre (Gast)


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> Ich ziehe ohnehin nur Studium (an einer Uni) in Betracht. Mir kommts so
> vor als ob ich die letzten paar Jahre völlig verschwendet habe. Seit der
> 8. Klasse kommt in der Schule nurnoch Mist. Das wichtige hätt ich in
> einem Jahr auch lernen können finde ich. So kommts mir zumindest vor.
> Habe keine Lust mehr noch mehr Zeit zu verschwenden.
tja, wenn Du sowieso schon weißt, was und wo Du es machen willst, dann 
leg los.

> Ich denke du hast es begriffen,
leider nicht, aber das ist eine Frage des Blickwinkels und der verändert 
sich im Laufe des Lebens.

> aber bevor mich andere wieder
> attackieren möchte ich noch einmal klarstellen: Zufliegen wird dir das
> ganze nicht. Das ist ein ganzes Stück harte Arbeit, bei der du auch im
> Studium schon einen gezielten Blick auf deine spätere Karriere richten
> musst.
man nennt das auch Konkurrenz ... bedenke,andere wollen auch Karriere 
machen ... das Leben ist aber keine Karrierestraße, es gibt Sachen mit 
denen hätte man nie gerechnet, es gibt nichts was es nicht gibt.
Viel Glück.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> man nennt das auch Konkurrenz ... bedenke,andere wollen auch Karriere
> machen ... das Leben ist aber keine Karrierestraße, es gibt Sachen mit
> denen hätte man nie gerechnet, es gibt nichts was es nicht gibt.
> Viel Glück.

Deswegen würde ich niemanden ernsthaft empfehlen, BWL oder Jura zu 
studieren. Da gibt es viel mehr Konkurrenz, gerade wenn man Karriere 
machen möchte.

Im Ingenieursbereich ist das dagegen noch eher entspannt; man kann sich 
da doch schon leichter von der Masse abheben.

von Smörre (Gast)


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> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Zwischen Ihren Aussagen und  der Realität klafft nämlich eine
> RIESENLÜCKE und das sage ich aus sowas wie Erfahrung ..
> Nein, das passt schon. Deine Erfahrungen decken sich eben nur teilweise
> mit der Realität
ich wär mit irgendwelchen Prognosen vorsichtig - Du kennst hier auch nur 
einen Teilausschnitt der Realität und gehst zudem vom Status quo aus.
Mag auch sein, daß das Abi + Studium heutzutage nur noch eine Lachnummer 
ist, damals war es das jedenfalls nicht.
Letztendlich muß jeder seine Erfahrungen im Leben sammeln - ich würde 
aus heutiger Sicht einiges anders machen. Glück wirst Du brauchen, so 
oder so.

von Smörre (Gast)


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> Deswegen würde ich niemanden ernsthaft empfehlen, BWL oder Jura zu
> studieren. Da gibt es viel mehr Konkurrenz, gerade wenn man Karriere
> machen möchte.
kommt jetzt darauf an wie man Karriere definiert.

> Im Ingenieursbereich ist das dagegen noch eher entspannt; man kann sich
> da doch schon leichter von der Masse abheben.
der Ing.-bereich ist alles andere als entspannt! Er ist genauso 
überstrapaziert wie BWL und Jura.
Im Gegenteil, mit einer Technikerausbildung verdienst Du u.U. noch 
wesentlich mehr als Du als Ing. jemals verdienen wirst bei kürzerer 
Ausbildungsdauer versteht sich!
Ebenso Informatik, ein Dipl.-Informatiker muß sich doch schon vera... 
vorkommen, wenn jemand ein Programmierer mit IHK-Lehrgang nur 200 Euro 
weniger im Monat verdient.
Informiert Euch mal über die aktuellen Möglichkeiten anstatt die Leute 
hier ins Elend zu lotzen.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
>> Deswegen würde ich niemanden ernsthaft empfehlen, BWL oder Jura zu
>> studieren. Da gibt es viel mehr Konkurrenz, gerade wenn man Karriere
>> machen möchte.
> kommt jetzt darauf an wie man Karriere definiert.

Vom Studienabschluss bis zur Rente gut verdienen wäre wohl das mindeste. 
Wenn man in Richtung Management schaut wird die Luft natürlich dünner.

Smörre schrieb:
> der Ing.-bereich ist alles andere als entspannt! Er ist genauso
> überstrapaziert wie BWL und Jura.

Nein, ist er nicht.

Smörre schrieb:
> Im Gegenteil, mit einer Technikerausbildung verdienst Du u.U. noch
> wesentlich mehr als Du als Ing. jemals verdienen wirst bei kürzerer
> Ausbildungsdauer versteht sich!

Wenn du einen Techniker bei Daimler mit einem Ingenieur bei einem 
Kleinunternehmen in Ostdeutschland vergleichst magst du Recht haben. 
Ansonsten ist das natürlich völliger Blödsinn, da ein Ingenieur auch 
immer einen reinen Technikerjob ausüben könnte.

Smörre schrieb:
> Ebenso Informatik, ein Dipl.-Informatiker muß sich doch schon vera...
> vorkommen, wenn jemand ein Programmierer mit IHK-Lehrgang nur 200 Euro
> weniger im Monat verdient.

Na, jetzt verdient der Studierte ja doch mehr.

von Smörre (Gast)


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> Vom Studienabschluss bis zur Rente gut verdienen wäre wohl das mindeste.
tja, das muß aber nicht so laufen wie Du Dir das ausmalst.
Ich würde wenigstens mal ansatzweise neben der best case auch mal eine 
worst case Rechnung aufmachen.
> Wenn man in Richtung Management schaut wird die Luft natürlich dünner.
das schaffen sowieso nur die wenigsten und das gilt für jeden Bereich - 
wobei der Ing.-Bereich diesbezüglich ja wohl eher schlecht abschneidet, 
wenn das Ganze nicht irgendwie mit BWL gekoppelt ist.

> Wenn du einen Techniker bei Daimler mit einem Ingenieur bei einem
> Kleinunternehmen in Ostdeutschland vergleichst magst du Recht haben.
> Ansonsten ist das natürlich völliger Blödsinn, da ein Ingenieur auch
> immer einen reinen Technikerjob ausüben könnte.
Richtig, er "könnte" - aber der Personalchef könnte sowas auch ganz 
anders interpretieren - wer als Ing. schon keinen Job findet, der ist 
als Techniker erst recht eine Lusche.
Mit hat jemand mal einen konkreten Fall erzählt, da wollte ein Dr.-Ing. 
als Ing. anfangen, weil er als Dr.-Ing. nichts fand - keine Chance, ich 
konnte es selbst nicht glauben.

> der Ing.-bereich ist alles andere als entspannt! Er ist genauso
> überstrapaziert wie BWL und Jura.
> Nein, ist er nicht.
auch in BWL und Jura gibt es genügend Nischenbereiche - es hängt nur von 
der Neigung ab, was Du studierst; wer was anderes macht, hat schon 
verloren.
Die Frage ist, ob ein Studium heutzutage überhaupt noch sinnvoll ist 
oder nicht.

> Na, jetzt verdient der Studierte ja doch mehr.
hast Du mal die Ausbildungsdauer dagegen gerechnet! Da sind 200 Euro 
mehr ein böser Witz.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> Richtig, er "könnte" - aber der Personalchef könnte sowas auch ganz
> anders interpretieren - wer als Ing. schon keinen Job findet, der ist
> als Techniker erst recht eine Lusche.

Ja, damit beschreibst du die Situation ganz gut. Das "könnte" trifft 
hier zu, weil die momentante Arbeitsmarktsituation es eben nicht 
erfordert.

Smörre schrieb:
>> Na, jetzt verdient der Studierte ja doch mehr.
> hast Du mal die Ausbildungsdauer dagegen gerechnet! Da sind 200 Euro
> mehr ein böser Witz.

Es ist aber nicht so, dass der geringer Qualifizierte grundsätzlich 
"wesentlich mehr" verdient, wie du ein paar Sätze vorher behauptest.

Smörre schrieb:
> Die Frage ist, ob ein Studium heutzutage überhaupt noch sinnvoll ist
> oder nicht.

Dass man ein Studium nicht nur wegen des Geldes macht, sollte klar sein. 
Wer dann so rechnet hat dann logischerweise ein großes Problem.

von Smörre (Gast)


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> Ja, damit beschreibst du die Situation ganz gut. Das "könnte" trifft
> hier zu, weil die momentante Arbeitsmarktsituation es eben nicht
> erfordert.
die jetzige Arbeitsmarktsituation mag etwas besser sein, das heißt aber 
nicht im Umkehrschluß, daß das nicht erforderlich ist - ganz im 
Gegenteil, es gab und gibt immer einen Überschuß an Ings., die irgendwie 
klarkommen müssen.

> Es ist aber nicht so, dass der geringer Qualifizierte grundsätzlich
> "wesentlich mehr" verdient, wie du ein paar Sätze vorher behauptest.
doch, leider ist es häufig schon so - ich meine jetzt nicht unbedingt 
den Ingbereich.
Aufgrund der Masse der Leute, die unbedingt noch in Ihrem 
"Technikbereich" arbeiten möchten, sinken die Löhne - es gibt sehr 
krasse Beispiele.

> Dass man ein Studium nicht nur wegen des Geldes macht, sollte klar sein.
> Wer dann so rechnet hat dann logischerweise ein großes Problem.
schon klar, aber es wird doch eine Riesenenttäuschung für einen 
Absolventen eines nicht so einfachen Studiengangs (ob das heute noch so 
ist, weiß ich nicht), wenn dann ein Abbrecher mehr verdient als Du 
selber, oder?
Insofern würde ich heute nicht mehr studieren und wenn überhaupt dann 
was ganz anderes.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> die jetzige Arbeitsmarktsituation mag etwas besser sein, das heißt aber
> nicht im Umkehrschluß, daß das nicht erforderlich ist - ganz im
> Gegenteil, es gab und gibt immer einen Überschuß an Ings., die irgendwie
> klarkommen müssen.

Deshalb ist es wichtig, sich wertvoller zu machen. Gegen einen Techniker 
kann man natürlich nur über den Preis konkurrieren. Aber grundsätzlich 
ist es für Ingenieure nicht notwendig.

Smörre schrieb:
> Aufgrund der Masse der Leute, die unbedingt noch in Ihrem
> "Technikbereich" arbeiten möchten, sinken die Löhne - es gibt sehr
> krasse Beispiele.

Technische Berufe sind viel zu unbeliebt. Das sieht man an 
Studentenzahlen, NC an den Hochschulen aber auch in Ausbildungsberufen 
an den Bewerberzahlen. Auf eine Elektronikerbewerbung können schon gerne 
mal 50 Bewerbungen für Kaufmannsberufe kommen.

Smörre schrieb:
> schon klar, aber es wird doch eine Riesenenttäuschung für einen
> Absolventen eines nicht so einfachen Studiengangs (ob das heute noch so
> ist, weiß ich nicht), wenn dann ein Abbrecher mehr verdient als Du
> selber, oder?

Wenn der mehr drauf hat ist das nur fair. Die oberste Aufgabe ist 
natürlich, mehr zu können als ein Abbrecher.

Smörre schrieb:
> Insofern würde ich heute nicht mehr studieren und wenn überhaupt dann
> was ganz anderes.

Was du persönlich jetzt anders machen würdest hat wenig mit der 
allgemeinen Situation zu tun.

von Johannes R. (johannes_r29)


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Mein Tipp:

Geh in die TUM in deinen Herbstferien und schau es dir an, lass dir 
vieleicht von jemandem der dort eingeschrieben ist einen Plan der 
Lesungen für das 3. - 7. Semester geben und schau dir da einfach ein 
paar an. Einfach vorher beim Professor fragen, die sind in der Regel 
froh wenn sich jemand dafür begeistert und es sich vorher anschauen 
will. Bei ner normalen Lesung kannst du dich sofern keine Prüfung ist 
einfach reinsitzen (wobei es höflicher ist zu fragen), bei ner Arbeit 
z.B. im Messlabor fällt es sehr schnell auf wenn du dich nicht 
angemeldet hast. ;)

MFG Johannes

von Smörre (Gast)


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> Technische Berufe sind viel zu unbeliebt. Das sieht man an
> Studentenzahlen, NC an den Hochschulen aber auch in Ausbildungsberufen
> an den Bewerberzahlen. Auf eine Elektronikerbewerbung können schon gerne
> mal 50 Bewerbungen für Kaufmannsberufe kommen.
das hört sich jetzt aber nach Werbeslogan des VDI an.
Kann ich mir nicht vorstellen, daß die Zahlen so schlecht sind, woher 
nimmst Du diese Zahlen bitte, von wann sind die?
Anderseits würde es ja sehr viel aussagen - das die Entlohnung als Ing. 
im Vergleich zu BWL, etc. eben doch mies ist.

> Wenn der mehr drauf hat ist das nur fair.
nein, denn er hat das Studium ja abgebrochen, es gab einen Mangel - also 
keine Kontinuität - aber heute sieht man das natürlich anders, schon 
klar.
> Die oberste Aufgabe ist natürlich, mehr zu können als ein Abbrecher.
Du kannst nicht alles oder mehr können als irgendwelche Spezis - es geht 
um das Potential sich in Gebiete einzuarbeiten und den Gesamtüberblick - 
das ist m.E. auch der Unterschied zum Techniker, der Spezialist auf 
seinem Gebiet ist und den Rest nicht sehen muß.
Nur deshalb findet man als Ing. auch notgedrungen in anderen Bereichen 
Arbeit, das ist der einzige Vorteil :)

> Was du persönlich jetzt anders machen würdest hat wenig mit der
> allgemeinen Situation zu tun.
natürlich hat es das! Ob ich das hier aber poste, ist eine andere Sache, 
zumal der TO ja weiß was er will ... ich will mir ja nicht nachsagen 
lassen, daß ich hier irgendwen von etwas abbringe.
Ich bin ja nicht die Berufsberatung.

von Wurst_Mit_Senf (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Im Ingenieursbereich ist das dagegen noch eher entspannt; man kann sich
> da doch schon leichter von der Masse abheben.
Das ist mir schleierhaft. Wenn du dich spezialisierst, hast du nur in 
dieser Richtung in bestimmten Branchen auch Chancen auf eine Stelle. Für 
andere Firman/Branchen bist du uninteressant. Entweder bist du nicht 
breit genug aufgestellt oder nicht zu speziell genug. Dazwischen gibt es 
(fast) nichts. Klar hast du in Jura und BWL auch Spezialisierungen, 
dafür werden Juristen und BWLer auch in mehr Branchen eingesetzt, als 
Ings., speziell E-Ings. Jegliche Firma braucht Verwaltung und 
juristische Bertung, aber als Ing. bist du auf bestimmte Branchen 
festgelegt. Damit sinken die Möglichkeiten rapide.

> Dass man ein Studium nicht nur wegen des Geldes macht, sollte klar sein.
> Wer dann so rechnet hat dann logischerweise ein großes Problem.
Hmm, das finde ich aber fraglich. Wieso sollte ich mir mit einem 
(technischen) Studium ein so hartes Brot zwischen die Kiemen schieben, 
wenn ich mit einer einfachen Ausbildung und anschließender 
Quailifikation in genau die gleichen Verdienstbereiche komme? Zumal ein 
Studium erstmal richtig Geld kostet, während eine "Lehrkarriere" immer 
mehr Möglichkeiten zum Geld verdienen bzw. der besseren Finanzierung 
bietet? Das leuchtet mir nicht ein. Ich habe eine zehnjährige 
Ausbildungszeit hinter mir und komme trotz aller Bemühungen und sehr 
breitem sowie Spezialwissen nicht über den exakt gleichen Verdienst 
eines Technikers hinaus, der mit Mitte 20 schon dort ist, wo ich erst 
mit Anfang 30 war. Wie soll sich das rentieren? Welche Perspektiven 
willst du einem Studierenden damit bieten? Zumal heute die Arbeit für 
Ings., wie wir wissen, viel hinterherreisen bzw. umziehen und damit 
zusätzlichen Kostenaufwand bedeutet, den dir keiner vergütet. Vom 
sozialen Gesichtspunkt mal völlig abgesehen.

> Technische Berufe sind viel zu unbeliebt. Das sieht man an
> Studentenzahlen, NC an den Hochschulen
Das halte ich jetzt aber für tüchtigen Quatsch. Die Hochschulen, die ich 
kenne, verzeichnen einen jährlichen kräftigen Zuwachs an technischen 
Studenten, so daß sie auch neue Gebäude errichten müssen. Die 
technischen Berufe haben sich gemausert, bieten aber zu wenig 
Perspektiven nach der Ausbidung. Die Werbung des VDI hat hier übrigens 
Früchte getragen...

von Guest (Gast)


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Also darf ich mal zusammenfassen wie das jetzt bei mir angekommen ist?

- es gibt gute Jobaussichten
- streicht das erste, die Jobaussichten sind mies
- es gibt einen Verband für Ingenieure der sich um die kümmert
- streicht der, der Verband kümmert sich nur um die Arbeitgeber
- oder auch nicht
- das Studium macht spaß
- streicht das, das Studium ist scheiße

Ehrlich? Sehr hilfreich leute. Das gibt mir echt zu denken.
Und dass es in anderen Jobs einige Leute gibt die Millionen verdienen 
ist ja auch nicht hilfreich, das sind ja die Ausnahmen.

von Smörre (Gast)


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> - es gibt gute Jobaussichten
> - streicht das erste, die Jobaussichten sind mies
> - es gibt einen Verband für Ingenieure der sich um die kümmert
> - streicht der, der Verband kümmert sich nur um die Arbeitgeber
> - oder auch nicht
> - das Studium macht spaß
> - streicht das, das Studium ist scheiße
tja, jeder macht eben andere Erfahrungen, was erwartest Du denn?

> Ehrlich? Sehr hilfreich leute. Das gibt mir echt zu denken.
> Und dass es in anderen Jobs einige Leute gibt die Millionen verdienen
> ist ja auch nicht hilfreich, das sind ja die Ausnahmen.
ich kapier das jetzt nicht ganz, Du hast Dich doch quasi schon 
festgelegt ... brauchst Du jetzt eine Selbstbestätigung bzw. 
Bauchpinseleinheiten um das durchzuziehen ?
Hol Dir die Absolution vom Papst oder geh in die Kirche beten, 
vielleicht hilft Dir das ja.

von Wilhelm F. (Gast)


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Guest schrieb:

> Also darf ich mal zusammenfassen wie das jetzt bei mir angekommen ist?
>
> - es gibt gute Jobaussichten
> - streicht das erste, die Jobaussichten sind mies
> - es gibt einen Verband für Ingenieure der sich um die kümmert
> - streicht der, der Verband kümmert sich nur um die Arbeitgeber
> - oder auch nicht
> - das Studium macht spaß
> - streicht das, das Studium ist scheiße
>
> Ehrlich? Sehr hilfreich leute. Das gibt mir echt zu denken.

Nimm die goldene Mitte. Die Wahrheit steckt bekanntlich immer irgendwo 
in der Mitte.

Da muß im Endeffekt jeder seine eigene Erfahrung machen. Ich bin 
natürlich sehr STOLZ darauf, mal ein Studium genossen zu haben, auch 
wenn es mir wirtschaftlich jetzt nichts mehr bringt. Zu alt und 
abgehängt, und noch seit dem letzten Krisenbeginn arbeitslos. Habe mich 
aus früherer Unkenntnis im Leben eben ein mal verpokert. Denn meine 
Informationsquellen reichten vor 20 Jahren so überhaupt nicht, bzw. 
waren nur beschönigt wie beim VDI, schon mangels Internet und Foren. Bis 
zur Rente könnte ich wohl noch eine übele Personaldienstleisterkarriere 
mit Nomadenleben Kofferleben Rucksackleben unter mickrigen Bedingungen 
veranstalten. Das Amt wird mich sicher noch mal irgendwo hin nötigen, 
Altenpflege die Niedrigqualifiziertenarbeit, oder Straße fegen, Hecken 
schneiden, Rasen mähen. Zu tun gibt es ja genug.

Ein Zurück auf die Ebene des Handwerks, was ich vorher sehr lange 
machte, gibt es leider auch nicht mehr. Das ist verbarrikadiert, und aus 
Rücksendungen zahlreicher Bewerbungen vernahm ich nur: Überqualifiziert.

von Wurst_Mit_Senf (Gast)


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Guest schrieb:
> - es gibt gute Jobaussichten
> - streicht das erste, die Jobaussichten sind mies
Etwas vo beidem. Gut ist es, wenn du stark spezialisiert bist. Dann hast 
du u.U. rares, gut bezahltes Wissen. Schlecht ist es, wenn du mit dem 
Spezialwissen in keiner anderen Branche / Firma einen neuen Job findest.

> - streicht der, der Verband kümmert sich nur um die Arbeitgeber
So ist es. Er beeinflußt Medien und Politik, damit sich recht viele neue 
Studenten einschreiben, das Studium vom Anspruch her runtergekocht wird 
und die vielen auf den Markt drängenden Jung-Ings sich gegenseitig die 
Arbeitsplätze über Tiefstpreise / Verdienste streitig machen. Die 
lachenden sind in dem Fall die Arbeitgeber.

> - das Studium macht spaß
Wenn man mit viel Streß umgehen kann, Durchhaltevermögen und Spaß an der 
Materie / Theorie hat, macht es Spaß. Ist aber kein Zuckerschlecken.

> Und dass es in anderen Jobs einige Leute gibt die Millionen verdienen
Darum geht es nur sekundär. Fakt ist, daß derzeit immer weniger mit 
einem Ing-Abschluß zu verdienen ist. Darauf mußt du dich einstellen. Die 
Traumverdienste von Ings, die von Verbänden/Medien gerne verbreitet 
werden, erzielen in dem Beruf auch nur recht wenige.

Wenn du unbedingt das lernen willst, was dich interessiert, mach das 
Studium! Gehe aber nicht davon aus, daß sich hinterher die Firmen um 
dich reißen werden. Kann sein, muß aber nicht. Kommt ganz darauf an, wie 
du das selbst angehst.

von Herbert (Gast)


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>Nimm die goldene Mitte. Die Wahrheit steckt bekanntlich immer irgendwo
>in der Mitte.

Das würde ich so nicht sagen: persönlich nützt einem die golden Mitte ja 
nichts. Der eine wird halt glücklich mit seiner Ausbildung, der andere 
nicht.

Die Werbung für die MINT Berufe ist gut, deshalb studieren ja auch immer 
mehr dieses Gebiet. Die Realität werden die "Angelockten" später dann 
schon noch früh genug erfahren.

von Herbert (Gast)


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>Etwas vo beidem. Gut ist es, wenn du stark spezialisiert bist. Dann hast
>du u.U. rares, gut bezahltes Wissen.

Das stimmt so auch nicht. Wenn Du dich während des Studiums auf 
Halbleitertechnologie spezialisierst, kannst Du sicher sein, dass Du 
dorthin ziehen musst, wo es eine Halbleiterindustrie gibt. Und wenn z.B. 
Infinion in Deutschland Stellen abbaut, bleibt Dir nur noch das 
Auswandern ( z.B. nach Malaisia, wo sich dann die Industrie nieder läst 
)

von Wurst_Mit_Senf (Gast)


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Herbert schrieb:
>>Etwas vo beidem. Gut ist es, wenn du stark spezialisiert bist. Dann hast
>>du u.U. rares, gut bezahltes Wissen.

>Das stimmt so auch nicht. Wenn Du dich während des Studiums auf
>Halbleitertechnologie spezialisierst, kannst Du sicher sein, dass Du
>dorthin ziehen musst, wo es eine Halbleiterindustrie gibt.

Habe ich doch gesagt. Was ist denn an deiner Aussage anders?

von MAXI (Gast)


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Ganz einfache Entscheidung.

Kohle kann jeder machen, das entscheidet kein Studium, das entscheidest 
nur du, durch fleiß und ein bischen Glück.
Es geht um die innere Einstellung. Du musst ja schließlich ein Großteil 
deines Lebens mit deiner Arbeit verbringen. Wer Elektronik nur wegen der 
Kohle studiert hat, hat wirklich was falsch gemacht.
Stell dir selbst die Frage:
Bist du ein Technik Freak, stehst auf Elektronik oder Mechanik, bist du 
ein Problemlöser, denkst du gern Logisch und bringst Dinge zuende.
Dann mach es zu deinem Beruf und Arbeit wird es immer geben. Du musst es 
mit Idealismus sehen, wenn du nur auf die Kohlen oder Prestige geil 
bist, dann werd Banker oder geh an die Börse. Gib hier nichts auf die 
Schwarzmaler, wie Dipl Ing (FH), nur jammern und nörgeln, konstruktives 
hab ich noch net gesehen.

von Smörre (Gast)


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> Bis zur Rente könnte ich wohl noch eine übele Personaldienstleisterkarriere
> mit Nomadenleben Kofferleben Rucksackleben unter mickrigen Bedingungen
> veranstalten. Das Amt wird mich sicher noch mal irgendwo hin nötigen,
> Altenpflege die Niedrigqualifiziertenarbeit, oder Straße fegen, Hecken
> schneiden, Rasen mähen. Zu tun gibt es ja genug.
tja Wilhelm, für uns bleibt wohl nur noch das Callcenter oder irgendein 
Dienstleister - hätte ich nie gedacht, daß es mal so kommen würde.

> Gib hier nichts auf die
> Schwarzmaler, wie Dipl Ing (FH), nur jammern und nörgeln, konstruktives
> hab ich noch net gesehen.
ja klar, aber Du und die Hurraschreier bringen auch nur klopapiermäßige 
Aussagen zustande.
Es gibt keine Karrieregarantie und wenn Ihr das hier tausendmal zu 
suggerieren versucht.
Anstelle des TO würde ich mal meine Eltern fragen und zur Berufsberatung 
gehen.

von MAXI (Gast)


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Bist du der Dipl.Ing (FH) Smörre?
Sehe nicht wo ich eine Karriere Garantie gebe. Bin auch kein 
Hurraschreier.

Ich sage einem Jungen Menschen nur Dinge die ich so auch erfahren habe. 
Meine Aussage war für ein Ing. Studium und die Arbeit als Ing. brauchts 
die Affinität zur Technik und die innere Einstellung sich durch Probleme 
beißen zu wollen. Ich find es geil, Ing zu sein, habe vielfältige 
Aufgabenstellungen, die auch Anspruch haben. Kein Chef der mir jede 
Sekunde auf die Finger guckt, arbeite und plane selbständig.

Aber vieleicht solltest du dich fragen Smörre ob du ihm nicht ein zu 
negatives Bild vermittelst. An Stammtischphrasen mangelts ja nicht.

von Mir-faellt-gerade-kein-besserers-Pseudonym-ein (Gast)


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Johannes R. schrieb:
> Mein Tipp:
>
> Geh in die TUM in deinen Herbstferien und schau es dir an, lass dir
> vieleicht von jemandem der dort eingeschrieben ist einen Plan der
> Lesungen für das 3. - 7. Semester geben und schau dir da einfach ein
> paar an. Einfach vorher beim Professor fragen, die sind in der Regel
> froh wenn sich jemand dafür begeistert und es sich vorher anschauen
> will. Bei ner normalen Lesung kannst du dich sofern keine Prüfung ist
> einfach reinsitzen (wobei es höflicher ist zu fragen), bei ner Arbeit
> z.B. im Messlabor fällt es sehr schnell auf wenn du dich nicht
> angemeldet hast. ;)
>
> MFG Johannes

Ich hätte auch die TUM empfohlen, schreib einfach die Fachschaft an. 
Oder wenn du dir einen Lustigen Tag machen willst, und gerade nichts zu 
tun hast: Heute sind mir die Mathe-Vorkursler entgegengekommen - kannst 
dich ja da mal reinsetzen. (Dessen ziel es ist möglichst viele Studenten 
abzuschrecken...) Da stößt du garantiert eine deine Grenzen und Fluchen 
wirst du nicht einmal. Aber lass dir gesagt sein: Praxis is hier nich, 
nur Theorie. Zumindest bis zum 5. Semester. Und da muss man erstmal hin 
kommen.

Eventuell gibt es nächstes Jahr an der TUM die Möglichkeit wieder im 
SoSe anzufangen. Musst dich mal informieren.

Lass dich nicht von den Nörglern abschrecken.... Wenn du mehr von der 
TUM erfahren willst, kannst du dir das mal durchlesen:
Beitrag "Re: Studium und Arbeit"

von meine_meinung (Gast)


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Guest schrieb:
> Also darf ich mal zusammenfassen wie das jetzt bei mir angekommen ist?
>
> - es gibt gute Jobaussichten

Natürlich gibt es die. Wenn man die Meinungen der Jammerer/Jammerthreads 
hier auf die Realität projizieren würde, würde man draussen ein 
abgewracktes Agrarland auf der Stufe eines dritte-Welt-Landes sehen. 
Wenn Du Deine ersten Kontakte zu Unis/Firmen knüpfst kannst Du ja 
konkret sehen (oder nachfragen) wie es aussieht.

Wurst_Mit_Senf schrieb:
> So ist es. Er beeinflußt Medien und Politik, damit sich recht viele neue
> Studenten einschreiben, das Studium vom Anspruch her runtergekocht wird
> und die vielen auf den Markt drängenden Jung-Ings sich gegenseitig die
> Arbeitsplätze über Tiefstpreise / Verdienste streitig machen. Die
> lachenden sind in dem Fall die Arbeitgeber.

Wie sieht es denn aus mit Jung-BWLern oder Jung-Philosophen? Ich kenne 
einen UNI-BWLer der ist jetzt Agent in ner Autovermietung. Es gibt 
Studiengänge, da liegen an der Uni Infoblätter aus, wonach man sich doch 
möglichst zügig nach Abschluss auf dem Amt melden soll.

Ich finde es schlimm wie hier ein junger Mensch (mit erheblichen 
Potential) von seinem Weg abgebracht werden soll. Oder denkt ihr, wenn 
einer weniger studiert gibt es in fünf Jahren einen Mitbewerber weniger?

Mine Fields schrieb:
> Technische Berufe sind viel zu unbeliebt. Das sieht man an
> Studentenzahlen

Zu unbeliebt und vor allem zu unbequem (=schwer).

Wurst_Mit_Senf schrieb:
> Darum geht es nur sekundär. Fakt ist, daß derzeit immer weniger mit
> einem Ing-Abschluß zu verdienen ist.

Das ist bei jedem Beruf so (durch Leiharbeit etc.). Bei Ings ist es 
Jammern auf hohem Niveau.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> das hört sich jetzt aber nach Werbeslogan des VDI an.
> Kann ich mir nicht vorstellen, daß die Zahlen so schlecht sind, woher
> nimmst Du diese Zahlen bitte, von wann sind die?

Das war eine beispielhafte Zahl von einem bekannten Großkonzern.

Smörre schrieb:
> Anderseits würde es ja sehr viel aussagen - das die Entlohnung als Ing.
> im Vergleich zu BWL, etc. eben doch mies ist.

Die meisten BWLer machen Sacharbeiterjobs. Da wird deutlich weniger 
verdient als im Ingenieurbereich.

Smörre schrieb:
> nein, denn er hat das Studium ja abgebrochen, es gab einen Mangel - also
> keine Kontinuität - aber heute sieht man das natürlich anders, schon
> klar.

Wenn er mehr drauf hat, ist es trotzdem fair. Gerade bei 
Seiteneinsteigern mit entsprechender Berufserfahrung kann das durchaus 
zutreffen.

Wurst_Mit_Senf schrieb:
> Hmm, das finde ich aber fraglich. Wieso sollte ich mir mit einem
> (technischen) Studium ein so hartes Brot zwischen die Kiemen schieben,
> wenn ich mit einer einfachen Ausbildung und anschließender
> Quailifikation in genau die gleichen Verdienstbereiche komme?

Weil man vielleicht nicht nur finanzielle Interessen hat? Wer sein Leben 
(und das Studium ist ein elementare Anteil davon) nur anhand 
finanzieller Faktoren misst wird wenig Erfolg haben.

Wurst_Mit_Senf schrieb:
> Das halte ich jetzt aber für tüchtigen Quatsch. Die Hochschulen, die ich
> kenne, verzeichnen einen jährlichen kräftigen Zuwachs an technischen
> Studenten, so daß sie auch neue Gebäude errichten müssen.

Zuwachs ja, aber im Vergleich mit den Fakultäten für Wirtschafts- und 
Rechtswissenschaften ist das immer noch mikrig.

Herbert schrieb:
>>Etwas vo beidem. Gut ist es, wenn du stark spezialisiert bist. Dann hast
>>du u.U. rares, gut bezahltes Wissen.
>
> Das stimmt so auch nicht. Wenn Du dich während des Studiums auf
> Halbleitertechnologie spezialisierst, kannst Du sicher sein, dass Du
> dorthin ziehen musst, wo es eine Halbleiterindustrie gibt.

Man muss natürlich schon etwas daraus schauen, was der Markt braucht. Im 
Moment zeichnen sich ja sehr starke Trends ab, wo in Deutschland noch 
etwas zu holen ist. Und dort muss man sich spezialisieren.

Smörre schrieb:
> Es gibt keine Karrieregarantie und wenn Ihr das hier tausendmal zu
> suggerieren versucht.

Ich hoffe du meinst nicht mich, denn ich habe allein in diesem Thread 
schon mehrfach ausdrücklich erwähnt, dass das nicht so ist.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@Smörre, Herbi
>hat.Deshalb vermute ich jetzt einfach mal, dass Du eine
>"Bezahlschreiber" vom VDI bist.
>Die Weiterbildung zum Berufsschullehrer ist der Hammerstress bei dem es
Ich lach mich schief. Bezahltschreiber vom VDI! Herbi, deine 
Verschwörungtheorie möchte ich mal hören.

>Wenn Lehrer werden willst, brauchst Du normalerweise ein Lehramtsstudium
>und genau diese Leute werden bei der Stellenvergabe auch vorgezogen -
Lehrerstudium habe ich. E-Technik an einer FH (8 Sem) und BWP 
+Informatik an einer Uni (4 Sem). Meine alte Firma hat gezahlt. Nun 
arbeite ich wieder als E-Techniker und gehe vielleicht im Februar ins 
Ref. Und zutun haben die BWPler nicht viel, jedenfalls nicht die, die 
ich kenne und das werden meine zukünftigen Kollegen...

Ps: BWP+E-Technik+Informatik gibts kaum. Die werden in Hessen noch bis 
50!?!?!? verbeamtet. Im Grundschulbereich (Allgemeinbildung) siehts 
anders aus!

Pps: Ich schaue mir den VDI seit meines Erststudiums nicht mehr mit dem 
Arsch an!
Rosa

von Wurst_mit_Senf (Gast)


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meine_meinung schrieb:

> Ich finde es schlimm wie hier ein junger Mensch (mit erheblichen
> Potential) von seinem Weg abgebracht werden soll.
Das kannst du mir zumindest nicht anlasten! Siehe z.B.:

Beitrag "Re: E-Technik Studium/Beruf passend/erstrebenswert?"

Mine Fields schrieb:
> Man muss natürlich schon etwas daraus schauen, was der Markt braucht. Im
> Moment zeichnen sich ja sehr starke Trends ab, wo in Deutschland noch
> etwas zu holen ist. Und dort muss man sich spezialisieren.

Ah ja, was der Markt braucht... Und in 5 Jahren rennt die nächste Sau 
durch die Marketingetagen. Damals Internet und Telekom, heute 
Elektroauto und morgen ...? Alles so schön hip und total angesagt. Mit 
dem Markt brauchst du gar nicht erst kommen. Wer danach geht, kann auch 
den Kaffeesatz lesen. Wir sehen derzeit übrigens ein grandioses Versagen 
eben jenes Marktes in Form diverser Staatskrisen.

> Weil man vielleicht nicht nur finanzielle Interessen hat? Wer sein Leben
> (und das Studium ist ein elementare Anteil davon) nur anhand
> finanzieller Faktoren misst wird wenig Erfolg haben.
Das stimmt. Man muß aber angemessen davon leben können. Wer sich einen 
harten Weg gönnt und dann keine Lorbeeren ernten kann, weil man ihm 
später sagt: Reingefallen! Ätsch! Der sagt sich hinterher auch, daß er 
sich das hätte sparen können.

von Mine Fields (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Ich lach mich schief. Bezahltschreiber vom VDI! Herbi, deine
> Verschwörungtheorie möchte ich mal hören.

Das ganze ist doch ganz einfach zu erklären:
Die Leute haben ein fest eingeprägtes Feindbild: Firmenchefs, 
Personaler, Personalvermittler. Von diesem Feindbild haben sie ganz 
feste Vorstellungen, zum Beispiel "sie locken Ingenieure, in denen sie 
die heile Welt vorpredigen".

Jetzt kann es aber passieren, dass ganz normal arbeitende Ingenieure 
ähnliche Thesen vertreten. Dabei reichen ein paar ganz einfache Trigger, 
um den "Feindbildmodus" auszulösen. Alle andere Aussagen werden dabei 
völlig ignoriert. Das Paradoxon, dass es jetzt eben nicht ein Verteter 
vom Feindbild, sondern ein vermeindlicher "Freund" diesen Trigger 
auslöst, ist anscheinend schwer zu verarbeiten. Dadurch schaffen sie 
sich ein Szenario, in denen ihr Weltbild wieder zusammenpasst: Voilà, 
der optimistische Ingenieur wird plötzlich zum hinterlistigen 
Persionaler, der nur die armen Ingenieursschafe in ihr Unglück stürzen 
möchte.

von Burki (Gast)


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Hi,

mmh, mal wieder steht die Kohle an erster Stelle...

Ich kann dem "Gast" nur anraten: Mache das, was Dir wirklich Spass macht 
und denke daran, dass der Mensch i.d.R. durchaus seine 
Interessensgebiete verändert.
Ein mit Qualen (die ja hier angeblich einige hatten) durchgezogenes 
Studium resultiert zwar in einem akademischen Grat, doch Du möchtest 
wohlmöglich dann 40-50 Jahre in diesem Umfeld arbeiten und dann sollte 
das Ganze schon halbwegs gut passen.

Auf dem ersten Blick hast Du ja passende Anlagen für ein 
E-Technikstudium (wobei ich mich an Deiner Stelle nicht auf die Uni 
versteifen würde), aber sicher wäre auch ein "globaleres" Studium wie 
z.B. Physik (ok, ich bin Physiker) denkbar, in dem man sich ja 
spätestens im Masterstudiumgang entsprechend spezialieren kann bzw. 
muss.

Aktuelle Jobprognosen sind IMHO wenig Wert, aber (s.o.) das eigene 
Interesse mehr als wichtig...

von Smörre (Gast)


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> Bist du der Dipl.Ing (FH) Smörre?
ja
> Sehe nicht wo ich eine Karriere Garantie gebe. Bin auch kein
> Hurraschreier.
okay, das hörte sich anfangs etwas anders an ... lag vielleicht auch 
daran, daß weiter vorher ein paar komische Aussagen waren (nicht von Dir 
und auch nicht von Stefan, sondern von meine_meinung).

> Meine Aussage war für ein Ing. Studium und die Arbeit als Ing. brauchts
> die Affinität zur Technik und die innere Einstellung sich durch Probleme
> beißen zu wollen. Ich find es geil, Ing zu sein, habe vielfältige
> Aufgabenstellungen, die auch Anspruch haben. Kein Chef der mir jede
> Sekunde auf die Finger guckt, arbeite und plane selbständig.
ich hab ja auch prinzipiell nichts dagegen, nur die Vorraussetzungen 
sollten schon stimmen - ob ein wenig Technikaffinität da ausreicht ist 
eine andere Frage, weil allgemeine Elektrotechnik einen ganz anderen 
Aufbau hat - das hat gar nichts mit AVR-Basteleien zu tun.
Ich sag mal ganz klar: wenn überhaupt Studium dann vorher Lehre in dem 
Bereich oder von mir aus duales Studium wie es heute wohl heißt.

> Ich finde es schlimm wie hier ein junger Mensch (mit erheblichen
> Potential) von seinem Weg abgebracht werden soll. Oder denkt ihr, wenn
> einer weniger studiert gibt es in fünf Jahren einen Mitbewerber weniger?
vielleicht wird ja heute jeder durchgewunken, keine Ahnung!
Zu meiner Zeit haben viele Leute abgebrochen oder sind noch in der 
Endphase kläglich gescheitert, die waren um einiges besser als meine 
Wenigkeit.
Irgendwie haben sie es nicht mehr geschafft und wie das Stefan schon 
richtig gesagt hat, das wird kein Spaziergang ... jeder findet da seine 
Grenzen.

> Wenn er mehr drauf hat, ist es trotzdem fair. Gerade bei
> Seiteneinsteigern mit entsprechender Berufserfahrung kann das durchaus
> zutreffen.
richtig und genau die heutige Situation sollte man bedenken, deswegen 
sagt ich ja auch vorher Lehre ... ich kann auch 
Kunstgeschichte,Germanistik oder Philosophie studieren, wenn ich einen 
Faible dafür aber - ob man es aber nur wegen der Affinität in die 
Realität umsetzt ist eine völlig andere Frage.
Ich kann das auch nur als Hobby in welcher Form auch immer betreiben.
In der heutigen Zeit hat man viel mehr Möglichkeiten als die 
Trümmerstudiengänge BWL, Jura, Etechnik, Informatik oder die oben 
genannten Studiengänge nur mal so ganz nebenbei!
Die studiert nämlich jeder, der nicht weiß was Sache ist.

> Ich hoffe du meinst nicht mich, denn ich habe allein in diesem Thread
> schon mehrfach ausdrücklich erwähnt, dass das nicht so ist.
nein, Du hast ja darauf hingewiesen, daß das nicht so locker laufen wird 
und ich denke der TO hat falsche Vorstellungen, wie das nun mal für sein 
Alter üblich ist.

von Smörre (Gast)


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> Ps: BWP+E-Technik+Informatik gibts kaum. Die werden in Hessen noch bis
> 50!?!?!? verbeamtet. Im Grundschulbereich (Allgemeinbildung) siehts
> anders aus!
das ist leider mein Problem, sonst würde ich auch noch schnell ein 
Lehramtsstudium dranhängen, aber das wird mir leider zu knapp die Zeit - 
ich möchte mich nicht nochmal verkalkulieren.

von Herbert (Gast)


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>Und nu werde ich
>Lehrer. Macht Spass, ist sicher und man hat auch viel Freizeit.
Hmm, da spricht einer aus "Vermutung".

>Nun
>arbeite ich wieder als E-Techniker und gehe vielleicht im Februar ins
>Ref. Und zutun haben die BWPler nicht viel, jedenfalls nicht die, die
>ich kenne und das werden meine zukünftigen Kollegen...
Ah, jetzt wird es klarer. Du hast das Ref. noch gar nicht angefangen.
Ich mache Dir folgenden Vorschlag: Setze mal ein Bookmark auf Deine 
Ausführungen und schaue Dir das Ganze an, wenn Du schon ein halbes Jahr 
Ref. hinter Dir hast.
Ich verspreche Dir hiermit schriftlich: "Du wirst einen großen 
Erfahrungszugewinn zwischen jetzt und dann für Dich verbuchen können"

von Guest (Gast)


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> Ah, jetzt wird es klarer. Du hast das Ref. noch gar nicht angefangen.
Also wir sind zu unseren Referendaren eigentlich immer recht fair. 
Vorallem wenn man merkt dass die was drauf haben.
Und wenn sie auch zu uns fair sind. Also, die Lehrer/Refs die ständig 
rumschreien von wegen "Ich hab mein Abi schon blah", die nimmt 
eigentlich niemand so richtig ernst.

Auch verblüffend, wenn man Hausaufgaben grundsätzlich freiwillig gibt 
machens die meisten.
Nur so als Anektote, unser Mathelehrer hat am Anfang letzten Jahres 
gesagt "Ich sage am Ende von jeder Stunde was Haufaufgabe ist, in der 
nächsten Stunde gebe ich euch dann die Ergebnisse. Ihr müsst das nicht 
machen, ich überprüfe das auch nicht, es ist nur zur Übung.". Und so 
macht er es auch. Jede Stunde am Anfang liest er die Ergebnisse vor, 
wenn jemand ne Frage hat wird die Aufgabe halt ausführlich gerechnet. 
Das wars. Und oh wunder, die meisten machen die Aufgaben.
Unsere Deutschlehrerin gibt ständig Hausaufgaben, die Pflicht sind. 
Glaubt ihr irgendjemand macht das? Ha, ganz klar. Gleiches in Englisch.

Ich schätze in den unteren Klassenstufen gehts bisschen anders zu, aber 
wir arrangieren uns eigentlich immer mit unseren Lehrern wenns geht.

Ah und noch was, zieh dein Zeug durch. Wenn du sagst du frägst jede 
Stunde einen aus, tus auch. Und nimm nicht immer die selben. Das fällt 
so schnell auf. Und wenn einer nix weiß, gib ne schlechte Note. In 
Englisch lernt zB keine Sau mehr was, weil wenn du ausgefragt wirst 
(kommen meistens eh nur immer die 3 gleichen drann) und nichts weißt 
kriegst du keine Note. Dann frägt sie dich das nächste mal wieder aus. 
Und wenn du immernoch nix weißt wieder. Bis du einigermaßen gut bist. 
Dann kriegst du ne halbwegs gute Note und das wars.

Je klarer die Notengebung desto besser. Sag am Anfang des Jahres "ich 
frag jeden einmal aus, schreibe eine Stegreifaufgabe und eine 
Schulaufgabe" und tu das. Dann weiß jeder was Sache ist und keiner 
beschwert sich. Hat unser Mathelehrer gemacht. Einer hatte in der 
Ausfrage und Stegreifaufgabe 0 Punkte. Dann kam die Schulaufgabe. Wieder 
0 Punkte. Durchgefallen. Da hat keiner gesagt das war unfair, oder er 
hätte noch ne Chance verdient oder so. Ist traurig und er hat einfach 
nich gepeilt dass es nach der Schulaufgabe keine Chance mehr gibt. Aber 
im nachhinein wars fair und keiner hat sich beschwert.

Unsere Refs haben erzählt sie müssen sehr hart arbeiten und viel 
vorbereiten. Das kann ich aber nicht beurteilen.

Ahja noch was interessantes. Bei uns sind die 8ten Klassen schlimm. Also 
so richtig. Weil da sind einerseits viele Leute, die wissen dass sie das 
Jahr nicht mehr schaffen und die Schule verlassen und andererseits sind 
die einfach völlig kindisch. Naja, wir waren auch so. Jedenfalls ist das 
nurnoch ne Lachnummer für die Schüler, wenn du da als Lehrer nicht 
streng bist und dein Zeug durchziehst wirst du verarscht bis zum 
umfallen. Mein Musiklehrer (ist schon älter) hat mal erzählt als er neu 
an der Schule war warens die 10ten, dann die 9ten, jetzt die 8ten. Würd 
mich ja mal interessieren ob das so weitergeht.

Zu mir, ich habe schon jemand wegen Praktikum gefragt und so, das müsste 
gehen, muss nur nen Termin finden, in den Herbstferien ist Seminararbeit 
angesagt und in den Winterferien bin ich vmtl. nicht hier.

von Johannes B. (Gast)


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Hallo Gast,

Ich studiere zur Zeit Elektro- und Informationstechnik an der TUM und 
hab den Bachelor bald hinter mir. Wenn du dich für die Theorie 
interessierst, dann ist der Studiengang richtig für dich. Das 
Grundstudium (die ersten 4 Semester) sind richtig hart, das schafft man 
meiner meinung nach nur, wenns einen auch wirklich interessiert und man 
sich hinsetzt und lernt. Nach dem Grundstudium hast du eine ziemlich 
große Auswahl an Fächern, die du belegen kannst (siehe unten). Dabei 
kannst du dir die Fächer (fast) frei aussuchen. Es gibt auch Projekte, 
in denen du mitmachen kannst, wie z.B. Elektroauto bauen oder die 
Steuerung für nen Zeppelin. Dafür fehlt einem nur oft einfach die 
Zeit...

Wie gut du in der Schule bist ist übrigens völlig egal. Es gibt hier 
reihenweise 1er-Schüler, die die Prüfungen nicht schaffen und Leute mit 
schlechtem Abi (wie mich :-P), die trotzdem erfolgreich sind. Man muss 
sich nur für den Stoff interessieren und auch wirklich was dafür tun.

Meine Vorgeschichte mit dem Basteln ist übrigens so ungefair deine und 
eigentlich bin ich kein Theorie-Typ. Meine Entscheidung, an die Uni zu 
gehen war eigentlich nur, weil ich wissen wollte, ob ichs schaff.

Wenn du bei Mathe keinen Brechreiz kriegst, dann kann ich dir die TUM 
auf jeden Fall empfehlen ;-)



Fachschaft Elektro- und Informationstechnik:
http://www.fs.ei.tum.de/

Liste mit den Fächerbeschreibungen:
http://www.fsb.ei.tum.de/FEI/studium/bachelor/module

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@Herbi:
>Ah, jetzt wird es klarer. Du hast das Ref. noch gar nicht angefangen.
>Ich mache Dir folgenden Vorschlag: Setze mal ein Bookmark auf Deine
>Ausführungen und schaue Dir das Ganze an, wenn Du schon ein halbes Jahr
>Ref. hinter Dir hast.
>Ich verspreche Dir hiermit schriftlich: "Du wirst einen großen
>Erfahrungszugewinn zwischen jetzt und dann für Dich verbuchen können"
Ja genau! Ich bin - was die Berufsschule angeht - nicht ganz unbeleckt 
und las das mal meine Sorge sein, obe es mir gefällt oder nicht. Jetzt 
wird mir was klar. Du bist 'ne Pfeife und brauchst neidest die, die 
vielleicht noch in einem Beruf Spass haben, in dem man eigentlich keinen 
Spass haben darf!
Rosa

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@Smörre:
>das ist leider mein Problem, sonst würde ich auch noch schnell ein
>Lehramtsstudium dranhängen, aber das wird mir leider zu knapp die Zeit -
>ich möchte mich nicht nochmal verkalkulieren.
Wenn Du das finanziel Wuppen kannst, mach es. Ist 'ne coole Zeit und 
selbst wenn Du erst einmal nicht im BWP-Bereich arbeitest, kannst später 
- wenn dich keiner mehr haben will , weil zu "alt" - immer noch ins Ref 
und im öffentlichen Dienst arbeiten. Die letzten 10 Jahre hätte ich 
damit überhaupt kein Problem!
Rosa

von Herbert (Gast)


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>>Ich verspreche Dir hiermit schriftlich: "Du wirst einen großen
>>Erfahrungszugewinn zwischen jetzt und dann für Dich verbuchen können"
>Ja genau! Ich bin - was die Berufsschule angeht und las das
> mal meine Sorge sein, obe es mir gefällt oder nicht.

Deine Aussagen sprechen allerdings dagegen. Wenn man Stress resistent 
ist und bereit ist die Wochenenden durch zu arbeiten, machte es auf 
jeden Fall Spaß. Du kommst mir wie die Schüler vor, die vor dem 
E-Technik Studium denken, das wäre alles ein Klacks, weil sie mal eine 
Leuchtdiode an eine Batterie angeschlossen haben.
Mach einfach das was ich Dir sage: Notiere den Link und poste Deine 
Erfahrungen nächste Jahr um diese Zeit. Wir sind gespannt.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@Herbi:
>Mach einfach das was ich Dir sage: Notiere den Link und poste Deine
>Erfahrungen nächste Jahr um diese Zeit. Wir sind gespannt.
Nein, ich mache nicht einfach das, was du sagst. Ich mache vielleicht 
Dinge, die einen Sinn ergeben. Und ob WIR alle gespannt sind, wage ich 
ausserdem zu bezweifeln. Schönes WE,
Rosa

von Smörre (Gast)


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@Rosa:
> Wenn Du das finanziel Wuppen kannst, mach es. Ist 'ne coole Zeit und
> selbst wenn Du erst einmal nicht im BWP-Bereich arbeitest, kannst später
> - wenn dich keiner mehr haben will , weil zu "alt" - immer noch ins Ref
> und im öffentlichen Dienst arbeiten. Die letzten 10 Jahre hätte ich
> damit überhaupt kein Problem!
finanziell könnte es gelingen, wenn ich noch Zeit für einen Nebenjob 
finden würde - ich denke mal das ist möglich.
Hauptproblem sehe ich da schon eher mit der Verbeamtungsgrenze von 50 
Jahren - die könnte ich,wenn ich die Referendarzeit dazu rechne, nämlich 
überschreiten. Das wär dann natürlich nicht so gut, denn ich weiß nicht 
welche Möglichkeiten der öffentliche Dienst diesbezüglich bietet.
Die Bedenken von Herbert finde ich auch lächerlich, so dramatisch wie er 
das darstellt ist es doch gar nicht.

von Herbert (Gast)


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Rosa-Kleidchen (Gast) schrieb:
>Nein, ich mache nicht einfach das, was du sagst. Ich mache vielleicht
>Dinge, die einen Sinn ergeben. Und ob WIR alle gespannt sind, wage ich
>ausserdem zu bezweifeln. Schönes WE,

Dir auch ein schönes Wochenende.

Viele Grüße,
Herbert

Äh, noch ein kleiner gut gemeinter Rat: Zieh Dir was anderes an, wenn Du 
mit dem Ref. anfängst.

von Wilhelm F. (Gast)


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Smörre schrieb:

> Hauptproblem sehe ich da schon eher mit der Verbeamtungsgrenze von 50
> Jahren - die könnte ich,wenn ich die Referendarzeit dazu rechne, nämlich
> überschreiten.

Und bis du dann fertig bist, nach vielleicht 2 Jahren, haben sie wieder 
neue Verbeamtungsgrenzen, vielleicht wieder auf die üblichen 32 Jahre 
zurück geschraubt. Und du bist auch wieder 2 Jahre älter. Viele 
Unwägbarkeiten. Zu wünschen wäre es dir aber schon, das was klappt.

von meine_meinung (Gast)


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Smörre schrieb:
> ich hab ja auch prinzipiell nichts dagegen, nur die Vorraussetzungen
> sollten schon stimmen - ob ein wenig Technikaffinität da ausreicht ist
> eine andere Frage, weil allgemeine Elektrotechnik einen ganz anderen
> Aufbau hat - das hat gar nichts mit AVR-Basteleien zu tun.
> Ich sag mal ganz klar: wenn überhaupt Studium dann vorher Lehre in dem
> Bereich oder von mir aus duales Studium wie es heute wohl heißt.

Wieso soll man mit einem 1.x Abi erst eine Lehre anfangen? Ein Praktikum 
tut es doch auch. Einen Lehrbetrieb zu finden, wo man als Lehrling mit 
relativ anspruchsvollen Aufgaben (keine Fließbandarbeit, Zuarbeit, 
Kaffee kochen etc.) betraut und wirklich etwas lernt (da ist 
AVR-Programmierung schon utopisch) ist sicher schwer. Vielleicht ist es 
dann auch etwas deprimierend zu sehen, dass nur der Ing. µC's 
programmieren darf und man selber den ganzen Tag Schaltschränke 
verdrahtet.
In der Berufsschule wird es auch schnell langweilig, da das gesamte 
Oberstufenwissen (Integrale, selbst Formeln umstellen) kaum/überhaupt 
nicht gebraucht wird. Die Denkweise muss umgestellt werden vom 
Hineindenken ins Anwenden.  Nach drei Jahren Ausbildung muss das 
Abi-Wissen aufgefrischt (Mathe, Phy) und schnelles effektives Lernen 
erneut geübt werden (und die Denkweise erneut umgestellt werden). Das 
bissel aus der Berufsschule bringt einem gar nix.
Da bleibt nur ein duales Studium.

von Smörre (Gast)


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> Das bissel aus der Berufsschule bringt einem gar nix.
> Da bleibt nur ein duales Studium.
es gibt heute mehr Möglichkeiten als damals und nur weil das Abi gut 
geklappt hat heißt das noch lange nicht, daß der Rest auch so im 
Vorbeimarsch funktioniert. Man sollte sich vorher mal erkundigen und 
suchen, was es so alles gibt ... dann wird man auch schnell fündig.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> es gibt heute mehr Möglichkeiten als damals und nur weil das Abi gut
> geklappt hat heißt das noch lange nicht, daß der Rest auch so im
> Vorbeimarsch funktioniert. Man sollte sich vorher mal erkundigen und
> suchen, was es so alles gibt ... dann wird man auch schnell fündig.

Wenn man aufgibt, bevor man es versucht hat, wird es sicher nichts.

Also besser die Chance ergreifen. Viel schiefgehen kann da nicht.

von Dualer Student (Gast)


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Hallo,

in Bayern gibt es folgendes Model des dualen Studiums.

- Studium mit vertiefter Praxis

- duales Studium mit Ausbildung


Ich studiere an der Ohm-Hochschule in Nürnberg.

In meinem Semester gibts es von 180 Studenten ca 50 dual studierende, 
darunter ca 80% von Siemens.


Bei der ersten Variante studierst du 7 Semester Elektro und 
Informationstechnik und arbeitest in den Semsterferien in deinem 
Betrieb. In den höheren Semestern arbeitet man dann 1-2 Tage im Betrieb.


In der zweiten Variante studiert man 8 Semester Elektro und 
Informationstechnik, man macht jedoch zusätzlich noch eine Lehre zum 
Elektroniker parallel. D.h. Man hat quasi ein Praxissemester zusätzlich 
in welchem man seine IHK-Prüfung schreibt.

Ich selbst mache Variante eins und bekomme monatlich 1071€ von meinem 
Arbeitgeber überwiesen.

Im Gegensatz zu der Variante aus Baden-Würtemberg, erhält man so einen 
richtigen Hochschul-Bachelor  ohne gekürzte Theorie.

http://www.hochschule-dual.de

von L. G. (macuser)


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Moin

ich habe auch diese Jahr gemacht, und mich für ein ET Studium 
eingetragen.

Auch ich Bastel schon lange rum. Letztendlich möchte ich aber ET 
studieren um den Grundlegenden Aufbau zu verstehen.

Also Pflichtvorlesung sind bei mir an der TUHH:

Mathe1: Analysis und Linear Algebra

Physik1

Prozedurale Programmierung:

Elektrotechnik I: Gleichstromnetzwerke und elektromagnetische Felder

Ich hoffe ich konnte dir Helfen, ich bin schon gespannt wie das Studium 
wird :D

von Frust (Gast)


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du bist heute da, wo ich vor 25 Jahren war! Ich war Top in Mathe, Top in 
Elektronik und Physik, habe 8Bit-Rechner in ASM programmiert und 
Elektronik gebaut.

Ich habe dann Ende der 80er an einer UNI angefangen zu studieren, damals 
noch den langen aufwändigen Ingenieurstudiengang.

Habe bis heute fast 20 Jahre als Entwickler gearbeitet und so ziemlich 
alles gemacht, was anfiel: C, PLD, UC, FPGA und Embedded Elektronik und 
sogar Windows!


Ich habe gerade heute beschlossen, den Beruf aufzugeben!

Grund: Es macht keinen Spass mehr!

Ich stecke trotz bester Noten, guter Erfahrung und guter Bezahlung in 
der Zeitarbeitsfalle / Projektfalle. Einen festen Job werde ich wohl nie 
mehr bekommen. Ich darf meiner Arbeit hinterherreisen, weil mich niemand 
der unqualifizierten 35 jähigen Teamleiter haben will. Ich bin ihm zu 
"gross".

Eigentlich ist es spannend, was ich mache, ich komme viel rum, aber die 
Beziehungen haben gelitten, Kinder habe ich keine und so langsam aber 
sicher merke ich, wie die Kräfte schwinden. Habe einige 
Gesundheitsprobleme bekommen, bin nicht mehr fit, Augen lassen nach, 
Sport geht nicht mehr.
Und :

Ich habe einfach keine Lust mehr!!!! Ich kann mich nicht mehr 
motivieren, alles ist öde und grau.

Das was ich gerne mache, darf ich nicht machen. Nicht mal gegen weniger 
Geld, weil ich sofort überqualifiziert bin. Also langweilige Tests, 
einfache Implementierungen, Schreibkram, Planung, Qualifizierung, eben 
das, was andere nicht machen wollen.

Ich habe jetzt ein Angebot, einen Laden zu übernehmen -was ich wohl 
machen werden. Elektroingenieur ade!

Ich baue dann noch ein bissl was privat, programmiere was, aber Geld 
verdienen in einem Land, mit immer mehr Auslagerung und Abzocke, wo man 
nur noch ausgebeutet und mit 40 abserviert wird - nein Danke!

Der Laden ist aufs Ausland registiert, wo ich mich dann 6.1Monate im 
Jahr aufhalte, um die Gewinne und Steuern dort abführen zu können, wo es 
billiger und effektiver für mich ist.

Ich werde weniger Einkommen haben, dafür aber auch mit 50 noch einen 
Job!

Und ich muss mir nicht von Schnöseln und BWLer auf der Nase rumtanzen 
lassen.

von Alex (Gast)


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> Der Laden ist aufs Ausland registiert, wo ich mich dann 6.1Monate im
> Jahr aufhalte, um die Gewinne und Steuern dort abführen zu können, wo es
> billiger und effektiver für mich ist.

RESPEKT ! Genauso machen es zur Zeit viele gute Ingenieure. 
Steuerrechtlich zwar ein wenig bedenklich aber bei aktuelem Umgang mit 
Ingenieuren, hat der Fiskus nichts anderes verdient. Vom Arbeitgeber, 
Staat und Zeitfirmen gemolken, gibt irgendwann mal auch die beste Kuh 
den Geist auf oder wechselt eben das Revier.

Traurige Zeilen, die du hier schreibst, denn bei deiner Erfahrung und 
den ganzen Pseudogesuchen von Firmen müsstest du eignetlich mit jeder 
Bewerbung einen Volltreffer landen.


Viel Erfolg;)

Gruß Alex

von yannik23 (Gast)


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"Im Gegensatz zu der Variante aus Baden-Würtemberg, erhält man so einen
richtigen Hochschul-Bachelor  ohne gekürzte Theorie."

Der Bachelor der DHBW ist auch ein "richtiger" Bachelor! Und dort erhält 
man für 6Sem. sogar 210ECTS und nicht nur 180 wie an der FH! (Dh. man 
hat nebenbei eine wesentlich höhere Arbeitsbelastung als zB an der FH)

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