Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie baut man einen programmierbaren Tiefpass auf ?


von Hans-werner M. (hanswerner)


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Wie kann man einen programmierbaren Tiefpass (Variable 
Grenzfrequenz)aufbauen ?
Also nicht als Software für einen Mikrocontroller oder einen DSP.
Für andere Filtertypen (Hochpass, Bandpass etc.) dürfte dasselbe gelten.
Der Filter soll von einem Mikrocontroller angesteuert werden können, 
z.B. über den I2C-Bus. Soll für den Audiobereich, sprich 0-20 kHz 
funktionieren. Ob Bessel, Butterworth oder sonstiges ist erstmal egal. 
Soll halt relativ steil sein ohne stärkere Schwingungen im 
Durchlassbereich.
Habe bisher folgendes gefunden:
a) Man nehme Operationsverstärker für den Filter und steuere die 
Widerstände über ein digitales Potentiometer.
b) Man nehme ein Switched-Capacity-Filter und einen programmierbaren 
Oszillator für die Erzeugung des Clock-Signals des 
Switched-Capacitor-Filters. Siehe Linear Technology Magazine, December 
2003 (Kombination aus LTC6903 und LTC1569-7).

Noch andere Ideen ?
Vor- und Nachteile der beiden Ansätze ?

Zusatzfrage: Wie sieht es bei AD-Wandlern mit der Abtastfrequenz und der 
Bitauflösung aus ? Kann man beide Parameter über einen Mikrocontroller 
steuern (Umschaltbar) oder sind beide beliebig programmierbar ?

: Verschoben durch Moderator
von Dennis (Gast)


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Hans-werner M. schrieb:
> Vor- und Nachteile der beiden Ansätze ?

Ich möchte nur unterwürfigst fragen, ob ich denn die komplett 
ausgearbeitete Lösung dir als pdf zuposten soll oder schon ein fertiges 
Layout erstellen darf?

Jetzt aber im Ernst: selber nachdenken macht erst richtig schlau. Deine 
Fragen lassen ziemlich gut erkennen, dass du dir nicht mal die Mühe 
gemacht hast 10 Min. in g**gle zu suchen oder ein Buch aufzuschlagen....

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Vielen Dank für deine Antwort.

1. Wie glaubst du habe ich den Artikel im Linear Technology Magazine 
gefunden ? Ich habe gegoogelt ! Wie du sagtest:
Jetzt aber im Ernst: selber nachdenken macht erst richtig schlau.

2. Wenn du dich jemandem unterwerfen willst, bist du vielleicht im 
falschen Forum.

3. Von fertigem Layout oder fertiger Lösung war keine Rede. Ich habe von 
Ansätzen geschrieben. Du hast also die Mail nicht gelesen und willst als 
Gast deinen Frust loswerden. Bitte nicht bei mir. Versuchs mal bei der 
Telefonseelsorge.

von Wolfgang (Gast)


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Hans-werner M. schrieb:
> Zusatzfrage: Wie sieht es bei AD-Wandlern mit der Abtastfrequenz und der
> Bitauflösung aus ? Kann man beide Parameter über einen Mikrocontroller
> steuern (Umschaltbar) oder sind beide beliebig programmierbar ?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt auch vom Wandlerprinzip ab. Aber 
was willst du mit einem ADC, wenn das Filter nicht als Software 
realisiert werden soll?

von Rene B. (themason) Benutzerseite


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@hans werner

Eine weitere möglichkeit wäre z.b. wie das bei den Moog-Filter 
(Synthesizer) realisiert wird. Da wird der differentielle Widerstand 
einer Diode bzw eines Transistors ausgenutzt um in Verbindung mit einem 
Kondensator einen "programmierbaren" bzw steuerbaren Filter zu 
realisieren.
Ich weiß ja nicht welche Anwendung dahintersteckt (Frequenzbereich usw). 
Aber vllt kannst du mit dem Lösungsansatz was machen. Musst mal G**gglen 
unter (Moog-)Ladder-Filter (oder so ähnlich).

von Joe (Gast)


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siehe Anlage

von Joe (Gast)


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Sorry, ist ein Softwarefilter

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Hallo Wolfgang.
Vielen Dank auch für deine Antwort.

Das ist sehr unterschiedlich und hängt auch vom Wandlerprinzip ab.

Das ist interessant. Aber wie hängt das ab bzw. wie hängt das zusammen ?

Aber was willst du mit einem ADC, wenn das Filter nicht als Software
realisiert werden soll?

Zwischen der Zusatzfrage und dem vorherigen Text besteht kein direkter 
Zusammenhang. Beides ist getrennt voneinander zu sehen.

Zum Zusammenhang:

Ich mache mir Gedanken zu Aufgaben für Praktikanten bzw. Diplomanden 
(Immer noch. Dabei habe ich meine Idee eines programmierbaren 
Audiorecorders (Für Vocoder Algorithmen und ähnliches mittels DSP) immer 
weiter heruntergebrochen (Ziemlich schwierig, Viel Arbeit). Es soll 
erstmal eine Hardware realisiert werden mit der unterschiedliche 
Abtastraten und Bitauflösungen bei der Digitalisierung möglich sind. 
Entsprechend unterschiedlicher Abtastraten sind auch Tiefpassfilter mit 
unterschiedlichen Grenzfrequenzen erforderlich (Nyquist, Aliasing, 
blabla). Daraus kann man natürlich eine eigene Aufgabenstellung machen 
(Einfacher, Weniger Arbeit).
Möglichkeit 1: Mehrere Tiefpassfilter mit fester Grenzfrequenz und dann 
umschalten (Wie auch immer: mechanisch, elektronisch)
Möglichkeit 2: Ein Tiefpassfilter mit programmierbarer Grenzfrequenz

Also folgende Idee:

Man nehme z.B. ein Mikrofon und schicke das analoge Signal durch einen 
programmierbaren Tiefpass mit variabler Grenzfrequenz. Ein 
inkrementeller Drehgeber steuert die Grenzfrequenz. Grenzfrequenz 
anzeigen z.B. über LCD. Gefiltertes Signal wieder über einen 
Lautsprecher ausgeben. Digitalisiert wird hier nix. Gespeichert wird 
auch nix. Kann man machen, muss man aber nicht. Ein Mikrocontroller 
fragt den Drehgeber ab und steuert einen programmierbaren Oszillator der 
die Taktfrequenz für das Switched-Capacitor-Filter liefert. Also 
Praktikumsaufgabe durchaus geeignet (Kommt auf die zur Verfügung 
stehende Zeit an). Diplom gibt es dafür glaube ich nicht.

Jetzt habe ich mir aber die Finger wundgeschrieben.

von UR Schmitt (Gast)


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Hans-werner M. schrieb:
> Zusatzfrage: Wie sieht es bei AD-Wandlern mit der Abtastfrequenz und der
> Bitauflösung aus ? Kann man beide Parameter über einen Mikrocontroller
> steuern (Umschaltbar) oder sind beide beliebig programmierbar ?

Wenn du weniger zeitliche Auflösung willst: Nimm mehrere Abtastwerte und 
bilde den Mittelwert.
Oder starte den AD Wandler nicht so oft.
Wenn du weniger Messauflösung willst: Schmeiss die unteren Bits weg.

Irgendwie passt bei deinem Thread das Niveau der Fragen nicht zu dem 
Anspruch deiner Vorhaben

Hans-werner M. schrieb:
> Ich mache mir Gedanken zu Aufgaben für Praktikanten bzw. Diplomanden
> (Immer noch. Dabei habe ich meine Idee eines programmierbaren
> Audiorecorders (Für Vocoder Algorithmen und ähnliches mittels DSP)

Die Frage oben (zu AD Wandlern) hätte eigentlich ein Diplomstudent 
Informatik oder E-Technik locker aus dem Ärmel schütteln können müssen.

von Ballermann (Gast)


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Vllt. verstehe ich da auch irgendwas falsch, aber man kann die 
geforderten Dinge wie einstellbare Auflösung und Abtastraten doch 
einfach mit einem normalen Audiocodec realisiseren!?

Wenn ich das nicht falsch verstanden habe, haben die auch mehrere 
integrierte Filter mit 64 Coeffizienten.

Oder wie machen sie das mit dem AA-Filter bei z.B. Evalboards?
Da weis ich es definitiv das man die Abtastrate umstellen kann...

von Dieter S. (Firma: privatmensch) (lucky_wolf)


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Es gibt da spezielle IC (analog?) bei ST, analog divice und wie sie alle 
heißen ...
du kannst dir auch bei Conr.. oder sonst wo "Poti-ICs" kaufen und sie 
für die Frequenz bestimmende Wiederstände in deinem Filter einsetzen und 
über einen MC steuern. Wenn dir feste Grenzwerte reichen, erspart das 
viel Rechenaufwand.
Das "Prolem" sind die Messwerte! Verzerrungen von 0.001 % werden wohl 
nicht ohne weiteres möglich werden :-)

Hoffe, es hilft dir weiter :-)

von Hans-werner M. (hanswerner)


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An Ballermann.
Gut dann passt das.
Ich bin bisher davon ausgegangen das AD-Wandler mit einer festen 
Abtastrate und fester Bitauflösung arbeiten.
Gut, wenn man das AA-Filter unabhängig von der Abtastrate einstellen 
kann.

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Du gehts jetzt von RC-Filter aus, nehme ich mal an.
Spezielle ICs gibt es viele auch von Analog Devices.
Das mit den digitalen Potentiometer steht bereits in meinem ersten 
Posting.
Also nichts neues.

von m.n. (Gast)


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Rene B. schrieb:
> Eine weitere möglichkeit wäre z.b. wie das bei den Moog-Filter
> (Synthesizer) realisiert wird.

Das ist ein guter Vorschlag, wenn man Effekte zum Zuhören machen möchte. 
Eine Teilschaltung findet sich hier:
http://www.freeinfosociety.com/electronics/schematics/audio/pictures/moogminimoogfilter.gif
Q28 arbeitet als spannungsgesteuerte Stromquelle mit exp. Verlauf, 
typisch sind wohl 1 Oktave/V.
Das Poti REGEN CAL erlaubt eine Rückkopplung, bishin zur Sinuserzeugung.

von Thomas S. (downloader)


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Hallo Hans-Werner,

Du kannst meine Schaltung verwenden. Die Schaltung stellt einen 
stromgesteuerten Tiefpass mit 24db/Oktave dar. Mittels variabler 
Rückkopplung kann man die Charakteristik einstellen (von Bessel bis 
Tschebyscheff bzw. Resonanz).

Die Eckfrequenz wird über einen Strom gesteuert, der von Masse oder +5V 
- Potential in den Steuereingang fliesst (Größenordnung 0.5µA bis 
500µA).
Die Eckfrequenz steigt mit dem Strom linear an. Anstelle des 
Transistor-Arrays kann man auch zwei selektierte BC548A verwenden.

Die Schaltung ist als Gebrauchsmuster eingetragen, gegen eine 
nicht-kommerzielle Anwendung habe ich jedoch nichts einzuwenden!

Gruß Thomas Strauß

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Hans-werner,

für Praktikanten soll das sein?
Dann muss es transparent sein, verständlich und nachvollziehbar.
Möglichst auch zu Grundschaltungen passen, die schon beherrscht werden.

Unter diesen Rahmenbedingungen schlage ich die Kombination aus aktiven 
RC-Filtern vor, wobei das R und das Maß der Gegenkopplung eingestellt 
werden mit R aus digitalen Potentiometern wie MCP42010.

Ciao
Wolfgang Horn

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