Forum: Platinen Dampfphasenlöten mit Galden und Friteuse


von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Ich habe so ziemlich das gleiche Teil. Das ist aus mehreren Gründen 
Mist:
- Vermutlich ist die Heizschlange erhaben (ist der Boden glatt? Wenn 
nein -> ungeeignet)
- Wie schon geschrieben: die Friteuse ist viel zu niedrig, und du 
kriegst sie nicht dicht.


Ansonsten: Die 320°C (die man übrigens gar nicht braucht, 240°C reichen 
auch) lassen sich auch durch Überbrücken der Regelung erzielen.

Max

von Fritteuse (Gast)


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Wie sieht es mit XXL Fritteuse aus, Zb.
http://www.notebooksbilliger.de/steba+df+300+edelstahlschwarz?nbb=a87ff6

1 XXL Korb 10x29x18 cm, umbauen auf 2cm Höhe und gut abdichten?!

von franz (Gast)


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Wegen der Heizung dass diese nicht eben ist, da muss dann halt ein 
Fueller rein. Dass es etwas mehr Fluessigkeit braucht sollte egal sein.
Alluminium sowie Stahlkugeln sollten als Fueller geeignet sein.

Ich wollte eigentlich ein gebogenes Titanrohr, so 3-4 Schlingen 
verwenden
um die Dampfhoehe zu begrenzen.

von Torsten R. (tom365)


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> Bei der Anwesenheit von Titan oder Titanlegierungen setzt die Zersetzung
> schon bei 260°C ein.

http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/Dampfphasen-Medium-in-Kleinmengen-1780946.html

von Digger (Gast)


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Gibt es eigentlich Platinen, die selbst in der Dampfphase grenzwertig zu 
verarbeiten sind? Z.B. welche mit größeren BGAs? Oder gibt es für dieses 
Verfahren praktisch kein Limit (z.B. Delaminationen, 
Bauteilgrößenunterschiede o.ä.)?

von ... (Gast)


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Max G. schrieb:
> Ansonsten: Die 320°C (die man übrigens gar nicht braucht, 240°C reichen
> auch) lassen sich auch durch Überbrücken der Regelung erzielen.

Ups, sorry, ja sollte 230°C heißen. Zahlendreher :/

von franz (Gast)


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Danke für die Info wegen des titan. Dann wird es wohl die Induktion auch 
wenn da das mögliche Platinenmass kleiner ist.
Was ist die Empfehlung für die Höhe?

von ... (Gast)


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franz schrieb:
>  Dann wird es wohl die Induktion auch
> wenn da das mögliche Platinenmass kleiner ist.

Was meinst du?


> Was ist die Empfehlung für die Höhe?

Der Topf so hoch wie möglich, oder aktiv im oberen Bereich kühlen. Die 
Leiterplatte in den Dampf führen.

von franz (Gast)


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... schrieb:
> franz schrieb:
>>  Dann wird es wohl die Induktion auch
>> wenn da das mögliche Platinenmass kleiner ist.
>
> Was meinst du?
>
Bei der Induktionsloesung ist der fuer mich einzig moegliche Weg, um
im Bugdet zu bleiben, ein 5lt Bierfass zu nehmen, dort ein Topf 
reinstellen
mit einer Platine als Abstaendshalter sowie thermischer Isolierung und 
von draussen das Alufass durch Ventilatoren abkuehlen.

Diese Loesung verliert zwar Galden in den Bereich unter dem Topf, welche 
nicht verloren ist, sondern einfach nur ab und zu rausgeholt werden 
muss.

Die Hohe des Fasses ist ca 27cm. Sollte man dies durch ein zweites
verlaengern, oder genuegt die Hoehe ?.

von ... (Gast)


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franz schrieb:
> Bei der Induktionsloesung ist der fuer mich einzig moegliche Weg, um
> im Bugdet zu bleiben, ein 5lt Bierfass zu nehmen, dort ein Topf
> reinstellen

warum legst du nicht einfach eine Eisenplatte/VA-Platte untrn rein?

> Die Hohe des Fasses ist ca 27cm. Sollte man dies durch ein zweites
> verlaengern, oder genuegt die Hoehe ?.

sollte reichen, wenn du oben rum kühlst.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Du solltest auch überlegen, ob Aluminium wirklich das Material der Wahl 
darstellt. Die sehr gute Wärmeleitfähigkeit (und damit Wärmeleitung von 
der Kochplatte nach oben hin) macht eine Dampfbildung oberhalb der 
Flüssigkeit schwierig: Der Dampf kondensiert dann an den Wänden, bis das 
Fass eine recht hohe Temperatur hat.

Edelstahl ist da offenbar die bessere Wahl:

Beitrag "Re: Reflow löten selbstgemacht"

Der Thread ist sowieso allen Dampfphasenlötstationselbstbauern sehr zu 
empfehlen ;-)

P.S.: Sind die 5-Liter-Fässchen nicht sowieso aus Weissblech?

: Bearbeitet durch Moderator
von franz (Gast)


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... schrieb:
> warum legst du nicht einfach eine Eisenplatte/VA-Platte untrn rein?

Weil das nicht funktionieren würde. Alu soll kühlen und innerhalb 
induktionstopf soll das Reflow ablaufen. Topf darf auch keine 
Kontaktstellen zum Alu haben.

Chris D. schrieb:
> P.S.: Sind die 5-Liter-Fässchen nicht sowieso aus Weissblech?

Es gibt anscheinend beides.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vielleicht käme man mit einem 'Milchtopf' weiter? Die Dinger, die 
außenherum einen Wasserbehälter haben.
Dampfkochtopf wäre auch noch eine Idee: Anderer Druck, andere 
Löttemperatur.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (Gast)


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Hallo,

ich würde das gerne auch mal probieren.
Nun habe ich mal noch ein paar Fragen.

Ich würde das gerne wie einige hier mit einer Induktionsplatte und einem 
Kochtopf ausprobieren.
Nun hatte ein Nutzer hier die Probleme, dass der Dampf aus dem Topf 
ging. Darauf wurde ihm geraten mit Fensterdichtband das ganze 
abzudichten.
Nun Frage ich mich. Ist das nicht gefährlich, wenn das ganz abgedichtet 
ist? Der Druck im Topf steigt doch theoretisch an, da der Dampf ja gerne 
ein grösseres Volumen hätte als das Galden im Flüssigen zustand.
ich habe nichts von einem Überdruckventil gelesen.

Das mit den Kühlschlangen habe ich auch gesehen, aber dann benötigt man 
einen Wasseranschluss und das würde ich gerne vermeiden.

Würde es auch ausreichen einen Topf im oberen Bereich rund herum mit PC 
Lüftern zu versehen um den oberen Bereich des Topfes mit Luft zu kühlen?

Und der Lötprozess läuft dann wie folgt ab.
- Platine auf Halter legen (ca. 2 bis 5 cm über Galden)
- Induktionsplatte einschalten
- Heizen bis Temperaturfühler über Platine ca. 230°C anzeigt
- 20-30 Sekunden warten und Heizung ausschalten-

Wie könnte ich das abkühlen nach ausschalten der Heizung beschleunigen?
- Ebenfalls mit Lüftern die den Topf von aussen mit Luft abkühlen?

Das wäre eine sehr simple Konstruktion. Fragt sich nur ob diese auch so 
funktioniert.

von Stefan (Gast)


Angehängte Dateien:

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bild vergessen

von 0815 (Gast)


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Stefan schrieb:
> Heizen bis Temperaturfühler über Platine ca. 230°C anzeigt

So simpel machen es die Meisten hier, aber das funktioniert natürlich 
nicht. Grabsteine und sogar Popcorn sind vorprogrammiert. Das einzig 
Schwierige am Dampfphasenlöten ist, Bauteile und Platine langsam zu 
erwärmen. Klappt selbst industriell nicht richtig, auch wenn viele das 
annehmen. Mit 230° heißem Dampf kann man keine saubere Temperaturkurve 
fahren. Oder es dauert länger als beim IR-oder Konvektionslöten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Heizen bis Temperaturfühler über Platine ca. 230°C anzeigt
>
> So simpel machen es die Meisten hier, aber das funktioniert natürlich
> nicht. Grabsteine und sogar Popcorn sind vorprogrammiert. Das einzig
> Schwierige am Dampfphasenlöten ist, Bauteile und Platine langsam zu
> erwärmen. Klappt selbst industriell nicht richtig, auch wenn viele das
> annehmen.

Was mich wundert - denn das Absenken Richtung Dampfphase lässt sich mit 
einfachen Temperatursensoren recht genau überwachen und regeln.

> Mit 230° heißem Dampf kann man keine saubere Temperaturkurve
> fahren.

Das geht schon - man muss halt die Temperatur messen. Louis hat das in 
dem obigen Thread gemacht und kann so recht genau vorgegebene 
Temperaturprofile fahren.

> Oder es dauert länger als beim IR-oder Konvektionslöten.

Es geht hier ja nicht um industrielle Produktion sondern um Prototypen 
und Kleinserien. Da darf es gerne etwas länger dauern.

Vor allem ist es das schonenste Verfahren und "für umme" gibt es Löten 
unter Luftabschluss. Da muss man sich bei IR und Reflow schon mächtig 
strecken und investieren (vom Energieeinsatz mal ganz abgesehen).

: Bearbeitet durch Moderator
von 0815 (Gast)


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Chris D. schrieb:
> das Absenken Richtung Dampfphase lässt sich mit
> einfachen Temperatursensoren recht genau überwachen und regeln.

Das geht physikalisch gar nicht. Es sei denn, der Sensor ist Teil der 
Platine. Und alle Bauteile haben die gleiche Masse wie der Sensor. 
Selbst unter diesen nicht realisierbaren Annahmen bleibt noch das 
Problem, daß der Dampf Bauteile am Rand der Platine sofort erhitzt, 
während er die Mitte der Platine noch gar nicht erreicht hat. Auf die 
Spitze getrieben müsste man die Bauteile vom Rand der Platine bis zur 
Mitte abzählen, und je Bauteil die Dauer einer normalen Erwärmungskurve 
rechnen. Erst dann hätte man tatsächlich jedem Bauteil seine Kurve 
gegönnt. Natürlich gibt es auch eine gewisse Wärmeleitung durch die 
Platine hindurch, aber das ist vergleichsweise minimal.

Die Vorteile wie Inertgas und hoher Wärmeeintrag erkauft man sich mit 
dem bekannten Nachteil des Temperaturschocks. Genau aus dem Grund gibt 
es beim Dampfphasenlöten grundsätzlich mehr Grabsteine.

von 0815 (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Das geht schon - man muss halt die Temperatur messen.

Stell´ Dir einfach mal vor, Du hättest einen Topf mit flüssigem Zinn. So 
extrem ist der Wärmeeintrag von Dampf in etwa (eigentlich ist er viel 
höher, aber es bildet sich ja eine Galdenschicht).
Nun nimmst Du einen Sensor, legst ihn mittig auf die Platine, und fährst 
die Platine langsam in das Zinn. Am Sensor bekommst Du die Kurve hin, 
aber auch nur dort. Klar ist ein Sensor weit besser als blindes 
Einfahren, aber es wird einfach nie perfekt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> das Absenken Richtung Dampfphase lässt sich mit
>> einfachen Temperatursensoren recht genau überwachen und regeln.
>
> Das geht physikalisch gar nicht. Es sei denn, der Sensor ist Teil der
> Platine.

Nicht Teil der Platine, aber man kann sie schon so platzieren, dass man 
die Wärmeverteilung auf der Platine recht genau messen kann.

> Und alle Bauteile haben die gleiche Masse wie der Sensor.
> Selbst unter diesen nicht realisierbaren Annahmen bleibt noch das
> Problem, daß der Dampf Bauteile am Rand der Platine sofort erhitzt,

Nein, das tut er nicht, denn natürlich nimmt die Temperatur im Behälter 
nach oben hin nicht schlagartig ab, sondern verläuft als Gradient.
D.h. wenn die Platine im Bereich des 230°C-Dampfes ankommt, dann haben 
bereits alle Bauteile eine Temperatur die knapp darunter liegt. Der 
Vorteil des Galden ist aber, dass es eben in keinem Fall mehr als 
230°C sein können. Und das schont die Bauteile.

Die Temperatur im Behälter kann man recht einfach messen und das haben 
wir hier auch schon gemacht. Und durch eine recht einfache Regelung kann 
man so die Erwärmungskurve abfahren (aber natürlich muss erstmal die 
Dampfphase stabil sein).

> während er die Mitte der Platine noch gar nicht erreicht hat.

Deswegen fährt man auch langsam ein, um allen Bauteilen die Zeit zu 
geben, sich zu erwärmen. Das ist ganz ähnlich zum Reflow/IR-Löten.

> Auf die
> Spitze getrieben müsste man die Bauteile vom Rand der Platine bis zur
> Mitte abzählen, und je Bauteil die Dauer einer normalen Erwärmungskurve
> rechnen. Erst dann hätte man tatsächlich jedem Bauteil seine Kurve
> gegönnt. Natürlich gibt es auch eine gewisse Wärmeleitung durch die
> Platine hindurch, aber das ist vergleichsweise minimal.

Das müsste man eigentlich bei allen Verfahren, ist aber natürlich 
praktisch nicht durchführbar. Allerdings hat man bei anderen Verfahren 
eben noch Nachteile bzgl. Abschattung und partieller Überhitzung von 
schwarzen Gehäusen (IR).

> Die Vorteile wie Inertgas und hoher Wärmeeintrag erkauft man sich mit
> dem bekannten Nachteil des Temperaturschocks. Genau aus dem Grund gibt
> es beim Dampfphasenlöten grundsätzlich mehr Grabsteine.

Das kann ich aus dem, was ich von Louis und bei Testplatinen, die wir 
bei einem Distributor gelötet haben, nicht bestätigen. Da gab es keinen 
Temperaturschock: man konnte genau so Temperaturprofile fahren wie beim 
Reflow etc.

Klar, perfekt wird es nicht - aber perfekt wird es auch bei Reflow/IR 
nicht. Da ist DPL aber deutlich schonender.

Edit: Dein Vergleich mit dem Zinn ist nicht korrekt. Kannst Du ganz 
einfach nachmessen, wenn Du etwas Galden in einem hohen Behälter zum 
Sieden bringst. Du hast keinen sprunghaften Anstieg der Temperatur wie 
beim Zinn.

---

Aber wie dem auch sei - zurück zum Thema:
Einen Deckel sollte man schon verwenden, denn es bildet sich bei der 
Erwärmung Nebel, der drinbleiben sollte :-)
Aber natürlich darf der nicht fest geschlossen sein - eine kleine 
Öffnung ist nötig.

Hmmm, was mir gerade einfällt: eventuell wäre ein dehnfähiges Gefäß 
oberhalb des Deckels eine interessante Lösung - so eine Art Luftballon 
aus Silikon (da oben ist es ja nicht heiss). So hätte man ein wirklich 
geschlossenes System und fast keine Verluste mehr.

Das Absenken sollte man wie geschrieben mit Hilfe eines 
Temperatursensors und Gewindestange etc. machen. Im angegebenen Thread 
zeigt Louis, wie es gehen kann.

: Bearbeitet durch Moderator
von 0815 (Gast)


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Galden-Gas hat (im nicht überhitzten Zustand) exakt 230°. Niemals 
weniger, sonst wäre es flüssig. Jegliche Erwärmung einer Platine, die 
unterhalb dieser Temperatur stattfindet, geschieht also durch normale 
Konvektion. Und darüberhinaus auch außerhalb eines inerten Mediums.
Berührt das 230° heiße Galdengas welchen kalten Gegenstand auch immer, 
gibt es einen Temperaturschock aufgrund extremem Wärmeeintrags.
Das ist die recht simple physikalische Seite der Thematik.

von ... (Gast)


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0815 schrieb:
> Galden-Gas hat (im nicht überhitzten Zustand) exakt 230°. Niemals
> weniger, sonst wäre es flüssig.

Es gibt keinen "überhitzten Zustand" des Galden. Die Temperatur wird nie 
über 230° hinausgehen.

> Jegliche Erwärmung einer Platine, die
> unterhalb dieser Temperatur stattfindet, geschieht also durch normale
> Konvektion.

Das Galden als auch sein Dampf hat ja auch eine Wärmestrahlung. Je näher 
ich mit der Leiterplatte dem Dampf komme, umso mehr wird die 
Leiterplatte aufgeheizt, bis hin 230°, dann bin ich aber im Dampf.

> Berührt das 230° heiße Galdengas welchen kalten Gegenstand auch immer,

Die Leiterplatte und die Bauteile darauf sind ja nicht mehr kalt.

> gibt es einen Temperaturschock aufgrund extremem Wärmeeintrags.
> Das ist die recht simple physikalische Seite der Thematik.

Das ist eher die missverstandene Seite der Thematik.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Galden-Gas hat (im nicht überhitzten Zustand) exakt 230°. Niemals
> weniger, sonst wäre es flüssig. Jegliche Erwärmung einer Platine, die
> unterhalb dieser Temperatur stattfindet, geschieht also durch normale
> Konvektion. Und darüberhinaus auch außerhalb eines inerten Mediums.
> Berührt das 230° heiße Galdengas welchen kalten Gegenstand auch immer,
> gibt es einen Temperaturschock aufgrund extremem Wärmeeintrags.
> Das ist die recht simple physikalische Seite der Thematik.

Die Physik hält sich aber offenbar einfach nicht an Dein Modell, denn 
natürlich befindet/kondensiert auch Galden weit oberhalb der Dampfphase 
;-)

Temperatur ist eine makroskopische Größe und nur ein Mittelwert.

Bring einfach mal einen Topf Wasser zum Kochen - ich garantiere Dir, 
dass Du weit vor dem Kochprozess Wassertropfen am kalten Topfdeckel 
haben wirst.
genau so ist es beim Galden auch.

Es will auch niemand einen "kalten Gegenstand" direkt ins Galden bringen 
- genau deswegen fährt man ja die Temperaturkurve ab und erwärmt die 
Platine durch langsames, kontrolliertes Herunterfahren. Und das 
funktioniert, wie Louis schon gezeigt hat.

Hast Du überhaupt schonmal mit Galden gearbeitet? Offenbar nicht.

von 0815 (Gast)


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... schrieb:
> Es gibt keinen "überhitzten Zustand" des Galden. Die Temperatur wird nie
> über 230° hinausgehen.

Natürlich geht das, sogar bei jedem Stoff ist das möglich. Siehe 
dieverse Warnungen davor...

... schrieb:
> Das Galden als auch sein Dampf hat ja auch eine Wärmestrahlung. Je näher
> ich mit der Leiterplatte dem Dampf komme, umso mehr wird die
> Leiterplatte aufgeheizt, bis hin 230°, dann bin ich aber im Dampf.

Sag´ich doch. Diese Erwärmung findet dann aber in Luft statt. Lediglich 
während Liquidus lötet man im Dampft, und hat auch nur währenddessen 
eine inerte Zone.

... schrieb:
>> Berührt das 230° heiße Galdengas welchen kalten Gegenstand auch immer,
>
> Die Leiterplatte und die Bauteile darauf sind ja nicht mehr kalt.

Achso, na dann brauchen wir sie ja nicht mehr weiter zu erwärmen...

von 0815 (Gast)


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diverse...


Ihr versteht es leider beide nicht, dabei habe ich die simple Wahrheit 
dazu schon genannt. Ist recht einfach, deswegen erstaunt mich, daß 
Wünsche vor physikalische Gegebenheten gehen.
Die restlichen Vorteile des Dampfphasenlötens sind mir bekannt, und ich 
nutze diese Technik auch. Nur nicht mit Galden, aber das ist eine andere 
Geschichte.

von ... (Gast)


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0815 schrieb:
> ... schrieb:
>> Es gibt keinen "überhitzten Zustand" des Galden. Die Temperatur wird nie
>> über 230° hinausgehen.
>
> Natürlich geht das, sogar bei jedem Stoff ist das möglich. Siehe
> dieverse Warnungen davor...
Ja von Leuten wie dir, die keine Ahnung haben. Klar kann ich bei nicht 
sachgemäßen Gebrauch alles zu einer Lebensgefahr machen, aber das gilt 
nicht nur für Galden.


> ... schrieb:
>> Das Galden als auch sein Dampf hat ja auch eine Wärmestrahlung. Je näher
>> ich mit der Leiterplatte dem Dampf komme, umso mehr wird die
>> Leiterplatte aufgeheizt, bis hin 230°, dann bin ich aber im Dampf.
>
> Sag´ich doch. Diese Erwärmung findet dann aber in Luft statt. Lediglich
> während Liquidus lötet man im Dampft, und hat auch nur währenddessen
> eine inerte Zone.
Hörte sich aber anders an.

> ... schrieb:
>>> Berührt das 230° heiße Galdengas welchen kalten Gegenstand auch immer,
>>
>> Die Leiterplatte und die Bauteile darauf sind ja nicht mehr kalt.
>
> Achso, na dann brauchen wir sie ja nicht mehr weiter zu erwärmen...

Was hast du gerade geschrieben?: "Lediglich
während Liquidus lötet man im Dampf, und hat auch nur währenddessen
eine inerte Zone."

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich verlasse mich lieber nicht auf simple Wahrheiten sondern messe nach 
- und die Messungen bestätigen mir mein (bzw. das allgemeine 
physikalische) Modell.

Und aufgrund der Erfahrungen kann ich nur sagen: das DPL-Löten 
funktioniert und man kann genaue Temperaturkurven abfahren.

Und es gibt dann auch weder Grabsteine noch geplatze Bauteile.

von 0815 (Gast)


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... schrieb:
>> ... schrieb:
>>> Es gibt keinen "überhitzten Zustand" des Galden. Die Temperatur wird nie
>>> über 230° hinausgehen.
>>
>> Natürlich geht das, sogar bei jedem Stoff ist das möglich. Siehe
>> dieverse Warnungen davor...
> Ja von Leuten wie dir, die keine Ahnung haben.

Genau SO kenne ich das hier bei MC.net ;-)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Heizen bis Temperaturfühler über Platine ca. 230°C anzeigt
>
> So simpel machen es die Meisten hier, aber das funktioniert natürlich
> nicht. Grabsteine und sogar Popcorn sind vorprogrammiert. Das einzig
> Schwierige am Dampfphasenlöten ist, Bauteile und Platine langsam zu
> erwärmen. Klappt selbst industriell nicht richtig, auch wenn viele das
> annehmen. Mit 230° heißem Dampf kann man keine saubere Temperaturkurve
> fahren. Oder es dauert länger als beim IR-oder Konvektionslöten.

In der Theorie hast du sicher recht. Praktisch hat mir das Galden-Löten 
sehr viel weniger Ärger gemacht als die vorher verwendete Heißluft. Und 
das, obwohl die Friteuse sicher keine saubere Temperaturkurve fährt.

Popcorn ist eher keine Frage des Temperaturprofils, sondern des 
vorherigen Ausheizens. Das ist aber, wenn man es professionell macht, 
ein separater Arbeitsschritt und nicht Teil des Lötens.

Zur Abdichtung: Das Fensterdichtband verträgt die Temperatur nicht mal 
ansatzweise und schrumpft zusammen. Richtig dicht ist die Friteuse so 
deswegen nicht, schon gar nicht druckdicht. HT-Silikon wäre besser.
Man könnte natürlich auch in einem Schnellkochtopf mit Sichteinsatz 
arbeiten. Wäre mal was Neues. Ob die Bauelemente den Druck mögen, ist 
eine andere Frage.

Max

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Schön, dass es wieder zurück zum Thema geht :-)

Max G. schrieb:
> Man könnte natürlich auch in einem Schnellkochtopf mit Sichteinsatz
> arbeiten. Wäre mal was Neues. Ob die Bauelemente den Druck mögen, ist
> eine andere Frage.

Es ist auch die Frage, ob sich der Siedepunkt durch den Druck nicht 
stark verschiebt. Ich vermute eher, dass das ein Problem wird.

Aber was hältst Du von meiner "Luftballonidee", also eines 
Ausgleichsgefäßes, das das zusätzlich entstehende Volumen aufnimmt und 
ein trotzdem geschlossenes System bieten würde?

Also: Stutzen in den Deckel und dort den Ballon übergezogen.

Im Prinzip sollte ganz oben sogar ein normaler "Luftballon" ausreichen, 
da dort ja praktisch Zimmertemperatur herrscht.

Das Vorgehen wäre dann so:
- Platine oben auf Rost
- Deckel drauf und dicht verschließen (Silikondichtungen)
- Aufheizen und auf stabile Dampfphase warten
- Temperaturkurve fahren
- Hochfahren und abkühlen (aktiv oder passiv) lassen

: Bearbeitet durch Moderator
von 0815 (Gast)


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Max G. schrieb:
> Popcorn ist eher keine Frage des Temperaturprofils, sondern des
> vorherigen Ausheizens.

Prebake macht hier sowieso keiner. Und da so immer ein gewisser 
Restanteil Wasser in den Bauteilen ist, kommt es gerade durch 
Temperaturschocks auch zu Grabsteinen und Popcorn. Die Dampfphasenlöter 
steigern die Temperatur daher normalerweise schon elend langsam, aber 
haben selbst dann noch temporäre Temperaturschocks. Das mit den 
Grabsteinen habe ich mir ja nicht ausgedacht, es ist und bleibt aus 
genau obigen Gründen DAS Problem beim Dampfphasenlöten.
Die Alternative ist das Erhitzen überm Dampf, aber dann braucht man auch 
keine Dampfphase mehr.;-)

von 0815 (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Schön, dass es wieder zurück zum Thema geht :-)

Ist einfacher, als die Physik dahinter zu akzeptieren, gelle? ;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Schön, dass es wieder zurück zum Thema geht :-)
>
> Ist einfacher, als die Physik dahinter zu akzeptieren, gelle? ;-)

Ich verwende einfach die Physik, die ich messen kann. Die Welt der 
simplen Wahrheiten überlasse ich anderen :-)

von 0815 (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich verwende einfach die Physik, die ich messen kann.

Manchmal ist es aber besser, zu wissen, daß die Erde rund ist. Auch wenn 
das Auge was Anderes sagt...;-)

von ... (Gast)


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Ich habe mal überlegt eine Art Schubladensystem zu bauen. Also ein 
quaderförmiges Gehäuse aus Edelstahl mit Schublade. Unter dem Gehäuse 
ein Induktionsfeld und oben auf dem Gehäuse ein großer Kühlkörper mit 
Lüftern.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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@0815: Ja, Du hast Recht.

Und nun bitte wieder zum Thema des Aufbaus eines einfachen 
DPL-Lötgerätes, denn darum geht es hier eigentlich.

Wenn Du dazu etwas Konkretes beitragen möchtest: gerne

Ansonsten bitte ich um Zurückhaltung und werde im Interesse der an einer 
solchen Anlage Interessierten weitere Beiträge - von allen Seiten - 
löschen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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... schrieb:
> Ich habe mal überlegt eine Art Schubladensystem zu bauen. Also ein
> quaderförmiges Gehäuse aus Edelstahl mit Schublade. Unter dem Gehäuse
> ein Induktionsfeld und oben auf dem Gehäuse ein großer Kühlkörper mit
> Lüftern.

Ja, so kann man es auch bauen. Das vermindert nochmal die Ausschleppung 
des Galden.

Noch eine Möglichkeit wäre eine Art Schleuse mit einer thermisch gut 
leitenden Sperre (Alugitter), die dann erst direkt vor dem Absenken 
entfernt wird.

Das mit den Lüftern funktioniert übrigens recht gut. Ja, ich wiederhole 
mich, aber ich kann da nur immer wieder auf Louis' Thread verweisen ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von ... (Gast)


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Die Gesamthöhe und die Höhe der Schublade über G-Ground so, dass nur 
über die zugeführte Induktionsenergie die Höhe des Dampfes gesteuert 
wird. D.h. die Anlage bleibt an, eine Leiterplatte wird eingeschoben, 
erwärmt, dann die Induktionsenergie erhöhen, das der Dampf höher steigt, 
dann die Induktionsenergie wieder runter, Schublade auf. Fertig.
Qualm und ggf. Dampfverwirbelungen kondensieren an der gekühlten Decke.

von 0815 (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wenn Du dazu etwas Konkretes beitragen möchtest

Sehr gern. Aber leider wird die Wahrheit auch diesmal wieder unpässlich 
sein:

Chris D. schrieb:
> Noch eine Möglichkeit wäre eine Art Schleuse mit einer thermisch gut
> leitenden Sperre (Alugitter), die dann erst direkt vor dem Absenken
> entfernt wird.

... schrieb:
> Qualm und ggf. Dampfverwirbelungen kondensieren an der gekühlten Decke.


Ihr versteht beide noch nicht die grundsätzliche Problematik des 
Kühlens.

Nur recht weit unten im Topf ist das echte Galden-Gas. Nur dieses hat 
das Bestreben, an Flächen kälter 230° zu kondensieren. Dieses Gas darf 
natürlich niemals aus dem Topf quellen, dann ist logischerweise alles zu 
spät...aber das passiert ja auch nicht dank der Regelung der 
Leistungszufuhr.
Das was normalerweise aus dem Topf quillt, ist leicht mit Galden-Dampf 
angereicherte Luft. Diese steigt durch die enorme Thermik mitsamt den 
Galden-Tröpfchen aus dem Topf. Um das zu verhindern, müsste man diese 
Luft auf RT abkühlen, was ja reichlich abstrakt wäre.
Die Galden-Tröpfchen innerhalb dieser Luft haben darüberhinaus auch kein 
Bestreben, an einer gekühlten Fläche zu kondensieren, sie sind bereits 
kondensiert. Irgendwelche kiloschweren Kupferkonstruktionen o.ä. würden 
hier also weniger bewirken als z.B. 10g feine Filterwatte.
Ein geschlossener Topf ist die einzig sinnvolle Lösung, um die Thermik 
der Luft zu unterbinden. Hat der Deckel ein kleines Loch, so strömt dort 
auch nur so viel Luft aus, wie das Galdengas beim Steigen einnimmt. Also 
minimal, wie viel weiter oben ja auch schon beschrieben.


Eine Schublade direkt in der Dampfzone wäre kontraproduktiv. Einerseits 
bleiben die Probleme mit dem Druckausgleich wie beim Topf bestehen. 
Andererseits muss die Dichtung dieser Lade volle 230° verkraften, und 
absolut dicht sein. Ist beim Deckel beides nicht nötig. Also mehrfach 
komplizierter, als die Platine einfach von oben einzufahren.
Wenn schon Schublade, dann so wie üblich oberhalb der Dampfzone. Bei 
privat aber unnütz kompliziert, weil man auch einen Topf nehmen, und die 
Platine erst bei erkaltetem Topf entnehmen kann.

von Stefan (Gast)


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Hallo,

danke für die hilfreichen Tipps.
Ich dachte mir jetzt ich kaufe diesen Topf (LxBxH 30x30x60)

http://greenbop.de/Marken/amei/Blumenkuebel-quadratisch-schmal-grau-30-x-30-x-60cm-L-B-H.html?force_sid=7ef6d76c19e3069c8b1cf945cbe45844

dann mach ich eine kleine Mechanik mit der ich ein Gitter hoch und 
runter fahren kann damit ich ein Profil fahren kann.

Darunter eine Heizplatte um das Galden zu erhitzen.

Die Höhe sollte ja ausreichend sein, damit das Galden nicht wirklich in 
grossen Mengen oben raus verloren geht.

Könnte das mit dem Topf klappen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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@0815: siehste - geht doch :-)
Das mit der Filterwatte könnte interessant sein - eventuell geht auch 
ein Aluminiumschaum. Die gibt es in verschiedenen Porösitätsstufen.

Stefan schrieb:
> Hallo,
>
> danke für die hilfreichen Tipps.
> Ich dachte mir jetzt ich kaufe diesen Topf (LxBxH 30x30x60)
>
> 
http://greenbop.de/Marken/amei/Blumenkuebel-quadratisch-schmal-grau-30-x-30-x-60cm-L-B-H.html?force_sid=7ef6d76c19e3069c8b1cf945cbe45844
>
> Könnte das mit dem Topf klappen?

Du willst also die Heizplatte und den Metallbehälter in den Topf packen?

Bist Du sicher, dass der Blumentopf das wärmetechnisch mitmacht?

Ich habe da meine Zweifel.

Unter "Fiberstone" kann ich mir nur wenig vorstellen. Ist das eine Art 
Glasfaserverbundstoff?

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan (Gast)


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oh sorry ich dachte der war aus v2a, das hatte ich dann falsch gelesen.
da ich platinen bis ca 30x30cm löten will müsste es eben schon ein 
grösser topf sein.
sowas wie das hier

http://www.ebay.de/itm/75l-V2A-Saftfass-Lagerbehalter-Edelstahleimer-Topf-18-10-Destille-Edelstahlfass-/181573017317?pt=Spezial_Landwirtschaft&hash=item2a46985ee5

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, der sieht mMn schon besser aus ;-)

Die runde Form ist natürlich blöd, weil man viel verschenkt. Aber bei 
eckigen Behältern gibt es leider nicht so viel Auswahl, wenn man nicht 
selbst schneiden, kanten und schweißen möchte.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan (Gast)


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also ich hätte theoretisch die Möglichkeit da selber was zu machen bzw 
was machen zu lassen.
welche wandstärke und welche bodenstärke wäre denn zu empfehlen und 
wieviel rand zur platine soll noch sein?

also sagen wir die platine ist 30x30cm.  soll ichdann rund herum noch 
5cm rand haben und der topf wird dann 40x40cm?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> also ich hätte theoretisch die Möglichkeit da selber was zu machen bzw
> was machen zu lassen.

Dann würde ich das tun :-)
So kannst Du genau festlegen, welche Maße Dein Topf haben soll.

> welche wandstärke und welche bodenstärke wäre denn zu empfehlen und
> wieviel rand zur platine soll noch sein?

Unsere Behälter (allerdings für andere Dinge) sind bei 1.4301 mit 1 mm 
Wandstärke mehr als stabil. Beim Boden kommt es vermutlich auf die 
Heiztechnik an. Wenn Du direkt den Boden des Behälters heizen möchtest, 
benötigst Du wohl einen magnetischen rostfreien Stahl und etwas mehr 
Wandstärke (3-5mm?).

Stähle ohne Nickelzusatz sind magnetisch. V2A enthält Nickel, eignet 
sich also selbst nicht für Induktionsheizungen.

Da müsstest Du dann also eine entsprechende Platte passenden Edelstahls 
hineinlegen (und den Boden dann wiederum dünn gestalten, also 1mm).

> also sagen wir die platine ist 30x30cm.  soll ichdann rund herum noch
> 5cm rand haben und der topf wird dann 40x40cm?

Was ich bisher an Lötanlagen gesehen habe, hatte immmer so 20-30mm Luft. 
Wenn Du automatisch absenken möchtest, brauchst Du ja eh noch Führungen 
und einen Antrieb (Trapezgewindestange oder ähnlich) und entsprechend 
Platz an zumindest einer Seite.

: Bearbeitet durch Moderator
von ... (Gast)


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0815 schrieb:
> Die Galden-Tröpfchen innerhalb dieser Luft haben darüberhinaus auch kein
> Bestreben, an einer gekühlten Fläche zu kondensieren, sie sind bereits
> kondensiert.
Den Satz verstehe ich nicht. Wenn sie kondensiert sind müssten sie ja 
"runterfallen". Galden ist ja wesentlich schwerer als LuftUnd was 
passiert mit der heißen Luft wenn sie auf einen gekühlten Deckel trifft?

von 0815 (Gast)


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Die Galdentröpfchen fallen genausowenig bzw langsam herunter, wie es 
Nebeltröpfchen tun. Und Nebel ruht sogar, beim Galden-Topf kommt ja noch 
eine enorme Luftbewegung durch die Hitze hinzu.
Die Galden-Tröpfchen sind auch nicht sonderlich schwer, nur das Gas ist 
schwer. Aber das findet man ja eh nur ganz unten im Topf.

Wenn die Luft mitsamt den Galdentröpfchen auf den Deckel trifft, 
schlagen sich die Tröpfchen am Deckel nieder. Das ist aber keine 
Kondensation mehr. Eher vergleichbar mit dem T-Shirt, das man durch die 
feuchte Wiese zieht, um Trinkwasser zu sammeln...
Aus dem Grund, weil es eben keine Kondensationswärme gibt, kann sich 
auch überraschend viel Galden am Deckel ansammeln, ohne daß dieser 230° 
erreicht. Ähnlich ist es beim Wasserdampf am Deckel, den Chris weiter 
oben ansprach. Beim Wasser kommt allerdings hinzu, daß das Gas nicht 
schwer ist, also ggf. auch direkt zum Deckel aufsteigen wird.

Eines habe ich allerdings unterschlagen. Die Luft kann auch einen Anteil 
Galden direkt in sich binden. Also vergleichbar mit der Luftfeuchte. 
Diesen Anteil könnte eine gekühlte Wand o.ä. besser absorbieren. 
Vergleichbar mit der kalten Brille, wenn man ins Warme kommt 
(Taupunktunterschreitung). Hier beim Dampfphasenlöten wäre man aber 
schon froh, das sichtbare Galden aus der übersättigten Luft 
herausfiltern zu können, die unsichtbare "Luftfeuchte" wäre erst dann 
ein Thema.
Aber ein Deckel löst all diese Probleme mit einem Abwasch...

von ... (Gast)


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Stefan schrieb:
> sowas wie das hier
>
> 
http://www.ebay.de/itm/75l-V2A-Saftfass-Lagerbehalter-Edelstahleimer-Topf-18-10-Destille-Edelstahlfass-/181573017317?pt=Spezial_Landwirtschaft&hash=item2a46985ee5

Topf 18/10 Destille . 18/10 kannst du nehmen. Der wird auch mit einer 
Induktionsplatte heiß.

von X. O. (overflow)


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Wie hoch sollte der Behälter sein in dem man die Dampfphase erzeugen 
will, wenn man auf eine Kühlung erstmal verzichten will und eine 
nennenswerten Verlust and Galden vermeiden will?

: Bearbeitet durch User
von W.A. (Gast)


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X. O. schrieb:
> Wie hoch sollte der Behälter sein in dem man die Dampfphase erzeugen
> will, wenn man auf eine Kühlung erstmal verzichten will und eine
> nennenswerten Verlust and Galden vermeiden will?

Irgendwie musst nach dem Löten die Wärme entsprechend dem gewünschten 
Temperaturprofil zügig von der Leiterplatte weg gebracht werden, d.h. 
das in der Dampfphase befindliche Galden muss durch eine Kühlfalle zur 
Kondensation gebracht werden und die flüssige Phase so weit abgekühlt 
werden, dass der Dampfdruck weit genug sinkt. Sonst gibts Verluste beim 
Öffnen des Deckelns.

von Nemesis (Gast)


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Ich würde da einen Gastro-Behälter empfehlen und als Kühlfalle
kann man einen noch funktionierenden Kühlschrank ausschlachten.
Der Kühlkreislauf müsste zwar neu befüllt werden, aber so
schwierig ist das nicht. Die Kühlschlangen kann man z.B. aus
verchromten Kupferleitungen aus dem Baumarkt zurecht biegen
und dann knapp unterhalb des Behälterdeckels innen oder auch
außen montieren. Dann noch von außen dämmen, dann müsste es
gehen.

Wenn die Behältertiefe nicht reicht würde ich die Heizung in
einen separaten Behälter tiefer legen, aber das wäre experimentell.

von JCromb (Gast)


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Hat jemand schon die Laborgeräte von www.imdes.de getestet?
MINI-CONDENS + MICRO-CONDENS

Taugen die kleinen Gerät für den Labor-Betrieb?
Mit 1500,-- wäre es ja eine interesante Alternative.

von M.K. (Gast)


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Hallo,
ja, habe die Mini-Condens testen können.
Funktioniert einwandfrei und ich werde sie wohl bald bestellen. Teile 
kaufen und selbst bauen kann nicht viel günstiger sein.
Hat für mich alles, was so eine Anlage braucht. Kleine Steuerung (wobei 
man wohl nichts einstellen braucht, wenn man immer nur bleifrei löten 
möchte), fest eingebauter Fühler, Gitter für die Platine und 
anschließend kühlen über eingebaute Lüfter.
Zeit von kalter Anlage bis zur gelöteten Platine ca. 10 min. - dann ist 
aber auch abgekühlt bis kein Dampf mehr zu sehen ist.
Gruß
M.K.

Beitrag #5092601 wurde von einem Moderator gelöscht.
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