Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED Stripes über USB ansteuern(dimmbar)


von Massi Jabbari (Gast)


Lesenswert?

Hi Leute,

ich heiße Massi und befinde mich derzeit im Praktikum an der UCT in 
Südafrika(Kapstadt). Ich studiere Nachrichtentechnik und bin jetzt im 6. 
Semester.

Meine Aufgabe lautet wie folgt:
Ein Fluoroszenz Mikrospkop, was von Studenten vor 3 Jahren entworfen 
wurde und ständig Neuerungen unterzogen wurde soll von mir jetzt ein USB 
Schnittstelle verpasst kriegen, mit dem LED Streifen angesteuert werden 
können. Mit Hilfe dieser Funktion können noch hellere und damit 
schärfere Bilder erzeugt werden.
Dimmbar soll das alles auch sein(PWM gesteuert), um Überbelichtung zu 
vermeiden. Wie immer soll das alles "gut und günstig" realisiert werden.

Ich hatte mit Mikrocontroller immer meine Schwierigkeiten, aber meine 
grobe Idee wäre folgendermaßen:

- USB-Stecker auf Platine
- verbunden mit USB-Microcontroller
- der Controller steuert den Zustand bzw die Hellikeit der LED Streifen 
mit Hilfe PWM(soll in C++ programmiert werden)

Gibt es da schon fertige Lösungen oder sind diese zu teuer?(>20€)

Vielen Danke im Vorraus für alle Tipps!

Grüße
Massi

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Soll auch fotografiert werden was im MIkroskop zu sehen ist?
Dann ist PWM ne ganz schlechte Wahl, das flimmert dann so unangenehm auf 
dem Bild.
Weil die Fotozellen der Kamera denn eben unterschiedlich Hell bekeuchtet 
wurden.
Die Kamera liest den Sensor ja seriell aus.

Ansonsten V-USB Lib und nen AVR, dazu ne Konstantstromquelle die vom AVR 
gesteuert wird oder ne Konstantspannungsquelle.

http://www.obdev.at/products/vusb/index-de.html

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Mikrocontroller Module mit PWM und USB bekommst Du z.B. bei Chip45 oder 
bei Ebay. Dort oft unter dem Stichwort "Arduino".

Man könnte auch einfach einen PWM Motor Controller mit USB Anschluss 
verwenden, denn hast Du was fertiges von der Stange und musst den 
Mikrocontroller nicht selbst programmieren.

von Massi J. (Firma: HS Mannheim) (miladjan)


Lesenswert?

Danke fuer die Antworten.
Es sieht folgendermaßen aus:
Das Licht ist lediglich dafuer da, dass der vollautomatische Autofokus 
den passenden Bereich auf der Bakterienkultur findet. Der Vorgang des 
Fotografieren erfolgt über eine anderes fluoreszenstechnisches System.
Ausschaltbar soll es sein, damit beim Vorgang des eigentlichen 
Fotografierens keine Störungen auf dem Bild entstehen und dimmbar, um 
den besten Arbeitspunkt für den Autofokus zu finden.

An sich spricht gegen eine Konstantstromquelle nicht, ist diese denn 
auch dimmbar. Welche der Möglichkeiten ist preisgünstiger.
V-USB scheint ein super tool zu sein! Kann man damit jedem 
Microcontroller ansteuern?

Danke.
Gruß

von Tanja B. (tanja13)


Lesenswert?

Hallo!

Also bei deiner Form des Mikroskopes ist wahrscheinlich die Variante mit 
der Konstantstromquelle wesentlich günster. (zumindestens in 
Mitteleuropa)

Und mit dem V-USB kann man jeden Microcontroller problemlos ansteuern. 
(mir ist nichtmal eine einzige Ausnahme bekannt!)

Mehr nützliche Kurzinfo's kannst du hier "http://mikroskop.at/"; 
nachlesen.
LG

von Uwe (Gast)


Lesenswert?

> Das Licht ist lediglich dafuer da, dass der vollautomatische Autofokus
Über ne Kamera ? Wenn ja dann wars das auch wieder mit PWM, denn dort 
würden auch abgehackte Zeilen, Bilder vorkommen und einen scharfen 
Kontrast liefern, der den Autofokus eine scharfe Kannte vorgaukeln 
würde.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Das kann doch mit L/C Filtern glatt bügeln (an der LED, meine ich).

von Stephan B. (matrixstorm)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo

Ich hatte vor einiger Zeit mal ein kleines Bastelprojekt bei dem ich mir 
eine VUSB-basierte Firmware implementierte (ATmega8) welche einerseits 
die 3 PWM Kanaele nutze und zusaetzlich WS2812 LEDs ansteuert.
Zusaetlich dazu gibt es eine GTK basierte HOST Software (laeuft unter 
Windows und Linux - vorkompilierte binaries sind enthalten) mit welcher 
man am Farbkreis die Farbe einstellen kann.

Die Entwicklung is aber noch nicht abgeschlossen und ist als Betastadium 
zu versehen. (Moeglicherweise aendere ich zukuenftig das Protokoll)

Getestet und implementiert wurde auf dem (fuer das) 16MHz ATmega8 
tinyUSBboard Rev.3 ( http://matrixstorm.com/avr/tinyusbboard/ )

Zusaetzlich benoetigen Windowsuser eine installierte GTK Runtime: 
http://matrixstorm.com/avr/files/gtk2-runtime-2.24.10-2012-10-10-ash.exe

Und ggf. die libUSB fuer Windows: 
http://matrixstorm.com/avr/files/usbasp-windriver.2011-05-28.zip

Ich freue mich auf konstruktives Feedback und hoffe dir damit helfen zu 
koennen.

von Massi J. (Firma: HS Mannheim) (miladjan)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi Leute,
sorry für die späte Antwort, war ein paar Tage verreist und hatte kein 
Internet. Ich bin echt beeindruckt, wie hilfsbereit die User hier sind.
DANKE!
Also wir haben nun entschiede beide Möglichkeiten, da so auch für mich 
der Lerneffekt größer ist(also Konstantstromquelle und PWM)

Konstantstromquelle/Konstantspannungsquelle:
habe ich mal eine Schaltung hochgeladen, die so, wie sie abgebildet auch 
funktioniert. Widerstand entpricht den LED Stripes und einmal in 
ww=warmwhite und einmal ind cw=coldwhite.
Wenn ich die 24Volt Grundversorgung nun variiere ändert sich ebenfalls 
die Helligkeit der LED. Dies funktioniert im Moment auch nur, da ich 
einen Spannungsgenerator habe.
Fragen:
- Wie würdet ihr die Dimmung nun realisieren? Per drehbaren Poti? 
Eigentlich soll die Einstellung über den PC laufen.
- Was für eine Konstantstromquelle brauche ich? Es fließen 60mA durch 
die LED Stripes. Kann ich mir selbst eine bauen, wenn ja welche Form 
würdet ihr mir empfehlen(Stromspiegel, JFET, BTR ...)


PWM:
Ich habe hier ein Arduino UNO Board liegen. Kann ich damit das PWM 
Signal erzeugen und an den Gateeingang schicken? Wie würdet ihr da die 
Änderung des DutyCycles realisieren? Genial wäre eine Regler am PC.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Na wenn du jetzt wieder PWM aufs Gate legst, dann werden die LED 
STreifen ja wieder heller und dunkler.
Das wollten wir ja nicht wegen der Kamera.

Da du ja LED Streifen hast brauchste Konstantspannung.

Die einfachste Lösung ist ein LM317, der braucht ja nen Spannungsteiler 
als Feedback.
Der Spannungsteiler Widerstand an Masse wird durch mehrere ersetzt die 
durch Transistoren von einem prozessor ein und abschaltbar sind.
-> schon ahste eine per USB einstellbare Spannung und LED Helligkeit.

Im Datenblatt ist das auch so beschrieben.
http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/nationalsemiconductor/DS009063.PDF
dierekt die erste Seite unten rechts.
Natürlich kannste auch mehr Transistoren nehmen.

von Massi J. (Firma: HS Mannheim) (miladjan)


Lesenswert?

> Die einfachste Lösung ist ein LM317, der braucht ja nen Spannungsteiler
> als Feedback.
> Der Spannungsteiler Widerstand an Masse wird durch mehrere ersetzt die
> durch Transistoren von einem prozessor ein und abschaltbar sind.
> -> schon ahste eine per USB einstellbare Spannung und LED Helligkeit.
Das würde doch aber heißen, dass keine stufenlose Regelung möglich ist, 
da die Widerstände ja physikalische auf die Platine müssen oder?

von avr (Gast)


Lesenswert?

Massi Jabbari schrieb:
> Das würde doch aber heißen, dass keine stufenlose Regelung möglich ist,
> da die Widerstände ja physikalische auf die Platine müssen oder?

Es gibt praktisch keine stufenlose Regelung. Ich habe aber auch schon 
gesehen, dass der lm317 mit Pwm gefüttert wurde.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Mit PWM haste auch keine Stufenlose Auflösung, sondern meißt 8bit.
Die Transistorvariante lässt sich ja auch auf 8bit ausbauen.
Ist dann ne schöne Rechenübung die Widerstände zu berechnen ;)

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Wenn man ein PWM Signal durch einen R/C Tiefpass schickt, bekommt man 
eine analoge Spannung, mit der man die LED's versorgen kann. Im Prinzip 
könnte es so gehen:
1
                                 MOSFET
2
                                             LED-Stripe
3
                   10k              ||------|<|--|<|--|<|--|<|---o 24V
4
PWM Signal 5V o---[===]---+----+----||
5
                          |    |    ||---+
6
                   10µF  ===  |~|        |
7
                          |   |_| 1M     | 
8
                          |    |         |   
9
                         GND  GND       GND
Der R/C Filter wandelt das PWM signal in eine analoge Spannung um von 
0-5V um. Der MOSFET wandelt die Spannung in einem Strom um. Der 1M 
Pull-Down Widerstand sorgt dafür, dass das Licht sicher aus geht, wenn 
der Mikrocontroller (PWM Ausgang) nocht nicht initialisiert (hochohmig) 
ist.

Jetzt brauchst Du nur noch einen MOSFET, der bei 5V den gewünschten 
Strom liefert. Oder du nutzt einfach nicht den vollen Spannungsbereich 
aus. Der IRL530N liefert zum Beispiel bei 2,5 Volt ungefähr 1 Ampere. 
Achtung: Bei steigender Temperatur sinkt der Strom, was eventuell sogar 
erwünscht ist.

Die Schaltung lässt sich ggf. um einen Regelkreis erweitern, um die 
Helligkeit auch bei temperatur-Schwankungen stabil zu halten. Ein 
konstanter Strom alleine reicht dazu nicht, da die LED's ja auch 
temperatur-abhängig sind.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Was ich noch vergessen hatte: Während der Entwicklung würde ich für die 
24V ein Labornetzteil mit einstellbarer Strombegrenzung verwenden. 
Später im betrieb sollte eine einfache Schmelzsicherung in Reihe zum LED 
Stripe reichen.

Und noch ein Nachtrag: Falls Du vor hast, mehrere MOSFETS zu verwenden, 
dann bedenke, dass jeder Trasistor eine etwas andere U/I Kennlinie hat. 
Du musst dann für jeden Transistor individuell ermitteln, bei welchem 
PWM Wert der gewünschte Strom fließt.

von Massi J. (Firma: HS Mannheim) (miladjan)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Wenn man ein PWM Signal durch einen R/C Tiefpass schickt, bekommt man
> eine analoge Spannung, mit der man die LED's versorgen kann. Im Prinzip
> könnte es so gehen:

Heißt dass, dass ich im eine Wechselspannung habe, die jedoch nicht ins 
Negative geht. Warum soll bei dieser Variante keine flickering 
entstehen?
Oder dadurch, dass aus einem Rechteck ein Sinus wird wird flickering 
verhindert?

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

> Heißt dass, dass ich im eine Wechselspannung habe

Nein, hinter dem R/C Tiefpass erhälst Du eine Gleichspannung, dere Höhe 
dem PWM Steuerwert entspricht. Die LED's flackern nicht, weil du eine 
einigermaßen stabile Gleichspannugn hast und nach dem Transistor hast du 
eine stabilen Gleichstrom.

Der Tiefpass macht aus den PWM Impulse eine Gleichspannung. Lies das: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Pulsweitenmodulation#AD-Wandlung_mit_PWM

von Massi J. (Firma: HS Mannheim) (miladjan)


Lesenswert?

Hej, danke vielmals!!!

von Jhonny (Gast)


Lesenswert?

Generell sind Leds nicht wirklich geeignet um gute Bilder mit einem 
Mikroskop zu erstellen... Bei weißen Leds ist das Spektrum nicht 
durchgehend, daher werden die Farben nicht richtig wiedergegeben. 
Normalerweise werden daher spezielle Halogenlampen mit UV Filter zur 
Beleuchtung verwendet...

von Massi J. (Firma: HS Mannheim) (miladjan)


Lesenswert?

>                                  MOSFET
>                                              LED-Stripe
>                    10k              ||------|<|--|<|--|<|--|<|---o 24V
> PWM Signal 5V o---[===]---+----+----||
>                           |    |    ||---+
>                    10µF  ===  |~|        |
>                           |   |_| 1M     |
>                           |    |         |
>                          GND  GND       GND
>

Hi Stefan,
ich habe diese Schaltung aufgebaut und es funktioniert!!!
Danke erstmal dafür. Jetzt hätte ich aber doch noch eine Frage.
Im unteren PWM Breich bin ich doch im Ugs<Uth (subtreshold)Bereich was 
eigtl nicht sein soll. Muss ich nicht befürchten, dass der MOSFET zu 
viel Saft abkriegt?

von jojo (Gast)


Lesenswert?

Ohne die Frage des Fragers direkt ^^ hier drüber beantworten zu können,

weise ich darauf hin, dass du bei der Lösung mit dem LM317 auch anstatt 
eines Potis oder einer Widerstandsmatrix,  ein digitales Poti verwenden 
kannst.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Schai ins Datenblatt des Transistors, da wird drin stehen, welche 
Spannung er am Gate verträgt. Meines Wissens nach liegt die Grenze immer 
weit über 5V.

Du musst nur noch austüfteln, welche PWM Werte ein nutzbares Ergebnis 
produzieren. Freilich muss der Transistor ausreichend gekühlt werden.

von Massi J. (Firma: HS Mannheim) (miladjan)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo, also um mich allen, die mir versucht habe dankbar zu erweisen 
möchte ich ein Zwischenstand meines Projektes posten, was vielleicht dem 
ein oder anderen in Zukunft helfen könnte.

Ich habe mir für die Kontantspannungsquell-Variante entschieden und zwar 
mit dem Spannungsregler lm317. Ziel war es 3 verschiedene Zustände zu 
erreichen: Helles, gedimmtes und kein Licht.

Die Digitalen Signale werden mit einem ArduinoBoard an die Gateeingänge 
der Mosfets gesendet. Zu Berechnung der Widerstände des LM317 haben mir 
folgende Seiten geholfen.

http://www.dieelektronikerseite.de/Tools/LM317.htm
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-parawid.htm

Um die LED über den PC anzusprechen, hab ich ein kleines exe Programm 
geschrieben, das hervorragend funktioniert.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.