Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM - Wahrnehmung Auge


von Felix O. (felixanius)


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Hallo Leute,

ich habe vor einige LEDs zu dimmen(mit VHDL und FPGA) und ich bin mir 
nicht ganz sicher, ob ich die Wahrnehmungseigenschaften des Auges dabei 
richtig behandelt habe.

Also ich habe schon einiges gelesen und komme auf folgende Aussagen:

1. Das Auge sieht ab ca 25 Bildern pro Sekunde die Bilder als "Film", 
jedoch tritt immer noch ein Flackern/Flimmern auf (z.B. aus den 
Augenwinkeln)

2. Die meisten LCD-Bildschirme verwenden eine 60Hz Bildfrequenz, heißt 
ab 60Hz sollte man auf der sicheren Seite sein und die Pulse nicht mehr 
als Flimmern wahrnehmen können. (Auch wenn bei LCD-Bildschirmen die 
Flimmergrenze nach oben geschoben wird, durch Helligkeit und 
Kontratsumfang [Quelle: 
http://www.prad.de/new/monitore/specials/backlight.html])

Ich wollte, um auf Nummer sicher zu gehen, auf 200Hz gehen, da ich auch 
gelesen habe, dass es bei einigen Menschen (vornehmlich jungen Leuten) 
zu einer Wahrnehmung von über 100Hz kommen kann.

Dann bin ich noch über die "nichtlinearen Wahrnehmungseigenschaften" des 
Auges gestoßen, wirkt sich das auch auf die Pulswahrnehmung auf, bzw 
muss ich hier noch etwas beachten?

Und kann jemand die obigen Aussagen bestätigen?

Vielen Dank!

von Michael (Gast)


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Für die Nichtlinearität:
LED-Fading

von Felix O. (felixanius)


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Heißt, wenn ich 20 verschiedene Helligkeitsstufen will mache ich das 
nicht so:

5% = 1000 Takte an
10% = 2000 Takte an
15% = 3000 Takte...
..
95% = 19000 Takte
100%= 20000 Takte

sondern eher so:

5% = 1000 Takte an
10% = 1200 Takte an
15% = 1500 Takte...
..
95% = 17000 Takte
100%= 20000 Takte

Nur eben ausgedachte Beispielwerte, aber vom Prinzip dann so?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich persönlich nehme Flackern mit 25 Hz nicht mehr wahr. Ein Kommilitone 
wurde zu Hause an meinem PC mal wahnsinnig, weil die Bildfrequenz 60 Hz 
war. Das Thema ist aber mit LCD-Monitoren erledigt, denn die arbeiten ja 
anders als Röhrenmonitore. Für Multiplexung von z.B. 
Siebensegmentanzeigen verwendete ich immer ab 50 Hz. Man kann ja auch 
100 Hz wählen.

Ein professionelles Gerät, ein Dart-Spiel, was ich vor einer Weile mal 
für meine Neffen reparierte, hatte auch nur 50 Hz pro Segment. 400 Hz 
für alle 8 Segmente. Unter mehreren Anwesenden sah da nie jemand was 
flimmern.

von Frank (Gast)


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1. Helligkit: Das Auge ist etwa im Logarithmus auf Basis 10 empfindlich, 
also definitiv nicht linear. Lies dich mal zum Thema densitometrische 
Dichte ein. Da gehts zwar um bedruckte Oberflächen, aber auch die werfen 
Licht ins Auge. Eine Dichte 1 (=1/10) wird doppelt so hell empfunden, 
wie eine Dichte 2 (=1/100) und diese wiederum doppelt so hell wie eine 
Dichte 3 (=1/1000) usw.

2. Ein LCD flimmert bei 60 Hz nicht, weil das System LCD ansich zu träge 
ist. Bei einem Röhrenbildschirm sieht man die 60 Hz sehr wohl und das 
ist sehr unangenehm. Erfahrungen zeigen, dass 72...75 Hz ausreichend 
sind.

von Felix O. (felixanius)


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Oh, das würde ja dann heißen:



50% = 2000 Takte

100%= 20000 Takte

und Rest anpassen, richtig? Ich finde zu dem Thema irgendwie nicht so 
viel im Internet..

von Wilhelm F. (Gast)


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Felix O. schrieb:
> Oh, das würde ja dann heißen:
>
>
>
> 50% = 2000 Takte
>
> 100%= 20000 Takte
>
> und Rest anpassen, richtig? Ich finde zu dem Thema irgendwie nicht so
> viel im Internet..

Vor allem gibt es keine richtige Info zur Wahrnehmung des Auges selbst. 
Außer dieser Tatsache, daß das Auge Helligkeit mit dem log(x) wahr 
nimmt, wobei x die Helligkeit ist. Es hält sich aber hartnäckig das 
Gerücht, daß gemultiplexte Anzeigen mit der selben Energie heller 
erscheinen, als wenn sie statisch betrieben würden. Und ich sehe das 
persönlich auch so.

von visionær (Gast)


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200Hz flackern nicht, wenn man direkt drauf schaut. Wenn es sich bewegt, 
sieht man es aber schon. Rücklichter von Autos zum Beispiel.

von Matthias (Gast)


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Felix O. schrieb:
> Ich wollte, um auf Nummer sicher zu gehen, auf 200Hz gehen, da ich auch
> gelesen habe, dass es bei einigen Menschen (vornehmlich jungen Leuten)
> zu einer Wahrnehmung von über 100Hz kommen kann.

Bei bewegtem Objekt oder Augenbewegung kommt es nicht primär auf die 
Frequenz, sondern auf die Winkelgeschwindigkeit und die Winkelauflösung 
des Auges an, da die Bewegung die Blinkfrequenz in eine Winkeldifferenz 
zwischen Lichtpunkten umsetzt. Der Abstand der Lichtpunkte muss 
unterhalb des Auflösungsvermögens des Auges (typ. 1 arcmin) liegen, 
damit das Blinken der Lichtquelle nicht mehr wahrgenommen wird.

von Felix O. (felixanius)


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Wilhelm F. schrieb:


> Vor allem gibt es keine richtige Info zur Wahrnehmung des Auges selbst.
> Außer dieser Tatsache, daß das Auge Helligkeit mit dem log(x) wahr
> nimmt, wobei x die Helligkeit ist.

Hast du oder jemand anderes dazu zufällig eine (gute) Quelle? Ich finde 
nur Forendiskussionen und hier auf mikrocontroller wurde der LED-Fading 
Artikel ja auch auf eine Diskussionsseite verlinkt.



Ich sollte schon wissen, ob ich meine 20 Stufen logarithmisch oder 
linear aufbauen sollte und testen kann ich es zur Zeit leider noch 
nicht.

Danke für eure Hilfe soweit!

von Wilhelm F. (Gast)


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Felix O. schrieb:

> Hast du oder jemand anderes dazu zufällig eine (gute) Quelle? Ich finde
> nur Forendiskussionen und hier auf mikrocontroller wurde der LED-Fading
> Artikel ja auch auf eine Diskussionsseite verlinkt.

Also mal ganz ehrlich: Viele warme Worte überall. Wenn ich sowas genauer 
wissen wollte, würde ich es einfach auf einem Steckbrett auf bauen, und 
schauen.

Ein anderes Auge sieht für rot auch grün, und für grün rot. 
Farbenblindheit. Ein wenig farbenblind sind wir auch alle, das Auge ist 
kein idealer Sensor.

von Felix O. (felixanius)


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Wilhelm F. schrieb:

> Also mal ganz ehrlich: Viele warme Worte überall. Wenn ich sowas genauer
> wissen wollte, würde ich es einfach auf einem Steckbrett auf bauen, und
> schauen.
>


Das wäre sicherlich die einfachste Variante, aber wie gesagt ich kann 
das zur Zeit nicht testen. Habe von der Uni aus ein Projekt zu VHDL und 
FPGAs und bin so über das Problem gestoßen. Um die ganze Sache am FPGA 
zu testen fehlt mir zur Zeit noch die nötige Software, sonst hätte ich 
das schon gemacht. Deswegen muss bei mir erstmal die Theorie 
herhalten(aber wäre schön wenn es dazu eine gute Quelle gäbe) :)

von Wilhelm F. (Gast)


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Felix O. schrieb:

> Um die ganze Sache am FPGA
> zu testen fehlt mir zur Zeit noch die nötige Software, sonst hätte ich
> das schon gemacht.

Im Prinzip reicht da ein kleiner PIC und ein Steckbrett und ein paar 
LED.

von Felix O. (felixanius)


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Wilhelm F. schrieb:


> Im Prinzip reicht da ein kleiner PIC und ein Steckbrett und ein paar
> LED.

Okay, für mich wäre es aber einfacher eine seriöse Quelle zu finden, die 
mir bestätigt, dass die Wahrnehmung logarithmisch verläuft, da ich 
leider keines dieser Bauteile zur Verfügung habe.

von Wolfgang (Gast)


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Felix O. schrieb:
> Hast du oder jemand anderes dazu zufällig eine (gute) Quelle?
Das ist 'ne alte Geschichte, die 1834 vom Herrn Weber erkannt wurde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weber-Fechner-Gesetz

von Wilhelm F. (Gast)


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Felix O. schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>
>
>> Im Prinzip reicht da ein kleiner PIC und ein Steckbrett und ein paar
>> LED.
>
> Okay, für mich wäre es aber einfacher eine seriöse Quelle zu finden, die
> mir bestätigt, dass die Wahrnehmung logarithmisch verläuft, da ich
> leider keines dieser Bauteile zur Verfügung habe.

Frag mal einen Augenarzt. Oder such im Medizinsektor. Wenn nicht, wirst 
du es wohl selbst machen müssen.

von Felix O. (felixanius)


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Okay, danke allen für die Hilfe!

von Didi S. (kokisan2000)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Gammakorrektur
www.tu-ilmenau.de/fileadmin/public/.../2007/Schierz_Luxjun2007.pdf‎

von Lutz H. (luhe)


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Alles richtig, für die Bildfrequenz.


 Das Auge kann sich bewegen, die LED auch.
Durch schnelle seitliche Bewegung werden, wie beim alten analogen 
Fernsehen, Helligkeitsänderungen bis in den 100 kHz Bereich 
wahrgenommen. (je nach Geschwindigkeit der Bewegung).

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Matthias schrieb:
> Bei bewegtem Objekt oder Augenbewegung ...

lutz h. schrieb:
> Durch schnelle seitliche Bewegung werden, ..., Helligkeitsänderungen
> bis in den 100 kHz Bereich wahrgenommen.

Ach nee, und woher kommen die 100 kHz?
Warum soll das bei 1MHz nicht funktionieren?

von MaWin (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Es hält sich aber hartnäckig das
> Gerücht, daß gemultiplexte Anzeigen mit der selben Energie heller
> erscheinen, als wenn sie statisch betrieben würden. Und ich sehe das
> persönlich auch so.

Es ist aber natürlich vollkommen esoterisch hirnrissiger Humbug.

> Ich wollte, um auf Nummer sicher zu gehen, auf 200Hz gehen

Bei seitlicher Bewegung kann man auch das noch wahrnehmen, Stichwort 
Tröpfchenbildung bei KFZ Rücklichtern, aber für eine Anzeige sind 200Hz 
absolut ausreichend.

Ob und welche Gamma-Korrektur gemacht werden sollte liegt an den 
hereinkommenden Bilddaten.Wenn diese der Strom aus einer Photodiode sein 
sollte, ist gar keine Gamma-Korrektur nötig..

von c-hater (Gast)


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Felix O. schrieb:

> 1. Das Auge sieht ab ca 25 Bildern pro Sekunde die Bilder als "Film",
> jedoch tritt immer noch ein Flackern/Flimmern auf (z.B. aus den
> Augenwinkeln)

Du bringst hier zwei Sachverhalte durcheinander.

Das eine ist die Wahrnehmung als Bewegung, das klappt sogar schon ab ca. 
15 fps ziemlich gut, ab 25..30 fps wird es nahezu perfekt.

Das andere ist die Wahrnehmung von Helligkeitsänderungen (Flimmern), 
insbesondere großflächigem Flimmern.

Da sieht das etwas anders aus. 50Hz kann hier fast jeder noch 
wahrnehmen, zumindest in den Randbereichen des Sichtfelds. Die 
Wahrnehmung verschwindet mit steigender Frequenz, spätestens bei 200Hz 
sieht absolut niemand mehr was flimmern.

Außer natürlich dem üblichen esotherischen Gesocks, welches angeblich 
auch Erdstrahlen durch unterirdische Wasseradern fühlt oder 
Schlafprobleme durch Handystrahlung bekommt, welchselbige Probleme 
allerdings niemals in Doppelnull-Tests reproduzierbar sind...

Wie auch immer, der Unterscheid zwischen der Wahrnehmung von Bewegung 
und Flimmern hat z.B. dazu geführt, daß im analogen Kino fast ein 
Jahrhundert lang Bewegungen zwar nur mit 24 fps aufgelöst wurden, die 
Flimmererei aber zusätzlich dadurch unterdrückt wurde, daß jedes 
Einzelbild zwei-, drei- oder gar viermal dunkelgetastet und angezeigt 
wurde, um bezüglich der Flimmerei auf 48, 72 bzw. 96Hz zu kommen, wobei 
in den letzten 50 Jahren weit überwiegend nur die 72Hz-Variante benutzt 
wurde, weil sie offensichtlich für die allermeisten Menschen einen 
hinreichend Grad an Flimmerfreiheit garantiert.

> 2. Die meisten LCD-Bildschirme verwenden eine 60Hz Bildfrequenz, heißt
> ab 60Hz sollte man auf der sicheren Seite sein und die Pulse nicht mehr
> als Flimmern wahrnehmen können.

Bei LCDs herrschen völlig andere Verhältnisse. Hier gibt es 
normalerweise überhaupt keine Flimmerproblematik, weil die 
Hintergrundbeleuchtung ständig an ist, da geht es also ausschließlich um 
die Bewegungsdarstellung.

Erst in neuerer Zeit wird zur "Verbesserung" dieser Bewgungsdarstellung 
wieder absichtlich Flimmern hinzugefügt (scanning backlight) und 
zusätzlich synchron dazu Zwischenbilder berechnet.
Ich persönlich finde es allerdings ziemlich grausam anzusehen, wenn 
jeder Kinofilm wie eine billige Seifenoper wirkt, allerdings ist das 
wohl Geschmackssache, anderen gefällt's so...

> Ich wollte, um auf Nummer sicher zu gehen, auf 200Hz gehen, da ich auch
> gelesen habe, dass es bei einigen Menschen (vornehmlich jungen Leuten)
> zu einer Wahrnehmung von über 100Hz kommen kann.

Ja, das ist wirklich möglich, nicht nur bei jungen Leuten. Beleuchtung 
ist halt was anderes als Videodarstellung. Bei Bewegtbilddarstellung 
spielen die Randbereiche nur eine geringe Rolle, weil halt das Bild nur 
selten den kompletten Sichtbereich füllt. Bei Beleuchtung ist das aber 
eben nicht so.

von Felix O. (felixanius)


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Vielen Dank für die ausführliche Aufklärung!

Ich habe gerade noch ein kleines Denkproblem, vielleicht kann mir da 
noch einer auf die Sprünge helfen (mein Kopf ist gerade scheinbar etwas 
langsam)

Also ich nehme jetzt an, dass die Wahrnehmugn logarithmisch verläuft, 
heißt wenn etwas von ganz wenig hell, auf wenig hell wechselt, wird das 
stärker wahrgenommen, als wenn etwas von sehr hell auf sehr sehr hell 
wechselt (verzeiht meine Umgangssprache). Deswegen sollen die 
Pulsbreiten in den niedrigen Helligkeitsstufen langsamer ansteigen, als 
bei den höheren.(um eine lineare Helligkeitssteigerung zu erzeugen)

Ich komme gerade nicht darauf, wie ich die Werte dann berechne...

Zurzeit habe ich folgende:

5% - Zähler zählt 6250 steigende Taktflanken
10% - Zähler zählt 12500 steigende Taktflanken
15% - Zähler zählt 18750 steigende Taktflanken
100% - Zähler zählt 125000 steigende Taktflanken

also ich habe bisher linear steigende Werte. Wie sehen die Werte 
logarithmisch steigend in 20 Stufen bis 125.000 aus? Bzw. wie rechnet 
man diese aus?

von MaWin (Gast)


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> Also ich nehme jetzt an, dass die Wahrnehmugn logarithmisch verläuft,
> heißt wenn etwas von ganz wenig hell, auf wenig hell wechselt, wird das
> stärker wahrgenommen, als wenn etwas von sehr hell auf sehr sehr hell
> wechselt

Das ist nur eine Begriffsverwirrung.

Wenn du 10 Äpfel hast und es werden 20 ist das eine Verdopplung, von 100 
Äpfeln auf 110 ist es trotz gleicher Mengenzunahme keine Verdopplung 
mehr. Damit es nach doppelt so vielen Äpfeln aussieht braucht man schon 
100 mehr. Also ist unsere Apfelwahnehmung logarithmisch.

Wenn eine LED 20mA statt 10mA bekommt wird sie doppelt so hell. Fällt 
das Licht auf eine Photodiode wird ein doppelt so hoher Photidiodenstrom 
fliessen, und steuert man mit dem Photodiodenstrom wieder eine LED muss 
da an dem Strom rein gar nichts logarithmiert werden um genau so hell zu 
erscheinen.

Dieser Blödsinn kam nur von Leuten, die Birnen zählen.
Zur Abdeckung grösserer Helligkeitsbereiche sind manche Spannungen, die 
Helligkeiten symbolisieren, wie Fernsehsignale, gamma behaftet.

Baue ich ein Display, das normalhelle und doppelt helle Schrift kann, 
mjss ich bei mkderater Beleuchtung mit 1000 und 2000 mcd = 1 und 2 mA 
fahren, bei Tageslicht mit 10000 und 20000 mcd = 10 und 20 mA. 
Logarithmisch ist daran gar nichts, sondern schlicht logisch.

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Baue ich ein Display, das normalhelle und doppelt helle Schrift kann,
> mjss ich bei mkderater Beleuchtung mit 1000 und 2000 mcd = 1 und 2 mA
> fahren, bei Tageslicht mit 10000 und 20000 mcd = 10 und 20 mA.
> Logarithmisch ist daran gar nichts, sondern schlicht logisch.

Danke, MaWin, da hast du mich gleich mal wieder mit gerettet. Denn genau 
so wie du es beschreibst, so war es für mich immer logisch. Nachdem ich 
den Anfang dieses Threads las -und ich hab ja nun schon mit PWM auch 
Licht geregelt- dachte ich, dass ich jetzt wieder ne Menge zu lernen 
habe.

Um die Logik noch um einen Tacken zu erweitern, wir haben ja auch immer 
noch unser hoch präzises und kostenloses Messinstrument - unser Auge.

von Wolfgang (Gast)


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MaWin schrieb:
> Logarithmisch ist daran gar nichts, sondern schlicht logisch.
Nur weil du den Logarithmus nicht kapiert hast?

Nimm einfache mal zwei verschiedene Helligkeitsfolgen. Einmals addierst 
du von Schritt zu Schritt einen konstanten Wert, was dann einen linearen 
Anstrieg der Helligkeit ergibt (z.B. 10%, 20%, 30%, ...) und dann nimm 
eine Helligkeitsfolge, bei der zum Logarithmus der (normierten) 
Helligkeit ein konstanter Wert addiert wird. Genau der letzt Fall gibt 
dann einen konstanten Faktor von Helligkeitsstufe zu Helligkeitsstufe, 
z.B. 10%, 20%, 40%, 80%, ...

Und jetzt kommst du wieder mit deinem "logisch", weil der Mensch 
Helligkeitsverhältnisse sieht - und logisch ist das logarithmisch.

von Amateur (Gast)


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>Ich persönlich nehme Flackern mit 25 Hz nicht mehr wahr.

Die meisten kennen noch das gute, alte TV mit 50 Halbbildern bzw. 25 
Bildern pro Sekunde. Das hat auch, bis es von der Werbebranche entdeckt 
wurde, recht gut geklappt.

Daraus zu schließen, dass der Mensch alles was schneller ist, nicht mehr 
wahrnehmen kann ist falsch.

Der Trick dabei war eine, an die Wiederholfrequenz angepasste 
Nachleuchtdauer, des Schirmes.

Viele liebe Grüße von eurer 08/18 Leuchtstofflampe.

von Felix O. (felixanius)


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Okay, also wird bei mir von 5 bis 10 % die wahrgenommene Helligkeit 
verdoppelt, dann bei 20% wieder, bei 40, 80...

Um das dann linear zu machen muss ich meine Pulsbreiten ja dann trotzdem 
so ändern, dass sie sich von 5-10% nur leicht ändern und später z.B. von 
80-85% mehr..?

Danke

von Frank (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wenn eine LED 20mA statt 10mA bekommt wird sie doppelt so hell.

Eben nicht. Sie wird zwar heller und die umgestzte Leistung verdoppelt 
sich, aber nicht der visuelle Reiz. Kann nur von Oben wiederholen: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Weber-Fechner-Gesetz

Ich verstehe nicht, warum manche meinen, sich hemdsärmelig über vielfach 
bewiesene wissenschaftliche Erkenntnisse hinwegsetzen zu können und 
diese als "esotherisch" abtun. Sorry, aber intelligent ist das nicht.

von LostInMusic (Gast)


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:Wie sehen die Werte logarithmisch steigend in 20 Stufen bis 125.000 
aus?
:Bzw. wie rechnet man diese aus?

Zum Beispiel so:

Für k = 0 hast Du volle Helligkeit und mit steigendem k nimmt diese ab. 
Für k = 20 kommt 122 heraus. Wenn Dir das zuviel oder zuwenig ist, musst 
Du die Basis (die eingeklammerte Zahl) entsprechend anpassen.

von Frank (Gast)


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Felix O. schrieb:
> Um das dann linear zu machen muss ich meine Pulsbreiten ja dann trotzdem
> so ändern, dass sie sich von 5-10% nur leicht ändern und später z.B. von
> 80-85% mehr..?

Welche "Spannweite" hast du denn für dein PWM zur verfügung?

Wenn es tatsächlich log10 ist, dann:

10 ist doppelt so hell wie 1
100 ist doppelt so hell wie 10
1000 ist doppelt so hell wie 100 usw.

Sollte es nur log9 sein, dann:

9 ist doppelt so hell wie 1
81 ist doppelt so hell wie 9
729 ist doppelt so hell wie 81 usw.

verstanden? :-)

von F. F. (foldi)


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Frank schrieb:

> 9 ist doppelt so hell wie 1
> 81 ist doppelt so hell wie 9
> 729 ist doppelt so hell wie 81 usw.
>
> verstanden? :-)

Hast du sehr schön und vor allem für mich einfach erklärt.
Vielen Dank!
Ich hab zwar die Fachoberschulreife, aber unserer Lehrerin hat leider 
selbst kein Mathe gekonnt und uns nicht mal alle Themen beigebracht, die 
auf dem Lehrplan stehen.
So ganz komme ich ja nicht um die Mathematik drum rum, wenn ich das 
alles hier noch richtig können möchte, aber bisweilen sitzt der 
"Rechenknecht" noch nebenan (mein Sohn; in Mathe IQ über 140 - hat er 
sicher nicht von mir).

Aber wenn hier so nette Leute sind, die das alles immer so schön 
entmystifizieren, dann sollte ich doch noch ein Stück voran kommen.

Aber wenn man schon Frank heißt ...

Liebe Grüße
Frank O.

von Mik (Gast)


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Weis jemand wie hoch die PWM Frequenz sein muß, damit Vögel das Licht 
nicht als flackern sehen und dabei auch noch sicher fliegen, vor allem 
landen  können? Ich gehe jetzt mal von 30km/h Flugeschwindigkeit aus, 
evt ist es auch etwas mehr.

von Konrad S. (maybee)


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Ich empfehle immer gerne mal 
http://www.zabex.de/site/sofabeleuchtung.html als Lektüre. In der dort 
verlinkten Software findet sich auch ein Perl-Script zur Berechnung der 
PWM-Werte in - für das Auge - gleichmäßigen Abständen.

von Felix O. (felixanius)


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Frank schrieb:

>
> Welche "Spannweite" hast du denn für dein PWM zur verfügung?
>
> Wenn es tatsächlich log10 ist, dann:
>
> 10 ist doppelt so hell wie 1
> 100 ist doppelt so hell wie 10
> 1000 ist doppelt so hell wie 100 usw.
>
> Sollte es nur log9 sein, dann:
>
> 9 ist doppelt so hell wie 1
> 81 ist doppelt so hell wie 9
> 729 ist doppelt so hell wie 81 usw.
>
> verstanden? :-)

Also bei 100% möchte ich bis 125.000 zählen, damit ich auf die 200Bilder 
pro Sekunde komme (50Mhz Takt, 40ns pro steigende Taktflanke). Mehr geht 
nicht.

Bis "dahin zählen" heißt, die Periode ist 125.000 steigende Taktflanken 
breit und bei 100% bleibt die LED an, bis auf 125.000 gezählt wurde, 
also die ganze Periode lang.

Heißt dann ich fange bei 100% an mit 125.000 und dann bei 50% die Hälfte 
= 62.500, bei 25% 31.250...

Und wie bekomme ich die Zwischenwerte?



LostInMusic schrieb:
>Zum Beispiel so:

>125000 \cdot \Big(\frac{1}{2}\sqrt{2}\Big)^k


>Für k = 0 hast Du volle Helligkeit und mit steigendem k nimmt diese ab.
>Für k = 20 kommt 122 heraus. Wenn Dir das zuviel oder zuwenig ist, musst
>Du die Basis (die eingeklammerte Zahl) entsprechend anpassen.

Und was mach ich jetzt mit der 122? :D Also ich brauche Werte von 
0-125.000 in 20 Stufen, fängt bei 0 an, hört bei 125.000 auf.


Danke allen weiterhin!

von MaWin (Gast)


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Frank schrieb:
> aber nicht der visuelle Reiz.

Der spielt auch keine Rolle, weil die Eingangsdaten der LED Matrix (oder 
des OLED Bildschirms oder des LED Cubes) niemals von einem Auge stammen, 
sondern entweder von Photodioden (CCD) oder Vidicons oder aus einem 
Algirithmus, beispielsweise Ray-Tracing. Und wenn diese Quellen sagen, 
es soll doppelt so hell sein, dann muss eben der doppelte Strom durch 
die LED fliessen (zumindest innerhalb von deren Normalbereich in dem die 
Helligkeit zu Strom Kurve weitgehend linear ist).

Nur die Dümmsten der Dummen glauben dass gepulstes Licht heller 
erscheint oder ein Fernsehbild augenempfindlichkeitskorrigiert werden 
müsste, leider wimmelt es von solchen Dümmsten der Dummen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Felix O. schrieb:

> Bis "dahin zählen" heißt, die Periode ist 125.000 steigende Taktflanken
> breit und bei 100% bleibt die LED an, bis auf 125.000 gezählt wurde,
> also die ganze Periode lang.

Ja. Das ist eine PWM.
Kennen hier die meisten. Musst du niemandem erzählen.

> Heißt dann ich fange bei 100% an mit 125.000 und dann bei 50% die Hälfte
> = 62.500, bei 25% 31.250...

Nein.
Nicht bei 50% die Hälfte, also 62500.
Das wäre ja wieder linear.

> Danke allen weiterhin!

Es wäre wirklich einfacher, wenn du einen Hardware Aufbau hättest und 
das ganze ganz einfach mal auch praktisch ausprobierst. Sonst wird hier 
immer weiter rumgeredet. Zumal das ganze ja auch nicht bei allen 
Menschen gleich ist. Jeder empfindet eine idealisierte 
Helligkeitskennlinie anders.
Das Auge ist nun mal kein idealer Sensor. Gewöhn dich daran, dass wir 
lange nicht perfekt sind. Das was du willst (eine einfache Formel) und 
alles ist 100% perfekt und gut, das gibt es nun mal nicht.

: Bearbeitet durch User
von Felix O. (felixanius)


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Karl Heinz schrieb:

> Es wäre wirklich einfacher, wenn du einen Hardware Aufbau hättest und
> das ganze ganz einfach mal auch praktisch ausprobierst. Sonst wird hier
> immer weiter rumgeredet. Zumal das ganze ja auch nicht bei allen
> Menschen gleich ist. Jeder empfindet eine idealisierte
> Helligkeitskennlinie anders.
> Das Auge ist nun mal kein idealer Sensor. Gewöhn dich daran, dass wir
> lange nicht perfekt sind. Das was du willst (eine einfache Formel) und
> alles ist 100% perfekt und gut, das gibt es nun mal nicht.

Hm ich dachte es wäre bereits untersucht, ob die Zunahme der 
Helligkeitsempfindung linear ist oder nicht. Dass das nicht bei allen 
Menschen identisch ist, ist ja klar. Wenn es logarithmisch ist, dann 
wäre es nett, wenn mich einer aufklären könnte was das jetzt genau 
heißt, vorallem für die Werte die ich dann benutzen soll.

Also noch ein Versuch: 125.000 ist 100%
Wurzel aus 125.000 ist 50%
Wurzel aus Wurzel ist 25% ...
und wir bekommt man dann die Zwischenwerte?

Könnte ich es selbst testen, würde ich es sofort machen und müsste hier 
nicht nachfragen. Naja, vielleicht führt kein Weg daran vorbei 
(vielleicht aber doch?), ich dachte nur es gibt eine theoretische 
Grundlage.

von Karl H. (kbuchegg)


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Felix O. schrieb:

> Hm ich dachte es wäre bereits untersucht, ob die Zunahme der
> Helligkeitsempfindung linear ist oder nicht.

Sie ist nicht linear.
Sie ist annähernd logarithmisch.
Aber wie die Kennwerte, die die Funktion konkret beschreiben, das ist 
bei jedem Menschen ein wenig anders und hängt u.U auch von der 
Umgebungshelligkeit ab.
D.h. die annähernd logarithmische Kennlinie ist erst mal Fakt. Ich 
dachte eigentlich soweit wärst du nach 2 Tagen(!) schon.

LED-Fading

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Karl Heinz schrieb:
> Felix O. schrieb:
>
>> Hm ich dachte es wäre bereits untersucht, ob die Zunahme der
>> Helligkeitsempfindung linear ist oder nicht.
>
> Sie ist nicht linear.
> Sie ist annähernd logarithmisch.
> Aber wie die Kennwerte, die die Funktion konkret beschreiben, das ist
> bei jedem Menschen ein wenig anders und hängt u.U auch von der
> Umgebungshelligkeit ab.
> D.h. die annähernd logarithmische Kennlinie ist erst mal Fakt. Ich
> dachte eigentlich soweit wärst du nach 2 Tagen(!) schon.
>
> LED-Fading

Besonderes Ausgenmerk solltest du auf das C-Programm legen, bzw. auf 
einen Kommentar, der sich im Programm befindet
1
/*
2
 
3
  Diese Tabellen sind nicht nach der Theorie (s. oben) berechnet, sondern wie folgt:
4
  a = Anzahl an Schritte (4, 8, 16, 32, 64, 256)
5
  b = Auflösung des PWM's (256, 1024, 65536)
6
  y = Errechneter Wert an einer stelle x
7
      y = 0 wenn x = 0
8
      y = pow(2, log2(b-1) * (x+1) / a) wenn x > 0
9
 
10
  Gerne wird auch diese alternative Formel genutzt:
11
      y = pow(2, log2(b) * (x+1) / a) - 1
12
 
13
*/

: Bearbeitet durch User
von cybmorg (Gast)


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c-hater schrieb:
> Außer natürlich dem üblichen esotherischen Gesocks,...

Solange du fuer deine laenglichen Ausfuehrungen keinerlei 
wissenschaftliche Belege hast, bewegst du dich auf dem gleichen Niveau 
wie das "esotherische Gesocks".

von LostInMusic (Gast)


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>Und was mach ich jetzt mit der 122? :D Also ich brauche Werte von
>0-125.000 in 20 Stufen, fängt bei 0 an, hört bei 125.000 auf.

Die Null musst Du Dir einfach am "dunklen" Ende der Skala hinzudenken, 
also nach der 122. Ihr ist kein Helligkeitswert zugeordnet. Es gibt in 
Deinem Fall also 20 Helligkeitswerte (zu errechnen mit k = 0...19 in 
meiner Formel) plus zusätzlich und gesondert noch den Zustand "LED aus".

>Also noch ein Versuch: 125.000 ist 100%
>Wurzel aus 125.000 ist 50%
>Wurzel aus Wurzel ist 25% ...

Wie kommst Du jetzt darauf, Dein Heil in Wurzeln suchen zu wollen?

von Felix O. (felixanius)


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Karl Heinz schrieb:

>
>   Diese Tabellen sind nicht nach der Theorie (s. oben) berechnet,
> sondern wie folgt:
>   a = Anzahl an Schritte (4, 8, 16, 32, 64, 256)
>   b = Auflösung des PWM's (256, 1024, 65536)
>   y = Errechneter Wert an einer stelle x
>       y = 0 wenn x = 0
>       y = pow(2, log2(b-1) * (x+1) / a) wenn x > 0
>
>   Gerne wird auch diese alternative Formel genutzt:
>       y = pow(2, log2(b) * (x+1) / a) - 1
>
> */
> [/c]

Danke, sowas in der Art suche ich :D Verstehe nur nicht wie er auf die 
Formel kommt. Habe mir gerade noch Gedanken gemacht, was wäre denn mit 
folgendem:

Bei mir 20 Schritte, also 5%-Schritte. Maximum bei 125.000
->

1. Schritt: 0,05^(2,2) * 125.000 = 171,65
2. Schritt: 0,1^(2,2) * 125.000

also: [(1/Anzahl Schritte) * aktueller Schritt]^(2,2) * Auflösung


p.s.: 2,2 Standard-Gammakorrektur 2,2 ist.

von Frank H. (frank_h923)


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Was ist aus dem Projekt geworden?

Wichtig ist es doch auch, nicht nur das Log-Empfinden des Auges zu 
berücksichtigen, sondern auch die Nichtlinearität und Sättigungseffekte 
der LED.
Farbortverschiebungen kann es auch geben, je nach Hersteller und 
verwendeter Technologie.

@MaWin: Andere Leute als dumm zu bezeichnen ist unangebracht, wenn man 
selbst völlig auf dem Holzweg ist.

Anmerkung: Ich wurde auf diesen Thread aufmerksam, weil anscheinend das 
Helligkeitsempfinden nicht annähernd so gut untersucht ist wie die 
Hörwahrnehmung.
Im Bereich der auditiven Wahrnehmung gibt es viel mehr Untersuchungen 
und Tabellen.

von Rainer W. (rawi)


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Frank H. schrieb:
> Wichtig ist es doch auch, nicht nur das Log-Empfinden des Auges zu
> berücksichtigen, sondern auch die Nichtlinearität und Sättigungseffekte
> der LED.

Nichtlinearität und Sättigungseffekt bei LED sind das Selbe. Im 
Vergleich zur Log-Empfindlichkeit des Auges kannst du das vergessen.

Frank H. schrieb:
> Anmerkung: Ich wurde auf diesen Thread aufmerksam, weil anscheinend das
> Helligkeitsempfinden nicht annähernd so gut untersucht ist wie die
> Hörwahrnehmung.

Fest steht doch aber wohl, das zur Halbierung der Helligkeit die 
Lichtmenge halbiert werden muss, also z.B. 8 Bit PWM mit Duty Cycle
256, 128, 64, 32, 16, 8, 4, 2, 1, 0. Für Zwischenstufen muss man dann in 
unteren Bereich mit Dithering nachhelfen.

: Bearbeitet durch User
von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Rainer W. schrieb:

> Fest steht doch aber wohl, das zur Halbierung der Helligkeit die
> Lichtmenge halbiert werden muss

Das ist zwar logisch, war aber überhaupt nicht die Frage. Da ging es 
vornehmlich um die Helligkeits-*Wahrnehmung*. Und bei der ist das eben 
nicht so einfach.

Die ist zumindest irgendwie logarithmisch. Um also den halben 
Helligkeits-*Eindruck* zu erzielen, muß man die Lichtmenge mindestens 
Vierteln (das ist besonders einfach und reicht für viele Zwecke auch 
schon völlig aus).
In Wirklichkeit ist die Relation aber anders, wie umfangreiche Studien 
zur Wahrnehmung herausgefunden haben, die Helligkeit muß sogar auf 
deutlich weniger als nur 1/4 reduziert werden, um den Eindruck der 
halben Helligkeit zu erzielen. Der genaue "Faktor" hängt dabei vom 
Kontext der Wahrnehmung, dem Spektrum der Lichtquelle und obendrein vom 
Testsubjekt ab, entzieht sich also leider einer exakten mathematischen 
Beschreibung.

von Rolf (rolf22)


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Felix O. schrieb:
> für mich wäre es aber einfacher eine seriöse Quelle zu finden, die
> mir bestätigt, dass die Wahrnehmung logarithmisch verläuft,

Alle Sinnesorgane arbeiten logarithmisch, nicht nur das Auge. Nur so 
kann man einen großen Dynamikbereich abdecken, ohne eine große absolute 
Genauigkeit zu benötigen - die Biologie schafft nicht das, was ein 
Digitalvoltmeter mit 5-1/2 Stellen schafft.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Bei einem 8 Bit PWM Dimmer hast du effektiv nur 10 sinnvolle 
Helligkeitsstufen.

0, 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 255

Weitere Stufen dazwischen fühlen sich falsch an.

von Gustl B. (gustl_b)


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Hä?

Man nimmt die 8 Bit Werte, adressiert damit eine LUT mit eben 256 Werten 
die den Logarithmus darstellen und den Ausgang der LUT gibt man dann per 
PWM aus. Funktioniert wunderbar.

Weil viele Werte dann sehr klein sind, empfiehlt sich für die Einträge 
der LUT mehr Bits zu nehmen und das bei der Ausgabe zeitlich zu 
verteilen. Nennt man glaube ich Dithering.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Steve van de Grens schrieb:
> Bei einem 8 Bit PWM Dimmer hast du effektiv nur 10 sinnvolle
> Helligkeitsstufen.
>
> 0, 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 255
>
> Weitere Stufen dazwischen fühlen sich falsch an.

Das geht natürlich schon. Man muss die Stufen dann halt wirklich 
berechnen, wenn man sie haben will. Also ein log2() mit mindestens 7 
binären Nachkommastellen.

Kinderkram für gelernte Programmierer...

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Gustl B. schrieb:
> Man nimmt die 8 Bit Werte, adressiert damit eine LUT mit eben 256 Werten

Ich würde einfach Bits schieben (1<<(n-1)), außer bei n=9, da muss man 
ausnahmsweise auf 255 gehen.

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (gustl_b)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich würde einfach Bits schieben (1<<n), außer bei der 8. Da muss man
> ausnahmsweise auf 255 gehen.

Ja ähm ... dann sind das aber nur wenige verschiedene Helligkeitswerte.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Gustl B. schrieb:
> Ja ähm ... dann sind das aber nur wenige verschiedene Helligkeitswerte.

Habe ich doch gesagt:

> Bei einem 8 Bit PWM Dimmer hast du effektiv
> nur 10 sinnvolle Helligkeitsstufen.

von Gustl B. (gustl_b)


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Nein. Das stimmt nicht. Du kannst wie beschrieben eine LUT nehmen oder 
den Logarithmus zur Laufzeit berechnen.

von Rainer W. (rawi)


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Ob S. schrieb:
> In Wirklichkeit ist die Relation aber anders, wie umfangreiche Studien
> zur Wahrnehmung herausgefunden haben, die Helligkeit muß sogar auf
> deutlich weniger als nur 1/4 reduziert werden, um den Eindruck der
> halben Helligkeit zu erzielen.

Wie willst du überhaupt messen, was ein "Eindruck der halben Helligkeit" 
ist.
Das dürfte das größte Problem sein.
Aber eigentlich ist es auch ziemlich egal. Wenn man eine maximale und 
eine minimale Helligkeit in einer bestimmten Anzahl von Stufen 
realisieren will, wobei die Stufen als gleichmäßig empfunden werden 
sollen, reicht ein konstanter Quotient zwischen den Lichtströmen 
benachbarter Stufen entsprechend dem Weber-Fechner-Gesetz.

Steve van de Grens schrieb:
> Weitere Stufen dazwischen fühlen sich falsch an.

Warum?
Wenn einem die Abstufungen zu grob sind, sind Zwischenstufen genau das 
richtige Mittel, ggf. eben per Dithering. Das reduziert bei gleicher 
Basisfrequenz die Amplitude des niederfrequenten Anteils gegenüber einer 
PWM mit höherer Bitzahl.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Gustl B. schrieb:
> Nein. Das stimmt nicht.

Was stimmt nicht?

> Du kannst wie beschrieben eine LUT nehmen oder
> den Logarithmus zur Laufzeit berechnen.

Ja kann ich. Ich kann mir auch einen Knopf an die Backe nähen und mit 
einem Helikopter Brötchen kaufen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Rainer W. schrieb:
> Wenn einem die Abstufungen zu grob sind, sind Zwischenstufen genau das
> richtige Mittel

Mag sein, aber zwischen 1 und 2 gibt es keine Zwischenstufen. An der 
Stelle fühlt es sich dann falsch an. Und feinere Stufen als die 
genannten sieht man kaum. Ich habe es ausprobiert.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Steve van de Grens schrieb:

> Mag sein, aber zwischen 1 und 2 gibt es keine Zwischenstufen.

Das ist wohl wahr. Es gibt keine Zwischenstufen in log2(), solange das 
integer-Ergebnis halt gleich bleibt und nur dieses abgebildet werden 
kann. Also zwischen 0 und 2.

Das ändert aber rein garnix am mathematischen Zusammenhang und auch 
nichts an der Tatsache, dass es halt "höher" im Zusammenhang sehr wohl 
auch Zwischenstufen gibt, die nutzbringend verwendbar sein können.

Dasselbe gilt übrigens auch, wenn man nicht das einfach zu berechnende 
Gamma=2.0 verwendet, sondern etwas, was der Wahrnehmung noch besser 
angepasst ist. Auch da ergeben sich bei geringen Helligkeiten halt 
Stufen. Isso, dagegen hilft halt leider nur höhere Auflösung, also mehr 
Bits, beim Ausgabegerät. Mit genauerer Berechnung ist da nix zu 
gewinnen.

von Rainer W. (rawi)


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Steve van de Grens schrieb:
> Mag sein, aber zwischen 1 und 2 gibt es keine Zwischenstufen.

Dann kannst du auch bei dem Schritt 0 -> 1 anfangen zu kritisieren. Der 
Quotient ist immer unendlich und passt nirgends. ;-)

Zwischen 1 und 2 kannst du mit Dithering natürlich Zwischenstufen 
realisieren ohne gleich die PWM-Frequenz zu halbieren.

Der Zwischenwert läge rechnerisch bei sqrt(2), also näherungsweise 1,4. 
Du strukturierst deine PWM-Pulse also als 7er-Gruppe von denen du zwei 
mit Tastverhältnis 2:256 und 5 mit Tastverhältnis 1:256 ausgibst 
(2-1-1-2-1-1-1). Bei geringen Helligkeiten ist die Wahrnehmung sowieso 
langsamer und die Amplitude der Helligkeitsschwankung zwischen den 
Pulsen bleibt gering, weil mindestens mit 1:256 getastet wird.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Rainer W. schrieb:
> Du strukturierst deine PWM-Pulse also als 7er-Gruppe von denen du zwei
> mit Tastverhältnis 2:256 und 5 mit Tastverhältnis 1:256 ausgibst
> (2-1-1-2-1-1-1)

Da nehme lieber einen 16 Bit Timer, wenn ich es brauche.

Ist das hier ein Wettbewerb  wie man eine triviale Aufgabe möglichst 
kompliziert löst?

von Rainer W. (rawi)


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Steve van de Grens schrieb:
> Da nehme lieber einen 16 Bit Timer, wenn ich es brauche.

Auch der wäre bereits bei 18 Stufen am Ende, wenn du nur ganzzahlige 
Integer zulässt. Gegen die Exponentialfunktion ist schwer 
gegenanzukämpfen.

> Ist das hier ein Wettbewerb  wie man eine triviale Aufgabe möglichst
> kompliziert löst?

Wenn das Problem sowieso mit VHDL und FPGA angegangen werden soll, ist 
Dithering doch überhaupt kein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Rainer W. schrieb:
> Auch der wäre bereits bei 18 Stufen am Ende, wenn du nur ganzzahlige
> Integer zulässt.

Ich glaube du bist hier der Einzige, dem die 10 Dimmstufen mit 8 Bit 
nicht genügen.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Rainer W. schrieb:

> Wie willst du überhaupt messen, was ein "Eindruck der halben Helligkeit"
> ist.

Ich will das nicht tun und hab das auch nie getan. Aber andere.

Ist eigentlich ziemlich trivial: die Probanden werden (auch unter 
unterschiedlichen Randbedingungen, insbesondere Umgebungslicht) zwei 
Lichtereignissen in Folge ausgesetzt und voten dann, wie nah sie das 
erste im Verhältnis zum zweiten als die Hälfte (oder das Doppelte) 
wahrgenommen haben.

Das Problem ist eben halt nur, dass bei diesen (echt umfangreichen) 
Forschungen nur eine Sache als wirklich mathematisch verlässliche (und 
für alle Randbedingungen gültige) Aussage herauskam: Der Zusammenhang 
ist über den gesamten Wahrnehmungsbereich immer zumindest näherungsweise 
logarithmisch.

Der Rest (also insbesondere der bestimmende Parameter dieses 
Logarithmus) streut recht stark über Individuen, Lichtquellen-Spektren 
und Umgebungsbedingungen. Er liegt aber immer mindestens bei 2.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Rainer W. schrieb:
> Wenn das Problem sowieso mit VHDL und FPGA angegangen werden soll...

Jetzt wird es langsam albern. Der 11.11. war gestern.

von Uwe K. (ukhl)


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Felix O. schrieb:
> ...
>
> 1. Schritt: 0,05^(2,2) * 125.000 = 171,65
> 2. Schritt: 0,1^(2,2) * 125.000
>
> also: [(1/Anzahl Schritte) * aktueller Schritt]^(2,2) * Auflösung
>
> p.s.: 2,2 Standard-Gammakorrektur 2,2 ist.

Das ist nicht perfekt, aber dicht genug dran.

Ich würde sogar ein Gamma von 2,5 nehmen. Wie komme ich darauf?

In der Fotografie gibt es Graukarten zur Belichtungsmessung. Der 
Grauwert entspricht der halben Helligkeit. Diese Graukarte reflektiert 
nicht 50%, sondern 17,68% des Lichtes. Und das entspricht genau einem 
Gammawert von 2,5.
Alle Belichtungsmesser in der Fotografie werden so kalibriert.

Für einen 8-Bit Timer sind wir dann mit 10% Schritten von 0 bis 100 bei:

0, 1, 5, 13, 26, 45, 71, 105, 146, 196, 255

: Bearbeitet durch User
von Uwe K. (ukhl)


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Und gleich ein -1, weil es jemand nicht verstanden hat.

von Rainer W. (rawi)


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Steve van de Grens schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Wenn das Problem sowieso mit VHDL und FPGA angegangen werden soll...
>
> Jetzt wird es langsam albern. Der 11.11. war gestern.

Das stammt bereits vom 9.11. (2013) ;-)

Felix O. schrieb:
> ich habe vor einige LEDs zu dimmen(mit VHDL und FPGA)

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Steve van de Grens schrieb:

> Rainer W. schrieb:
>> Wenn das Problem sowieso mit VHDL und FPGA angegangen werden soll...
>
> Jetzt wird es langsam albern. Der 11.11. war gestern.

Nicht wirklich. FPGA können immerhin mit teilweise extrem hohen 
Frequenzen arbeiten und dementsprechend PWMs mit extrem hoher Auflösung 
(bei hinreichender Wiederholfrequenz) erzeugen.

Sprich: ein gutes bis extrem gutes PWM-Ausgabegerät bereitstellen.

Wenn mans's braucht: Was soll daran falsch sein? Nur die Tatsache, dass 
du sowas nicht umsetzen könntest?

Allerdings gebe ich gerne zu: Nein, das braucht man nicht wirklich. Ganz 
sicher jedenfalls nicht zur LED-Steuerung.

von Harald W. (wilhelms)


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Felix O. schrieb:

> 1. Das Auge sieht ab ca 25 Bildern pro Sekunde die Bilder als "Film",
> jedoch tritt immer noch ein Flackern/Flimmern auf (z.B. aus den
> Augenwinkeln)
>
> 2. Die meisten LCD-Bildschirme verwenden eine 60Hz Bildfrequenz, heißt
> ab 60Hz sollte man auf der sicheren Seite sein

Früher kamen die Menschen auch mit dem 50Hz-Flimmern
der analogen Fernseher zurecht.

von Frank H. (frank_h923)


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Das lag aber am Nachleuchten der RGB-Phosphore.

von Norbert (der_norbert)


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Harald W. schrieb:
> Früher kamen die Menschen auch mit dem 50Hz-Flimmern
> der analogen Fernseher zurecht.

Früher wurde Feuer auch mit Flint zum Leben erweckt.
Noch viel früher haben sie verstanden, das das Nachleuchten des 
Phosphors hilfreich unterstützend wirkte.

von Frank H. (frank_h923)


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Noch kurz zu den Graukarten:
Als Jungspund bestellte ich mal so eine 18 % Graukarte  (die 17,68% 
waren nicht erwähnt).
Das war noch zur Zeit der Analogfotografie.
Ausgepackt, angeschaut.
Zwischen schwarz und weiß plaziert sieht es wie 50 % grau aus.

Und für einige Widersacher:
Wir sprechen hier nicht von der gemessenen Helligkeit mittels Luxmeter!
Da dürfte doch klar sein:
50 % weniger Stromfluß ergibt ca. 40 % weniger Lichtstrom. Je nach 
Hersteller und Technologie.
(450 nm-Led sind linearer als die moderneren mit 420 nm Primärlinie und 
reduzierter Cyanlücke).
Gerade bei letzteren treten auch Farbortverschiebungen auf.

Es geht um die empfundene (!) Helligkeit.

Nachtrag; U AK (Spannung zwischen Anode und Kathode) ist ebenfalls nicht 
linear; Abhängigkeit von I). Das kommt neben der Sättigung auch noch 
hinzu.

: Bearbeitet durch User
von Frank H. (frank_h923)


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Bei Glühlampen war es ein wenig anders. 5 % mehr Spannung ergab ca. 10 % 
mehr Licht.

von M. K. (sylaina)


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Frank schrieb:
> Ich verstehe nicht, warum manche meinen, sich hemdsärmelig über vielfach
> bewiesene wissenschaftliche Erkenntnisse hinwegsetzen zu können und
> diese als "esotherisch" abtun. Sorry, aber intelligent ist das nicht.

Ist bei manchen Dauergästen hier im Forum nicht unüblich, leider. Und 
jeder, der nicht ihrer Meinung ist, ist einer "der Dümmsten der Dummen". 
:(

von M. K. (sylaina)


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Norbert schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Früher kamen die Menschen auch mit dem 50Hz-Flimmern
>> der analogen Fernseher zurecht.
>
> Früher wurde Feuer auch mit Flint zum Leben erweckt.
> Noch viel früher haben sie verstanden, das das Nachleuchten des
> Phosphors hilfreich unterstützend wirkte.

Ich wusste gar nicht, dass eine Kino-Leinwand nachleuchtet ;)

von Mat. K. (matthias_kornfield)


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Also ein schlechter Wohnzimmer Dimmer hat 8 bit und 240 Hz
Ein besserer Wohnzimmer Dimmer hat 8 Bit und um die 1000 Hz. Damit 
kannst du dann flickrfrei mit dein Smartphone Videos machen.
So ein Film-Scheinwerfer hat eher 16bit und 16kHz oder ist gar nicht 
mehr PWM gesteuert.

von Frank H. (frank_h923)


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Zur Kinoleinwand: nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Differenziere zwischen fps und serieller Beschreibung einer 
Kathodenstrahlröhre.

von Frank H. (frank_h923)


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Zu den Filmscheinwerfern: dann schaut euch mal die hochpreisigen Modelle 
von Arri an. Da wird richtig Aufwand getrieben.

Ach ja, mein Wohnzimmerdimmer arbeitet mit Phasenanschnittsteuerung.
Da bleibt es bei 100 Hertz zuzüglich Oberwellen.

von Thorsten S. (thosch)


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Wenn du eine PWM in fürs Auge sinnvolle Helligkeitsabstufungen 
unterteilen möchtest, ist zwischen den Stufen jeweils ein konstanter 
Faktor, deine PWM-Werte ergeben also eine Produktreihe.
Dieser Faktor f ergibt sich für n Stufen und einem maximalen PWM-wert 
von PWMmax zu:

Bei 125000 als Maximalwert der PWM ist dieser Faktor bei 20 Stufen dann
 also etwa 1.8546

Die gerundeten Stufenwerte für die PWM sind damit:
1
01: 1
2
02: 2
3
03: 3
4
04: 6
5
05: 12
6
06: 22
7
07: 41
8
08: 75
9
09: 140
10
10: 260
11
11: 481
12
12: 893
13
13: 1656
14
14: 3072
15
15: 5697
16
16: 10565
17
17: 19595
18
18: 36341
19
19: 67399
20
20: 125000

Ggf. ist es sinnvoll, die Stufenzahl so anzupassen, daß die 
Rundungsfehler bei den kleinen Stufen geringer ausfallen.

Ich habe mit dieser Methode (unabhängig von den Rundungsfehlern) bei 
Helligkeitseinstellungen stets dem Auge gleichmäßig erscheinende 
Helligkeitsstufen erhalten.
Wenn die Stufenzahl nicht festliegt, und der PWMmax Wert eine 2er-Potenz 
ist, hat sich ein Faktor von sqrt(2) also etwa 1.4142 bewährt.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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M. K. schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>> Früher kamen die Menschen auch mit dem 50Hz-Flimmern
>>> der analogen Fernseher zurecht.

> Ich wusste gar nicht, dass eine Kino-Leinwand nachleuchtet ;)

Suche den Irrtum…

von Tim  . (cpldcpu)


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Wenn die Lichtemittierende Fläche sehr klein ist, kann man Flimmern 
deutlich eher wahrnehmen als auf eine Kinoleinwand.

Die Wahrnehmung vom Flimmern hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gibt es 
ein ganzes Forschungsfeld mitsamt unterschiedlichen Standards.

https://www.visosystems.com/media/TLA%20Tutorial%20EU.pdf

von Frank H. (frank_h923)


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Falsch.
Wenn eine Fläche groß ist nimmt man das flimmern deutlicher war.
Der Grund:
Das menschliche Auge ist im Randbereich schneller. Aber dafür sieht es 
dort nicht so scharf und weniger bunt.
Das ist evolutionär bedingt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Felix O. schrieb:
> LEDs zu dimmen(mit VHDL und FPGA)
Wieso so kompliziert?
Also wenn Du viele PWM benötigts, mehr als eine MCU in HW besitzt, 
belese Dich über PDM. Pulse Dichte Modulation.
Mit wenig CPU Overhead eine große Anzahl PDM Ausgänge.

Du brauchst mindestens 10bit Auflösung, sonst sieht man die 
Zwischenschritte.
Alles über 100Hz sollte fürs Auge völlig ausreichen.
CCD Kamera Sensoren allerdings goutieren PWM nicht.
Es gibt stark sichtbare Interferenzmuster zwischen PWM und 
Abtastfrequenz.

Ja, ein PWM Signal wird heller wahrgenommen als ein messtechnisch 
gleichwertiger Analogwert.
Monochrome Helligkeit ist das Auge relativ unempfindlich.
Bei RGB(W) allerdings wird es haarig.
Farbunterschiede sieht das Auge sehr gut.
Selbst die Selektionstoleranz innerhalb eines LED Binnings ist deutlich 
zu sehen. Daher gibt es für Monochrome Leds die Mac Adams Ellipsen.
Bei RGB(W) gibt es keine kaufbare Selektion die nicht deutliche 
Farbunterschiede hätte.
Da hilft nur Abstand zu den Leds, indirekte Beleuchtung und 
Streuoptiken.

von Rainer W. (rawi)


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Michael schrieb:
> Es gibt stark sichtbare Interferenzmuster zwischen PWM und
> Abtastfrequenz.

Sichtbare Interferenz setzt gleiche Frequenz und stabile 
Phasenverhältnisse voraus.

Meinst du vielleicht Aliasing?
Das entsteht bei Unterabtastung.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Rainer W. schrieb:
> Meinst du vielleicht Aliasing?

Ich meine durchlaufende Streifen im Kamerabild.

von Tim  . (cpldcpu)


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rank H. schrieb:
> Falsch.

Nope

> Wenn eine Fläche groß ist nimmt man das flimmern deutlicher war.
> Der Grund:
> Das menschliche Auge ist im Randbereich schneller. Aber dafür sieht es
> dort nicht so scharf und weniger bunt.
> Das ist evolutionär bedingt.

Citation please.

https://en.wikipedia.org/wiki/Temporal_light_artefacts

Bei kleinen Flächen nimmt man Flimmern über den Phantom Array effect 
war. Dabei wird die zeitliche Änderungn über die Fläche ausgerollt, wenn 
sich die Lichtquelle relativ zum Auge bewegt. Deswegen stören selbst 
400Hz PWM bei den alten WS2812 bereits.

Desweiteren gibt es noch Theman wie den lokalen Kontrast 
(https://en.wikipedia.org/wiki/Lateral_inhibition), die die Wahrnehmung 
von Änderungen kleiner Objekte verstärkt.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Frank H. schrieb:

> Das lag aber am Nachleuchten der RGB-Phosphore.

Und wie ist das mit dem Nachleuchten der (Weiss-)LED-Phosphore?

von Rainer W. (rawi)


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Michael schrieb:
> Ich meine durchlaufende Streifen im Kamerabild.

So äußert sich das.
An der Durchlaufgeschwindigkeit kannst du die Differenz von PWM- und 
Bildfrequenz erkennen, ggf. unter Berücksichtigung irgendwelcher 
Vielfachen.

von Bernhard S. (gmb)


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Michael schrieb:
> Alles über 100Hz sollte fürs Auge völlig ausreichen.

Immer wieder die gleichen Falschbehauptungen.

100 Hz reichen vielleicht für eine große Fläche wie einen Bildschirm. 
Sie reichen NICHT für punktförmige Lichtquellen. Problemlos nachweisbar 
mit Funktionsgenerator (kurze Pulse / kleine Duty Cycle) und LED.

Blöd auch wenn Bewegungen im Spiel sind, z.B. Wasserstrahl in der Küche 
etc., ich meine das sind irgendwie auch witzige Effekte, aber muss das 
sein?

von Tim  . (cpldcpu)


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Bernhard S. schrieb:
> 100 Hz reichen vielleicht für eine große Fläche wie einen Bildschirm.
> Sie reichen NICHT für punktförmige Lichtquellen. Problemlos nachweisbar
> mit Funktionsgenerator (kurze Pulse / kleine Duty Cycle) und LED.

korrekt, siehe oben.

Alles hier erklärt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Temporal_light_artefacts

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


Angehängte Dateien:

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Frank H. schrieb:
> Es geht um die empfundene (!) Helligkeit.

Moin,
für die Dimm Werte meines Dimmer habe ich eine Tabelle erstellt. Die 
nutze ich für den 16- und 8Bit Timer.
Beitrag "4-fach Dimmer 2Stromstoßschalter Schaltuhr"
Die Änderung der Helligkeit empfinde ich dabei durchgehend gleichmäßig. 
Der Anfangswert von 255 vom 16 Bit Timer lässt die Lampen gerade eben 
leuchten –passt also auch für den 8- Bit Timer. Einstellbar in 1% Stufen 
und geregelt in 200 Stufen. Nur bei den 8-Bit Timern sind im dunklen 
Bereich kleine Abstufungen zu sehen. Ein Flackern bei den Spotts bei 
100Hz kann ich nicht erkennen. Ich sehe aber auch bei handelsüblichen 
Triac- Dimmern kein Flackern. Vielleicht hilft Dir das ja weiter.
Gruß
Carsten

von M. K. (sylaina)


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Bernhard S. schrieb:
> Immer wieder die gleichen Falschbehauptungen.
>
> 100 Hz reichen vielleicht für eine große Fläche wie einen Bildschirm.
> Sie reichen NICHT für punktförmige Lichtquellen. Problemlos nachweisbar
> mit Funktionsgenerator (kurze Pulse / kleine Duty Cycle) und LED.

Wie kurz/klein muss der Duty Cycle denn sein? Ich hab mir hier grad den 
Spass gemacht mit nem Arduino als Base und ner rund 62 Hz 8 bit 
PWM...also mein Auge ist hier definitiv zu träge, ich sehe selbst bei 
nem Value von 1 bei ner 8-Bit PWM kein Flackern. Liegt vielleicht auch 
am "Umgebungslicht" wobei ichs schon ziemlich dunkel machen musste für 
wenig Licht der LED.

von Bernhard S. (gmb)


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M. K. schrieb:
> Wie kurz/klein muss der Duty Cycle denn sein?

Am stärksten sieht man den Effekt bei sehr kleiner Duty Cycle von 1% 
oder so, allerdings nicht wenn man stur auf die LED schaut, sondern vor 
allem wenn man mit dem Auge schnelle Bewegungen macht oder ein sich 
bewegendes Objekt wie z.B. einen Stift den man schnell hin und her 
bewegt mit diesem Licht beleuchtet. Oder die LED schnell bewegen, dann 
sieht man es auch gut.

Man kann dann Pulsfrequenzen von über 1000 Hz noch sehen.

von M. K. (sylaina)


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Bernhard S. schrieb:
> Am stärksten sieht man den Effekt bei sehr kleiner Duty Cycle von 1%
> oder so, allerdings nicht wenn man stur auf die LED schaut, sondern vor
> allem wenn man mit dem Auge schnelle Bewegungen macht oder ein sich
> bewegendes Objekt wie z.B. einen Stift den man schnell hin und her
> bewegt mit diesem Licht beleuchtet. Oder die LED schnell bewegen, dann
> sieht man es auch gut.

OK, das ist jetzt aber auch kein typisches Szenario für eine Anzeige 
will ich meinen. Ich dachte, dass sieht man so irgendwie, entweder wenn 
man drauf schaut oder aus dem Augenwinkel die LED sieht. Wenn ich nen 
Stift zwischen die Finger nehme und den schnell hin und her bewege 
siehts auch aus als ob er sich verbiegen würde obwohl wir alle wissen, 
dass er sich nicht verbiegt.
Aber Danke für die Erklärung, kann ich mir gut vorstellen, dass man das 
dann sieht.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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M. K. schrieb:
> ich sehe selbst bei
> nem Value von 1 bei ner 8-Bit PWM kein Flackern.
Dein Gehirn sieht es nicht. Dein Auge schon, wird massiv gestresst, 
verbraucht viel Vitamin A durch die Hell dunkel Wechsel und nach relativ 
kurzer Zeit beginnen die Augen zu tränen.

100Hz ist natürlich für statische Beleuchtung gemeint.
Das es Wechselwirkungen mit z.B. CCD Sensoren gibt, erwähnte ich 
bereits.
Was an Wiederholfrequenz benötigt wird, hängt letzlich von der Anwendung 
ab, über die der TO nichts gesagt hat.

Es gibt viele Arten LED anzusteuern.
Die mit Konstatspannung + PWM + Vorwiderstand ohne jede Glättung ist nur 
die primitivste.

von Norbert (der_norbert)


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Bernhard S. schrieb:
> Oder die LED schnell bewegen, dann
> sieht man es auch gut.
>
> Man kann dann Pulsfrequenzen von über 1000 Hz noch sehen.

Das hat aber noch nicht einmal ansatzweise mit der Trägheit des Auges zu 
tun. Du siehst dann einfach nur individuelle Punkte auf dem 
Bewegungspfad.
Siehe auch Kamera und schnell bewegte IR-Fernbedienung.

von Harald W. (wilhelms)


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M. K. schrieb:

> also mein Auge ist hier definitiv zu träge,

Das ist das Problem: Jeder Mensch reagiert da unterschiedlich
empfindlich. Ich habe z.B. mit einer LED-Kette mit antipara-
lelen LEDs an einem Wechselstromtrafo keinerlei Probleme.
Andere sprechen da von "unerträglichen Flimmern".

von Rainer W. (rawi)


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Michael schrieb:
> Es gibt viele Arten LED anzusteuern.
> Die mit Konstatspannung + PWM + Vorwiderstand ohne jede Glättung ist nur
> die primitivste.

Bei antiparallelem Betrieb von zwei ineinander verschachtelten Ledketten 
über eine 2-adrige Leitung ist Wechselspannung Programm.
Oder wie würdest du die betreiben, ohne dass es flackert?
Da bleibt nur, die Frequenz zu erhöhen, damit es nicht mehr so auffällt 
und/oder, falls es bei Videoaufnahmen stört, Bildfolge und Beleuchtung 
zu synchronisieren. Aber es ging ja nur um Wahrnehmung per Auge.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Rainer W. schrieb:
> Oder wie würdest du die betreiben, ohne dass es flackert?

Konstantstromquelle mit Schaltregler, statt Vorwiderstand und H-Brücke 
mit 100Hz.
Dabei würde ich in Kauf nehmen das man das flackern sieht sollten sich 
meine Außenanlagen mal in hoher Geschwindigkeit durch den Garten 
bewegen. :-)
Natürlich kann man höher gehen, aber ich nehme lieber leichtes Flackern 
in kauf als einen nervigen 1-2Khz Ton der sich mit ziemlicher Sicherheit 
bei einer langen LED Kette einstellen würde.

In der Originalkonfiguration flackern die LEDs mit 50Hz und geschätzt 
25% duty cycle.
In der Preislage muß eben an jedem Cent gespart werden.

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Harald W. schrieb:
> Das ist das Problem: Jeder Mensch reagiert da unterschiedlich
> empfindlich.

Und das noch abhängig von Müdigkeit, der Tageszeit (Umgebungshallig bzw. 
unterschied zwischen Beleuchtung und eben der Umgebungshelligkeit), die 
schon mehrfach genannte Bewegung, teilweise ob man es aus dem 
Augenwinkel oder direkt wahrnimmt und so einiges mehr.

Gefühlt reichen manchmal fast schon 40Hz aus

-> direkt draufschauen bei hoher Umgebungshelligkeit und entsprechend 
hellen Lichtern -LEDs- , man ist ausgeschlafen und steht still...

Manchmal könnte man meinen selbst 200Hz

-> indirekte Wahrnehmung aus dem Augenwinkel, man ist müde (zumindest 
ich meine dann seltsamerweise empfindlicher zu sein...) geringe 
Umgebungshelligkeit und somit gleichzeitig geringe Helligkeit der PWM 
gesteuerten Lichter und man sich oder die Lichtquelle bewegt noch 
wahrzunehmen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich nutze immer diese Funktion (Beispiel STM32):
- Eingabe Sollwert 0..100%
- Timer 2 wird als PWM verwendet (geht auch ein anderer)
- ARR ist das AutomaticReloadRegister
- CCR3 ist das CounterCompareRegister 3 (geht auch ein anderer Kanal)

Die Helligkeit ist zwar nicht perfekt lienar, mir reicht das und die 
Rechnung ist einfach.

Über CubeMX wird der Timer als PWM konfiguriert, das ARR kann 
eingestellt werden wie man mag (z.B. 500 .. 1000)
1
uint32_t LED_Soll;
2
extern TIM_HandleTypeDef htim2;
3
4
// PWM Periode, muss ein vielfaches von 100 sein, minimum 100.
5
void LED_Display(uint32_t iSoll)
6
{
7
  if (iSoll > 100)
8
    iSoll = 100;
9
  if (LED_Soll != iSoll) {
10
    LED_Soll = iSoll;
11
    uint32_t i;
12
    i = (iSoll * iSoll) / (10000 / htim2.Instance->ARR);
13
    htim2.Instance->CCR3 = i;
14
  }
15
}

: Bearbeitet durch User
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