Forum: Haus & Smart Home Konzeptfrage: alle Lichttaster im Haus an MCU


von Stefan L. (space5514)


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Liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu hier und beginne mein erstes MCU-Projekt: 
Hausautomatisierung. Vorsorglich bitte ich also um etwas Gnade für 
vorhandenes Unwissen.

STAND: Alle Lichttaster (Standard Tastschalter aus Schalterprogrammen, 
hier Gira) meiner Wohnung sind zentral verkabelt. Von jedem Taster / 
Doppeltaster führt ein 3x1,5 NYM zum Verteiler. Insgesamt habe ich etwa 
30 Taster abzufragen.

VORHABEN: Mit einem Mikrocontroller (eg AVR / Arduino) möchte ich die 
Tastvorgänge ZUVERLÄSSIG auslesen, um beispielsweise Lichtprogramme zu 
steuern.

PROBLEM: Bei den vorhandenen Leitungslängen und Kabelführungen erscheint 
ein direkter Anschluss an Digitalpins als nicht geeignet.

FRAGE: Welches Schaltungskonzept wäre hier am sinnvollsten, um mögliche 
Störquellen auszuschließen?

Viele Dank für die Hilfe,
Stefan

von Erhard S. (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> ich bin neu hier und beginne mein erstes MCU-Projekt:

Lass eine LED blinken!

Stefan L. schrieb:
> STAND: Alle Lichttaster (Standard Tastschalter aus Schalterprogrammen,
> hier Gira) meiner Wohnung sind zentral verkabelt. Von jedem Taster /
> Doppeltaster führt ein 3x1,5 NYM zum Verteiler. Insgesamt habe ich etwa
> 30 Taster abzufragen.

Schön.

Stefan L. schrieb:
> VORHABEN: Mit einem Mikrocontroller (eg AVR / Arduino) möchte ich die
> Tastvorgänge ZUVERLÄSSIG auslesen, um beispielsweise Lichtprogramme zu
> steuern.

Siemens LOGO

Stefan L. schrieb:
> PROBLEM: Bei den vorhandenen Leitungslängen und Kabelführungen erscheint
> ein direkter Anschluss an Digitalpins als nicht geeignet.

Siemens LOGO

Stefan L. schrieb:
> FRAGE: Welches Schaltungskonzept wäre hier am sinnvollsten, um mögliche
> Störquellen auszuschließen?

Tastereingang an 24VDC oder 230VAC
Tasterausgang an LOGO-Eingang (24V oder 230V Version beachten)!

von Stefan L. (space5514)


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Hallo Erhard,

Vielen Dank für den Beitrag. Ein erster Blick auf die Siemens LOGO zeigt 
mir jedoch, daß diese Variante einfach zu kostspielig ist. Bei 8 
digitalen Eingängen bräuchte ich schon 4 dieser Module.

Abgesehen davon möchte ich auch gerne selbst bauen. Seltsamerweise war 
die blinkende LED tatsächlich das erste, was ich damals mit einem 
Arduino ausprobiert habe. Mir persönlich gefällt die Arduino Architektur 
sehr. Es war beispielsweise ein leichtes, die paar Zeilen LED Code 
direkt über den Arduino als Programmer in einen ATtiny85 zu uploaden und 
schon hatte ich eine selbstgelötete MCU-Platine im Cent-Bereich.

Jedenfalls erscheint mir die Kombination NYM & Kabellängen & 5V selbst 
mit Pullups zu unsicher. Hinzu kommt, daß man Softwareseitig entprellen 
müßte. Das 24V-Konzept der Logo ist jedoch interessant. Damit sollte man 
wahrscheinlich in Verbindung mit einem Optokoppler und RC-Glied auf der 
sicheren Seite sein, oder?

Viele Grüße & danke,
Stefan

: Bearbeitet durch User
von U. E. (Gast)


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Hallo Stefan,
ich verstehe das Problem nicht. Ja, ein Entprellen ist sicher notwendig. 
Ein Optokoppler oder/und RC-Glied erscheint mir absolut überflüssig.
Ich habe http://openhcan.de (mit AVRs als Steuerungselementen) seit ein 
paar Jahren störungsfrei im Einsatz: die Taster hängen über dünne 
Niederspannungsleitungen (Länge bis zu 15m) direkt an den 
Atmega-basierenden Controllern (16 Eingänge pro Gerät, die Entprellung 
läuft über SW, externe pull-ups sind nicht notwendig).

Aber: Andere Systeme werden dies sicher auch leisten können. Einarbeiten 
wirst Du Dich aber immer müssen (niedriger Preis bedeutet meist auch 
mehr Einarbeitungsaufwand).

Just my 2 cents.

Grüße
schnack

von Stefan L. (space5514)


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Hallo Schnack,

Das klingt äußerst vielversprechend, zumal ich mich ohnehin bereits 
etwas auf AVR als Plattform für den IO Kram versteift habe. Könntest Du 
mir bitte noch sagen, welche Art Kabel bei Dir verlegt sind (geschirmt?) 
und ob parallel dazu evtl. Mögliche Störleitungen laufen, bsp. 
Phasenanschnitt zum Dimmen, PWM Lasten oder ähnlich Böses :)?

Viele Grüße & danke,
Stefan.-

von U. E. (Gast)


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Hallo Stefan,
die Kabel sind geschirmt (z.B. bei Reichelt: LIYCY 10-50) und laufen 
weitgehend getrennt von 230V-Kabeln in der Decke bzw. der Wand. 
Allerdings ist auch ein DCF77-Empfänger verbaut, dessen 12m-Zuleitung 
für 2-3m dicht an der Hauptstromleitung zum Schaltschrank läuft - auch 
hier läuft alles zufriedenstellend.

Aber ich vermute, dass Du bei ganzen Angelegenheit sehr vorsichtig bist 
(deshalb die NYM-Leitungen, damit auch eine Standard 230V-Verkabelung 
verwendet werden kann) und Dir Zusicherungen wie oben nicht 
weiterhelfen. Vielleicht probierst Du deshalb das ganze erstmal an einem 
Versuchsaufbau aus, bei dem Du einen Arduino schaltest und alle 
möglichen Störer daneben platzierst um Dich von der (Un)Empfindlichkeit 
zu überzeugen. Und dabei lernst Du auch den Atmega kennen :-)

Grüße
schnack

von MaWin (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> FRAGE: Welches Schaltungskonzept wäre hier am sinnvollsten, um mögliche
> Störquellen auszuschließen?

Normale Lichtschalter mögen keine kleinen Ströme/Soannungen, sie haben 
keine Goldkontakte.

Je nach Versorgungssoannung können 12V (Klingeltrafo) oder 24V (SPS 
Versorgung) sinnvoll sein, und ein kleiner Kondensator sollte sich beim 
Einschalten des Tasters in ihn entladen um einen höheren Stossstrom zu 
bekommen, danach reicht 1mA, also 10-24k als Vorwiderstand. In solche 
langen Leitungen streut gerne UKW ein, das sollte man mit einen 
Kondensator parallel zum Eingang, nach dem Spannungsteiler, wegfiltern. 
Der uC Eingang hat sicher Schmitt-Trigger.

+12V
  |
 3k3
  |
  +-----+--27k--+----+-- Pin
  |     |       |    |
Taster 100nF   10k 10nF
  |     |       |    |
 GND   GND     GND  GND

Auch Ferritkerne, einer um alle Eingänge, können sinnvoll sein.

von Helge A. (besupreme)


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Es ist sinnvoll, Plus zu schalten statt Masse. Man erreicht einfacher 
einen größeren Störabstand und erlaubt auch größere 
Übergangswiderstände. Außerdem wird ein beliebiger Elektrischer besser 
mit deinem Aufbau zurechtkommen, falls in deiner Abwesenheit was 
repariert werden muß.

Ein Potentialausgleich zwischen Gleichspannungs-Bezugspotential und Erde 
ist notwendig.

Verwende jeweils eine eigene Absicherung für Sensoren (Taster, 
Schalter), Rechenknecht, und Aktoren. Das erleichtert eine Fehlersuche. 
Schön ist eine Sicherungsfall-Meldung, falls du Fernwartung aufbaust.

Bei größeren Kabellängen lieber 24V als 12V. Besonders wenn du auch 
entfernte Aktoren schaltest. Für 24V sind Installationskomponenten 
häufig einfacher bzw. günstiger erhältlich.

Alles weitere hat MaWin bereits gut beschrieben.

von Udo Becker (Gast)


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Warum tut man sich so einen Unfug überhaupt an?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Udo Becker schrieb:
> Warum tut man sich so einen Unfug überhaupt an?

Weil man technikinteressiert ist und etwas lernen möchte?
Ist sicher nur eine Möglichekit!

von Stefan L. (space5514)


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Guten Morgen,

Vielen Dank für die wertvollen Tips. Aus der Kombination der Beiträge 
von Schnack, MaWin und Helge ergeben sich genau die Informationen, nach 
denen ich gesucht habe.

Udo Becker schrieb:
> Warum tut man sich so einen Unfug überhaupt an?

Hier muss ich natürlich noch meinen Senf dazugeben - könnte Offtopic 
werden :)

Mein Background: Technikbegeistert, recht passable Programmierkenntnisse 
in Hochsprachen :) sowie gute praktische Kenntnisse in E-Inst. 
Elektronik? Ganz klar Einsteiger.

Mit der Planung meines Projektes begann ich vor knapp zwei Jahren, als 
wir eine nette Eigentumswohnung unterm Dach über zwei Stockwerke in 
einem sehr schönen Altbau erworben haben. Wir entschlossen uns bereits 
im Vorfeld zur Komplettsanierung. Dies gab mir die Möglichkeit, die Idee 
einer Selfmade-Home-Automatisierung bereits in der Planungsphase 
einzukalkulieren.

Dabei habe ich mir folgende Eckpunkte gesetzt:

1. Stabil
2. Stabil
3. langlebig & wartbar
4. so komfortabel und praktisch wie möglich
5. so preisgünstig wie möglich
6. Auf alles was funkt weitgehend zu verzichten
7. so erweiterbar wie möglich

Mir war klar, daß dies nicht von Heute auf Morgen zu bewerkstelligen 
ist. Und obwohl ich weiß, daß meine Lichttaster irgendwann einmal 
lediglich einen µC ansteuern sollen, habe ich ein normales 
Schalterprogramm verwendet und NYM verlegt. Denn das ganze soll sicher 
und vor allem austauschbar sein. Bis zur Fertigstellung lebe ich eben 
mit einer Reihe von Stromstoßschaltern.

Umgesetzt wird das ganze wie folgt: Jeder Raum enthält an der am besten 
zugänglichen Stelle - meist neben der Eingangstür - als reine 
Bedieneinheit einen wandversenkten Mini-Rechner mit Touchscreen (Hier: 
Pi-kompatibel  Anroid  7" kapazitiv). Da ich komplettsaniert habe, war 
es unproblematisch und kostengünstig, Wandeinbaugehäuse und die nötigen 
Versorgungskabel (Cat7, Stromversorgung, Audio) zu installieren.

Jeder Raum verfügt außerdem über einen oder mehrere Bewegungsmelder 
sowie Wandeinbaulautsprecher und Temperatur-  Feuchtigkeits-  
Helligkeitssensor.

Als zentrale Steuereinheit kommt ein Mini-Linux-Rechner zum Einsatz. 
Wieder Pi oder ähnlich. Dieser speichert die Sensorikdaten und schaltet, 
waltet und streamt Audio. Als Interface für die I/Os (Taster, 
Bewegungsmelder, Sensoren, Relais, Dimmer) möchte ich wie bereits 
erwähnt einige AVRs verwenden und diese an den Zentralrechner koppeln.

Der Vorteil einer absolut zentralen Steuerung liegt auf der Hand: Ob Ich 
als Bedienteil einen in der Wand verbauten Touchscreen-Rechner oder ein 
Tablet oder Handy benutze, ist dann Wurst. Die Möglichkeiten kann man 
sich ausrechnen und das ist auch nix neues.

Und wozu das ganze? Naja, lasst mal überlegen: Lichtszenen schalten (Ich 
bin Fan ausgeklügelter Beleuchtung), Thermostate steuern, Timerprogramme 
laufen lassen, Alarmanlage programmieren (Bewegungsmelder zur 
Lichtsteuerung sind ja schon da), Rauchmelder andocken, Türsprechanlage 
benutzen ohne durch die ganze Wohnung rennen zu müssen, Musik hören, 
Weck- und Schlaffunktionen implementieren und und und. Der Fantasie sind 
nur hardwareseitig Grenzen gesetzt, denn die meisten Implementierungen 
sind bei meiner geplanten Installation eine Frage der Software. Und 
Software ist nunmal mein Steckenpferd.

Einfaches Beispiel: In meinem Bad habe ich vier separate Lichtkreise. 
Wenn ich morgens ins Bad schleiche, knipse ich irgendeine eine Lampe an 
und erledige fix meinen Kram. Bei meiner Frau sieht das schon ganz 
anders aus: Sie verbringt dort eine nette Zeit im Flutlicht und 
natürlich niemals ohne Radio. Lösung: Szene "Schminken" antippen und 
fertig.

Stromsparen ist auch nicht zu vergessen. Zwar benötige ich für die 
Automatisierung selbst natürlich etwas Saft, allerdings sollte dies 
durch effizientes Schalten und Heizen mehr als kompensiert werden. 
Vergessene Lichter sollten genauso der Vergangenheit angehören wie nicht 
abgedrehte Heizkörper.

Nun aber zurück zum praktischen Teil bezüglich der Licht-Taster: Zwar 
möchte ich die Hauptsteuerung über programmierte Szenen vom 
Zentralrechner erledigen lassen, allerdings muss ein Backup-System her. 
Da ich Sensorik (Taster) und Aktoren (Relais, Dimmer) über getrennte µCs 
implementieren möchte, soll der Aktor-µC einige Watchdogs und ein 
"Notprogramm" enthalten, um beim Ausfall des Zentralrechners als Master 
zu arbeiten. Denn Ausfall bedeutet schließlich nicht immer defekt 
sondern auch Wartung, Softwareupdates, basteln und erweitern etc. Es 
gibt schließlich No-Go's. Dazu gehören auch Sätze wie "Schatz, Du mußt 
heute bei Kerzenlicht kochen, juhu - es gibt ein Kernel-Update!".

Für die AVR-Architektur habe ich mich im Übrigen entschieden, weil es 
meiner Meinung nach derzeit kein besseres Kosten- / Nutzenverhältnis 
gibt. Durch die Arduino-Schwemme existieren extrem günstige Bausteine, 
Tutorials sowie teilweise sehr gut Libraries. Und man kann sich für 
praktisch kein Geld vorsichtshalber einen Stapel µCs auf Vorrat 
hinlegen.

So. Sicher werden mich jetzt einige für komplett verrückt halten. Aber 
ich habe mir in meinen Dickschädel gesetzt, das Ding genau so 
durchzuziehen. Und ich denke, mit genügend Biss wird das klappen. Ich 
betrachte dieses Projekt natürlich als Hobby und investiere viel Zeit 
und Lernarbeit. Schauen wir mal.

Viele Grüße,
Stefan

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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> Es gibt schließlich No-Go's. Dazu gehören auch Sätze wie "Schatz, Du mußt
heute bei Kerzenlicht kochen, juhu - es gibt ein Kernel-Update!".

Ganz richtig erkannt. Das ist die wichtigste Feststellung.

von Stefan L. (space5514)


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Jetzt Nicht schrieb:
>> Es gibt schließlich No-Go's. Dazu gehören auch Sätze wie
> "Schatz, Du mußt
> heute bei Kerzenlicht kochen, juhu - es gibt ein Kernel-Update!".
>
> Ganz richtig erkannt. Das ist die wichtigste Feststellung.

Natürlich. Technik und Spielerei sind schön, müssen aber zuverlässig, 
intuitiv und einfacher als "ohne" funktionieren.

Außerdem schwingt das Tor immer in beide Richtungen. Ich möchte 
schließlich auf einen Satz wie "Schatz, sind die Schnitzel etwas 
angebrannt?" auch nicht irgendwann hören "Yap Liebling, aber dafür kann 
ich nichts. Wir haben einen Trojaner im Herd."

von Sven L. (sven_rvbg)


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Jetzt Nicht schrieb:
> Es gibt schließlich No-Go's. Dazu gehören auch Sätze wie "Schatz, Du mußt
> heute bei Kerzenlicht kochen, juhu - es gibt ein Kernel-Update!".
>
> Ganz richtig erkannt. Das ist die wichtigste Feststellung.

Da wäre es geschickt, wenn man seine Firmware und Konfig auf eine SD 
Karte auslagert...

Alte Karte raus neue Karte rein und Steuerung einmal rebooten.

Wenn man sein Haus  / Wohnung über eine Steuerung automatisiert, sollte 
man am besten sowieso ein paar Ersatzteile haben.

Oder wie sind deine Gedanken in Richtung Notbetrieb?

Sonst heisst es vielleicht irgendwann mal, Schatz Du musst die nächsten 
zwei Monate bei Kerzenlicht kochen, duschen und lesen, da ich erst eine 
neue Steuerung bauen muss, da die alte in Rauch aufgegangen ist :-)

von Helge A. (besupreme)


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Fett! :D

Bei einem Bekannten gab es ein ganz einfaches Notkonzept: ein 100-polger 
Stecker von Harting, der entweder auf der Automatiksteuerung steckte 
oder auf einem Satz Eltakos. Er hatte aber TV und Radio "nur" als TV und 
Radio im Haus rumstehen und nit so vollintegriert.

von Hap (Gast)


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Zu empfehlen:

HAP: https://code.google.com/p/hap/wiki/Einstieg?tm=6

Läuft absolut stabil & man kann es völlig frei erweitern...

von Reinhard S. (rezz)


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Stefan L. schrieb:
> Dazu gehören auch Sätze wie "Schatz, Du mußt
> heute bei Kerzenlicht kochen,

Wobei das vielleicht auch ganz romantisch sein kann, wenn man zu zweit 
kocht. Abhängig von dem zu kochendem Menü :)

von Lars R. (lars_r48)


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Es hat schon sein Sinn warum HA Systeme dezentral sind.
Welchen Vorteil  hast du denn von einem Mikrocontroller?
Das einzigste was Sinn machen würde jeden Taster mittels Bus an zu 
binden und alles über Telegramme zu lösen.
Bei einem uC langen geringste Störungen oder Spannungsspitzen und der 
macht was er will.
Wenn du mal Kinder hast oder aus Gründen xyz verkaufen tust,hat keiner 
mehr ein durchblick.
Allein schon wenn es mal brennen sollte hast du massive Probleme zu 
belegen das es nicht an deiner Bastelarbeit gelegen hat.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Lars Rosenberg schrieb:
> Allein schon wenn es mal brennen sollte hast du massive Probleme zu
> belegen das es nicht an deiner Bastelarbeit gelegen hat.

Aber das hat heute glaube jeder der sich noch traut einen 
Schraubendreher in die Hand zu nehmen, egal ob privat oder geschäftlich.

Lars Rosenberg schrieb:
> Wenn du mal Kinder hast oder aus Gründen xyz verkaufen tust,hat keiner
> mehr ein durchblick.

Wobei wenn alles schön zentral in die Verteilung kommt, am besten 
ordentlich auf reihenklemmen, LSA-Leisten oder je nach verwendeter 
Leitung etwas ähnlich ordentliches, dann lässt sich mit Relais etc. 
schon etwas machen.

Auch wenn es die meisten nicht machen würden und ich wahrscheinlich auch 
zu faul wäre, aber man kann seine Arbeit ja auch dokumentieren :-)

Die oben genannte SPS / Logo Lösung würde ich allerdings aus Gründen der 
Wartbarkeit auch auf jeden Fall der Controllerlösung vorziehen.

Es sei denn man hat ein wirklich fertig ausgeklügeletes System, das sehr 
sehr stabil läuft. Grundsätzlich muss es halt funktionieren, unter 
genannten Bedingungen!

von Jobst Q. (joquis)


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ich halte es ziemlich sinnlos, die Taster abzufragen und
daraufhin die Relais zu betätigen, um dasselbe zu tun, was bisher die
Taster erledigt haben. Was ist damit gewonnen ? Verloren ist die
Betriebssicherheit, wenn die Steuerung mal ausfällt.

Lass die Taster doch einfach direkt dran an den Stromstoßrelais und gib
der Steuerung zusätzlich die Möglichkeit umzuschalten. Mit den vielen
Eingängen fragt doch lieber die Schaltzustände der Lampen und sonstigen 
Geräte ab.

Dann kann man sehen welche Lampen angeschaltet sind und mit einem
Stromstoß in den gewünschten Zustand bringen. Zum Beispiel abends alle
Lampen ausschalten,die nicht anbleiben sollen. Oder bestimmte Lampen
nach einer gewissen Zeit wieder abschalten. Oder ein
Zufallsbeleuchtungsprogramm für den Urlaub.

Nebenbei gibt es die Möglichkeit aufzuzeichnen, welche Lampen wie lange
brennen.

von Rudi (Gast)


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Gibt es Stromstossschalter, die einen Ausgang bzgl. Status haben?

von Jobst Q. (joquis)


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Es gibt Stromstoßrelais mit 2 unabhängigen Kontakten, davon kann einer 
mit 230V die Lampen schalten, der andere könnte mit einer niedrigen 
Gleichspannung die Eingänge der Steuerung bedienen.

Wenn schon Stromstoßrelais mit nur einem Kontakt vorhanden sind, 
bräuchte man 230V Optokoppler-Schaltungen:

Beitrag "Optokoppler für 230V"

von Rudi (Gast)


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Geh ich richtig in der Annahme, das so einer ca 25-30 Euro kostet?

Bzgl. der Kanäle braucht man ja dann genauso viele, als wenn man es mit 
nem uC ausliesst oder?

uC:  Taster & Lampe an/aus
Stromstossschalter: Status auslesen & Signal lampe an/aus

von Helge A. (besupreme)


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Wenn du dir Geld sparen willst, könntest du ein bistabiles Relais 
ansteuern.

von Jobst Q. (joquis)


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Rudi schrieb:
> Geh ich richtig in der Annahme, das so einer ca 25-30 Euro kostet?

ab 13.85

http://www.eibmarkt.com/de/products/Eltako-Stromstossschalter-f-Reihe-2S-16A-S12-200-230V.html

>
> Bzgl. der Kanäle braucht man ja dann genauso viele, als wenn man es mit
> nem uC ausliesst oder?
>

> uC:  Taster & Lampe an/aus
> Stromstossschalter: Status auslesen & Signal lampe an/aus

Ein µC ist keine Alternative zum Stromstoßrelais. Ein Relais zum 
Schalten der Lampen brauchst du so und so. Und normale Relais brauchen 
ständig Strom, solange die Lampen an sind, Stromstoßrelais nur zum 
umschalten, da lohnt sich das Sparen bei der Anschaffung nicht.

Du brauchst soviel Eingangskanäle wie Lampen bzw Stromstoßrelais. Da 
meist mehrere Taster an eine Lampe kommen, ist das weniger als beim 
Taster abfragen. Dann brauchst du noch genauso viele Ausgänge und 
normale Relais parallel zu den Tastern, zum Schalten über die Steuerung, 
die möglicherweise auch ein µC sein könnte. Ich würde aber einen Raspi 
oder ähnliches vorziehen, da er leichter zu programmieren ist.

von Jobst Q. (joquis)


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Helge A. schrieb:
> Wenn du dir Geld sparen willst, könntest du ein bistabiles Relais
> ansteuern.

Ein Stromstoßrelais ist ein bistabiles Relais.

von MaWin (Gast)


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Jobst Quis schrieb:
> Ein Stromstoßrelais ist ein bistabiles Relais.

Ein Stromstossrelais ist ein Relais bei dem man nicht weiss, ob es an 
oder aus ist, sondern das erst mühsam rausfinden muss.

Ein bistabiles benötigt NICHT 2 Ausgänge, es kann kondensatorgekoppelt 
werden.

von Jobst Q. (joquis)


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MaWin schrieb:
> sondern das erst mühsam rausfinden muss

Was ist daran mühsam, einen zweiten Kontakt abzufragen ?

Die Steuerung muss doch sowieso wissen, ob mit den Tastern das Licht 
gerade an oder aus geschaltet wurde. Dafür müssen die Taster selbst 
nicht abgefragt werden.

von Joachim B. (jar)


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MaWin schrieb:
> Normale Lichtschalter mögen keine kleinen Ströme/Soannungen, sie haben
> keine Goldkontakte.

richtig, bin ich bei dir, es gibt auch keine "Selbstreinigung" der 
Kontakte

MaWin schrieb:
> Je nach Versorgungssoannung können 12V (Klingeltrafo) oder 24V (SPS
> Versorgung) sinnvoll sein,

auch meine Meinung, aber mit einem Zusatz, Konstantstromquelle einfügen 
für einige mA (10-20mA haben sich in der Telefontechnik auch über lange 
Strecken bewährt -> Speisestrom) welche einen Optokoppler zum Port 
treiben.

MaWin schrieb:
> und ein kleiner Kondensator sollte sich beim
> Einschalten des Tasters in ihn entladen um einen höheren Stossstrom zu
> bekommen,

würde ich weglassen wegen KST und Optokoppler, weil welche Einstreuungen 
würden mA für den Optokoppler bereitstellen über längere Zeit.

Die Taster / Optokopplerauswertungen würde ich eh entprellen -> 
dannegger bullet proof hier im Forum

der Taster muss länger als die Entprellzeit gedrückt sein, ich finde 
10ms Timer sinnvoll in einer ISR mit der bullet proof Methode
es muss für diese Zeit der Optokopplerstrom fliessen, der MCU kann dann 
auch im Störungsfall keine Spannung bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Rudi (Gast)


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Ein Stromstossrelai verbraucht selber nichts?
Wie wertet ihr dann Dimmer, Rollanden u.s.w. aus?

von Jobst Q. (joquis)


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Rudi schrieb:
> Ein Stromstossrelai verbraucht selber nichts?

Es braucht nur beim Umschalten Strom, also nur sehr kurze Zeit.

> Wie wertet ihr dann Dimmer, Rollanden u.s.w. aus?

Die bezahlbaren Tastendimmer haben keine Rückmeldung über den Zustand. 
Da muss man wohl eine eigene Elektronik entwickeln. Bei mehreren Dimmern 
wär es wahrscheinlich sinnvoll, einen µC am Nullleiter mit 
Spannungsteilern  einzusetzen, der dann über Optokoppler mit der 
Steuerung kommuniziert.

von Stefan L. (space5514)


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Sven L. schrieb:
> Wobei wenn alles schön zentral in die Verteilung kommt, am besten
> ordentlich auf reihenklemmen, LSA-Leisten oder je nach verwendeter
> Leitung etwas ähnlich ordentliches, dann lässt sich mit Relais etc.
> schon etwas machen.
>
> Auch wenn es die meisten nicht machen würden und ich wahrscheinlich auch
> zu faul wäre, aber man kann seine Arbeit ja auch dokumentieren :-)

Genau so habe ich das umgesetzt. Im Verteiler sind alle NYM Leitungen 
der gesamten Wohnung zentral auf Reihenklemmen aufgelegt, nach 
Funktionskreisen nummeriert und dokumentiert. Ein Abgreifen oder 
umpatchen - bsp auf Stromstoßschalter - ist also auch nach Jahren für 
einen Fachmann jederzeit unkompliziert möglich.

Daß man bei einer Eigeninstallation die gesamte Anlage vom Fachmann 
durchprüfen und abnehmen läßt, sollte sich von selbst verstehen. Und 
dies sollte man nach Möglichkeit auch im Vorfeld mit dem Fachbetrieb 
seines Vertrauens abklären.

Jobst Quis schrieb:
> ich halte es ziemlich sinnlos, die Taster abzufragen und
> daraufhin die Relais zu betätigen, um dasselbe zu tun, was bisher die
> Taster erledigt haben.

Die Taster sollen andere Aufgaben erfüllen. Sie sollen vorprogrammierte 
Szenen ein-, aus- oder durchschalten.

Lars Rosenberg schrieb:
> Es hat schon sein Sinn warum HA Systeme dezentral sind.

Ich persönlich sehe bei einer zentralen Lösung mehr Vorteile als 
Nachteile. Flexibel Schalten und warten ist an einem zentralen Punkt 
leichter. Klarer Nachteil ist der Mehraufwand für die Verkabelung.

Lars Rosenberg schrieb:
> Welchen Vorteil hast du denn von einem Mikrocontroller?
> Das einzigste was Sinn machen würde jeden Taster mittels Bus an zu
> binden und alles über Telegramme zu lösen.

Abgesehen davon, daß dann in jedem Taster ein separater µC arbeitet :)

von Jobst Q. (joquis)


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Stefan L. schrieb:
> Die Taster sollen andere Aufgaben erfüllen. Sie sollen vorprogrammierte
> Szenen ein-, aus- oder durchschalten.

Was meinst du mit vorprommierten Szenen ? Die Szenen, die deine Frau dir 
macht, wenn die Steuerung ausfällt und kein Licht mehr anzuschalten geht 
;-?

von Stefan L. (space5514)


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Jobst Quis schrieb:
> Was meinst du mit vorprommierten Szenen ? Die Szenen, die deine Frau dir
> macht, wenn die Steuerung ausfällt und kein Licht mehr anzuschalten geht
> ;-?

In der Tat, ich sollte eine steuerbare Abschaltung implementieren: 
"Schatz, die Lichtsteuerung ist ausgefallen. Wir müssen es uns heute 
Abend bei Kerzenlicht im Schlafzimmer gemütlich machen..."

Das Wort "Notprogramm" bekommt plötzlich eine völlig neue und 
überraschend nette Bedeutung :)

Szenen: Unsere Küche hat beispielsweise aufgrund der Größe (etwa 40qm), 
Aufteilung und Nutzungsgewohnheiten neun separate Lichtkreise. Beispiele 
für "Szenen" inklusive Dimmerwerten sähen hier etwa wie folgt aus:

A) Standard:
Hängelampe 1 50%
Hängelampe 2 50%
Uplights 100%
Spots 50%

B) Kochen:
Küchenzeilenbeleuchtung an,
Downlights 100%,
Spots 70%,
LED Strahlerkreis 1 an,
LED Strahlerkreis 2 an,
Hängelampe 2 100%

C) Gemütlich:
Uplights 50%,
Spots 30%,
Downlights 20%,
Galeriebeleuchtung 50%
Gaubenbeleuchtung 30%
Musik anschalten, falls aus

Per µC sollen die Signale von Bewegungsmeldern und Helligkeitssensoren 
ausgewertet und in Schaltvorgänge einbezogen werden. Selbstverständlich 
macht es beispielsweise keinen Sinn, bei hellem Tageslicht automatisch 
das Licht anzuschalten.

und so weiter und so fort. Mit etwas Fantasie läßt sich hier einiges 
bewerkstelligen :)

: Bearbeitet durch User
von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wenn die Funktionalität und nicht das Selbermachen im Vordergrund steht, 
kannst du überlegen, KNX-Geräte einzusetzen. Mit Binäreingängen und 
Schaltaktoren dürftest du im Bereich 1000...1500 EUR landen; Dimmer 
machen es teurer.

Eine Menge Geld, klar, aber zum einen läuft das nach ein paar Tagen 
zuverlässig, und zum anderen: wenn du 1000 EUR sparst und 100 Stunden 
entwickelst, sind das 10 EUR Stundenlohn. Etwas mager...

Alternativ geht natürlich auch z.B. HomeMatic.

Wenn das Selbermachen im Vordergrund steht, sieht es natürlich anders 
aus.

Max

von Moby (Gast)


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Das Konzept sollte nicht lauten "Alle Lichttaster im Haus an MCU" 
sondern viel besser und moderner "Dezentrale Lichtautomatik" unter 
Einsparung aller Taster.

von Jobst Q. (joquis)


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Ganz ohne Taster brauchst du aber noch ein funktionierendes 
Gedankenlesermodul.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Klar kann man KNX machen, aber alles was da wirkich schick ist und über 
normales ein/aus hinausgeht, ist teuer.

Die ganzen wiklich netten Spielereien machen es dann richtig teuer.

Es ist ja nicht so das ich mir mein Netzteil, paar Aktoren und Eingänge 
hole und loslege. Entsprechende Software ist auch noch von nöten.

von F. F. (foldi)


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Joachim B. schrieb:
> Die Taster / Optokopplerauswertungen würde ich eh entprellen ->
> dannegger bullet proof hier im Forum

Bei solchen Aufgaben reicht auch schon ein kurzes Delay um das Prellen 
zu unterbinden. Der µC wird sich eh die meiste Zeit langweilen.

Ich würde da anstatt Arduino eher zu einem BBB raten (BeagleBone Black).
Dann kannst du auch recht einfach das Netzwerk und Internet anbinden und 
so könntest du über Netzwerk die Software laufen lassen und sollte mal 
das Bone kaputt sein, so würde nach einem Austausch der reinen Hardware 
sofort alles wie üblich weiter gehen.
Selbst bei einer gewissen Redundanz gibt es keinen hundertprozentigen 
Schutz vor Ausfall. Aber das weißt du sicher.
Da du ja mit der Software keine Probleme haben wirst und schon deine 
Vorstellungen hast, würde ich trotzdem zur behutsamen Einführung raten.
Mach es so wie in Konzernen neue Software eingeführt wird mit der 
Hardware. Schalte erstmal einen kleinen Kreis und gucke ob das 
praktikabel und störungsfrei läuft, erst nach und nach die anderen Kreis 
dazu nehmen.
So ganz weiß ich jetzt auch noch nicht wie der Lastkeis laufen soll. 
Soll der übers normale Netz laufen? Wenn ja, dann böte sich eine 
Nullstellung (also bei Ausfall) an, die auf eine normale Nutzung 
umschaltet. Sicher aufwändig, aber du hast dir ja schon im Vorfeld eine 
Menge Gedanken gemacht.
Aber mindestens eine Notstromschaltung würde ich für den Fall des 
Ausfalles bauen, sodass in jedem Zimmer eine kleine Lichtquelle 
leuchtet, wenn trotz geplanter Redundanz doch mal alles zusammen bricht.

von Joachim B. (jar)


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F. Fo schrieb:
> So ganz weiß ich jetzt auch noch nicht wie der Lastkeis laufen soll.

das ist mir auch alles unklar wie der TO sich das vorstellt.

Ich bin ja gerne für Spielereien zu haben, aber Licht an/aus und von MC 
abhängig zu sein? ne danke.

Sonst hätte ich längst auf zentraler Verkabelung umgestellt, alles in 
Kabelkanäle, OK nicht jeder Schalter und jede Steckdose, das alles zum 
Verteiler zu führen wäre mir zu heftig, in meinem Wohnzimmer habe ich 
alleine 56 Leerdosen, 28 Steckdosen (ich hasse auf dem Boden liegende 
Mehrfachdosenverteiler) der Rest, Schalter, Dimmer, Audio in jeder Ecke 
UP kann also die Lautsprecher plazieren wie ich mag, Netzwerk, Telefon, 
RS232.

Evt. würde sich in den Dosen Arduinos oder AVR Tinys anbieten die als 1w 
Slave arbeiten und der Zentrale den Schaltwunsch schicken, diese hat ja 
dann den Status Licht an oder aus weil sie es steuert, sonst müsste in 
jeder Aktor Dose ja noch eine Überprüfung rein ob wirklich an ist und 
was ist wenn eine Störung einen Aktor einschaltet? wer merkt das ohne 
Rückmeldung?

Ich stelle mir gerade bildlich vor ich mache 6 Wochen Urlaub und daheim 
ist alles Licht alle IR Heizungen an und der Zähler rattert -> 6 Wochen 
lang.

Nach der nächsten Stromrechnung kann ich so einen Urlaub eh nicht mehr 
machen, abgesehen davon die Umrüstung würde schon das Budget auffressen.

Oder der ganze Kram stürzt ab und niemand kann Licht ein oder 
ausschalten?
Man selber müsste in der Zentrale erst mal Leitungen trennen und Brücken 
setzen, ein Gruselgedanke.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Jobst Quis schrieb:
> Ganz ohne Taster brauchst du aber noch ein funktionierendes
> Gedankenlesermodul.

Aber nur wenns 100%ig perfekt nach Wunsch werden soll. Mit nur leicht 
heruntergeschraubten Ansprüchen langt dezentral etwas Sensorik und ggf. 
Funkmodule zur Fernabfrage. Die klassisch verkabelte, manuell 
geschaltete Hauselektrik ist doch schon heute ein Oldtimer. Automatik 
muß die Vision sein.

Habe aber zugegebenermaßen auch -noch- Unterputzkabel in Betrieb. 
Digital-Signale an einen zentralen MC mit bis zu 10m Länge angebunden 
via ULN2803 ICs.

von Joachim B. (jar)


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Moby AVR schrieb im Beitrag #3980574:
> Die klassisch verkabelte, manuell
> geschaltete Hauselektrik ist doch schon heute ein Oldtimer.

aber so ein echter Schalter der immer funktioniert ohne Softwareupdate 
hat auch was beruhigendes und den höchsten WAF.

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Wenns richtig umgesetzt ist (vorher ganz genau die Anforderungen 
analysieren) möchte (glaub ich) niemand mehr im Dunklen nach einem 
Lichtschalter suchen. Gerade beim Licht ist doch das Szenario relativ 
einfach: Person detektieren -> Licht an. Aber stimmt: Software muß 
zuverlässig sein, nix ist im Gegenzug frustrierender als wenns nicht 
funktioniert. Diese Zuverlässigkeit ist jedoch heute locker 
realisierbar.

von F. F. (foldi)


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Vor einiger Zeit gab es doch auch mal einen Thread, da sollte alles 
vollautomatisch sein.
Auch da habe ich schon geschrieben, dass das nie zu 100% klappen würde. 
Dazu ist der Mensch zu individuell.
Automatik ja, aber immer die Möglichkeit manuell eingreifen zu können.
Aktoren könnte man gut mit Tiny10 bauen, wenn man nicht noch 
Datenleitungen dazu bräuchte und auch überall noch ein Netzteil.
Die sind schön klein und können intern schon eine Menge. Viele Pins 
bräuchte man ja eh nicht.

von Joachim B. (jar)


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Moby AVR schrieb im Beitrag #3980579:
> Diese Zuverlässigkeit ist jedoch heute locker
> realisierbar.

nur nicht von jedem......

seit Jahreswechsel läuft mein word nicht mehr

man munkelt das mit neueren Rechnern oder Chips nicht mal mehr zum Mond 
geflogen werden könnte.

Welche Software läuft zuverlässig?

Bei meinem PKW haben die 5x die Boardcomputer SW getauscht, hat alles 
nix geholfen, dann musste ein Neuer BC rein, man könnte doch glatt 
denken bevor sowas in Serie geht ist das getestet?

Ich denke immer noch fehlerfreie SW wird es nie geben, ausser das 
klassische, mechanische 1 Bit Schalterchen Licht an Licht aus.

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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F. Fo schrieb:
> Auch da habe ich schon geschrieben, dass das nie zu 100% klappen würde.

Das braucht in der Tat einen Gedankenleser. Aber selbst 90% bringen doch 
im Alltag schon genug Nutzen. Dazu muß es nicht perfekt sein.

von F. F. (foldi)


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Joachim B. schrieb:
> Ich denke immer noch fehlerfreie SW wird es nie geben,

Doch die gibt es zur Genüge, aber das fällt uns nur nicht auf, weil 
diese Geräte ja ohne Störungen laufen, bis sie kaputt sind.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Welche Software läuft zuverlässig?

Ok, der Gedanke an PC und PKW mag skeptisch stimmen.
Die AVRs meiner Haussteuerung laufen seit Jahren problemlos - das ist 
meine Erfahrung und die ist sicher kein Einzelfall ;-)
Aber das ist auch kein so komplexes System wie vielleicht Deine 
Beispiele. Bei denen vielleicht auch nur zuviele Köche den Brei 
verderben.

von Stefan L. (space5514)


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Guten Morgen liebe Community,

Vielen Dank für das zahlreiche Feedback. Zugegeben, der Thread läuft 
mittlerweile etwas Offtopic. Daher werfe ich noch eine reihe 
unsortierter Überlegungen hinzu:



Max G. schrieb:
> Wenn die Funktionalität und nicht das Selbermachen im Vordergrund steht,
> kannst du überlegen, KNX-Geräte einzusetzen. Mit Binäreingängen und
> Schaltaktoren dürftest du im Bereich 1000...1500 EUR landen; Dimmer
> machen es teurer.

KNX scheidet aus, denn
A) ich möchte die Geschichte selbst umsetzen,
B) Preis. Grob überschlagen: Zentraleinheit, 10 7" Touch-Panels 
Wandeinbau, 26 230V-Dimmer, 30 Binäreingänge für Taster, 15 
Bewegungsmelder, grob 30 binäre Schaltaktoren, Temperatur- & 
Luftfeuchtigkeitssensoren, Helligkeitssensoren, 10 PWM Dimmkreise LED, 
Rauchmelder, Heizkreisregelung, Türsprechanlage & Klingel steuern, 
Multimedia steuern & streaming, Sprachausgabe, Mediaplayer, flexible 
Interface (Touch Wandeinbau, Smartphone, Tablet, einfache RC). Mal 
angenommen mal bleibt vollständig im KNX System: Von der Software mal 
ganz abgesehen kann gerne mal jemand eine Preisschätzung abgeben :)

Joachim B. schrieb:
> Ich bin ja gerne für Spielereien zu haben, aber Licht an/aus und von MC
> abhängig zu sein? ne danke.

Ganz klar: Philosophiefrage. KNX, EIB und sämtliche jener Kandidaten 
machen auch nix anderes :)

F. Fo schrieb:
> Ich würde da anstatt Arduino eher zu einem BBB raten (BeagleBone Black).
> Dann kannst du auch recht einfach das Netzwerk und Internet anbinden

Die Aufgaben sollen verteilt werden. Dazu soll es vier "Steuereinheiten" 
geben:

A) Inputs (Taster, Sensoren): 1xAVR
B) Outputs (Dimmer, Relais etc): 1xAVR
C) Logik: 1xARM
D) Logikbackup: 1xAVR

A+B - I/Os: müssen in erster Linie stabil arbeiten. Daher die 
Entscheidung für die AVRs: Möglichst einfache, effektive, unabhängige 
Soft- und Hardware. Keinerlei Steuer- und Entscheidungslogik.

C - normaler Betrieb: sämtliche Logik läuft über ein ARM-Basiertes 
System. Szenensteuerungen, Timerprogramme, Anwesenheit, Streaming, 
whatever - der ganze Kram.

D - Backup: ein AVR mit einfacher Software übernimmt den Notbetrieb die 
Logik mit einfachsten Grundfunktionen. Taster drücken -> Licht an. Kein 
Schnickschnack, kein Dimmen, keine automatischen Heizprogramme. Nix. So 
binär und einfach wie möglich.

Natürlich KÖNNTE man dies hardwaretechnisch noch effizienter gestalten, 
in dem man beispielsweise A, B und C in einem µC zusammenfasst und die 
AVR-I/Os bis zum Umfallen multiplext. Hier kommt jedoch der 
Programmierer in mir ein bisschen durch: Eine Klasse für eine Aufgabe.

Moby schrieb:
> Das Konzept sollte nicht lauten "Alle Lichttaster im Haus an MCU"
> sondern viel besser und moderner "Dezentrale Lichtautomatik" unter
> Einsparung aller Taster.

Mit Verlaub: Dafür bräuchte man wirklich ein Gedankeninterface. Szene: 
Schlafzimmer. Neben jedem Bett gibt es einen gewöhnlichen Doppeltaster 
über dem Nachttisch, den man in Armlänge vom Bett aus erreichen kann. 
Meine Frau geht zu vor mir zu Bett. Sie "aktiviert" das Programm 
"Schlafen", in dem sie den rechten Taster drückt. Meinetwegen säuselt 
die Anlage zur Rückmeldung noch ein leises "Gute Nacht, Andrea. Ich 
wecke euch 05:30 Uhr.", bevor sie das Licht runternimmt, die Heizung 
runterregelt, den Amp ausschaltet etc. Das Programm "schlafen" 
impliziert jedoch automatisch, daß der Bewegungsmelder kein Licht 
einschalten darf, sobald ich später nach Hause komme und das 
Schlafzimmer betrete. Natürlich benötige ich jedoch auch eine 
Möglichkeit, nachts das Licht manuell einzuschalten. Und das, ohne im 
Dunklen nach einem Tablet, Telefon oder einer Remote zu suchen. Ein 
fester Schalter an einem festen Platz ist hier ein Muss. Und das ist nur 
ein Beispiel.

Habtik ist extrem wichtig, auch für die "gefühlte" Zuverlässigkeit". 
Daher "gewöhnliche" Taster.

Das Beispiel von eben ist im Übrigen ein gutes Beispiel dafür, weswegen 
ich Logik und I/O trennen werde. Man kann ganz einfach nicht an alles 
denken. Unmöglich. Features dürfen daher nicht über die I/O Einheiten 
implementiert werden, sondern über den Logikbaustein. Die I/O-Bausteine
sind daher als "in Stein gemeißelt" zu betrachten.

Ich bedanke mich für die tollen Anregungen und Gedanken bezüglich der 
Stabilität des gesamten Systems. Gerne werde ich das Forum auf dem 
laufenden halten - oder jammern, je nach dem :)

Viele Grüße,
Stefan.-

von F. F. (foldi)


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Stefan L. schrieb:
> Man kann ganz einfach nicht an alles
> denken.

Nicht nur das, das Leben verändert sich auch. Angenommen du hast einen 
Unfall oder bist krank und liegst die meiste Zeit im Bett. So gäbe es 
noch etliche Möglichkeiten.

Ich bin sehr gespannt auf das was du da machen willst.

Stefan, du hast dir wirklich schon viele Gedanken gemacht und aus meiner 
Sicht auch sehr gute Vorstellungen.
Ein und Ausgabe zu trennen von der Logik, das finde ich gut.

Bin gespannt auf deine Lösung für den Ausfall, wie du das ganze dann 
manuell brücken willst. Es muss ja auch so klappen, dass "Andrea" das 
auch bewerkstelligen kann.

Würde mich sehr freuen, wenn du den Entwicklungsstand posten würdest.

von Moby (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Szene:
> Schlafzimmer.

Da geb ich Dir recht. Das ist auch das komplexeste Szenario. Die Logik 
"Person da -> Licht an" greift hier nicht, vielmehr spielt hier die 
Erkennung der Absicht die Hauptrolle. Genauso wie beim Verlassen der 
Wohnung. Deshalb gibts da bei mir da auch noch genau einen Schalter 
(bzw. Touchfeld auf Display, Tablett usw.) mit 3 Modi derer Anwesend, 
Schlafend, Abwesend.

Behalte die Zielsetzung "Automatisch wo auch immer möglich" im 
Hinterkopf. Die Zukunft gehört nicht den manuellen Bedienungen und 
Oberflächen, sondern weitgehend mitdenkenden Gerätschaften. Man sollte 
sich da auch nicht von einigen Sicherheitsfanatikern den Komfort des 
intelligenten Hauses madig machen lassen.

Homeautomatisierung kann eine ziemlich komplexe Angelegenheit werden. 
Wenn das gleich Dein erstes MCU-Projekt ist solltest Du freilich klein 
anfangen. Aber Glückwunsch zu der Entscheidung: Mit dem 
Elektronikbasteln öffnen sich Welten der individuellen Lösungen und 
Kosteneinsparungen ;-)

von Joachim B. (jar)


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F. Fo schrieb:
> Nicht nur das, das Leben verändert sich auch. Angenommen du hast einen
> Unfall oder bist krank und liegst die meiste Zeit im Bett. So gäbe es
> noch etliche Möglichkeiten.

ich habe meine Heizkörperventile programmiert, was soll ich die Bude auf 
über 20°C halten wenn ich 10 Stunden abwesend bin? WE ist anders 
programmiert, aber:

bin ich Werktags krank friere ich, ich muss immer dran denken das 
umzustellen, entweder von Auto auf Manuell und vergesse ich das 
Rückstellen ist es mit der schönen Sparautomatik vorbei, stelle ich nur 
in der Autofunktion auf >20°C ohne auf Manuell zu schalten kann es 
passieren weil alle 3 Stunden auf Automatik zurückgestellt wird gegen 
das Vergessen.
Sieht so aus:
Szenario, ich merke mir ist kalt, drehe um 11:50 auf >20°C um 12:00 Uhr 
wird wieser ins Sparprogramm <20°C gestellt.

alles nicht so leicht.

OK könnte man mit Bewegungsmelder und Anwesenheitskontrolle aufpeppen.

Dann aber noch mit Echtuhr, Verbindung zur DCF77 und NTP und bewegliche 
Tage Kalender Feiertagsprogramm Ostern/Pfingsten (habe ich aus der CT 
und schon realisiert) damit die Steuerung weiss was ich daheim bin und 
länger pennen will.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Joachim B. schrieb:
> alles nicht so leicht.

Mit diesem Konzept kommt man dem näher, aber der Weisheit letzter 
Schluss ist das auch noch nicht.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Joachim B. schrieb:
> bin ich Werktags krank friere ich, ich muss immer dran denken das
> umzustellen, entweder von Auto auf Manuell und vergesse ich das
> Rückstellen ist es mit der schönen Sparautomatik vorbei

Hast schon Recht, so einfach isses nicht, aber es würde wohl vorallem 
die Heizung betreffen. Und da kannst du es mit zwei immer sichtbaren 
Button auf dem Touchfeld realisieren. Entweder leuchtet eben Manuell 
oder Automatik. Jetzt kann man noch überlegen, ob immer Mitternacht von 
allein auf Automatik zurück gestellt wird, um das "zurück stellen 
vergessen" zu umgehen. Wäre aber blöd, wenn du eine Woche krank 
geschrieben bist, da musst du jeden Morgen wieder ran. Also auch ne 
blöde Sache. Man merkt, ein Programm, was die menschliche Dummheit 
kompensieren soll, gibt es nicht. Deswegen würde ich nichts 
programmieren, was sich selbst erledigt, wenn ich es vergessen habe, 
weil das wird nur immer schwieriger für alle Bediener zu verstehen.

Was man aber überlegen könnte, dass man mehrere "Programme" laufen 
lassen kann. Also Programm "Normal" heizt nachmittags, damit es warm 
ist, wenn du von Arbeit kommst. Am WE wird von früh an geheizt. Dann 
gibts das Programm "Urlaub", da wird gar nicht geheizt, oder besser nur 
ganz wenig, damit beim Winterurlaub die Bude nicht komplett auskühlt. 
Und dann das Programm "Krank", da heizt es den Tag über das Wohnzimmer, 
damit du deine komplette Filme-Sammlung mal wieder ansehen kannst.

Also ich denke, wenn man eine kleine Weile darüber nachdenkt, kommen 
schon die vernünftigen Ideen.


Dennis

von Jobst Q. (joquis)


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Moby AVR schrieb im Beitrag #3980574:
> Die klassisch verkabelte, manuell
> geschaltete Hauselektrik ist doch schon heute ein Oldtimer. Automatik
> muß die Vision sein.

Meine Vision ist das nicht, von Automatik abhängig zu sein und 
schlimmstenfalls nicht mehr eingreifen zu können. Fort von 
Selbstbestimmung und Zuverlässigkeit ist kein erstrebenswerter 
Fortschritt.

Nichts gegen Automatik, aber nur, wenn die manuelle Bedienmöglichkeiten 
bleiben. Es gibt da kein Entweder-Oder, es ist beides möglich.  Ein 
Relais parallel zu Tastern an Stromstoßrelais oder Dimmer und den 
Zustand abfragen, dann kann die Automatik alles machen, was auch manuell 
möglich ist und noch einiges mehr. Aber bei einem Ausfall der Automatik 
kann man dann manuell immer noch schalten und walten, wie man will.

Man könnte sogar per Taster mit der Automatik kommunizieren. 
Beispielsweise kann die Automatik das Flurlicht normalerweise etwa nach 
5 Minuten ausschalten. Wenn kurz nach dem Ausschalten das Licht aber 
wieder per Taster angeschaltet wird, kann die Automatik davon ausgehen , 
dass im Flur jetzt länger Licht gebraucht wird und die Zeit für dieses 
mal verlängern. Unabhängig von der Automatik kann das Licht aber auch 
per Taster jederzeit ausgeschaltet werden.

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Jobst Quis schrieb:
> Meine Vision ist das nicht, von Automatik abhängig zu sein und
> schlimmstenfalls nicht mehr eingreifen zu können. Fort von
> Selbstbestimmung und Zuverlässigkeit ist kein erstrebenswerter
> Fortschritt.

Passt schon, wie Du die Sache zu Anfang angehst.
Zwischen Automatik und Selbstbestimmung  + Zuverlässigkeit muß aber kein 
naturgegebener Gegensatz bestehen. Die Automatik soll ja gerade das 
Gewünschte bewirken und kein blindes Abhängigkeitsverhältnis schaffen. 
Zuverlässigkeit ist auch kein Ding der Unmöglichkeit: Zwar kann 
Elektronik ausfallen und komplexere Software Fehler enthalten- beides 
enthält aber mindestens ebensoviele Möglichkeiten der Absicherung.

von LedJW (Gast)


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Ich mache bei mir zu Hause derzeit so ziemlich das selbe.
Zentrale Verkabelung, Relais für alle Lichter, AVR zur Steuerung.
Bei mir sind drei Ebenen geplant:
0) Relais und Leitungen sind ausreichend ausfallsicher (Finder Relais im 
Stecksockel)
1) Manuelle Kippschalter an jedem Relais (Notbetrieb bei Ausfall der 
Steuerung)
2) AVR mit Schieberegistern parallel zu den Kippschaltern, der steuert 
normal alle Relais in Abhängigkeit der Lichtschalter (AVR ist sehr 
ausfallsicher)
3) Raspberry Pi, das dem AVR per SPI drein redet (für Spielereien wie 
Handy-Anbindung; Reboots, Softwarefehler und Ausfallsicherheit 
irrelevant, da normale Steuerung per AVR)

von F. F. (foldi)


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F. Fo schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> alles nicht so leicht.
>
> Mit diesem Konzept kommt man dem näher, aber der Weisheit letzter
> Schluss ist das auch noch nicht.

Ups! Da fehlte der Link.
https://nest.com/thermostat/life-with-nest-thermostat/

von Stefan L. (space5514)


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Guten Morgen allerseits,

nun sind wir wohl endgültig Offtopic. Allerdings gibt es hier immer 
wieder sehr interessante Ansätze und Anregungen - dafür bin ich sehr 
dankbar :)

Ein Großteil meiner Zeit für dieses Projekt fließt derzeit in 
Recherchen. Was gibt es am Markt? Wie haben andere solche Vorstellungen 
realisiert? Etc...

Natürlich spielen Visionen und Ideen eine riesengroße Rolle. Daher auch 
mein Ansatz der Skalierbarkeit vor allem auf der Software- und 
Logikseite.

Es gibt beispielsweise zwei Themenbereiche, die derzeit meiner Meinung 
nach einfach noch nicht vollständig und sinnvoll implementierbar sind. 
Doch vielleicht existieren irgendwann Lösungsansätze:

1. personengebundene Anwesenheitserkennung

Moby schrieb:
> Die Logik
> "Person da -> Licht an" greift hier nicht, vielmehr spielt hier die
> Erkennung der Absicht die Hauptrolle.

Lebt man allein, ist die Sache einfacher. Doch in der Familie werden die 
Dinge komplexer. Zu erkennen, WER sich gerade WO aufhält (einen Raum 
betritt, verlässt etc), würde ungeahnte Möglichkeiten der 
"Absichtserkennung" und Fallauswertung eröffnen. Hierzu gibt es derzeit 
einfach noch keinen praktikablen technischen Ansatz.

2. Sprachsteuerung

Kann in bestimmten Bereichen sehr nützlich sein. Nicht immer und 
überall, aber manchmal. Ich habe einen TV mit Sprachsteuerung und 
benutze dieses Feature überhaupt nicht. Warum auch. Ich möchte abends im 
Wohnzimmer nicht in die Fernbedienung quatschen müssen. Wenn ich jedoch 
gerade beim Tragen oder Zwiebelschneiden keine Hände frei habe, könnte 
dies ganz nützlich sein, um beispielsweise Licht zu schalten oder oder 
oder.

Automatische Spracherkennung ist also schon etwas tolles, allerdings 
mangelt es meiner Meinung nach zumindest im OpenSource-Bereich derzeit 
noch an wirklich robusten Algorithmen. Eine Sprachsteuerung dürfte nicht 
unzuverlässiger sein als der gewohnte Lichtschalter und das ist noch 
Zukunftsmusik.

F. Fo schrieb:
> Ups! Da fehlte der Link.
> https://nest.com/thermostat/life-with-nest-thermostat/

Über die Nest bin ich auch schon mal gestolpert. Interessant wäre 
beispielsweise zu erfahren, wie bei diesem System die 
Anwesenheitserkennung umgesetzt wurde (hier "NestSense" genannt)

Viele Grüße,
Stefan.-

: Bearbeitet durch User
von Moby (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> 1. personengebundene Anwesenheitserkennung
> Lebt man allein, ist die Sache einfacher. Doch in der Familie werden die
> Dinge komplexer. Zu erkennen, WER sich gerade WO aufhält

Man könnte sich dazu kleine Kamera-Controllermodule vorstellen- die, 
einmal mit Gesichtern angelernt, permanent erkannte Personen als simplen 
seriellen Code zur Weiterverarbeitung ausgeben. Das sollte heute ohne 
weiteres möglich sein und ich glaube, solche Module lassen nicht mehr 
lang auf sich warten. Sonst bleibt vorerst nur die Auswertung weiterer 
persontentypischer Merkmale wie bestimmte Zeiten/Orte der Aktivität 
desjenigen oder eben

> 2. Sprachsteuerung
>
> Kann in bestimmten Bereichen sehr nützlich sein. Nicht immer und
> überall, aber manchmal. Ich habe einen TV mit Sprachsteuerung und
> benutze dieses Feature überhaupt nicht. Warum auch. Ich möchte abends im
> Wohnzimmer nicht in die Fernbedienung quatschen müssen.

Bin auch nicht der Typ der zuhause die Steuerung nun unbedingt mit dem 
Mundwerk erledigen möchte aber zur Personenunterscheidung könnte die 
Sprache ja durchaus herhalten...

von Stefan L. (space5514)


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Moby schrieb:
> Man könnte sich dazu kleine Kamera-Controllermodule vorstellen- die,
> einmal mit Gesichtern angelernt

Gesichtserkennung war bereits ein Gedankengang. Fragt sich, wie 
effizient und zuverlässig so ein System 24/7 zu implementieren wäre. 
Stichworte hierzu wären CPU-Leistung / Ressourcen, schlechte 
Sichtverhältnisse - Dunkelheit, große Räume.

Moby schrieb:
> aber zur Personenunterscheidung könnte die
> Sprache ja durchaus herhalten...

Wäre ein Ansatz. Zwar gibt es auch hier einige Fallen, aber es lohnt 
sich vielleicht, dies mal zu durchdenken.

von F. F. (foldi)


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Ich finde die Lösung mit dem Nest Konzept ganz gut.

Da wir uns bis auf wenige Ausnahmen fast immer gewohnheitsmäßig 
verhalten, lernen wir das System unsere Gewohnheiten zu verstehen.
So wird das System, vor allem wenn wir das selbst programmieren und die 
Parameter nach unseren Wünschen anpassen, mit der Zeit morgens kurz vor 
dem Aufstehen die Heizung hoch fahren, das Wasser erwärmen und wenn du 
viertel nach sechs ins Bad gehst, ist das Licht gerade eingeschaltet, 
das vom Spiegel dann pünktlich zum rasieren.

So in ungefähr.

Allerdings übersteigt diese Programmierung noch bei weitem meine 
Möglichkeiten.

von Moby (Gast)


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F. Fo schrieb:
> wenn du
> viertel nach sechs ins Bad gehst, ist das Licht gerade eingeschaltet,
> das vom Spiegel dann pünktlich zum rasieren.

Das geht doch nun wirklich dezentral.
In meinem Bad bin ich, seit Jahren ohne Probleme, auf folgendem Stand:
- PIR-Sensor aktiv schaltet zeitweise Licht und Lüfter (etwas länger) 
ein.
- Luftfeuchtemessung >MAX lässt Lüfter laufen (Wäsche trocknen).
- PIR Sensor aktiv + Luftfeuchte >MAX schaltet kleine Heizfolie hinterm 
Spiegel ein

Und statt Licht sind in der Nacht 2-5 Uhr nur rote LEDs an.

von F. F. (foldi)


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"... lehren wir ..." sollte da stehen (scheiß iPad).

Dass das kein Problem ist, ist mir klar.
Moby, hast du dir das "Nest" mal angesehen? Ich glaube eher nicht, denn 
sonst hättest du verstanden worauf ich hinaus wollte.

Um es kurz zu beschreiben: Dieses System lernt interaktiv deine 
Gewohnheiten und arbeitet dann selbsttätig, ohne dabei den manuellen 
Eingriff auszuschließen.

Für mich ist eine Automatisierung nach dieser Art, die einzig richtige. 
Und spannend ist es zudem (oder auch verunsichernd, je nachdem wie man 
es nimmt. "Hatte ich das Licht angelassen oder war es das Nest?").

von Project HC (Gast)


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Kurz zu meinem Projekt, da es hier gerade reinpasst:
Ich habe die Anwesendheitserkennung durch Doppeltllichtschranken 
(moduliertes Protokoll) in jedem Türrahmen gelöst. Damit zähle ich 
Personen und kann direkt darauf reagieren, wenn die erste Person einen 
Raum betritt - oder die letzte Person den Raum verlässt.
Dies hat sich für mich als praktikabler erwiesen, als Bewegungsmelder 
einzusetzen.

von MirkoB (Gast)


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Project HC schrieb:
> Damit zähle ich
> Personen und kann direkt darauf reagieren, wenn die erste Person einen
> Raum betritt - oder die letzte Person den Raum verlässt.

Das klingt interessant...wie hast Du das umgesetzt? Ich stelle mir 
solche Sachen kompliziert vor:
...wenn man also eine Frau auf den Armen auf das Sofa trägt um 
zu...äh...stricken und der erste rausgegangen ist (Licht aus), macht der 
letzte das Licht an?
...wie ist das auf einer Familienfeier?
...wenn die Kinder spielen?

Mirko

von Joerg F. (Gast)


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Die Frage des (Not-)Betriebs ohne Controllersteuerung sollte bei der 
Planung einen entsprechenden Stellenwert haben.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, die eigentliche Funktion mit den 
Stromstoßrelais beizubehalten und lediglich deine "Luxusfuktionen" über 
die Controllersteuerung zu realisieren?
Im einfachsten Fall könnte die bedeuten, daß der Stromfluß für die 
Verbraucher induktiv detektiert wird und über ein Schaltelement 
(Klein-Relais) das Stromstoßrelais in die richtige Stellung gebracht 
wird. Wenn die Steuerung spinnt, kann sie ganz einfach deaktiviert 
werden und alles ist schön.

von Stefan (Gast)


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Hi Stefan,

Ich persönlich finde einen dezentralen Ansatz auch besser.
Aber wenn Du eine zentrale Lösung willst, dann schau Dir mal:
http://microsps.com/

an. Das Ding kannst Du auf sehr viele I/O ausbauen. Wenn ich mich recht 
erinnere, kannst Du auch mehrere dieser Teile per RS485 miteinander 
koppeln.
Wenn Du den SPS-Ansatz nicht magst, dann nimm nur die Hardware und 
programmiere sie nach Deinen Vorstellungen.

Allerdings:
Die dort verbauten Relais würde ich nicht direkt 230V-Verbraucher 
schalten lassen. Nimm dezidierte Schaltschrankrelais und steuere diese 
entweder über die verbauten Relais an oder direkt (interne Relais 
rauswerfen, Spulenansteuerung direkt auf Ausgangsklemme, damit auf 
12V-gesteuerte Schaltschrankrelais gehen.

Gruß, Stefan

von Project HC (Gast)


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Das sich die Lichtschranke verzählt ist eher selten. Wenn ich meine Frau 
durch die Tür trage, muss ich sie auch wieder zurück tragen... ;-)
Kinder werden erst am 80cm erfasst. Dadrunter sollen die eh nicht 
alleine im Haus rumlaufen. ;-)
Und falls doch einmal etwas nicht stimmen sollte, wird es nach 
möglichkeit automatisch korrigiert. (Personenzähler -1 führt dazu, dass 
im Nachbarraum eine Person mehr sein muss...)

Bewegungsmelder existieren aber auch noch (habe ich in die Rauchmelder 
und Touchpanel integriert). Darüber lässt sich das schon sehr gut lösen.

In unserem Haus wohne ich derzeit mit meiner Frau alleine und da 
funktioniert es sehr gut. Mit anderen Konstellationen habe ich aber noch 
keine Erfahrung.

Dazu sei aber angemerkt, dass auch nichts dagegen spricht die 
Lichtschranke mit weiteren Empfängern zu ergänzen.
Ich benutze eine IR-Diode als Sender und zwei von diesen 38kHz 
Fernbedienungsempfängern, welche im Abstand von 1 cm im Rahmen 
integriert wurden.

von Moby (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Moby, hast du dir das "Nest" mal angesehen?

Nein Foldi.
Für mich kommt nur Selbstbau infrage.
Frei von überhöhten Kosten, fremdfestgelegten Funktionen, jedweden 
Abhängigkeiten, unverschuldeten Sicherheitsproblemen ;-)

F. Fo schrieb:
> Dieses System lernt interaktiv deine
> Gewohnheiten und arbeitet dann selbsttätig,

Das setzt natürlich irgendwie auch feste Gewohnheiten voraus.
Ob das immer praktikabel ist? Zuviel läuft doch ungeplant, spontan.
Sensorik auswerten, als unmittelbarem Rückschluß auf die konkrete
Wirklichkeit, ist da glaube ich der bessere Weg

Project HC schrieb:
> Dies hat sich für mich als praktikabler erwiesen, als Bewegungsmelder
> einzusetzen.

Ok. Mehr Aufwand = mehr Nutzen ;-)

von F. F. (foldi)


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Moby, das Konzept hinter dem "Nest" geht ein wenig in die Richtung von 
KI. Wenn so ein System ständig lernt, dann kann es sicher, je nach 
Nutzer und dessen mehr oder weniger gleichmäßige Gewohnheiten, zwischen 
70 und 90% der alltäglichen Aufgaben selbstständig übernehmen.

Für mich persönlich wäre das aber nichts. Wenn ich mich dran gewöhnt 
hätte, dass ich die Heizung höher stelle, wenn ich zu Hause bin und nur 
weil ich das drei Mal nicht gemacht hatte, lässt das Teil dann die Räume 
kalt.
Solange ich noch meine Arme und Beine bewegen kann, werde ich das meiste 
lieber selbst machen.

von Moby (Gast)


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F. Fo schrieb:
> nur
> weil ich das drei Mal nicht gemacht hatte, lässt das Teil dann die Räume
> kalt.

Eine Horrorvorstellung. Da wären wir dann tatsächlich bei der 
Bevormundung durch die Automatik.

> Solange ich noch meine Arme und Beine bewegen kann, werde ich das meiste
> lieber selbst machen.

Sag das nicht. Ein Heizungsregler, gekoppelt an den Anwesenheits- und 
Fensterstatus (Lüften!) ist sehr bequem, spart Kosten und 
Aufmerksamkeit.
'Lieber selbst machen' kann man dafür noch genug anderes, was mehr Spaß 
macht!

Für die richtige Regelung braucht es allerdings etwas Zeit und 
Erfahrung, da die örtlichen Gegebenheiten, die aktuelle Temperatur des 
Heizmediums und die Sensorpositionierung eine große Rolle spielen.

von F. F. (foldi)


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Bei solchen Temperaturen wie heute ist mir häufig eher etwas kalt und 
ich stelle die Heizungsautomatik ein bis zwei Grad höher. Wenn ich 
dagegen sehr aktiv bin und im Haushalt herum wirbel, dann ist mir auch 
mal zu warm und ich stelle den Sollwert etwas runter. Der stellt sich 
nach Mitternacht sowieso wieder zurück.

von Joachim B. (jar)


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F. Fo schrieb:
> Der stellt sich
> nach Mitternacht sowieso wieder zurück.

und ich habe es so programmiert das er sich alle 3 Stunden zurückstellt, 
nicht das ich bis Mitternacht schwitze und weiss nicht warum :-)

von U. E. (Gast)


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Zur Personenerkennung könnte möglicherweise eine Kombination aus 
Mini-Smartphone App und "strategisch verteilten" Bewegungsmelder dienen.

Aus der Abfolge der anschlagenden Bewegungsmelder kann eine HA 
Bewegungsrouten ableiten und diese z.B. mit den Sensor-Daten des via 
WLAN eingebuchten Smartphones abgleichen. Wenn beide gleichartige 
Bewegungen detektieren, kann die HA auf den Besitzer des Smartphones und 
seinen Weg schließen.

Die HA kann die von der Person ausgelösten Aktionen ggf. mit weiteren 
Kontextinformationen (Tag, Zeit,..) aufzeichnen und bei einem späteren 
Versuchen vorhersagen (ohne auszulösen), was die Person machen wird und 
dies mit der tatsächlichen Aktion vergleichen (überwachtes Lernen). In 
der dritten Stufe (wenn das Vertrauen in die eigene Vorhersagekraft groß 
genug ist), könnte die HA tatsächlich selbstständig die vorhergesagten 
Aktionen abspielen. Wenn die Person dann korrigiert (weil es doch nicht 
gepasst hat), wäre dies Teil des Lernvorgangs.

Ob so etwas a) umsetzbar  und b) angenehm ist, wäre dann noch zu klären.

Grüße
schnack

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