Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welches Scope bis 10k?


von Thomas (Gast)


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Hallo,

dieses Thema gab es sicher schon dutzende Male, aber es ändert sich ja 
auch immer wieder etwas und die Anforderungen sind auch nicht gleich.

In meiner alten Firma hatten wir eigentlich ausschließlich Agilent 
Scopes (3000er, 7000er, 4000er und 9000er). Besonders gefallen hat mir 
immer das 4000er. Es ist extrem schnell und mir gefällt die Bedienung 
bei Agilent.

Im neuen Job habe ich nun erst mal ein Tektronix DPO 4054 bekommen, mit 
der Aussicht auf ein neues Gerät. Die Bedienung finde ich nicht nur 
gewöhnungsbedürftig, sondern einfach nur grausam und unpraktisch. So 
Dinge wie der extra Menüpunkt für einen Offset des Signals stören mich 
sehr. Bei den Scopes die ich bisher benutzt habe konnte ich einfach an 
der Position solange drehen, bis ich den gewünschten Offset erreicht 
habe, auch, wenn dadurch der Referenzpunkt aus dem Bildschirm 
verschwindet. Zudem gibt es bei dem Tek nicht die Möglichkeit einfach 
auf die Drehgeber zu drücken um schnell wieder auf 0 zu springen. Zudem 
ist die FFT nicht nur unerträglich langsam, sie verwirft auch alle meine 
Einstellungen sobald man die Zeitbasis ändert.

Also habe ich mir ein 4000er Demogerät besorgt und war kurz glücklich. 
Leider musste ich dann feststellen, dass das Agilent Scope bei weniger 
als 5mV/Div einfach nur noch zoomt. Zudem ist es nicht möglich Signale 
zu triggern, die kleiner als 10mV sind.
Leider habe ich es oft mit Signalen in dieser Größenordnung zu tun und 
da muss ich als Agilent Fanboy leider zugeben, dass das Tek DPO4000 hier 
deutlich besser ist. Bei den 6000er Agilent scheint es das gleiche 
Problem zu geben.

An Bandbreite würde mir ein 350MHz Scope mit 4 Kanälen vollkommen 
ausreichen.

Gibt es hier am Ende für mich tatsächlich nur Tek? Ich habe mir auch mal 
ein Rhode und Schwarz Scope angesehen, aber die scheinen komplett unter 
Windows zu laufen und sind von der Updaterate wie die 9000er Agilent 
(auch Windows) und somit als Elektronikscope imho fast unbrauchbar.

Rigol habe ich als privates Scope (2000er) und bin damit auch ganz 
zufrieden, aber ich denke für den professionellen Bereich sind die nicht 
wirklich vergleichbar. Alleine das Gefühl beim Drehen an den Drehgebern 
ist mit einem Agilent Scope nicht vergleichbar (da wird kein Schritt 
verschluckt). Oder ist das bei den großen Rigol Scopes (4000er ?) 
besser?

Ich möchte auch keinen Glaubenskrieg "Agilent vs. Tek" vom Zaun brechen. 
Mir gefällt die Bedienung einfach überhaupt nicht bei Tek. Das sie für 
meine Aufgaben besser zu sein scheinen musste ich ja ohnehin schon 
feststellen ;)

Vielen Dank

von Stefan M. (derwisch)


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Thomas schrieb:
> Ich habe mir auch mal
> ein Rhode und Schwarz Scope angesehen, aber die scheinen komplett unter
> Windows zu laufen und sind von der Updaterate wie die 9000er Agilent
> (auch Windows) und somit als Elektronikscope imho fast unbrauchbar.

Kannst Du das näher erklären?
Was meinst du mit "Elektronikscope"?
Warum fast unbrauchbar?

Wir haben hier LeCroy Wavesurfer.
Die konnten bisher alles, was ich messen musste gut leisten.

Allerdings stört mich bei vielen "Profi" Geräten der Lüfter, der sich 
wie eine startende Concorde ins Hirn bohrt.

Unverständlich, dass bei solchen Preisklassen eine geräuschlose Kühlung 
so schwierig ist.

von Thomas (Gast)


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Ja LeCroy könnte man sich auch mal ansehen (wobei ich da in der 
Vergangenheit auch keine tolle Bedienung in Erinnerung habe).

Mit Elektronikscope meine ich hohe Updaterate und schnelle Bedienung. 
Die 9000er haben wir eher zur Datenerfassung genutzt und da waren die 
auch total super. Aber damit Glitches zu finden die nur ab und zu mal 
auftreten ist fast unmöglich.

Ein must-have sind auch Bedienknöpfe für jeden der vier Kanäle. Bei dem 
LeCroy, dass ich kürzlich gesehen habe war Position und Dämpfung geteilt 
mit allen 4 Kanälen. Bei dem Rhode und Schwarz war es genauso. Ich 
möchte direkten Zugriff auf jeden Kanal haben.

von Thomas (Gast)


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Das Agilent 4000 ist übrigens angenehm leise

von Henrik V. (henrik_v)


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Gibt es für das 4000er Preamps?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wie siehts denn mit z.B. dem Hameg/R&S HMO3054 aus? M.E. zeigt das recht 
gute Werte, habe aber noch nicht mit gearbeitet. Preisrahmen stimmt 
jedenfalls.

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Matthias Sch. schrieb:
> Wie siehts denn mit z.B. dem Hameg/R&S HMO3054 aus?

Da teilen sich leider auch alle Kanäle ein einziges Y-Bedienfeld.

von Andrew T. (marsufant)


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Henrik V. schrieb:
> Gibt es für das 4000er Preamps?

Wenn man eine sinnvolle Bandbreite und Empfindlichkeit vorgibt: Ja, da 
gibt es Preamplifier.

von Joachim B. (jar)


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ich bin auch grad auf der Suche, mit dem alten TEK TDS3014 bin ich sehr 
zufrieden, mich stört nur die geringe Speichertiefe und die schwache 
Bandbreite sowie der kleine TFT.

Bis 10k werde ich wohl kein Neues bekommen, schaue lieber bei 3-5k

Was mich heute noch stört ist das es keines mit 2 Zeitbasen mehr gibt, 
sollte doch bei DPOs kein Problem sein.

Ich denke ich werde trotzdem bei TEK bleiben.

von 6A66 (Gast)


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Thomas schrieb:
> An Bandbreite würde mir ein 350MHz Scope mit 4 Kanälen vollkommen
> ausreichen.

MSO-X/DSO-X3034, 300MHz, 4-Kanal (MSO mit 16Kanal Logicanalyzer), dazu 
die VGA Option und ein 19-Zoll Schirm.

rgds

von Thomas (Gast)


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6A66 schrieb:
> MSO-X/DSO-X3034

Das hat genau die gleichen Einschränkungen am Frontend wie das 4000er


Andrew Taylor schrieb:
> Wenn man eine sinnvolle Bandbreite und Empfindlichkeit vorgibt: Ja, da
> gibt es Preamplifier.

Das ist nur meist von vornerein schwer zu definieren. Ist ja nicht jeden 
Tag das Gleiche. Zur Zeit benötige ich zB ca. 200MHz Bandbreite bei den 
Pulsen die ca. 10mV Amplitude haben.

Er muss ja nicht perfekt für alles sein. Ist der vom Tek ja auch nicht, 
aber ein Verstärker, der das 3/4000er Agilent im mV Bereich dem Tek 
ebenbürtig macht wäre schon nett.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei den Rohde&Schwarz-Oszilloskopen muss man auch beachten, dass sie auf 
teilweise komplett unterschiedlichen Plattformen basieren, z.B. RTM und 
RTO. Das RTE basiert hingegen auf der RTM-Plattform. Die HMO-Produkte 
stammen von (ehemals) Hameg und wurden komplett separat entwickelt.

Da RTO und RTM die ersten Modelle sind, mit denen sich R&S nach sehr 
langer Oszilloskopabstinenz wieder auf dem Markt gemeldet hat, gibt es 
auch ein paar Kinderkrankheiten. RTE ist schon die Nachfolgegeneration 
des RTM, so dass dort die Erfahrungen der ersten Generation eingeflossen 
sein dürften.

Für hochaufgelöste Messungen ist das RTE besonders interessant, da es 
auch mit einer Amplitudenauflösung von 16 Bit erhältlich ist. Damit 
dürften dann auch 5mV-Signale noch gut darstellbar sein (, sofern die 
Eingangsverstärker nicht zu stark rauschen).

Nachtrag: Die empfindlichste Stufe des RTE sind 500 uV/Skalenteil.

: Bearbeitet durch User
von rzh (Gast)


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Ich bin auch seit einigen Wochen auf der Suche und bin jetzt fündig 
geworden.



Das Problem ist das, wenn man sich einmal an einen gewissen Komfort
gewöhnt hat, will man ungerne "downgraden".



Ich hatte erst das Hameg HMO3054 auf der Embedded angesehen.

Zwei Sekunden haben gereicht: Display viel zu klein, für mich 
unverständliches Tasten- und Knopflayout,

keine Möglichkeit, eine USB-Tastatur bzw. -Maus anzuschließen. 
Durchgefallen. Netter Preis (gibt es zur Zeit noch in einer Aktion), 
schade.



Also bei Keysight geschaut. MSOX3054T. Zu kleines Display, viel zu
wenig Bus-Decoder-Optionen usw. Schade.



Keysight MSOX4054A. Display-Größe OK, hat aber nur sehr geringe
Auflösung. USB-Maus und -Tastatur kein Problem. Das Gerät hat aber nur
sehr wenig Speicher. Im Datenblatt steht 4MSa. Also entweder meinen
die 4MSa/ch oder nur 4x 1MSa/ch? Beides viel zu wenig. Gibt auch keine
Aufrüstmöglichkeit (Freischaltmöglichkeit).
Aber nettes Bundle mit Freischaltung aller SW-Optionen für wenig Geld!


Bin dann beim LeCroy HDO4054-MS hängen geblieben. Mehr Speicher (50MSa
insgesamt, Option auf 100MSa möglich).
Windows (7)-basierend. 12Bit. Viele SW-Optionen / Bus-Decoder möglich.
Am Schluss bin ich zum HDO6054-MS gesprungen. Viel Speicher (200MSa 
schon
in der Grundvariante, bis 1000MSa freischaltbar), noch mehr 
Bus-Decoder-Möglichkeiten, Preis stimmt.

Wahrscheinlich wird's das HDO6054-MS.

Damit sprengt man aber den 10k-Rahmen (Nettopreis, oder?).

Für knapp 10k gibt es das Keysight MSOX4054A als Vorführmodell.
Und für 1202 Euro zusätzlich die Freischaltung ALLER Bus-Decoder, 
SW-Optionen.

von Thomas (Gast)


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Ja es geht um netto 10k. Ein 4000er mit 4 Kanälen und 350MHz wäre damit 
drin.

Ich mache eigentlich ausschließlich analoge Elektronik und da habe ich 
bisher noch nie Speicher vermisst an den Agilent Scopes (obwohl ich 
zuhause 54MSa im Rigol habe).

Ich höre immer wieder, dass Leute eine zweite Zeitbasis vermissen. Wo 
genau würdet ihr das denn gerne einsetzen (also so, wie es mit einem DSO 
nicht möglich ist)? Ich kenne durchaus alte analoge Scopes mit zweiter 
Zeitbasis, aber mit ausreichend Speicher sollte es ja nachbildbar sein. 
Oder geht es euch darum an konkrete Zeitpunkte eine hohe zeitliche 
Auflösung zu legen?

Kennt jemand nette breitbandige Vorverstärker, die die Lücke zum Tek 
schließen könnten?

von Markus F. (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Bei den Rohde&Schwarz-Oszilloskopen muss man auch beachten, dass sie auf
> teilweise komplett unterschiedlichen Plattformen basieren, z.B. RTM und
> RTO. Das RTE basiert hingegen auf der RTM-Plattform. Die HMO-Produkte
> stammen von (ehemals) Hameg und wurden komplett separat entwickelt.
>
> Da RTO und RTM die ersten Modelle sind, mit denen sich R&S nach sehr
> langer Oszilloskopabstinenz wieder auf dem Markt gemeldet hat, gibt es
> auch ein paar Kinderkrankheiten. RTE ist schon die Nachfolgegeneration
> des RTM, so dass dort die Erfahrungen der ersten Generation eingeflossen
> sein dürften.

Hallo,

eine kleine Korrektur. Bis vor wenigen Tagen hatte der RTE eine auf dem 
RTO basierende Erfassungs-HW und ein analoges Frontend auf Basis der 
Technologie des RTM. Dieses ändert sich gerade, da wir ein neues 
analoges Frontend entwickelt haben, dass gerade in den RTE einfliesst. 
Die wesentlichen Änderungen sind eine größere Bandbreite (2 GHz) und ein 
deutlich geringeres Rauschen. Dies ermöglicht auch die Empfindlichkeit 
(500 mikro Volt/div). Aber schon der vorhergehende RTE war in seinem 
Eigenrauschen besser als der Wettbewerb. Weiterhin verwendet er wie der 
RTO einen Single-Core-ADC, der eine deutlich bessere Messung im 
Frequenzbereich ermöglicht.
Bezüglich der Geschwindigkeit hat auch der RTE 1 millionen Wfms/sec.

Viele Grüße aus der S-Bahn in München

Markus

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas schrieb:
> Ja es geht um netto 10k. Ein 4000er mit 4 Kanälen und 350MHz wäre
> damit
> drin.
>
> Ich mache eigentlich ausschließlich analoge Elektronik und da habe ich
> bisher noch nie Speicher vermisst an den Agilent Scopes

Also Du suchst eigentlich ein Tektronix 2465A, ntr als Digitalversion 
.-)

>
> Ich höre immer wieder, dass Leute eine zweite Zeitbasis vermissen. Wo
> genau würdet ihr das denn gerne einsetzen (also so, wie es mit einem DSO
> nicht möglich ist)? Ich kenne durchaus alte analoge Scopes mit zweiter
> Zeitbasis, aber mit ausreichend Speicher sollte es ja nachbildbar sein.
> Oder geht es euch darum an konkrete Zeitpunkte eine hohe zeitliche
> Auflösung zu legen?

eben genau an Zeitpunkten wie Signalflanken, Ansteige, Abfall, 
Übergänge.
früher (tm) sogar mal für den 20T Impuls im FFernsehen.

Aber klar, ein hochsampelndes DSO-Scope mit richtig viel Speicher macht 
das durch Megazoom o.ä. wieder wett.


>
> Kennt jemand nette breitbandige Vorverstärker, die die Lücke zum Tek
> schließen könnten?

Setze ich je nach Bedarf den Passenden ein:
uV Auflösung benötige ich selten mehr als DC-1MHz, 1 MOhm
mV 0,1 MHz...400 MHz: 20/40dB , 50 Ohm.

Man(n) kommt da halt nciht um eine Auswahl an diversen Amps im LAbor 
drumrum, der surplus Markt bietet da genug für überschaubares Budget.

eine "eierledende Wollmilchsau" Lösung gibt es da IMHO nicht, zumindest 
nicht bezahlbar.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Thomas schrieb:
> Ja LeCroy könnte man sich auch mal ansehen (wobei ich da in der
> Vergangenheit auch keine tolle Bedienung in Erinnerung habe).

Die Bedienung ist anders als bei Tek, aber ansich nicht unlogisch. 
Allerdings hab ich keines der neueren Instrumente.

von rzh (Gast)


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Thomas schrieb:

> Ja es geht um netto 10k. Ein 4000er mit 4 Kanälen und 350MHz wäre damit

> drin.



Es wäre ja sogar das "Keysight MSOX4054A" als Vorführmodell für knapp

10k drin.



Das "Keysight MSOX4034A" gibt es aktuell für



http://www.datatec.de/shop/artikelpdf/angebote_d.pdf



Angebot AT1089-V -> 8250 EUR



Da kann man dann noch die komplette Optionsfreischaltung



http://www.datatec.de/Keysight-Option-16SW-Oszilloskop-4000X.htm



für 1202 EUR dazu nehmen und käme in Summe auf





8250 EUR + 1202 EUR = 9452 EUR

von eProfi (Gast)


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Bei uns vor 9 Jahren:
1. Platz LeCroy
2. Platz Yokogawa (kannte ich damals noch nicht)
3. Platz HP/Agilent
4. Platz Tek  da war ich wirklich enttäuscht, da ich früher viel darauf 
hielt.
Beitrag "Was ist mit Tektroniks (DPO 4000) los?"
Beitrag "Kaufberatung Oszilloskop der gehobenen Klasse"

Bei den Anbietern nach Vorführgeräten fragen, da gibt es 20-40% Rabatt.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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eProfi schrieb:
> Bei uns vor 9 Jahren:
> [...]
> 4. Platz Tek  da war ich wirklich enttäuscht, da ich früher viel darauf
> hielt.

Ich habe im Herbst 2004 ein Tektronix TDS5034B gekauft, mit dem ich 
leider nur mittelmäßig zufrieden war. Der Lärm des standardmäßig 
eingebauten Lüfters war schon ziemlich unerträglich. Später gab es 
thermische Probleme. Tektronix hat das Gerät auch ziemlich schnell 
wieder wie eine heiße Kartoffel fallengelassen, d.h. alle möglichen 
Optionen und Software-Updates gab es dann nur noch für die "großen" 
TDS7000 und die Nachfolgegeräte des TDS5000B.

Auf Grund der sehr langen Zeit für das Booten des TDS5034B musste man 
sich immer wieder überlegen, ob man nun den Lärm ertragen kann. Ich 
hatte zwischenzeitlich, wie auch von unserem Tek-Händler empfohlen, 
einen leiseren, aber laut Datenblatt ähnlich durchsatzstarken Lüfter 
ersetzt, aber seitdem haben sich die vorher nur sporadisch aufgetretenen 
thermischen Probleme doch noch verschärft.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus Freidhof schrieb:
> eine kleine Korrektur. Bis vor wenigen Tagen hatte der RTE eine auf dem
> RTO basierende Erfassungs-HW und ein analoges Frontend auf Basis der
> Technologie des RTM. Dieses ändert sich gerade, da wir ein neues
> analoges Frontend entwickelt haben, dass gerade in den RTE einfliesst.

Oh, vielen Dank für die Klarstellung! Das macht das RTE dann sogar noch 
viel interessanter.

von Joachim B. (jar)


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Thomas schrieb:
> Ich höre immer wieder, dass Leute eine zweite Zeitbasis vermissen. Wo
> genau würdet ihr das denn gerne einsetzen (also so, wie es mit einem DSO
> nicht möglich ist)?

ich habe einen TEK DPO 3014,

Speichertiefe 10k! und einen Impuls im µs Bereich auf eine Folge von 1s 
abzubilden ist kaum möglich, klar mit mehr Speichertiefe geht das, 
früher mit 2 Zeitbasen ging das leichter, 1 Kanal 5µs/div und 2ter Kanal 
1s/div

von Joachim B. (jar)


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Andrew Taylor schrieb:
> Aber klar, ein hochsampelndes DSO-Scope mit richtig viel Speicher macht
> das durch Megazoom o.ä. wieder wett.

nicht wirklich wenn alle Kanäle gezoomt werden

von Andrew T. (marsufant)


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Joachim B. schrieb:
> Andrew Taylor schrieb:
>> Aber klar, ein hochsampelndes DSO-Scope mit richtig viel Speicher macht
>> das durch Megazoom o.ä. wieder wett.
>
> nicht wirklich wenn alle Kanäle gezoomt werden

Wer wie Du ein 10k Spielsystem hat, kennt das nicht anders.

Erfrische Deinen Wissensstand, die Scopetechnik ist da längst weiter.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Thomas schrieb:
> So
> Dinge wie der extra Menüpunkt für einen Offset des Signals stören mich
> sehr. Bei den Scopes die ich bisher benutzt habe konnte ich einfach an
> der Position solange drehen, bis ich den gewünschten Offset erreicht
> habe, auch, wenn dadurch der Referenzpunkt aus dem Bildschirm
> verschwindet.

Sicher? Die Position des Signals auf dem Bildschirm zu verändern oder 
einen echten DC-Offset zu hinterlegen sind für mich 2 paar Schuhe.

> Zudem gibt es bei dem Tek nicht die Möglichkeit einfach
> auf die Drehgeber zu drücken um schnell wieder auf 0 zu springen.

Doch, gibt es mittlerweile --> MDO3000/MDO4000

> Zudem
> ist die FFT nicht nur unerträglich langsam, sie verwirft auch alle meine
> Einstellungen sobald man die Zeitbasis ändert.

Dafür hast Du den zusätzlichen SA-Eingang --> MDO3000/MDO4000

von Thomas (Gast)


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Автомат Калашникова schrieb:
> Sicher? Die Position des Signals auf dem Bildschirm zu verändern oder
> einen echten DC-Offset zu hinterlegen sind für mich 2 paar Schuhe.

Falls wir nicht aneinander vorbei reden: Mir ist es eigentlich völlig 
egal wie nun die Position meiner "Linie" auf dem Schirm gerade zustande 
kommt. Ich möchte sie einfach jederzeit mit meinem Positionsregler 
verschieben können. Bei Tek erst durch Menüs hüpfen zu müssen macht die 
schönen dedizierten Knöpfe da wieder zunichte.
Gerade wenn ich Signale bei verschiedenen DC Offsets messe ich das super 
nervig. Ne Weile kann ich mit Position folgen, dann muss ich bei alle 
betroffenen Kanälen über das Menü einen Offset reindrehen, am besten so, 
dass ich wieder Luft für die Position habe usw. Ich sehe da wirklich 
keinen Nutzen drin.

Ich finde es auch super, dass bei Agilent die GND Marke auch tatsächlich 
immer 0V sind. Wenn es die Darstellung erfordert kann die ja ruhig aus 
dem Bildschirm verschwinden (was ja auch dargestellt wird). Außerdem 
finde ich es total Klasse, dass Agilent einem beim Drehen am "Position" 
Drehgeber den Offset (nennen wir es einfach mal so, auch wenn einige das 
noch differenzierter betrachten) anzeigt. So kann ich blitzschnell 
Spannungen messen, in dem ich mir den Trace kurz in die Mitte drehe und 
direkt ablese was das Scope dabei anzeigt. Dafür muss ich in kein Menü 
und gar nix, einfach nur den Positionsknopf drehen dessen DC-Anteil ich 
gerade sehen möchte.
Der extra einstellbare Offset bei Tek hat mich in den letzten Monaten 
mehr als einmal sehr irritiert.

Was mich bei Tek auch sehr stört ist, dass ich zur Selektion in Menüs 
immer einen weiteren Knopf oder eins der beiden Räder benötige. Bei 
Agilent kann man mit dem gleichen Knopf auch gleich die möglichen 
Einstellungen durchschalten und muss den Blick nicht vom Schirm 
abwenden.


Автомат Калашникова schrieb:
>> Zudem
>> ist die FFT nicht nur unerträglich langsam, sie verwirft auch alle meine
>> Einstellungen sobald man die Zeitbasis ändert.
>
> Dafür hast Du den zusätzlichen SA-Eingang --> MDO3000/MDO4000

Ich habe diese Scopes bisher nur mal kurz gesehen, aber dieser Eingang 
ist doch ein reiner 50 Ohm Eingang oder? Das hilft mir dann ja nur bei 
echten HF Anwendungen, aber nicht beim hochohmigen Messen mit 
Tastköpfen.

Taugt dieser SA im Scope eigentlich etwas? Normalerweise sind SAs ja in 
einer ganz anderen Preisregion angesiedelt.

von Hans M. (Gast)


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>Speichertiefe 10k! und einen Impuls im µs Bereich auf eine Folge von 1s
>abzubilden ist kaum möglich, klar mit mehr Speichertiefe geht das,

Naja genau dafür hat mein MSO-X4034 segmentierbaren Speicher ;-)

von Teltower (Gast)


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Kann mal bitte jemand meinen Chef anrufen und ihm sagen, das ein 
ordentliches Oszilloskop eben doch mehr als 600Euro kostet und da nicht 
unbedingt RIGOL drauf stehen muss....

von Jens (Gast)


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Thomas schrieb:
> Leider musste ich dann feststellen, dass das Agilent Scope bei weniger
> als 5mV/Div einfach nur noch zoomt.
Vielleicht helfen Dir da aktive Tastköpfe weiter? Wobei ein Satz 
Tastköpfe locker mehr kosten kann, als das Scope selber...

> Leider habe ich es oft mit Signalen in dieser Größenordnung zu tun und
> da muss ich als Agilent Fanboy leider zugeben, dass das Tek DPO4000 hier
> deutlich besser ist. Bei den 6000er Agilent scheint es das gleiche
> Problem zu geben.
Hast Du das auch bei der gleichen Bandbreite verglichen?
Je größer die Bandbreite ist, desto größer ist auch das Rauschen...

Du solltest Dir mal ein Demogerät von R&S anschauen. Deren Eigenrauschen 
ist recht klein (zumindest im driekten Verleich zu Agilent).

> Gibt es hier am Ende für mich tatsächlich nur Tek?
Bei LeCroy gibt es Scopes mit 12 Bit ADC für analoge Sachen (nicht 
solche high resolution-Milchmädchenrechnung wie bei den anderen). Dafür 
ist die Bandbreite nicht so hoch. Und die Genauigkeit ist auch nicht 
automatisch um Faktor 4 besser, im Vergleich zu einem 8 Bit ADC-Scope.

> Ich habe mir auch mal
> ein Rhode und Schwarz Scope angesehen, aber die scheinen komplett unter
> Windows zu laufen und sind von der Updaterate wie die 9000er Agilent
> (auch Windows) und somit als Elektronikscope imho fast unbrauchbar.
Hmm. Die großen Geräte laufen de facto alle unter Windows. Ich sehe das 
nicht als echtes Problem (auch wenn mir Linux besser gefallen würde...)
Und die Updateraten sind eigentlich auch super. Wenn man die volle 
Speichertiefe aktiviert und den Trigger auf 95% vom Messfenster stellt, 
geht die gefühlte Updaterate natürlich in die Knie...

Ich persönlich bevorzuge auch einzelne Steller (Offset, Verstärkung) für 
jeden Kanal, muß aber sagen, das bei R&S durch die kräftige farbige 
Hinterlegung nur sehr selten zu Fehlbedienungen kommt (im Gegensatz zu 
LeCroy und Tek).

Zu Letzteren kann man nur sagen: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit 
der Zeit.


rzh schrieb:
> Also bei Keysight geschaut. MSOX3054T. Zu kleines Display, viel zu
> wenig Bus-Decoder-Optionen usw. Schade.
Die Bus-Decoder sind eine nette Spielerei. Um Signalintegritätsprobleme 
zu ergründen, reichen die analogen Kanäle. Als Protokollanalyzer taugen 
die Scopes nur bei kleinen Datenmengen. Und am Ende muss man den Fehler 
so oder so in seiner Software suchen.


Stefan M. schrieb:
> Allerdings stört mich bei vielen "Profi" Geräten der Lüfter, der sich
> wie eine startende Concorde ins Hirn bohrt.
>
> Unverständlich, dass bei solchen Preisklassen eine geräuschlose Kühlung
> so schwierig ist.
Je höher die Bandbreiten wird, desto mehr Rechenleistung brauchen die 
Geräte. Irgendwie muss ja die Datenmenge auch verarbeitet werden...


Jens,
der sich demnächst auch ein Scope kaufen darf

von MiWi (Gast)


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Thomas schrieb:

>>
>> Dafür hast Du den zusätzlichen SA-Eingang --> MDO3000/MDO4000
>
> Ich habe diese Scopes bisher nur mal kurz gesehen, aber dieser Eingang
> ist doch ein reiner 50 Ohm Eingang oder? Das hilft mir dann ja nur bei
> echten HF Anwendungen, aber nicht beim hochohmigen Messen mit
> Tastköpfen.
>
> Taugt dieser SA im Scope eigentlich etwas? Normalerweise sind SAs ja in
> einer ganz anderen Preisregion angesiedelt.

es gibt ein recht interessantes pdf von Tek dazu, wie das mit dem SA 
funktioniert. Link dazu findest Du über eevblog oder youtube.

Und da es ein Script gibt, das die die SerNo. für alle Optionen, die das 
Gerät kann freischalten kann hast Du bei Bedarf auch einen SA, der bis 
3Ghz geht... also - paßt schon.

Grüße

MiWi

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