Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MOT wird im Leerlauf heiß


von Trafokiller212 (Gast)


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Hallo, habe aus einer Mikrowelle den Trafo ausgebaut und umgewickelt, 
jedoch habe ich ein Problem: Trafo wird im Leerlauf heiß, (erwärmung pro 
sek. Um ca 0,2Grad.
Sodass nach kurzer Zeit locker 75Grad erreicht sind. Gemessen an der 
Primärspule, Kern wird weniger warm.
Ich habe mit 4Quadrat Ader 5Windungen rumgewickelt und U-Leerlauf=4.4V 
Ik >400A (Stromzange geht nur bis 400A und zeigt 0.L an also über 
Messbereich)
Die Metallplatten sind rausgenommen zw. Prim und Sek Spule.
Leistungsangabe war um die 1380 VA
RCD+PE ist angeschlossen weshalb ein Kurzschluss zw Primärspule und Kern 
ausgeschlossen ist.

Entspricht das einem Windungsschluss?
Wenn Ja kann ich das reparieren?
Ich könnte es mit Harz vergiessen falls nötig.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, danke :)

von senke (Gast)


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Die MOT sind zumeist auf Kante konstruiert.
D.h. die müssen die nur den Kurzzeitbetrieb durchstehen und sind ansonst 
auf die in der Mikrowelle vorhandene Lüfterkühlung angewiesen. Auch das 
Entfernen des Streujoches tun da ein Übriges dazu.

von Peter R. (pnu)


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Trafokiller212 schrieb:
> Die Metallplatten sind rausgenommen zw. Prim und Sek Spule.

Solch ein Trafo ist ein sogenannter Streufeldtransformator. Ohne dieses 
Streujoch verändern sich die Daten der Primärwicklung entscheidend. Sie 
hat z.B. zu wenig (streu-) Induktivität, die die Stromaufnahme schon 
primärseitig begrenzt und wird bereits durch ihren eigenen Leerlaufstrom 
überlastet.

Das Streujoch muss wieder in den Trafo hinein, sonst passt die 
Primärwicklung absolut nicht zur Netzspannung.

Die übliche knappe Dimensionierung, auf Lüfter bezogen, tut ein Übriges 
dazu.

: Bearbeitet durch User
von Trafokiller212 (Gast)


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Okay danke für die schnelle Antwort, das müsste die Lösung sein, denn 
I-Leerlauf ist ca 3,2A

Ich bin gespannt ob das funktioniert. Ich geb später bescheid :-)

von Автомат К. (dermeckrige)


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Der Kern geht im Leerlauf in Sättigung weil 1. auf Kante genäht und für 
die Betriebsart Leerlauf nicht konstruiert und/oder weil 2. die 
magnetischen Shunts ("Metallplatten") jetzt fehlen.

Abhilfe schafft vielleicht eine gewisse Grundlast am Trafo. Du kannst 
auch mit einen Trennstelltrafo ausprobieren, ob bei einer niedrigeren 
Spannung die Stromaufnahme im Leerlauf merklich sinkt.

von A-Freak (Gast)


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Das Streujoch wird am Leerlaufstrom auch nichts ändern. Der Trafokern 
ist einfach von der Primärspule magnetisch übersteuert.

Entweder die Netzspannung auf <180V absenken oder mehr Windungen in 
Reihe zur Primärspule.

von Trafokiller212 (Gast)


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Also mit Metallplatten ist die Stromaufnahme auf 2,6A gesunken sowohl im 
Leerlauf als auch im Betrieb einer 12V 40W Birne, spule war noch 35Grad 
warm nach 11Minuten war ich bei ca 75-80 Grad

Andere Sache wenn ich nen Ohmschen Widerstand vor die Primärspule 
schalte zb 8 Ohm dann sinkt die spannung auf 211 Volt und man hätte eine 
Strombegrenzung von 2,4A könnte Theoretisch was bringen, was meint ihr?

Habt ihr andere Ideen, wie ich die Wärmebdung verringern kann ?

von Автомат К. (dermeckrige)


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Trafokiller212 schrieb:
> als auch im Betrieb einer 12V 40W Birne

Naja, für einen Trafo im kVA-Bereich eine wohl etwas zu kleine 
Grundlast, diesen aus der Sättigung zu bringen...

400W passt wohl besser.

von Trafokiller212 (Gast)


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Was erzeugt ne last von 400W?
Bei das sind mehr als 30A ?!

von HC-Freund (Gast)


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"Verlängere" die Primärwicklung um 20 - 40 Windungen (richtigen 
Wicklungssinn beachten).
Wenn der Platz nicht reicht, auf die "Sekundärseite" ausweichen.
Oder schalte zwei MOTs in Serie. Lüfter danebenstellen.

> Andere Sache wenn ich nen Ohmschen Widerstand vor die
> Primärspule schalte zb 8 Ohm dann sinkt die spannung auf 211 Volt
Im Leerlauf geht das, aber sobald Du eine Last dranhängst, wird der R 
ins Schwitzen geraten.

Du kannst auch die Versorgungsspannung reduzieren, z.B. mit einem Varic 
oder mit einem oder zwei 12V-Halogentrafos, die so geschaltet werden, 
dass sie die Spannung subtrahieren.

Viele gute alte Moulinex-Trafos halten lange durch (und haben eine nicht 
mit PE verbundene Sekundärwicklung).

Solche Hochstromversuche gehen wesentlich besser mit RKTs 
(Ringkerntrafos).
http://emeko.de/uploads/media/03-Bild-Ringkerntr-10kVA_Hochstr.jpg
Zabex weiß bescheid:
Beitrag "Re: Draht glühen lassen"

Die kann man zur Not auch kaskadieren :
http://emeko.de/uploads/media/01-bild-trafoto-mehr-ringk-01.jpg
Beitrag "Re: Transformator Schaltungsart"

von Trafokiller212 (Gast)


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Alles klar, ich werd mich für die 20-40Windungen entscheiden.
Echt so ein mist -.-

Noch ne Frage wegen Sekundärwickelung ich hab aktuell Halogenspannseil 
4quadrat, aber für meine zwecke wohl überdimensioniert.
Was für einen Aderquerschnitt braucht man für 30 A bei mehreren Stunden 
betrieb?
(Bei max 20V )
Ich hab mal was von 3-5A/mm2 gelesen ist das richtig?

von L. H. (holzkopf)


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Trafokiller212 schrieb:
> Ich hab mal was von 3-5A/mm2 gelesen ist das richtig?

Bei "ruhenden" el. Maschinen, d.h. solchen ohne "Zwangskühlung", setzt 
man am besten nur 2,5 bis 3 A/mm^2 an.
Für Dauerbetriebs-Sicherheit.

von Trafokiller212 (Gast)


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L. H. schrieb:
> Bei "ruhenden" el. Maschinen, d.h. solchen ohne "Zwangskühlung", setzt
> man am besten nur 2,5 bis 3 A/mm^2 an.
> Für Dauerbetriebs-Sicherheit.

Alles klar.

HC-Freund schrieb:
> "Verlängere" die Primärwicklung um 20 - 40 Windungen (richtigen
> Wicklungssinn beachten).

Habe 20 Windungen draufgegeben, zwar nicht mit der besten 
Wickelquallität jedoch Zahlen sprechen für sich: nun 5A (2,5A mehr) 
I-Leerlauf.
Mit dem Wickelsinn bin ich mir nicht ganz sicher ob das passt weil dort, 
wo man es erkennen kann, alles mit Papier zugeharzt wurde.

Ich kann morgen mal den Aufwand machen und die andere Drehrichtung 
probieren.
Jedoch muss ich sagen das für meine Zwecke ( Regelbares Labornetzteil v 
0-25VDC ; 0-20A vllt auch 0-30A ) der Platz nicht ausreicht weil mein 
4mm² gerade 12,8V macht und ich für Dauerbetrieb sogesehen ein 
10²bräuchte ^^gut sagen wir ein doppelt genommenes 4mm² würde bestimmt 
auch ausreichen.

Pmax= 25V*30A
    = 750VA



[Ein Trafo auch RKTs sind mir zu Teuer, hab für den MOT aus der 
Mikrowelle 2,50 gezahlt und den Draht für Sekundärseite hat ich noch 
rumliegen. Desweiteren möchte ich selbst etwas gebaut haben und nicht n 
fertigen langweiligen Kasten vor mir haben^^]

-->Überlegung daher kleineren Querschnitt zu verwenden, dadurch müsste 
auch die Anzahl der Windungen somit auch Platz größer werden ABER:

bei Pmax fließen primär 3,5A und aktuell ist schon ne 0,8mm² verbaut 
also kann ich nicht kleiner gehen.

Senke ich die Eingangsspannung senke ich die Sekundärsspannung und die 
ist eigentlich auch schon zu gering...

Ich könnt auch nen fetten Lüfter hinstellen aber a) bezweifle ich dass 
der genug Kühlt und
b) ist dann Pverlust zu häftig ... sind ja um die 700Watt die ich dann 
verheiz im Leerlauf...


Hat irgendwer DIE LÖSUNG?
Oder anderer Trafo?

von L. H. (holzkopf)


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Trafokiller212 schrieb:
> Jedoch muss ich sagen das für meine Zwecke ( Regelbares Labornetzteil v
> 0-25VDC ; 0-20A vllt auch 0-30A ) der Platz nicht ausreicht weil mein
> 4mm² gerade 12,8V macht und ich für Dauerbetrieb sogesehen ein
> 10²bräuchte ^^gut sagen wir ein doppelt genommenes 4mm² würde bestimmt
> auch ausreichen.
>
> Pmax= 25V*30A
>     = 750VA

Du nennst hier Anforderungen, die sich evtl. auch ganz anders abdecken 
lassen können.

Trafokiller212 schrieb:
> [Ein Trafo auch RKTs sind mir zu Teuer, hab für den MOT aus der
> Mikrowelle 2,50 gezahlt und den Draht für Sekundärseite hat ich noch
> rumliegen. Desweiteren möchte ich selbst etwas gebaut haben und nicht n
> fertigen langweiligen Kasten vor mir haben^^]

Das verstehe ich völlig.:)
Vor Jahrzehnten bekam ich auch mal meinen "Innerlichen", weil es mich 
"ankotzte", ständig mit nicht regelbaren (kleinen) Flexen herumhantieren 
zu müssen.
Die sind ja vielseitig einsetzbar.
Haben i.d.R. eine M14-Aufnahme, die es erlaubt, sonstwas aufschrauben zu 
können.

Das Problem dabei ist aber die relativ hohe Drehzahl der kleinen Flexen.
Ausgelegt natürlich auf eine Umfangs-v von 80 m/s.
Andere auf sie aufschraubbare Werkzeuge machen aber die 80 m/s gar nicht 
"mit".
Also ging ich her und "krallte" mir einen 230 V-Variac.
Belastbar bis 10 A.
Sind ja immerhin max. 2,3 kW.

Den "verpackte" ich dann "vandalensicher" in ein extra angefertigtes 
Stahlblech-Gehäuse (3 mm Blechstärke, nach Fertigstellung galv. 
verzinkt).
Samt Gleichrichter und Meßinstrument.;)
D.h. ich kann diesem Gerät sowohl (stufenlos einstellbar) AC, als auch 
DC entnehmen.

Der Antrieb/Verstellmöglichkeit für den Variac besteht aus einer 
Vinyl-Schallplatte.
Ebenfalls vandalensicher in den quadratischen Grundaufbau des Gehäuses 
integriert.


Es gibt viele Möglichkeiten, spezielle Anforderungen abdecken zu können.
Kommt halt auch etwas darauf an, was man jeweils mit einer technischen 
Lösung bewerkstelligen können will.
Und der Zweck "heiligt" immer die Mittel.:)

von Stefan D. (trafokiller212)


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L. H. schrieb:
> Trafokiller212 schrieb:
>> Jedoch muss ich sagen das für meine Zwecke ( Regelbares Labornetzteil v
>> 0-25VDC ; 0-20A vllt auch 0-30A ) der Platz nicht ausreicht weil mein
>> 4mm² gerade 12,8V macht und ich für Dauerbetrieb sogesehen ein
>> 10²bräuchte ^^gut sagen wir ein doppelt genommenes 4mm² würde bestimmt
>> auch ausreichen.
>>
>> Pmax= 25V*30A
>>     = 750VA
>
> Du nennst hier Anforderungen, die sich evtl. auch ganz anders abdecken
> lassen können.
>
> Trafokiller212 schrieb:
>> [Ein Trafo auch RKTs sind mir zu Teuer, hab für den MOT aus der
>> Mikrowelle 2,50 gezahlt und den Draht für Sekundärseite hat ich noch
>> rumliegen. Desweiteren möchte ich selbst etwas gebaut haben und nicht n
>> fertigen langweiligen Kasten vor mir haben^^]
>
> Das verstehe ich völlig.:)
> Vor Jahrzehnten bekam ich auch mal meinen "Innerlichen", weil es mich
> "ankotzte", ständig mit nicht regelbaren (kleinen) Flexen herumhantieren
> zu müssen.
> Die sind ja vielseitig einsetzbar.
> Haben i.d.R. eine M14-Aufnahme, die es erlaubt, sonstwas aufschrauben zu
> können.
>
> Das Problem dabei ist aber die relativ hohe Drehzahl der kleinen Flexen.
> Ausgelegt natürlich auf eine Umfangs-v von 80 m/s.
> Andere auf sie aufschraubbare Werkzeuge machen aber die 80 m/s gar nicht
> "mit".
> Also ging ich her und "krallte" mir einen 230 V-Variac.
> Belastbar bis 10 A.
> Sind ja immerhin max. 2,3 kW.
>
> Den "verpackte" ich dann "vandalensicher" in ein extra angefertigtes
> Stahlblech-Gehäuse (3 mm Blechstärke, nach Fertigstellung galv.
> verzinkt).
> Samt Gleichrichter und Meßinstrument.;)
> D.h. ich kann diesem Gerät sowohl (stufenlos einstellbar) AC, als auch
> DC entnehmen.
>
> Der Antrieb/Verstellmöglichkeit für den Variac besteht aus einer
> Vinyl-Schallplatte.
> Ebenfalls vandalensicher in den quadratischen Grundaufbau des Gehäuses
> integriert.
>
>
> Es gibt viele Möglichkeiten, spezielle Anforderungen abdecken zu können.
> Kommt halt auch etwas darauf an, was man jeweils mit einer technischen
> Lösung bewerkstelligen können will.
> Und der Zweck "heiligt" immer die Mittel.:)





Okay, nicht schlecht..aber Variacs sind teuer bzw auf meinem 
Schrotthändler nicht vorhanden :/
Aber ich hab ne Idee , weil ich nicht wusste was ein Variac war hab ich 
gegoogelt umd bin auf den Scariac von Grant Thompson gestoßen.

1. Das ist ja eigentlich nichts weiteres als ein Regelbarer 
Widerstand,wieso bleibt bei dem die Spannung gleich also vollspannung , 
alla Strombegrenzung ohne Spannungsabfall?
KurzgesGt fällt die Spannung oder nicht?

2. Was wenn ich den vor mein MOT schalt? Als R? Dann kann ich mit dem 
Scariac die Stromaufnahme einstellen und er Overheatet nicht?!

von Stefan D. (trafokiller212)


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Bekomm ich darauf keine Antwort?

von lrep (Gast)


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Am besten versenkst du den Schrott im Skagerrak.

von L. H. (holzkopf)


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Stefan D. schrieb:
> aber Variacs sind teuer bzw auf meinem
> Schrotthändler nicht vorhanden :/
> Aber ich hab ne Idee , weil ich nicht wusste was ein Variac war hab ich
> gegoogelt umd bin auf den Scariac von Grant Thompson gestoßen.

Wenn man Stelltrafos (= deutsche Bezeichnung für Variacs) neu kauft, 
sind sie - verglichen mit Elektroschrott - sogar "schweineteuer".:D
Es ist auch egal, ob Du nun einen Scariac von Thompson oder einen Variac 
von sonstwem hast:
Denn im Prinzip sind sie alle gleich.

Stefan D. schrieb:
> 1. Das ist ja eigentlich nichts weiteres als ein Regelbarer
> Widerstand,wieso bleibt bei dem die Spannung gleich also vollspannung ,
> alla Strombegrenzung ohne Spannungsabfall?
> KurzgesGt fällt die Spannung oder nicht?

Von der Konzeption her ist es eigentlich ein Stelltrafo; d.h. der 
gesamte Kern wird permanent per AC, z.B. 230 V, magnetisiert.
Nahezu verlustlos - vergleichbar mit AC-Drosseln.
Der (drehbare) Schleifer (oft auch als Kontaktrolle ausgeführt) erlaubt 
es, an einer x-beliebigen Stelle der Cu-Wicklung eine x-beliebige 
AC-Spannung, z.B. zwischen 0 und 230 V, abgreifen zu können.

Bei einer anderen (ebenfalls möglichen) Verschaltung (zwischen 0 und 
Schleifer) kann man einen Stelltrafo auch als regelbaren Widerstand 
verwenden.

Stefan D. schrieb:
> 2. Was wenn ich den vor mein MOT schalt? Als R? Dann kann ich mit dem
> Scariac die Stromaufnahme einstellen und er Overheatet nicht?!

Du kannst ihn als R vorschalten.
Du kannst aber auch die Prim.-Wicklung des MOT mit irgendeiner 
AC-Spannung, z.B. zwischen 0 und 230 V, beaufschlagen.
Dem MOT ist das egal.
Der "frißt" jede Spannung, die ihm "angeboten" wird und transformiert 
sie.

von Stefan D. (trafokiller212)


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L. H. schrieb:
> Nahezu verlustlos - vergleichbar mit AC-Drosseln.
> Der (drehbare) Schleifer (oft auch als Kontaktrolle ausgeführt) erlaubt
> es, an einer x-beliebigen Stelle der Cu-Wicklung eine x-beliebige
> AC-Spannung, z.B. zwischen 0 und 230 V, abgreifen zu können.

Schau dir mal das Video vom Scariac an die Spannung befindet sich zw 
125und und 120 Volt sowas die er gemessen hatte,redeglich der Stromfluss 
war regelbar, das verwirrt mich etwas.

Ansonsten vielen dank man dafür, hast mir ziemlich weitergeholfen :-)

von eProfi (Gast)


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> 2. Was wenn ich den vor mein MOT schalt? Als R? Dann kann ich mit
> dem Scariac die Stromaufnahme einstellen und er Overheatet nicht?!
Hatten wir doch schon mal, er wird bei Belastung heiß.
Und die ungeregelte Sekundärspannung sinkt, beides wollen wir nicht.

> Mit dem Wickelsinn bin ich mir nicht ganz sicher ob das passt weil
> dort, wo man es erkennen kann, alles mit Papier zugeharzt wurde.
Du musst nicht neu wickeln, ein Vertauschen der Anschlüsse reicht.

Halte Ausschau nach ein paar echten 12V-Halogentrafos. Da hast Du mehr 
Freude.

von Harald W. (wilhelms)


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Trafokiller212 schrieb:

> Hallo, habe aus einer Mikrowelle den Trafo ausgebaut und umgewickelt,

Ich habe auch noch eine völlig intakte Mikrowelle im Keller
stehen und überlegt, ob ich da den Trafo weiternutzen kann.
Nach den Erkenntnissen hier im Thread werde ich das aber wohl
doch besser lassen und sie in den Elektroschrott werfen. Oder
sind 40 Jahre alte Mikrowellentrafos besser aufgebaut?

von Stefan D. (trafokiller212)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Trafokiller212 schrieb:
>
>> Hallo, habe aus einer Mikrowelle den Trafo ausgebaut und umgewickelt,
>
> Ich habe auch noch eine völlig intakte Mikrowelle im Keller
> stehen und überlegt, ob ich da den Trafo weiternutzen kann.
> Nach den Erkenntnissen hier im Thread werde ich das aber wohl
> doch besser lassen und sie in den Elektroschrott werfen. Oder
> sind 40 Jahre alte Mikrowellentrafos besser aufgebaut?

Hm 1. das ist unterschiedlich, brauchst ja nicht mal um/abwickeln, wenn 
du dich wtwas auskennst mit elektrik isolierst du die sekundärspule also 
die anschlüsse dasse nichts anrichten können und dann einfach mal ne 
viertelstunde laufen lassen und währenddessen die temperatur messen wenn 
er dann nicht nennenswert warm wird (<60grad dann sollte er im leerlauf 
nicht überhitzen)
Arg viel Power haben aber die Dinger für dauerbelastung nicht vllt 
400-500 Watt ohne das er überhitzt und ohne kühlung.

2. bezweifle ich das die damals besser warn oder?

eProfi schrieb:
> 2. Was wenn ich den vor mein MOT schalt? Als R? Dann kann ich mit
> dem Scariac die Stromaufnahme einstellen und er Overheatet nicht?!
>
> Hatten wir doch schon mal, er wird bei Belastung heiß.
> Und die ungeregelte Sekundärspannung sinkt, beides wollen wir nicht.

Richtig-Alles klar.
>
> Mit dem Wickelsinn bin ich mir nicht ganz sicher ob das passt weil
> dort, wo man es erkennen kann, alles mit Papier zugeharzt wurde.
>
> Du musst nicht neu wickeln, ein Vertauschen der Anschlüsse reicht.
Ah danke für den Tipp! :)
>
> Halte Ausschau nach ein paar echten 12V-Halogentrafos. Da hast Du mehr
> Freude.
Ich hatte die letzten 2mal wenig Glück und der einzigste intakte Trafo 
war der aus der Microwelle aber ich schau trotzdem und hoffe mal...

Was wäre wenn man von nem Trenntrafo die Sekundärspule umwickelt? Dürfte 
doch dann n normaler Trafo werden oder gibts da was ich nicht weiß?

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan D. schrieb:

> einfach mal ne viertelstunde laufen lassen und währenddessen
> die temperatur messen wenn er dann nicht nennenswert warm wird
> (<60grad dann sollte er im leerlauf nicht überhitzen)

Ja, bislang habe ich meine MW noch nicht geschlachtet. Irritiert
hat mich vor allen, das da anscheinend Streufeldtrafos genommen
werden. Das hieße ja, das die Ausgangsspannung ziemlich weich
ist, was man für ein Netzteil ja eher nicht will.

> Arg viel Power haben aber die Dinger für dauerbelastung nicht vllt
> 400-500 Watt ohne das er überhitzt und ohne kühlung.

Zumal die sowieso nur 600W hat (ich nehme an, das ist die
MW-Ausgangsleistung?

> 2. bezweifle ich das die damals besser warn oder?

Der innere Aufbau war schon etwas stabiler als heutzutage.
Ich musste schon mal (nach 30 Jahren) einen defekten Mikro-
schalter austauschen.

>> Halte Ausschau nach ein paar echten 12V-Halogentrafos.
>> Da hast Du mehr Freude.

Eine Weile wurde einem ja die alten 50Hz-Trafos nachgeschmissen,
weil alle auf die sog. "elektronischen" umgestellt haben.
Inzwischen werden die 50Hz-Trafos im Restehandel aber nicht mehr
angeboten.
Gruss
Harald

von Stefan D. (trafokiller212)


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Noch eine frage, wenn ich einen Trenntrafo find , kann ich doch die 
sekundärwicklug reduzieren und schon hab ich einen Trafo der mir zb 
12Volz liefert?
Oder gibt es da was zu beschten?

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan D. schrieb:

> Noch eine frage, wenn ich einen Trenntrafo find , kann ich doch die
> sekundärwicklug reduzieren und schon hab ich einen Trafo der mir zb
> 12Volz liefert?
> Oder gibt es da was zu beschten?

Ja, den zulässigen Strom.

von L. H. (holzkopf)


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Harald W. schrieb:
> Zumal die sowieso nur 600W hat (ich nehme an, das ist die
> MW-Ausgangsleistung?

Das glaube ich eher nicht.:)
Denn es dürfte auch bei Mikrowellen-Geräten die übliche "Augenwischerei" 
betrieben werden.
Die Leute meinen zwar i.d.R., die Leistungsangabe beziehe sich auf die 
Ausgangsleistung.
Tatsächlich bezieht sie sich jedoch i.d.R. auf die Aufnahmeleistung.

Wird übrigens auch bei den meisten Verbrennungsmotoren nicht anders 
gehandhabt.
"Macht sich besser" bzgl. Marketing.;)


Stefan D. schrieb:
> Noch eine frage, wenn ich einen Trenntrafo find , kann ich doch die
> sekundärwicklug reduzieren und schon hab ich einen Trafo der mir zb
> 12Volz liefert?
> Oder gibt es da was zu beschten?

Das hat wenig Sinn, weil Trenntrafos hauptsächlich nur deshalb 
eingesetzt werden, wenn es darum geht, die Abnahme-Seite (von vornherein 
sicher) vom Netz zu trennen.
Was beinhaltet, daß i.d.R. bei Trenntrafos die Prim.- und Sek.-Wicklung 
identisch ist, weil es ja nur um die (sichere) galv. Trennung geht.

Nehmen wir mal an, Du würdest einen 230 V-Trenntrafo sekundär abwickeln, 
damit der 12 V liefern kann.
Machbar wäre das schon.
Du weißt aber, daß bei Trafos (über den Daumen) das prim. und sek. 
Leistungsprodukt in etwa gleich ist. :)
Du weißt auch, daß bei Trenntrafos im Prinzip die prim. und sek. 
Drahtstärken gleich sind.
Ferner weißt Du, daß beim Heruntertransformieren die sek. Drahtstärken 
ERHEBLICH größer sein MÜSSEN, als die prim., damit die Leistung 
übertragen werden KANN, ohne daß Gefahr besteht, daß der sek. Draht 
"durchbrennt".

Denk nicht einmal daran, einen Trenntrafo abzuwickeln, so, wie Du das 
beschrieben hast.
Denn damit wirst Du todsicher "Schiffbruch" erleiden. :)


Eine ganz andere (mögliche) Vorgehensweise besteht im Zusammenhang mit 
Stelltrafos darin, einen Mantelkern-Trafo sek. so umzuwickeln, daß er 
z.B. bei "mittlerer" Einstellung des Variacs z.B. 12 V "bringt".
Damit läßt sich ein gewisser Spielraum nach oben und unten schaffen.

Der Spielraum nach oben ist bzgl. Drahtquerschnitten weniger 
problematisch, als der nach unten.
Wenn Du im Endeffekt DC haben willst, könntest Du auch an eine 
Sek.-Wicklung großzügigen Querschnittes mit Mittelanzapfung denken.
Um mit nur 2 Dioden gleichrichten zu können.;)
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0201071.htm

von Magic S. (magic_smoke)


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> Die Leute meinen zwar i.d.R., die Leistungsangabe beziehe sich auf die
> Ausgangsleistung.
> Tatsächlich bezieht sie sich jedoch i.d.R. auf die Aufnahmeleistung.
>
> Wird übrigens auch bei den meisten Verbrennungsmotoren nicht anders
> gehandhabt.
Bullshit. Verbrennungsmotoren für KFZ (was wohl "die meisten 
Verbrennungsmotoren" sind) müssen genormte Tests auf Motorprüfständen 
absolvieren und dabei die Leistung an der Welle erbringen, die der 
Hersteller aufdrucken will. Macht er das nicht, freuen sich sämtliche 
Konkurrenten und die gesamte Fachpresse über ein gefundenes Fressen und 
treten das Thema breit wie nichts anderes.

von Stefan D. (trafokiller212)


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Also war heut nochmal aufm Schrott, hatte voll glück, 2Trafos mit high 
end leistung -gefühlt^^
Den Mot hab ich erstmal beiseite gelegt dem witme ich mich mal später 
weil der Verlängerungsdraht für die Primwicklung mich allein 6euro 
gekostet hätte
Für beide Trafos hab ich 19Euro gezahlt -ist in Ordnung

1. prim 230V-5,5A
   Sek  28V - 31A - bei volllast 25V
   Pleerlauf= 80VA alles top

2. prim 230V P=1450VA laut aufschrift
   Sek 24V ~ geschätze 50 A
- noch nicbt getestet

Zusammen wiegen die 19kg^^

Hab dann im laufe des Tages mein eigen entwickelten Scariac entwickelt, 
mit dem ich dann den 1. Trafo testen konnte
Morgen ist dann der 2te dran. Ich lad dann auch n paar Fotos hoch.
Wenn man bedenkt wie klein der MOT dagegen ist. Muss man sich nicht 
wundern das der so wenig leistung hat
Jetzt geht es daran das ganze in ein pc gehäuse zu bauen und ein 
Labornetzteil daraus zu kreieren mit dem ich schweißen und sonstiges 
kann ich hoff die Leistung reicht dafür^^

Dennoch möcht ich mich nochmals für eure Hilfe bedanken :-)

von L. H. (holzkopf)


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magic s. schrieb:
> Bullshit. Verbrennungsmotoren für KFZ (was wohl "die meisten
> Verbrennungsmotoren" sind) müssen genormte Tests auf Motorprüfständen
> absolvieren und dabei die Leistung an der Welle erbringen, die der
> Hersteller aufdrucken will. Macht er das nicht, freuen sich sämtliche
> Konkurrenten und die gesamte Fachpresse über ein gefundenes Fressen und
> treten das Thema breit wie nichts anderes.

Absoluter Quatsch:
Hast Du schon mal mit einem Verbrennungsmotor, der nach 
Hersteller-Angabe x PS hat, einen Generator betrieben?
Und dann die an der Abtriebswelle (direkt) abnehmbare el. Leistung mit 
den Hersteller-Angaben bzgl. PS verglichen?
Ja oder nein??

Dann mach das erst mal, bevor Du hier Absurdes behauptest.:)

Wir (Spezl und ich) haben das nicht nur einmal, sondern wiederholt 
"durchgezogen", weil wir es anfänglich einfach nicht glauben konnten.
Ganz konkret:
Vier-Zylinder- und V8-Motoren eines namhaften deutschen Herstellers 
erbrachten gerade mal ca. 75 % el. Leistung der angegebenen PS-Leistung.
Es handelte sich bei den von uns eingesetzten Motoren auch nicht um in 
ihrem Zustand undefinierte.
Sondern um von uns generalüberholte.
Gleichwertig mit Austauschmotoren eines Herstellers.

von L. H. (holzkopf)


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Stefan D. schrieb:
> Jetzt geht es daran das ganze in ein pc gehäuse zu bauen und ein
> Labornetzteil daraus zu kreieren mit dem ich schweißen und sonstiges
> kann ich hoff die Leistung reicht dafür^^

"Eierlegende Wollmilchsäue" gibt es nur in der Phantasie.
Wenn Du spezielle Probleme lösen können willst, brauchst Du JEWEILS auch 
adäquate Voraussetzungen dafür.
Soll heißen:
Schmink Dir das z.B. ab, daß Du mit einem Labornetzteil schweißen 
könntest.

Nicht einmal mit "früheren" Labornetzteilen geht das.
Und mit "jüngeren" sowieso nicht, weil Dir bei denen sämtliche 
Halbleiter "abkacken".

von Magic S. (magic_smoke)


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Euer Messverfahren würde mich sehr interessieren - vor allem die 
Drehzahl und die Belastung des Generators bzw. der Aufbau des Generators 
und seine Last bzw. die Lastmessung. Sowas ist mit Hausmitteln nicht 
gerade trivial, vor allem wenn man mit größeren V8-Motoren spielt. Da 
reicht so ein 3kW Baumarktgenerator bei weitem nicht aus.

Merkwürdigerweise bringen die Karren auf dem Leistungsprüfstand bei 
Tuning-Treffen alle in etwa das was in den Papieren steht. Wenn man 
etwas dran rumfummelt, auch noch deutlich mehr (bevor irgendwas 
auseinanderfliegt). Aber wahrscheinlich gibts da auch wieder eine 
Verschwörungstheorie, wonach diese Leistungsprüfstände alle mehr 
anzeigen als rauskommt, damit niemand etwas merkt...

von B.W. (Gast)


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Allein die Verluste im Antriebsstrang sind so hoch daß diese Prüfstande 
bestenfalls eine grobe Schätzung der Motorleistung erlauben. Einzig der 
vorher-nachher Vergleich ist aussagekräftig und für den Tuner 
interessant.

von berlia (Gast)


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L. H. schrieb:
> Tatsächlich bezieht sie sich jedoch i.d.R. auf die Aufnahmeleistung.
>
> Wird übrigens auch bei den meisten Verbrennungsmotoren nicht anders
> gehandhabt.

Mensch Holzkopp, super Sache deine Theorie! Bei meiner Karre zeigt die 
Momentanverbrauchsanzeige bei Bleifußbeschleunigung 39,9 Liter. In einem 
Liter Sprit stecken 10 Kw, also hat das Ding jetzt 399Kw / 540 PS ???
Zum Glück hats der Hersteller damals nicht gemerkt... Muß ick jetz 
breitere Reifen koofen?

Ey hier loofen schon Komiker rum... Immer wieda lustich, das...

von Stefan D. (trafokiller212)


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L. H. schrieb:
> "Eierlegende Wollmilchsäue" gibt es nur in der Phantasie.
> Wenn Du spezielle Probleme lösen können willst, brauchst Du JEWEILS auch
> adäquate Voraussetzungen dafür.
> Soll heißen:
> Schmink Dir das z.B. ab, daß Du mit einem Labornetzteil schweißen
> könntest.

Ich kann ja einfach nen seperaten ausgang legen mit dem ich schweißen 
kann der einfach nach der glättung und gleichrichtung abgreift.
Eher ein problem stellt die Leistung dar, ich brauch um die 50 V und 
eigentlich mindestens genauso viel ampere, besser mehr.

Wenn der 2te Trafo geht könnt ich löcker 50-60 A ziehen aber ob die 
24VAC ~~30VDC ausreichen weiss ich nicht.

von Elektrofan (Gast)


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> Tatsächlich bezieht sie sich jedoch i.d.R. auf die Aufnahmeleistung.

Nein. Siehe S. 5 von:

http://www.wiley-vch.de/berlin/journals/phiuz/04-02/haushaltsmikrowelle_teil2.pdf

von Stefan D. (trafokiller212)


Angehängte Dateien:

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Trafo 1 ist der kleinere
Hab den 2ten jetzt auch getestet funktioniert top, volle Leistung ging 
jetzt nicht weil mein Strombegrenzer 'nur' bis 45A. Nach 20min hatte er 
dann 55Grad bei 45 A belastung bei 25V . ~1,1kW
Ist ziemlich Steif weil im leerlauf 26,5V

Ich würde sagen das Thema kann geclosed
werden.

von L. H. (holzkopf)


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magic s. schrieb:
> Euer Messverfahren würde mich sehr interessieren - vor allem die
> Drehzahl und die Belastung des Generators bzw. der Aufbau des Generators
> und seine Last bzw. die Lastmessung. Sowas ist mit Hausmitteln nicht
> gerade trivial, vor allem wenn man mit größeren V8-Motoren spielt. Da
> reicht so ein 3kW Baumarktgenerator bei weitem nicht aus.

Die Antwort darauf will ich Dir nicht schuldig bleiben, obwohl das alles 
Jahrzehnte her ist und ich bzgl. genauerer Daten den Spezl befragen 
müßte.
Er hat dazu nicht nur mehr im Kopf als ich, sondern auch genau 
aufgeschrieben.
Morgen/heute treffe ich ihn und berede das nochmal mit ihm.


Der ganze Aufbau war an sich simpel:
1) DASM "gegen" das Netz "überdreht"
(Wir verwendeten bei allen Versuchen den gleichen DASM)
2) Kopplung Verbrennungsmotor/DASM direkt per Kardanwelle
3) Motorstart i.d.R. über den DASM
4) Meßverfahren:
a) zwischen DASM und Netz zwischengeschalteter Drehstrom-Zähler
(Beim "Einspeisen" in's Netz dreht der "rückwärts")
b) Spritverbrauch der Motoren war per Meßglasbehälter feststellbar

Die verwendeten Motoren waren überwiegend Deutz- und 
Mercedes-Dieselmotoren.
Sämtliche Kennlinien der Motoren lagen uns vor.

"Gaudihalber" nahmen wir auch noch einen V8-Benziner mit 200 PS in 
Verbindung mit einem Synchron-D-Gen. her.
Und synchronisierten den dann an's Netz.

Die Ergebnisse waren im Prinzip alle gleich:
- kein einziger Motor brachte auch nur annähernd die el. Leistung, die 
lt. Kennlinien zu erwarten war
- vom Spritverbrauch her brachte er die Leistung schon
- abnehmbar an der Welle war sie jedoch nicht
(Dabei reden wir nicht von Pipifax-Unterschieden, sondern von solchen in 
der Größenordnung von ca. 25 %)

magic s. schrieb:
> Merkwürdigerweise bringen die Karren auf dem Leistungsprüfstand bei
> Tuning-Treffen alle in etwa das was in den Papieren steht. Wenn man
> etwas dran rumfummelt, auch noch deutlich mehr (bevor irgendwas
> auseinanderfliegt). Aber wahrscheinlich gibts da auch wieder eine
> Verschwörungstheorie, wonach diese Leistungsprüfstände alle mehr
> anzeigen als rauskommt, damit niemand etwas merkt...

Verschwörungstheorien sind eher nicht mein Ding.
Wir haben Spezialisten gefragt und gefragt.
Der Grund für die Diskrepanz hängt aber nach wie vor "im Nebel".
Die Innenwiderstände (Reibung) in einem Motor können es nicht sein.
Denn die liegen vielleicht bei ca. 5 %.
Auch das eta eines DASM (generatorisch betrieben) ist so übel nicht.
Dürfte bei knapp 0,9 liegen.
Da "fehlen" dann aber immer noch ca. 10 %.


B.W. schrieb:
> Allein die Verluste im Antriebsstrang sind so hoch daß diese Prüfstande
> bestenfalls eine grobe Schätzung der Motorleistung erlauben. Einzig der
> vorher-nachher Vergleich ist aussagekräftig und für den Tuner
> interessant.

Verluste lassen sich "über den Daumen" abschätzen, um zu "einigermaßen 
richtigen" Ergebnissen kommen zu können.
Aber Du hast völlig recht:
Nur der Vorher-Nachher-Vergleich ist aussagekräftig.


Elektrofan schrieb:
> Nein. Siehe S. 5 von:
>
> 
http://www.wiley-vch.de/berlin/journals/phiuz/04-02/haushaltsmikrowelle_teil2.pdf

Guter Hinweis:
Leistungsangaben bei MW können also so oder so sein.:)
wilhelms MW funktioniert ja noch.
Also ist meßbar, worauf sich die 600 W beziehen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Das heißt, ihr habt den Motor nur knapp über 3000 U/min getestet. Gar 
nicht so schlecht, wenn er da schon 75% Leistung bringt. Selbst mein V8 
Diesel bringt seine Maximalleistung erst bei 4000 U/min, Benzinmotoren 
drehen noch deutlich höher.

Deswegen arbeiten Motorenprüftstände mit drehzahlvariablen Generatoren 
(Lenoardsatz) oder Wasserwirbelbremsen.

von L. H. (holzkopf)


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//Offtopic, weil trafokiller das Thema an sich geschlossen hat.//
Ich denke, er ist damit einverstanden, daß Fragen, die "nebenbei" 
entstanden, auch noch geklärt werden. :)

magic s. schrieb:
> Das heißt, ihr habt den Motor nur knapp über 3000 U/min getestet.

Wir (Spezl und ich) erinnerten uns gestern gemeinsam an die "Anfänge".
Begonnen haben wir mit einem 240 D 
https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_/8
Generalüberholt; d.h. mit einer "Leistungserwartung" von ca. 65 PS.

Als Generator verwendeten wir einen Schleifring-Asynchron-D-Mot. mit 20 
kW (bei 1500 U/min).
Dies deshalb, weil diese Art von D-Mot. sehr hohe Anlaufdrehmomente 
liefern kann und somit geeignet ist, einen Verbrennungsmotor über den 
D-Gen. starten zu können.
Die Auswahl bzgl. Gen. mit 20 kW war willkürlich.
Wir dachten, der 240 D würde das schon (el.) leisten können.

Zwischengeschaltet hatten wir "umgekehrt" ein DB-Viergang-Getriebe, um 
den Dieselmot. auch bei unterschiedlichen Drehzahlen "griffig" nehmen zu 
können.
Das versuchten wir zwar auch.
Aber bei 17 kW (el.) Leistung lief er an der (beginnenden) 
Schwarzrauch-Grenze.
Und das bei einem Sprit-Verbrauch von 560 g/kW.
Was eigentlich "grottenschlecht" ist. ;)

Wir dachten, vielleicht könnte das am "dürftigen" Hubraum liegen.
Und nahmen dann einen 6-Zylinder Deutz her.
Nicht generalüberholt, aber in einem guten (mittleren) Zustand.
8,6 L Hubraum und ebenfalls 65 PS.
Gleicher Gen.

Bei dem Deutz orientierten wir uns aber an etwas ganz anderem.
Nämlich der mittleren Kolbengeschwindigkeit von 6 m/s.
Woraus seine U/min von 1000 resultierten.
Antrieb des Gen. direkt (per Riemenscheiben) damit der seine 1500 U/min 
drehte.
Den Deutz fuhren wir dann auf 18 kW (el.) Leistung hoch.
Und erreichten ca. 3 kW/kg Sprit.

Heutige BHKW's liegen bei ca. 4 kW/kg.
Da sind aber auch Direkteinspritzer-Diesel im Einsatz.
Was uns vom "Glauben an Leistungsmessungen abfallen" ließ, waren die 
Ergebnisse mit dem 240 D.

Natürlich wissen wir, daß Leistungsmessungen nach den Prinzipien der 
Hebelgesetze bzw. von Waagen funktionieren.
Erklärt das aber die Diskrepanzen zwischen der meßbaren el. Leistung (an 
der Schwarzrauch-Grenze) und den Hersteller-Angaben bzgl. Leistung??

Wir wissen es bis heute nicht genau.
Möglicherweise "pfeifen" Hersteller auf ordentliche Verbrennung und 
gehen in Bereiche, in denen sich durch "Sprit-Einschüttung" günstigere 
"Leistungsdaten" einstellen.
Für die Vermarktung.
(Hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, sondern nur mit Marketing)

: Bearbeitet durch User
von Magic S. (magic_smoke)


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Kolbenmotoren erreichen ihr Leistungsmaximum idR. kurz vor dem 
Drehzahlmaximum. Daher macht es sehr wenig Sinn, die Leistung eines 
KFZ-Motors bei 1000 oder 1500 U/min zu messen - außer man möchte ihn 
gezielt bei so niedriger Drehzahl betreiben und nimmt die 
Leistungseinbußen in Kauf.

Bei Leistungsprüfständen für KFZ wird in einem vollen 
Beschleunigungszyklus gemessen, wobei der Motor voll ausgedreht wird. 
Ergebnis ist ein Diagramm, aus dem Leistung bei Drehzahl abgelesen 
werden kann.

Schiffsantriebe z.B. sind auf sehr niedrige Drehzahlen für den direkten 
Antrieb der Schraube ausgelegt. 100.000 PS bei 100 U/min. Dafür 
erreichen sie niemals das Drehzahlband von nutzbaren 600..9000 U/min 
eines KFZ-Motors.

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