Forum: FPGA, VHDL & Co. Suche nach FPGA-Dev-Board für Studenten


von Ratte S. (fpganoob)


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Hallo ich möchte mich bei euch nach einem entsprechendem Board 
erkundigen welches ich als Einsteigerboard aber mit möglichst großem 
bzw. daher vielfacher Verwendbarkeit erstehen möchte.

Ich hab mir auch schon ein paar Beispiele angesehen wie z.B. das von 
Digilent aufgeführte Nexys4DDR oder das Atlys Board welches auch schon 
ziemlich an die Grenzen meines Budgets geht.Außerdem weiß ich noch nicht 
ob vielleicht auch ein K

Weiter hab ich auch bei der Konkurrenz im Forum das Altera DE2-115 
Development and Education Board für etwas weniger zum akademischen Preis 
gefunden.

Meiner Meinung nach ist dieses wahrscheinlich das Umfangreichste Board.

Ich bin mir aber auch noch nicht im klaren welchen Einsatzzweck ich 
verfolgen möchte.

Als nächsten Ansatz hab ich auch noch was zum Atlys2 Board gesehen und 
möchte mich erkundigen ob und wann dieses erhältlich wäre und/oder ob es 
sich überhaupt von meinem Standpunkt aus lohnt zu warten.

Da ich eine Netzwerkschnittstelle haben möchte, fallen die ZTEX-Boards 
leider raus.

Mit China-Ware konnte ich bisher auch schon die ersten Erfahrungen 
sammeln sodass ich lieber bei fortgeschrittenen FPGA-Elektronikern um 
einen Ratschlag bitte.

Ich bin auch gerne offen für eure Vorschläge und möchte wenn möglich 
auch eure Erfahrungen in die Entscheidung eines Kaufs einfließen lassen.
Vielleicht kann mir auch der Ein oder Andere mitteilen wie er/sie sich 
dem Thema FPGA und den zugehörigen Beschreibungssprachen genährt hat.

Vielen Dank für eure Antworten

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Das Board ist zwar schon weg aber in diesem Thread wurde viel zu 
FPGA-Boards für Einsteiger diskutiert:
Beitrag "[V] Xilinx Spartan 3E Starter Kit + Breadboard"

MfG,

von Ratte S. (fpganoob)


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Danke erstmal für die Antwort.
Als erstes hab ich gedacht, was soll ich mit einem so alten Chip 
anfangen, aber ich wurde eines besseren belehrt.
Vor allem wegen der Beispiele.

Muss aber dennoch sagen, das ich vielleicht gerade wegen des Alters und 
des Preis skeptisch bin.

Der Thread hat mir dennoch geholfen, da ich definitiv äußerst wenig 
Erfahrung von den Möglichkeiten selbst dieses Boards besitze.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ratte S. schrieb:
> Muss aber dennoch sagen, das ich vielleicht gerade wegen des Alters und
> des Preis skeptisch bin.
Deine Skepsis ist unbegründet. Du wisrt dir das erste Jahr auch an 
diesem "alten" Baustein die Zähne ausbeißen können. Und sogar froh sein, 
dass nicht der allerneueste Schnickschnack mit den schnellsten 
High-Speed-Bausteinen dran und drin ist.

Und wenn du mit so einem "alten" und "kleinen" Board dann fertig bist, 
kannst du
1. es ohne signifikanten Wertverlust weiterverkaufen
und
2. selbst abschätzen, welchen FPGA es danach sein muss.

: Bearbeitet durch Moderator
von Ratte S. (fpganoob)


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Ok, dass wusste ich ehrlich gesagt nicht das bei FPGAs anscheinend nicht 
so ein großer Wertverlust wie in der übrigen Elektronik vorkommt.
Allein für den Schaltungsentwurf ist dann wiederum die Verfügbarkeit für 
den jeweiligen Chip verantwortlich?

Ich denk mal die Einschätzung von dir ist nicht unbegründet da ich 
sozusagen bisher nur Chinaware zur Begutachtung eines FPGAs vor mir 
hatte.

Ist es eigentlich unerheblich ob es ein Spartan-3E ist oder kann es auch 
ein Spartan-3AN Board sein?

Nochmal danke für den Beitrag!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ratte S. schrieb:
> Ist es eigentlich unerheblich ob es ein Spartan-3E ist oder kann es auch
> ein Spartan-3AN Board sein?
Für dich als Anfänger nicht. Es ist letztlich wieder "nur" eine Frage 
der Ressourcen. Der eigentliche Kern (das innere Design und die 
Struktur) des FPGAs bleibt gleich: es ist ein FPGA mit 4-er LUTs. Das 
waren quasi alle FPGAs der letzten Generation, und auch heute im 
Low-Cost-Bereich.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Wichtig ist auch welche Software das Board unterstützt, weil ein 
Grossteil des FPGA-lernens das Lernen der Entwicklungstools ausmacht. Da 
gibt es zum einem zu beachten da nicht alle FPGA's  von den kostenlosen 
tools unterstützt werden. In der Board-Preisklasse bis 200 € sollte das 
aber der Fall sein. Was man ebenfalls beachten sollte das bei Xilinx das 
Tool zum Erzeugen des 32bit Softcore mikroblaze nur bedingt frei ist.

In den Tools für die älteren FPGA-Familien (spartan-6 und  so) kostet es 
extra, frei verfügbar ist nur ein fertig configurierbarer mit 
minimal-Peripherie:

https://www.mikrocontroller.net/articles/Xilinx_Microblaze_MCS_Workflow
Beitrag "xilinx newbie und microblaze"

In den neueren Tools - Vivado ist es dagegen von Anfang an dabei. Vivado 
funktioniert aber nur mit den Serie-7 FPGA's (Artix, Zynq).

Ob Vivado besser geeignet ist als ISE kann ich nicht sagen. Ich hab 
Jahrezehntelang mit ISE gearbeitet und bin reichlich verärgert darüber 
jetzt komplett neue Tools lernen zu müssen. Der Designflow widerspricht 
sich zum teil erheblich.

Ansonsten stimme ich den Aussagen oben:

Lothar M. schrieb:
> Du wisrt dir das erste Jahr auch an
> diesem "alten" Baustein die Zähne ausbeißen können. Und sogar froh sein,
> dass nicht der allerneueste Schnickschnack mit den schnellsten
> High-Speed-Bausteinen dran und drin ist.


voll zu - auch mit den Klassikern wie Spartan-3E wirst du mehrere Monate 
mit Lernen und experimentieren beschäftigt sein.

Wichtig ist, das dein board die Anschlüße drauf hast die du brauchst. 
Zwar kann man an Pmods (2x6 Buchsebneiste bei digilent) einiges selber 
dranlöten, da ist aber bei 50MHz schnell Schluß.

Für mich persönlich ist ein VGA-Anschluß der ideale FPGA-Spielplatz, als 
eingang natürlich noch besser. HDMI geht auch das ist aber schon eine 
High-speed Baustelle wo man besser mit fertigen Beispielen anfängt. 
Deshalb finde ich das Atlys (2 video ein, 2 Video out ?) interessant.

Zwar hat das Zybo auch einen Moni Aus und einen Eingang, davon rate ich 
aber einsteigern wegen des Zynq - Soc ab. Beim Zybo geht viel Peripherie 
über den ARM-Core, da kommt man mit dem FPGA-teil des zynq kaum ran. 
Auch in anderen belangen ist der Zynq grundsätzlich anders zu einem 
normalen FPGA, so das man vom eigentlichen Thema "FPGA-Einstieg" eher 
abgelenkt
wird.

Ein USB-UART sollte auch bei der Peripherie dabei sein, Audio ist auch 
nett für Einstieg. Ein paar Knöpfe und led's sollten auch dabei sein. 
Bei Ethernet muss man aufpassen ob dazu ein (MAC)-Core dabei ist. Da 
verlangt man u.U gern extra Geld und selber schreiben ist 
Fortgeschrittenes-Niveau. Ähnlich SD-card, da kommt man ohne 
SoftCore-CPU nicht weit.

Allein vom Preis leiten zu lassen ist bei FPGA-Boards eher falsch, 
einige boards sparen für ein paar Euros quasi alle Anschlüße ein und 
bleiben immer noch über 50€. Beispielsweise das elektor-board. 
Gebrauchte bitcoin mining boards sind auch keine gute Idee da fehtl oft 
schematic und referenzdesigns. Die Learn-boards von Digilent sind da 
schon eine sehr gute Wahl, wenn auch mindestens dreistellig (neu). Bei 
Trenz-electronic schwanken die preise zuweilen im wochenrhythmus da 
lohnt sich beobachten. Bei Ebay und im Markt-Forum gibt es auch oft 
gebraucht-boards, als sehr grobe Richtlinie würde ich 100 € nennen.

Für Altera gab es mal brauchbare boards um die 20€ im Abverkauf von 
Arrow bspw das. LPRP:
Beitrag "ALTERA The Low Power Reference Platform (LPRP) = 19,99€!!"

MfG,

von Mike (Gast)


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Eventuell wäre das relativ neue Arty noch was für dich:

http://digilentinc.com/Products/Detail.cfm?NavPath=2,400,1487&Prod=ARTY

Netzwerk ist vorhanden, ausreichend Speicher ist auch drauf und es ist 
ein nicht zu kleines Artix-7 FPGA verbaut. Damit kannst es mit dem 
aktuellen Xilinx-Tool (Vivado) programmieren. Die Grundausstattung ist 
zwar etwas spartanisch, dafür lässt es sich aber mit Arduino-Shields 
erweitern.

von verwundet (Gast)


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ich finde:
für den privaten Gebrauch sollte man sich erstmal mit der Toolchain 
auseinandersetzen. Ich persönliche finde die von Xilinx grauenhaft. ISE 
war/ist echt schlimm, Vivado hab ich mir nur kurz angesehen, ist aber 
auch nicht recht viel besser.
Mit Quartus komm ich viel besser zurecht. Ich an deiner Stelle würde 
erstmal einen Blick auf die Tools werfen bevor ich mich für einen 
Hersteller entscheide...

von Handwerker (Gast)


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verwundet schrieb:
> Ich persönliche finde die von Xilinx grauenhaft. ISE
> war/ist echt schlimm, Vivado hab ich mir nur kurz angesehen, ist aber
> auch nicht recht viel besser.

Mit Vivado hat Xilinx dank tcl und xdc mit Quartus gleichgezogen, was 
ich persönlich für einen Nachteil halte. Quartus bietet nur versteckt 
Möglichkeiten händisch einzugreifen, man ist der automatischen 
Optimierung/Flow regelrecht hilflos ausgesetzt. ISE lässt sich wunderbar 
mit makefile automatisieren und wiederholbar archivieren, jetzt kommt 
man nur noch schwer um die GUI drumherum und ist ca. drei mal langsamer.

von genervt (Gast)


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Noch ein Vorschlag, das Bemicro-MAX10 Kit (Altera MAX10) für gerade mal 
30$

https://www.arrow.com/en/products/bemicromax10/arrow-development-tools#page-1

http://www.alterawiki.com/wiki/BeMicro_Max_10

Da ist zwar wenig drauf, aber mit dem Max 10 kann man schon ein paar 
nette Sachen machen (NIOS passt auch rein) und für den Preis ist das 
geschenkt.

Kommt halt auf die persönlichen Vorzüge an.

von verwundet (Gast)


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Handwerker schrieb:
> verwundet schrieb:
>> Ich persönliche finde die von Xilinx grauenhaft. ISE
>> war/ist echt schlimm, Vivado hab ich mir nur kurz angesehen, ist aber
>> auch nicht recht viel besser.
>
> Mit Vivado hat Xilinx dank tcl und xdc mit Quartus gleichgezogen, was
> ich persönlich für einen Nachteil halte. Quartus bietet nur versteckt
> Möglichkeiten händisch einzugreifen, man ist der automatischen
> Optimierung/Flow regelrecht hilflos ausgesetzt. ISE lässt sich wunderbar
> mit makefile automatisieren und wiederholbar archivieren, jetzt kommt
> man nur noch schwer um die GUI drumherum und ist ca. drei mal langsamer.

kann ich nicht genau nachvollziehen auf was du das beziehst?
Ich hatte nicht das Gefühl das ich bei Quartus nicht auch an den files 
selber rumoperieren konnte.
Klar manche Sachen sind einfach anders, aber das würd ich jetzt nicht 
direkt als Nachteil bezeichnen. Es ist halt einfach anders.

von Ale (Gast)


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Ich habe hier noch runliegen eine "Spartan 3 E Starter board" mit einem 
Spartan3E-500 drauf.

von Alexx (Gast)


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Hallo!
Ich bin in einer ähnlichen Situation: Embedded Systems Master Student 
und möchte mein FPGA Wissen vertiefen!
Ich hätte mir das ZYBO rausgesucht, aber ich dachte mir schon das das zu 
sehr auf den ARM aufbaut...oder kann ich den FPGA Teil auch einzeln 
nutzen und es wie das Spartan 3 Dev board das wir in der Uni genutzt 
haben mit der Peripherie verbinden und den ARM Core erstmal ignorieren?
Oder ist der ZYNQ eher ein Prozessor mit konfigurierbarer Peripherie? 
(Also so wie ein Cypress PSoc, aber halt FPGA statt fixen blöcken).

Sollte ich da eher zum Arty Board greifen? oder gar das vom ersteller 
genannte Nexys 4 DDR (die Peripherie ist schon toll :/)
(ich würde gerne mit Vivado lernen).

Danke für eure Hilfe!

von Ratte S. (fpganoob)


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Ale schrieb:
> Ich habe hier noch runliegen eine "Spartan 3 E Starter board" mit einem
> Spartan3E-500 drauf.

Noch zu haben und wenn ja zu welchem Preis?

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