Hallo, für ein ehrenamtliches Projekt sollen rund 3000 LEDs zu einem Display verlötet werden. Das Display zeigt einen Elefanten in Lebensgröße, wobei Teile des Bildes animiert werden können (so soll es in etwa aussehen: http://www.felix-licht.de/Elefanten/Leuchten_fuer_Elefanten Das Display soll an öffentlichen Stellen auf die Ausrottung der Elefanten aufmerksam machen. Jeder einzelne der 3000 Leuchtpunkte steht für eine ganze Elefantenherde, die im Jahr 2015 ausgelöscht worden ist). Träger des Displays sind drei Lochrasterplatten aus Aluminium (Al 99,5) mit je 1m x 2m Kantenlänge. Acht LEDs werden jeweils in Reihe geschaltet und hängen an 24V mit einem Low-Side-Schalter gegen GND, der zugleich eine 10mA-Stromsenke bildet. LEDs und Schalter werden auf schmale Kupferbahnen aufgelötet, die zuvor aus Kupferfolien zugeschnitten und auf den Alu-Träger aufgeklebt wurden. Zwischen den Kupferbahnen und der Alu-Platte muss natürlich eine Isolierung. Leider werden die Lochrasterplatten nicht in einer eloxierten Variante angeboten, was wegen der isolierenden Eloxalschicht ideal wäre. Mein Versuch, die blanke, leitende Alu-Oberfläche mit Polyurethan zu isolieren, ist gescheitert. Man müsste zu viele Schichen auftragen, außerdem löst sich nach einer gewissen Zeit das Polyurethan vom Aluminium. Im Augenblick behelfe ich mir mit einem Isolierband zwischen Alu und Kupfer, allerdings ist der Arbeitsaufwand beträchtlich, und das Isolierband droht beim Auflöten der Bauteile zu schmelzen. Hat jemand einen praktischen Tipp, wie man die Alu-Oberfläche auf andere Weise isolieren kann? Danke schon mal sehr. Christian
Garantiert nicht schmelzendes Isolierband gibts als "Kapton Tape" bei ebay in verschiedenen Breiten.
Christian schrieb: > Leider werden die Lochrasterplatten nicht in einer > eloxierten Variante angeboten, Dann lass sie doch nachträglich eloxieren. Es gibt jede Menge Firmen, die damit Ihr Geld verdienen.
gibt es einen Grund, warum einsetig beschichtetes Leiterplattenmaterial in Streifen gesägt, nicht verwendbar ist?
Georg A. schrieb: > Garantiert nicht schmelzendes Isolierband gibts als "Kapton Tape" bei > ebay in verschiedenen Breiten. hab ich ganuso gemacht, läuft immernoch täglich. Beitrag "Re: berechnung temperaturanstieg bei beheizter metallplatte"
Selber eloxieren fällt bei den Dimensionen sicher flach. Abgesehen davon würde ich nicht mal der industriell hergestellten Eloxalschicht vertrauen. Beim kleinsten Defekt hast du einen Kurzschluss. Das mit dem Isolierband hätte ich auch empfohlen, allerdings würde ich Kapton (Polyimid) nehmen. Das hält auch die Temperaturen beim Löten aus. Alternativ könnte man großformatigere Polyimidfolie z.B. mit Sprühkleber befestigen. Lackieren? Da würde ich statt PU (vermute einkomponentig?) ein 2K Epoxy Dünnschichtharz / Topcoat nehmen. Das könnte sogar die Temperatur beim Löten vertragen.
Vielen Dank für die wertvollen Tipps! Ich habe auch schon selber eloxiert, aber natürlich nur kleine Platten. Ich werde mich nach Firmen umsehen, die das anbieten, auch das Kapton Tape, Polyimidfolie und der Zweikomponenten Epoxy sind gute Hinweise, denen ich nachgehe! (Ich habe tatsächlich den Einkomponenten-Spray "Urethan" von Kontakt Chemie verwendet) An einseitig beschichtetes Leiterplattenmaterial habe ich auch schon gedacht, nur fürchte ich, dass der Aufwand noch sehr viel größer wird, weil man wegen der nicht gleichmäßig verteilten LEDs und wegen der animierten Felder unterschiedliche Layouts braucht und individuell ätzen muss.
Christian schrieb: > Hat jemand einen praktischen Tipp, wie man die Alu-Oberfläche auf andere > Weise isolieren kann? Pulverbeschichten wäre auch eine Möglichkeit, das macht das Lochblech dann auch dauerhaft wetterfest. Sollte zwischen 50 und 100€ für eine Platte kosten. Kurzfristig hält der eingebrannte Pulverlack durchaus 200° und mehr aus, sollte die Löterei also vertragen.
rmu schrieb:
> Pulverbeschichten wäre auch eine Möglichkeit
werde ich auch recherchieren, danke!
Christian schrieb: > Hat jemand einen praktischen Tipp, Vergiss die Konstruktion. 3000 LEDs mit 6000 Anschlüssen zu verlöten macht keinen Spass, und du hast ständig irgendwo einen Fehler oder Kontaktproblem. Bau das Display aus fertigen WS2812 Strips mit 30 LED/Meter auf, und zwar gleich ganz rechteckig. Keine Treiber, den Strip am einfachsten kopfüber von hinten auf eine halbtransparente Plexiglasplatte kleben, viele Strips im 33mm Abstand. Keine Löcher bohren, und nach der Aktion, wenn die Elefanten ausgestorben sind, war die Investition wenigstens weiterverwendbar, für Pottwale oder wasweissich. Oder gleich ein fertiges 2m x 3m Matrixdisplay nehmen.
Michael B. schrieb: > > [...] 2m x 3m Matrixdisplay [...] Kann es sein, dass du noch nie einen (erwachsenen) Elefanten gesehen hast?
Christian schrieb: > Zwischen den Kupferbahnen und der Alu-Platte muss natürlich eine > Isolierung. Es gibt doch Klebefolien. ironischerweise (für dieses Thema) hat sich hier dafür die Bezeichnung Elefantenhaut durchgesetzt LOL Also diese Folien zum Einschlagen von Büchern. Es gibt aber auch stabileres, z.B. diese Folie (ist das PET?), die man unter den Netzteil-Platinen in PC-Netzteilen findet. Aber jetzt muss man natürlich auch noch wissen, wo das Ding denn stehen soll. wegen Klimaeinflüssen und so. Afrika? Nachts -10°C und am Tag +45° im Schatten und +100° in der Sonne? UND: _Wo: das Teil denn gebaut wird. In einem afrikanischen Dorf vielleicht? Wo man wieder einmal überhaupt nix zur Verfügung hat? Mir sind in Foren schon des öfteren Leute Über den "Weg" gelaufen, die hochtrabende Konstrukte entwerfen wollen, das dann auch noch Entwicklungshilfe nennen. Bis sich dann nach einiger Diskussion heraus stellt, das man das überhaupt mangels Masse, mangels techn. Gegebenheiten vor Ort nicht realisieren kann. also: wie hammer's denn?
Christian schrieb: > was wegen der isolierenden Eloxalschicht > ideal wäre. Mein Versuch, die blanke, leitende Alu-Oberfläche mit > Polyurethan zu isolieren, ist gescheitert. Farbe ist keine Isolierung. 1mm dickes Plexiglas von der Rolle aus dem Baumarkt wäre eine erste, preisgünstige Idee. Christian schrieb: > rund 3000 LEDs > Das Display soll an öffentlichen Stellen 1.Hoffentlich nicht auf der Straße wo es nass und schutzig ist? 2.Es gibt auch Lichtleiter. 3.Reicht das Licht?
John D. schrieb: > Michael B. schrieb: >> >> [...] 2m x 3m Matrixdisplay [...] > > Kann es sein, dass du noch nie einen (erwachsenen) Elefanten gesehen > hast? Wieso? Das Display soll doch nur Geld einwerben.
Es gibt auch Sprühfolie aus dem KfZ-Bereich. Je nachdem ob die Löcher schon drin sind oder nicht kann es das ganze erheblich vereinfachen wenn man die Löcher nicht nochmal ausstanzen muss. So teuer ist die gar nicht mal und die Schichtstärke reicht für eine Isolierung sicher aus. Davon ab ist die recht unkompliziert zu kriegen. Such mal nach Follatec.
Vielleicht das nehmen was man auch für Platinen benutzt? Pertinax - gibts in Platten ab 0,3 mm. Bei eBay finde ich auf die Schnelle 0,5 mm starke 500 mm x 1050 mm für 11,90€.
John D. schrieb: > Michael B. schrieb: >> >> [...] 2m x 3m Matrixdisplay [...] > > Kann es sein, dass du noch nie einen (erwachsenen) Elefanten gesehen > hast? Ich habe wenigstens Christian seinen Beitrag mit den Grössenagaben gelesen, du nicht, meinst aber hier rumpoltern zu können.
Christian schrieb: > für ein ehrenamtliches Projekt sollen rund 3000 LEDs zu einem Display > verlötet werden. Das Display zeigt einen Elefanten in Lebensgröße, wobei > Teile des Bildes animiert werden können Nobles Vorhaben. :) Warum willst Du denn die Al-Platte überhaupt isolieren? Du könntest die doch (besser) als Leiterplatte verwenden. Z.B. als (-)-Platte für alle LED's. Welche Stärke hat das Al-Blech?
3000 LEDs zu je 12er-Reihen heisst immer noch 375 Kontakte zum Alu hinzukriegen. durchbohren und nieten? Lötfähige Blechstreifen an den nötigen Stellen anbringen, im einfachsten Fall Weissblech aus Konservendosen? und jetzt mal anders gedacht: könnte da nicht ein Beamer eine praktikablere Alternative sein?
Kapton Klebeband ist eine bewährte Isolierung. Wenn du was stabileres brauchst nähe paar Bettlaken zusammen und kippe 2 Komponenten Harz nach dem bespannen drüber. ( Streichen ist wohl besser )
Toll was du da machst! Ich habe noch eine alternative. Nimm eine Spahnplatte aus dem Baumarkt als Grundlage die ist nicht zu dick ist nicht so schwer was den transport erleichtert und die löcher kannst du ja vom Baumarkt direkt bohren lassen. Die kannst du einfach schön Schwarz anmahlen, was auch einen besseren Kontrast zu den LED's gibt. Das Problem mit der Isolation hat sich ebenfalls erledigt und für die Alu Platten... jaa da findest du bestimmt jemand der die Abkauft ihrgend ne Metallbauerfirma oder ein Hobbybastler in diener nähe da must du halt ein Inserat aufgeben. Gruss ElektroFloh
Michael B. schrieb: > Bau das Display aus fertigen WS2812 Strips mit 30 LED/Meter auf, und > zwar gleich ganz rechteckig. Guter Vorschlag. Das würde schnell gehen. Ist eine Überlegung wert. Allerdings habe ich keine Erfahrung mit WS2812, ich weiß nicht, wie gut das Protokoll bei 3000 bzw. 6534 LEDs (für ein rechteckiges Display) noch funktioniert. Am Ende stellt sich das als vielleicht nicht tauglich heraus. Bei 5V Versorgungsspannung summieren sich die Ströme für die RGB-LEDs auch beträchtlich auf (bei voller Helligkeit 180 A für 3000 bzw. 392 A für 6534 LEDs, das geht natürlich nicht, da wird man also für jeden oder jeden zweiten der 66 Streifen ein eigenes Netzteil brauchen...). John D. schrieb: > Kann es sein, dass du noch nie einen (erwachsenen) Elefanten gesehen > hast? Ich glaube jeder weiß, dass ein erwachsener Elefant höher als zwei Meter ist. Es ist halt ein nicht ausgewachsener Elefant. oszi40 schrieb: > Farbe ist keine Isolierung. Urethan 71 ist keine Farbe, sondern ein Isolierlack für Platinen, laut Datenblatt angeblich auch für Metalle geeignet. > 1.Hoffentlich nicht auf der Straße wo es nass und schutzig ist? Am Ende muss alles gegen Nässe und Schmutz geschützt sein. Bernd schrieb: > Wieso? Das Display soll doch nur Geld einwerben. Geld einwerben ist kein primäres Ziel. arme sau schrieb: > Es gibt auch Sprühfolie aus dem KfZ-Bereich Sie müsste halt dauerhaft halten, 100% isolieren und Löttemperaturen aushalten... L. H. schrieb: > Warum willst Du denn die Al-Platte überhaupt isolieren? > Du könntest die doch (besser) als Leiterplatte verwenden. Bis auf den GND-Anschluss des Low-Side-Schalters müssen alle anderen Kontakte isoliert sein. Am Ende wird man die Alu-Platten auf GND legen, aber damit wird man keine Vereinfachung der Schaltung bekommen. J-A von der H. schrieb: > 3000 LEDs zu je 12er-Reihen heisst immer noch 375 Kontakte zum Alu > hinzukriegen. genau, das soll vermieden werden (für die Achter-Reihen). Bloß nichts bohren oder nieten, macht alles nur noch komplizierter. Jojo S. schrieb: > Vielleicht das nehmen was man auch für Platinen benutzt? Pertinax - > gibts in Platten ab 0,3 mm. stimmt, wäre eine Alternative zu Aluminium gewesen. ElektroFloh schrieb: > Nimm eine Spahnplatte aus dem Baumarkt als Grundlage auch gute Idee, vor allem was Kosten und Gewicht betrifft. Aber darauf ließen sich die Kupferbahnen vermutlich sehr schlecht verkleben. Und was ist, wenn's nass wird... Dog G. schrieb: > Wenn du was stabileres brauchst nähe paar Bettlaken zusammen und kippe 2 > Komponenten Harz nach dem bespannen drüber. ( Streichen ist wohl besser > ) beim nächsten Projekt ;-) Für die eine Lochrasterplatte, mit der ich schon begonnen habe, habe ich Kapton-Klebeband bestellt (kostet bei eBay erschreckend wenig). Nach meinen heutigen Recherchen kostet die Harteloxierung (für eine 20-30um dicken Eloxalschicht) für die beiden anderen Platten tatsächlich nur 150 Euro. Danke für die wirklich inspirierenden Inputs! LG Christian
Jaa wenn die Spanplatte nasswird. Da könnte man zu guter letzt einen Schutzlack auf die ganze Platte Pinseln eine die auch bei Gartenhütten aus Holz verwendet wird die ist Wasserabweisend. Die findest du ebenfalls im Baumarkt und wird auch nicht all zu viel kosten. (Mit schwarzer Lakierung und Schutzlack bist du noch keine 150Euro los.) 4 bis 5 Jahre Wind und Wetter sollte das wens ordentlich gemacht ist schon aushalten. (Achte darauf das die Löcher für die LED's dan genug gross sind das die LED's nach dem Lakieren immer noch gut hineinpassen!!!) Mit ner Schwarz eloxierten Platte sieht das natürlich auch aus der Nähe etwas professioneler aus. Würde mich über ein Bild des Endproduktes sehr freuen =) Gruss ElektroFloh
Und wenn die LEDs in eine Styroporplatte gesteckt werden (als Halterung) und danach von vorne mit einem Trennmittel (Mehl o.ä.) bestreut werden und mit Epoxid vergossen werden? Dann sind die LEDs gleich richtig fest und das Isolierungsproblem hast du auch nicht mehr.
Christian schrieb: >> gibts in Platten ab 0,3 mm. > stimmt, wäre eine Alternative zu Aluminium gewesen. ich hatte gedacht das zusätzlich aufs Alu zu kleben, deshalb auch nur eine sehr dünne Platte. Wenn die Alu Platten schon gebohrt sind ist das nochmal bohren natürlich eine Sch**ss arbeit.
ElektroFloh schrieb: > die löcher kannst du ja vom Baumarkt direkt bohren lassen. Du kennst Baumärkte nur vom Hörensagen ? ElektroFloh schrieb: > eine Spahnplatte ... die ist nicht zu dick ist nicht so schwer Du hast in deinem Leben noch nie eine Spanplatte getragen ? Christian schrieb: > ich weiß nicht, wie gut das Protokoll bei 3000 bzw. 6534 LEDs > (für ein rechteckiges Display) noch funktioniert. Gut. Mit WS2813 werden ganze Videoleinwände gebaut. Man macht nicht 1 Reihe, sondern meist 16 Reihen, damit sie nicht zu lang werden. Takt ist für alle parallel, Daten kommen aus einzelnen PortPins. > Bei 5V Versorgungsspannung summieren sich die Ströme für die > RGB-LEDs auch beträchtlich auf (bei voller Helligkeit 180 A für 3000 > bzw. 392 A für 6534 LEDs, das geht natürlich nicht, da wird man also für > jeden oder jeden zweiten der 66 Streifen ein eigenes Netzteil > brauchen...). Jede identische Anzahl leuchtender LEDs braucht in der Summe gleich viel Strom. Ob du nun also deine 3000 Einzel-LEDs hast, oder 3000 weisse und blaue LEDs der WS2812 leuchten lässt, der Strombedarf ist gleich. Klar, ein Netzteil für 3000 LED-Chips (60A) kann nicht alle 6534 Leuchetn lassen.
Brauchst Du denn über haupt Lichteffekte wie mit den ws2812ern? Ansonsten könnte man was in Richtung Lichtfasern überlegen. Da braucht man diese Pmma Fasern und ein paar starke Lichtquellen.
Oliver S. schrieb: > Brauchst Du denn über haupt Lichteffekte Teile des Bildes sollen animiert werden, wie in dem Link ganz oben zu sehen. Ansonsten wären die Lichtfasern eine gute Idee... Danke auch ElektroFloh, Korbinian und Jojo, das sind coole Ideen mit Pertinax, der Spanplatte und dem Styropor mit Mehl. Muss man alles mal ausprobieren. Jetzt habe ich aber schon die Aluplatten in Form einer Lochrasterplatte. Deren Stege dienen nur zum Halten der LEDs. Tragen können die Platten die ganze Konstruktion nicht, dafür braucht es noch einen Rahmen, der idealerweise so gestaltet ist, dass man das gesamte Display wie ein Triptychon zusammenklappen kann. Durch die Verwendung der leichten Materialien soll alles nicht schwerer als 20 kg werden, wodurch das Display transportabel und tragbar bleibt. Wegen des Begriffes "Lochrasterplatte" gab es vielleicht ein Missverständnis. Die Löcher sind nur dazu da, das Gewicht zu reduzieren, nicht aber um LEDs durchzustecken, da ich keine bedrahteten verwende, sondern SMD-Teile. Ich habe mal zwei Fotos von den ersten 160 verlöteten LEDs angehängt, um sich eine Vorstellung davon zu machen. Für jeweils acht LEDs ist ein Konstantstromtreiber verlötet, ein SOT26-Bauteil, bei dem zuvor zwei Beinchen abgebrochen werden müssen, weil ich deren Funktion nicht brauche und sie nur im Weg wären. Zusammen mit dem Verkleben der Isolierung und der Kupferbahnen ist das alles recht mühsam, ich komme mir vor wie ein Teppichknüpfer. Mit der inzwischen eingetroffenen Polyimid-Folie / Kaptonband klappt die Isolierung perfekt. Michael B. schrieb: > Jede identische Anzahl leuchtender LEDs braucht in der Summe gleich viel > Strom. Ob du nun also deine 3000 Einzel-LEDs hast, oder 3000 weisse und > blaue LEDs der WS2812 leuchten lässt, der Strombedarf ist gleich. Nun, nur die Leistung der LED-Gruppen ist gleich, ansonsten hängen die Ströme und Spannungen von der Art der Gruppierung ab, bei Reihenschaltung summieren sich die Spannungen, die Ströme bleiben gleich, bei Parallelschaltung wie bei den WS2812-Ketten ist es umgekehrt, wobei letztere energetisch ungleich ungünstiger ist, weil jeder RGB-Kanal mit einer eigenen (verlustbehafteten) Konstantstromquelle versehen ist. Hinzu kommen noch die Verluste durch die dann notwendigen Spannungswandler, die reihenweise (wörtlich zu nehmen) verschaltet werden müssen, weil sich sonst die Ströme zu stark aufsummieren. Daher gibt es auch ein Argument gegen das Display mittels WS2812, so verführerisch der Vorschlag auch ist (und ich werde eines Tages bereuen, ihn nicht angenommen zu haben). Laut Datenblatt fließen durch jeden der drei RGB-Kanäle 20 mA bei einer Versorgungsspannung von 5 V. Bei 3000 Leuchtpunkten ergibt sich ein Strom von 180 A. Bei einem angenommenen Wirkungsgrad von 90% für die notwendigen Schaltregler liegt die Primärleistung bei 1000 W. Bei den laut Datenblatt zugrunde liegenden Spannungsabfällen an den Leuchtdioden (2.0 V, 3.1 V, 3.3 V für RGB) fließt mit 500 W nur die Hälfte der Leistung in die Dioden selbst. Das Display zieht also 1 kW bei einem Wirkungsgrad der Schaltung von 50% (ohne die zusätzlichen Leitungsverluste zu berücksichtigen). Bei einem rechteckigen Display mit 66*99 Bildpunkten würde die Primärleistung sogar rund 2,2 kW betragen. In der Variante mit acht weißen LEDs in Reihe liegt bei 3000 Bildpunkten die Primärleistung bei 100 W. Die Verlustleistung kommt nur durch die Kollektorspannung und die Basisströme bzw. Eingangsströme der 375 LED-Treiber zustande. Es ergibt sich rechnerisch ein Wirkungsgrad der Schaltung von 87%. Das Display lässt sich auf diese Weise mobil ohne Netzanschluss mit zwei Autobatterien betreiben, die die ganze Nacht halten. Das WS2812-Display wäre zwar wesentlich heller. Die LEDs, die ich verwende, emittieren aber bei 10,7 mA mit 4,5 lm pro LED für ein Display ausreichend Licht.
Wollte noch kurz vom Abschluss des Projektes berichten. Mit dem Kapton Tape hat die Isolierung und Verlötung der LEDs darauf wunderbar funktioniert. Die beiden anderen Alu-Platten habe ich harteloxieren lassen. Die Eloxalschicht ist mit 30µm so dick und stabil, dass es an keiner Stelle zu einem Kratzer kam, der einen Kurzschluss mit einer der Leiterbahnen verursacht hätte. Am letzten Donnerstag hatte der Lichtelefant in der Münchner Fußgängerzone Premiere (siehe die angehängten Bild-Dateien). Aufgrund der Lochrasterplatten ist das Display transparent. Der Elefant erscheint quasi aus dem Nichts. Mehr Bilder gibt es hier: http://graueriesen.jimdo.com/elefanten-elephants-aktionen-actions/elefanten-demo-in-m%C3%BCnchen-2016/?logout=1 Die Animation des Elefanten sieht etwa so aus wie in der ganz oben verlinkten Datei. Die Träne muss allerdings noch programmiert werden. Es gab zwei Fernsehberichte und einen Zeitungsartikel über das Projekt ("Beeindruckendes Mammutwerk" googlen). Nochmals danke für Eure Tipps. Christian
Das habt ihr richtig Klasse hinbekommen. Mein Kompliment für eure tolle Arbeit. Kannst du noch eine Großaufnahme von der Rückseite machen?
Das Display ist abgebaut. Ich kann nur ein Foto nehmen, das schon gemacht worden ist, hier eines vom Ende der Veranstaltung. Die Rückseite ist unspektakulär (unten steht eine Kabeltrommel). Es befinden sich keine elektronischen Bauteile auf der Rückseite der Platten. Die Vorderseite ist mit Makrolonplatten geschützt. An diesen wird zum geringen Teil das Licht nach hinten gespiegelt, weshalb der Elefant auch etwas nach hinten leuchtet.
Ich dachte eher an eine Großaufnahme der Rückseite. Ich würde gerne sehen, wie ihr das technisch mit der Leitungsführung und der Ansteuerung umgesetzt habt. https://www.mikrocontroller.net/attachment/283423/LEDs_nackt.jpg Das sieht auf jeden Fall richtig professionell aus.
Die Steuerleitungen laufen hinten verdeckt zusammen und münden in ein Kabel mit D-SUB-Stecker. Der wird in ein Steuerkästchen mit einem ATmega88 gesteckt.
Zum Schluss noch eine Werbung für die Make Munich 2017: Nach einigen Außeneinsätzen wird der Lichtelefant am Stand 1 der Messe zu sehen sein, die am kommenden Wochenende in München in der Zenith-Halle stattfinden wird. Ein Besuch lohnt sich, 124 Aussteller, 44 Vorträge, über 70 Workshops. Professionelle Aussteller und viele Daniel Düsentriebs zeigen ein buntes Kaleidoskop an Erfindungen. www.make-munich.de
Christian schrieb: > Professionelle Aussteller eine MAKER Fair hatte ehedem einen Flohmarktcharakter. jetzt wirds also auch vom professionellen Handel unterwandert?
wir wollen nicht den Elefanten sehen, sondern die Umsetzung im technischen Sinn. Es wurden reichleich Hinweise zur Umsetzung gegeben und nun interessiert es die Leute natürlich, was wie davon eingeflossen ist. Nasonsten ganz gut geworden, Plexiglas über allem (sieht auf den Bildern so aus)? Konstantstromquelle ist für dich "nur" ein kleines SOT26(?) Gehäuse, bei uns hier im Forum ist das in der Regel ein BCR40x. Die abgebrochenene Beinchen hätte ich mir zB gern mal angesehen. Beim nächsten Projekt machst Du Dir µC-Modulplatinen mit 16x16 LEDs. Die kann man günstig fertigen lassen. Auch mit kompliziertem Layout und "ätzen". Du musst Die Platine ja nicht mitm Edding zeichnen. Das machen andere für dich.... So hast Du das Geld in Harteloxat investiert. --- Sieht aber schon gut aus, was ihr da gemacht habt. StromTuner
letztlich führen verschiedene Wege zum Ziel. Ich bin bei dem einmal eingeschlagenen geblieben. Der Clou an dem Ganzen ist die Transparenz des Displays. Schwer das auf andere Weise hinzukriegen. Den Tipp, den ich hier im Forum mitgenommen habe, war der mit der Polyimidfolie. Ja, BCR421. Mehr Angaben: lichtelefant.de/technik
Stromtuner schrieb: > Beim nächsten Projekt machst Du Dir µC-Modulplatinen mit 16x16 LEDs. Die > kann man günstig fertigen lassen In chinesischen Einkaufszentren sind ganze Gebäude mit solchen Modulen bestückt, auf denen Videofilme laufen, die Paneele werden wohl in Millionenstückzahlen produziert. Im Bild die Überdachung einer Einkaufsstrasse, Grössenordnung Fussballfeld. Georg
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