Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spartan 3 XC3S400


von Gustav G. (gustavgggg)


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Ich überarbeite gerade eine Schaltung mit einem Spartan 3 und frage mich 
wie präzise die Angaben aus dem Power Analyzer sind. Das Design ist 
tatsächlich zu 90% ausgelastet und die Maximale Frequenz im FPGA beträgt 
60MHz. Im Moment sind 3 DCDC Konverter für jeweils 3.3V, 2.5V und 1.2V 
vorhanden. Ich überlege ob man 2.5V und 1.2V nicht besser aus den 3.3V 
per LDO generiert. Hat damit jemand Erfahrung?

von DSGV-Violator (Gast)


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BTW, das bessere Unterforum für FPGA-Schaltungsfragen ist das 
FPGA-Unterforum: https://www.mikrocontroller.net/forum/fpga-vhdl-cpld

Gustav G. schrieb:
> Im Moment sind 3 DCDC Konverter für jeweils 3.3V, 2.5V und 1.2V

Die puren Spannungslevel sagen wenig, kennen muß man deren Verwendung im 
FPGA. Drück dir mal das Datenblatt/Appnote vor die Pupillen!

http://uglyduck.vajn.icu/PDF/Xilinx/Spartan3/appnotes/xapp623.pdf

*Die 3v3 sollten die Unkritischsten sein, das ist wohl die Bank-IO 
Versorgung.
*Die 1V2 sind wohl die Corespannung es FPGA, die muss konstant bleiben, 
deren Wert geht in die Berechnung v. f_max ein (?) . Isse falsch drohen 
schwer findbare timing-Verletzungen.
*Die 2V5 gilt bei manchen als krititischste, weil an der nicht nur das 
JTAG-Interface sondern auch die DLL'S und die BRAM's hängen.

Xilinx hat viele tolle Appnotes dazu verfasst, die sollte man unbedingt 
lesen und verstehen, aber nicht wie der Splittergruppen-Mitläufer seine 
in Granit gehämmerte Parteidoktrin sklavisch erfüllen. Man kann auch ein 
paar Caps weglassen.

* Beitrag "Abblockkondensatoren beim FPGA"

* Beitrag "FPGA Decoupling"

* 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Stromversorgung_f%C3%BCr_FPGAs

> Power Analyzer
IMHO ein simples Abschätztool für ein worst case scenario.

Ach ja, beachte das Power-On sequencing, wegen Ignoranz haben manche 
Lesemuffel sich mit dem Power-On Surge Teile der Schaltung gegrillt: 
UG331 p.475

Man kann natürlich auch bei den üblichen Powersupply-Käferbuden nach 
Fertiglösungen Ausschau halten und sich das versiffte Schädelinnere mit 
deren Simulationstools erleuchten lassen. Bspw.: 
https://www.ti.com/product/de-de/TPS75003
FPGA-Design ist halt nichts für Frühchens aus dem Arduino-Kindergarten. 
Folgend ein Zitat aus den referenzierten Appnotes:
1
"Then choose a regulator from a pin-compatible family so the
2
current capability can be adjusted up or down. External power FETs are easy to upgrade. A softstart feature that controls output ramp time is useful.
3
With care, use of overcurrent protection is possible, such as foldback or fuses. In this case, apply V CCAUX no later than VCCINT to avoid the surplus ICCINT current (see “Surplus I CCINT if V CCINT is Applied before V CCAUX ,” page 477). 
4
5
Also be aware that capacitors will be charging at power-on and might draw a significant amount of current for a short time. If necessary, slow the supply voltage ramp to control the charge current. If foldback is not
6
a design requirement, it is best to avoid it, keeping the power supply design simple."

von Gustav G. (gustavgggg)


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DSGV-Violator schrieb:
> Ach ja, beachte das Power-On sequencing, wegen Ignoranz haben manche
> Lesemuffel sich mit dem Power-On Surge Teile der Schaltung gegrillt:
> UG331 p.475

Der Spartan 3 hat keine vorgeschriebene Sequenz. Steht so drin.

von DSGV-Violator (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> Ach ja, beachte das Power-On sequencing, wegen Ignoranz haben manche
>> Lesemuffel sich mit dem Power-On Surge Teile der Schaltung gegrillt:
>> UG331 p.475
>
> Der Spartan 3 hat keine vorgeschriebene Sequenz. Steht so drin.

Lies Seite 477 und verstehe was "Surplus I CCINT current" bedeutet.
Dem FPGA mag es egal sein, in welcher Reihenfolge die Spannungen 
zugeschaltet werde, aber nicht der Powersupply, weil im ungünstigen Fall 
der Strom über die Corespannungrail höher ist als berechnet.

1
If the V CCINT supply is applied before the VCCAUX supply, the FPGA might draw a surplus I CCINT current in addition to the ICCINT quiescent current levels specified in the FPGA datasheets.

Muß kein problem sein, kann aber, check einfach ob deine gewählte 
Powersupply diesen Überstrom ab kann oder nicht. Nicht jede Powersupply 
ist kurzschlussfest. Und Murphy's Gesetz droht immer.

von Gustav G. (gustavgggg)


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DSGV-Violator schrieb:
> Muß kein problem sein, kann aber, check einfach ob deine gewählte
> Powersupply diesen Überstrom ab kann oder nicht. Nicht jede Powersupply
> ist kurzschlussfest. Und Murphy's Gesetz droht immer.

Die sind bei mir Kurzschlussfest.

von DSGV-Violator (Gast)


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Gustav G. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> Muß kein problem sein, kann aber, check einfach ob deine gewählte
>> Powersupply diesen Überstrom ab kann oder nicht. Nicht jede Powersupply
>> ist kurzschlussfest. Und Murphy's Gesetz droht immer.
>
> Die sind bei mir Kurzschlussfest.

Dann schau dir an wie diese Kurzschlussfestigkeit erreicht wird.

https://resources.system-analysis.cadence.com/blog/msa2021-power-supply-overload-protection-using-the-foldback-current-limiting-technique

Wenn es heisst "Fold-back" kann es trotzdem bedeuten, das die 
Überstromabschaltautomatik noch nicht "aktiv" ist. Also
* während des Betriebes Kurzschluss -> Abschaltung,
* gleich beim Einschalten Kurzschluss -> Silvester.

Kann man ja auch mal an ein paar Exemplaren antesten.
Wäre vielleicht auch ne Idee für das geänderte Konzept, lass dir ein 
paar Wandler kommen und bau ne Testschaltung mit Lastwiderständen auf. 
Versuch macht kluch.

von Rick (rick)


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Gustav G. schrieb:
> Ich überarbeite gerade eine Schaltung mit einem Spartan 3 und frage mich
> wie präzise die Angaben aus dem Power Analyzer sind.
D.h. die Schaltung gibt es schon und man könnte da mal nachmessen?
Das was die Power-Software da macht, wird eine (hoffentlich) 
konservative Schätzung sein...

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