Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mythos Dämpfungsfaktor


von Walter (walor)



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Hallo!

Großer Dämpfungsfaktor von Transistorverstärkern wird als ein der 
Hauptvorteile gegenüber Röhrenverstärkern vorgeschoben. Da ich aber was 
anders erleben durfte, griff ich zur Simulation. Das Modell für den 
Lautsprecher habe ich hier entnommen: 
http://tamivox.org/dave/speaker/graphs.html

Den Dämpfungsfaktor konnte ich laut Formel Rspeaker/Rout ändern. Mein 
Fazit: Je kleiner ist der Dämpfungsfaktor, desto besser passt der 
Verlauf des Stromes durch den Lautsprecher zum Soll-Signal.

von Jens G. (jensig)


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Walter schrieb:
> Den Dämpfungsfaktor konnte ich laut Formel Rspeaker/Rout ändern. Mein
> Fazit: Je kleiner ist der Dämpfungsfaktor, desto besser passt der
> Verlauf des Stromes durch den Lautsprecher zum Soll-Signal.

Ja toll, und nur noch 1/1000 Leistung. Dafür macht die Membran, was sie 
will ...

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> Da ich aber was
> anders erleben durfte,

Alternative Fakten...

Und bei deiner Simulation gilt: garbage in, garbage out.

von Heinrich K. (minrich)


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Extra, frisch, neuangemeldeter TO.

von Peter D. (peda)


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Nun, auch gute Röhrenverstärker haben eine starke Gegenkopplung von der 
Sekundärwicklung des Ausgangstrafos zur Kathode der Vorröhre.
Nur in alten AM-Radios hat man darauf verzichtet, um teure Röhren zu 
sparen.

Dynamische Lautsprecher sind auf Spannungsanpassung optimiert, der Strom 
spielt keine Rolle. Der Membranhub ist proportional zur Spannung 
(Gegen-EMK).

von Walter (walor)


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Peter D. schrieb:
> Nun, auch gute Röhrenverstärker haben eine starke Gegenkopplung von der
> Sekundärwicklung des Ausgangstrafos zur Kathode der Vorröhre.
> Nur in alten AM-Radios hat man darauf verzichtet, um teure Röhren zu
> sparen.

Auch moderne Gitarren-Röhrenverstärker dürfen den Ausgangswiderstand von 
ca. 20Ohm haben… Nun ja, wahrscheinlich deswegen, weil sie wohl die 
Nachbauten von den Röhrenverstärkern von damals sind… aber nicht 
umsonst.

> Dynamische Lautsprecher sind auf Spannungsanpassung optimiert, der Strom
> spielt keine Rolle. Der Membranhub ist proportional zur Spannung
> (Gegen-EMK).

Aus meiner Sicht ist dies nur die Theorie. Man nimmt nur einzelne 
Sinus-Welle und ändert ihre Frequenz von 20Hz bis 20kHz. Im realen Leben 
sind es Tausende Wellen, die gleichzeitig auftreten und sich überlagern. 
Auf diese Weise kommt es oft zu heftigen Sprüngen, auch wenn jede 
einzelne Welle fällig harmonisch und harmlos ist. Und gerade diese 
Sprünge kann der Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Walter schrieb:
> Mein Fazit: Je kleiner ist der Dämpfungsfaktor, desto besser passt der
> Verlauf des Stromes durch den Lautsprecher zum Soll-Signal.

Um so beschissener also die Lautsprecherwiedergabe.

Was meinst du  was die "Dellen und Wellen" im Strom bei den Verstärkern 
mit niedrigerem Ausgangswiderstand bedeuten ?

Da wird die Membran aktiv gebremst, damit sie dem Rechteck folgt und 
nicht überschwingt.

Genau das, was Dämpfungsfaktor bedeutet, und warum man ihn haben will.

Aber: da Frequenzweichen ihrerseits einen Widerstand haben, so 2-5 Ohm, 
bringt ein Verstärkerausgangswiderstand unter 0.1 Ohm nur noch marginal 
was. Es sei denn, es ist ein Aktivlautsprecher mit Frequenzweiche vor 
den Amps und direkt gekoppelten Lautsprechern.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Walter schrieb:
> Formel Rspeaker/Rout ändern. Mein Fazit: Je kleiner ist der
> Dämpfungsfaktor, desto besser passt der Verlauf des Stromes

Übrigens das Beispiel mit 200 Ohm ist grosse Daempfung und passte am 
Besten der Stromverlauf. Da ist etwas durcheinander gekommen. Manchmal 
passt das Beispiel nicht zum Modell.

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> Aus meiner Sicht ist dies nur die Theorie. Man nimmt nur einzelne
> Sinus-Welle und ändert ihre Frequenz von 20Hz bis 20kHz. Im realen Leben
> sind es Tausende Wellen, die gleichzeitig auftreten und sich überlagern.
> Auf diese Weise kommt es oft zu heftigen Sprüngen, auch wenn jede
> einzelne Welle fällig harmonisch und harmlos ist. Und gerade diese
> Sprünge kann der Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor nicht.

Crackpot.

von Walter (walor)


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Michael B. schrieb:
>
> Was meinst du  was die "Dellen und Wellen" im Strom bei den Verstärkern
> mit niedrigerem Ausgangswiderstand bedeuten ?
>
> Da wird die Membran aktiv gebremst, damit sie dem Rechteck folgt und
> nicht überschwingt.
>

Ich würde sagen: Bei "Delle" beschleunigt und bei "Welle" gebremst, also 
ganz normales Einschwungsverhalten… und genauso bewegt sich die Membran. 
Rein physikalisch bestimmt den Hub der Strom.

von Walter (walor)


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Dieter D. schrieb:

> Übrigens das Beispiel mit 200 Ohm ist grosse Daempfung und passte am
> Besten der Stromverlauf. Da ist etwas durcheinander gekommen. Manchmal
> passt das Beispiel nicht zum Modell.

Ich vertraue den Machern von LTspice.

von Walter (walor)


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H. H. schrieb:
> Walter schrieb:
>> Aus meiner Sicht ist dies nur die Theorie. Man nimmt nur einzelne
>> Sinus-Welle und ändert ihre Frequenz von 20Hz bis 20kHz. Im realen Leben
>> sind es Tausende Wellen, die gleichzeitig auftreten und sich überlagern.
>> Auf diese Weise kommt es oft zu heftigen Sprüngen, auch wenn jede
>> einzelne Welle fällig harmonisch und harmlos ist. Und gerade diese
>> Sprünge kann der Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor nicht.
>
> Crackpot.

Was Sie als "Müll rein" bezeichnen, gehört übrigens zum 
Standardverfahren beim Testen von Audioverstärkern 
https://www.amplifier.cd/Tutorial/Slew_Rate/Anstiegsgeschwindigkeit.htm 
Allerdings wird dabei rein ohmsche Last angeschlossen. Deswegen fallen 
die Transistorverstärker nie durch.

von H. H. (Gast)


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Crackpot.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

Dieter D. schrieb:
> Übrigens das Beispiel mit 200 Ohm ist grosse Daempfung

Nein, minimale Dämpfung durch den Verstärker.

Walter schrieb:
> Auch moderne Gitarren-Röhrenverstärker dürfen den Ausgangswiderstand von
> ca. 20Ohm haben…

Die Musiker- und Gitarrenverstärker-Welt hat mit HiFi wenig zu tun, denn 
diese Geräte wirken für sich als Musiknstrument oder zumindest 
Klang-Gestalter.

Walter schrieb:
> Und gerade diese
> Sprünge kann der Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor nicht.

Das halte ich für ein ganz freilaufendes Gerücht. Also hier meine 
Schätzelein von HiFi-Verstärkern dürften das alle können, ohne vorher 
üben zu müssen.


Michael B. schrieb:
> Da wird die Membran aktiv gebremst, damit sie dem Rechteck folgt und
> nicht überschwingt.
>
> Genau das, was Dämpfungsfaktor bedeutet, und warum man ihn haben will.

Genau diese Argumentation unterstreiche ich ebenso.


hier gibts noch was zum Lesen darüber, leider in Englisch:
https://www.amplifier.cd/Tutorial/Innenwiderstand/output_resistance.htm

mfg

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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Lautsprecherboxen haben (sehr oft) eine passive Frequenzweiche 
eingebaut.

Dann hat jedes Einzelchassis also (verlustbehaftete) 
Induktivitäten/Kapazitäten vorgeschaltet.
Diese Teile bestimmen dann den Dämpfungsfaktor, weniger der Verstärker
und die Zuleitung.
Ist es dann noch eine Weiche mit 12 dB/Oktave, wie

https://www.lautsprechershop.de/hifi/images/aka_fw.gif

"sieht" der jeweilige Lautsprecher sogar eine besonders grosse Impedanz,
und das ausgerechnet noch im Übergangsgebiet.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Uwe schrieb:
> Diese Teile bestimmen dann den Dämpfungsfaktor, weniger der Verstärker
> und die Zuleitung.

Ja, das stimmt bezüglich des Basslautsprechers tatsächlich. Üblich sind 
Werte von 0,2 Ohm bis über 1 Ohm je nach Aufwand und Kosten der Spule. 
Trotzdem geben Lautsprecher mit z.B. Topfkernspule mit etwa 0,8 Ohm 
Gleichstromwiderstand bei einem Kaufpreis von 1600 DM / Stück etwa knapp 
vor 1990 einen wirklich guten Klang ab, auch wenn der Verstärker da noch 
Faktor 100 besser da steht.

Wer Gigantismus betreiben will, baut als Spule einen riesen Trümmer ein, 
der dann < 0,1 Ohm Gleichstromwiderstand mitbringt als Luftspule. Aber 
die ist groß, schwer und teuer.


Uwe schrieb:
> Lautsprecherboxen haben (sehr oft) eine passive Frequenzweiche
> eingebaut.

Um dies zu vermeiden, wurden früher schon die Aktivboxen erfunden. 
Besser gedämpft als bei diesem Konzept, kann man Lautsprecher nicht 
betreiben.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Walter schrieb:
> Ich vertraue den Machern von LTspice

Laß die Leute da raus!

"A fool with a tool is still a fool"

oder falls dir Englisch nicht liegt:

"Das beste Werkzeug ist ein Tand in eines tumben Toren Hand"

von Walter (walor)


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Christian S. schrieb:
> Hallo,

> Die Musiker- und Gitarrenverstärker-Welt hat mit HiFi wenig zu tun, denn
> diese Geräte wirken für sich als Musiknstrument oder zumindest
> Klang-Gestalter.

Die Musiker handeln nicht nach Hi-Fi-Normen, sondern nach Gehör. Ich 
denke, ein feinhöriger Verstärker-Käufer wird genauso verfahren.


> Das halte ich für ein ganz freilaufendes Gerücht. Also hier meine
> Schätzelein von HiFi-Verstärkern dürften das alle können, ohne vorher
> üben zu müssen.

Ich schlussfolgere aufgrund meiner Simulationen. Dass es ein Gerücht 
gibt, wusste ich nicht… schön zu wissen ;)

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> Ich schlussfolgere aufgrund meiner Simulationen.

Garbage in, garbage out.

von Walter (walor)


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Axel S. schrieb:

> Laß die Leute da raus!
>
> "A fool with a tool is still a fool"
>

LTspice steht für jeden frei zur Verfügung :)

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> LTspice steht für jeden frei zur Verfügung :)

Und Haloperidol ist verschreibungspflichtig.

von Michael B. (laberkopp)


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Walter schrieb:
> Die Musiker handeln nicht nach Hi-Fi-Normen, sondern nach Gehör. Ich
> denke, ein feinhöriger Verstärker-Käufer wird genauso verfahren

Hoffentlich nicht.

Ein HiFi-Verstärker soll kein Effektgerät sein so wie ein 
Gitarrenverstärker, sondern die Musik so wiedergeben  wie sie gedacht 
ist.

Man will nicht mit Gitarrenamp a la Santana alle Musik wie man hört, von 
Stones über Egli bis Mozart, klingen lassen wie Santana.

Jeder HiFi-Verkäufer weiss, dass Ohren lügen, und sich an alles 
gewöhnen. Wer den Ohren traut, bekommt den lautesten Verstärker. Es 
hilft nur messen.

Und weil selbst bei Verstärkern die 20-20k Hz aalglatt und ohne IM 
Verzerrungen wiedergeben noch Defizite gegenüber einer Live-Band haben, 
helfen nur noch ambitioniertere Messmethoden, 5-50k Hz, Gruppenlaufzeit, 
Phasendrehung.

Obwohl heute überwiegend Brüllwürfel verkauft werden "Teufel Soundbar" 
ist noch viel Luft in der Entwicklung guter Anlagen, Vorverzerrung damit 
trotz Defiziten in Boxen und Raum am Ohr das ankommt, was ankommen soll.

Du bist mit Omas Dampfradio jedoch mit Siebenmeilenstiefeln auf dem Weg 
in die Dummheit.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christian S. schrieb:
> Nein, minimale Dämpfung durch den Verstärker.

Wenn |Z| der Last um eine Zehnerpotenz niedriger wird als dieser 
Widerstand davor, dann liegt das dem Modell näher an einer Speisung der 
Last mit einer gesteuerten Stromquelle.

Michael B. schrieb:
> Genau das, was Dämpfungsfaktor bedeutet, und warum man ihn haben will.

Genau so ist es.

Walter schrieb:
> Im realen Leben
> sind es Tausende Wellen, die gleichzeitig auftreten und sich überlagern.
> Auf diese Weise kommt es oft zu heftigen Sprüngen, auch wenn jede
> einzelne Welle fällig harmonisch und harmlos ist.

Ein wirklich schlechter Lehrer schrei(b)t hier "Crackpot", ein guter 
Lehrer weiß hier, das jemand etwas von der Fourierreihe eines 
Rechtecksignals aufgeschnappt hat, aber noch ein Stück davon entfernt 
ist, das zu verstehen:
http://www.math.uni-rostock.de/~dreher/applets/fourierrechteck.html

> sind es Tausende Wellen,

n ginge bis unendlich, aber nach ein paar tausend n dürften die Glieder 
vollkommen im Rauschen untergehen.

> die gleichzeitig auftreten und sich überlagern

Die vielen Glieder sind immer alle da und addieren sich.

von Walter (walor)


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Dieter D. schrieb:
> ein guter
> Lehrer weiß hier, das jemand etwas von der Fourierreihe eines
> Rechtecksignals aufgeschnappt hat

Sie haben es doch nicht erraten. Auch wenn man sagt "Theorie und 
Praxis", steht "Praxis" am ersten Platz. So habe ich das Oszilloskop an 
Kopfhörer-Ausgang vom Notebook angeschlossen und beobachtet… Ein Bild 
hänge ich an, es gibt aber mehrere davon.

von H. H. (Gast)


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Crackpot eben.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Walter schrieb:
> Sie haben es doch nicht erraten.

Es hat damit zu tun, das eine aufgeschnappte etwas umgangssprachliche 
saloppe Beschreibung beim Oszi-Bild assoziiert wurde.

Empehle mal eine App, Spectroid, auf das Smartphone zu laden und die 
Wasserfalldiagramme anzusehen.

von Walter (walor)


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Michael B. schrieb:
> Du bist mit Omas Dampfradio jedoch mit Siebenmeilenstiefeln auf dem Weg
> in die Dummheit.

Wie gesagt: Praxis geht vor. Machen Sie eigene Erfahrung. Ich schlage 
eine einfache Schaltung für den Kopfhörer-Verstärker vor. Sie ist 
angehängt, dabei gibt es auch das Abgleichritual. Keine Röhren, +5V vom 
Handy-Ladegerät. Benutzen Sie probeweise ein Steckbrett und machen 
Vergleich.

von Walter (walor)


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Dieter D. schrieb:
> Es hat damit zu tun, das eine aufgeschnappte etwas umgangssprachliche
> saloppe Beschreibung beim Oszi-Bild assoziiert wurde.

Na gut, vergessen wir die Überlagerungen. Aber die Sprünge gibt es doch 
;)

von Michael B. (laberkopp)


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Walter schrieb:
> Auch wenn man sagt "Theorie und Praxis", steht "Praxis" am ersten Platz.

Au weia.

Da bemüht sich aber ein geistig Verwirrter, seine zu 100% fehlenden 
Theoriekenntnisse unter den Teppich zu kehren.

von Walter (walor)


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Und hier ist jemand, der seine Finger nur für Tippen auf Tastatur 
benutzt.

von Jens G. (jensig)


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Walter schrieb:

> Oszillogramm_Audio.jpg
> KH-Schaltung.png
> < ... und Text dazu ...>

Ich frage mich, was Du uns mit diesen Bildern und dem Text dazu sagen 
oder beweisen willst ...

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Walter schrieb:
> Na gut, vergessen wir die Überlagerungen. Aber die Sprünge gibt es doch
> ;)

Es gibt keine "Sprünge", sprich Unstetigkeiten. Du solltest dem Rat von 
Dieter folgen um zu verstehen was wirklich passiert:

Dieter D. schrieb:
> ...ein guter Lehrer weiß hier, das jemand etwas von der Fourierreihe
> eines Rechtecksignals aufgeschnappt hat, aber noch ein Stück davon
> entfernt ist, das zu verstehen:
> http://www.math.uni-rostock.de/~dreher/applets/fourierrechteck.html

ergänzend noch folgenden Link:

https://www.j-berkemeier.de/Fouriersynthese.html

rhf

P.S. Zusätzlich könnte es auch nicht schaden sich mit dem 
Nyquist-Shannon-Abtasttheorem zu beschäftigen.

von Walter (walor)


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Jens G. schrieb:
> Ich frage mich, was Du uns mit diesen Bildern und dem Text dazu sagen
> oder beweisen willst ...

Ich denke, der kleine Ausgangswiderstand sei so weit wichtig, wenn es um 
Antreiben von mehrwegen Boxen geht. Wenn der Tieftöner größte Leistung 
zieht, dürfen die anderen Lautsprecher wegen der Spannungseinbrüche 
nicht leiden. Sonst kriegt man etwa stotternde Sänger-Stimmen zu hören.

Wird dagegen vom Verstärker nur ein Chassis angetrieben, ist höherer 
Ausgangswiderstand sogar vom Vorteil. Der Klang wird präziser.

Die Sache mit dem Dämpfungsfaktor soll also nicht pauschal, sondern 
differenziell angegangen werden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Walter schrieb:
> Aber die Sprünge gibt es doch

Logisch, ist ja auch ein digitales Oszi.

Walter schrieb:
> Ich schlage eine einfache Schaltung für den Kopfhörer-Verstärker vor.

Mit dem Poti wird der Arbeitspunkt eingestellt. Sonst gibt es 
Übernahmeverzerrungen und Klippen.

Aus dem Diagramm übrigens schon zu entnehmen, das ein Verstärker nur aus 
pnp-Transistoren aufgebaut sein sollte:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/529757.jpg

Die Ruhearbeitspunkte müßten dabei genau im Maximum liegen, so das jedes 
Signal dadurch symmetrisch verformt würde. So etwas ist jedoch in der 
Praxis nicht zu realisieren möglich. Taucht aber ab und zu als Idee 
wieder auf.

von Walter (walor)


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Roland F. schrieb:
> Es gibt keine "Sprünge", sprich Unstetigkeiten.
Und ich darf meinen Augen nicht trauen. Ich glaube, Sie übertreiben 
schon mit der "Theorie".

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Walter schrieb:
> Wird dagegen vom Verstärker nur ein Chassis angetrieben, ist höherer
> Ausgangswiderstand sogar vom Vorteil. Der Klang wird präziser.

Genaugenommen ist der Lautsprecher nie alleine. Es kommen noch die 
Resonanzen der Boxen und des Raumes hinzu. Diese treten dabei als 
Parallelresonanzen oder Serienresonanzen auf. Je nach dem, welche davon 
mehr störend sein sollte, wird diese schwächer mit höherem oder 
niedrigeren Ausgangswiderstand. Das ist Einzelfallabhängig.

Das ist aber nichts neues und wird in den algorithmen der digitalen 
Filter bereits technisch umgesetzt.

von Walter (walor)


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Dieter D. schrieb:
> Logisch, ist ja auch ein digitales Oszi.

Sie meinen vielleicht, es lege an zeitliche Auflösung. Ob ein 
Oszilloskop digital oder analog ist, spielt keine Rolle.

> Aus dem Diagramm übrigens schon zu entnehmen, das ein Verstärker nur aus
> pnp-Transistoren aufgebaut sein sollte:
>
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/529757.jpg

Das kann ich nicht nachvollziehen. T4 ist doch npn. Wie soll es mit pnp 
aussehen?

> Die Ruhearbeitspunkte müßten dabei genau im Maximum liegen, so das jedes
> Signal dadurch symmetrisch verformt würde. So etwas ist jedoch in der
> Praxis nicht zu realisieren möglich. Taucht aber ab und zu als Idee
> wieder auf.

Nicht genau im Maximum, sondern irgendwo links vom Maximum.

von Peter K. (chips)


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Der Dämpfungsfaktor wurde ja nur von der Weltregierung erfunden, um 
unerwünschte Schwingungen / Meinungen zu unterdrücken;
daher fordere ich: Abschaffung des Dämpfungsfaktors - freie Schwingungen 
für alle mechanischen und menschlichen Lautsprecher  !!

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> Und ich darf meinen Augen nicht trauen.

Die Augen sind nicht schuld, es ist das Teil dahinter.

von Walter (walor)


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Ich habe auch nicht erwartet, dass hier die Leute ohne Ahnung von Nix 
die anderen belehren.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

> Die Sache mit dem Dämpfungsfaktor soll also nicht pauschal, sondern
> differenziell angegangen werden.

Das differentielle Angehen eines Themas ist auch meine Spezialität. 
Pauschal wäre das Thema längst erledigt.


Walter schrieb:
> Aber die Sprünge gibt es doch
Das sind trotzdem keine Flanken unendlicher Steilheit wie beim 
Dirac-Delta-Impuls, denn die könnten aus der Quelle gar nicht erst 
heraus kommen.

Roland F. schrieb:
> Es gibt keine "Sprünge", sprich Unstetigkeiten.
Richtig, die gibt es in der Natur und auf dem Experimentiertisch nicht.

Walter schrieb:
> Ich denke, der kleine Ausgangswiderstand sei so weit wichtig, wenn es um
> Antreiben von mehrwegen Boxen geht.
Muß nicht wegen Mehrwege vorteilhaft sein, ist es immer.

>Wenn der Tieftöner größte Leistung
> zieht, dürfen die anderen Lautsprecher wegen der Spannungseinbrüche
> nicht leiden.
Machen die anderen nicht. Im Tieftonbereich ist über das gesamte 
Spektrum betrachtet die meiste Leistung zu finden wegen der großen 
Amplituden. Das liegt aber am akustischen Ereignis und nicht an den 
Lautsprechern, die "ziehen" nicht. Der Effekt der Dämpfung teilt sich 
auch auf die Frequenzbereiche der Mehrwege-Box auf und wirkt durch die 
Frequenzweiche hindurch. Und sogar bei den Mittel- und Hochtönern spielt 
die Dämpfung eine Rolle, wenn auch der Effekt nicht sofort auffällig 
wird, wie bei den Basslautsprechern mit dem großen Membranhub. Siehe 
oben: Erfindung der Aktivbox mit einem Verstärker pro Chassis.

>Sonst kriegt man etwa stotternde Sänger-Stimmen zu hören.
Das wäre sehr übel.


> Wird dagegen vom Verstärker nur ein Chassis angetrieben, ist höherer
> Ausgangswiderstand sogar vom Vorteil.
Nein.


> Der Klang wird präziser.
Nein, auch das nicht.

Walter schrieb:
> Ein Bild
> hänge ich an, es gibt aber mehrere davon.

Das Signal dafür könnte aus dieser "zackigen" Musik gestammt haben:
https://www.youtube.com/watch?v=DAnSg30swgs&list=PLUBzQTlaTXk6KuFREQjPGH2VdmkJovQeL&index=6
Ernst Mosch - Andulkamarsch / ANDULKO ŠAFÁROVÁ
(noch schlank)

Wer sich in die Lautsprecherei noch vertiefen möchte, kann hier weiter 
lesen:

Beitrag "Membranhub Messung für Lautsprecher"
Beitrag "Frequenzweichen in Lautsprechern"

mfg

: Bearbeitet durch User
von Walter (walor)


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Christian S. schrieb:
> Hallo,
> Das sind trotzdem keine Flanken unendlicher Steilheit wie beim
> Dirac-Delta-Impuls, denn die könnten aus der Quelle gar nicht erst
> heraus kommen.

In meiner Simulation haben die Flanken die Dauer von 0.1ms, also, etwa 
genauso lang wie im Oszillogramm-Foto.

> Nein, auch das nicht.

Ich habe auch die Simulation mit meiner Schaltung gemacht. Was ist 
präziser: Amp-Speaker-Rout-0_01.PNG im ersten Eintrag oder hier 
angehängtes Bild?

> Das Signal dafür könnte aus dieser "zackigen" Musik gestammt haben:

Nein, das war Apocalyptica 7th Symphony.

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> Ich habe auch nicht erwartet, dass hier die Leute ohne Ahnung von
> Nix
> die anderen belehren.

Solche Crackpots wie du tauchen hier immer wieder mal auf.

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> In meiner Simulation

Immer noch: garbage in, garbage out.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Walter schrieb:
> Und ich darf meinen Augen nicht trauen.

Deine Interpretation der Signalverlaufs, der auf deinem Oszilloskop mit 
den von dir gewählten Einstellungsparametern dargestellt wird, 
entspricht nicht dem tatsächlichen Signalverlauf.

Walter schrieb:
> Ich glaube, Sie übertreiben schon mit der "Theorie".

Nahezu die gesamte, heute verwendete Signalverarbeitungstechnik 
basiert auf genau dieser Theorie. Ich denke nicht das ich übertreibe.
Nochmals: beschäftige dich (wie schon mehrfach vorgeschlagen) mit den 
Themen Fourier-Analyse/Synthese.

rhf

von Roland F. (rhf)


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hallo,
Walter schrieb:
> Ich habe auch nicht erwartet, dass hier die Leute ohne Ahnung von Nix
> die anderen belehren.

Die Mehrheit der Leute, die dich "belehrt" haben, wissen ganz genau 
wovon sie sprechen und du solltest zumindest über ihre Argumente 
nachdenken.

rhf

von Walter (walor)


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H. H. schrieb:
> Solche Crackpots wie du tauchen hier immer wiede

Türsteher :-D

von Walter (walor)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
> Deine Interpretation der Signalverlaufs, der auf deinem Oszilloskop mit
> den von dir gewählten Einstellungsparametern dargestellt wird,
> entspricht nicht dem tatsächlichen Signalverlauf.

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie ich Ihre Aussage interpretieren 
soll… Vielleicht soll ich mich an Oszilloskop-Hersteller mit der 
Beschwerde wenden, dass sie den Schrott verkaufen?

> Nahezu die gesamte, heute verwendete Signalverarbeitungstechnik
> basiert auf genau dieser Theorie.

Von mir aus. Aber bringt mir das in diesem konkreten Fall? Was soll ich 
hier bearbeiten, damit das Oszilloskop ein anders Bild zeigt? Eigentlich 
nichts.

Fakt ist, in Audio-Aufnahmen gibt es Sprünge, deren Bandbreite durchaus 
im vorgegebenen Bereich von 20Hz bis 20kHz liegt. Nichtsdestotrotz 
schafft ein Hi-Fi-Verstärker diese wahrheitsgetreu an den Lautsprecher 
nicht zu übergeben.

von H. H. (Gast)


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Walter schrieb:
> Vielleicht soll ich mich an Oszilloskop-Hersteller mit der
> Beschwerde wenden, dass sie den Schrott verkaufen?

Beschwere dich bei deinen Eltern.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Walter schrieb:
> Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie ich Ihre Aussage interpretieren
> soll…

Stichwort Zeitablenkung.

> Vielleicht soll ich mich an Oszilloskop-Hersteller mit der
> Beschwerde wenden, dass sie den Schrott verkaufen?

Besser nicht, das könnte auf Seiten des Oszilloskopherstellers zu einer 
"Facepalm"-Reaktion führen.

> Fakt ist, in Audio-Aufnahmen gibt es Sprünge, deren Bandbreite durchaus
> im vorgegebenen Bereich von 20Hz bis 20kHz liegt.

Nochmal, Sprünge bedeuten mathematisch eine Unstetigkeit und dein Signal 
ist im mathematischen Sinne nicht unstetig.

rhf

von Walter (walor)


Angehängte Dateien:

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Roland F. schrieb:
> Stichwort Zeitablenkung

Okay, ich zeige das in der Simulation. Wie gesagt, der Sprung dauert 
0.1ms. Im Prinzip weigert sich LTspice den unendlich kurzen Sprung zu 
simulieren. Für rein mathematische Vorstellungen über Unendlichkeit gib 
es keinen Platz in realer Welt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Walter schrieb:
> Fakt ist, in Audio-Aufnahmen gibt es Sprünge,

Genaugenommen sind das ganz viele ganz kleiner Sprünge einer ganz 
steilen Treppe, die aneindergereiht sind, so ungefähr 10^20 
"Quantensprünge".

Walter schrieb:
> Fakt ist, in Audio-Aufnahmen gibt es ...

Es schafft auch das Mikrofon in Audio-Aufnahmen den Schall 
wahrheitsgetreu als Spannungsänderung nicht zu übergeben.

von Peter D. (peda)


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Walter schrieb:
> Okay, ich zeige das in der Simulation.

Und was sagt Deine Simulation über das Gesamtsystem Lautsprecherbox aus?
Gar nichts.
Ein pures Chassis ohne Schallwand klingt Scheiße, das weiß jeder. Schon 
allein wegen dem akustischen Kurzschluß.
Die Boxenbauer sind ja keine Vollidioten. Die berechen das System aus 
Chassis, Frequenzweiche und Box so linear wie möglich. Der ohmsche 
Widerstand der Chassis wird dabei berücksichtigt und die Weichen 
enthalten sogar zusätzliche Widerstände.
Typisch wird für die Berechnung der Box eine Verstärkerimpedanz nahe 0 
Ohm angesetzt.

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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Rein theoretische Betrachtung:

Angenommen, man hätte einen einzelnen Lautsprecher mit "null Ohm"
Verlustwiderstand in der Schwingspule und diesen über eine Leitung
an einen Verstärker, beide ebenfalls mit "null Ohm" angeschlossen.

Dann gäbe es KEINE elektrische Dämpfung:
Die benötigt zwingend einen Wirkwiderstand im Kreis; eine Energie
im Feder-Masse-System des Lautsprechers könnte dann nur akustisch
abgebaut werden...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Uwe schrieb:
> eine Energie
> im Feder-Masse-System des Lautsprechers könnte dann nur akustisch
> abgebaut werden...

Rekuperation.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Walter schrieb:
> Nichtsdestotrotz
> schafft ein Hi-Fi-Verstärker diese wahrheitsgetreu an den Lautsprecher
> nicht zu übergeben.

Mag sein, daß es bei hohen Lautstärken nicht mehr dem Verstärker 
gelingt, hinten ganz exakt das Verstärkte Abbild des Eingangssignals 
heraus zu geben. Dies ist dann der Fall der übersteuerten Eingangsstufe, 
die meist als Differenzverstärker ausgebildet ist, sei es mit diskreten 
Transistoren, als edler Doppeltransistor oder als integrierte Schaltung 
als keines Modul.

Deshalb verkauft man den Leuten, die sowieso nie mehr als bis 
Zimmerlautstärke aufdrehen können solche Boliden mit Leistungen jenseits 
der 60 WAtt Sinus, damit dann bei den 3 Watt Betriebslautstärke der 100 
Watt- Boxen, die man sich gegönnt hat, da ordentlich guter Klang heraus 
kommt. Schon bei 5..7 Watt hört man das über die Straße im nächsten Haus 
im dicht besiedelten D , was sich nur die wenigsten wohl leisten können.

Egentlich bräuchten 99,8 % aller HiFi-Kaufer/Hörer nie einen Verstärker 
mit mehr als 2 x 20 Watt Sinusleistung, wenn man von Wohn- und 
Heimbetirieb ausgeht..

mfg

mfg

von Walter (walor)


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Dieter D. schrieb:
> Es schafft auch das Mikrofon in Audio-Aufnahmen den Schall
> wahrheitsgetreu als Spannungsänderung nicht zu übergebe

Das Mikrofon ist noch das kleinste Übel. Dazu kommen Gitarre, Piano, 
Schlagzeug, vielleicht Flöte, Kontrabass und sonst was… Wenn all das im 
Tonstudio zusammen gemixt wird, dann kann es wirklich heftig werden ;)

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Walter schrieb:
> Okay, ich zeige das in der Simulation.

Bevor du mit irgend welchen Simulationen anfängst solltest du erst mal 
lernen dein Oszilloskop richtig einzustellen.

rhf

von Mark S. (voltwide)


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Walter schrieb:
> Großer Dämpfungsfaktor von Transistorverstärkern wird als ein der
> Hauptvorteile gegenüber Röhrenverstärkern vorgeschoben. Da ich aber was
> anders erleben durfte, griff ich zur Simulation. Das Modell für den
> Lautsprecher habe ich hier entnommen:
> http://tamivox.org/dave/speaker/graphs.html
>
> Den Dämpfungsfaktor konnte ich laut Formel Rspeaker/Rout ändern. Mein
> Fazit: Je kleiner ist der Dämpfungsfaktor, desto besser passt der
> Verlauf des Stromes durch den Lautsprecher zum Soll-Signal.

Deine brandheißen Schwurbeleien widersprechen den gut abgehangenen 
Erkenntnissen aus rund 100 Jahren  Lautsprecherbau. Aber klar - alle 
Anderen sind ja nur Geisterfahrer.
Facepalm!

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Walter schrieb:
> Das Mikrofon ist noch das kleinste Übel. Dazu kommen Gitarre, Piano,
> Schlagzeug, vielleicht Flöte, Kontrabass und sonst was… Wenn all das im
> Tonstudio zusammen gemixt wird, dann kann es wirklich heftig werden ;)

Kann man hier hören, aus dem Jahr der Mondlandung als unser Mond das 
erste mal landen durfte. Seitdem hängt er wieder oben am Seilzug, falls 
man ihn mal wieder brauchen sollte.

Ich habe die Platte hier zweifach, weshalb auch immer von meinen 
Vorfahren, wurde immer auf dem Dual 1019 mit dem Shure M44MG gespielt 
ohne klangliche Einbußen bis heute. Früher bis etwa 1985 hatte der 
Grundig 4395 die Ehre. Die damalige Pressung ist ziemlich gut.

Man beachte das Klavier aus Holz. Und die räumlich aufgenommene Combo. 
Selbst das leicht übersteuerte Tamburin hat seinen Charme, erstaunlich, 
wie scharf es heraus kommt. Übersteuert war vermutlich das Tonband als 
erstes Aufnahmemedium.

Ich fand früher die Musik zwar gut, aber auch ebenso harmlos, mit 
Akkordeon, ohjeh. Aber heute ist es für mich eine audiophile Aufnahme, 
wie doch die Instrumente und Gitarrenverstärker da im Raum stehend 
auszumachen sind. Früher hat man anscheinend ohne Klimmzüge zu machen 
den Leuten eine TOP Aufnahme verkauft. Heute höre ich sie allerdings 
nicht mehr mit dem 4395, der auf seine Wiederauferstehung aus dem Sumpf 
der verstummten Röhrenradios wartet, sondern über eine realiv gute 
HiFi-Anlage, wie man sie sich früher nicht leisten mochte. Bei mir 
schlummern noch eine handvoll heiße Scheiben aus dieser Zeit....

Das alte M44MG spielt zwar noch, aber ich habe es bereits zwei Mal durch 
ein AT95E ersetzt. Der 4395 hat im wesentlichen Kontaktprobleme am 
Tastensatz, echt defekt war er nie. Seinen kleineren Bruder habe ich 
auch noch da stehen, vor dem Sperrmüll gerettet, dafür die Orgel 
geopfert.

https://www.youtube.com/watch?v=2xqqT7S3dK0
Ensemble Steve Nicholls – Abends In Der Bar (Stimmungsvolle Barmusik) 
[1969]

mfg

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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> Rekuperation.

Geanau DIE funzt HIER nicht, weil der (ideale!) Verstärker ja nicht
weiss, wann bzw. ob er Leistung zu liefern bzw. aufzunehmen hat.
Daher stellt er eine Impedanz von 0 Ohm an den Klemmen bereit
(sonst wäre er nicht ideal).

Eine Impedanz von "null" kann halt keine Leistung umsetzen.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Uwe schrieb:
> Eine Impedanz von "null" kann halt keine Leistung umsetzen.

Eine passive Impedanz nicht. Aber das ist ein Verstärker ja nicht.

Nach deiner Logik könnte man auch einen idealen Akku nicht laden, weil 
der einen Innenwiderstand von 0 hat.

von Uwe (neuexxer)


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> Eine passive Impedanz nicht. Aber das ist ein Verstärker ja nicht.

Eine aktive oder passive Impedanz von "null" verhält sich von aussen
her gesehen exakt gleich.

> Nach deiner Logik könnte man auch einen idealen Akku nicht laden,
> weil der einen Innenwiderstand von 0 hat.

Dafür gibt's ideale Stromquellen.   ;-)

Obiger Vergleich ist unzutreffend,
weil die Energie des nachschwingenden Lautsprechers
auf elektrischem Weg in der hier betrachteten
Konstellation Verstärker-Lautsprecher
nur über einen Wirkwiderstand "verbraucht" werden kann.
Es gibt hier eben keine statische (Gegen-)Spannungsquelle
wie im System Akku-Ladegerät.

---

Nochmal anders =>

Angenommen:

1.) Der den Lautsprecher speisende Verstärker
(mit null Ohm Impedanz, Verbindugsleitungen mit 0 Ohm)
hätte als momentanen Sollwert 0 Volt vorgegeben.
Dann kämen per def. diese 0 Volt am Lautsprecher auch an;
mit den Verhältnissen im Lautsprecher hat der Verstärker
nix am Hut.

2.) Die Membran dieses Lautsprechers würde noch Schwingungen ausführen
(wg. ihrer "Vorgeschichte"; gäb's eine solche nicht, wären o.a.
Überlegungen gegenstandslos).
Das Feder-Masse-System dieses Lautsprechers (Membran-Einspannung)
hätte also noch Energie gespeichert. =>
"Energie" kann in einem Widerstand von 0 nun mal
nicht umgesetzt werden; der Lautsprecher würde dann theoretisch
länger weiter schwingen, als MIT reellem Widerstand im Kreis,
weil diese Energie NUR als -unerwünschter- Schall abgebaut würde.

von Peter D. (peda)


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Typisch hat ein Chassis einen Wicklungswiderstand von etwa 75% der 
Impedanz. Man braucht also keine Angst zu haben, daß der Strom auf 
unendlich steigt.
Die Berechnung des Frequenzgangs einer Box für eine Verstärkerimpedanz 
von 0Ω ist eine Konvention. Man hätte auch 1Ω vereinbaren können.

von Walter (walor)


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Peter D. schrieb:
> Und was sagt Deine Simulation über das Gesamtsystem Lautsprecherbox aus?
> Gar nichts.

Bestimmt kann man das Model erweitern, aber neue Erkenntnisse werden 
dadurch nicht gewonnen. Wenn ein idealer Verstärker mit so einfachem 
Modell nicht zurecht kommen kann, was würde man von einem 
komplizierteren Modell erwarten...

von Walter (walor)


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Uwe schrieb:
> eine Energie
> im Feder-Masse-System des Lautsprechers könnte dann nur akustisch
> abgebaut werden...

Die Membran wird quasi "einfrieren", keine Bewegung, keine 
Energie-Abbau, wenn der Verstärker 0V am Ausgang hat.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Uwe schrieb:
>> Eine passive Impedanz nicht. Aber das ist ein Verstärker ja nicht.
>
> Eine aktive oder passive Impedanz von "null" verhält sich von aussen
> her gesehen exakt gleich.

Natürlich nicht. Ein Verstärker kann trotz Ausgangsimpedanz = 0 eine 
Spannung an die Last liefern. Und dabei Energie sowohl liefern als auch 
aufnehmen.

>> Nach deiner Logik könnte man auch einen idealen Akku nicht laden,
>> weil der einen Innenwiderstand von 0 hat.
>
> Obiger Vergleich ist unzutreffend,
> weil die Energie des nachschwingenden Lautsprechers
> auf elektrischem Weg in der hier betrachteten
> Konstellation Verstärker-Lautsprecher
> nur über einen Wirkwiderstand "verbraucht" werden kann.

Nein. Das stimmt schlicht nicht.

Wenn die Ausgangsspannung positiv ist, dabei aber ein Strom in den 
Verstärker hinein fließt, nimmt der Verstärker die Energie auf. Und 
nein, die Energie geht natürlich nicht in die Impedanz (die ist ja 0) 
sondern in die (laut Modell) ideale Spannungsquelle.

Wie so oft, ist die englische Wikipedia genauer:
>> The internal resistance of an ideal voltage source is zero;
>> it is able to supply or absorb any amount of current.
Zitat von https://en.wikipedia.org/wiki/Voltage_source

Die deutsche hat es auch, allerdings unter "Vervollständigung", speziell 
Fußnote 11: https://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsquelle

von Walter (walor)


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Roland F. schrieb:
> Bevor du mit irgend welchen Simulationen anfängst solltest du erst mal
> lernen dein Oszilloskop richtig einzustellen.

Aber auch so kriegen Sie mich nicht hin :) Hätte ich eine größere 
zeitliche Auflösung benutzt, wäre dann auf dem Bildschirm nur der Sprung 
zu sehen und Sie hätten gesagt:"Das ist nur irgendein Signal". Auf 
diesem Foto ist es aber ganz gut zu erkennen, dass es sich um ein 
Audio-Signal handelt.

Wenn Sie überhaupt den Zugang zu einem Oszilloskop haben, wiederholen 
Sie einfach die Messungen mit der Ihnen passenden zeitlichen Auflösung.

von Walter (walor)


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Christian S. schrieb:

> Mag sein, daß es bei hohen Lautstärken nicht mehr dem Verstärker
> gelingt, hinten ganz exakt das Verstärkte Abbild des Eingangssignals
> heraus zu geben. Dies ist dann der Fall der übersteuerten Eingangsstufe,
> die meist als Differenzverstärker ausgebildet ist, sei es mit diskreten
> Transistoren, als edler Doppeltransistor oder als integrierte Schaltung
> als keines Modul.

In LTspice gibt es eine Spannungsquelle und diese zusammen mit dem 
Widerstand Rout 0.01Ohm..0.1Ohm habe ich stellvertretend für einen 
herkömmlichen Hi-Fi-Verstärker genommen. Diese Spannungsquelle hat keine 
innere Struktur, sie ist abstrakt und ideal.

> Egentlich bräuchten 99,8 % aller HiFi-Kaufer/Hörer nie einen Verstärker
> mit mehr als 2 x 20 Watt Sinusleistung, wenn man von Wohn- und
> Heimbetirieb ausgeht..

Ich kann nur beipflichten. Aber der "freie" Markt wirbt für die Leistung
 größer 100..0W und THD kleiner |0%| :)

: Bearbeitet durch User
von Walter (walor)


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Mark S. schrieb:
> Deine brandheißen Schwurbeleien widersprechen den gut abgehangenen
> Erkenntnissen aus rund 100 Jahren  Lautsprecherbau.

Der Lautsprecherbau wurde stets zur Verstärkertechnik angepasst. Für die 
Röhrenverstärker reichte lediglich ein einigermaßen großer 
Breitband-Lautsprecher aus. Die Transistorverstärker konnte aber keinen 
guten Klang damit erzielen. Und so entstanden mehrwege Systeme... 
Selbstverständlich ist das nur meine Sichtweise.

von Walter (walor)


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Christian S. schrieb:
> Früher bis etwa 1985 hatte der
> Grundig 4395 die Ehre.

Ich benutze SABA Wildbad immer noch für Radio hören. Früher war auch ein 
CD-Player angeschlossen… Aber der Klang wird allmählich schlechter und 
der Empfang nicht besonders gut. Alte Technik halt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Walter schrieb:
> Aber der Klang wird allmählich schlechter und ...

... auch die Ohren lassen mit der Zeit nach.

von Walter (walor)


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Wenn ich richtig verstehe, will hier keiner meinen Verstärker auf 
Steckbrett geschweige auf Lochrasterplatine nachbauen… Hi-End fast 
kostenlos!.. Na gut… Ich hänge noch letztes Simulationsbild an und 
verabschiede mich.

P.S.: Im aktuellen (bis 28.09.) Heft MAKE 4/2023 auf Seite 91 gibt es 
die Schaltung vom 5W-Verstärker ganz nach meiner Geschmack. Geheimtipp: 
Einfach abfotografieren ;)

von Mark S. (voltwide)


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Walter schrieb:
> Hi-End fast
> kostenlos!.

Zeit für einen Realitätscheck, ich hoffe dass es noch nicht zu spät ist.

von Marci W. (marci_w)


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Walter schrieb:

[...]
> Der Lautsprecherbau wurde stets zur Verstärkertechnik angepasst.
Das ist nur teilweise richtig. Die einzige nennenswerte "Entwicklung" 
war aus meiner Sicht die Abkehr von Basshörnern, seit praktisch 
beliebige Leistungen für den Betrieb von Lautsprechern zur Verfügung 
stehen.

> Für die
> Röhrenverstärker reichte lediglich ein einigermaßen großer
> Breitband-Lautsprecher aus. Die Transistorverstärker konnte aber keinen
> guten Klang damit erzielen. Und so entstanden mehrwege Systeme...
> Selbstverständlich ist das nur meine Sichtweise.

Und die ist leider falsch: Selbst uralte Röhrenradios besitzen zumindest 
zwei Lautsprecher(*). Sonst wird das nix mit den hohen Tönen. Das ist 
Physik resp. Akustik und kein ausbügeln angeblich "schlechter" 
Verstärker.
Wieso wird eigentlich immer wieder die Mär vom schlechten 
Transistorverstärker bzw. der bösen Gegenkopplung verbreitet?
Die Entwicklung von Mehrwegesytemen ist der Weiterentwicklung der 
Audiotechnik geschuldet, nicht den Mängeln von Verstärkern.

Und die Geschichte mit den "Sprüngen": Ein (ideales) Rechtecksignal 
lässt sich als unendliche Anzahl von überlagerten Sinusschwingungen 
darstellen.
Ein reales Rechtecksignal ist durch die Eigenschaften der 
Übertragungskette bandbegrenzt, es kommen also nur endlich viele 
Oberschwingungen bis zu einer max. Frequenz vor. Im allgemeinen liegt 
diese Grenze im Audiobreich in der Größenordnung von 20 kHz.

ciao

Marci

(*) damit niemand schreit: ein Breitbandsystem mit Hochtonkalotte zählt 
bei mir auch als "zwei Lautsprecher" ;-)

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Mark S. schrieb im Beitrag #749575
> ...ich hoffe dass es noch nicht zu spät ist.

Ich fürchte doch.

rhf

von Marci W. (marci_w)


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Walter schrieb:
> Okay, ich zeige das in der Simulation.

In deiner Simulation sind schon wegen L2 physikalisch gesehen keine 
"Sprünge" des Stroms möglich!

ciao

Marci

von Marci W. (marci_w)


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Hallo Walter,

als ganz ehrlich ist mir so langsam etwas unklar, was Du uns eigentlich 
mit Deinen Ausführungen sagen willst.

ciao

Marci

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Whooa - yet another return of the world famous Kilo-Melonen Verstaerker.

scnr,
WK

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Angehängte Dateien:

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Die Suchmaschine ergab, das der Autor zum Beispiel im Analogforum 
Werbung für seine Schaltung machte.

Habe mal bei Heise.de  nachgesehen:

https://www.heise.de/select/make/2023/4
https://www.heise.de/select/make/2023/4/2313214205264583029

"Stromgesteuerter Audio-Verstärker

Es wird viel über sogenannten „Röhrenklang“ diskutiert, aber der Begriff 
„Transistorklang“ taucht nicht einmal auf. Dass es einen hervorragenden 
Transistorklang wirklich geben kann, soll eine ausgetestete Schaltung 
belegen, die bewusst auf eine Gesamt-Gegenkopplung verzichtet.
von Walter Orlov"

Bemerkungen zur Kurzinfo:

 Analoger Audioverstärker mit Stromsteuerung der Endstufe
==> Die Endstufe dürfte ein Stromspiegel mit Vervielfachung sein:
https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/currmr.htm

 Stromversorgung mit Notebook-Netzteil
==> Damit man im steilen Kennlinienbereich bleiben kann, verwendete man 
die 19V.

 Keine Gegenkopplung „über alles“, kein Bedarf an Schutzmaßnahmen
==> Der Stromspiegel begrenzt natürlich den Strom, wie eine 
Konstantstromquelle.

 Softstart ohne Zusatzschaltung
==> Der Stromspiegel zur positiven Versorgungsspannung wird 
zeitverzögert.

von Michael B. (laberkopp)


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Marci W. schrieb:
> Das ist nur teilweise richtig. Die einzige nennenswerte "Entwicklung"
> war aus meiner Sicht die Abkehr von Basshörnern, seit praktisch
> beliebige Leistungen für den Betrieb von Lautsprechern zur Verfügung
> stehen.

Na ja, ein Röhrenradiolautsprecher, hart aufgehängt damit die 
Rückstellkraft auch im offenen Gehäuse gross ist, dafür mit hohem 
Wirkungsgrad, ist schon was anderes als ein weich an Gummisicke 
aufgehängter Lautsprecher in einer geschlossenen Box, dessen Membran 
sich wesentlich weniger verbiegt und damit weniger verzerrt.

Auch der Schritt von den 3-Wege Boxen der 70ger hin zu den 2-Wege Boxen 
der 2000er die wegen der besseren Qualität der Chassis möglich waren und 
so einen der leidlichen Frequenzweichenübergänge einsparten, waren ein 
Fortschritt, der in den Aktivboxen mit aktiver Weiche und 2 Amps 
fortgesetzt wurde.

Dann die Erfindung von MFB und Bändchenhochtönern, Subwoofern (soweit 
die ihren Namen verdienen, also 8" und grösser), wenn das alles kein 
Fortschritt sein soll..

von Stephan C. (stephan_c)


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Soll der Verstärker eine spannungsgesteuerte Stromquelle oder eine 
stromgesteuerte Spannungsquelle sein?

von Marci W. (marci_w)


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Michael B. schrieb:
[...]
> Auch der Schritt von den 3-Wege Boxen der 70ger hin zu den 2-Wege Boxen
> der 2000er die wegen der besseren Qualität der Chassis möglich waren und...
[...]
> Dann die Erfindung von MFB und Bändchenhochtönern, Subwoofern (soweit
> die ihren Namen verdienen, also 8" und grösser), wenn das alles kein
> Fortschritt sein soll..

Da hast Du natürlich Recht!

ciao

Marci

von Uwe (neuexxer)


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Axel S. schrieb u.a.:

> Ein Verstärker kann trotz Ausgangsimpedanz = 0 eine
> Spannung an die Last liefern.
>  Und dabei Energie sowohl liefern als auch aufnehmen.

Wird und kann er aber dann definitiv nicht tun, wenn er als
(momentane) Vorgabe "0 Volt" hat
(solange er einigermassen ideal ist, wie anfangs vorausgesetzt),
wg.:

0 Volt mal x Ampere = null        ;-)

Nochmal:
Hängt der Lautsprecher ohne Rückmeldung am Verstärker,
kann letzterer auch nicht das Ist-Verhalten des ersteren
berücksichtigen.

von Peter D. (peda)


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Walter schrieb:
> Die Transistorverstärker konnte aber keinen
> guten Klang damit erzielen. Und so entstanden mehrwege Systeme...

Großer Irrtum, hochwertige Röhrenradios hatten sehr wohl mehrere Wege, 
z.B. der Gerufon Ultra Exquisit hatte 4 Lautsprecher, darunter einen 
Elektrostaten. Elektrostaten waren in besseren Röhrenradios 
gebräuchlich.
Und der Beethoven2 (Rochlitz) hatte sogar Bi-Amping.

Kostengünstige Röhrenradios mit nur einem Lautsprecher habe ich dagegen 
durchgängig als zu dumpf in Erinnerung.
Und Geräte ohne UKW waren klanglich eine Katastrophe.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Walter schrieb:
> Wenn ich richtig verstehe, will hier keiner meinen Verstärker auf
> Steckbrett geschweige auf Lochrasterplatine nachbauen… Hi-End fast
> kostenlos!..

Nö, das Grauen pur. Keinerlei Mittenspannungs- und 
Ruhestromstabilisierung.
Das Ding klirrt entweder wie Sau oder geht thermisch durch.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Uwe schrieb:
> Axel S. schrieb u.a.:
>
>> Ein Verstärker kann trotz Ausgangsimpedanz = 0 eine
>> Spannung an die Last liefern.
>>  Und dabei Energie sowohl liefern als auch aufnehmen.
>
> Wird und kann er aber dann definitiv nicht tun, wenn er als
> (momentane) Vorgabe "0 Volt" hat

Na selbstverständlich kann der Verstärker das. Wie kommst du auf dieses 
schmale Brett? Der Verstärker schaltet doch seine Endstufentransistoren 
nicht ab, wenn das Signal einen Nulldurchgang hat.

Wenn die Ausgangsspannung 0 ist (bzw. sein sollte) aber die reaktive 
Last einen Strom von z.B. 1A in den Verstärkerausgang rückspeist, dann 
wird der Verstärker den jeweiligen Transistor so weit aufsteuern, daß 
der -1A in den Ausgang einspeist und so die Spannung aktiv bei 0 halten.

Ein realer Verstärker wird natürlich nicht exakt 0V halten können, 
sondern im Rahmen seiner Verstärkungsreserve ein paar mV Abweichung 
zulassen müssen. Deswegen ist sein Ausgangswiderstand ja auch nicht 
exakt 0, sondern ein paar mΩ.

von Dirk K. (knobikocher)


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Walter schrieb:
> Die Musiker handeln nicht nach Hi-Fi-Normen, sondern nach Gehör. Ich
> denke, ein feinhöriger Verstärker-Käufer wird genauso verfahren.

Falsch gedacht.

Ein Musiker möchte einen Klang erzeugen. Dazu zählen z.B. bei E-Gitarren 
auch der Gitarrenverstärker. Diese bringen aufgrund ihrer 
"altertümlichen" Bauart mit Röhren ihren eigenen Klang mit auf das 
eigentliche Gitarrensignal. Das ist so gewollt und wird dann von einem 
weiterem System aufgenommen und möglichst verfälschungsfrei verstärkt 
und der Masse wiedergegeben.

Siehe z.B.
https://dt7v1i9vyp3mf.cloudfront.net/styles/news_preview/s3/imagelibrary/E/Electric_Guitar_Live_02-Wf77d1ytJcU3Lp6kP.HadV7GIhcelzt2.jpg

Musiker verfolgen also ein anderes Ziel als ein Endkomument mit seine 
HIFI Verstärker!
Musiker --> Klang erzeugen.
Endkomsument --> Klang möglichst unverfälscht wiedergeben lassen --> 
Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor.

Edit: bin jetzt über den Rest des Threads geflogen --> @Mods kann dann 
zu der Rotz hier? Da will ein Troll nur wieder pöbeln...

: Bearbeitet durch User
von Ge L. (Gast)


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Peter D. schrieb:

> Kostengünstige Röhrenradios mit nur einem Lautsprecher habe ich dagegen
> durchgängig als zu dumpf in Erinnerung.
> Und Geräte ohne UKW waren klanglich eine Katastrophe.

Bei der Mittelwelle war bei 4 kHz Schluss. Mehr brauchte auch nicht 
wiedergegeben zu werden.

Ich arbeite mich gerade mal wieder durch die alten Funkschau-Ausgaben 
seit Ende der '40er Jahre. So gegen Ende der '50er, mit Aufkommen der 
Mikrorillen-Langspielplatte, wurde der "Hifi-Klang" populär. Also 
Wiedergabe ohne Eigenresonanzen und mit einem Frequenzgang bis über 15 
kHz. Dieser war seinerzeit aber hart umstritten. In den Leserbriefen 
meldeten sich viele Radiohändler zu Wort, die berichteten, ihren Kunden 
wäre der helle Hifi-Klang zu grell und diese würden den "warmen" Klang 
der alten Radios bevorzugen.

D.h. auch wenn es technisch bereits möglich war, der Markt wollte es 
damals nicht anders.

von Mark S. (voltwide)


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von H. H. (Gast)


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von Karl B. (gustav)


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Peter D. schrieb:
> Nun, auch gute Röhrenverstärker haben eine starke Gegenkopplung
> von der
> Sekundärwicklung des Ausgangstrafos zur Kathode der Vorröhre.

Die sogenannte NFC ist bisweilen sehr verpönt.
Habe jedenfalls keinen gravierenden Unterschied feststellen können.
Mit oder ohne. Klingt beim Röhrenverstärker an stark gedämmten Boxen für 
heute übliche "Stereoanlagen" genauso schlecht.
Mir sagte mal ein Techniker: Beim Röhrenverstärker müssen Röhre, 
Ausgangsübertrager und Lautsprecher zueinander passen.

ciao
gustav

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Soul E. schrieb:
> die berichteten, ihren Kunden wäre der helle Hifi-Klang zu grell und ...

Eine Folge der damals noch nicht so verbreiteten geschädigten Ohren 
durch laute Musik.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Walter schrieb:
> Ich benutze SABA Wildbad

Oh, der fehlt mir noch. Hoffentlich kommt mir keiner in die Finger. 
Schönes Gerät. Eventuell hat eine Röhre nachgelassen, wenn der Empfang 
schlechter wird. Man kann auch mal Kontakte an den Röhren putzen.

Walter schrieb:
> Die Membran wird quasi "einfrieren", keine Bewegung, keine
> Energie-Abbau, wenn der Verstärker 0V am Ausgang hat.

Das gilt tatsächlich im Bereich der Supraleiter.

Walter schrieb:
> Ich kann nur beipflichten. Aber der "freie" Markt wirbt für die Leistung
>  größer 100..0W und THD kleiner |0%| :)

Und wozu habe ich mir einen Denon PMA1060 hin gestellt? Nur weil ich es 
kann und weil der echt zum Schleuderpreis zu haben war für weniger als 
einmal Tanken mit dem Hobel. OK, der ist schon 30 Jahre alt.

Dauerleistung (bei Klirrfaktor)
8 Ohm: 2 x 105W (DIN, 1 kHz, THD 0,005%)
4 Ohm: 2 x 180W (DIN, 1 kHz, THD 0,7%)
Gesamtklirrfaktor: 0,004% (-3db bei Nennausgangsleistung)
Frequenzgang: 1 - 250.000 Hz (+0, -3 dB, 1W)
Neupreis ca.: 1.000,- DM / 1.100,- (1993) - UVP

Natürlich hat der die Lautsprecher besser im Griff als ein mickriger 30 
Watt-Verstärker. Den Vergleich zwischen klein/billig und TOP-Verstärker 
hört man doch schon raus ohne viel Aufwand, selbst wenn man nur so 2..3 
Watt raus läßt.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Peter D. schrieb:
> hochwertige Röhrenradios hatten sehr wohl mehrere Wege,

Allerdings. Der Grundig 4395 bietet immerhin Stereo-Wiedergabe über die 
Eingangsbuchsen und hat seitlich solche Mittel-Hochtöner und einen 
Elektrostaten vorne rechts so als flachen Kasten ausgebildet. Aus dem 
Elektrostaten kam allerdings nie viel heraus. Hinter der Schallwand 
befindet sich fliegend aufgehängt eine Art Frequenzweiche. Beim Wildbad 
dürften auch seitlich solche Mittel-Hochtöner eingebaut sein.

Soul E. schrieb:
> In den Leserbriefen
> meldeten sich viele Radiohändler zu Wort, die berichteten, ihren Kunden
> wäre der helle Hifi-Klang zu grell

Ich kann nur vermuten, daß die damaligen Geräte mit starker 
Höhenanhebung durch Klangregelnetzwerke intern gearbeitet haben, um 
klangliche Defizite der damaligen Lautsprecher in den Höhen 
auszugleichen. So wird vermutlich der schrille Klang zustanden gekommen 
sein, oder die Hersteller haben es mit der Höhenanhebung übertrieben. 
Die Gewebe- und Metallkalotten, die es ab den 80er Jahren gab, hatten 
sie damals noch nicht.

Bei damaligen Kofferradios gibt auch keiner elektrisch linear wieder, 
ebenso die meisten Röhrenradios nicht.

mfg

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Generell waere zu erwaehnen, ist die Schaltung ein Element, das 
herausgepickt wurde und im Zusammenhang in mehrere Prinzipien von 
Verstaerkern einsteigen liesse.
Zurueckgehen muesste man bis zum Class A Verstaerker. Auch in den 
anderen Foren wurde ablehnend reagiert, nicht analysiert woher es 
stammte.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Christian S. schrieb:
> Ich kann nur vermuten, daß die damaligen Geräte mit starker
> Höhenanhebung durch Klangregelnetzwerke intern gearbeitet haben, um
> klangliche Defizite der damaligen Lautsprecher in den Höhen
> auszugleichen.

Auch damals galt, You get what you pay for.
Es gab billige Küchenradios aber auch hochwertige Geräte mit gutem Klang 
fürs Wohnzimmer. Mit den Klangregistertasten und Stellern konnte man 
alles einstellen, von perfekten Höhen und sonoren Bässen bis zum 
Telefonklang.
Ein Hauptproblem waren z.B. breitbandige Ausgangstrafos. Daher hat man 
für die Hochtöner einen separaten Trafo verwendet. Der war kleiner, mit 
weniger Windungszahl und dünneren Blechen, so daß die Verluste bei hohen 
Frequenzen viel geringer waren.

von Ge L. (Gast)


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Christian S. schrieb:

> Soul E. schrieb:
>> In den Leserbriefen
>> meldeten sich viele Radiohändler zu Wort, die berichteten, ihren Kunden
>> wäre der helle Hifi-Klang zu grell
>
> Ich kann nur vermuten, daß die damaligen Geräte mit starker
> Höhenanhebung durch Klangregelnetzwerke intern gearbeitet haben, um
> klangliche Defizite der damaligen Lautsprecher in den Höhen
> auszugleichen. So wird vermutlich der schrille Klang zustanden gekommen
> sein, oder die Hersteller haben es mit der Höhenanhebung übertrieben.
> Die Gewebe- und Metallkalotten, die es ab den 80er Jahren gab, hatten
> sie damals noch nicht.

Es ging um den erweiterten Frequenzgang bis 15 kHz der Langspielplatten 
und später auch des UKW-Rundfunks. Dieser wurde als schrill empfunden, 
im Vergleich zu einem "normalen" Radio oder einer Schellackplatte, wo 
bei 4 kHz Schluß ist.

Heute empfinden wir die Mittelwelle als dumpf und den UKW-Klang als 
normal.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Übrigens der TO führte in dem Thread viele auf die falsche Fährte.

Insgesamt ist das eine Reihenschaltung von:

Z(Rout) + Z(R1, C1, L1) + Z(L2) + Z(R-speaker)

Im Falle von:

Z(Rout) + Z(R-speaker) >> Z(R1, C1, L1) + Z(L2)

Wird natürlich der Stromverlauf durch R_Speaker sich dem 
Spannungsverlauf annähern.

Nichts anderes zeigen dem TO seine Simulationen.

Es fehlt aber bei der Simulation die Auswirkung der Membranauslenkung, 
insbesondere dessen dynamische Nichtlinearitäten.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Soul E. schrieb:
> Heute empfinden wir die Mittelwelle als dumpf und den UKW-Klang als
> normal.

Das ging mir eigentlich schon immer so.

Wie mögen denn die damaligen Beschwerdeführer eine Live-Aufführung im 
Konzertsaal oder sonst einen Auftritt mit akustischen Instrumenten 
empfunden haben? Da hatten sie doch keine 4 kHz- Tiefpassblende vor die 
Ohren halten können.

Scheinbar finden die Leute nur das gut, was sie kennen.

mfg

von John B. (craftsman)


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Walter schrieb:
> Das Modell für den Lautsprecher

, das du hier verwendest, ist nicht geeignet, die Wiedergabe eines 
Lautsprechers zu beurteilen. Die Schlüsse, die du daraus ziehst, sind 
falsch.

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