Dieser Thread ist eine Fortsetzung von Beitrag "Re: Einfaches Labornetzteil mit LM723" Hier soll es um wirklich rauscharme Designs gehen! Nun bin ich nach weiteren Googlen bei REF02 gelandet. Warum nicht solche direkt als Spannungsregler für Niedrigstromanwendungen benutzen? Verarscht fühle ich mich aber nun von Analog, haben sie doch gleiche Bilder bei REF02 und dem Nachfolger ADR02 ins Datenblatt aufgenommen! Schaut selbst: ADR02 Fig 24+25 REF Fig 23+24 Exakt gleiche Bilder von 'Rauschen'! Das kann doch nicht sein, oder! http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/ADR01_02_03_06.pdf http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/REF02.pdf Offensichtlich einfach rüberkopiert. Erstaunlicherweise ist der neue ADR02 laut Beschreibung und Innenschaltbild eine Bandgap-Referenz - wo doch immer behauptet wird, eine Buried Zener wäre besser. Hm.
Ich würde einfach mal behaupten das man da bei AD nachfragen sollte was die da für ein Mist verzapfen! *?*
Abdul K. schrieb: > Schaut selbst: > ADR02 Fig 24+25 > REF Fig 23+24 > > Exakt gleiche Bilder von 'Rauschen'! Das kann doch nicht sein, oder! > > http://www.analog.com/static/imported-files/data_s... > http://www.analog.com/static/imported-files/data_s... > > Offensichtlich einfach rüberkopiert. Hab nur ich Tomaten auf den Augen? Im Datenblatt der Ref02 finde ich keinen solchen "Screenshot". Auf welche Revision beziehst du dich? LG Christian
Die angegebenen Links passen nicht zur Aussage. Speziell die Ref02 hat in den Fig 23+24 nichts mit Rauschen.
Die sind doch garnicht rauscharm. Der ADR02 rauscht doppelt so stark wie der LM7805 und der REF02 viermal so viel!
Da ist mir offensichtlich der falsche Link reingerutscht. Für den REF02 ist der hier richtig: http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/REF01_02_03.pdf Nun sollte es jeder sehen können. Ein schnöder LM317 kommt gar nicht mal soooo schlecht weg: www.diodes.com/zetex/_pdfs/3.0/appnotes/apps/an51.pdf
>Ein schnöder LM317 kommt gar nicht mal soooo schlecht weg: Durch den Bypasscap rauscht jetzt nur noch die unverstärkte Referenz, man erhält also 0,003% x 1,25V = 37,5µVeff (10Hz...10kHz). Ein LM7805 rauscht zwischen 10Hz und 10kHz mit nur rund 13µVeff! Bei den LM78XX/79XX Reglern muß man bedenken, daß die Rauschwerte erheblichen Toleranzen unterliegen und sich ein Selektieren durchaus lohnt. Außerdem rauschen die 79iger leider erheblich stärker als die 78iger! Es kann sich also lohnen, auch die negative Versorgungsspannung mit einem 78iger zu erzeugen.
Abdul K. schrieb: > Verarscht fühle ich mich aber nun von Analog, haben sie doch gleiche > Bilder bei REF02 und dem Nachfolger ADR02 ins Datenblatt aufgenommen! Was willst Du denn. Ref02 und ADR02 sind beides Bandgap-Referenzen mit etwa gleichem Stromverbrauch. Das Rauschen muß also bei gleicher Ausgangsspannung auch etwa gleich sein. (Deswegen rechne ich das Rauschen auch immer in ppm bezogen auf die Ausgangsspannung). Niedrigeres Rauschen gibt es entweder durch höheren Strom durch die Bandgap-Transistoren oder durch externe Bypass-Kondensatoren. Wenn du niedrigeres Rauschen haben willst kannst Du auch auf XFET-Referenzen ausweichen (liegt im Rauschen zwischen Bandgap und buried zener). Oder gleich eine buried zener Referenz wie z.B. LT1021, LT1027, MAX6250, AD586 verwenden. (Faktor 5-10 unterhalb von Bandgap). Niedrigen Stromverbrauch und geringes Rauschen bieten FGA-Referenzen wie z.B. die ISL21009 (knapp über buried zener). Die beste Bandgap-Referenz die ich kenne ist die LTC6655. Dafür braucht sie allerdings auch ordentlich Strom. Gruß Anja
Von einer Firma wie AD hätte ich schon echte Aufnahmen bezogen auf den konkreten Chip erwartet und wenigstens eine Anmerkung, wo das Bild herkommt und warum es so verwendet wurde. Kam das alles aus dem Kopf, Anja. Wow. Das scheint dein täglich Brot zu sein. Danke! Woher der 78xx kommt, das ist ne gute Frage. Da gibts ja unendlich viele Nachbauten. Ich kann mich an welche von Reichelt erinnern, die gingen mir anscheinend durch bloßes Angucken schon kaputt. Liegt, glaube ich, irgendwo hier noch rum.
Abdul K. schrieb: > Von einer Firma wie AD hätte ich schon echte Aufnahmen bezogen auf den > konkreten Chip erwartet und wenigstens eine Anmerkung, wo das Bild > herkommt und warum es so verwendet wurde. Echte Aufnahmen gibt es bei AD so gut wie nie. Fast alle Bilder sind nachträglich am Computer entstanden. Auch die beiden von dir genannten Bilder bestehen aus einer Pixelgrafik, über die eine Vektorgrafik gelegt wurde. Auch diese schwarzen Oszibilder entstehen künstlich. Das sieht man, wenn man tief hineinzoomt. Guckt man sich z.B. Sinusverläufe mit mehreren Perioden an, so sieht man, dass der Sinus aus einzelnen Schwingungen besteht, die nicht passgenau zusammengesetzt wurden usw. Aber dazu gab es hier schon einmal einen Thread. LG Christian
>Echte Aufnahmen gibt es bei AD so gut wie nie. Fast alle Bilder sind >nachträglich am Computer entstanden. Jedes Datenblatt lügt eben. Über die Jahre lernt man zwischen den Zeilen zu lesen. So manches Verschweigen kann sehr beredt sein. Daß im Datenblatt des REF02 beispielsweise keine detaililierten Angaben über das Breitbandrauschen zu finden sind, sondern lediglich ein gefaktes Oszibildchen, sollte einem zu denken geben. Für eine rauschkritische Anwendung würde ich dieses Teil jedenfalls nicht einsetzen.
Und was spricht jetzt gegen den LM723? So wie ich das sehe ist er immer noch der beste von den genannten, oder? Digikey hat übrigens knapp 17000 Stück auf Lager, bevor jetzt jemand kommt, die würden nicht mehr eingesetzt. Sogar im TO100 Metallgehäuse gibts den noch. Sowohl bei Digikey als auch bei Conrad.
>Und was spricht jetzt gegen den LM723? So wie ich das sehe ist er immer >noch der beste von den genannten, oder? Der LM723 ist ein prima Teil. Er hat aber auch ein paar Nachteile. Er "verschluckt" ziemlich viel Spannung zwischen Eingang und Ausgang und unter 9,5V Eingangsspannung geht garnichts. Von daher wäre es schon manchmal wünschenswert, wenn es so ein Teil als LDO gäbe. Auf der anderen Seite kann man mit einem simplen RC-Filter in der Versorgungsleitung oder gar einem Gyrator das Rauschen ebenfalls drastisch senken, oft viel stärker als der Vorteil, den der LM723 bietet.
Das RC-Filter bringt dir aber nix im niederfrequenten Bereich (Es müßte einen riesen Kondi haben). Gut ist es um Netzstörungen rauszufiltern. Also den Brumm und Anteile über 10KHz, die das IC einfach etwas gedämpft durchreicht, aber nicht mehr gut filtert. Ähnliches gilt dann jeweils für andere Schaltungsteile! Es kommt eben auf die Gesamtkonstellation an. Daher finde ich diesen Ansatz hier gut, da dort 4 Varianten miteinander kombiniert wurden: http://www.acoustica.org.uk/t/naim/35clockreg.html Ich fand noch eine Übersicht, die man zumindest mal betrachtet haben sollte: http://hifiduino.wordpress.com/2011/03/29/new-breed-of-ultra-low-noise-regulators/ Und dann hier das noch. Da kommt der LM723 nicht sonderlich gut weg. Man muß aber auch sein Alter betrachten. Heutzutage sind manchmal<tm> die Ansprüche wesentlich höher als zu seiner Jungendzeit! http://www.ko4bb.com/~bruce/LowNoisePowerSupplies.html http://www.febo.com/pipermail/time-nuts/2010-February/045356.html ">>>> Currently, there appear to be 2 variants of the LM723 one (made by >>>> National) that uses a noisy bandgap reference and another variant that >>>> actually uses a quieter zener reference." http://www.febo.com/pipermail/time-nuts/2010-February/045350.html "The LM723 from STMicroelectronics still uses a buried zener and its typical noise specs about 4x less noisy than the National part. With an LM329 4reference it should be about 2x quieter than the ST version."
Abdul K. schrieb: > ">>>> Currently, there appear to be 2 variants of the LM723 one (made by > >>>>> National) that uses a noisy bandgap reference and another variant that > >>>>> actually uses a quieter zener reference." Das halte ich für ein Gerücht. Im National Datenblatt auf Seite 11 ist ja der Schaltplan, und da ist D1 eine Zenerdiode. Gibts einen Weg das nachzuprüfen? Evtl. mal bei National nachfragen?
>Das RC-Filter bringt dir aber nix im niederfrequenten Bereich (Es müßte >einen riesen Kondi haben). Ein TL071 hat 46dB PSRR bei 10kHz. Die PSRR verbessert sich mit 20dB pro Dekade, wenn die Frequenz kleiner wird. Bei 1kHz hast du also schon 66dB und bei 100Hz 86dB. In diesem Frequenzbereich ist deine PSRR so gut, daß du ultra-niedriges Rauschen garnicht brauchst. Du kannst in diesem Frequenzbereich also ruhig auf die zusätzliche Filterwirkung des RC-Glieds verzichten. Falls du doch mehr PSRR brauchen solltest, kannst du mit einem Gyrator jederzeit idiotisch tiefe Grenzfrequenzen im Sub-Hz-Bereich einstellen...
>Das halte ich für ein Gerücht. Im National Datenblatt auf Seite 11 ist >ja der Schaltplan, und da ist D1 eine Zenerdiode. Genau. Der LM723 von National verwendet eine 6,2V Zenerdiode und keine Bandgap-Referenz. Sonst bräuchte er ja auch nicht eine Mindesteingangsspannung von 9,5V!
Ihr dürft nicht alles glauben, was in den Datenblättern steht. Was Bruce bislang schrieb, war immer richtig - soweit ich das verifizieren konnte. Daher glaube ich erstmal ihm. Das mit dem PSRR. Hm. Erstmal ist die Leerlaufverstärkung begrenzt, zweitens kann der OpAmp nur gegen was korrigieren, was er als Referenz zum Vergleich vorgesetzt bekommt. Drittens, kann er sein Eigenrauschen nicht korrigieren. Alles diskutabel. Hat irgendwer praktisch ermittelte Werte?
>Ich fand noch eine Übersicht, die man zumindest mal betrachtet haben >sollte: >http://hifiduino.wordpress.com/2011/03/29/new-bree... Und schon sind wir wieder bei der Esoterik: Wenn ein Verstärker mit 3nV/SQRT(Hz) am Eingang rauscht, ist zusätzliches Rauschen von 1nV/SQRT(Hz) über die Versorgungsspannung tolerabel. Mit nur 40dB PSRR im hörbaren Bereich und einem 47R/100µF-Tiefpaß, der noch einmal rund 40dB beisteuert, wären also rund 10000nV/SQRT(Hz) Rauschen auf der Versorgungsspannung erlaubt. Da wäre sogar ein popeliger LM317 mit rund 380nV/SQRT(Hz) um mehr als den Faktor 25 zu gut.
>Ihr dürft nicht alles glauben, was in den Datenblättern steht. Was Bruce >bislang schrieb, war immer richtig - soweit ich das verifizieren konnte. >Daher glaube ich erstmal ihm. Das wäre dann nicht nur Esoterik, sondern Voodoo... >Das mit dem PSRR. Hm. Erstmal ist die Leerlaufverstärkung begrenzt, Da hilft dann das RC-Glied. >zweitens kann der OpAmp nur gegen was korrigieren, was er als Referenz >zum Vergleich vorgesetzt bekommt. Das muß er garnicht, das macht ihm die Konstantstromquelle im ersten Differenzverstärker ganz automatisch. >Drittens, kann er sein Eigenrauschen nicht korrigieren. Hä?
Wie schon im vorigen Thread gesagt, hier der Auszug aus dem Artikel aus den UKW-Berichten 4/1980. Er benutzt auch auf die REF0x-Spannungsreferenzen als Spannungsquelle für eine Kapazitätsdioden-Ansteuerung. Der gute alte LM723 ist auch genannt. Ob nach über dreißig Jahren ein REF0x noch immer die beste Lösung ist?
Die Rauschspannungsbildchen sind doch eh Käse. Das ist eine Momentaufnahme. Wenn die Daten eingehalten werden, wüsste ich nicht, wieso man das bei entsprechenden Bauteilen nicht austauschen dürfen sollte.
Rauschi schrieb: >>Ihr dürft nicht alles glauben, was in den Datenblättern steht. Was Bruce >>bislang schrieb, war immer richtig - soweit ich das verifizieren konnte. >>Daher glaube ich erstmal ihm. > > Das wäre dann nicht nur Esoterik, sondern Voodoo... In etwa, da er sich mit supergenauer Zeitmessung beschäftigt. Mir ist schon klar, daß die Verhältnisse von Bruce für uns hier kaum notwendig sind. Prinzipielle Erkenntnisse lassen sich aber immer übertragen. > >>Das mit dem PSRR. Hm. Erstmal ist die Leerlaufverstärkung begrenzt, > > Da hilft dann das RC-Glied. R rauscht! Schaltungen aus Cs, die einem R entsprechen, rauschen ebenso wie der equivalente R! > >>zweitens kann der OpAmp nur gegen was korrigieren, was er als Referenz >>zum Vergleich vorgesetzt bekommt. > > Das muß er garnicht, das macht ihm die Konstantstromquelle im ersten > Differenzverstärker ganz automatisch. > Habe ich gerade leider nicht verstanden. >>Drittens, kann er sein Eigenrauschen nicht korrigieren. > > Hä? Er sieht die Rauschspannung/-strom am Eingang als normale Eingangssignale, die von dem Nutzsignal nicht unterscheidbar sind.
j. c. schrieb: > Die Rauschspannungsbildchen sind doch eh Käse. Das ist eine > Momentaufnahme. Wenn die Daten eingehalten werden, wüsste ich nicht, > wieso man das bei entsprechenden Bauteilen nicht austauschen dürfen > sollte. Wozu sind sie dann da? Mir jedenfalls schmeckt das nicht. Meine bisherige Erkenntnis: 1. normale Schaltungen: 78xx 2. etwas gesteigerte Anforderungen: LM317 mit Bypass-Kondi 3. LOs, Mikrofone, etc.: LT1761 und Verwandte 4. "Probieren bis zur Meßgrenze": Selberbauen aus diskreten Bauelementen
>In etwa, da er sich mit supergenauer Zeitmessung beschäftigt. Mir ist >schon klar, daß die Verhältnisse von Bruce für uns hier kaum notwendig >sind. Prinzipielle Erkenntnisse lassen sich aber immer übertragen. Also, ich glaube jetzt wirklich nicht, daß National im LM723 eine Bandgap-Referenz verwendet, wenn sie angeben, eine Zener-Referenz zu nutzen. >R rauscht! Schaltungen aus Cs, die einem R entsprechen, rauschen ebenso >wie der equivalente R! Ein 47R/100µF RC-Glied rauscht bis zur Grenzfrequenz von rund 34Hz wie ein 47R Widerstand, also mit nicht mehr als 900pV/SQRT(Hz). Darüber nimmt das Widerstands-Rauschen kontinuierlich ab, bis der ohmsche Ersatzwiderstand bei rund 3kHz in den ESR des Caps von rund 0,5R übergeht, was dann nur noch rund 90pV/SQRT(Hz) Rauschen bedeutet. Damit rauscht das RC-Glied zwischen rund 400 und 4000 mal weniger als der LM317. Das RC-Glied kann also das Reglerrauschen besonders wirkungsvoll verringern.
Ob das nun alles lohnt , sich wege der alten 723 Krücke soviele Gedanken zu machen ? Klaus
Klaus, ich bin nochmals 2 Jahre älter als der 723 ;-) Naja. Ich habe versucht in LTspice eine passende Simulation auf die Beine zu stellen. Bislang allerdings erfolglos. Die Simulation rauscht viel weniger als die reale Messung wie z.B. in AN-51 Zetex. Es wird vermutlich auf eine LED mit rauscharmen NF-Transe(n) hinauslaufen. >Also, ich glaube jetzt wirklich nicht, daß National im LM723 eine >Bandgap-Referenz verwendet, wenn sie angeben, eine Zener-Referenz zu >nutzen. Ich bin bislang nicht dahinter gekommen, was nun eine Zener-Referenz so toll und teuer macht. Anscheinend rauschen Zener auch nur dann wenig, wenn sie Niedervolttypen sind. Das bedeutet, daß sie unterhalb der bekannten ca. 6V laufen. 6V wird wohl gerne benutzt, weil dort ein lokales Temperaturkoeffizient-Minimum ist, was aber nicht das Rauschminimum ist! In der Anfangszeit hat man die Zener an der Oberfläche der ICs implementiert. Das wurde als Rauschquelle identifiziert, wonach man dann die Zener per Ionenimplantation in tiefere Regionen verfrachtete und so das Rauschen/Langzeitdrift beträchtlich verbessern konnte. Aber irgendwie scheint das teuer zu sein. 9V Mindestversorgungsspannung im Falle des 723 sind auch für die heutige Zeit kontraproduktiv. Von daher würde es mich nicht wundern, wenn man vielleicht versuchte die Buried Zener in eine Bandgap-Referenz zu verwandeln, dem Kunden aber das Marketingdeo eines klassischen 723 weiter anzubieten. Sicherlich hat einer irgendwann nachgeforscht, als die Schaltung nicht so tat wie erwartet und so kams dann zu dieser Aussage. Speziell zum Funkelrauschen gibts widerum widersprüchliche Aussagen: Die einen behaupten das käme von Oberflächeneffekten, die anderen wiederum behaupten, dies wäre nicht die Ursache. Zenerdioden sollen relativ gleichförmig breitbandig rauschen. Dioden in Vorwärtsrichtung betrieben, wären sehr rauscharm. Bruce gab hier 1nV/sqrt(Hz) als Anhaltswert an. Zener als funktionelle 'Breitbandrauschgeneratoren' sind bekannt.
>Aber irgendwie scheint das teuer zu sein. 9V Mindestversorgungsspannung >im Falle des 723 sind auch für die heutige Zeit kontraproduktiv. Bei Labornetzteilen eher wurscht ... Bei Netzteilen für Schaltungen mit niedrigem Strom-/Leistungsbedarf (wo es aber nicht drauf ankommt) auch eher wurscht ...
Hallo Jens. Wo war denn nun der sinnvolle Beitrag in deinem Posting?
>Es wird vermutlich auf eine LED mit rauscharmen NF-Transe(n) >hinauslaufen. Und warum soll das dann rauschärmer sein als ein normaler Regler mit nachgeschaltetem Gyrator? >Ich bin bislang nicht dahinter gekommen, was nun eine Zener-Referenz so >toll und teuer macht. Weil Zener-Referenzen nun mal am stabilsten sind und die kleinsten Driften zeigen: http://cirrus.com/en/pubs/proDatasheet/VRE3050_G.pdf >Anscheinend rauschen Zener auch nur dann wenig,wenn sie Niedervolttypen >sind. Das bedeutet, daß sie unterhalb der bekannten ca. 6V laufen. 6V >wird wohl gerne benutzt, weil dort ein lokales Temperaturkoeffizient- >Minimum ist, was aber nicht das Rauschminimum ist! Naja, bei einer Referenz geht es ja auch, wie der Name schon sagt, hauptsächlich um Stabilität und erst in zweiter Linie ums Rauschen. Deswegen haben gute Referenzen eben eine 6,3V Zener-Diode drin. >Aber irgendwie scheint das teuer zu sein. 9V Mindestversorgungsspannung >im Falle des 723 sind auch für die heutige Zeit kontraproduktiv. >Von daher würde es mich nicht wundern, wenn man vielleicht versuchte die >Buried Zener in eine Bandgap-Referenz zu verwandeln, dem Kunden aber das >Marketingdeo eines klassischen 723 weiter anzubieten. Sicherlich hat >einer irgendwann nachgeforscht, als die Schaltung nicht so tat wie >erwartet und so kams dann zu dieser Aussage. Aber das sind doch reine Spekulationen, Abdul. Zeig mir das Datenblatt irgendeines LM723, der wirklich mit deutlich weniger als 9,5V Eingangsspannung auskommt, dann glaube ich dir. >Zenerdioden sollen relativ gleichförmig breitbandig rauschen. Dioden in >Vorwärtsrichtung betrieben, wären sehr rauscharm. Bruce gab hier >1nV/sqrt(Hz) als Anhaltswert an. Zener als funktionelle >'Breitbandrauschgeneratoren' sind bekannt. Richtig, Zenerdioden werden gerne genommen, wegen ihrer Breitbandigkeit. Profis verwenden Zenerdioden aber eher nicht für Rauschgeneratoren, weil sie eine Reihe von Nachteilen haben: Sie haben eine starke Temperatur- und Sperrstromabhängigkeit und zeigen ein ungünstiges Verhältnis von Spitzenwert zu Effektivwert der Rauschspannung, was es schwierig macht, Zener-Rauschen adequat zu verstärken.
Rauschi schrieb: > Und warum soll das dann rauschärmer sein als ein normaler Regler mit > nachgeschaltetem Gyrator? > Kann ich noch nicht eine saubere Antwort geben, da ich bis gestern ein Problem mit LTspice hatte. Jetzt funzt die Noise-Simulation. Also laß mich nun einige Tage spielen. > Weil Zener-Referenzen nun mal am stabilsten sind und die kleinsten > Driften zeigen: > > http://cirrus.com/en/pubs/proDatasheet/VRE3050_G.pdf > Interessant. Da wurde wieder jemand aufgekauft. > Naja, bei einer Referenz geht es ja auch, wie der Name schon sagt, > hauptsächlich um Stabilität und erst in zweiter Linie ums Rauschen. > Deswegen haben gute Referenzen eben eine 6,3V Zener-Diode drin. > Das ist ein Argument. Leider muß man die Bauelemente nehmen, die man hat oder kriegt ;-) >>Aber irgendwie scheint das teuer zu sein. 9V Mindestversorgungsspannung >>im Falle des 723 sind auch für die heutige Zeit kontraproduktiv. >>Von daher würde es mich nicht wundern, wenn man vielleicht versuchte die >>Buried Zener in eine Bandgap-Referenz zu verwandeln, dem Kunden aber das >>Marketingdeo eines klassischen 723 weiter anzubieten. Sicherlich hat >>einer irgendwann nachgeforscht, als die Schaltung nicht so tat wie >>erwartet und so kams dann zu dieser Aussage. > > Aber das sind doch reine Spekulationen, Abdul. Zeig mir das Datenblatt > irgendeines LM723, der wirklich mit deutlich weniger als 9,5V > Eingangsspannung auskommt, dann glaube ich dir. > Ich sehe momentan noch nicht so den definitiven Vorteil eines 723. Das war ein Netzteil Building Block. Eher kein Embedded Teil für Boards. Wenn ich Zeit finde, werde ich mal die Sache näher untersuchen. Ich könnte es mir halt vorstellen, das es so lief. Für den TL431 gibt es ähnliche Aussagen. Dort soll der von Onsemi wesentlich rauschärmer als der TI-Typ sein. > Richtig, Zenerdioden werden gerne genommen, wegen ihrer Breitbandigkeit. > Profis verwenden Zenerdioden aber eher nicht für Rauschgeneratoren, weil > sie eine Reihe von Nachteilen haben: Sie haben eine starke Temperatur- > und Sperrstromabhängigkeit und zeigen ein ungünstiges Verhältnis von > Spitzenwert zu Effektivwert der Rauschspannung, was es schwierig macht, > Zener-Rauschen adequat zu verstärken. Die als Rauschquellen zu kaufenden Typen sind extrem teuer! Aber mal ne andere Nebenfrage: Welcher Umrechnungsfaktor gilt dann zwischen Vpp und Vrms? Im Bereich unter 10Hz scheinen die Hersteller gerne Vpp zu nehmen.
>Also laß mich nun einige Tage spielen. Gerne. Bin gespannt auf deine Resultate! >Ich sehe momentan noch nicht so den definitiven Vorteil eines 723. Der µA723 wurde von Bob Widlar im Jahr 1967 hergestellt. Damals glaubte man, daß bei einem kompletten Spannungsregler auf nur einem Chip der Temperaturgradient so groß wäre, daß eine Bandgap-Referenz nicht zufriedenstellend funktionieren würde und hat stattdessen auf die gute alte 6,3V Zenerdiode gesetzt. Erst 1971 hat Bob Widlar die erste Bandgap-Referenz (LM113) entwickelt. Hätte man schon 1967 eine funktionierende Bandgap-Referenz gehabt, hätte man dem LM723 vielleicht keine Zenerdiode verpaßt... Zener-Diode allein ist noch kein Garant für Qualität. Es gibt gute Zener-Dioden und gute Bandgap-Referenzen. Nur wenn es sehr sehr sehr gut sein soll, ist die Zener-Diode (heute) wohl noch einen Tick besser als die Bandgap-Referenz. >Aber mal ne andere Nebenfrage: Welcher Umrechnungsfaktor gilt dann >zwischen Vpp und Vrms? Im Bereich unter 10Hz scheinen die Hersteller >gerne Vpp zu nehmen. Normalerweise gilt Ueff = Upp / 6,6. Das gilt dann für Gaußsches Rauschen, wenn die Wahrscheinlichkeit, im Beobachtungszeitraum einen größeren Peak zu messen, kleiner als 0,1% angenommen wird.
Hallo Abdul, themenübergreifend melde ich mich mal hier. Du kennst die AN83 von Jim Williams sicherlich? Falls ja, aber gerade nicht im Kopf, es lohnt sich diese immer mal wieder anzuschauen. Zudem war auch vor nicht all zu langer Zeit dieser Thread noch offen: Beitrag "Rauscharmer Spannungsregler" mit ein paar interessanten Links, in dem auch du gepostet hast. Vielleicht sollte doch mal ein eigener Artikel zu rauscharmen Spannungsreglern/Spannungsquellen mit der geballten Linksammlung angelegt werden? branadic
Rauschi schrieb: >>Aber mal ne andere Nebenfrage: Welcher Umrechnungsfaktor gilt dann >>zwischen Vpp und Vrms? Im Bereich unter 10Hz scheinen die Hersteller >>gerne Vpp zu nehmen. > > Normalerweise gilt Ueff = Upp / 6,6. Das gilt dann für Gaußsches > Rauschen, wenn die Wahrscheinlichkeit, im Beobachtungszeitraum einen > größeren Peak zu messen, kleiner als 0,1% angenommen wird. Hm. Das deckt sich mit der alten Weisheit, daß auf dem Analogscope der Faktor zwischen Peak und RMS ca. 6 ist. @branadic: Manchmal stolpere ich sogar über meine eigenen alten Weisheiten. Kann mir auch nicht alles merken ;-) Artikel schreibe ich keine. Aber wer eine Diplomarbeit schreiben will, der hat da ein sehr gutes Thema. Läßt sich wunderbar skalieren von Schülerarbeit bis Doktortitel. Es scheint auf diesem Gebiet noch keinerlei umfassende Abhandlung zu geben. Ansonsten wäre ich sicherlich schon drüber gestolpert.
Rauschi schrieb: > Weil Zener-Referenzen nun mal am stabilsten sind und die kleinsten > Driften zeigen: > > http://cirrus.com/en/pubs/proDatasheet/VRE3050_G.pdf Hallo Rauschi, wie kommst Du ausgerechnet auf die VRE3050? Hast du persönliche Erfahrungen mit Dieser Referenz? Auch in letzter Zeit gekaufter? Die beiden von mir Anfang des Jahres erworbenen Exemplare rauschen jedenfalls deutlich mehr (8,5 / 9,5 uVpp) als eine LT1027 (1,9uVpp) im Frequenzbereich 0.1-10Hz. Bei einer der beiden Referenzen habe ich dann noch die Temperaturhysterese gemessen ca 4-5ppm bei 25 Grad bei Temperaturwechsel 16-40 Grad. Auch hier ist die LT1027 mit ca 1ppm wesentlich besser. Von einem hermetisch dichten Keramikgehäuse hätte ich da wesentlich bessere Werte erwartet als von einem Plastik-Gehäuse. Jetzt interessiert mich natürlich ob ich nur 2 Montags-Referenzen erwischt habe oder ob die Referenzen seit dem Aufkauf die Specs geändert haben. Gruß Anja
Bei $120 würde ich den Hersteller schonmal fragen, was er dazu sagt. Vielleicht hast du sie kaputt gemacht? Oder der Einpacker?
>wie kommst Du ausgerechnet auf die VRE3050? >Hast du persönliche Erfahrungen mit Dieser Referenz? >Auch in letzter Zeit gekaufter? Ich habe mal für eine Machbarkeitsstudie recherchiert und dieses Teil als die genaueste Referenz auf dem Markt kennengelernt. Persönliche Erfahrungen habe ich leider keine. >Die beiden von mir Anfang des Jahres erworbenen Exemplare rauschen >jedenfalls deutlich mehr (8,5 / 9,5 uVpp) als eine LT1027 (1,9uVpp) im >Frequenzbereich 0.1-10Hz. Der im Datenblatt angegebene Wert von 3µVpp ist auch nur ein typischer Wert... >Jetzt interessiert mich natürlich ob ich nur 2 Montags-Referenzen >erwischt habe oder ob die Referenzen seit dem Aufkauf die Specs geändert >haben. Ich denke, du mußt mit dem Zweiten rechnen. Bei einem solchen Aufkauf ändert sich in der Regel mehr als nur der Besitzer. Das wäre nicht das erste Mal...
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