Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schon wieder Fake-Transistoren!


von Max W. (max96)


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Hallo,

ich bin gerade wieder einmal am Endstufen basteln. Leider hat jetzt beim 
Testen meiner selbst entworfenen Endstufe der Stromverstärker nach 
kurzem Probehören bei geringer Lautstärke Rauchzeichen gegeben. Als 
Transistoren verwende ich TIP 147 und TIP 142 von reichelt. Die 142er 
(links) sind von STM die anderen von ISC. Der Ruhestrom war zu 100% 
richtig eingestellt und geschwungen hat auch nichts. Da ich nun schon 
oft von schlechten Reichelt Transistoren gehört hatte und mir die 147er 
sofort spanisch vorkamen habe ich mal 2 Transistoren "aufgeknackt". Die 
Chipfläche beim 142er ist mehr als doppelt so groß (9mm^2) wie beim 
147er (4mm^2). Ich würde daher vom Kauf von TIP147 bei reichelt abraten.

Gruß Max

von ArnoR (Gast)


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Die größere Chipfläche ist nicht unbedingt ein gutes Qualitätsmerkmal. 
Je größer der Chip, desto kleiner im Verhältnis die Belastbarkeit, weil 
die mechanischen Spannungen infolge der unterschiedlichen 
Ausdehnungskoeffizienten von Chip und Träger zunehmen. Die 
Chiphersteller verwenden bei gängigen Typen auch mal verbesserte 
Technologien (die aktuellen Hexfet von IRF sind in der fünften 
Generation bei marginal oder garnicht veränderter Bezeichnung), um die 
Chips bei gleichen Daten zu verkleinern/verbessern. Außerdem kostet 
Chipfläche Geld.

> nach kurzem Probehören bei geringer Lautstärke Rauchzeichen gegeben.
> Der Ruhestrom war zu 100%
> richtig eingestellt und geschwungen hat auch nichts.

Zweifel. Dann hätte auch bei kleineren Chip nichts passieren dürfen, 
denn im Leerlauf werden die ja auch viel weniger belastet.

Bei Darlingtons lässt sich der Ruhestrom durch einen Vbe-Multiplizierer 
besonders schlecht thermisch stabilisieren. Man misst ja außen nicht die 
Chip- sondern die Gehäusetemperatur und das wegen der Kühlkörpers auch 
noch stark zeitverzögert und mit 4-facher Wirkung.

Woher weißt du dass da nichts schwingt? Meiner Erfahrung nach eine 
häufige Todesursache.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Max W. schrieb:
> Die 142er (links) sind von STM die anderen von ISC.
Und mit den Transistoren von STM funktionierte die Schaltung 
einwandfrei?

> geschwungen hat auch nichts.
Wie hast du das gemessen, während der Transistor kaputt ging?
> Die Chipfläche beim 142er ist mehr als doppelt so groß (9mm^2) wie beim
> 147er (4mm^2).
Es wäre wohl sinnvoller die gleichen Transistoren zu vergleichen. Auch 
erscheint mir die Fläche des linken nicht doppelt so groß.

von Max W. (max96)


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Ich hatte die ganze Zeit das Oszi dran. Der 1kHz Sinus war sauber bis 
zum plötzlichen ableben. Der Ruhestrom lag bei 100mA, Last war 8Ohm und 
die Ausgangsleistung lag bei vielleicht 3 Watt. Wie könnte ich den 
Ruhestrom effektiver einstellen?

von ArnoR (Gast)


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Das hätten je nach Betriebsspannung (wieder mal nicht genannt, und 
Schaltung nicht gezeigt) wohl sogar BD139/140 ausgehalten. Die o.g. 
fetten Teile erst recht. Wenn die Endstufe bei so wenig Leistung und 
sauberem Sinus hochfährt, muss der Ruhestrom die Ursache sein.

von Timm T. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Bei Darlingtons lässt sich der Ruhestrom durch einen Vbe-Multiplizierer
> besonders schlecht thermisch stabilisieren.

Ich hielt bisher Darlingtons in einer Audioendstufe prinzipiell für fehl 
am Platze. Sollte ich mich da geirrt haben?

von Max W. (max96)


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Dann muss ich den mit neuen Transistoren nochmal überprüfen wobei der 
eigentlich stabil war.
@Alexander die 142er sind nur die NPNs .

von ArnoR (Gast)


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> Sollte ich mich da geirrt haben?

Naja, alles hat 2 Seiten. Die Darlingtons sind dynamisch unkritischer 
als Sziklai`s, aber thermisch schwieriger.

von Christian S. (christianstr)


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Max W. schrieb:
> Ich würde daher vom Kauf von TIP147 bei reichelt abraten.

Ich wohn in der Nähe der Niederlassung von reichelt und kaufe da öfters 
meinen Kram ein, auch mein ehemaliger Arbeitgeber hat da immer 
eingekauft. Reichelt ist dafür bekannt, und wir konnten das teilweise 
auch bestätigen, Bauteilserien mit höheren Ausfallraten zu kaufen. 
Bestes Beispiel sind die 5V Linearspannungsregler, die wir da mal 
gekauft habe, 50 Stk. Die konnten wir alle in die Tonne hauen, da kam 
alles raus, nur keine 5V. Ich will jetzt nicht sagen, dass man darum 
nicht mehr bei reichelt einkaufen soll, aber man muss sich darauf 
einstellen, mehr Bauteile kaufen zu müssen, als man eigentlich braucht.

von Timm T. (Gast)


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Wenns nicht zuviel Aufwand ist, könnte ja mal ein Schaltplan 
reinwachsen?

von Max W. (max96)


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Den muss ich erst zeichnen, ich hoffe ihr könnt bis morgen warten.

von MaWin (Gast)


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> Bestes Beispiel sind die 5V Linearspannungsregler, die wir da mal
> gekauft habe, 50 Stk. Die konnten wir alle in die Tonne hauen, da kam
> alles raus, nur keine 5V. Ich will jetzt nicht sagen, dass man darum
> nicht mehr bei reichelt* einkaufen soll, aber man muss sich darauf
> einstellen, mehr Bauteile kaufen zu müssen, als man eigentlich braucht.

Es ist halt immer ein Problem, auch für Reichelt, von einem Kunden auf 
die produkte zu schliessen.

Falls ihr den 100nF aAusgangskondensator in eurer Schaltung vergessen 
habt, konnte alles rauskommen, denn der Rgler konnte schwingen, und 
falls die Mindestlast fehlte, konnte auch alles rauskommen, denn der 
Regler ist erst am 5mA spezifiziert.

So auch das Problem mit diesem Transistor: Klar kann da was anderes drin 
sein, also eine echte Fälschung, es könnte auch von einem anderen 
Hersteller ein kleinere Chip drin sein und der Hersteller ist trotzdem 
überzeugt, die Originaldatein damit einhalten zu können, das ist dann 
weniger eine Fälschung als ein schlechtes Second Source, genau so gut 
könnte der Originalhersteller eine neue Chiprevision rausgebracht haben, 
die zwar die Daten noch einhält, aber beispielsweise schneller ist, und 
damit schwingt dann der Verstärker und raucht ab.

Es gibt so viele Möglichkeiten, und die Hersteller sind auch nicht 
kooperativ in dem sie z.B. das Chipbild zeigen oder bei Redesigns auch 
die Typennummer ändern, daß immer eine Unsicherheit bleibt.

Ich war froh, neulich einen TIP142/TIP147 Verstärker von 1978 mit 
Bauteilen von Bassenberg reparieren zu können: Original TIP142 von Texas 
Instruments mit Date Code 1983, das gab ein gutes Gefühl.

Vom TIP147 von Reichelt abzuraten ist bei den Erfahrungen von Max schon 
sinnvoll, egal welcher Hintergrund.

von Christian S. (christianstr)


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MaWin schrieb:
> Es ist halt immer ein Problem, auch für Reichelt, von einem Kunden auf
> die produkte zu schliessen.
>
> Falls ihr den 100nF aAusgangskondensator in eurer Schaltung vergessen
> habt, konnte alles rauskommen, denn der Rgler konnte schwingen, und
> falls die Mindestlast fehlte, konnte auch alles rauskommen, denn der
> Regler ist erst am 5mA spezifiziert.

Keine Angst, ein wenig Grundwissen hatten wir schon ;) Die waren 
tatsächlich im Eimer.
Und klar, es ist schwierig, auf die angebotenen Produkte zu schließen. 
Nur hatten wir halt wirklich das Gefühl, dass reichelt Serien mit großen 
Ausfallraten kauft, gerade was die günstigeren Halbleiter wie 
Spannungsregler usw. angeht, auch Bekannte aus anderen Firmen erzählten 
sowas. Bei den teureren Bauteilen wie LeistungsFETs, Treiberbausteine, 
µController, etc. hatten wir hingegen keine Probleme.
Naja, wie dem auch sei, das war zumindest das Erste, was mir dazu 
einfiel, vielleicht hat jemand anderes ja bessere Erfahrungen gemacht :)

von Bernd K. (bmk)


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Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Reichelt unseriös oder
zumindest irreführend anbietet.

Beispiel: http://www.reichelt.de/?ARTICLE=39474;

Dieser Regler mit dem 'A' in der Kennung wird von allen renommierten
Herstellern mit einer Toleranz von 0,5% für die Ausgangsspannung
angegeben und ohne die Kennung 'A' mit einer Toleranz von 1%

Erste Merkwürdigkeit: Das downloadbare Datenblatt bei Reichelt
ist vom Hersteller UTC Unisonic und dort ist von der 'A' Kennung
keinerlei Rede. Und die Toleranz ist dort mit 2% angegeben.

Nun, ich habe mal 10 Stck von den Teilchen bestellt.
Geliefert wurde eine Tüte mit gelbem Reichelt-Etikett drauf:
'LP 2950 ACZ5.0' Hmm, also wie bestellt. Könnte gut sein.

Und was war drin? Die Teilchen hatten den Aufdruck 'UTC LP2950L5.0 NDM'
Also tatsächlich von UTC Unisonic. Dann vielleicht doch selektiert?
Denkste. Von den Teilchen war einer im Toleranzbereich 0,5% und die
anderen 9 Stck streuten von 0,7%....1,5%. Also wie im Datenblatt.
(Gemessen mit Fluke 189)

Und dann gibst es ja noch den 'LP 2950 CZ5.0' bei Reichelt:
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=39476;

Erstaunlicherweise mit 0,45 EUR teurer als der 'ACZ' mit 0,33 EUR
obwohl die Genauigkeit beim CZ nur 1% statt ACZ 0,5% liegt.
Zumindest nach den Datenblattangaben der renommierten Hersteller.
Aber beim 'CZ' hat Reichelt kein Datenblatt verlinkt. Und nun?

von Timm T. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Und was war drin? Die Teilchen hatten den Aufdruck 'UTC LP2950L5.0 NDM'
> Also tatsächlich von UTC Unisonic. Dann vielleicht doch selektiert?
> Denkste. Von den Teilchen war einer im Toleranzbereich 0,5% und die
> anderen 9 Stck streuten von 0,7%....1,5%.

Und jetzt kackst Du Dich ein, weil Reichelt einen Reglers für 33ct nicht 
extra selektiert? Wenn Du die 0.5% brauchst, musst Du die halt bei 
Farnell kaufen, wo sie entsprechend teurer sind. Für andere Anwendungen 
reichen die 2% völlig aus.

Leute, es ist dürfte sich doch inzwischen rumgesprochen haben: Reichelt 
ist - meist - günstiger, liefert aber durchaus mal Ersatzhersteller. Wer 
definiert diesen Hersteller* will, muss mehr Aufwand treiben und mehr 
bezahlen.

*) Und das wird heutzutage nicht leicher mit den ganzen Fusionen und 
Aufkäufen der Halbleiterhersteller untereinander.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christian Str schrieb:

> Keine Angst, ein wenig Grundwissen hatten wir schon ;) Die waren
> tatsächlich im Eimer.

Und das äußerte sich wie? Haben sie gar nicht geregelt oder war die 
Ausgangsspannung bloß arg aus der Toleranz?

> Und klar, es ist schwierig, auf die angebotenen Produkte zu schließen.
> Nur hatten wir halt wirklich das Gefühl, dass reichelt Serien mit großen
> Ausfallraten kauft

Was hat das mit "Ausfallraten" zu tun? Ein Ausfall impliziert ja, daß 
das Bauteil ursprünglich mal funktionierte, bevor es ausfiel. Du meinst 
wahrscheinlich Defektrate. Als Anteil Bauteile, die direkt defekt 
geliefert werden (DOA = dead on arrival)

Kann schon sein daß es Hersteller gibt, die entweder keine Stichproben 
testen oder Chargen trotz fehlerhafter Tests ausliefern. Und daß 
Reichelt die dann wegen des vermutlich geringen Preises kauft. Auf jeden 
Fall bin ich recht sicher, daß Reichelt selber nicht testet. Schuldig 
wäre in so einer Konstellation erstmal der Hersteller. Wobei der Händler 
eine Lieferung mit 100% Defekt zurück nehmen wird.

Auf jeden Fall solltet ihr euch angewöhnen, Ware von Reichelt zumindest 
stichprobenartig zu testen.


XL

von Holm T. (Gast)


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Nochmal zu den ISC Transistoren:
Ich habe schon etliche abgerauchte Endstufen reparieren dürfen, aber ich 
muß mal sagen das die Ersatztransistoren von ISC nie die Ursache von 
Problemen waren. Problematischer waren richtige Fakes auf denen außen 
z.B. Toshiba oder Fujitsu stand, deren Chip aber nicht mal ein Viertel 
der Fläche der Originalen hatten. Diese Dinger gingen dann auch schon 
bei der normalen Betriebsspannung ohne jede Aussteuerung durch.
Niemand auf der Welt faked ISC Transistoren, das ist ein chinesischer 
Hersteller aber di
Ich habe die mal angemailte stehen zu ihren Produkten und die reagieren 
sogar auf Emails.
Ich habe mal eine Mail geschrieben weil die komplementären Transistoren 
irgendwie unterschiedliche TO247 Gehäuse hatten (fragt mich jetzt nicht 
nach dem Typ), die haben geantwortet das sei ok so, es währen ihre 
Transistoren und die Endstufe damit funktioniert auch noch.

Ergo: Ich halte Markentransistoren aus fragwürdigen Quellen für 
problematischer.
Bei Kessler-Elektronik hatte ich mich gewundert wieso Dicke Transistoren 
Verlustleistungsangaben wie 0,05 Watt hatten...Finger weg, das sind die 
Teile die durchstarten und der Händler weiß das. Er garantiert halt 
nicht mehr Pv für diese fragwürdigen Teile, habe das mal nach einem 
Telefonat herausgefunden.

Gruß,

Holm

von M. K. (sylaina)


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Max W. schrieb:
> Den muss ich erst zeichnen, ich hoffe ihr könnt bis morgen warten.

Und da wunderst du dich, dass dein Transistor abraucht? Öhm...also ich 
hab idR erst den Schaltplan, dann die Schaltung. Nicht umgedreht ;)

von MaWin (Gast)


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> Und jetzt kackst Du Dich ein, weil Reichelt* einen Reglers für 33ct
> nicht extra selektiert?

Nein, weil er nicht liefert, was er bewirbt.

Solche Ware hat man zurückzuschicken, so lange bis auch Daetwyler 
begreift, daß Gier und Kundenverarschung sich nicht auszahlt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Reichelt ist - meist - günstiger, liefert aber durchaus mal
> Ersatzhersteller.
Dann dürfen die Jungs aber nicht "irgendwas ACZ" verkaufen, sondern 
nur "irgendwas". Besonders, wenn sie hinterher nicht "irgendwas ACZ" 
liefern, sondern "irgendwas NDM".

Du gehst ja auch nicht zum Audiverkäufer und bestellst da einen "Audi 
A7" und nimmst dann am Liefertag klaglos einen "Audi A1" in Empfang!

Oder du bestellst eine "Unterhose, blau, Gr. 6" und bekommst eine 
"Unterhose, blau, Gr. 4". Was tust du dann?

Und es ist einfach so: Reichelt verkauft Elektronikbauteile, wo jeder 
weiß, dass es eben exakt auf diesen letzten Buchstaben ankommt. Und wenn 
dann diese Buschstaben angegeben werden, sind sie auch zu liefern. Die 
werden ja hoffentlich noch wenigstens 1 Techniker unter ihren Kaufleuten 
haben...

von Klaus (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Und die Toleranz ist dort mit 2% angegeben.

Bernd K. schrieb:
> Von den Teilchen war einer im Toleranzbereich 0,5% und die
> anderen 9 Stck streuten von 0,7%....1,5%. Also wie im Datenblatt.

Geliefert wie bestellt. Und wenn du unbedingt ein A haben willst:

„He, Du!“ – „Wer, ich?“ – „Psssst!“ – (leiser) „Wer, ich?“ – 
„Genaaaaau…“ „…Möchtest du ein A kaufen?“

MfG Klaus

von Daniel V. (danvet)


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Wollte nur darauf hinweisein:

Das:

Max W. schrieb:
> ich bin gerade wieder einmal am Endstufen basteln. Leider hat jetzt beim
> Testen meiner selbst entworfenen Endstufe der Stromverstärker nach
> kurzem Probehören bei geringer Lautstärke Rauchzeichen gegeben.

und das:
> Ich hatte die ganze Zeit das Oszi dran. Der 1kHz Sinus war sauber bis
> zum plötzlichen ableben. Der Ruhestrom lag bei 100mA, Last war 8Ohm und
> die Ausgangsleistung lag bei vielleicht 3 Watt.

passt nicht so recht zusammen.

Ich glaube nicht, dass du einen 1kHz Sinuston bei 3Watt als "geringe 
Lautstärke" bezeichnen würdest.

von Max W. (max96)


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Das war jetzt grob geschätzt. Die Amplitude lag bei rund 5V. Ein 
Schaltplan existiert schon, jedoch nur grob per Hand gezeichnet.

von Daniel V. (danvet)


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Max W. schrieb:
> Das war jetzt grob geschätzt. Die Amplitude lag bei rund 5V. Ein
> Schaltplan existiert schon, jedoch nur grob per Hand gezeichnet.

Dann behaupte ich einfach mal, du hattest keine Lautsprecher 
angeschlossen, sondern einen anderen Verbraucher (aber du hattest von 
Hörprobe und 1kHz Ton gesprochen). 1kHz bei 3Watt hält man ja im Kopf 
nicht aus (kommt natürlich noch auf die Lautsprecher an...).

von Max W. (max96)


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Bei 5V Amplitude an 8 Ohm sind das 1,6W an Lautsprecher mit sehr 
schlechtem Wirkungsgrad. Das war schon recht nervig :-). Schaltplan 
folgt demnächst.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Gehe mal davon aus, auch wenn hier Gegenteiliges behauptet wird, dass 
die ISC-Transen minderwertiges Zeugs sind, vorallem die älteren 
Fertigungsdatums!
Recht sparsamer Materialeinsatz, schlechte Bondungen etc. sind die 
Regel.
Ist das Absicht, dass die ein Firmenlogo verwenden, dass ein 
"F"airchild-Bauteil suggerieren soll?
Recherchen in diversen Audioforen bestätigen dies ebenso, wie der 
Umstand, dass, seitdem auch Pollin diesen Schrott verkauft, auch z.B. 
BU208 von Anbeginn an von 2 gelieferten Stück einer bereits kaputt war!
Natürlich kommt keiner auf die Idee, ISC-Produkte zu faken, aber wer 
sich mal die Firmenhistorie reinzieht, merkt sehr schnell, dass die vor 
wenigen Jahren recht manufakturenhaft ein so breites HL-Sortiment 
produziert haben, da konnte was nicht ganz koscher sein. Jetzt haben sie 
natürlich bessere Fertigungslinien, aber das Spektrum ist weiter 
sprunghaft gestiegen.
Und übrigens, Samples kann man bei denen keine ordern - bloss gut! :D

von Georg W. (gaestle)


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Ich bin nicht der Transistorspezialist, aber ist es nicht etwas gewagt 
die Komplementärtransistoren von verschiedenen Herstellern zu mischen? 
In Details gibt es ja immer irgendwelche Abweichungen.

Du kannst ja mal einen von den fraglichen Transistoren einzeln im 
statischen Betrieb testen. Wenn er wirklich gefälscht oder madig ist 
sollte er hier auch nach kurzer Zeit ausfallen.

Und Reichelt ist eben nicht Digi-Key. Da kostet so ein Transistor von ST 
eben auch das doppelte wie das Teil bei Reichelt. Dafür kommt aber auch 
immer genau das was man bestellt hat (oder gar nichts, wenn nichts am 
Lager ist).

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Anfügen aus eigenem Erleben kann ich auch, dass Reichelt zwar von ST 
gefertigte Transistoren (BD23X), also Markenware, anbietet, wenn man 
diese aber ordert, bekommt man CDIL, ein indischer Produzent, geliefert.

von Max W. (max96)


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So hier ist der Schaltplan + Simulation. Ich muss dazu sagen, dass die 4 
Dioden thermisch an der Kühlkörper gekoppelt sind. Zuerst hatte ich die 
Vorspannungserzeugung durch einen Transistor + Poti realisiert, jedoch 
war dann der Ruhestrom stets 0 und es gab hässliche 
Übernahmeverzerrungen, keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe. Gelb 
ist das Eingangssignal (Amplitude 0,1V), Grün die Spannung über einen 
Emitterwiderstand und Rot das Ausgangssignal.

von MaWin (Gast)


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> So hier ist der Schaltplan

Oh je.

Eine Endstufe ohne Kurzschlusschutz, ohne Miller-Kondenstaor dafür mit 2 
Betonkondensatoren, Ube aus 4 Dioden und R7 ist nun auch die das 
Optimum.

So viel schwieriger wäre es nun auch nicht, wenn man es richtig baut, 
siehe Bild.

von Helmut L. (helmi1)


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Auch besteht das Problem das T4 nicht voll durchgesteuert werden kann. 
Dann fehlt der Bootstrap C vom Ausgang an den Widerstand R7. Das was in 
MaWin Schaltung R10,R11 C5 ist. Ohne diesen kann man den T4 nicht voll 
aussteuern.
Bevor man ueber irgendwelche Transistoren mosert das die kaputt gehen 
sollte man erst einmal eine vernueftige Schaltung haben.

von Max W. (max96)


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So habe das ganze mal nach euren Vorschlägen überarbeitet. Den 
Kurzschlussschutz hatte ich nur vergessen zu zeichnen, der ist schon 
eingebaut.

von dolf (Gast)


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r3 alleine ist schrott.
entweder da ne z diode rein oder (besser)ne konstantstromquelle.
ne 2. stromquelle für t3 ist dann auch angesagt.
t1 und t2 besser 2sa970.....
die sind für sowas gemacht worden.
t3 ein 2sa5171.
immer noch ne sehr konfuse schaltung....
http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-71.html
mfg

von Helmut L. (helmi1)


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Zwischen R15 und Kollektor T6 würde ich noch einen Widerstand einbauen. 
Richtwert ca. 47 Ohm. Mit dem kannst du den eingriff der 
Temperaturkompensation einstellen. Den genauen Wert must du etwas 
ausprobieren. Der richtige Wert ist erreicht wenn sich der Ruhestrom von 
der Temperatur nicht mehr beinflussen läst.

von rotzie (Gast)


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Mit diesen Transistoren hatte ich auch mal versucht eine Endstufe zu 
bauen, ganz ähnlicher Deiner. Gleiches Ergebnis: Viel Rauch und Gestank.

Hier gibts zwei Probleme:

1. Darlington-IC's sind für den linearen Betrieb ungeeignet. Die 
Darlingtonschaltung hat zwischen Ein- und Ausgang zwei 
temperaturempfindliche BE-Übergänge. Treiber- und Ausgangstranse sitzen 
in einem Geäuse und heizen sich schön gegenseitig auf um diesen Effekt 
noch zu potenzieren. Eine Darlingtonstufe im linearen Betrieb ist eh 
schon schwer thermisch in den Griff zu kriegen (Sziklai ist hier 
vorteilhafter da nur 1x VBE), und mit den integrierten Dingern wird's 
nahezu unmöglich

2. Mit den 4 Dioden kriegt man keine anständige Ruhestromstabilisierung 
hin, dafür streuen die Bauteile viel zu stark. Besser ist eine 
"amplified diode" Schaltung; hier brauchts nur 2 Widerstände, ein Poti 
und einen Transistor. Den Ruhestrom kannst Du dann exakt so einstellen 
wie er für die Transistoren richtig ist.

Daher mein Vorschlag: Vertick diese Transistoren auf ebay und bau die 
Darlingtonstufe diskret auf.

von Max W. (max96)


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Ich denke auch das ich das Ding nochmal von Grund auf neu designen muss. 
Könnt ihr mir preiswerte und gute Endstufentransistoren empfehlen?

von MaWin (Gast)


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Man kann schon Audioendstufen mit Darlingtons wie TIP142 aufbauen, die 
sind nicht die schnellsten für höchste Frequenzen aber deine Probleme 
treten auch bei konventionell hintereinandergeschcalteten Transistoren 
auf und sind real kein Problem, und Sziklai keine Lösung (hätte sogar 0 
* Ube, aber damit keine Möglichkeit den Ruhestrom vozugeben).

4 Dioden sind natürlich fest, erlauben keine Ruhrstromebinstellung, 
daher ist der Ube-Multiplikator besser.

von ArnoR (Gast)


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> ohne Miller-Kondensator dafür mit 2 Betonkondensatoren

Stimmt, die sind großer Mist, aber die sind doch in der 
dagegengehaltenen Elektor(?)-Schaltung auch drin.

> So viel schwieriger wäre es nun auch nicht, wenn man es richtig baut,
> siehe Bild.

Die Schaltung im Bild ist doch kaum besser als die vom TE (von der 
Schutzschaltung mal abgesehen). Furchtbare Tiefpässe R12/C7 und R13/C8. 
Diese raus und C6 etwas größer. Dazu für T3 eine stabilisierende 
Stromgegenkopplung. Gut allein die Boostrap-Schaltung am Eingang 
(R2/R3).

> immer noch ne sehr konfuse schaltung....
> http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-71.html

Genau wie das furchtbare Geschwafel hinter den Link.

@Max W.
R11/R12 müssen an den Ausgang angeschlossen sein. Warum hängst du nicht 
die *.tsc-Datei an? Soll man wirklich alles nochmal selbst malen? Ich 
würde auch keine Bootstrap-Schaltung in der Treiberstufe machen, sondern 
eine Stromquelle. Die Boostrapschaltung bringt keine 
Aussteuerungsvorteile, weil T3 eh nur bis etwa -Vcc aussteuerbar ist und 
die oben liegende Stromquelle dann entsprechend. Stromsymmetrie geht so 
eh nicht, dazu brauchts dann eine vollsymmetrische Schaltung. C4/C5 raus 
und dafür einen Miller-Kondensator an T3 (Simulation machen).

von rotzie (Gast)


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"aber deine Probleme treten auch bei konventionell 
hintereinandergeschcalteten Transistoren auf und sind real kein Problem"

Ich spreche hier wie gesagt aus Erfahrung - mit den TIP42/147 war es 
nicht möglich einen stabilen Ruhestrom einzustellen; mit einer diskreten 
Ausgangsstufe habe ich dagegen keine Probleme gehabt. Der Grund ist wie 
gesagt m.M. dass die beiden Transistoren in einem Gehäuse sitzen und 
sich gegenseitig thermisch aufschaukeln.

"und Sziklai keine Lösung (hätte sogar 0 * Ube, aber damit keine 
Möglichkeit den Ruhestrom vozugeben)"

Der Treiber im Sziklai ist ein Emitterfolger und daher hat man genau 
1xVBE zwischen Ein- und Ausgang. Aus diesem Grund kommt bei Sziklai eben 
die Diode zur Temperaturkompensation normalerweise auch auf den Treiber, 
nicht auf die Ausgangstransistoren.

"Man kann schon Audioendstufen mit Darlingtons wie TIP142 aufbauen, die
sind nicht die schnellsten für höchste Frequenzen"

In der Tat, langsam sind die auch, eine fT steht nicht im Datenblatt 
aber turnon+turnoff ergeben ca. 5us, d.h. mehr als 200KHz ist wohl nicht 
drin.

von rotzie (Gast)


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was ich noch vergaß zu erwähnen: Das Spice-Modell dieser Transen legt 
nahe, dass die tatsächlich die gleichen Transistoren für Treiber/Ausgang 
verbaut haben. Das würde auch erklären warum die so lahm sind.

von MaWin (Gast)


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> Stimmt, die sind großer Mist, aber die sind doch in der
> dagegengehaltenen Elektor(?)-Schaltung auch drin.

Ja, ich hätte sie am liebsten wegretuschiert, die koppeln zunächst mal 
jede Schwankung der Versorgungsspannung sauber auf den Ausgang durch. 
Aber der Rest der Schaltung ist ohne sie und ohne Modifikation wohl 
nicht stabil.

> Ich spreche hier wie gesagt aus Erfahrung - mit den TIP42/147 war es
> nicht möglich einen stabilen Ruhestrom einzustellen; mit einer diskreten
> Ausgangsstufe habe ich dagegen keine Probleme gehabt. Der Grund ist wie
> gesagt m.M. dass die beiden Transistoren in einem Gehäuse sitzen und
> sich gegenseitig thermisch aufschaukeln.

Hmm, was soll ich sagen, bei der von mir neulich reparierten Endstufe 
war das kein Problem. Sie entprach vom Schaltplan her nicht der von 
Elektor, aber ähnlich (Schmelzsicherungen statt Strombegrenzung). Es ist 
egal, ob der Ruhestrom thermisch durch 2 x Ube (warm) + 2 * Ube (kalt) 
oder durch 4 x Ube (warm) beeinflusst wird, der Ube-Multiplikator passt 
für 4 x Ube (warm).

> Der Treiber im Sziklai ist ein Emitterfolger und daher hat man genau
> 1xVBE zwischen Ein- und Ausgang.

Nein, es sind 2 gegenpolige Emitterfolger, daher hebt sich Ube des einen 
gegen Ube des anderen auf. Bei quasi 0V ist es schwer, einen Ruhestrom 
einzustellen, man müsste negative Spannungen haben um ihn zu reduzieren.

von ArnoR (Gast)


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> Aus diesem Grund kommt bei Sziklai eben
> die Diode zur Temperaturkompensation normalerweise auch auf den Treiber,
> nicht auf die Ausgangstransistoren.

Genau. Und dort reagiert die wegen des fehlenden oder jedenfalls 
kleineren KK auch viel schneller als an den Endstufen.

> Könnt ihr mir preiswerte und gute Endstufentransistoren empfehlen?

Wenn unbedingt bipolar sein soll: bis 100W: MJL1302A/3281A, 
BUZ90x-komplementär o.ä., darüber Parallelschaltung.

von ArnoR (Gast)


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> Aber der Rest der Schaltung ist ohne sie und ohne Modifikation wohl
> nicht stabil.

Doch kann man ganz problemlos mit dem Miller-C machen und gewinnt durch 
Pole-Splitting sogar noch was.

> Nein, es sind 2 gegenpolige Emitterfolger, daher hebt sich Ube des einen
> gegen Ube des anderen auf.

Nee nee, es sind 2 Ube zwischen den Basen der Treiber. Schau mal hier:

Beitrag "Lehrling in Sachen Verstärker"

Da haben wir das vor ein paar Tagen erst besprochen.

von ArnoR (Gast)


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Die Verlinkung hat nicht funktioniert, vorletzter Post im Thread.

von Max W. (max96)


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Hat etwas länger gedauert, bis ich etwas gut funktionierendes simuliert 
bekommen habe. Hier ist das Ergebnis. Ruhestrom liegt bei 35mA, der SOA 
schutz ist so eingestellt, dass er immer kurz unter der SOA-Kennlinie 
lang wandert. Hoffe diese Schaltung gefällt euch besser. Ich will an den 
TIPs festhalten und noch einen letzten Versuch mit sauberem Layout und 
dem BD139 direkt auf einem Endstufentransistor starten.

von Paul Baumann (Gast)


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>Ich will an den TIPs festhalten...
Solange die Betriebsspannung unter +/- 65 Volt bleibt, kannst Du auch
noch an den Transistoren festhalten, ohne eine verpasst zu bekommen....
;-)

MfG Paul

von Helmut L. (helmi1)


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R7 muss zwischen T8 Kollektor und R15 liegen, nicht an der Basis von T8

Paul Baumann schrieb:
> Solange die Betriebsspannung unter +/- 65 Volt bleibt, kannst Du auch
> noch an den Transistoren festhalten, ohne eine verpasst zu bekommen....

Wieso Paul, dann zappelt er wie in der Disko im Takte der Baesse :=)

von Paul Baumann (Gast)


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@Helmi

Wunderbar!
:-)
Ich stelle mir das gerade bildlich vor....

O.T.
Ich habe mit einem Kumpel dessen Tochter zu nachtschlafener Zeit aus
einer Disco abgeholt. Man konnte von außen in das Gebäude sehen. Mein
Kumpel fragte mich: "Kriegen die da drin ihre Kippen nicht ausgetreten,
oder ist das ein Tanzstil?"

Ich weinte vor Lachen....

MfG Paul

von Max W. (max96)


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Ich habe das mit dem Widerstand geändert. Hier ist die TSC-Datei und die 
beiden LIBs damit ihr das nicht alles nochmal abzeichnen müsst.

von Rainer Ernst (Gast)


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Die LED in der Stromquelle ist falschherum.

von ArnoR (Gast)


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Du hast wieder nicht die tsc-Datei angehängt.

Ohne Millerkondensator (ca. 100p zwischen C und B von T3) wird die 
Schaltung sicher schwingen. R1 und R5 sollten den gleichen Wert haben, 
R7 ist sinnlos.

von ArnoR (Gast)


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Äh gepennt, die tsc-Datei ist ja doch dran. Entschuldigung.

von Helmut L. (helmi1)


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ArnoR schrieb:
> R7 ist sinnlos.

Nicht am Kollektor. Mit dem kann man eine gewisse Ueberkompensation der 
Ruhestromeinstellung einstellen, b.z.w. die Unterschiede in den 
theoretischen -2mV/Grad der BE Dioden von Endtransistor und 
Kompensationstransistor ausgleichen.

von ArnoR (Gast)


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>> R7 ist sinnlos.
>
> Nicht am Kollektor.

Ja, ich bezog mich auf die im Bild gezeigte Schaltung von 16:17h, die 
restlichen Posts hatte ich nur schnell überflogen und die schon (falsch) 
geänderte *.tsc gar nicht gesehen.

von Max W. (max96)


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Habe das Ganze nochmal geändert. Ruhestrom beträgt 48mA und ich habe 
einen kleinen Offset (3mV) am Ausgang, aber den kann ich durch das Poti 
wegdrehen.

von Rainer Ernst (Gast)


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Du hast immer noch keinen Miller-Kondensator drin.

von Max W. (max96)


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Stimmt ich muss das nächste mal genauer lesen da stand ja T3. So müsste 
es jetzt stimmen.

von ArnoR (Gast)


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Hab die Schaltung mal simuliert. Ganz schlecht. Kaum Leerlaufverstärkung 
und Bandbreite, die Schaltung schafft nicht mal annähernd die 
eingestellte Verstärkung, linkes Bild.

Mit ein paar Änderungen gehts dann so, rechtes Bild.

von Rainer Ernst (Gast)


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R3 und 17 scheinen mir zu klein zu sein. Wie viel Strom fließen durch AM 
3 und 4?

von Max W. (max96)


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Da hab ich doch glatt vergessen zu speichern. Egal habe jetzt die 
Endstufe so geändert wie von dir vorgeschlagen.

von Helmut L. (helmi1)


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Den R7 so einbauen.

von Max W. (max96)


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Achso jetzt weis ich wie du das meinst ich änder das morgen.

von Holm T. (Gast)


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Nochmal zu ISC: Ich halte die nicht für das Nonplusultra, ordentlich 
funktionierende Markentypen sind mir allemal lieber, da sie nicht 
zuletzt mir Zeit sparen.
Ich wollte aber darauf hinaus, das wo ISC dran steht auch ISC drin ist 
und zumindest von der Siliziumfläche orientieren die Dinger sich am 
Original.
Ich hatte aber mal Audiotransistoren mit mit Mitubishi oder Toshiba Logo 
die definitiv nicht von diesen Herstellern kamen, der Chip drin war 
geradezu winzig, der Heat Spreader fehlte etc.
Ein Mix von Sowas und ISC hat immer dazu geführt das der ISC noch lebte,
die Fälschung aber nicht.

Ich habe ein paar Telefonate mit Frau Löffelholz von Darisus deswegen 
geführt (nettes Mädel!), sie hat sich auch bei den Lieferanten gekümmert
und meinte das es teilweise so ist, das die Lieferanten nicht mal sagen 
können woher die Teile kommen, man kriegt einfach keine Marken mehr.
Das Zeuchs wird vom Spotmarkt geholt...

Das hat u.A. dazu geführt das ich irgend einer Philips Endstufe KD606 
und KD616 aus Tesla Produktion verpaßt habe (neues Kühlblech 
angeflanscht da TO3) und die Dinger da erwartungsgemäß ohne Probleme 
tun, andere Ersatztypen hatte ich vorher schon ausprobiert, wollte den 
Sackgang mit dem Kühlblech umgehen.
Das war eine Reparatur für einen Kumpel sonst hätte ich mir das nicht 
angetan. Streng genommen sind die KDs unterdimensioniert, haben aber bis 
jetzt gehalten. (Es geht sowieso Nichts über KD503..)

Eine Andere Sache ist die, z.B. Sony Verstärker einen dermaßen 
unterdimensionierten Kühlkörper haben, dass die Mühle bei einer Fete zu 
deren Beschallung der HIFI Amp mißbraucht wird fast definitiv verenden.
Die Dinger können Spitzenleistung aber keine Dauerbeschallung, die 
brennen trotz Schutzschaltung einfach ab... SoNie...

Gruß,

Holm

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Als ich letztens eine Endstufe repariert habe, habe ich die 
entsprechenden Transistoren bei einem Halbleiter-Händler gekauft.
Damals war es SH-Halbleiter

Siehe hier:
Beitrag "Hi-Fi Verstärker reparieren (Denon PMA-700AE)"

von Wilhelm F. (Gast)


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Christian Str schrieb:

> Ich wohn in der Nähe der Niederlassung von reichelt und kaufe da öfters
> meinen Kram ein, auch mein ehemaliger Arbeitgeber hat da immer
> eingekauft. Reichelt ist dafür bekannt, und wir konnten das teilweise
> auch bestätigen, Bauteilserien mit höheren Ausfallraten zu kaufen.

Verunglimpft mal Reichelt nicht generell.

Obwohl ich da auch Quarze mit saftigen 690ppm Abweichung bekam.

Die TL062 von TESLA nach der Maueröffnung machten mich neugierig, 
besonders weil sie leicht verbiegbare Pins wie aus weich geglühtem 
Reinkupfer hatten. Schien mir mechanisch nicht so toll fürs Steckbrett. 
Sind die Originale doch von TI, und fester.

Die elektrischen Parameter waren nach eigenen Tests alle besser. Das 
wiederum überzeugte mich.

Was mich nicht überzeugt, ist, daß man auf Gedeih und Verderb alles 
erhalten kann. So erhielt ich auch mal einen Gatterbaustein neu CMOS 
4000 von 1979, der bei Lieferung über 15 Jahre alt war. Aber auch 
darüber war ich nicht böse. Das wiederum amüsierte mich, der ist 
Museumsstück. Hat noch das alte Format Stempel von Motorola aus den 
1970-er Jahren.

Andererseits: Wie sollten die sonst preiswert sein? Die können doch auch 
nur mal eine 10.000-er Kiste einkaufen, und versuchen, sie wieder zu 
verkaufen.

von Holm T. (Gast)


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TL062 von Tesla wundern mich ein Bisschen, sind mir rnie über den Weg 
gelaufen, allerdings wurden die als B062 in der DDR hergestellt...
(Haust Du hier Tesla mit RFT [HFO] durcheinander?)

Normalerweise stellte Sowas nur 1 RGW Land her..

Gruß,

Holm

von Paul Baumann (Gast)


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So ist es: Diese OPV wurden vom Halbleiterwerk Frankfurt/Oder gefertigt.

MfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> Normalerweise stellte Sowas nur 1 RGW Land her..

Naja, so die Theorie.  In der Praxis hatte das nie funktioniert,
sodass am Ende doch jeder zugesehen hat, alles "aus einheimischen
Rohstoffen" zu zimmern.  Auf diese Weise wurde in der DDR die
Fertigungslinie von HV-Transistoren in Stahnsdorf hochgezogen, weil
die TESLA-Lieferungen nicht zuverlässig genug waren für die
Fernseher-Hersteller in Stassfurt.

Im HFO gab es durchaus auch lead frames aus Kupfer (sehr weich),
aber die wurden nur für Leistungs-Bauteile benutzt (NF-Endverstärker
und Transistorarrays).  Diese verbogen sich in der Tat viel leichter
als die Standard-Nickellegierung.

von Michael_ (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Normalerweise stellte Sowas nur 1 RGW Land her..

Nein! Die Tschechen haben eine sehr große Palette an OP-Verstärkern.
In der Zeit, als es noch nicht klar war, ob analoge oder digitale 
Rechner die Oberhand behalten, haben die Tschechen Analogrechner 
entwickelt.

von Max W. (max96)


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Nach weiterem rumexperimentieren gebe ich es mit den TIPs auf. Die 
können bei 40V gerade einmal 1A ab. Das ist viel zu wenig, da müsste ich 
ja 5 parallel schalten. Habe jetzt mal einen Entwurf mit den MJLs 
gemacht. Die hat reichelt wenigstens von ONS.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Max W. schrieb:
> Die hat reichelt wenigstens von ONS.

Die fertigt auch kein anderer, es sei denn als Fakes! :D

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Max W. schrieb:
> abe jetzt mal einen Entwurf mit den MJLs
> gemacht

Ich habe das Thema gerade mal nur überflogen, aber....
...vom Schaltplan und von der Versorgungsspannung schließe ich mal grob 
drauf, dass die Endstufe für eine Sinusleistung von 100W an 4 Ohm 
ausgelegt ist. Du bist zwar jetzt auf die MJLs von ONS umgestiegen, was 
sicher richtig ist, aber auch hier pass bitte mit der SOA der teile auf. 
Habe die auch in meiner 100W Endstufe drin. Klar...bei "normalen" 
Betrieb an einer ohmschen Last von 4 Ohm passiert denen nichts aber du 
musst höllisch mit deiner Srombegrenzungsschaltung aufpassen. Denn wenn 
die eingreift kann es durchaus sein, dass du für unerlaubt lange zeit 
aus der SOA raus läufst. Schließlich begrenzt du nur den Strom...aber 
P=U*I...Bei einem Kurzschluss sieht aber ein MJL jeweils die volle 
Versorgungsspannung. Und das passt nicht mehr in die SOA rein. Daher 
besser eine SOA-Schutztschaltung. Siehe dazu auch hier --> 
Beitrag "Re: Schutzbeschaltung bei Endstufen"

Gruß

von Holm T. (Gast)


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>Nein! Die Tschechen haben eine sehr große Palette an OP-Verstärkern.
>In der Zeit, als es noch nicht klar war, ob analoge oder digitale
>Rechner die Oberhand behalten, haben die Tschechen Analogrechner
>entwickelt.



Ja!
Keiner der tschechischen OPVs hieß jemals TL062 und der wurde auch nicht 
gebaut als man sich noch nicht sicher war ob Analog- oder Digitalrechner 
das Rennen machen.

...Sollndas?

Hatte gerade eben einen Tesla Katalog in der Hand weil ich nach einer 
KAS34 gesucht habe. Ich weiß nicht ob ich den Eindruck erwecke, aber ich 
komme nicht auf der Wurschtsuppe daher geschwommen. Vaxman (Tm)hat 
vorige Woche einen ADT3000 hier bei mir abgeholt, wir haben den noch 
zusammen auf den Transporter verladen.

Gruß,

Holm

von Wilhelm F. (Gast)


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TESLA.

von Michael_ (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> ...Sollndas?
Es ging doch um folgendes:
Holm Tiffe schrieb:
> Normalerweise stellte Sowas nur 1 RGW Land her..

Die Halbleiter wurden damals schon ausgelagert und parallel produziert.
Es gab auch einen Transi GC301 von Tungsram.
Eben nicht "Normalerweise".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> TESLA.

Nur der obere (TL082).

Der untere sieht gehäusemäßig und von der Schrift her voll nach HFO
aus.  Offenbar aber eine Exportversion des B062, daher als TL062
beschriftet und ohne HFO-Logo.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Nur der obere (TL082).

Stimmt. Da hab ich mich etwas vertan. Wobei beide ähnlich sind, der 
TL062 die Low-Power-Version vom TL082 und etwas lahmer.

Die Rückseiten brauchte ich nicht zu fotografieren, da gibt es nichts.

Merkwürdig bei dem TL062: Nur die absolut nackte Typbezeichnung, und 
recht grob, wie ein Kartoffelstempel, sonst nichts. Aber der Inhalt 
zählt ja. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Merkwürdig bei dem TL062: Nur die absolut nackte Typbezeichnung, und
> recht grob, wie ein Kartoffelstempel, sonst nichts.

Ja, die Stempel im HFO waren recht grob.  Anbei ein "regulärer"
B062: ein HFO-Logo gibt's da auch nicht drauf, kein Platz :),
nur noch der Herstellungszeitraum.  Daneben ein B084 mit dem
HFO-Logo.

von Max W. (max96)


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Ich habe jetzt das ganze um einen SOA-Schutz erweitert. Orientiert habe 
ich mich an diesem Thread im HIFI Forum: 
http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-25.html. Leider steht dort 
nirgens etwas zur Dimensionierung des Ganzen. Ich hatte mir jetzt 
überlegt, dass ich das RC-Glied auf 50Hz Grenzfrequenz dimensioniere, 
aber da hat die Endstufe überhaupt nicht runtergeregelt. Jetzt mit 10k 
für R25 und R26 regelt sie wenigstens auf 2,5A runter bei Kurzschluss. 
Sie muss aber unter 1A kommen, damit der SOA Schutz gewährleistet ist. 
Jedoch komme ich auch durch Veränderung der anderen Werte nicht weiter 
runter. Welche Spannung müssen die Z-Dioden haben? Wie komme ich auf 
R20, 21 und 22? Es wäre sehr nett, wenn ihr mir weiterhelfen könnt. Das 
Teil soll so unkaputtbar wie möglich werden, das soll so eine Art PA für 
kleine Feiern werden. Die letzte Endstufe ist mir durch Kurzschluss 
weggeflogen, weil irgendein Trottel eine Box umgetreten hat. Das eklige 
war, dass Irgendwie die Sicherung nicht durchgebrannt ist, sodass alle 6 
ELKOs vom Netzteil dicke Backen gemacht haben und sich dann mit lautem 
Knall verabschiedeten.

von ArnoR (Gast)


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Vielleicht solltest du mal einen anderen Thread für die 
Verstärkerdiskussion aufmachen, so laufen hier zwei Themen parallel.

Bei deiner Art Schaltungen zu zeichnen tun einem die Augen weh, man 
braucht lange um sich hineinzudenken und ich muss immer erst ewig 
aufräumen um Platz auf den Monitor zu haben. So macht das keinen Spass. 
Ich hab dir oben schon mal gezeigt das es auch anders geht.

Ich hab so meine Zweifel, dass du das vernünftig hinkriegst. Die 
Verstärkung und Bandbreite sind immer zu klein und du willst die 
Transistoren bis zum Anschlag ausreizen. So wird der weder gut klingen 
noch unkaputtbar werden.

von Max W. (max96)


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Wie kann ich in TINA Bandbreite und Verstärkung ermitteln? Ich verwende 
jetzt 2 parallele Transistoren. Ich will aber unbedingt lernen, wie ich 
eine Gegentaktendstufe richtig dimensioniere. Ich habe das ganze zwar 
schon bei einem Kopfhörerverstärker gemacht aber der geht ja auch nicht 
so schnell in die Luft und IC-Verstärker habe ich schon genug gebaut, 
auch ein kleiner Class D Amp lief schon mal. Tut mir leid wegen dem 
Schaltplan aber ich bekomm es nicht besser hin. Habe mal einen neuen 
Thread eröffnet, für alle die noch daran interessiert sind: 
Beitrag "Entwurf eines Kurzschlussfesten, PA tauglichen 100W@4 und 8 Ohm Verstärkers".

von Flow (Gast)


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> ...gebe ich es mit den TIPs auf.
 > Die können bei 40V gerade einmal 1A ab
Ja, dann hat deine Box 100 Ohm, üblich sind 8 oder 4 oder 2 Ohm.

Von Rencforce gabs mal den EV 1200 mit TIP141/TIP146 und +-40V, der 
konnte  1975 120 Watt Sinus.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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von MaWin (Gast)


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> Mal so eingeworfen

Aber p.m.p.o.

Die Schaltung liefert realistisch keine 280W,
und ist sowieso grausam (kein einstellbarer
Ruhestrom, kein Kurzschlussschutz, ...)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> Mal so eingeworfen
>
> Aber p.m.p.o.
>
> Die Schaltung liefert realistisch keine 280W,
> und ist sowieso grausam (kein einstellbarer
> Ruhestrom, kein Kurzschlussschutz, ...)

Wofür sind denn in dem Schaltplan D5-D8?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Simon K. schrieb:

> Wofür sind denn in dem Schaltplan D5-D8?

Für unnütze Verzerrungen.
1
Die beiden Emitter-Widerstände R9 und R10 sind relativ hochohmig, so
2
daß auf eine Ruhestrom-Einstellung verzichtet werden kann. Damit der
3
Leistungsverlust in den Emitter-Widerständen gering bleibt, reduzieren
4
die Dioden D5, D6, D7 und D8 den maximalen Spannungsabfall auf 0,7V.

Ich würde MaWin zustimmen bezüglich des Attributs "grausam".

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Simon K. schrieb:
>
>> Wofür sind denn in dem Schaltplan D5-D8?
> Für unnütze Verzerrungen.
Das war auch mein Bauchgefühl. Hab aber erstmal vorsichtig gefragt. ;-)

von MaWin (Gast)


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> Wofür sind denn in dem Schaltplan D5-D8?

Wofür steht das Wort "einstellbar" ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> Wofür sind denn in dem Schaltplan D5-D8?
>
> Wofür steht das Wort "einstellbar" ?

Klar kann man den Ruhestrom einstellen: einfach einen Butanbrenner
auf den Kühlkörper der Endstufe halten. :-)

von Helmut L. (helmi1)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Klar kann man den Ruhestrom einstellen: einfach einen Butanbrenner
> auf den Kühlkörper der Endstufe halten. :-)

Ja aber schmilzt dann das Alu des Kuehlkoerpers nicht? :=)

von Troll (Gast)


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Wunsch schrieb:
"Klar kann man den Ruhestrom einstellen: einfach einen Butanbrenner
auf den Kühlkörper der Endstufe halten. :-)"

Spätestens jetzt sollte man diesen unsäglichen Thread beenden. Wenn 
schon Moderatoren nur noch rumtrollen ist da etwas schief gelaufen! Aber 
so wie ich die Moderatoren hier kenne, wird eher mein Beitrag gelöscht.

von Jens G. (jensig)


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> und ist sowieso grausam (kein einstellbarer Ruhestrom ....

Kein Wunder - ist ja auch eine ruhestromlose Variante.

von Michael D. (mike0815)


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wie wäre es denn, wenn statt dem Gepöpel, mal jemand die ultimative, 
perfekte Endstufe als Beispiel hier vorstellen würde?
Vielleicht besser hier:
Beitrag "Entwurf eines Kurzschlussfesten, PA tauglichen 100W@4 und 8 Ohm Verstärkers"

Gruß Michael

von Holm T. (Gast)


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...Nochmal zum B082/TL082:
Das Ding hat den Aufdruck 9025 (25 Woche 1990?) und wäre damit 
Nachwendeproduktion.

Der Tesla Katalog den ich hier habe ist von 1983 und da drin werden 
frisch und fröhlich D100-D195 und z.B. die VQE Reihe aus der DDR 
aufgelistet.
U114,U118,U202, SU160-SU169 finden sich genauso wie russische GT322...

Mag sein das Tesla TL082 noch gebaut hat, ich neige aber trotzdem zu der 
Annahme, dass die Chips selber noch aus Frankfurt stammen wenn nicht 
auch die Gehäuse..

Egal.

Gruß,

Holm

von Wilhelm F. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:

> Mag sein das Tesla TL082 noch gebaut hat, ich neige aber trotzdem zu der
> Annahme, dass die Chips selber noch aus Frankfurt stammen wenn nicht
> auch die Gehäuse..

So langsam bekomme ich etwas Aufschluß, woher meine Chips wirklich 
stammen. Und ich habe da auch wirklich keine Neigung, zu sagen, DDR 
schlechter als Westen. Ganz bestimmt nicht. Es wurde da den West-Bürgern 
vor dem Mauerfall zwar immer vermittelt, daß dort alles rückständig 
gewesen wäre. Beispiel Trabant: Im Westen hätte nie jemand einen Trabant 
gekauft. Es sei denn, man hatte das Jahr 1963, und der wäre 1000DM 
billiger gewesen, als ein Goggo.

An der Wende wird man aber auf jeden Fall keinen Switch umlegen können: 
Vor-Wende, eine Sekunde später Nach-Wende.

Reichelt nutzte die politischen Umbrüche aber anscheinend schnell, um an 
günstige Halbleiterbaustein-Posten heran zu kommen. Sie hätten die TL062 
und TL082 ja auch vom Original-Hersteller TI ordern können.

Ich habe auch noch andere OP, wie den Siemens TCA335, auch mit dem 
Kartoffelstempel. Wollte das aber jetzt hier nicht erweitern. Auch die 
TTL-74xx.

Wir sprechen hier nach wie vor nicht von Fakes, es sind keine, die 
Steine funktionieren zuverlässig, und haben teils noch bessere Parameter 
als das Original!

von Frank X. (flt)


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Sucht mal bei Reichelt nach TAA2761A.
Die geben dafür sogar das Datenblatt vom HFO an...

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank Xy schrieb:

> Die geben dafür sogar das Datenblatt vom HFO an...

Gibt es da eigentlich generell noch Datenblattquellen?

Weil: Ich bestellte meine Bausteine 1991, damals gab es gar kein 
Internet, und keine Datenblatt-Ansicht. Man mußte einfach nehmen, was 
gerade kommt.

von Frank X. (flt)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Gibt es da eigentlich generell noch Datenblattquellen?
>

http://www.elektron-bbs.de/elektronik/tabellen/ddr/

http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Konsumgüter-Bastelei/DDR-Halbleiter/

Die ersten Ergebnisse bei google/Suche nach "ddr ic"

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank Xy schrieb:

> Die ersten Ergebnisse bei google/Suche nach "ddr ic"

Vielen Dank.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael D. schrieb:
> wie wäre es denn, wenn statt dem Gepöpel, mal jemand die ultimative,
> perfekte Endstufe als Beispiel hier vorstellen würde?

Dann aber bitte in einem separaten Thread.

In diesem hier ging's ja um angebliche Fake-Transistoren.

Aber "die ultimative, perfekte" Endstufe wird's sowieso nicht geben,
und ansonsten sind dergleichen Bauanleitungen wohl eigentlich genug
veröffentlicht.  Das ist ja auch alles keine Raketentechnik, die man
da meistern muss.  Blöd wird's eben nur, wenn einer (wie im verlinkten
Beitrag) meint, dass man bewährte Standardschaltungen nochum drei bis
5 Bauteile abspecken müsse, nur um die "Lästigkeit" der Ruhestromein-
stellung los zu werden.

von Michael D. (mike0815)


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>Michael D. schrieb:
>> wie wäre es denn, wenn statt dem Gepöpel, mal jemand die ultimative,
>> perfekte Endstufe als Beispiel hier vorstellen würde?

> Dann aber bitte in einem separaten Thread.
Ja, eben, meine Rede.
Ist da wohl "ein wenig" am Thema vorbei gelaufen. War aber trotzdem 
unterhaltsam und man konnte parallel etwas recherchieren...

> In diesem hier ging's ja um angebliche Fake-Transistoren.

> Aber "die ultimative, perfekte" Endstufe wird's sowieso nicht geben,
> und ansonsten sind dergleichen Bauanleitungen wohl eigentlich genug
> veröffentlicht.  Das ist ja auch alles keine Raketentechnik, die man
> da meistern muss.  Blöd wird's eben nur, wenn einer (wie im verlinkten
> Beitrag) meint, dass man bewährte Standardschaltungen nochum drei bis
> 5 Bauteile abspecken müsse, nur um die "Lästigkeit" der Ruhestromein-
> stellung los zu werden.
Ist auch meine Meinung. Aber besser im anderen Thread!

Gruß Michael

von ArnoR (Gast)


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> wie wäre es denn, wenn statt dem Gepöpel, mal jemand die ultimative,
> perfekte Endstufe als Beispiel hier vorstellen würde?

Das wäre genau wie die Suche nach dem ultimativen, perfekten Auto, der 
Frau.... Kannst du vergessen, jeder hat andere Vorstellungen.

von Holm T. (Gast)


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@Wilhelm:

>So langsam bekomme ich etwas Aufschluß, woher meine Chips wirklich
>stammen. Und ich habe da auch wirklich keine Neigung, zu sagen, DDR
>schlechter als Westen. Ganz bestimmt nicht. Es wurde da den West-Bürgern
>vor dem Mauerfall zwar immer vermittelt, daß dort alles rückständig
>gewesen wäre. Beispiel Trabant: Im Westen hätte nie jemand einen Trabant
>gekauft. Es sei denn, man hatte das Jahr 1963, und der wäre 1000DM
>billiger gewesen, als ein Goggo.

Die Politagitation in der DDR hat natürlich auch zum Westen nur 
Ausbeutung und Unterdrückung als die Hauptschauplätze definiert, ok die 
Feindbilder haben sich geändert, jetzt kämpfen wir zusammen gegen Feinde 
der Demokratie und Terroristen, offensichtlich muß man ständig Etwas 
bekämpfen..

Ich muß zugeben das mir Dein Beitrag gut tut, die allermeisten Wessis 
realisieren das Alter des Trabants nicht wenn sie darüber lästern. 
Andere Autos (ausgenommen Wartburg) durften in der DDR lt. RGW 
Beschlüssen nicht gebaut werden um die Pfründe der anderen RGW Länder zu 
sichern und in die DDR Autoindustrie durfte per Dekret Nichts investiert 
werden.
auch in der Halbleiterindustrie wurde festgelegt, dass 
Leistungstransistoren aus der UdSSR und der Tschechoslovakei geliefert 
werden sollten, allerdings wurden die Lieferverträge eben dann nicht 
eingehalten, was daraufhin wieder dazu führte das die DDR in einer Nacht 
und Nebel Aktion Stahnsdorf hochzog um Schaltnetzteile und 
Hochspannungsendstufen mit Transistoren bauen zu können.

Die Mikroelektronik als Schlüsseltechnologie sollte aber per Dekret 
entwickelt werden, was dazu führte das die DDR einige Mikroprozessoren, 
Speicher usw. baute. Schlechter als die Originale waren die Dinger 
eigentlich nie ..
Ich erinnere mich z.B. an eine Geschichte die mir mal Jemand erzählt hat 
über PCM Coder/Decoder ICs für Telefonanlagen. Normalerweise sollte der 
IC das übliche Sprachband bis 3,4Khz umfassen, der für die Entwicklung 
verantwortliche feilte an dem Ding aber einfach weiter bis das Ding bis 
20Khz schaffte, einfach um den Eigen- und Schwarzmarktbedarf von Bands 
für Echohallgeräte damit abdecken zu können. Die ICs sind also 
wesentlich besser als im Pflichtenheft gefordert, es steht nur in keinem 
Datenblatt :-)

Mehrfach OPVs der 080er Reihe aus der DDR sollen wesentlich 
symmetrischer sein als westliche Equivalente, da die Strukturen optisch 
vervielfältigt worden sind und nicht vor dem Belichter auf dem CAD 
System. Solche ICs werden von Freaks gesucht. Auch der A244 wird vom 
Funkamateuren dem TCA440 bevorzugt, wohl wegen dem geringeren Rauschen.

Ich weiß das allerdings nur vom Lesen irgendwo oder vom Hörensagen, 
hätte jetzt Probleme die genauen Quellen hervor zu kramen.

Ich habe bis heute keine Bauchschmerzen dabei alte DDR Bauelemente 
anstatt von westlichen Markenfabrikaten in irgendwelche zu reparierenden 
Geräte einzusetzen, die Teile funktionieren einfach. Bei Teilen aus 
russischer Produktion sollte man aber vorsichtig sein, wobei die Russen 
mehrere Qualitätsklassen für Ihre Produkte hatten, Militärtechnik von 
dort muß man zwar mit einer Zange bedienen aber sie funktioniert.

Die DDR war früher mal die verlängerte Werkbank der Bundesrepublik, für 
Westgeld hat die DDR Führung Alles gemacht und ich habe auch an für 
Westgeld gekaufter Technik zur Halbleiterproduktion gearbeitet die 
eigentlich Embargoware war. Das Embargo wurde halt umgangen, dreckige 
Geschäfte gab es damals wie heute, nur für das eigene Volk blieb Nichts 
übrig, genauso wie heute.

Gruß,

Holm

Beitrag #5761979 wurde von einem Moderator gelöscht.
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