Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spektrumanalyser Frequenzspektrometer Eigenbau bis 1MHz


von Bernhard S. (bernhard)



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Geschäztes Forum,

ich suche nach einer Lösungsmöglichkeit für ein einfaches 
Frequenzspektrometer.

Folgende Bedingungen sollte es erfüllen:

- nur handelsübliche und bezahlbare Hardware
- Frequenzbereich 1kHz...1MHz
- Bandbreite 1kHz
- Grafikdisplay
- Grafische Darstellung per OSZI (X+Y)

Prinzipiell könnte ein einfaches Frequenzmischverfahren die 
Anforderungen erfüllen (s.Bild).

Z.B. Eingangsfrequenz von 12.000Hz wird mit der Oszillatorfrequenz(VCO) 
von 1.012.000Hz gemischt, das Mischprodukt von 1.000.000Hz 
herausgefiltert und die Amplitude per ADC gemessen.


Mischer:
Ein BF961 (Dual-Gate) als Multiplizierer bringt nach meiner Meinung 
schon sehr vernünftige Mischergebnisse.

Filter:
Erstaunlicherweise erbrachte ein in Serie geschaltete 
Quarz-C-Kombination ein sehr schmalbandiges Filter (s.Bilde).

Ein 10,7MHz ZF-Filter ist relativ breitbandig (s.Bild)
Gibt es noch weitere einfache Filter?


VCO:
In diesem Beitrag sind sehr interessante Ideen zusammengetragen worden:
Beitrag "VCO für 1MHz bis 2MHz gesucht"

Pegelmessung:
Ob eine einfache Gleichrichtung am Ausgang eines Transistors ausreicht?

Danke

Bernhard

von Ulrich (Gast)


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Die einfache Gleichrichtung gibt nur einen sehr eingeschränkten 
Amplitudenbereich. Üblich ist da ein Logarithmischer Verstärker. Dafür 
gibt es extra ICs, bzw. der lässt sich auch selber aufbauen, mit 
diskreten Transistoren.

Beim Mischer wäre ein IC mit CMOS Schaltern möglich - das gibt eine 
bessere Linearität und bessere LO Unterdrückung - wobei man die ganz 
niedrigen Frequenzen eher sowieso nicht braucht, die macht die 
Soundkarte direkt viel besser.

Die Alternative wäre von der Hardware ggf. so etwas wie ein einfacher 
SDR Empfänger (software defined radio) - das Ergebnis landet dann 
allerdings im PC, und nicht auf dem Oszilloskop. Passende Software 
könnte es auch schon geben.

Wenn man bei der Stabilität des LO Abstriche macht (es geht ja nicht um 
high end Radioempfang), hält sich der Aufwand vermutlich auch noch in 
Grenzen.

von Zottel (Gast)


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Einen Quarz als Filter kannste vergessen. Denn ein Quarz hat eine Guete 
von 10^6 oder so. Dh du bekommst etwa einen Frequenzpunkt pro Sekunde. 
Dh ein scan mit 1000 Punkten dauert eine Viertelstunde

von Sven B. (scummos)


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Kann man die Güte nicht einfach durch einen zusätzlichen Widerstand 
verringern?

von Gerd E. (robberknight)


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Bist Du schon auf dieses Konzept festgelegt? Schau Dir mal das 
STM32F4Discovery an, die ADCs da drauf machen bis zu 7,2MSPS. Leider nur 
in 12 Bit, aber ich weiß ja nicht wie Deine Anforderungen an Rauschpegel 
sind. Der Controller hat nen Bus für verschiedene RAM-Typen, da kannst 
Du die Daten zwischenspeichern und dann an nen PC senden. Oder 
vielleicht reicht die Geschwindigkeit von dem Teil auch für direkten 
Versand der Daten z.B. per Ethernet.

Auf dem PC gibt es Pakete wie z.B. Octave mit denen Du daraus dann per 
FFT ne ordentliche Frequenzauswertung bekommst.

Vorteil ist daß Du gleich mit den gesamten Frequenzbereich in einem 
Rutsch gesampelt hast und diese Daten dann in Ruhe analysieren kannst 
ohne warten zu müssen, bis feiner aufgelöste Daten erst neu gemessen 
sind.

Auch könntest Du dann einen Eingang ohne Trennkondensator vorsehen und 
damit bis auf DC runter analysieren. Für manche Anwendungen auch sehr 
hilfreich da die meisten gängigen Spekkis erst bei 9kHz anfangen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Du kannst auch direkt auf Null runtermischen, einen Tiefpass 
nachschalten und anschließend Gleichrichten. Das ergibt bei jedem Signal 
einen Doppel-Peak. Wahrscheinlich lässt sich das mathematisch noch 
optimieren.

Anstatt eines Gleichrichters hätte ein logarithmischer Verstärker wie 
der AD8307 einen viel größeren Dynamikbereich. Damit kann so ein Projekt 
immer noch sehr preiswert verwirklicht werden.

> Dh ein scan mit 1000 Punkten dauert eine Viertelstunde

Mit einem hohen Abschlusswiderstand kann die Güte auch künstlich 
verschlechtert werden. Die Einschwingzeit beträgt dann ca. 1-3 ms. Bei 
1000 Punkten komm ich so auf 3 Sekunden für ein Vollbild. Es sollten 
max. 2 Quarze kombiniert werden damit beide von außen bedämpft werden 
können. Quarzfilter höherer Ordnung haben in der Regel lange 
Einschwingzeiten.

von Sven B. (scummos)


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Für mich klingt 1MHz eigentlich auch eher nach einem guten AD-Wandler 
und FFT. Wobei die Spectrum Analyzer-Methode, wenn man sie gut umsetzt, 
wahrscheinlich bessere Ergebnisse bringt.

Übrigens: Der DSA815 hat eine Screenshot-Taste, wenn man die noch in PNG 
konvertiert, hat man schöne Screenshots mit 20kB, und muss keine 
700kB-Fotos hochladen ;)

von Bernhard S. (bernhard)



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@alle

Eine einfache 1MHz Quarz-Filterschaltung mit einem 1HC18 (s.Bild) habe 
ich mal durchgemessen. Die Bandbreite liegt bei ca. 50Hz (3dB).

@Zottel
> Einen Quarz als Filter kannste vergessen.

Ich denke, 50Hz Bandbreite ist für diesen Anwendungsfall brauchbar.


> Denn ein Quarz hat eine Guete
> von 10^6 oder so. Dh du bekommst etwa einen Frequenzpunkt pro Sekunde.
> Dh ein scan mit 1000 Punkten dauert eine Viertelstunde

Ein RIGOL DSA815 braucht für einen 1MHz SCAN bei 100Hz Bandbreite auch 
100s und bei 1Khz Bandbreite nur 1s.

Du hast schon Recht, man sollte sich mal Gedanken über die Vergrößerung 
der Bandbreite machen, vielleicht durch parallelschalten von mehreren 
Quarz-C-Kombinationen.

@Sven
> Kann man die Güte nicht einfach durch einen zusätzlichen Widerstand
> verringern?

Guter Vorschlag, bringt leider nicht sehr viel, nur die Amplitude 
verringert sich merklich.


@Gerd E.
> Bist Du schon auf dieses Konzept festgelegt? Schau Dir mal das
> STM32F4Discovery an, die ADCs da drauf machen bis zu 7,2MSPS.

Auch eine Variante, aber FFT sollte in diesem Projekt nicht genutzt 
werden.
Analoge Schaltungen haben nicht nur Nachteile.



@Bernd
> Du kannst auch direkt auf Null runtermischen, einen Tiefpass
> nachschalten und anschließend Gleichrichten. Das ergibt bei jedem Signal
> einen Doppel-Peak. Wahrscheinlich lässt sich das mathematisch noch
> optimieren.

Schöner Gedanke, der Sache gehe ich später nochmal nach.


> Anstatt eines Gleichrichters hätte ein logarithmischer Verstärker wie
> der AD8307 einen viel größeren Dynamikbereich. Damit kann so ein Projekt
> immer noch sehr preiswert verwirklicht werden.


Stimmt, vielleicht schaft es auch ein "normaler" OPV, denn es müss ja 
nur 1MHz verstärkt werden.


> Mit einem hohen Abschlusswiderstand kann die Güte auch künstlich
> verschlechtert werden. Die Einschwingzeit beträgt dann ca. 1-3 ms. Bei
> 1000 Punkten komm ich so auf 3 Sekunden für ein Vollbild. Es sollten
> max. 2 Quarze kombiniert werden damit beide von außen bedämpft werden
> können. Quarzfilter höherer Ordnung haben in der Regel lange
> Einschwingzeiten.

Ich werde mal mit mehreren Quarzen in der Schaltung experimentieren.


@Swen
> Analyzer-Methode, wenn man sie gut umsetzt,
> wahrscheinlich bessere Ergebnisse bringt.

Da hast Du Recht, denn FFT hat auch Grenzen.


> Übrigens: Der DSA815 hat eine Screenshot-Taste....

...hab sie gerade gefunden und es funktioniert :-)


Bernhard

von Jochen F. (jamesy)


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Das Quarzfilter kann man auch mit einem oder mehreren Quarzen stufenlos 
in der Bandbreite einstellen. Einfach mal das Servicemanual des HP 8552B 
herunterladen, gibt es bei Agilent kostenlos. Die Einstellung kann mit 
Festwiderständen, aber auch mit PIN-Dioden gemacht werden.

von Jochen F. (jamesy)


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Was mehr Sorgen macht bei dem Konzept, ist der Eingangstiefpass und das 
Frequenzschema. Es gibt bei 1 MHz eine Mhrdeutigleit, und auch nahe 1 
MHz bestimmt Aliasing.

von Bernhard S. (bernhard)



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@alle

Durch mehrere verstimmte Quarz-C-Kombinationen lässt sich die Bandbreite 
deutlich erhöhen, am Versuchsaufbau wurden 300Hz erreicht.

@Jochen
> Was mehr Sorgen macht bei dem Konzept, ist der Eingangstiefpass und das
> Frequenzschema. Es gibt bei 1 MHz eine Mhrdeutigleit, und auch nahe 1
> MHz bestimmt Aliasing.


Deine Bedenken sind gerechtfertigt. Vermutlich muss man 
Eingangsfrequenzen um 1MHz absolut meiden, oder der Eingangstiefpass 
wird sehr aufwändig.

Vielleicht genügt eine RC-Kombination, die ab 500kHz alles sperrt, oder 
eine gut abgestimmte LC-Kombination bis vielleicht 800kHz.


Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)


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@Jochen
> ...Einfach mal das Servicemanual des HP 8552B herunterladen...


Hab jetzt eine Ewigkeit vergeblich gesucht, hättest Du einen Link?

von Ralph B. (rberres)


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Versuche es mal hiermit

http://bama.edebris.com/manuals/hp/8552b

Ich würde mir ohnehin mal die Grundlagen der Spektrumanalyze anschauen.
Es gibt ein Buch von Rhode&Schwarz.

Das kann man irgendwo hier im Internet kostenlos runterladen.

Ralph Berres

von Jochen F. (jamesy)


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von Helmut L. (helmi1)


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Ein Filter fuer einen Spektrumsanalyzer kann man wie folgt bauen.

Dabei wird mit C15 die Mittenfrequenz des Filters abgeglichen und mit 
C16 die Shuntkapazitaet des Quarzes kompensiert. Der Trafo T2 stellt 
dafuer 2 um 180 Grad Phasenverschobene Spannungs zu verfuegung. Der Wert 
von R20 bestimmt die Bandbreite des Filters. Q6 ist der Ausgangspuffer 
und Q4 und Q5 der Vorverstaerker des Filters um die Einfuegedaempfung zu 
kompensieren.

In aller Regel sind in einem Specki so rund 4 dieser Stufen in Reihe 
geschaltet.

von Ralph B. (rberres)


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Mit den Widerständen R8 R20 R32 R44 kann man die Bandbreite stufenlos 
einstellen, ohne die Verstärkung wesentlich zu ändern.

So im etwa wird das bei allen SAs gemacht.

4 Quarzfilter in Reihe sind schon deswegen notwendig, weil ein einzelner 
Quarzfilter kaum mehr als 20db Weitabselektion hat. Die 
Zuleitungskapazität wird mit C7 C16 C25 C34 im negativen Zweig 
wegkompensiert, so das nur noch der Reihenschwingkreis des Quarzes übrig 
bleibt.

Ralph Berres

von K.M. (Gast)



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OT: HF Schalter aus helmi1's Quarzfilterschaltung

Ich hab mal spasseshalber den HF Schalter aus filter.png simuliert .... 
falls es jemanden interessiert.

Im 2.ten Anhang ist eine etwas verbesserte Version mit höherer Isolation 
und im 3.ten eine Version aus dem HP4195A Speki.

von Purzel H. (hacky)


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@K.M.
Wie ist der Q4 der 3. Schaltung angeschlossen ?

Sehr interessante simulationen. Danke.

von K.M. (Gast)


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> Wie ist der Q4 der 3. Schaltung angeschlossen ?


Garnicht, Dioden Offset, siehe Originalbeschreibung

von Helmut L. (helmi1)


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Ja HP hat immer schon tricky Schaltungen in ihren Geraeten eingebaut.
Die gingen frueher immer an die Grenze des technisch Machbaren.

von Purzel H. (hacky)


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Meine Vorgaenger Generation hatte Zugriff auf alle Schemas zu den 
gekauften Geraten und benutzte diese um zu Lernen.

von Ulrich (Gast)


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Bei den noch recht moderaten Frequenzen gehen auch die CMOS Schalter wie 
74HC4066 noch recht gut - für bessere Isolation halt 3 davon. Das gilt 
auch noch, wenn man mit der ZF etwas höher geht (z.B. 4 MHz) so dass der 
Tiefpassfilter am Eingang weniger kritisch wird.

Zumindest wenn man mit der Filterbrandbreite weit runter will, so etwa 
ab 1 kHz lohnt sich aber definitiv der digitale Weg, entweder rein 
digital oder auch mit Frequenzumsetzung und dann z.B. auf die 
Soundkarte. Ein digitaler Filter ist in dem Bereich einfach besser und 
flexibler und nicht zuletzt wird das ganze auch schneller weil die FFT 
mehr Frequenzen gleichzeitig auswerten kann. So schlecht ist die Dynamik 
bei einer Soundkarte auch nicht, dafür muss man sich auch analog schon 
ganz schön anstrengen, so dass da der Aufwand auch nicht mehr so klein 
ist.

Die Ausgabe auf das Oszilloskop ist wegen der geringen Wiederhohlrate 
auch noch von geringem Nutzen, denn das muss dann in der Regel schon ein 
Digitales sein.

von Bernhard S. (bernhard)


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Eine Stufe aus Helmut's Filterschaltung, ohne L.

Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)


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@alle

Der erste Versuch einer 1-MHz Spitzenwert-Gleichrichtung mit einem OPV 
TL072.

Der TL072 stößt hier an seine Grenzen, denn die Phasenverschiebung zw. 
Eingangsignal und Ausgangssignal sind schon bei 1MHz relativ hoch und 
der OPV kann nicht mehr die Flußspannung der BAT48 korrekt ausgleichen.

Die Kennlinie ist auch nicht linear (bis ca. 100mV), da der C2 am 
Ausgang bei einer negativen Halbwelle sofort wieder entladen wird 
(Flußspannung D2).

Bei höheren Eingangsspannungen wird's linearer, aber ab 1V am Ausgang 
macht der TL072 schlapp.

Die ein OPV NE5532 und CA3140 hatten das Problem, dass die maximale 
Ausgangsspannung bei 1MHz doch relativ niedrig sind (kleiner 1V).

Welche OPV's wären besser geeignet?

Danke

Bernhard

von Helmut L. (helmi1)


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Bernhard S. schrieb:
> Welche OPV's wären besser geeignet?

Besser als ein Spitzenwertdetektor ist es einen Logarytmischen 
Gelichrichter zu verwenden.

Sowas kann man einfasch mit einem NE614 machen. Man nimmt nicht den FM 
Ausgang sondern den RSSI Ausgang. Der sollte ueber einige Dekaden ein 
logarytmisches Signal fuer den Pegel ausgeben.

von Ulrich (Gast)


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Den Log Detector kann man ggf. auch diskret aufbauen, wenn man unbedingt 
will. Einen Plan findet man z.B. hier:
http://www.s5tech.net/s53mv/spectana/sa.html

Bei nur 1 MHz reichen wohl auch BC548, und bei weniger hohen Ansprüchen 
auch ein paar Stufen weniger.

von Bernhard S. (bernhard)


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Hab mal die Schaltung aus Ulrichs Link herauskopiert, wie funktioniert 
Die Schaltung?

Scheint ein log. Verstärker zu sein, ohne Gleichrichtung?

von Bernhard S. (bernhard)


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Was haltet Ihr von so einer einfachen Schaltung?

Die Diode wird mit einigen mV vorgespannt, somit müsste sich doch die 
Gleichspannung am Ausgang relativ Linear zur HF-Eingangsspannung 
verhalten?

Bernhard

von Helmut L. (helmi1)


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Bernhard S. schrieb:
> Scheint ein log. Verstärker zu sein, ohne Gleichrichtung?

Die Basis-Emitterstrecken richten das Signal gleich. Und zwar die 
rechten Stufen zuerst bis sie in die Bregenzung geht dann die nächste.

von Bernhard S. (bernhard)



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@alle

Ein einfaches Beispiel eines 1-MHz Filters mit Gleichrichtung.


Eingangsspammumg: max 2V (bei 0dB Verstärkung)

Bandbreite: 100Hz.

Verstärkung einstellbar: 0dB...40dB

Dynamikumfang der Gleichrichtung: ca. 40dB


Bernhard

von Ralph B. (rberres)


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Das ist aber vermutlich kein log.Gleichrichter?

Ralph Berres

von Bernhard S. (bernhard)


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> Das ist aber vermutlich kein log.Gleichrichter?

Korrekt, das ist ein linearer Gleichrichter, er arbeitet im 
Versuchsaufbau von 10mV bis 2500mV.

Ein µC könnte z.B. mit seiner internen Referenz die Ausgangsspannung 
messen und anschließend in dB umrechen.

Bernhard

von Plapperer (Gast)


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Es gehr weniger um umgerechnete dB, sondern um den dynamischen Bereich. 
Und der ist eher bescheiden 2500/10 = 250, entprechend 8bit, 
entsprechend 47dB.

von Bernhard S. (bernhard)


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@alle

Das Projekt musste etwas anpasst werden, denn 1MHz-Quarze sind momentan 
zu "normalen" Preisen nicht auffindbar.

Verbessert wurde die Gleichrichtung, 60 dB schafft sie problemlos, im 
Testaufbau über 66 dB.

Vermutlich könnte ein logarithmischer Gleichspannungsverstärker die 
Messauswertung etwas verbessern. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich 
mich damit noch beschäftigen.

Leider mussten 2 Quarze in Serie geschaltet werden, da die 
Parallelkapazität der Quarze die Eigenschaften der Filterschaltung zu 
sehr verschlechterten.

Messergebnisse Version 3:

Bandbreite:    20Hz
Ausgangsspannung: 1mV....2,5V (>60dB)
Eingangsspannung: max 10mV bei 20mV Oszillatorspannung

Am Messpunkt1 (MP1) habe ich das Spektrum und die Oszidarstellung mit 
beigefügt.

Bernhard

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Bernhard S. schrieb:
> Bandbreite:    20Hz
20MHz?

von Helmut L. (helmi1)


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Bernhard S. schrieb:
> Vermutlich könnte ein logarithmischer Gleichspannungsverstärker die
> Messauswertung etwas verbessern. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich
> mich damit noch beschäftigen.
>

Das Stichwort hatte ich schon gegeben: NE614 davon den RSSI Ausgang 
nehmen.

> Leider mussten 2 Quarze in Serie geschaltet werden, da die
> Parallelkapazität der Quarze die Eigenschaften der Filterschaltung zu
> sehr verschlechterten.

Und warum nimmst du nicht ein um 180 Grad invertiertes Signal und 
kompensierst damit die Parallelkapazitaet? Das hast du doch schon selber 
mal probiert.

Bernhard S. schrieb:
> Das Projekt musste etwas anpasst werden, denn 1MHz-Quarze sind momentan
> zu "normalen" Preisen nicht auffindbar.

Das waren die noch nie. Da brauchst du auch nicht drauf zu warten das 
die billiger werden.

von Bernhard S. (bernhard)


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Jürgen Schuhmacher schrieb:
>> Bandbreite:    20Hz
> 20MHz?

Frequenzbereich-Eingangssignal: 10Hz...1MHz

Frequenzbereich-Mischsignal (Aufwärtsmischung): 2MHz...3MHz

Filter-Frequenz: 2MHz

Bandbreite-Filter: 20Hz

von Bernhard S. (bernhard)


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Helmut Lenzen schrieb:
>> Vermutlich könnte ein logarithmischer Gleichspannungsverstärker die
>> Messauswertung etwas verbessern. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich
>> mich damit noch beschäftigen.
>>
>
> Das Stichwort hatte ich schon gegeben: NE614 davon den RSSI Ausgang
> nehmen.

Ich danke Dir für den Tipp, ist auch eine sehr interessante 
Lösungsvariante.

Doch momentan bevorzuge ich noch die diskrete und lineare 
Gleichrichtung,
da dieser IC nur bedingt beschaffbar ist, denn das Projekt soll einfach 
und nach Möglichkeit mit handelsüblchen Bauelementen realisiert werden.



>> Leider mussten 2 Quarze in Serie geschaltet werden, da die
>> Parallelkapazität der Quarze die Eigenschaften der Filterschaltung zu
>> sehr verschlechterten.
>
> Und warum nimmst du nicht ein um 180 Grad invertiertes Signal und
> kompensierst damit die Parallelkapazitaet? Das hast du doch schon selber
> mal probiert.

Die verwendeten Quarze haben eine Parallelkapazität von ca. 0,4pF.

Die experimentelle Kompensation war bei diesen Quarzen nicht 
zufriedenstellend, leider

Bringt mich aber auf eine Idee... wenn man mehrere Quarze parallel 
schaltet, erhöht auch die Bandbreite, der Sache gehe ich nochmal nach.



>> Das Projekt musste etwas anpasst werden, denn 1MHz-Quarze sind momentan
>> zu "normalen" Preisen nicht auffindbar.
>
> Das waren die noch nie. Da brauchst du auch nicht drauf zu warten das
> die billiger werden.

Ein Angebot von 11 Euro pro Stück und bei einer Mindestabnahmemenge
von 20 Stück stimmten mich sehr schnell um.

von Bernhard S. (bernhard)


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@alle

Das ist die etwas verbesserte Variante einer Filterschaltung für das 
Frequenzspektrometer.

Die Bandbreite beträgt 5Hz bei 3dB und 60Hz bei 20db.

Für die Logaritmierschaltung brachte die BAT48-Diode relativ gute 
Ergenbnisse.

Als nächstes kümmere ich mich um die Eingangsschaltung mit einem
Tiefpass-LC-Filter (Tschebyscheff-Filter), ist nicht ganz einfach,
aber lösbar, denn die Eingangs-Verstärker-Stufe darf das zu 
untersuchende Signal nicht wesentlich verändern.

Aber! Das größte Problem ist momentan für mich die exakte Generierung 
der Oszillatorfrequenz (2...3MHz).

Man könnte einen VCO mit einer Kapazität und einer Kostanstromquelle 
ansteuern (linearer Frequenzansieg),
in definierten Zeitabständen wird dann die Amplitude des Ausgangssignals 
der Filterschaltung gemessen (aber ev. etwas ungenau in der Frequenz).

Oder, man steuert per PWM den VCO, misst die Oszillatorfreuenz, 
korrigiert bei Bedarf den VCO und misst dann die Amplitude des 
Ausgangssignals der
Filterschaltung (etwas genaueres Verfahren, dauert aber relativ lange, 
wegen der Frequenzmessung).



Bernhard

von Ralph B. (rberres)


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Hast du die Durchlasskurve mal gewobbelt? bzw aufgenommen?
Wie gut ist denn die Weitabselektion? Mehr als 60db wird da wohl nicht 
kommen.
Warum machst du es nicht so , wie es die SA Hersteller auch gemacht 
haben?
Die Quarzhalterkapazität mit einen gegenphasigen Signal kompensieren.

Warum nicmmst du als log Gleichrichter nicht ein fertiges IC?
Das AD8307 würde ich doch hier anbieten.
Es ist ziemlich genau logarythmisch, hat keine Temperaturdrift, wie 
deine Schaltung es vermutlich haben wird, und hat einen Dynamikbereich 
von gut 90db.

Bernhard S. schrieb:
> Aber! Das größte Problem ist momentan für mich die exakte Generierung
>
> der Oszillatorfrequenz (2...3MHz).

Das ginge ja fast noch mit einen 8038 von Maxim.
Oder nimm einen State Vario Oszillator. Das könntest du dann mit 
Varikapdioden abstimmen.

Ralph Berres

von Helmut L. (helmi1)


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Bernhard S. schrieb:
> Aber! Das größte Problem ist momentan für mich die exakte Generierung
> der Oszillatorfrequenz (2...3MHz).

Das ist doch am einfachsten. Dazu kannst du einen DDS Chip nehmen.
HP machts in ihren SA mit einer Fractional PLL.

Ralph Berres schrieb:
> Das ginge ja fast noch mit einen 8038 von Maxim.

Aber nur  fast. Das Phasenrauschen eines Multivibrators ist 
grottenschlecht.
Da brauchst du auch kein so hochaufloesendes Filter mehr.

Ralph Berres schrieb:
> Warum machst du es nicht so , wie es die SA Hersteller auch gemacht
> haben?
> Die Quarzhalterkapazität mit einen gegenphasigen Signal kompensieren.

Habe ich ihn auch schon gefragt. Er meinte die Kapaziataet waere zu 
klein dafuer.

Ralph Berres schrieb:
> Wie gut ist denn die Weitabselektion? Mehr als 60db wird da wohl nicht
> kommen.

Da muessten noch ein paar LC Kreise dafuer mit rein.

von Ralph B. (rberres)


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Bernhard S. schrieb:
> Die verwendeten Quarze haben eine Parallelkapazität von ca. 0,4pF.

Helmut Lenzen schrieb:
> Habe ich ihn auch schon gefragt. Er meinte die Kapaziataet waere zu
>
> klein dafuer.

0,4 pF glaube ich im Leben nicht. Hätte er 4 pF geschrieben, wäre es mir 
noch schwer gefallen es zu glauben. Ich würde eher was um 10 pF 
angesetzt.

Diese 10 pF kommen als Schaltungskapazitäten ( die müssen ja hinzu 
addiert werden ) schnell zusammen.

Helmut Lenzen schrieb:
> Ralph Berres schrieb:
>
>> Das ginge ja fast noch mit einen 8038 von Maxim.
>
>
>
> Aber nur  fast. Das Phasenrauschen eines Multivibrators ist
>
> grottenschlecht.
>
> Da brauchst du auch kein so hochaufloesendes Filter mehr.

Stimmt. Ich hatte dann aber auch ein State Vario Oszillator 
vorgeschlagen.
Aber ein ( guter !! ) DDS Synthesizer geht vermutlich auch, wenn auch 
mit gewissen Abstrichen.

Übrigens sind die üblichen DDS Synthesizerchipkanidaten von Analog 
Device
was das Phasenrauschen betrifft, alles andere als Ideal.

Nicht umsonst werden von den HF Schmieden Fraktional N Synthesizer 
eingesetzt. Da kann man das Phasenrauschen, welche durch das fraktionale 
teilen entsteht, durchaus wieder kompensieren.

Ralph Berres

von Helmut L. (helmi1)


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Ralph Berres schrieb:
> Diese 10 pF kommen als Schaltungskapazitäten ( die müssen ja hinzu
> addiert werden ) schnell zusammen.

Das ist auch meine Vermutung. Ich weiss nicht wo er seine 0.4pF her hat.

Das ein Fractional N Synthesizer besser als ein DDS ist ist mir klar.
DDS ist nun mal einfacher aufzubauen. Bei Fractional N ist der Aufwand 
und das abgleichen doch erheblich.

Ralph Berres schrieb:
> Nicht umsonst werden von den HF Schmieden Fraktional N Synthesizer
> eingesetzt.

Die wissen schon warum sie das tun und nicht einfach einen DDS Chip 
nehmen.

von Jochen F. (jamesy)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Habe ich ihn auch schon gefragt. Er meinte die Kapaziataet waere zu
> klein dafuer.

Hä?7
Das sind mehrere Pikofarad......

von Jochen F. (jamesy)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Das ein Fractional N Synthesizer besser als ein DDS ist ist mir klar.
> DDS ist nun mal einfacher aufzubauen. Bei Fractional N ist der Aufwand
> und das abgleichen doch erheblich.

Dafür hätte ich gerne eine Quelle!
Fractional N benötigt weniger Silizium, war also früher da, aber DDS ist 
heute kaum zu schlagen.

von Ralph B. (rberres)


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Jochen Fe. schrieb:
> Fractional N benötigt weniger Silizium, war also früher da, aber DDS ist
>
> heute kaum zu schlagen.

Ein DDS Synthesizer ist mit den heute verfügbaren Chips ( Analog Device 
) eindeutig einfacher aufzubauen , als ein Fraktional N Synthesizer.

Aber sowohl die Spuriusprodukte, als auch das Phasenrauschen ist bei den 
üblichen Chips mit 12BIt DAW bei HF Chips oft nur mit 8 oder bestenfalls 
10Bit DAW schlechter, als bei Fraktional N Synthesizer.

Vor allem die Tatsache, das die Frequenzen der Sporiusprodukte nur 
schwer
mit der Ausgangsfrequenz korrelieren, und in fast beliebiger Zahl 
auftreten, macht die Sache so spannend.

Fraktional N Synthesizer treten zwar auch Phasenmodulationen und dadurch 
verusachte Spuriusprodukte und Phasenrauschen auf, doch diese werden bei 
den hochwertigen Generatoren durch eine gegenläufige Spannung auf dem 
VCO kompensiert. R&S und Agilent machen das schon seit Jahrzehnten so, 
und auch heute noch so.
Schaue dir mal die Daten vom SMHU an.

Das ist übrigens auch das was die Hersteller von Kurzwellentransceivern 
im Afunkbereich bis heute noch nicht kapiert haben ( oder sind es die 
Funkamateure? ).
Dort glänzt man heute mit intermodulationsfreien Dynamikbereich von 
100db und mehr, Roofingfilter ( oft an der falschen Stelle ), ohne dabei 
das reziproge Mischen des DDS Synthesizergerümpels auf die 
Eingangsfrequenz zu beachten. Meines Wissens hat R&S in seinen KW 
Emfängern bis heute kein DDS-Synthesizer als Lokaloszillator sondern 
immer noch PLLs.

Ralph Berres

von Helmut S. (helmuts)


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Beim klassischen Fractional-N vor 40Jahren bis 20 Jahren wurde in der 
Tat die Reduzierung der "Spurious" Signale über DACs gemacht. Das 
stellte hohe Anforderungen an den D/A Konverter. Heutzutage machen das 
die Fractional-N synthesizer ICs über einen eingebauten delta-sigma 
modulator rein digital. Das macht das Ganze preiswert und trotzdem 
genau.

http://www.analog.com/en/rfif-components/pll-synthesizersvcos/adf4153a/products/product.html

Ein Nachteil den PLL Synthesizer gegenüber DDS haben ist die 
vergleichsweose langsame Frequenzumschaltung verglichen mit DDS. Das ist 
Systembedingt  durch das notwendige (externe) PLL-Loop filter. Für einen 
Frequenzsweep beim Spektrum-Analyzer reicht aber die Geschwindigkeit bei 
weitem aus.
Natürlich muss man auch noch einen guten VCO spendieren. Der VCO kann 
meistens nur Faktor zwei in der Frequenz. Den hat man bei DDS-ICs schon 
drin und kann Frequenzen von mHz bis MHz, also beliebig.

von Andreas H. (ahz)


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K.M. schrieb:
> Ich hab mal spasseshalber den HF Schalter aus filter.png simuliert ....
> falls es jemanden interessiert.


Welches SimTool hast Du da genommen ?

Grüße
Andreas

von Christian L. (cyan)


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Andreas H. schrieb:
> Welches SimTool hast Du da genommen ?

Er benutzt LTSpice. Er hat sich aber die Farben neu eingestellt.

LG Christian

von Andreas H. (ahz)


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Christian L. schrieb:
> Er benutzt LTSpice

Echt ? Ich wusste garnicht, dass man bei LTSpice mehrere Curvewindows 
haben kann.

Danke für die Infro :-)

Viele Grüße
Andreas

von Christian L. (cyan)


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Andreas H. schrieb:
> Ich wusste garnicht, dass man bei LTSpice mehrere Curvewindows
> haben kann.

Wenn man sich die Bilder mal genau anguckt, so sieht man verschobene 
weiße Ränder. Es sieht also danach aus, dass die Bilder mit einem 
Grafikprogramm zusammengesetzt worden sind.

LG Christian

von Helmut S. (helmuts)


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In LTspice gibt es im Waveform Fenster eine Funktion um mehrere 
Unterfenster, allerdings gleicher x-Skalierung, zu bekommen.
Plot Settings -> Add Plot Pane

von Andreas H. (ahz)


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Christian L. schrieb:
> Wenn man sich die Bilder mal genau anguckt, so sieht man verschobene
> weiße Ränder. Es sieht also danach aus, dass die Bilder mit einem
> Grafikprogramm zusammengesetzt worden sind.

Ja, wäre möglich.
Schade eigentlich, das ist einer der echten Minuspunkte von LTSpice :/

Grüße
Andreas

von Andreas H. (ahz)


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Helmut S. schrieb:
> In LTspice gibt es im Waveform Fenster eine Funktion um mehrere
> Unterfenster, allerdings gleicher x-Skalierung, zu bekommen.
> Plot Settings -> Add Plot Pane

Das benutze ich auch fleissig. Es sah aber nach mehreren Plotfenstern 
aus, war aber anscheinend doch eher GIMP oder sowas ähnliches, schade.

Grüße
Andreas

von Bernhard S. (bernhard)


Angehängte Dateien:

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Ralph Berres schrieb:

> Hast du die Durchlasskurve mal gewobbelt? bzw aufgenommen?


Startfrequenz: 1.990.000 Hz
Stoppfrequenz: 2.010.000 Hz
Wobbelfrequenz: 0,1 HZ

Alle Quarzfrequenzen auf 2.0 MHz

Gemessen am logarthmischen Ausgang.

Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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Wie kommen die kleineren Peaks zustande, sind das Nebenresonanzen?

von sdr (Gast)


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>Aber sowohl die Spuriusprodukte, als auch das Phasenrauschen ist bei den
>üblichen Chips mit 12BIt DAW bei HF Chips oft nur mit 8 oder bestenfalls
>10Bit DAW schlechter, als bei Fraktional N Synthesizer.

naja  was  ist  üblich ?  - eher  billig

die     etwas  besseren  üblichen AD  DDS  haben  14 bit  A/D

und  nicht  ganz  unwichtig  ist  ja  auch  beim  DDS  die  Qualität 
der  Clk  Frequenz -  mit  der eingebauten  PLL   wird  das  nie  so 
wirklich  gut
DDS  ist  immer  nur  so  gut  wie  seine  Taktfrequenz (naja  fast..)

von Heya ho. (Gast)


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Der Dioden Logarithmierer ist gut. schon mal die Bandbreite eines Logamp 
betrachtet? Die machen schnell mal 500MHz, Ein grosser Bereich umMuell 
aufzulesn...

von Ralph B. (rberres)


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Heya ho. schrieb:
> Der Dioden Logarithmierer ist gut. schon mal die Bandbreite eines Logamp
>
> betrachtet? Die machen schnell mal 500MHz, Ein grosser Bereich umMuell
>
> aufzulesn...

Trotzdem macht der AD8307 satte 90db Dynamik. Man kann ja vor dem 
Demodulator ein Bandfilter schalten, welches die Bandbreite begrenzt.
Auserdem kann man die ZF vorher so verstärken, das man auch den vollen 
Dynamikbereich auch ausnutzt.

Von den 4 Quarzfilterstufen schaltet man sowieso üblicherweise 2 vor dem 
ZF-Verstärker und 2 nach dem ZF Verstärker, um sowohl das Eigenrauschen 
des ZF Verstärkers in den Griff zu halten ( dafür sind die 2 Filter nach 
dem ZF-Verstärker zuständig ), als auch Intermodulationen im Griff zu 
halten ( dafür sind die 2 Filter am Eingang des ZF Verstärkers zuständig 
).

Alle rein analog aufgebauten Spektrumanalyzer haben das so gemacht.

Damals gab es noch keine ICs ala AD8307, also hat man einen Log 
Verstärker zu Fuss aufgebaut, in dem man nacheinander die Stufen in die 
Begrenzung hat gehen lassen, und die Ausgangsspannungen  der einzelnenen 
Stufen addiert und dann gleichgerichtet. Manche Hersteller haben auch 
erst gleichgerichtet und dann addiert. Die Stufenverstärkungen betrugen 
dann sinnvollerweise 10db.

Ralph Berres

von Jochen F. (jamesy)


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Ralph Berres schrieb:

> Von den 4 Quarzfilterstufen schaltet man sowieso üblicherweise 2 vor dem
> ZF-Verstärker und 2 nach dem ZF Verstärker, um sowohl das Eigenrauschen
> des ZF Verstärkers in den Griff zu halten ( dafür sind die 2 Filter nach
> dem ZF-Verstärker zuständig ), als auch Intermodulationen im Griff zu
> halten ( dafür sind die 2 Filter am Eingang des ZF Verstärkers zuständig
> ).
>
> Alle rein analog aufgebauten Spektrumanalyzer haben das so gemacht.

> Ralph Berres

Das kann ich so nicht stehen lassen, es ist nicht korrekt.

von Ralph B. (rberres)


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Jochen Fe. schrieb:
> Das kann ich so nicht stehen lassen, es ist nicht korrekt.

Dann schaue mal ins Servicemanual von HP8552 HP8558 7L12 7L13 7L14
Taketa Riken TR4111 usw.

Ralph Berres

von Jochen F. (jamesy)


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Habe ich. Es ist normalerweise ein Verstärker pro Stufe da.
Und ist Hameg 5005/5010/5012 nicht auch analog?
Dort ist es anders - weiß ich, das ZF-Teil ist von mir entwickelt 
worden.....

von Bernhard S. (bernhard)


Angehängte Dateien:

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B e r n d W. schrieb:
> Wie kommen die kleineren Peaks zustande, sind das Nebenresonanzen?


Diese Peaks haben mich jetzt lange beschäftigt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie vom DDS-Generator stammen.

Diese Kurve stammt von einem RC-Generator...ohne Peaks.

Leider lassen sich die Frequenzen nicht exakt einstellen, aber die
Peaks tauchen nirgens auf.



Helmut Lenzen schrieb:
> Besser als ein Spitzenwertdetektor ist es einen Logarytmischen
> Gelichrichter zu verwenden.

Hab mir einige AD8307 organisiert, werde mich mal mit ihm beschäftigen.

Bernhard

von Ralph B. (rberres)


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Jochen Fe. schrieb:
> Und ist Hameg 5005/5010/5012 nicht auch analog?
>
> Dort ist es anders - weiß ich, das ZF-Teil ist von mir entwickelt
>
> worden

Hat der nicht nur 2 ZF Bandbreiten? War der nicht mit irgend ein 
Konsumer IC als ZF Verstärker bestückt? Hatte der überhaupt ein 
Quarzfilter?
Ich habe die Schaltung des Hameg nicht im Kopf.

Bei den HP und Tektronix ist es definetiv so

2 Quarzfilter ZF-Verstärker mit einstellbarer Verstärkung 2 oder 3 
Quarzfilter Log Detektor.

Die Quarzfilter bestehen jeweils aus einen Quarz, dessen 
Paralellkapazität durch hinzuaddieren eines gegenphasiges Signal 
kompensiert wurde. Mit dem Lastwiderstand des Quarzes wurde dann die 
Bandbreite eingestellt.

Jochen Jirmann hatte in den UKW Berichten genau nach dem Prinzip auch 
mal ein Spektumanalyzer vorgestellt.

Ralph Berres

von Helmut L. (helmi1)


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Ralph Berres schrieb:
> Hat der nicht nur 2 ZF Bandbreiten?

12.5kHz und 250kHz

>War der nicht mit irgend ein
> Konsumer IC als ZF Verstärker bestückt?

Als log. Gleichrichter hatte der einen ZF Verstaerker von Motorola drin.
Die Stufen davor alle mit einzel Transistoren.

>Hatte der überhaupt ein
> Quarzfilter?

Noe, alles nur LC Filter.

von Jochen F. (jamesy)


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Das war beim alten 5005 und 5010 so. Der 5012 hatte 9 kHz, 120 kHz und 
400 kHz. Die 9 kHz waren exakt so ein Quarzfilter wie von Ralph 
beschrieben. ich hatte sogar schon ein ZF-Teil mit 1-3-1-Filterung am 
Start, für einen 2,6 GHz-Hameg, der dann allerdings nie marktreif wurde. 
Der 5530 bekam auch nur das Filter mit den 3 Bandbreiten.

von Helmut L. (helmi1)


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Ich habe hier noch einen alten HM5006 stehen. Ist der auch von dir?
Bist du denn noch bei Hameg?

von Jochen F. (jamesy)


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Die 3. Generation Fernsehtuner habe ich für den 5005/6 umbauen lassen. 
Die Controllerplatine ist zumindest teilweise von mir. Das war ein 
Muster aus den USA, mit schlechten Schaltplänen, das habe ich (in der 
gleichen Firma!) reverse engineered, vor allem die Frequenzanzeige.

von Helmut L. (helmi1)


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Jochen Fe. schrieb:
> Das war ein
> Muster aus den USA, mit schlechten Schaltplänen, das habe ich (in der
> gleichen Firma!) reverse engineered, vor allem die Frequenzanzeige.

Das sieht man in den Schaltplaenen. Der Tuner ist da grausig gezeichnet.
Hatte Hameg da in Oceanside ein Werk?

von Jochen F. (jamesy)


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Ja, damals war die Fertigung der Analyzer noch in Oceanside.

von Bernhard S. (bernhard)


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@alle

Ich danke Euch für die sehr wertvolle Unterstützung. Das Projekt habe 
ich nun endlich veröffentlichen können:

Beitrag "Spektrumanalysator Frequenzspektrumanalysator Frequenzspektrometer Speki Wobbelgenerator TFT Atmega8"

Gruß

Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)



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@alle

eine mögliche Schaltung bzw. Schaltungsvariante eines Logarithmierers 
mit Eingangsverstärker und einem AD8307.

Die Eingangsstufe ist hochohmig (ca. 1MOhm) durch den verwendeten
J-FET(N-Kanal) 2N3493.

Die Eingangskapazität an der HF-Buchse beträgt bei 10cm abgschirmter 
Leitung ca. 20pF,  ohne Schirmleitung ca. 5pF.

Die untere Grenzfrequenz liegt bei ca. 30Hz, die obere konnte nicht 
zuverlässig bestimmt werden, da mir dazu die Messtechnik fehlt, liegt 
aber oberhalb 20MHz.

Die gesamte Schaltung wurde in einem kleinen Blechgehäuse untergebracht, 
denn der AD8307 ist in dieser Breitband-Ausführung sehr empfindlich 
gegenüber HF-Einflüssen. Selbst der 10mm lange ungeschirmte 
HF-Buchsenanschluss kann schon eine Menge "MÜLL" empfangen.

Nachdem ich den Blechdeckel des Gehäuses zuklappte, erfreute mich ein 
Dynamikumfang von 75db.


Bernhard

von Viktor N. (Gast)


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Danke fuer den Beitrag. Das Ganze koennte man noch etwas verbessern.

1)Nie mit Kabeln in eine Buechse. Immer gesteckt arbeiten.
2)Beim Stecker gleich filtern. DC mit 100nF ans Gehaeuse.

Da der AD8307 bis 500MHz geht muss eine Filterung auch bis 500MHz gut 
sein. Dh ein 100nF ans Gehaeuse reicht noch lange nicht.

Dasselbe uebrigens fuer das Eingangs- und Ausgangs-Signal. Wenn der 
Eingnag bis 1MHz gut sein soll, muss der Rest obendran weg. Mann will ja 
nicht, dass sich ein Messwert veraendert, nur weil man das Mobiltelephon 
in der Naehe hat.

von Bernhard S. (bernhard)


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Danke für die Tipps.

Theoretisch liegt die obere Grenzfrequenz bei ca. 26MHz,

bestimmend sind die beiden Dioden 1N6263 mit je 2pF

(2pF//2pF+Eingangsimpedanz+Zuschlag=10pF) und einem R

von ca. 800 Ohm (1,6k Ri AD8307 // 1k Sourcewiderstand).

von Purzel H. (hacky)


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Ja. Wenn's denn nach dem Schema gehen wuerde. Dh. Wenn's auch so designt 
waere. Ist es aber nicht. Die Kabel, so wie sie angelegt sind bilden 
Antennen und koennen sehr gut magnetisch koppeln. Auch bei 500MHz und 
etwas mehr. Der 8307 ist ein kaskadierter Verstaerker, der nimmt alles 
auf. Als absolutes Minimum sollten die Speisungsdraehte verdrillt sein.
Man sollte sich eigentlich immer vor einer Anwesenhet von Frequenzen bis 
3GHz wappnen. Das deckt dann auch den oberen Mobilfunk, und den unteren 
WLan Bereich ab. Transistoren mit Transitfrequenz bis da hin koennen 
diese Frequenzen immerhin gleichrichten und ploetzlich unerwartete 
Offsetspannungen zeigen. Dasselbe gilt auch fuer Operationverstaerker.

Darf der Ausgang der 8307 mit einer so hohen Kapazitaet belastet werden? 
Ich hab grad das Datenblatt nicht mehr im Kopf.

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