Forum: Offtopic FTDI zerstört Fake Chips durch Windows-Update


von Dilbert (Gast)


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Mit dem FT232 hat FTDI ja ein massives Fake Problem. Anscheinend wollen 
sie das jetzt lösen, indem sie durch Windows-Update einen Treiber 
verteilen, der gefälschte Chips detektiert und ihre USB ID auf 0 setzt 
und sie damit de-facto zerstört:

http://hackaday.com/2014/10/22/watch-that-windows-update-ftdi-drivers-are-killing-fake-chips/#comments

Mal ganz davon abgesehen, dass FTDI natürlich das Recht hat Fälscher zu 
belangen, halte ich die bewusste Zerstörung fremden Eigentums - selbst 
wenn gefälscht - für einen richtigen Arschloch-Zug. Zudem stellt sich 
die Frage, ob das nach deutschem Recht nicht illegal ist und 
Sachbeschädigung.
Was meint Ihr?

: Verschoben durch Moderator
von Mike J. (linuxmint_user)


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Solche Maßnahmen wurden aber auch schon früher durchgeführt, z.B. bei 
Uhren oder CDs.
Auch wenn du im Flughafen stehst und die bei dir ein Fake-Produkt 
entdecken kommt das sofort in den Schredder.
Du bekommst dein Geld danach nicht zurück und musst das als Lehrgeld 
abschreiben. ## kauf keine Fake Produkte ##

Als Begründung hilft dir dabei nicht dass du das Produkt bezahlt hast, 
manche Menschen kaufen absichtlich gefälschte Ware weil sie damit meist 
um ein vielfaches günstiger kommen.

Wenn man wirklich von dem Händler hintergangen wurde und er dir einen 
Fake-Chip angedreht hat, dann musst du diesen Händler darauf hinweisen, 
dein Geld zurückfordern und er muss seine Einkaufsquelle überprüfen.

Ich nutze diese günstigen "Profilic" USB-Serial Kabel unter XUbuntu und 
hatte damit jedenfalls noch keine Probleme.
(ich nutze aber auch keine hohen Übertragungsraten)


Du musst das mal aus Sicht von FTDI sehen, seit Jahren kopiert dort 
jemand ihr Produkt, verdient damit sehr gut da diese Chips normalerweise 
recht teuer sind und der Konsument greift natürlich zum billigeren Chip.

Somit unterstützt der Konsument den Fake-Hersteller ganz direkt da er 
diese Fakes akzeptiert um Geld zu sparen.
Das macht FTDI natürlich wütend und will beiden, den Fake-Hersteller und 
dem Fake-Käufer, einen Denkzettel verpassen.

Was glaubst du wie viele negative Rückmeldungen die Fake-Verkäufer jetzt 
bekommen werden und wie viele Fake-Käufer jetzt darauf achten einen 
originalen Chip zu kaufen da die ganzen Schaltungen mit den Fake-Chips 
quasi Schrott sind?


Eine öffentliche Ansprache von FTDI in der sie die Leute darum ermahnen 
keine Fake-Chips wissentlich zu erwerben würde nichts bringen, die Leute 
kaufen trotzdem das billigste wenn es genau so gut wie das Original 
funktioniert.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Mike J. schrieb:
> Eine öffentliche Ansprache von FTDI in der sie die Leute darum ermahnen
> keine Fake-Chips wissentlich zu erwerben würde nichts bringen, die Leute
> kaufen trotzdem das billigste wenn es genau so gut wie das Original
> funktioniert.

 Aha.
 Ich lasse mir jetzt in mein Auto ein Fake Bremsverstärker, Sensor oder
 sonstwas einbauen, es wird von der Steuereinheit als solches erkannt
 und zerstört. Ich knalle bei Notbremsung mit 180 gegen die Leitplanke,
 ich und mein Fahrzeug werden danach zusammenverschrottet.
 Das ist natürlich völlig in Ordnung.
 Der Treiber muss den Benutzer zuerst warnen und ihm eine Möglichkeit
 geben, eventuelle Daten zu retten, erst danach kann der Chip zerstört
 werden.

> Das macht FTDI natürlich wütend und will beiden, den Fake-Hersteller und
> dem Fake-Käufer, einen Denkzettel verpassen.

 Und die Beweislast, dass ich wusste, einen gefälschten Chip zu kaufen,
 liegt natürlich beim FTDI. Da die Jungs das aber niemals beweisen
 können, hat der Erste, der die Idioten verklagt, mehr als gute Chancen,
 sein Geld hundertfach zurückzukriegen.

> Ich nutze diese günstigen "Profilic" USB-Serial Kabel unter XUbuntu und
> hatte damit jedenfalls noch keine Probleme.
 Ich auch und habe die noch nie auseinandergenommen, um zu sehen, wer
 nun die Chips herstellt.
 Muß ich das ?

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Mike J. schrieb:
> Solche Maßnahmen wurden aber auch schon früher durchgeführt, z.B. bei
> Uhren oder CDs.
> Auch wenn du im Flughafen stehst und die bei dir ein Fake-Produkt
> entdecken kommt das sofort in den Schredder.

Das Argument hinkt aber ein wenig. Denn das darf der Zoll tun und der 
hat dafür eine rechtliche Legitimation.
Ich bezweifle, dass FTDI vom Gesetzgeber den Auftrag erhalten hat, auf 
diese Art gegen Fälscher vorzugehen.
Was FTDI hier macht, ist reine Selbstjustiz. Und die ist nach gängiger 
westlicher Rechtsprechung nun mal nicht erlaubt. Das mag dir oder mir 
nicht gefallen, aber so ist das nun mal.

von Klaus (Gast)


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Marc Vesely schrieb:
> Und die Beweislast, dass ich wusste, einen gefälschten Chip zu kaufen,
>  liegt natürlich beim FTDI. Da die Jungs das aber niemals beweisen
>  können, hat der Erste, der die Idioten verklagt, mehr als gute Chancen,
>  sein Geld hundertfach zurückzukriegen.

Was du kaufst, ist egal. Die Funktion des FTDI Treibers garantieren die 
nur mit einem FTDI Chip. Was mit einem "nicht" FTDI Chip passiert, ist 
nicht deren Problem.

Marc Vesely schrieb:
> Ich lasse mir jetzt in mein Auto ein Fake Bremsverstärker, Sensor oder
>  sonstwas einbauen, es wird von der Steuereinheit als solches erkannt
>  und zerstört.

Und das Auto fährt dann nicht mehr, weil der "Bremsverstärker, Sensor 
oder
>  sonstwas" kaput ist.

MfG Klaus

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Klaus schrieb:
> Was du kaufst, ist egal. Die Funktion des FTDI Treibers garantieren die
> nur mit einem FTDI Chip. Was mit einem "nicht" FTDI Chip passiert, ist
> nicht deren Problem.
 Das sage ich doch.
 Der Käufer soll gewarnt werden, aber meine Daten, die sich auf dem
 Chip dahinter befinden (Beispiel) kann und darf der FTDI nicht
 unbrauchbar machen.

Klaus schrieb:
> Und das Auto fährt dann nicht mehr, weil der "Bremsverstärker, Sensor
> oder sonstwas" kaput ist.
 Das sage ich doch auch.
 Und so etwas wäre auch in Ordnung. Aber dass die Bremsen, Lenkung oder
 Motor dadurch unbrauchbar gemacht werden, nicht mehr.

von Rainer V. (rudi994)


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Marc Vesely schrieb:
> Der Treiber muss den Benutzer zuerst warnen

Gute Idee! Die Malware warnt den Benutzer vor der Benutzung der Malware.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Rainer V. schrieb:
> Gute Idee! Die Malware warnt den Benutzer vor der Benutzung der Malware.

 Liest du überhaupt worum es hier geht, bevor du solchen Unsinn von
 sich gibst ?

von Stefan S. (sschultewolter)


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Marc Vesely schrieb:
>  Das sage ich doch.
>  Der Käufer soll gewarnt werden, aber meine Daten, die sich auf dem
>  Chip dahinter befinden (Beispiel) kann und darf der FTDI nicht
>  unbrauchbar machen.

Was machen die den hinter diesem Chip unbrauchbar? Soweit ich das 
verstehe garnicht.

Sie unterbinden mit der USB ID 0 lediglich, dass sich der Chip an einem 
System anmelden kann.

Jedoch bin ich auch gegen dieses Vorgehen von FTDI. Sinnvoller wäre es, 
das die Treiber nur noch mit deren Produkten funktionieren.

von asf (Gast)


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Karl Heinz schrieb:
> Das Argument hinkt aber ein wenig. Denn das darf der Zoll tun und der
> hat dafür eine rechtliche Legitimation.

Die STASI hatte auch ihre rechtliche Legitimation. War deshalb in 
Ordnung, was dort gelaufen ist? Wenn alles so gut geregelt wäre, 
bräuchten wir keine Gesetzeänderungen.

Wenn eine Firma in obiger Weise über das Internet weltweit agiert, wie 
stellt sie sicher, das ihre Aktion nach dem Recht des jeweiligen Landes 
legitim ist? Die Juristen haben das Internet mit seiner 
grenzüberschreitenden Aktivität defacto überhaupt noch nicht im Griff.

von wendelsberg (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Was glaubst du wie viele negative Rückmeldungen die Fake-Verkäufer jetzt
> bekommen werden und wie viele Fake-Käufer jetzt darauf achten einen
> originalen Chip zu kaufen da die ganzen Schaltungen mit den Fake-Chips
> quasi Schrott sind?

Mache ich ab sofort. ABER: Nichts, wo FTDI draufsteht, kommt mir noch 
ins Haus. Ich habe keinen Bock, das erst selbst aufwendig zu pruefen.

wendelsberg

von Justus S. (jussa)


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nicht FTDI 'zerstört' die Chips, sondern der Anwender, der den 
'falschen' Treiber installiert. FTDI gibt Treiber für FTDI Chips heraus, 
nicht für andere. Wenn jemand auf ein 110V-Gerät aus den USA einen 
220V-Aufkleber pappt und es dann verkauft und der Käufer es beim 
Einstecken an 220V also schrottet, dann ist weder der Hersteller des 
Gerätes noch der Stromversorger dafür verantwortlich. Hier ist es doch 
das gleiche...

von F. F. (foldi)


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Karl Heinz schrieb:
> Und die ist nach gängiger
> westlicher Rechtsprechung nun mal nicht erlaubt.

Der erste gescheite und richtige Beitrag.

FTDI kann natürlich alles machen was sie wollen, genauso wie die Mafia. 
Sollte das aber jemand vor Gericht bringen, dann sind die dran.
Ein entstandener Schaden kommt die teuer zu stehen.

Ich halte das eher für ein Gerücht, das gezielt von FTDI gestreut wird.

Eagle gab es auch mal das Gerücht mit dem Handbuch. Ich hatte damals so 
eine Kopie installiert und keinen Hinweis auf ein Buch bekommen.

Ist alles eine Art des Marketings.

von Christian B. (casandro)


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Was wie wo? Zumindest die seriellen FTDI Chips entsprechen doch genau 
der Spezifikation von USB. Folglich brauchen die auch unter gängigen 
Betriebssystemen auch keine Treiber, die Dinger steckt man ein, und 
schon funktionieren die.

Somit verstehe ich nicht, was dass soll.

von jjj (Gast)


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>Wenn man wirklich von dem Händler hintergangen wurde und er dir einen
>Fake-Chip angedreht hat, dann musst du diesen Händler darauf hinweisen,
dein Geld zurückfordern und er muss seine Einkaufsquelle überprüfen.

Das ist doch als nochmal Sterblicher überhaupt nicht nachvollziehbar, 
wie soll ich die "guten" und echten Chips von den "schlechten" 
unterscheiden?

Naja ich denke die Jungs die das können, werden sich auch nicht von so 
einem Windows-Update auf die Nase hauen lassen - und die anderen werden 
große Augen machen und das ftdi (bzw. dem Hersteller der vorliegenden 
USB-Hardware) in die Schuhe schieben...

Gruß Jonas

von Seppel (Gast)


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Hallo,

wie kann man die Fake FTDI Chips erkennen? Wenn die ein 100% Clone wären 
gabs keinen Unterschied, oder? Anscheinend aber doch. Und wo sind die so 
typischerweise verbaut?

Vielen Dank,

Grüße


Sepp

von Oliver R. (orb)


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Christian Berger schrieb:
> Folglich brauchen die auch unter gängigen
> Betriebssystemen auch keine Treiber, die Dinger steckt man ein, und
> schon funktionieren die.

Und das funktioniert, weil, oh Wunder, der Treiber beim Betriebssystem 
mitgeliefert wird. Und genau der wird jetzt beim Update des 
Betriebsystems gegen den zerstörerischen ausgetauscht.
Und schon funktionieren die nicht mehr.

Der Hersteller der Geräte die dann nicht mehr laufen kann sich mit 'in 
der ausgelieferten Konfiguration lief alles' rausreden, außer er hat den 
USB-Anschluß ausdrücklich mit 'Schnittstelle mit Bauteilen von FTDI' 
spezifiziert.
Ob FTDI damit durchkommt wage ich zu bezweifeln, da sind hierzulande 
z.B. schon Druckerhersteller zurückgepfiffen worden, die per 
Firmwareupdate Fremdanbietertinte rausgeworfen haben.

Ich hab scheinbar mit allen Geräten Glück gehabt oder der etwas andere 
Treiber ist hier noch nicht angekommen.

von ??? (Gast)


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Falls das jemals Kunden schädigt die einen solchen Fake-Chip gekauft 
haben, wird sicher ein Händler einen Patch des Treibers oder ein Tool 
zum "Wiedererwecken" bereitstellen... Muss man nur noch die originale ID 
zuordnen können.

von moep (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Was wie wo? Zumindest die seriellen FTDI Chips entsprechen doch genau
> der Spezifikation von USB. Folglich brauchen die auch unter gängigen
> Betriebssystemen auch keine Treiber, die Dinger steckt man ein, und
> schon funktionieren die.

Was wie wo? Wie kommst du denn auf die Idee, dass die Chips keine 
Treiber brauchen?

Nur weil die "gängigen" Betriebssysteme die entsprechenden Treiber 
bereits mitbringen und beim Einstecken des Geräts so schnell 
installieren, das du es fast nicht mitbekommst heißt das nicht, dass die 
Geräte keinen Treiber brauchen.

Dilbert schrieb:
> Mal ganz davon abgesehen, dass FTDI natürlich das Recht hat Fälscher zu
> belangen, halte ich die bewusste Zerstörung fremden Eigentums - selbst
> wenn gefälscht - für einen richtigen Arschloch-Zug. Zudem stellt sich
> die Frage, ob das nach deutschem Recht nicht illegal ist und
> Sachbeschädigung.

War auch mein erster Gedanke, als ich den Threadtitel gelesen habe.

von asterix (Gast)


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ganz einfach... alle getroffenen Hunde bellen hier !! ;-)
Wer einen FTDI Chip hat, soll sich freuen... der Rest kann sich getrost 
mal die original Software zu seinem Produkt besorgen und nicht die von 
FTDI! Warum sollte FTDI darauf achten, was ihre SW mit anderen Produkten 
anstellt. Wenn ich meine Nvidia Grafikkarte mit einem ATI Treiber 
versehe und dort was kaputt geht, glaubt ihr doch wohl kaum das ich 
Schadensansprüche habe?

Echt zuviele Trolls hier unterwegs

von Christian B. (casandro)


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Oliver R. schrieb:
> Christian Berger schrieb:
>> Folglich brauchen die auch unter gängigen
>> Betriebssystemen auch keine Treiber, die Dinger steckt man ein, und
>> schon funktionieren die.
>
> Und das funktioniert, weil, oh Wunder, der Treiber beim Betriebssystem
> mitgeliefert wird. Und genau der wird jetzt beim Update des
> Betriebsystems gegen den zerstörerischen ausgetauscht.
> Und schon funktionieren die nicht mehr.

Ja aber der Treiber im Betriebssystem kommt doch nicht von FTDI sondern 
vom Betriebssystemshersteller. Und selbst wenn FTDI den liefern sollte, 
so würde doch kein Betriebssystemshersteller die entsprechenden Patches 
einspielen.

Ich hab mal exemplarisch bei Linux nachgeschaut, da hat am USB seriell 
Treiber niemand mit einer E-Mailadresse mit "ftdi" mitgearbeitet.

Im ganzen Verzeichnis findet sich die Zeichenkette "ftdi" nur im 
ftdi_sio Treiber, da hat aber auch niemand von FTDI direkt geschrieben. 
Das wäre ja auch sehr ungewöhnlich, denn warum sollte der 
Hardwarehersteller Treiber schreiben? Das ist doch eindeutig die Aufgabe 
des Betriebssystemsherstellers.

von Bernd K. (prof7bit)


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Mike J. schrieb:
> und die bei dir ein Fake-Produkt
> entdecken kommt das sofort in den Schredder.

Schreddern darf nur wer die exekutive Amtsgewalt innehat und 
richterliche Anordnungen ausführt.

Private Rachefeldzüge bezeichnet man als Selbstjustiz.

von radiostar (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Das wäre ja auch sehr ungewöhnlich, denn warum sollte der
> Hardwarehersteller Treiber schreiben? Das ist doch eindeutig die Aufgabe
> des Betriebssystemsherstellers.

Und wer schreibt die Windows-Treiber für all die GDL-Drucker?

von wendelsberg (Gast)


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asterix schrieb:
> Warum sollte FTDI darauf achten, was ihre SW mit anderen Produkten
> anstellt.

Genau das maszen sie sich aber mit der o.genannten Aktion an.
Solange die die Finger von den anderen Chips lassen, gibt es ja auch 
kein Problem.

wendelsberg

von Christian B. (casandro)


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radiostar schrieb:
> Und wer schreibt die Windows-Treiber für all die GDL-Drucker?

GDL-Drucker? Was soll das sein?
Aber normalerweise macht das der Betriebssystemshersteller. Deshalb gibt 
es ja definierte Befehlssätze für Drucker.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Dilbert schrieb:
> Mit dem FT232 hat FTDI ja ein massives Fake Problem. Anscheinend wollen
> sie das jetzt lösen, indem sie durch Windows-Update einen Treiber
> verteilen, der gefälschte Chips detektiert und ihre USB ID auf 0 setzt
> und sie damit de-facto zerstört...

Das kenne ich schon von den Chips von Prolific. Da liefen selbst Kabel 
aus vermeintlich "sicheren" Quellen wie Reichelt nicht mehr. Als das zum 
2. Mal auftrat, habe ich extra nach der Rechnung gekramt. Auch wenn es 
nur ein Teil für ein paar Euro ist, wollte ich Reichelt den Müll um die 
Ohren hauen. Leider konnte ich die Rechnung nicht mit vertretbarem 
Aufwand raussuchen. Das dritte Kabel scheint jetzt endlich einen 
originalen Chip zu enthalten.

Mehr zum Thema Prolific gleich hier in 1live äh auf µc.net:
Beitrag "Prolific USB To Serial (Logilink) Windows7 64 Treiber"

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von ... (Gast)


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Ich halte die Meldung für ein Fake.
Woran soll der Treiber denn erkennen das es sich um einen Fakechip 
handelt?
Damit der Treiber erkennt, dass es sich um einen FTDI XYZ-Chip handelt 
schaut er nach: Vendor ID, Product ID, evtl noch nach Product 
Description String die im EEprom des Chips stehen und das wars.
Die verschiedenen Vendor IDs und Product IDs sind im Treiber hinterlegt.
Der Fakechip-Hersteller wird sicher nicht seine eigene Vendor ID oder 
Product ID im EEprom hinterlegen.

von wendelsberg (Gast)


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... schrieb:
> Woran soll der Treiber denn erkennen das es sich um einen Fakechip
> handelt?

Na vielleicht, weil das Original auf eine bestimmte (geheimgehaltene) 
Anfrage eine andere Antwort liefert, als das Fake - im einfachsten Fall.

wendelsberg

von Schreiberling (Gast)


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Tja,

sollte sich das bestätigen:
Tschüss FTDI, für immer. Das gilt für ALLE Produkte.

Warum?
Eventuell bekommt man gefälschte Produkte durch Broaker angedreht. Ist 
uns schon passiert.
Wenn man, sagen wir 10k Endprodukte im Feld hat, die dann durch ein 
Windowsupdate ZERSTÖRT(!) werden und sich nicht durch ein Downgrate des 
Treibers wiedererwecken lassen, hat man einen gewaltigen Schaden.

Dass FTDI gefälschte Produkte nicht unterstützt, ist verständlich. Aber 
dauerhaft zertören ist untragbar.

Eine Firma die sich so verhält, ist allgemein inakzeptabel.

Ich werde mal einen FAE von FTDI kontaktieren, der soll das mal 
bestätigen / dementieren.

von Horten (Gast)


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> FTDI zerstört Fake Chips durch Windows-Update

Das ist eine krasse Lüge! "Bild"-Mitarbeiter?

von Gregor O. (zappes)


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Das Problem, das ich hier sehe, ist, dass die Fakes für Normalmenschen 
wie mich einfach nicht zu identifizieren sind. Ich habe mir neulich ein 
paar FTDI-Breakouts gekauft, die unter LInux wunderbar funktionieren, 
auch mit hohen Datenraten. Auf den Chips sind Markierungen, die 
definitiv nach FTDI aussehen. Soweit ich das beurteilen kann, sind die 
Markierungen gelasert, nicht gedruckt. Es waren nicht mal die 
allerbilligsten Breakouts für einen Euro und ein paar Cent, sondern 
welche aus dem mittleren Preisbereich für ca. 3 Euro.

Wie finde ich raus, ob man diese Boards an einen Windows-Rechner 
anschließen darf, ohne sie dabei gleich abzufackeln?

von Holm T. (Gast)


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Justus Skorps schrieb:
> nicht FTDI 'zerstört' die Chips, sondern der Anwender, der den
> 'falschen' Treiber installiert. FTDI gibt Treiber für FTDI Chips heraus,
> nicht für andere. Wenn jemand auf ein 110V-Gerät aus den USA einen
> 220V-Aufkleber pappt und es dann verkauft und der Käufer es beim
> Einstecken an 220V also schrottet, dann ist weder der Hersteller des
> Gerätes noch der Stromversorger dafür verantwortlich. Hier ist es doch
> das gleiche...

Ist es nicht.
Hast Du schon mal überlegt das Du auf Deinem Rechner durchaus einen FTDI 
Treiber haben kannst und auch FTDI Chips da ansteckst und nun kommt ein 
unwissentlich gekaufter Fake an den Rechner?

Diese Firma hat dann meine Hardware wissentlich und absichtlich 
zerstört, könnte mir vorstellen das die eine Klage in den USA haushoch 
verlieren.

Das der Treiber nicht mit dem Fake zusammen arbeitet wäre IMHO der 
richtige und unverfängliche Weg. Mehr aber nicht.

Gruß,

Holm

von ... (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Na vielleicht, weil das Original auf eine bestimmte (geheimgehaltene)
> Anfrage eine andere Antwort liefert, als das Fake - im einfachsten Fall.

Schon mal in den Treiber geschaut? Das ist ne Text-Datei.
Da ist nichts mit "geheimgehaltenen Anfragen".

Und sollte, was ich nicht glaube,wodurch auch immer, die Vendor ID und 
Product ID des Chips verändert worden sein, dann schau ich im 
Gerätemanager nach mit welchen Werten sich der Chip anmeldet und trage 
diese im Treiber ein. Danach wird der Chip wieder normal erkannt.

von FTDI vs. AKW (Gast)


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Cool, in welchem AKW sind diese Chips verbaut?
Ich muß meine Aktien von dem AKW Betreiber schnell verkaufen.

von FTDI vs. AKW (Gast)


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BTW: Ein Grund weniger Windows zu nutzen.

von Oliver (Gast)


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... schrieb:
> Schon mal in den Treiber geschaut? Das ist ne Text-Datei.
> Da ist nichts mit "geheimgehaltenen Anfragen".

Und ich dachte immer, das wären kompilierte Programme. (inf-Dateien sind 
keine Treiber).

Wie auch immer, als aller erstes sollte man die sensationsheischenden 
Meldung mal verifizieren.

Sollten die Fake-Chips tatsächlich nicht mehr mit den aktuellen Treibern 
funktionieren, nun denn, dann sind es keine kompletten Kopien. Da kann 
doch FTDI nichts dafür.

Oliver

von Gregor O. (zappes)


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Oliver schrieb:
> Wie auch immer, als aller erstes sollte man die sensationsheischenden
> Meldung mal verifizieren.

Die Meldung besagte, dass der Treiber die PID hart auf 0 setzt, so dass 
die Chips nicht mehr erkannt werden. Das hat mich spontan an diesen Post 
hier erinnert:

Beitrag "Re: Achtung: Chineese Fake IC FT232RL"

Als Verifikation würde ich das noch nicht gelten lassen, aber es bringt 
mich dazu, eine Augenbraue hochzuziehen und "faszinierend" zu sagen.

Dann kommt der Thread beim EEVBlog-Forum dazu:

http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/

Jetzt habe ich schon beide Augenbrauen oben und sage "oh, la merde".

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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Oliver schrieb:
> Und ich dachte immer, das wären kompilierte Programme. (inf-Dateien sind
> keine Treiber).
Nein, aber die Konfigurations-Files für den eigentlichen Treiber.

von Dirk K. (dekoepi)


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Erinnert mich hierdran: 
http://zeptobars.ru/en/read/FTDI-FT232RL-real-vs-fake-supereal

Einfach mal den Chips auffräsen und arg teures Equipment drauf 
loslassen. Schon weiß man, ob Fake oder echter Chip. ;)

Schon damals habe ich mich darüber gewundert - selbst meine 
billigst-Clone-Arduinos mit FTDI drauf haben keine Probleme unter 
Windows. Die FUD-These scheint mir wahrscheinlich. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Fear,_Uncertainty_and_Doubt

von wendelsberg (Gast)


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... schrieb:
> Nein, aber die Konfigurations-Files für den eigentlichen Treiber.

Und Du weisst, was in diesem passiert?

wendelsberg

von Joachim B. (jar)


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Karl Heinz schrieb:
> Das Argument hinkt aber ein wenig. Denn das darf der Zoll tun und der
> hat dafür eine rechtliche Legitimation.

leider

aber wenn das Polo T-Shirt aus der gleichen Fabrik kommt nur auf dem 
Markt gekauft wurde dann bestimmt der Hersteller das es ein Fälschung 
ist nicht eine unabhängige Schiedsstelle ? das finde ich bedenklich.

Man bedenke die Shirts kommen vermutlich sogar aus der selben Fabrik nur 
eben inoffiziell.

Nein es gefällt mir nicht das Hersteller die Echtheit oder nicht 
benennen nur um ihre Vertriebswege hochpreisig zu halten.

Als ich PS6 hier kaufte OEM wusste der Hersteller das Fälschungen 
unterwegs sind, er hat das Treiben nicht verhindert. Später bei der 
Installation wurde der Key zurückgewiesen. OEM sind legal damit der 
Hersteller das bestätigt hätte er die OEM Verträge offenlegen müssen 
wieviel Einheiten nachproduziert werden dürfen als OEM. Das hat er nicht 
getan, er behauptet einfach es ist ne Fälschung, den Schaden hat der 
Kunde, denn der Verkäufer war längst über alle Berge. Ich hätte mir von 
staatlicher Seite eine unabhängige Prüfung gewünscht.

von Dirk K. (dekoepi)


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AKWs nutzen jawohl Arduino. Würde moby sagen.
Andere behaupten, da käme ARM zum Einsatz.

Wieder andere meinen: Digital? Die drehen die Rädchen doch fast per 
Hand.

Und zentral gesteuert dann über heterogene Unix/Windows-Kisten.

Zentrifugen zum Uran-Anreichern würde ich auch nicht unter Windows 
ansteuern. Muss auch gar nicht, geht Betriebssystem-unabhängig mit 
Siemens-Software. Mit Mörder-Bugs drin.

: Bearbeitet durch User
von consumer (Gast)


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Interesant ist das der Fake in einem moderneren Prozess gefertigt ist 
und
eventuell weniger Strom benötigt !
Da der Fake die FTDI VID + PID benutzt (was ohne Erlaubins von FTDI 
weltweit verboten ist) ist es rechtlich möglicherweise erlaubt deren VID 
/ PID zu löschen.

von jonas biensack (Gast)


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>Da wuerde ich aber keine 50ct drauf verwetten.

Ok, die Empfangsdame und die normalen Büros werden auch irgendwie 
arbeiten müssen - aber die steuerungsrelevanten Aufgaben werden mit 
nichten von Windows-PC erledigt. Was aber nicht heißen muss das diese 
nicht angreifbar sind:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stuxnet

Gruß Jonas

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Man bedenke die Shirts kommen vermutlich sogar aus der selben Fabrik nur
> eben inoffiziell.

Du kannst davon ausgehen, daß das bei der FTDI-Angelegenheit doch etwas 
anders aussieht; die bekannten Analysen zeigen, daß die Nachahmungen den 
FTDI-Bausteinen inhaltlich nicht ähneln:

http://zeptobars.ru/en/read/FTDI-FT232RL-real-vs-fake-supereal

Außerdem würde es mich doch arg wundern, wenn eine Firma wie FTDI 
ausgerechnet irgendwelche obskuren chinesischen Hinterhof-Foundries für 
die Fertigung einsetzen würde.

von Moritz A. (moritz_a)


Angehängte Dateien:

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... schrieb:
> Und sollte, was ich nicht glaube,wodurch auch immer, die Vendor ID und
> Product ID des Chips verändert worden sein, dann schau ich im
> Gerätemanager nach mit welchen Werten sich der Chip anmeldet und trage
> diese im Treiber ein. Danach wird der Chip wieder normal erkannt.

Achja, damit ist aber die Treibersignatur futsch, und du kannst ihn 
nicht mehr nutzen, zumindest unter einem hinreichend modernen Windows.

... schrieb:
> Woran soll der Treiber denn erkennen das es sich um einen Fakechip
> handelt?

Siehe 
http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/msg535270/#msg535270 
bzw der Anhang.

Der Fake-Chip scheint das Beschreiben seines EEPROMs einfacher 
zuzulassen als das Original, womit die ID in selbigem bei den Klonen 
zuverlässig überschrieben werden kann, ohne das Original zu gefährden.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Außerdem würde es mich doch arg wundern, wenn eine Firma wie FTDI
> ausgerechnet irgendwelche obskuren chinesischen Hinterhof-Foundries für
> die Fertigung einsetzen würde.

aber das die nach neuesten Prozessen fertigen können wundert dich nicht 
?

Ist ja nicht wie bei V*iagra wo Rattenkot im Suppentopf gekocht wird.

von wendelsberg (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Außerdem würde es mich doch arg wundern, wenn eine Firma wie FTDI
> ausgerechnet irgendwelche obskuren chinesischen Hinterhof-Foundries für
> die Fertigung einsetzen würde.

Mich nicht, schliesslich produzieren die billiger.

wendelsberg

von Moritz A. (moritz_a)


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Achja, noch ein weiterer Gedanke:

Für mich sind damit FTDI-Chips eigentlich gestorben, denn: Falls aus 
welchem Grund auch immer irgendjemand in der Supply-Chain Mist baut und 
sich nicht-Originale Chips andrehen lässt, besteht die Gefahr, dass das 
Produkt beim Kunden plötzlich nicht mehr tut.

Alternativ muss jede Charge vor Produktion einzeln getestet werden – mit 
dem Risiko, dass es eine bessere Fälschung ist, welche im Moment noch 
funktioniert – aber später genauso "deaktiviert" wird.

von Oliver (Gast)


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Je nun, jetzt mal Butter bei die Fisch...

Nach den Berichten verändern die aktuellen Windows-FTDI-Treiber Register 
in nicht 100% kompatiblen "Fake"-Chips. Mit den neuen Werten 
funktionieren die Chips danach auch mit den alten Treibern nicht mehr. 
Ob das Absicht oder unglücklicher Zufall ist, ist nicht bekannt.

Es gibt verschiedene Tools, mit denen man die Änderungen rückgängig 
machen kann. Ein dauerhafter Defekt liegt nicht vor.

Generell werden die solche Chips am USB vom Betriebssystem durch die USB 
Vendor-ID identifiziert, und damit der passenden Treiber zugeordnet. Die 
VID ist, wie der Name sagt, eine Herstellerkennung, und wird vom 
Hersteller gekauft und bezahlt. Die Kennung ist eindeutig genau einem 
Hersteller zugeordnet.

Die Fake-Chips nutzen unberechtigter Weise die FTDI-Vendor-ID. Zudem 
sind es anscheinend keine 1:1-Kopien der Originale, sonst gäbe es das 
Problem ja nicht.

Auf welcher Basis genau will jetzt jemand FTDI verklagen?

Kopfschüttel...

Oliver

von ... (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Die FUD-These scheint mir wahrscheinlich.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Fear,_Uncertainty_and_Doubt

Genau der Meinung bin ich auch.
Das gleiche passiert doch gerade hier in Deutschland mit der 
Gewerkschaft der Lokomotivführer und der Lufthansa-Piloten.
Großunternehmen versuchen mit aller Gewalt unsere Rechte zu beschneiden.
Dabei ist ihnen jedes Mittel Recht.
Das schlimme daran ist, dass unsere lieben Volksvertreter das nicht 
merken (wollen?).

von Moritz A. (moritz_a)


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Oliver schrieb:
> Die Fake-Chips nutzen unberechtigter Weise die FTDI-Vendor-ID. Zudem
> sind es anscheinend keine 1:1-Kopien der Originale, sonst gäbe es das
> Problem ja nicht.

Genau das ist die Frage – wer definiert, dass die ID FTDI gehört? Genau, 
das USB-Standard-Konsortium.

Sofern (nicht von Patenten irgendwie abgedeckt) hindert mich aber 
niemand daran, einen Chip zu erzeugen, der ein Protokoll spricht, das 
wie USB aussieht. Ich darf es nur nicht USB nennen, aber das ist 
Markenrecht.

Und dieser Chip darf nun senden was er möchte, ich wüsste nicht dass 
sich Integer irgendwie schützen lassen.

Klar, nun könnte man argumentieren, FTDI darf in seinem Treiber doch 
auch schicken was es möchte – aber nur, so lange sie nicht wissentlich 
damit ohne Notwendigkeit anderer Leute Eigentum "zerstören". Ich darf 
auch nicht hinter meinem Gartenzaun Speere senkrecht in den Boden 
stecken, wenn ich weiß dass da öfter Kinder drüberklettern um ihren Ball 
zu holen – auch wenn sie das eigentlich nicht dürften.

Sprich, so lange diese obskuren Kommandos nicht notwendig sind, um die 
eigenen Chips zu betreiben, muss FTDI spätestens wenn sie von den Folgen 
dieser Änderung sicher wissen das ganze abstellen.

Alles IANAL und so…

von ... (Gast)


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Moritz A. schrieb:
> ... schrieb:
>> Und sollte, was ich nicht glaube,wodurch auch immer, die Vendor ID und
>> Product ID des Chips verändert worden sein, dann schau ich im
>> Gerätemanager nach mit welchen Werten sich der Chip anmeldet und trage
>> diese im Treiber ein. Danach wird der Chip wieder normal erkannt.
>
> Achja, damit ist aber die Treibersignatur futsch, und du kannst ihn
> nicht mehr nutzen, zumindest unter einem hinreichend modernen Windows.

Das ist falsch. Du trägst die IDs im .inf-File ein. Der Chip wird wieder 
erkannt und kann mittels des EEprom-Tool von FTDI wieder auf die 
Original-IDs gesetzt werden. Mache ich gerade hundertfach... :)

> ... schrieb:
>> Woran soll der Treiber denn erkennen das es sich um einen Fakechip
>> handelt?
>
> Siehe
> 
http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/msg535270/#msg535270
> bzw der Anhang.
>
> Der Fake-Chip scheint das Beschreiben seines EEPROMs einfacher
> zuzulassen als das Original, womit die ID in selbigem bei den Klonen
> zuverlässig überschrieben werden kann, ohne das Original zu gefährden.

OK, ist eine Möglichkeit.

von B e r n d W. (smiley46)


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F. Fo schrieb:
>
> Eagle gab es auch mal das Gerücht mit dem Handbuch. Ich hatte damals so
> eine Kopie installiert und keinen Hinweis auf ein Buch bekommen.

Mein Kollege hat damals eine Abmahnung bekommen, obwohl wir eine Lizenz 
hatten. Ob jemand vorher auf dem Rechner eine unberechtigte Kopie 
installiert hatte, konnte keiner nachvollziehen.

Ein Betroffener ging vor Gericht und CadSoft wurde wegen 
Hausfriedensbruch verurteilt, da sie unberechtigt den Rechner durchsucht 
haben.

Das waren noch Urteile, dagegen werden wir heute zwangsenteignet.

Bernd

von Bürovorsteher (Gast)


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> Für mich sind damit FTDI-Chips eigentlich gestorben, denn: Falls aus
> welchem Grund auch immer irgendjemand in der Supply-Chain Mist baut und
> sich nicht-Originale Chips andrehen lässt, besteht die Gefahr, dass das
> Produkt beim Kunden plötzlich nicht mehr tut.

Horrender Blödsinn. Wenn du das Zeug bei einem richtigen Distributor 
kaufst,
der FTDI in seiner Linecard hat, wird dir das nicht passieren.
Ja, Geiz ist geil, und es ist erstaunlich, wie viele Leute hier empört 
aufschreien.

von Gregor O. (zappes)


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Bürovorsteher schrieb:
> Horrender Blödsinn. Wenn du das Zeug bei einem richtigen Distributor
> kaufst,
> der FTDI in seiner Linecard hat, wird dir das nicht passieren.

Das setzt aber voraus, dass man wirklich die Chips kauft, und nicht etwa 
irgendwelche Produkte, in denen die Chips verbaut wurden und bei denen 
man nicht die geringste Ahnung hat, ob der Hersteller die Teile bei 
FTDI, auf dem Spot-Market oder bei Ebay gekauft hat.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Bürovorsteher schrieb:
> Horrender Blödsinn. Wenn du das Zeug bei einem richtigen Distributor
> kaufst,
> der FTDI in seiner Linecard hat, wird dir das nicht passieren.
> Ja, Geiz ist geil, und es ist erstaunlich, wie viele Leute hier empört
> aufschreien.

 Dummheit scheint geiler zu sein.
 Kein Hersteller irgendwelcher Geräte oder chips darf meine Daten
 absichtlich unbrauchbar machen. Punkt.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Marc Vesely schrieb:
> Kein Hersteller irgendwelcher Geräte oder chips darf meine Daten
>  absichtlich unbrauchbar machen. Punkt.

Dann weiß doch mal nach, das die das absichtlich machen.

Abgesehen davon sind die nicht unbrauchbar, sondern danach nur falsch 
konfiguriert. Das lässt sich rückstandlos wieder beheben.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wenn der Treiber die offiziellen 
Möglichkeiten zur Identifikation der Hardware nutzt, und darüber die 
Information bekommt, daß es ein Original-Produkt ist, dann hat der 
Hersteller alles notwendige getan. Eventuelle Schäden an Produkten, die 
ihre Identifikation falsch vorspiegeln, gehen auf das Konto des 
Herstellers der Fakes.

Also verklage die Fake-Hersteller, daß dessen Chips nicht halten, was 
sie versprechen. Die Teile sind nachweislich nicht kompatibel, und 
funktionieren  nicht mit Original-Treibern.

Oliver

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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>> Für mich sind damit FTDI-Chips eigentlich gestorben, denn: Falls aus
>> welchem Grund auch immer irgendjemand in der Supply-Chain Mist baut und
>> sich nicht-Originale Chips andrehen lässt, besteht die Gefahr, dass das
>> Produkt beim Kunden plötzlich nicht mehr tut.

Bei Chips von Prolific hat man aber das gleiche Problem. Bisher war das 
für mich ein Grund, nicht Prolific, sondern gezielt FTDI einzusetzen.

> Horrender Blödsinn. Wenn du das Zeug bei einem richtigen Distributor
> kaufst,
> der FTDI in seiner Linecard hat, wird dir das nicht passieren.
> Ja, Geiz ist geil, und es ist erstaunlich, wie viele Leute hier empört
> aufschreien.

Es geht ja hier nicht nur um nackte Chips, sondern auch um RS232 auf USB 
Adapter-Kabel und ähnliche Dinge. Da haben Endanwender keine Chance, 
beim offiziellen Distri zu kaufen. Wie ich oben schon schrieb, selbst 
Kabel von Reichelt mit Prolific-Chip waren auf einmal für die Tonne. Die 
scheinen also auch nicht immer aus "sauberen" Quellen einzukaufen?!

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Oliver R. (orb)


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Oliver S. schrieb:
> Abgesehen davon sind die nicht unbrauchbar, sondern danach nur falsch
> konfiguriert. Das lässt sich rückstandlos wieder beheben.

Aber nur für Fachleute, für viele Nutzer ist das dann wieder mit Kosten 
verbunden. Die Chips sind ja nicht nur in Geräten, die von Informatikern 
benutzt werden.

Oliver S. schrieb:
> Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wenn der Treiber die offiziellen
> Möglichkeiten zur Identifikation der Hardware nutzt, und darüber die
> Information bekommt, daß es ein Original-Produkt ist, dann hat der
> Hersteller alles notwendige getan.

Eben, aber warum ändert er dann Parameter bei nicht originalen Chips? 
Warum stellt der Treiber nicht einfach die Funktion ein? Sinnvollerweise 
mit Angabe des Grunds.

von G. H. (schufti)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Verständlicher wäre es wohl gewesen, sie hätten die VID auf 0 gesetzt.
Schließlich haben sie das alleinige Recht festzulegen, wer unter
welchen Umständen die ihnen zugewiesene Vendor ID benutzen darf.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Was ich nicht verstehe: Warum vereinbart FTDI nicht einfach eine 
Vertragsstrafe?

Der Treiber darf nur mit original FTDI-Hardware verwendet werden. Mit 
anderer Hardware entspricht es einer Raubkopie.

Also wenn das erste mal so ein Gerät angesteckt wird und sich der 
Treiber von FTDI meldet, dann soll sich einfach ein Fenster öffnen, in 
denen die Nutzungsbedingungen und die Vertragsstrafe aufgeführt sind. 
Dann kann der Nutzer "Vertrag akzeptieren" oder "nicht akzeptieren" 
klicken. Er kann das Originalgerät nur nutzen, wenn er den Vertrag 
akzeptiert.

Akzeptiert er den Vertrag und steckt ein gefälschtes Gerät an, dann 
erscheint "gefälschtes Gerät erkannt". Wenige Tage später kommt die 
Rechnung per Post und die Aufforderung die beigelegte 
Unterlassungserklärung zu unterschreiben usw.

von F. F. (foldi)


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Schreiberling schrieb:
> Ich werde mal einen FAE von FTDI kontaktieren, der soll das mal
> bestätigen / dementieren.

Dann berichte aber bitte.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Bei Chips von Prolific hat man aber das gleiche Problem. Bisher war das
> für mich ein Grund, nicht Prolific, sondern gezielt FTDI einzusetzen.

nein. Die Chips funktionieren einfach nicht mit aktuellen Treibern. Sie 
werden nicht gezielt sabotiert, dass sie gar nicht mehr funktionieren.

von Helge A. (besupreme)


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Die Denke könnte sein: "Das kann ein Produkt aus meinem Haus (VID 
nachweisbar immer noch 0403) sein, aber nicht der Chip, dem die PID 6001 
zugehört". Damit werden die Jungs auch vor Gericht durchkommen. Wer da 
weint, ist seinem Geiz (oder dem irgendeines Zwischenhändlers) zum Opfer 
gefallen.

Ich erinnere mich schwach, daß es eine vergleichbare Strategie mal bei 
DVD-Laufwerken (irgendwas mit Regionscode) und einer bestimmten Art 
Grafikkarte gab.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Ich bin mal gespannt wann der erste Todesfall bekannt wird weil zum 
Beispiel durch den gleichzeitigen Ausfall von 42 baugleichen Geräten 
in irgendeinem Krankenhaus, Notruf-Callcenter, Ferngesteuerter 
Garagentorantrieb des diensthabenden Notarztes (oder denkt euch jedes 
beliebige andere Szenario aus) indirekt eine unglückliche Verkettung von 
Verzögerungen in Gang gesetzt wurde die eine lebensrettende Maßnahme 
(die Erolg gehabt hätte) achteinhalb Minuten zu spät kommen lässt. 
Exitus.

Wenn das ein Anwalt spitzkriegt dann wirds interessant.

Wenn FTDI im Land der Schadensersatzklagen zuhause wäre und nicht in UK 
dann hätten sie sich das vermutlich nicht getraut und den Chef ihrer 
USA-Niederlassung haben sie wahrscheinlich vorher schon mal vorsorglich 
evakuiert.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Stefan Helmert schrieb:
> Der Treiber darf nur mit original FTDI-Hardware verwendet werden. Mit
> anderer Hardware entspricht es einer Raubkopie.

Und wenn der ein Original drin hat, daher den Treiber legal einsetzt, 
und zusätzlich ein Fake reinsteckt?

> Rechnung per Post und die Aufforderung die beigelegte
> Unterlassungserklärung zu unterschreiben usw.

Super Idee!

Das würde dem Spuk tatsächlich ein schnelles Ende bereiten, und FTDI 
gleich mit. Weil sicherheitshalber keine Firma mehr Produkte von FTDI 
einsetzen würde. Weil nur einsetzbar, wenn ein fälschungssicheres 
Echtheitszertifikat beiliegt - und dann kosten die nicht mehr 10€ 
sondern 100€, 10€ fürs Produkt und 90€ für Zertifikat und streng 
kontrollierte Lieferkette.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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consumer schrieb:
> Da der Fake die FTDI VID + PID benutzt (was ohne Erlaubins von FTDI
> weltweit verboten ist) ist es rechtlich möglicherweise erlaubt deren VID
> / PID zu löschen.

Das wäre ja noch schöner wenn Industriekonsortien sich hosheitliche 
Rechte aneignen würden und diese per Bruch des Gewaltmonopols auch 
versuchen zu bestrafen.

von (prx) A. K. (prx)


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G. K. schrieb:
> Das wäre ja noch schöner wenn Industriekonsortien sich hosheitliche
> Rechte aneignen würden und diese per Bruch des Gewaltmonopols auch
> versuchen zu bestrafen.

Film geklaut? Festplatte vom PC wird automatisch gelöscht.

von G. K. (zumsel)


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Bürovorsteher schrieb:

> und es ist erstaunlich, wie viele Leute hier empört
> aufschreien.

Selbstjustiz ist Dreck, egal ob das IS oder FTDI macht.

von (prx) A. K. (prx)


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Nicht unübliche Prozedur beim Einsatz von Produkten, die ab und zu mal 
aktualisiert werden müssen:

- Snapshot vom System ziehen
- Update
- Test - Fehlschlag

Normalerweise geht das dann so weiter:
- Snapshot zurückspielen
- Test - funktioniert
=> System funktioniert wieder. Nicht schön, aber kommt vor.

Diesmal endet das aber so:
- Snapshot zurückspielen
- Test - Fehlschlag
=> Ja, spinn ich? was ist denn da los?
- Snapshot zurückspielen
- Test - Fehlschlag
=> Shit, ist der Snapshot im Arsch?
- Snapshot zurückspielen
- Test - Fehlschlag
=> Offenbar.
- Backup zurückspielen
- Test - Fehlschlag
=> Schon länger ein schlafendes Problem?
- Backup von vor 3 Monaten zurückspielen
- Test - Fehlschlag
=> Produktionsausfall droht.

Grosser Bahnhof. Techniker vom Hersteller soll mit komplettem 
Ersatzgerät der Anlagensteuerung kommen. Die haben aber grad keine Zeit, 
weil alle ganz dringend bei anderen Kunden sind. Und Ersatzgeräte hat 
man sowieso grad keine am Lager, weil ...

Freunde macht man sich so nicht.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Da freue ich mich über meinen Siemens Rechner, der noch "richtige"
serielle Schnittstellen besitzt.

MfG Paul

von Marek W. (ma_wa)


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Also für mich ist der Fall klar.

Die billigen Chinakopien nutzen unberechtigt die VendorID und die Device 
ID von FTDI, weil man zu faul und zu bequem ist, eine eigene VendorID zu 
kaufen und einen Treiber zu entwickeln.
FTDI prüft ihre Treiber halt nur mit ihren eigenen Bausteinen, denn 
dafür sollen diese funktionieren. Microsoft scheint es ebenso zu 
handhaben, den die haben den Treiber signiert. Ich denke es wird hier 
eventuell schwer sein, Vorsatz zu beweisen. Den Treiber Initialisiert 
halt neu und die Chinakopie bekommt es nicht gebacken.

Ganz ernsthaft, mein Mitleid hält sich sehr stark in Grenzen. Wer billig 
kauft, kauft zwei mal und ich hoffe, das jetzt viele Anwender ihrem 
Harwaredistributor den Ar... bis zu den Ohren aufreißen.

Dennoch ist das ein ernsthaftes Problem, denn viele auch 
sicherheitskritsche Applikationen wurden mit dem FTDI oder seinen Clonen 
gefertigt. Wenn das Jahr 2000 kein Problem war, dieses FTDI-Gate könnte 
eines werden, insbesondere dank Autoupdate.

Auch wir sind nach dem Profilic-Debakel mit dem PL2203 oder 2303 auf 
FTDI umgestiegen und haben viele teure USB/Ser.-Wandler auch im 
Steuerungsbereich verkauft. Die Teile waren verdammt teuer und laufen 
bei einigen Kunden auch zu Anlagenkommunikation. Auch wenn ich nicht 
davon ausgehe, das wir Fälschungen gekauft/verkauft haben, habe ich 
betreffende Kunden informiert und angewiesen auf den Systemen keine 
Updates zu installieren, bzw. diese zu deaktivieren. Da werde ich dann 
in den nächsten Wochen vorbeifahren und die Situation prüfen müssen. 
Noch vorhandene Adapter im Lager wurden bereits geprüft und sind OK. 
Auch gehe ich nicht davon aus, dass es draußen Probleme gibt, da wir 
Hardware von namhaften Herstellern vertreiben. Wenn doch, gibt es 
hinterher entweder eine Rechnung an den Distributor oder den Hersteller. 
Ansonsten werden die Kunden das wohl unter Wartung verbuchen müssen.

Dieses Thema wird für die gesamte Industrie hässlich und teuer. Aber ich 
bin mir sicher, das nicht FTDI die Rechnung bezahlen wird. Denn was 
können die dafür, wenn ich Hardware unerlaubt mit ihren Kennungen 
schmückt.

Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn FTDI vorher die Situation geklärt 
und ein Prüfprogramm bereitgestellt hätte. Aber so ist es natürlich 
wirkunksvoller und eventuell gibt es ja noch einen LexFDI. ;)

von Bernd K. (prof7bit)


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Marek Walther schrieb:
> Denn was
> können die dafür, wenn ich Hardware unerlaubt mit ihren Kennungen
> schmückt.

Dafür konnen sie nichts. Aber für ihre vorsätzliche Sachbeschädigung 
sind sie sehr wohl verantwortlich.

von (prx) A. K. (prx)


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Marek Walther schrieb:
> Microsoft scheint es ebenso zu
> handhaben, den die haben den Treiber signiert.

Ich bezweifle, dass Microsoft von diesem Detail wusste. FTDI wird sie 
darüber nicht informiert haben und Tests im Lab finden vermutlich nicht 
mit Fakes statt.

Ausserdem wird Microsoft von dem Ärger einen Teil abkriegen, denn wenn 
nach einem Microsoft-Update ein Problem besteht, dann hat zunächst 
einmal Microsoft die Arschkarte gezogen. Auch wenn sie nichts dafür 
können.

> Ich denke es wird hier
> eventuell schwer sein, Vorsatz zu beweisen.

Ist nicht der Punkt. Wenn ein Kunde ein Fake nicht vor dem Kauf vom 
Original unterscheiden kann, und auch der Vertriebsweg das nicht 
offenkundig macht, dann bleibt als Konsequenz nur die Vermeidung von 
Fake und Original.

> Ganz ernsthaft, mein Mitleid hält sich sehr stark in Grenzen. Wer billig
> kauft, kauft zwei mal

Ist gewährleistet, dass ein Produkt mit FTDI drin, das doppelt so viel 
kostet wie ein anderes funktionsgleiches Produkt mit FTDI drin, wirklich 
von FTDI ist? Wenn ja, dann mein Tipp an die Chinesen: verdreifacht eure 
Preise, es wird sich lohnen. ;-)

> und ich hoffe, das jetzt viele Anwender ihrem
> Harwaredistributor den Ar... bis zu den Ohren aufreißen.

Es dürfte schwierig werden, dem Lieferanten des Chips selbst 
Fahrlässigkeit vorzuwerfen, wenn der die Echtheit nicht förmlich 
zertifiziert hat. Und wenn doch, dann gibts Ersatz für die Chips. Ersatz 
für die Folgen setzt mehr als Fahrlässigkeit voraus.

Erst recht wird es schwierig, dem Lieferanten eines Produktes Vorwürfe 
zu machen, wenn der ein Vorprodukt einsetzt, in dem ein Fake drin ist. 
Das sind normale Allerweltsprodukte, keine Flugzeugersatzteile.

> Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn FTDI vorher die Situation geklärt
> und ein Prüfprogramm bereitgestellt hätte.

Ja. Dummerweise wissen die Chinesen dann aber sofort, was sie ändern 
müssen. Wäre zudem ähnlich fatal ausgegangen.

Der Knackpunkt ist die effektiv irreversible und sofortige Einstellung 
der Funktion ohne jede Warnung. In Situationen, in denen kein 
Beteiligter jemals etwas von den 4 Buchstaben FTDI gehört hat. Also auch 
nicht im Traum auf die Idee käme, nach sowas zu suchen.

Nicht einmal Microsoft löscht bei Lizenzproblemen vorsorglich die 
Systemplatte. Sondern warnt unübersehbar, lässt aber Interimsbetrieb zu.

Damit das klar ist: Wenn der Treiber nicht mit Fakes funktioniert wäre 
das kein Problem. Das ist beim Update übergangsweise reversibel.

: Bearbeitet durch User
von Herr M. (herrmueller)


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Demnächst werden dann auch Druckerhersteller nachgemachte Patronen mit 
Überspannung zerstören...

von (prx) A. K. (prx)


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Herr Mueller schrieb:
> Demnächst werden dann auch Druckerhersteller nachgemachte Patronen mit
> Überspannung zerstören...

Das ginge noch, denn reversibel, sofern es nur die Patrone betrifft. 
Einfach neue Patrone rein, ist normales einzeln beschaffbares 
Ersatzteil.

Anders wärs, um im Bild zu bleiben, wenn die Patrone platzt, der Drucker 
im Eimer ist und der Raum renoviert werden muss.

Es betrifft hier ja wohl nicht nur den Fall, dass ein USB/Seriell-Kabel 
getauscht werden muss, sondern dass möglicherweise schweineteure 
Anlagensteuerungen serienweise den Betrieb einstellen könnten.

von Andreas S. (preisfrage)


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A. K. schrieb:
> Der Knackpunkt ist die effektiv irreversible

Das ist durchaus reversibel und nach Korrektur mMn mit einer alten 
Treiberversion nutzbar.

Muss nur jemand ein Fix-Fake-FTDI Progrämmchen schreiben.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Seit wann gibt es denn diese Fake Chips?

Ich habe von jeder Bestellung der FT232RL noch einen da gehabt (verbaut) 
bis auf eine Lieferung. Die war Anfang 2009 mit Datecode 0830.

Alle anderen getesteten Datecode 0615 - 1222 sind OK.

Also bis auf die paar 0830 kann ich heute gut schlafen.

Auf der einen Seite finde ich es OK was FTDI da macht.
Auf der anderen Seite ist es natürlich für die Betroffenen die darauf 
reingefallen sind ziemlich schlecht.
Falls jemand bewusst die Kopien gekauft hat habe ich aber keinerlei 
mitleid.

Da fällt mir ein, einen RS-232-Wandler mit dem Chip habe ich gekauft, da 
weis ich nicht was drin ist. Werde ich morgen suchen und testen. War 
kein Billig-Schrott, sondern hat Geld gekostet - aber was bedeutet das 
schon wenn der schnelle Gewinn lockt. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas SaerdnA schrieb:
>> Der Knackpunkt ist die effektiv irreversible
>
> Das ist durchaus reversibel und nach Korrektur mMn mit einer alten
> Treiberversion nutzbar.

Weshalb ich das Wörtchen "effektiv" einfliessen liess. Das 
Wartungsfenster für den Update ist nicht die beste Gelegenheit dafür, 
wenn noch niemand einen Schimmer hat, was genau überhaupt los ist, aber 
jeder weiss, dass es in 2 Stunden wieder laufen muss.

Hier scheinen seltsamerweise viele Leute davon auszugehen, dass jeder 
Kunde genau wusste, dass er Fakes kaufte, und er die Fakes auch selber 
als Chips kaufte. Ist dass wirklich das typische Szenario? Oder ist das 
bloss der Scope dieses Forums?

Ist "Geiz gehört bestraft" wirklich der richtige Begriff für Kunden, die 
Produkte kaufen, die Vorprodukte verwenden, die solche Chips enthalten? 
An solchen Kunden aber bleiben die Folgen hängen.

Regressansprüche halte ich für wenig erfolgversprechend. Der Lieferant 
wird sagen: "Wieso Update? Bei uns im Lab läuft das seit 10 Jahren mit 
einem ungepatchten XP einwandfrei. Updates sind in Eigenverantwortung 
des Kunden.".

: Bearbeitet durch User
von Moritz A. (moritz_a)


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A. K. schrieb:
> Hier scheinen seltsamerweise viele Leute davon auszugehen, dass jeder
> Kunde genau wusste, dass er Fakes kaufte, und er die Fakes auch selber
> als Chips kaufte. Ist dass wirklich das typische Szenario? Oder ist das
> bloss der Scope dieses Forums?

Ich habe einen Bericht über den Kauf eines Arduinos über Farnell, auf 
dem ein Fake-Chip war.

von Joachim B. (jar)


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Bernd T. schrieb:
> Falls jemand bewusst die Kopien gekauft hat habe ich aber keinerlei
> mitleid.

wie kauft man bei Chipbestellung bewusst Kopien ?

A. K. schrieb:
> Updates sind in Eigenverantwortung
> des Kunden.".

und warum ghet jeden Morgen ein Updatefeuerwerk auf ?

windoofs
antivir
adobe reader
java
mac->affe
firefox
eagle

Windoofs habe ich jetzt ausgeschaltet,
ersatzweise werde ich dafür darüber jeden Morgen informiert !

Das nervt und irgendwie kann man sich dem update wahn nicht entziehen 
das Software meisst als Bananensoftware geliefert wird und unbekannte 
Merkwürdigkeiten oder unbekannte fehlerhafte Funktionen hoffentlich mit 
jedem Update behoben werden.

von Gregor O. (zappes)


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Marek Walther schrieb:
> Da werde ich dann
> in den nächsten Wochen vorbeifahren und die Situation prüfen müssen.
> Noch vorhandene Adapter im Lager wurden bereits geprüft und sind OK.

Bernd T. schrieb:
> Alle anderen getesteten Datecode 0615 - 1222 sind OK.

Wie testet ihr die Dinger? Klemmt ihr die an eine Windowsbüchse an und 
schaut, ob die PID hinterher noch passt? Mein Problem ist gerade, dass 
ich ein paar Breakoutboards mit FTDI-Chips da habe und diese gerne 
prüfen würde - nur weiß ich als Linuxer nicht recht, wie ich das machen 
sollte ... Unter Linux funktionieren die Teile, die ich habe, die 
Beschriftung sieht gelasert aus und ich habe kein Problem mit hohen 
Datenraten - aber so richtig sicher bin ich mir halt nicht.

von Le X. (lex_91)


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>> Der Knackpunkt ist die effektiv irreversible
>
> Das ist durchaus reversibel und nach Korrektur mMn mit einer alten
> Treiberversion nutzbar.
>
> Muss nur jemand ein Fix-Fake-FTDI Progrämmchen schreiben.

Natürlich kannst du damit deinen Chip wieder zum laufen bringen.
Aber dein Nutzungsverhalten entspricht wohl einem sehr sehr kleinen 
Prozentsatz der Endanwender.

So, jetzt stell dir den normalen Kunden vor der sich ein Konsumgerät 
kauft.
Der weiß doch garnicht was da drin verbaut ist, der kennt nicht den 
Unterschied zwischen USB und RS232, der hat noch nicht mal was von einer 
Firma namens FTDI gehört. Ihm fehlen also erstmal sämtliche Schlagwörter 
zum googeln.
Seine Sicht der Dinge ist: "Mein Gerät das monatelang lief geht nicht 
mehr. Es ist kaputt."
Damit hat er aus seiner Sicht auch recht. Für ihn ist der Schaden 
irreversibel. Lägen Daten auf dem Chip, sie wären verloren.
Da bringt auch die Wortklauberei hier nix. Schlussendlich ist dem 
Endanwender wurscht ob die Daten explizit genullt werden, der Controller 
darauf seinen Dienst verweigert oder das OS den Treiber nicht mehr lädt. 
Er kommt nicht mehr an seine Daten, sie sind also "weg".

Ansonsten: ganz schwache Leistung von FTDI. Werd ich in Zukunft meiden, 
denn ich kaufe nur von Firmen die mir nicht negativ aufgefallen sind.
Gängelung und Verarschung des Kunden mag ich garnicht, deswegen kamen 
mir früher auch nie Produkte aus den Häusern EA oder Ubisoft ins Haus.

Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung was in meinen RS232/USB Wandlern 
verbaut ist. Hab die immer von Pollin. Ist mir auch egal da ich sie 
unter Linux benutze. Deswegen find ich das Vorgehen alles andere als 
richtig.

Wo kommen wir denn hin wenn ich mich mit dem Innenleben meiner 
Peripherie beschäftigen muss?

von F. F. (foldi)


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le x. schrieb:
> Der weiß doch garnicht was da drin verbaut ist, der kennt nicht den
> Unterschied zwischen USB und RS232, der hat noch nicht mal was von
> einer Firma namens FTDI gehört.

Das ist genau der Punkt.
Bis vor drei Jahren wäre ich genau dieser Kunde gewesen.


Vermutlich kann man doch auf dem Rechtswege was machen. FTDI hat den 
Chip ja nicht gebaut und setzen bewusst dein Gerät außer Funktion.
Ich glaube schon, dass da was geht.
Wenn es nach außen gar keine Kopie ist und einen anderen Namen hat, sich 
aber als FTDI (kompatibel) meldet und die den gezielt abschießen, dann 
ist das Sachbeschädigung und wenn sie es nachweislich bei vielen 
Systemen machen, dann geht das in Richtung Terrorismus.

von Moritz A. (moritz_a)


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http://arstechnica.com/information-technology/2014/10/windows-update-drivers-bricking-usb-serial-chips-beloved-of-hardware-hackers/

> Update: Microsoft has given us a statement:
>
> Yesterday FTDI removed two driver versions from Windows Update. Our
> engineering team is engaging with FTDI to prevent these problems with
> their future driver updates via Windows Update.

Das klingt doch auch schon mehr nach "wir haben Scheiße gebaut und 
Rudern mal lieber schnell zurück."

von Le X. (lex_91)


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F. Fo schrieb:
> Wenn es nach außen gar keine Kopie ist und einen anderen Namen hat, sich
> aber als FTDI (kompatibel) meldet und die den gezielt abschießen, dann
> ist das Sachbeschädigung und wenn sie es nachweislich bei vielen

Achtung, jetzt kommt bestimmt gleich wieder einer und kontert: da ist ja 
garnichts beschädigt, das Gerät ist voll funktionsfähig, es wurde nur 
eine ID geändert.

Das mag aus technischer Sicht korrekt sein. Die interessiert aber 
herzlich wenig.

von Moritz A. (moritz_a)


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le x. schrieb:
> Achtung, jetzt kommt bestimmt gleich wieder einer und kontert: da ist ja
> garnichts beschädigt, das Gerät ist voll funktionsfähig, es wurde nur
> eine ID geändert.
>
> Das mag aus technischer Sicht korrekt sein. Die interessiert aber
> herzlich wenig.

Luft an fremden Autos ablassen ist auch Sachbeschädigung.

Da wurde ja auch nur der Luftdruck geändert, aber das Auto ist (nach dem 
einfachen zurückändern) ja genauso funktionsfähig.

von Le X. (lex_91)


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> Luft an fremden Autos ablassen ist auch Sachbeschädigung.
>
> Da wurde ja auch nur der Luftdruck geändert, aber das Auto ist (nach dem
> einfachen zurückändern) ja genauso funktionsfähig.

Moritz, ich geb dir da völlig recht.

Einige hier sehen das aber seltsamerweise anders.
Da wird FTDI recht gegeben, denn "die zerstören ja nix".

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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F. Fo schrieb:
> Wenn es nach außen gar keine Kopie ist und einen anderen Namen hat, sich
> aber als FTDI (kompatibel) meldet und die den gezielt abschießen

Und kannst du beweisen das sie es tun? Kann ja auch ein 
"Programmierfehler" sein, oder eine Protokollerweiterung mit der der 
vorgeblich kompatible "zufällig" nicht klar kommt.

le x. schrieb:
> Seine Sicht der Dinge ist: "Mein Gerät das monatelang lief geht nicht
> mehr. Es ist kaputt."

Also muss der Hersteller (der Chips weit unter üblichem Preis gekauft 
hat) ggf. Ersatz liefern.

Und in welchen "Consumergeräten" sind den heute noch solche Chips 
verbaut? Die meisten haben doch eh hoch integrierte Controller die USB 
von Haus aus können.

von Moritz A. (moritz_a)


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le x. schrieb:
> Einige hier sehen das aber seltsamerweise anders.
> Da wird FTDI recht gegeben, denn "die zerstören ja nix".

Ich weiß, daher habe ich auch dieses Beispiel gebracht, obwohl ich sonst 
kein Freund von Auto-Analogien bin.

Aber hier hat nunmal der BGH bereits entschieden: 
http://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Gericht=BGH&Datum=14.07.1959&Aktenzeichen=1%20StR%20296/59

> § 303 StGB, Strafbarkeit auch der Minderung der bestimmungsgemäßen
> Brauchbarkeit, keine Substanzverletzung erforderlich

von F. F. (foldi)


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Moritz A. schrieb:

> Aber hier hat nunmal der BGH bereits entschieden:
> 
http://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Gericht=BGH&Datum=14.07.1959&Aktenzeichen=1%20StR%20296/59
>
>> § 303 StGB, Strafbarkeit auch der Minderung der bestimmungsgemäßen
>> Brauchbarkeit, keine Substanzverletzung erforderlich

... und wenn ihnen das "gezielte Handeln" nachgewiesen wird, das auf 
vielen Systemen, dann ist das Terrorismus.

Und überhaupt diese Rechtfertigungen hier von einigen.
FTDI darf mein Gerät zerstören (oder stören, für die Haarspalter), weil 
der Erbauer nicht den originalen Chip genommen hat?

Das wäre ja so, als würde mein Nachbar Scheiße bauen und ich kriege eins 
aufs Maul dafür.
Möchte mal sehen wer da still hält.

von Soul E. (Gast)


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Marek Walther schrieb:

> Dennoch ist das ein ernsthaftes Problem, denn viele auch
> sicherheitskritsche Applikationen wurden mit dem FTDI oder seinen Clonen
> gefertigt. Wenn das Jahr 2000 kein Problem war, dieses FTDI-Gate könnte
> eines werden, insbesondere dank Autoupdate.

Wer sicherheitsrelevante Produkte herstellt, der hat auch eine 
nachvollziehbare Lieferkette. D.h. er kauft beim Hersteller oder bei 
einem vom Hersteller autorisierten Distributor. Wenn dann noch was 
schiefgeht, dann ist die Haftungsfrage ausgesprochen eindeutig.

Mit einer Bude, die die Teile für ihre Herzschrittmacher oder 
Atomkraftwerke bei Aliexpress oder ebay zusammenkauft habe ich genau gar 
kein Mitleid.

von F. F. (foldi)


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soul eye schrieb:
> Mit einer Bude, die die Teile für ihre Herzschrittmacher oder
...
> kein Mitleid.

Hoffentlich dann aber mit dem Träger des Schrittmachers, denn der 
verlässt sich darauf und stirbt wohl möglich daran, dass FTDI ihm den 
Schrittmacher ausschaltet.

Und nur darum geht es.
Ich kann nicht den Nutzer eines Gerätes bestrafen, für das was der 
Hersteller zu verantworten hat.

von Holm T. (Gast)


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soul eye schrieb:
> Marek Walther schrieb:
>
>> Dennoch ist das ein ernsthaftes Problem, denn viele auch
>> sicherheitskritsche Applikationen wurden mit dem FTDI oder seinen Clonen
>> gefertigt. Wenn das Jahr 2000 kein Problem war, dieses FTDI-Gate könnte
>> eines werden, insbesondere dank Autoupdate.
>
> Wer sicherheitsrelevante Produkte herstellt, der hat auch eine
> nachvollziehbare Lieferkette. D.h. er kauft beim Hersteller oder bei
> einem vom Hersteller autorisierten Distributor. Wenn dann noch was
> schiefgeht, dann ist die Haftungsfrage ausgesprochen eindeutig.
>
> Mit einer Bude, die die Teile für ihre Herzschrittmacher oder
> Atomkraftwerke bei Aliexpress oder ebay zusammenkauft habe ich genau gar
> kein Mitleid.

Du bist mein Held.

Ca. vor einem Jahr ging durch die Presse das die US Army in 
verschiedenen kritischen Militärprodukten Fake Chips gefunden hat.

Und Du laberst hier von zertifizierter Händlerkette... meinst Du nicht 
das Du sehr sehr kurzsichtig argumentierst?

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Läubi .. schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> Wenn es nach außen gar keine Kopie ist und einen anderen Namen hat, sich
>> aber als FTDI (kompatibel) meldet und die den gezielt abschießen
>
> Und kannst du beweisen das sie es tun? Kann ja auch ein
> "Programmierfehler" sein, oder eine Protokollerweiterung mit der der
> vorgeblich kompatible "zufällig" nicht klar kommt.
>
[..]

Von hier:


http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/285/

die "versehentliche Protokollerweiterung":


https://marcan.st/transf/ftdi_evil.png

Für mich hat das Ganze schon Auswirkungen, auch wenn ich nur kleine 
Brötchen backe, es ist gerade ein Punkt auf dem Radar in Schottland 
verschwunden...


Gruß,

Holm

von F. F. (foldi)


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Holm Tiffe schrieb:
> Gruß,
>
> Holm

Du bist mein Held!
Der Tag ist ja schon schön, du hast ihn noch schöner gemacht.

Geil, dass du das gefunden hast.

von Helge A. (besupreme)


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Wenn jemand was geklautes kauft, ist derjenige trotzdem kein Eigentümer. 
Auch wenn hier "nur" eine geklaute ID mitgekauft wird.

von Paul B. (paul_baumann)


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Wenn das wirklich so kommt, dann ist das ein Eigentor. Die Leute kaufen
dann überhaupt keine Erzeugnisse mehr von jenen, weil sie Angst haben,
daß es Fälschungen sein könnten. Es wird nach anderen Lösungen gesucht
werden und es werden welche gefunden.

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Helge A. schrieb:
> Wenn jemand was geklautes kauft, ist derjenige trotzdem kein Eigentümer.

Und wenn dir die Autowerkstatt ein gefaktes Ersatzteil in deine Schüssel 
einbaut, ohne es zu merken und dur fährst deswegen gegen den Baum und 
bist tot - weil der Airbag wg. Softwarefehler in Urlaub ist?

Wenigstens kannst du hinterher den Preis für die missglückte 
Autoreparatur zurückverlagen, oder? ach nee, du bist ja tot...

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> die "versehentliche Protokollerweiterung":

Dann hamm'se sich aber doof angestellt.  Wenn sie die normalen
EEPROM-Update-Routinen so geändert hätten, dass diese sich auf ein
paar Eigenheiten ihrer Implementierung verlassen (die ja offenbar
dort ausgenutzt werden), die dann „zufällig“ bei den Fakes nicht
richtig funktionieren, hätte ihn da keiner einen Strick draus
drehen können.  Aber so?

Paul Baumann schrieb:
> Die Leute kaufen
> dann überhaupt keine Erzeugnisse mehr von jenen, weil sie Angst haben,
> daß es Fälschungen sein könnten.

Da man aber PL2303 aus genannten anderen Gründen schon nicht mehr
kauft, bleibt dann irgendwann nicht mehr viel übrig.  Wer weiß, was
mit Silabs und dem CP2102 dann noch hochkommt …

von Timm T. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> die "versehentliche Protokollerweiterung":
> https://marcan.st/transf/ftdi_evil.png

Na, wenn das mal nicht unter Computersabotage fällt.

Interessant ist: FTDI erlaubt unter bestimmten Umständen auch die 
Benutzung "ihrer" Vendor- und Produkt-ID für andere, um mit dem 
FTDI-Treiber zu arbeiten.

Wenn ich das dann entsprechend implementiere, kann mir der Treiber die 
ganz legal mit der PID versehene Schaltung abschießen.

Danke, FTDI. Und ich Idiot achte noch drauf, dass ich beim Kauf von 
USB-seriell-Wandlern welche mit FTDI nehme...

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Da man aber PL2303 aus genannten anderen Gründen schon nicht mehr
> kauft, bleibt dann irgendwann nicht mehr viel übrig.  Wer weiß, was
> mit Silabs und dem CP2102 dann noch hochkommt …

Die schaffen es noch und bringen die Leute dazu, wieder vermehrt auf 
serielle Schnittstellen zu setzen. Echte, die mit Sub-D9.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Die schaffen es noch und bringen die Leute dazu, wieder vermehrt auf
> serielle Schnittstellen zu setzen.

Nun, das wär' ja dann wenigstens mal was Positives. :-)

von Julian B. (julinho)


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Angemessen von FTDI wäre erstens eine Information: "In Ihrem Gerät ist 
wahrscheinlich ein gefälschter IC der Firma FTDI verbaut, Sie haben 30 
Tage Zeit, das Problem mit dem Hersteller/Verkäufer zu klären"

Zweitens würde ich von FTDI-Seite eine Lizenzierung des gefälschten 
Chips für einen Unkostenbeitrag anbieten, der dem Preis des ICs 
entspricht. Damit könnte tonnenweise Elektroschrott vermieden werden.

Ich setze schon lange keine FTDI Chips mehr ein, weil die einfach zu 
teuer sind. Wären die günstiger, würde die keiner fälschen, weil es sich 
nicht lohnt.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Julian Baugatz schrieb:
> Angemessen von FTDI wäre erstens eine Information: "In Ihrem Gerät ist
> wahrscheinlich ein gefälschter IC der Firma FTDI verbaut, Sie haben 30
> Tage Zeit, das Problem mit dem Hersteller/Verkäufer zu klären"
>
> Zweitens würde ich von FTDI-Seite eine Lizenzierung des gefälschten
> Chips für einen Unkostenbeitrag anbieten, der dem Preis des ICs
> entspricht. Damit könnte tonnenweise Elektroschrott vermieden werden.
>
> Ich setze schon lange keine FTDI Chips mehr ein, weil die einfach zu
> teuer sind. Wären die günstiger, würde die keiner fälschen, weil es sich
> nicht lohnt.

Das solltest du denen genau so schicken.

von (prx) A. K. (prx)


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Moritz A. schrieb:
>> Yesterday FTDI removed two driver versions from Windows Update. Our
>> engineering team is engaging with FTDI to prevent these problems with
>> their future driver updates via Windows Update.
>
> Das klingt doch auch schon mehr nach "wir haben Scheiße gebaut und
> Rudern mal lieber schnell zurück."

Nö. Das klingt nach einer Ohrfeige von Microsoft: "Jungs und Mädels, so 
geht das nicht. Schaut wie ihr das wieder zurecht biegt, oder ihr müsst 
die Treiber künftig auf CD mitliefern!". Diese Reaktion von Microsoft 
überrascht mich überhaupt nicht.

Und einmal mehr die alte Erfahrung: Windows-Updates müssen ein paar Tage 
reifen bevor sie geniessbar sind. Am besten bei anderen Kunden.

: Bearbeitet durch User
von Marek W. (ma_wa)


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A. K. schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
> Da man aber PL2303 aus genannten anderen Gründen schon nicht mehr
> kauft, bleibt dann irgendwann nicht mehr viel übrig.  Wer weiß, was
> mit Silabs und dem CP2102 dann noch hochkommt …
>
> Die schaffen es noch und bringen die Leute dazu, wieder vermehrt auf
> serielle Schnittstellen zu setzen. Echte, die mit Sub-D9.

Gerne, leider sind diese selten geworden.
In Notebooks mit COM-Port findet man daher auch gerne FTDI verbaut.

von (prx) A. K. (prx)


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Marek Walther schrieb:
> Gerne, leider sind diese selten geworden.

Desktops haben oft noch eine Serielle drin, mindestens die 
Business-Typen. Hauptsächlich Laptop-User sind gekniffen.

Vielleicht taugt das ja als Werbeargument: Weltneuheit, kriegen Sie 
derzeit nur bei uns: Eein echte serielle Schnittstelle!

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Nicht jeder hat Englischunterricht gehabt, deshalb schreibe ich es
so hin, wie ich es verstanden habe:

"Gestern hat FTDI zwei Treiberversionen von der Windowsaktualisierung 
entfernt. Unsere Technikmannschaft hat sich mit FTDI in Verbindung
gesetzt, um solche Probleme bei zukünftigen Windows-Aktualisierungen
zu vermeiden."

MFG Paul

von Marek W. (ma_wa)


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Julian Baugatz schrieb:
> Angemessen von FTDI wäre erstens eine Information: "In Ihrem Gerät ist
> wahrscheinlich ein gefälschter IC der Firma FTDI verbaut, Sie haben 30
> Tage Zeit, das Problem mit dem Hersteller/Verkäufer zu klären"

Nö, warum?
Einfach mit den Clonen die Zusammenarbeit kommentarlos verweigern.
>
> Zweitens würde ich von FTDI-Seite eine Lizenzierung des gefälschten
> Chips für einen Unkostenbeitrag anbieten, der dem Preis des ICs
> entspricht. Damit könnte tonnenweise Elektroschrott vermieden werden.

Warum bitte sollen die für unbekannten Chinaschrott die Produkthaftung 
übernehmen?
>
> Ich setze schon lange keine FTDI Chips mehr ein, weil die einfach zu
> teuer sind. Wären die günstiger, würde die keiner fälschen, weil es sich
> nicht lohnt.

Das bleibt dir überlassen, aber frag mal bei Profilic nach. Die  haben 
das Problem schon seit einiger Zeit und sind durch das Prinzip 
ignorieren fast in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> die "versehentliche Protokollerweiterung":
>
> https://marcan.st/transf/ftdi_evil.png

Das aber bitte nur mit dem im eev-Blog angegebenen Zusatz zitieren:

Straight out of their driver.
Function / variable naming and comments mine.

Damit gewinnt das ganze eine komplett andere Bedeutung.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Damit gewinnt das ganze eine komplett andere Bedeutung.

Der Vorsatz geht daraus immer noch hervor, ist aber ggf. schwieriger zu 
beweisen als über einen derart plakativen Funktionsnamen.

von F. F. (foldi)


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Natürlich kann man alle Firmen verstehen, dass sie sauer sind, aber 
einen wird es immer geben der was nach baut.
Wir sind doch das beste Beispiel.
Es gibt insgesamt nur drei Strategien: erste, man baut es so, dass der 
Nachbau so aufwändig ist und es nicht mehr lohnt; zweite, man kommt 
schnell mit neuen und besseren Ideen, sodass den alten Kram keiner mehr 
haben will und die dritte und letzte Strategie, man passt den Preis so 
an, dass sich das nachbauen nicht mehr lohnt.

von Timm T. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Damit gewinnt das ganze eine komplett andere Bedeutung.

Gut, dass Du das sagst. Geht der Chip dann doch wieder, sobald er von 
Deiner Meinung Kenntnis hat?

Die Funktion ist doch ganz klar: Erst wird die PID im EEprom verändert. 
Dann wird eine unbenutzte EEprom-Adresse geändert, damit die Checksumme 
stimmt. Sowas passiert nicht zufällig, das wird vorsätzlich so gemacht.

Die können ja gern die Zusammenarbeit des Treibers mit diesen Chips 
verweigern. Die haben aber nicht an den Chips selbst rumzumanipulieren.

Wenn sie der Meinung sind, dass die Chips Plagiate sind - was nicht sein 
muss, denn der Treiber schaut ja nicht drauf, ob das FTDI Logo auf dem 
Chip klebt, sondern er schaut nur nach der PID - dürften sie gern die 
zuständigen  staatlichen Stellen informieren. Selbstjustiz ist in 
unserem Kulturkreis meines Wissens nach rechtlich nicht zulässig.

von Timm T. (Gast)


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Marek Walther schrieb:
> Einfach mit den Clonen die Zusammenarbeit kommentarlos verweigern.

Ja, wäre eine Lösung gewesen. Aber nicht an den Chips selbst zu 
manipulieren, so dass sie auch mit nicht FTDI-Treibern z.B. auf Linux 
dann nicht mehr laufen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> gern die zuständigen  staatlichen Stellen informieren

Das hilft bei einem chinesischen Nachbau genau was?

F. Fo schrieb:
> man passt den Preis so an, dass sich das nachbauen nicht mehr lohnt.

Ja, das wäre vermutlich der vernünftigste Weg gewesen.  Wenn es einem
Dritten gelingt, die gleiche Funktionalität mit einem offenbar 08/15
Microcontroller zu bauen, die man mühselig in Hardware gegossen hat,
dann darf man sich schon fragen lassen, warum sie diesen Weg nicht
auch gehen könnten.

von Julian B. (julinho)


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Marek Walther schrieb:
> Nö, warum?
> Einfach mit den Clonen die Zusammenarbeit kommentarlos verweigern.

Um den Schaden vom Kunden auf den Hersteller/Verkäufer abwälzen zu 
können.

Marek Walther schrieb:
> Warum bitte sollen die für unbekannten Chinaschrott die Produkthaftung
> übernehmen?

FTDI soll keine Produkthaftung übernehmen sondern den Fake-IC einfach 
nicht aussperren (wie bisher).

Marek Walther schrieb:
> Das bleibt dir überlassen, aber frag mal bei Profilic nach. Die  haben
> das Problem schon seit einiger Zeit und sind durch das Prinzip
> ignorieren fast in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.

Ich benutze die IC von Silikon Lab, die kosten unter einem Euro, das ist 
die Gewinnspanne für Fälscher zu gering.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> so dass sie auch mit nicht FTDI-Treibern z.B. auf Linux dann nicht mehr
> laufen.

Hat denn mittlerweile schon jemand VID:PID 0403:0000 bei Linux in
den Treiber nachgetragen?  Dann wäre es ja dort völlig egal. :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Uhu U. (uhu)


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Jörg Wunsch schrieb:
> dann darf man sich schon fragen lassen, warum sie diesen Weg nicht
> auch gehen könnten.

Da dürften die Aktionäre dagegen sein und das Patentrecht auf ihrer 
Seite haben...

von Timm T. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> und das Patentrecht auf ihrer
> Seite haben...

Was für Patente? Es wird ja witzigerweise eben nicht der FTDI Chip 
nachgebaut, sondern es werden einige der Funktionen mit einem µC 
nachgebildet. Also USB auf Seriell zu wandeln. Was soll daran 
patentierbar sein?

Jörg Wunsch schrieb:
> Das hilft bei einem chinesischen Nachbau genau was?

Das rechtfertigt Selbstjustiz?

Jemand in China plagiiert Dein Produkt, stellt es hier auf der Messe aus 
oder verkauft es. Was machst Du?
a) Du gehst rum und zerkloppst alle Plagiate mit dem Hammer?
b) Du informierst den Zoll, der die Plagiate beschlagnahmt?

Hinweis: Nur eine Antwort ist richtig.

von Gerald B. (gerald_b)


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Hier mal der theoretische Ansatz, der nondestruktiven Verifikation von 
FTDI vs. Fake Chips.
Ein USB Anschluss kann doch den Strom messen, der rausgeht (kann man 
sich sogar in der Systemsteuerung in irgendeinem verschachtelten 
Untermenü in mA anzeigen lassen). Wenn der Fake moderner, sprich 
stromsparender ist, sollte er sich doch so entlaven lassen ;-)))

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Was für Patente?

Patente des Weltherrschers. Die können auch Fürze patentieren und wenn 
einer so ein Patent hat, dann freuen sich die Juristen und heraus kommt 
das, worum es hier gerade geht: Faustrecht nach Wildwestmanier.

> Also USB auf Seriell zu wandeln. Was soll daran patentierbar sein?

Das ganze Ding als Monolith. Was drin ist, interessiert keinen, denn das 
ist sowieso geheim.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Ein USB Anschluss kann doch den Strom messen

Wer hat dir denn das erzählt?

Das Gerät teilt dem Host mit, wieviel Strombedarf es hat (by default
sind es 100 mA).  Dem Host steht es zwar frei, abzuschalten, wenn
dieser Bedarf überschritten wird, aber er ist dazu weder verpflichtet
noch gibt es eine standardisierte Messung dafür.

Wie sollte der Host auch messen können, wieviel Strom ein Gerät zieht,
welches drei Hubs dahinter klemmt?

von Holm T. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> die "versehentliche Protokollerweiterung":
>>
>> https://marcan.st/transf/ftdi_evil.png
>
> Das aber bitte nur mit dem im eev-Blog angegebenen Zusatz zitieren:
>
> Straight out of their driver.
> Function / variable naming and comments mine.
>
> Damit gewinnt das ganze eine komplett andere Bedeutung.

Quark.
Ich habe keine Bedeutung suggeriert und die Quelle angegeben.
Soll ich Dir das noch vorkauen? Etwas Soße dazu?
Fakt ist, das "variable naming" und "comments mine" am Algo nichts 
ändern, Diese Änderung verfolgt nur einen einzigen Zweck: Abschießen der 
Fakes, denn sie hat keine Bedeutung/Funktion für die richtigen Chips.
Damit ist klar das die Firma FTDI für mich abgegessen hat, denn sie 
"zerstört" Eigentum von Endanwendern ohne dafür von irgend jemandem 
ermächtigt worden zu sein. Das ist Selbstjustiz und mit solchen 
Lieferanten habe ich nichts am Hut.

Die richtige Verfahrensweise wäre gewesen einfach nicht mit Fakes 
zusammenzuarbeiten, oder von mir aus eine vernünftige Fehlermeldung.
Die Aktion aber schießt weit über das Maß des Verträglichen hinaus.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Damit gewinnt das ganze eine komplett andere Bedeutung.
>
> Gut, dass Du das sagst. Geht der Chip dann doch wieder, sobald er von
> Deiner Meinung Kenntnis hat?
>
> Die Funktion ist doch ganz klar: Erst wird die PID im EEprom verändert.
> Dann wird eine unbenutzte EEprom-Adresse geändert, damit die Checksumme
> stimmt. Sowas passiert nicht zufällig, das wird vorsätzlich so gemacht.
>
> Die können ja gern die Zusammenarbeit des Treibers mit diesen Chips
> verweigern. Die haben aber nicht an den Chips selbst rumzumanipulieren.
>
> Wenn sie der Meinung sind, dass die Chips Plagiate sind - was nicht sein
> muss, denn der Treiber schaut ja nicht drauf, ob das FTDI Logo auf dem
> Chip klebt, sondern er schaut nur nach der PID - dürften sie gern die
> zuständigen  staatlichen Stellen informieren. Selbstjustiz ist in
> unserem Kulturkreis meines Wissens nach rechtlich nicht zulässig.

Das Interessante an dieser Implementation des "Updates" von FTDI laut 
Postings bei eevblog ist wohl, das nicht nur Fakes geschossen werden, 
sondern die Originale auch wenn ein externer EEPROM dran hängt.
Ich würde sagen FTDI hat ein riesiges schwarz umrandetes Loch in jedem 
Fuß..

Der CY7C65213 von Cypress ist wohl pinkompatibel zum FT232RL...

Gruß,

Holm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> nicht nur Fakes geschossen werden, sondern die Originale auch wenn ein
> externer EEPROM dran hängt.

Ob das ein Spiogent der Konkurrenz war, der ihnen dieses Stück Code
im Treiber untergejubelt hat? :.o

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Die können ja gern die Zusammenarbeit des Treibers mit diesen Chips
> verweigern.

Aber das ist doch gerade der Witz: Die erkenne doch überhaupt nicht ob 
da ein "Böser-Chip" dran hängt (woher auch sie müssten ja sonst ein 
kryptographisches Verfahren o.ä. zur Prüfung implementieren, jede 
"einfache" Prüfung könnte ja emuliert werden), sondern tun nur etwas was 
auf einem normalem Chip keine Auswirkungen hat/haben sollte. Wenn also 
der China-Nachbau sich in dem Punkt analog/kompatibel zum Orginal 
verhalten würde wäre die Treibererweiterung wirkungslos.

von Holm T. (Gast)


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Läubi .. schrieb:
> Timm Thaler schrieb:
>> Die können ja gern die Zusammenarbeit des Treibers mit diesen Chips
>> verweigern.
>
> Aber das ist doch gerade der Witz: Die erkenne doch überhaupt nicht ob
> da ein "Böser-Chip" dran hängt (woher auch sie müssten ja sonst ein
> kryptographisches Verfahren o.ä. zur Prüfung implementieren, jede
> "einfache" Prüfung könnte ja emuliert werden), sondern tun nur etwas was
> auf einem normalem Chip keine Auswirkungen hat/haben sollte. Wenn also
> der China-Nachbau sich in dem Punkt analog/kompatibel zum Orginal
> verhalten würde wäre die Treibererweiterung wirkungslos.

"Treibererweiterung" hmm .. ok... Mikeysoft erweitert auf diese Art und 
Weise immer die Funktionalität ihrer Software ...

FTDIs Problem ist, das sie, weil ihr Code keine Auswirkungen auf den 
eigenen Chip hat, vor Gericht nicht nachweisen können das Abschießen der 
Clones nicht versehentlich durch dessen  eigene Fehlfunktion passiert. 
Es ist so offensichtlich das das Abschießen der einzige Zweck des 
zusätzlichen Programmcodes ist. Das ist in der EU und auch in Amiland 
als Computersabotage strafbar.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> nicht nur Fakes geschossen werden, sondern die Originale auch wenn ein
>> externer EEPROM dran hängt.
>
> Ob das ein Spiogent der Konkurrenz war, der ihnen dieses Stück Code
> im Treiber untergejubelt hat? :.o

Wundern würde es mich fast nicht, es erzeugt ja für FTDI selbst den 
maximal möglichen Kollateralschaden. Es wird also ein Doppelagent 
gewesen sein.

:-)

Gruß,

Holm

von Timm T. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Das Interessante an dieser Implementation des "Updates" von FTDI laut
> Postings bei eevblog ist wohl, das nicht nur Fakes geschossen werden,
> sondern die Originale auch wenn ein externer EEPROM dran hängt.

Momente mal, das würde ja meinen Opto-USB-seriell-Wandler von ELV auch 
betreffen, auf dem ziemlich sicher ein "echter" FTDI, aber mit seriellem 
Eeprom sitzt.

Und da soll mir nochmal jemand einreden, ich müsste automatische Updates 
machen. Ich weiss schon, warum die abgeschaltet sind.

von Electronic R. (electronic_r)


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hab mich mal mit den Leuten aus unserer Rechtsabteilung bez. diesem 
Thema unterhalten. Deren Auffassung ist folgende:

- FTDI stellt Chips her
- FTDI stellt Software/Treiber für DEREN Chips her
- FTDI weist darauf hin, dass deren Software nur mit deren Hardware 
verwendet werden darf
- FTDI greift nicht aktiv in Computersystem ein, bzw. deren Treiber 
werden nicht automatisch installiert oder upgedatet
- Benutzt jemand deren Software auf einer anderen Hardware, macht er 
dies auf eigenes Risiko  und FTDI ist für etwaige Schäden nicht haftbar 
zu machen
- Wusste der Nutzer nicht, dass es sich um ein Plagiat handelt, kann er 
ggf. Regressansprüche gegenüber Händler, Lieferanten oder Hersteller 
stellen, die bewusst/unbewusst Fälschungen als FTDI Chips verkauft hat.


und noch meine Meinung: Sollten FTDI Chips wirklich wie weiter oben 
geschreiben z.B. in lebenserhaltenden Systemen verbaut werden, wird der 
Hersteller sicherlich keine Plagiate verbauen bzw. die Bezugsquellen von 
den Bauteilen penibel überprüfen. Außerdem wird wohl (hoffentlich) 
niemand einen FTDI Treiber einer Herz/Lungen Maschine updaten solang ein 
Mensch dran hängt.
Wenn ich "FTDI" Chips um 20Cent aus China bestelle, kann ich mir bereits 
ausmalen, dass es keine originalen sind und dementsprechend darf ich 
dann eben keine FTDI Treiber verwenden.

Das ganze Thema schlägt momentan mal hohe Wellen aber flaut genauso 
schnell wieder ab.

von Moritz A. (moritz_a)


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Electronic R. schrieb:
> - FTDI weist darauf hin, dass deren Software nur mit deren Hardware
> verwendet werden darf
> - FTDI greift nicht aktiv in Computersystem ein, bzw. deren Treiber
> werden nicht automatisch installiert oder upgedatet

Du hast wohl übersehen, dass der Treiber automatisch per 
Windows-Update kommt sowie von Windows automatisch installiert wird 
ohne Hinweis oder EULA.

Für den normalen User sieht das so aus:
- Hardware kaufen
- in den Rechner stecken
- Treiber wird automatisch ohne Abfragen installiert
- Gerät läuft

> und noch meine Meinung: Sollten FTDI Chips wirklich wie weiter oben
> geschreiben z.B. in lebenserhaltenden Systemen verbaut werden, wird der
> Hersteller sicherlich keine Plagiate verbauen bzw. die Bezugsquellen von
> den Bauteilen penibel überprüfen. Außerdem wird wohl (hoffentlich)
> niemand einen FTDI Treiber einer Herz/Lungen Maschine updaten solang ein
> Mensch dran hängt.

Ach, und du meinst das US-Militär hat das nicht gemacht?
http://www.eetimes.com/document.asp?doc_id=1261806

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Timm Thaler schrieb:
> Und da soll mir nochmal jemand einreden, ich müsste automatische Updates
> machen. Ich weiss schon, warum die abgeschaltet sind.

Habe auch alle abgeschaltet und wähle nun händisch aus was neu auf den 
Rechner darf.
Habe ein Ultrabook mit Windows 8 gekauft gehabt und nach einiger Zeit 
gab es dann 8.1. Nach einiger Wartezeit installierte ich das Update, mit 
dem Erfolg, dass mein Rechner bei jedem Zuklappen des Deckels nicht mehr 
aus dem Tiefschlaf erwachte. Selbst das Abschalten von allen Powerdown 
Modi in der Energierichtlinie konnte das nicht verhindern.
Microsoft verwies an HP, HP machte nichts. Am Ende konnte ich den 
Rechner "Auffrischen", wobei keine Daten verloren gehen sollten. Die 
nicht, aber alle Programme waren weg.
Also, alles was läuft, läuft auch weiter so wie zu Anfang.
Don't touch a runnig system.

von Holm T. (Gast)


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Electronic R. schrieb:
> hab mich mal mit den Leuten aus unserer Rechtsabteilung bez. diesem
> Thema unterhalten. Deren Auffassung ist folgende:

Du solltest mal Deine Rechtsabteilung davon unterrichten, das sie an 
mehreren Stellen mit ihrer Auffassung schief liegt.

Der Treiber Update kam vom Microsoft automatisch, ohne das auf irgend 
Etwas hingewiesen wurde.

Mittlerweile hat Mictrosoft FTDI kontaktiert und der pöse Treiber (2.12) 
ist wieder verschwunden und durch den Vorgänger (2.10) ersetzt worden.
Die Ohrfeige hat wohl gesessen, denn an dieser Stelle ist Microsoft 
durch die
Updatedistribution mit dem von Ihnen signierten Treiber wohl der 
richtige Gegner für den Rechtsstreit... und den würden sie verlieren da 
Selbstjustiz
in unseren Kulturkreisen verboten ist.

Sag Deinen Juristen einen schönen Gruß von mir: "Wenn man keine Ahnung 
hat: Einfach mal Fresse halten.."

Gruß,

Holm

von Karl H. (kbuchegg)


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Electronic R. schrieb:

> - FTDI greift nicht aktiv in Computersystem ein

So so.
Das völlig sinnlose Schreiben einer PID in den Baustein zum Zwecke der 
Unbrauchbarmachung von Kopien ist also kein aktiver Eingriff.

na dann.
Dann warte ich mal darauf, was deine Rechtsabteilung dazu sagt, dass ihr 
beim Distributor gekaufter Auto-Auspuff-Nachbau beim nächsten 
Werkstattbesuch von den Mechanikern mit dem Hammer verbeult wird.
Die Werkstatt kann sich weigern, mein Auto anzunehmen. Sie können mich 
darauf aufmerksam machen, dass ich da kein Originalteil verbaut habe. 
Aber eines können sie nicht: sie können nicht das Teil verbeulen. Selbst 
dann nicht, wenn es Spezialisten gibt, die das wieder richten können.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Holm Tiffe schrieb:
> Der CY7C65213 von Cypress ist wohl pinkompatibel zum FT232RL...

Ja, das klingt interessant. Leider ist der anscheinend im Moment noch 
nicht beim Händler um die Ecke zu bekommen, ich habe ihn bisher nur bei 
Mouser, Farnell und Digikey gefunden.
Ich könnte mir aber vorstellen, das der jetzt weggeht wie warme Semmeln 
:-)

von (prx) A. K. (prx)


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Der Treiber wird künftig zwar möglicherweise den Betrieb mit Fakes 
verweigern, aber sie nicht mehr abschiessen.

http://www.ftdichipblog.com: "The driver is in the process of being 
updated and will be released next week. This will still uphold our 
stance against devices that are not genuine, but do so in a non-invasive 
way that means that there is no risk of end user’s hardware being 
directly affected."

: Bearbeitet durch User
von Mehmet K. (mkmk)


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Matthias Sch. schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> Der CY7C65213 von Cypress ist wohl pinkompatibel zum FT232RL...
>
> Ja, das klingt interessant.

Hat aber leider keine RS485 Unterstützung.

von Thomas S. (doschi_)


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A. K. schrieb:
> Der Treiber wird künftig zwar möglicherweise den Betrieb mit Fakes
> verweigern, aber sie nicht mehr abschiessen.

Und, was machen sie mit den bereits abgeschossenen?
Dazu noch keine Entschuldigung bei den Endanwendern. "Sorry, we made a 
mistake." ?
Das Vertrauen ist dahin.

: Bearbeitet durch User
von A. B. (funky)


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http://hackaday.com/2014/10/22/watch-that-windows-update-ftdi-drivers-are-killing-fake-chips/

man kann das ganze wieder rückgängig machen. danach dann tunlichst den 
ftdi treiber nicht updaten

von Phantomix X. (phantomix)


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Was mir irgendwie entgangen ist: Der Treiber ist doch closed source... 
Woher stammt eigentlich dieses Bild mit dem Quelltextausschnitt?

A. B. schrieb:
> man kann das ganze wieder rückgängig machen. danach dann tunlichst den
> ftdi treiber nicht updaten

Gut, das habe ich heut schon öfters gelesen. Ist aber keine Lösung für 
das Problem. Veraltete Treiber birgen Sicherheitslücken und unterstützen 
nicht neue Chips die FTDI rausbringt.

Für mich hat sich der Fall damit erledigt. Im Bastelbereich nehme ich 
ohnehin keine ftdi mehr sondern stm32 mit usb-cdc. Die (kleinsten) sind 
billiger als ein ft232 und wenn ich will kann ich die Firmware nach 
belieben anpassen. Auf "Arbeit" hat sich FTDI für mich damit auch 
erledigt - Wer einmal "böses" tut dem muss traue ich das auch ein 
zweites mal zu.

Im Übrigen: Wenn man den "Nachbau" durch einen günstigen Preis erkennen 
kann, wäre es jetzt für mich am naheliegendsten, einfach den Preis 
anzupassen und eine bugfix-Firmware hineinzuladen (ja ok, nicht ganz so 
einfach, ist ein Masken-Rom...). Dennoch: Win-Win für die Faker.

von (prx) A. K. (prx)


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Phantomix Ximotnahp schrieb:
> Was mir irgendwie entgangen ist: Der Treiber ist doch closed source...
> Woher stammt eigentlich dieses Bild mit dem Quelltextausschnitt?

Dass ist Pseudo-Quellcode, der das Verhalten beschreibt. Manuell 
rückübersetzter Assembler-Code.

: Bearbeitet durch User
von Phantomix X. (phantomix)


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Für mich sieht es eher disassembliert und dann "interpretiert" aus. Vor 
allem, wo die Variablen angelegt werden sind ja die Speicheradressen mit 
angegeben (sp = Stackpointer). Wenn das akkurat ist was da steht, hat 
sich a) jemand ziemliche Mühe gemacht, das herauszufinden und b) ist das 
ne riesen Frechheit von FTDI bash *bash*...

Tante Edith: Wer lesen kann... :D

: Bearbeitet durch User
von Unbekannt U. (Gast)


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Völlig unabhängig der Rechtslage: Langfristig hat sich FTDI einen 
Bärendienst erwiesen. Den die Erinnerung "FTDI brickt Geräte", die 
bleibt hängen. FTDI wird Markanteile verlieren.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Gregor Ottmann schrieb:
> Wie testet ihr die Dinger? Klemmt ihr die an eine Windowsbüchse an und
> schaut, ob die PID hinterher noch passt?

Jo, immer schön den Weg des geringsten Widerstandes. :-)

Wobei ich erst mal Tierisch erschrocken bin. Mit neuem Treiber braucht 
der PC beim ersten anstecken ziemlich lange bis der Chip erkannt wird. 
Daran hatte ich nicht gedacht und somit ging erst mal die Kinnlade auf 
kurz vor Bodenhöhe, denn ich habe bisher nie bei ominösen Billigquellen 
eingekauft. (Ja, ich weis, das ist keine Garantie, aber ...)

von Gregor O. (zappes)


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Alles klar, dann werde ich meine Breakouts mal ins Büro mitnehmen, wo 
ich Zugriff auf einen Windows-Rechner habe. Ich bin ja mal geapannt, was 
mein Chinese geliefert hat ...

von Jens M. (Gast)


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Dilbert schrieb:
> Mal ganz davon abgesehen, dass FTDI natürlich das Recht hat Fälscher zu
> belangen, halte ich die bewusste Zerstörung fremden Eigentums - selbst
> wenn gefälscht - für einen richtigen Arschloch-Zug

Ich oute mich mal als Minderheitsmeinung die das anders sieht.

FTDI hat ihre! VID:PID gelöscht. Das ist meiner Meinung nach ihr gutes 
recht.

Sie haben die gekauft, ebenso wie die WHQL Zertifizierung von Microsoft.

Das die jemand einfach in seine Chips brennt ist klarer Diebstahl. Den 
meisten hier ist das egal weil Sie ja 20 cent billiger beim Betrüger 
einkaufen. Natürlich Natürlich hat das nie einer gewusst.

FTDI hat mit den Nutzern der gefälschten Chips keine Geschäftsbeziehung, 
im Gegenteil. Warum also sollen Sie das dulden?

Und die Argumente wg. Zertifizierung hier? Da wird anders herum ein 
Schuh draus. Wenn Sie ein gefälschtes Teil finden müssen Sie dafür 
sorgen das es nicht mehr mit ihren Treibern zu benutzen ist.

Für mich ist das ein Pluspunkt weil ich weiß das die Firma Fälschungen 
nicht duldet.

So jetzt könnt ihr euch schön weiter gegenseitig beweihräuchern wie toll 
ihr seid so eine Firma zu boykottieren. Selbstgerechtigkeit ist übrigens 
eine der Tödsünden.

Ich hab übrigens auch noch 'n Handy von Nokia. Wegen und nicht trotz 
"Bochum". Die Firma hat da  mehr an Abfindungen gezahlt als Sie je an 
Subventionen bekommen hat und war eine der wenigen die jemals 100e von 
sehr gut bezahlten Leuten in Deutschland hatte (neben Motorola). Aber 
die von den Medien verblödete Spackenbande kauft ja lieber nen abartig 
teuren Chinadongle nur weil da n abgebissener Apfel draufgedrückt ist 
und echauffiert sich wenn ne andere die Löhne hier nicht mehr zahlen 
kann.



My2cts.

von Bernd G. (Gast)


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§ 935 BGB sagt sinngemäß, dass man an Hehlerware kein Eigentum erwerben 
kann. Der Hehler kann im übrigen auch belangt werden.
Nur so ein Gedanke, der mir da kommt. Hehlerware wären im hiesigen Fall 
wohl die PID und VID?

von Joachim B. (jar)


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so mal getestet

sind bestimmt noch nicht alle meiner Arduinos

mögl. echt oder falsch: Bus 001 Device 006: ID 0403:6001 Future 
Technology Devices International, Ltd FT232 USB-Serial (UART) IC
einige Nanos und einige PRG Adapter


Nano Nachbau
hier ist ein CH340: Bus 001 Device 007: ID 1a86:7523 QinHeng Electronics 
HL-340 USB-Serial adapter

hier ist ein Atmel: Bus 001 Device 004: ID 2341:0010 Arduino SA Mega 
2560 (CDC ACM)

und nun ???

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Unabhängig der juristischen Geplänkel tät ich derartigem Ärger 
vorsorglich aus dem Weg gehen. Pech für alle Streithanseln inklusive 
FTDI. In meinen Augen ein Selbstor. Solche Marken würde ich direkt 
meiden wo ich kann.

....

Namaste

von Holm T. (Gast)


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Mal zu dem Diebstahl von VID und PID:

So weit ich das verstanden habe kann man diese für $5000 erwerben und 
darf dann das USB Logo tragen. Das war aber dann schon Alles.

Wenn Einem das USB Logo und die Zulassung von z.B. Microsoft das Geld 
nicht wert ist, tut man das halt nicht. Das ist in keiner Weise 
strafbar, auch die Benutzung von VID und PID nicht.
Der Hersteller der Fakechips verkauft die wohl unter der Bezeichnung 
IL232
in China, es ist auch keine Kopie des Original Chips sondern völlig 
andere Hardware (Conteroller Chip) mit einem Programm das das Verhalten 
des FT232RL emuliert. Bis dahin ist das Alles völlig Rechtens. Jeder 
kann ein Auto bauen das mit einer Motor angetrieben wird und kompatibel 
zur Straße ist.


Eine Fälschung wird es erst dann, wenn das Ganze mit der Bezeichnung von 
FTDI bedruckt oder gelasert wird, aber genau das tut der Hersteller 
nicht, sondern verkauft seine Chips einfach ohne jedes Branding (und 
leistet damit dem Betrug Vorschub, aber das ist ein anderes Paar 
Schuhe).

Das heißt aber als Schlußfolgerung das FTDI Chips abbrennt ohne dazu 
irgend eine Berechtigung zu haben, denn Sie haben das Gehäuse des 
Gerätes nicht aufgemacht und geguckt ob da FTDI oder Chongchang oder gar 
Nichts drauf seht.
Sie haben einfach eine fremde Hardware abgeschossen und das ist nicht 
mehr spaßig und das ist Selbstjustiz auf Kosteen der Endkunden.
Die Ohrfeige von Microsoft wird gesessen haben...

Wie schon geschrieben, für mich hat sich FTDI erledigt. Wer einmal Sowas 
tut, tut das auch wieder und ich brauche keine Schadsoftware von irgend 
Jemanden der sich angepißt fühlt.
Ich habe 3 USB to Serial Konverter in China gekauft, allerdings mit 
PL2303 "lookalikes". Außerdem benutze ich alte Handystrippen von Siemens 
mit FT232 und abgeklemmten EEPROM und Kabel von Pollin. Windows benutze 
ich im allgemeinen gar nicht (da ist meine Zeit zu schade dafür).

Allerdings habe ich in kommerzielle Platinen bisher FT232RL eindesigned, 
die fliegen nun wieder raus.

Gruß,

Holm

von Hans H. (loetkolben)


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Ich verstehe nicht wieso das Mitbenutzen von VID/PID durch die 
Clone-Hersteller legal sein soll.

Man registriert (kauft) diese Benutzung doch beim USB-Konsortium.

Also sollte das USB-Konsortium auch Rechtsmittel haben die Mitbenutzung 
zu unterbinden, und wenn diese Chips dann halt beim Zoll beschlagnahmt 
werden.

Als bisheriger FTDI-Fan halte ich den Ansatz die Clones stillzulegen 
echt gaga. Wenn man das weitertreibt spielen die Hardwarehersteller dann 
nämlich Core War, irgendeine Patentverletztung der Konkurrenz wird sich 
schon finden.

von Holm T. (Gast)


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Du kaufst beim USB Konsortium nur das Recht das USB Logo zu tragen als 
Voraussetzung bei den Big Playern unter zu kommen, mehr nicht.

Die haben kein Recht auf irgendwelche Zahlenfolgen..

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd G. schrieb:
> Nur so ein Gedanke, der mir da kommt. Hehlerware wären im hiesigen Fall
> wohl die PID und VID?

Funktioniert hinten und vorne nicht. Zahlen kann man nicht besitzen. Sie 
missbräuchlich zu verwenden ist deshalb weder Diebstahl noch Hehlerei. 
Abstrakte Zahlen lassen sich auch nicht markenrechtlich schützen und mit 
Urheberrecht oder Copyright kommst du ebensowenig weiter.

Du wirst hier allerdings einen Verstoss gegen die AGB von FTDIs Treiber 
finden, dessen Nutzung demgemäss nur mit Originalen zulässig sein 
dürfte. AGBs, die man nie zu Gesicht bekommen geschweige denn abgenickt 
hat, sind jedoch wertlos.

Wollte FTDI die AGB des Treibers bindend machen, dann müssten sie den 
Anwender dazu zwingen, sie explizit abzunicken. Wie man es 
beispielsweise bei Downloads oder bei ersten Start von Software oft 
findet. Also bevor der Klon abgeschossen wird. Und es müsste dort sehr 
deutlich drinstehen, nicht im Kleingedruckten vergraben. Das wäre 
freilich weniger benutzerfreundlich und widerspricht dem vorgesehenen 
plug-and-play Prinzip.

Beachte bitte: Es geht mir nicht darum, den Missbrauch von FTDIs Treiber 
schönzureden. Aber mit Methoden wie der Seife in den 
Raubmordkopierer-Spots kommt man an dieser Stelle nicht weiter.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> Du kaufst beim USB Konsortium nur das Recht das USB Logo zu tragen als
> Voraussetzung bei den Big Playern unter zu kommen, mehr nicht.

Das stimmt nicht ganz.  Du bezahlst USD 2000 „Bearbeitungsgebühr“
dafür, dass dir eine VID verpasst wird (sofern du nicht selbst
Mitglied im USB-IF werden willst, mit Jahresbeitrag).  Diese VID
darfst du ausdrücklich nur selbst für deine Geräte benutzen.  Selbst
deren (kostenpflichtige) Weitergabe haben sie ja beispielsweise VOTI
untersagt.

Unter welchen Umständen jemand die Nutzung seiner VID (mit einer
bestimmten PID) in fremden Geräten gestattet, darf derjenige (sofern
die USB-IF es toleriert, siehe VOTI …) dann jedoch schon selbst
bestimmen.

Allerdings erlangt derjenige kein Eigentum an der VID, sondern nur ein
Nutzungsrecht.

p.s.: Die USD 2000 haben noch nichts damit zu tun, dass du deshalb
das USB-Logo benutzen darfst.

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Hans H. schrieb:
> Man registriert (kauft) diese Benutzung doch beim USB-Konsortium.

Das Konsortium kann die Verwendung der USB Logos schützen und an 
Bedingungen knüpfen. Wer ein solches Logo auf seinen Produkten 
verwendet, ohne sich an die damit verbundenen Regeln zu halten, kann 
folglich ein Problem bekommen. Ebenso kann es Patente im Zusammenhang 
mit USB geben, deren Lizenzierung den Missbrauch fremder IDs untersagt. 
Mit den Zahlen allein kommst du aber nicht weiter.

von Jens M. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Unabhängig der juristischen Geplänkel tät ich derartigem Ärger
> vorsorglich aus dem Weg gehen. Pech für alle Streithanseln inklusive
> FTDI. In meinen Augen ein Selbstor. Solche Marken würde ich direkt
> meiden wo ich kann.


Was ja legitim, mir aber nicht einsichtig ist. FTDI Chips funzen ja 
weiterhin.

So was macht auch den Bock zum Gärtner. Der chinesische Hersteller und 
die Lieferkette (die alle ganz genau wissen was Sache ist) sind die 
Täter.

Kunden mit einer Haltung wie die zitierte sind übrigens genau die bei 
denen ich froh bin wenn Sie mich "boykottieren".


Wenn FTDI schlau ist machen Sie ein Tool bei dem man die PID:VID 
beliebig einstellen kann. So als Sorry und Rettung für das was Sie 
angeblich vergeigt haben.

Mit dem kleinen Hinweis das die zertifizierten Treiber eine geklaute 
natürlich wieder löschen werden.


/Ironie
Besser vielleicht sie holen sich ne zweite VID die unter "stolen from 
FTDI" firmiert  schalten den Chip darauf um (mit der Original VID als 
PID zum Nachweis). Der läuft dann auch nicht mit den Treibern lädt aber 
einen von einer FBI, CIA NSA US state attorney etc. Seite runter. Mit 
nem  netten Hinweis der dann "nach erfolreicher Installation" aufpoppt.

Dann hätten die ganzen "Boykotteure" eine "rechtssichere" 
Verhaltensweise von FTDI.

Das ist doch das was ihr wollt, oder nicht?

Ironie/

von (prx) A. K. (prx)


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Es wäre schon interessant, wer in der Sache überhaupt welches Recht 
verletzt hat. Also ob (1) der Hersteller des Fake-Chips Recht oder 
Verträge veletzt hat, oder (2) die Händler, oder (3) die Firmen, die 
solche Chips einsetzen oder (4) die Kunden, die Produkte mit solchen 
Chips drin einsetzen. Direkt trivial scheint mir das nicht zu sein.

Die Aktion von FTDI adressiert in ihren unmittelbaren Folgen zunächst 
nur (4). Die anderen sind nur mittelbar betroffen. Wäre indes die Frage, 
ob (4) sowohl rechtlich wie moralisch gesehen überhaupt der richtige 
Adressat der Aktion ist.

Bitte dabei auch überlegen, dass Straf- und Zivilrecht zwei paar Stiefel 
sind. Ich habe den Verdacht, dass am Ende strafrechtlich gesehen nur 
einer Dreck am Stiefel haben wird, und das ist FTDI selbst. Also bei wem 
der von dir bemühte Staatsanwalt jetzt aufkreuzen sollte. Für Zivilrecht 
ist der nämlich nicht zuständig.

So gesehen wärs im Sinne deiner Ironie am Ende vielleicht sogar völlig 
in Ordnung, wenn unter Einsatz vergleichbarer Methoden ein erboster 
betroffener Kunde aus (4) auf einem bestimmten Parkplatz in Schottland 
mal die Luft aus sämtlichen Reifen lässt? Das ist dann doch das, was du 
willst, oder? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Noch mal zur Erläuterung, unabhängig der Frage ob sie im Recht wären, 
erscheint mir die angewandte Methode ein gewisses Boomerangpotential zu 
besitzen. War FTDI seither durch gute Qualität aufgefallen, so hat diese 
nicht zu Ende gedachte Aktion bei einem Großteil potentieller und 
bestehender Kunden wahrscheinlich 2 Effekte hinterlassen 1. Es gibt 
Probleme mit der Produktintegrität 2. der Hersteller löst seine Probleme 
auf Kosten Unbedarfter ohne Rücksicht auf eventuelle Schäden bei 
unbeteiligten Dritten. So jemanden hole ich mir doch nicht freiwillig 
ins Haus. Hätten sie zuvor dem Endkunden eine Möglichkeit geboten welche 
fair auch dessen Interressen würdigt, wie auch immer die aussieht, wäre 
alles in Ordnung Aber, der unhinterfragte Eingriff in bestehende und 
funktionierende Systeme ohne Rücksicht auf dadurch verursachte Schäden 
ist definitiv unverhältnismäßig und ein  no go erster Ordnung.
Tatsächlich, nicht jede Kundschaft mag willkommen sein, aber auch nicht 
jeder Lieferant. Wie man in den Wald .....
That are my 2 Cents.
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (doschi_)


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+1 für A.K. und Winfried,

SO  wird ein Schuh daraus.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Electronic R. schrieb:
> hab mich mal mit den Leuten aus unserer Rechtsabteilung bez. diesem
> Thema unterhalten. Deren Auffassung ist folgende:

Gruss an eure Rechtsabteilung, aber obwohl kein Jurist habe da doch 
erhebliche Zweifel.

> - FTDI weist darauf hin, dass deren Software nur mit deren Hardware
> verwendet werden darf

In den AGB, die tief im System versteckt sind und die nie jemand zu 
Gesicht bekommt, geschweige denn zustimmen muss. Soweit mir bekannt sind 
solche AGB regelmässig unwirksam.

> - FTDI greift nicht aktiv in Computersystem ein, bzw. deren Treiber
> werden nicht automatisch installiert oder upgedatet

Microsoft tut dies im Rahmen empfohlener automatischer Updates. Der FTDI 
Treiber ist Teil davon. Wer hier nun den Schwarzen Peter hat, ob 
Microsoft oder FTDI, darüber darf man dann streiten.

Ein Eingriff erfolgt sehr wohl, denn es erfolgt § 303a, 
Datenveränderung: (1) Wer rechtswidrig Daten (§ 202a Abs. 2) löscht, 
unterdrückt, unbrauchbar macht oder verändert, wird mit Freiheitsstrafe 
bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Und § 303b, Computersabotage: (1) Wer eine Datenverarbeitung, die für 
einen anderen von wesentlicher Bedeutung ist, dadurch erheblich stört, 
dass er  1. eine Tat nach § 303a Abs. 1 begeht, [...] oder 3. eine 
Datenverarbeitungsanlage oder einen Datenträger zerstört, beschädigt, 
unbrauchbar macht, beseitigt oder verändert, wird mit Freiheitsstrafe 
bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

> - Benutzt jemand deren Software auf einer anderen Hardware, macht er
> dies auf eigenes Risiko und FTDI ist für etwaige Schäden nicht haftbar
> zu machen

Greift nicht, wenn beispielsweise 2 USB/Seriell-Wandler mit gleicher ID 
vorliegen, einer davon echt. Dann ist die Software völlig rechtmässig im 
Einsatz, "kümmert" sich aber automatisch um beide. Wäre der Code im 
Treiber so programmiert, dass eine sinnvolle Funktion im FTDI Chip beim 
Fake in die Fritten geht, dann wäre das Pech für den Kunden. So wie oben 
gezeigt ist es aber klarer Vorsatz.

> - Wusste der Nutzer nicht, dass es sich um ein Plagiat handelt, kann er
> ggf. Regressansprüche gegenüber Händler, Lieferanten oder Hersteller
> stellen, die bewusst/unbewusst Fälschungen als FTDI Chips verkauft hat.

Schadenersatz setzt i.d.R schuldhaftes Verhalten voraus. Das dürfte hier 
oft nicht der Fall sein. Billig einkaufen ist kein schuldhaftes 
Verhalten, wenn sich daraus nicht offenkundig ein Verdacht ergeben muss. 
Beim Chipkäufer kann man darüber vielleicht noch diskutieren, 
vorausgesetzt der wusste überhaupt, dass es davon Fakes gibt, aber bei 
OEM Lieferanten sicher nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Hans H. schrieb:
>> Man registriert (kauft) diese Benutzung doch beim USB-Konsortium.
>
> Das Konsortium kann die Verwendung der USB Logos schützen und an
> Bedingungen knüpfen. Wer ein solches Logo auf seinen Produkten
> verwendet, ohne sich an die damit verbundenen Regeln zu halten,
[..]

eben. Kein Schwein braucht ein USB Logo.

Gruß,

Holm

von Paul B. (paul_baumann)


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Holm Tiffe schrieb:
> Kein Schwein braucht ein USB Logo.

Doch, doch -das ist schon nützlich, damit man sieht, wie rum der Stecker
in die Buchse muß...
;-)

MfG Paul

von Holm T. (Gast)


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Also Paul, mir ist dieses Wissen angeboren, auch welche Art Buchse weiß 
ich schon immer ...

:-)

Gruß,

Holm

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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plöd nur wens mal oben und mal unten Pappt  oder kaum zu erahnen ist.

1. Ich will und muß vertrauen das es funktioniert.
2. es ist gut zu wissen wie es funktioniert.

Ganz blöd es funktioniert nicht und keiner weis warum es 1/2 jahr 
funktionierte und dann nicht mehr. dann steht erst der kunde und dann 
der endkundenhändler dumm da. keiner von beiden weiß welche chips von 
wem verbaut wurden geschweige kennt die strukturen dahinter und deren 
geplänkel.

Ich vertrau auf bewärtes und warte bei Neuem bis es sich bewährt hat.
Jetzt kommt jemand daher sabotiert Bewährtes nach Ablauf der 
Rückgabefrist
welches ich in treu und glauben erworben und verlangt du darfst nur bei 
mir kaufen! Zu recht oder nicht der hat bei mir verschissen, denn er hat 
einmal mein vertrauen misbraucht und versucht nun mich zu erpressen. 
folge alle seinetreiber unddamit verdogelte HW fliegen bei mir eraus 
falls ich das einmal erlebe und zukünftig kann er sein logo verstecken 
und wird nichts mehr unter seinem Label verkaufen.

 Ich hoffe die feuern den Idioten, der da mit der Axt in den Wald zog um 
blind um sich zuschlagen.

Aber das Gute daran, man kann daraus lernen sich möglichst nicht in 
derartige Abhängigkeit zu begeben. Dummerweise kann man nicht alles 
selber machen. Das heiß aber nicht das man es nicht versuchen kann. Und 
wenn man das dann kann, dann braucht man nur mehr die flexible HW nicht 
aber dreiste Idioten.

Als Ergebnis bekommt jetzt nach dem Chip auch der Treiber einen Clone 
mit oder ohne Stempel. Der den Hirnpfurz gerade an den Absender zurück 
adressiert. Mal sehen wie Lange M$ die Dödelschlacht in seinem 
Marktsegment/Revier duldet(e)?

Denn so ist es ein pubertärer Jungbulle kloppt auf ein freches 
Kleinkind, das ihm die Legos streitig macht und der Platzhirsch bekommt 
deshalb von seiner Lieblingskuh, der Mutter des Frechdachses auf die 
Nase. Jetzt ratet mal wer die Nächste fängt. ;)

Namaste

von Soul E. (Gast)


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Marc Vesely schrieb:

>  Aha.
>  Ich lasse mir jetzt in mein Auto ein Fake Bremsverstärker, Sensor oder
>  sonstwas einbauen, es wird von der Steuereinheit als solches erkannt
>  und zerstört. Ich knalle bei Notbremsung mit 180 gegen die Leitplanke,
>  ich und mein Fahrzeug werden danach zusammenverschrottet.

Der Vergleich hinkt etwas.

Es wird von der Steuereinheit als solches erkannt, und danach lässt sich 
der Motor nicht mehr starten. Oder man kann nur noch für maximal 100 km 
mit maximal 63 km/h fahren.

Das ist Stand der Technik für Steuergeräte und nennt sich 
"Komponentenschutz". Bei Bremsbelägen etc ist man noch nicht soweit, das 
wird im Zeitalter von NFC und RFID aber kommen.

von Jan B. (do9jhb)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

ich hab mal ein Archiv erstellt um die FTDI-Chips zu "unbricken":

1. Archiv entpacken
2. rechten Mausklick auf ftdibus.inf und dann Klick auf installieren. 
Evtl. muss die Erzwingung der Treibersignatur deaktiviert werden.
3. bei ftdiport.inf genauso verfahren
4. unbrick.bat ausführen

Nun sollte euer Chip wieder funktionieren :)

Bei Problemen meldet euch einfach.

Gruß
Jan

von Georg W. (gaestle)


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Läubi .. schrieb:
> Und kannst du beweisen das sie es tun? Kann ja auch ein
> "Programmierfehler" sein, oder eine Protokollerweiterung mit der der
> vorgeblich kompatible "zufällig" nicht klar kommt.

Das wäre dann aber ein sehr großer Zufall. Dass just zum selben 
Zeitpunkt auch die EULA geändert wurde macht diese These noch 
unwahrscheinlicher. "Use of the Software as a driver for, or 
installation of the Software onto, a component that is not a Genuine 
FTDI Component, including without limitation counterfeit components, MAY 
IRRETRIEVABLY DAMAGE THAT COMPONENT" Und just dies bekommt die Mehrheit 
der PC-Anwender nicht einmal zu sehen, Microsoft sprach mal von über 
95%, die Updates automatisch im Hintergrund laufen lassen.

Den nächsten Hinweis liefern sie selbst auch noch in ihrem Conterfeit 
statement: "FTDI Chip is committed to taking appropriate measures to 
protect our customers from the adverse impacts caused by counterfeiting 
of FTDI Chip
devices. Many of these devices resemble FTDI Chip markings which may 
lead
the customer to believe they are genuine. FTDI Chip has established a 
proactive and global process aimed at detecting and deterring such 
counterfeit activity. In order to protect our customers from acquiring 
counterfeit FTDI Chip devices, we strongly advise the purchase of 
products directly from FTDI Chip or one of our authorised distributors."

Unter Würdigung der Gesamtumstände komme ich zu dem Schluss dass FTDI 
hier wissentlich und vorsätzlich handelt. Falls dieser Fall vor Gericht 
käme würde die Beweislast wahrscheinlich bei FTDI liegen.


Was sie hier leisten ist nicht akzeptabel, sie tragen ihre 
Auseinandersetzung auf dem Rücken von Händlern, Weiterverarbeitern und 
letztlich den Endkunden aus. Für den ist sein Gerät kaputt und sein 
Lieferant der verantwortliche (womöglich sieht er sich noch Vorwürfen in 
Richtung geplante Obsoleszenz o.Ä. ausgesetzt). Ich habe auch schon 
Adapterkabel (fernöstlicher Herkunft, bei Bürklin gekauft) verbaut, was 
da in jedem Einzelfall drin steckt ist mir auch unbekannt. Die Sau mit 
gefälschten oder verfälschten Bauteilen haben wir hier auch schon 
mehrfach durchs Dorf getrieben, einfach bei bestimmten (hochpreisigen) 
Händlern einzukaufen reicht nicht aus, Farnell soll beispielsweise auch 
betroffen sein. Solche Dinge sind selbst schon in der Luftfahrt 
geschehen, trotz ihrer weitreichenden Anstrengungen solche Umtriebe zu 
verhindern.

Ich werde jedenfalls nach einer Alternative für meine Produkte sehen und 
diese Klitsche anschreiben, mit einem Vorlieferanten, der nach eigenem 
Gutdünken fremder Leute Eigentum de facto unbrauchbar macht will ich 
nichts zu tun haben! Im günstigsten Fall ist das ein Reputationsverlust 
für mich, im ungünstigsten müsste ich eine mehrtägige Reise unternehmen 
und mein Kunde hat einen Produktionsausfall. Und ohne vorher diesen 
Faden gelesen zu haben würde ich dann womöglich noch lange im Nebel 
herum stochern müssen.

Akzeptabel wäre einzig und alleine eine Meldung der Art "Ihre soeben 
angesteckte Hardware ist mit unserem Treiber nicht kompatibel, wenden 
sie sich an deren Hersteller oder Händler."

von Holm T. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> Du kaufst beim USB Konsortium nur das Recht das USB Logo zu tragen als
>> Voraussetzung bei den Big Playern unter zu kommen, mehr nicht.
>
> Das stimmt nicht ganz.  Du bezahlst USD 2000 „Bearbeitungsgebühr“
> dafür, dass dir eine VID verpasst wird (sofern du nicht selbst
> Mitglied im USB-IF werden willst, mit Jahresbeitrag).  Diese VID
> darfst du ausdrücklich nur selbst für deine Geräte benutzen.  Selbst
> deren (kostenpflichtige) Weitergabe haben sie ja beispielsweise VOTI
> untersagt.
>
> Unter welchen Umständen jemand die Nutzung seiner VID (mit einer
> bestimmten PID) in fremden Geräten gestattet, darf derjenige (sofern
> die USB-IF es toleriert, siehe VOTI …) dann jedoch schon selbst
> bestimmen.
>
> Allerdings erlangt derjenige kein Eigentum an der VID, sondern nur ein
> Nutzungsrecht.
>
> p.s.: Die USD 2000 haben noch nichts damit zu tun, dass du deshalb
> das USB-Logo benutzen darfst.

Naja, das wäre doch ein Geschäftsmodell, wir Beide ziehen hier das Selbe 
auf, mit einem BSU Logo und einem Zehntel der Kosten für die Kunden.
Wir werden dann zwar nicht stink reich, aber für die Miete reicht es.

:-)

Man erhält von den Brüdern für die Kohle als Gegenleistung praktisch 
Nichts.

Gruß,

Holm

von Hans H. (loetkolben)


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Wenn ich bei FTDI arbeiten würde hätte ich eine 
Challenge-Response-Autorisierung für die Treiber eingeführt, damit 
Nachbauer keine Chance haben den FTDI-Treiber "mitzunutzen".

Das ist doch deren eigentliches Problem:
Die Hardware ist so gut analysierbar daß Clones mit dem Original-Treiber 
funktioniert haben.

Vielleicht muß aber auch das xyz-Konsortium ein Machtwort sprechen und 
einen standardisierten Chip zur Umsetzung USB/Serial per ISO durchboxen.
Den Treiber dafür kann ja dann Microsoft schreiben ;-)

von Alexander F. (alexf91)


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Ich habe übrigens ein Gerät gefunden, in dem ein gefälschter Chip 
verbaut ist.
Es handelt sich dabei um Clones vom Sark100 Antennenanalysator, häufig 
als MINI60 auf eBay und Alibaba etc. zu finden.

Da ich diesen Thread und auch den Beitrag auf Hackaday nicht gekannt 
habe, war die Fehlersuche relativ schwierig. Vor allem, weil auf der 
Platine von allen ICs die Beschriftung abgekratzt wurde.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Die Aktion von FTDI adressiert in ihren unmittelbaren Folgen zunächst
> nur (4). Die anderen sind nur mittelbar betroffen. Wäre indes die Frage,
> ob (4) sowohl rechtlich wie moralisch gesehen überhaupt der richtige
> Adressat der Aktion ist.

Man schlägt den Sack und meint den Esel...

> In den AGB, die tief im System versteckt sind und die nie jemand zu
> Gesicht bekommt, geschweige denn zustimmen muss. Soweit mir bekannt sind
> solche AGB regelmässig unwirksam.

Die AGB gelten nur zwischen Vertragspartnern. Der Endkunde hat mit dem 
Lieferanten der verbauten Chips keinen Vertrag und deshalb kann ihm das 
alles ziemlich egal sein.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Alexander F. schrieb:
> Es handelt sich dabei um Clones vom Sark100 Antennenanalysator, häufig
> als MINI60 auf eBay und Alibaba etc. zu finden.

Irgendwie passend, oder?

Interessante Bastelaufgabe: Man nehme ein beliebiges Gerät mit 
nichtrivialer Anzahl ICs und Leistungstransistoren drin und versucht, es 
ausschliesslich aus nachempfunden oder gefälschten Bauteilen 
nachzubauen. Und wenns nicht funktioniert ruft man den Support des 
Originals an. ;-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Hans H. schrieb:
> Wenn ich bei FTDI arbeiten würde hätte ich eine
> Challenge-Response-Autorisierung für die Treiber eingeführt,

Nachher ist man meisten klüger.

von (prx) A. K. (prx)


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Alexander F. schrieb:
> Vor allem, weil auf der
> Platine von allen ICs die Beschriftung abgekratzt wurde.

Die haben verständlicherweise Angst davor, dass ihre grosse Leistung 
beim reverse engineering des Originals anderen beim kopieren der Kopie 
helfen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Kennt jemand diesen Adapter? Ist der in Ordnung?
http://www.conrad.de/ce/de/product/971791/USB-20-Adapter-1x-D-SUB-Stecker-9pol-1x-USB-20-Stecker-A-Schwarz?ref=list
Laut Händler enthält er einen FT232RL. Auffallend
ist, dass keine Bezeichnung aufgedruckt ist.

von Holm T. (Gast)


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Hans H. schrieb:
> Wenn ich bei FTDI arbeiten würde hätte ich eine
> Challenge-Response-Autorisierung für die Treiber eingeführt, damit
> Nachbauer keine Chance haben den FTDI-Treiber "mitzunutzen".
>
> Das ist doch deren eigentliches Problem:
> Die Hardware ist so gut analysierbar daß Clones mit dem Original-Treiber
> funktioniert haben.
>
> Vielleicht muß aber auch das xyz-Konsortium ein Machtwort sprechen und
> einen standardisierten Chip zur Umsetzung USB/Serial per ISO durchboxen.
> Den Treiber dafür kann ja dann Microsoft schreiben ;-)

...um Gottes Willen wo kämen wir denn da hin wenn einfach Alles mit 
Jedem funktionieren würde...und die Clone würden auch funktionieren das 
geht gar nicht, wegen der Shareholder Value...


Bei der Gelegenheit kann mir auch mal Jemand erklären wieso eigentlich 
die seriellen aus den Computern verschwunden sind, wer wollte das?

Wie war das eigentlich; Wer wollte unbedingt die Globalisierung? Siemens 
wegen dem Transrapid oder der Klempner nebenan oder wer war das 
verflucht nochmal? Okok, bei Zigaretten und Benzin ist der markt 
plötzlich nicht mehr so global und auch nicht so frei und so 
intereuropäisch binnen..

Wie wäre es mit kleinen abgeschotteten Märkten die die lokale Klientel 
bedienen und entsprechenden Zöllen? Soll ja mal funktioniert haben..



Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Hans H. schrieb:
> Vielleicht muß aber auch das xyz-Konsortium ein Machtwort sprechen und
> einen standardisierten Chip zur Umsetzung USB/Serial per ISO durchboxen.

Die werden eher ein Zertifizierungprotokoll für die Hardware 
vorschreiben, ähnlich wie ein heutiges UEFI-BIOS den Bootloader 
kontrolliert. Aber nicht (nur) wegen Fakes, sondern weil es dann 
deutlich schwieriger ist, mit gehackten Sticks per Tastaturemulation 
Trojaner einzupflanzen.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Ich habe auf meinen FreeBSD noch nie einen solchen Trojaner gehabt, 
sicher ist das OS kaputt....

:-)

Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ich habe auf meinen FreeBSD noch nie einen solchen Trojaner gehabt,
> sicher ist das OS kaputt....

Obacht. Der Trick dieser Sticks besteht darin, sich u.A. als Tastatur 
auszugeben. Das dürfte in Linux und BSD genauso funktionieren wie in 
Windows.

Wenn du in Linux oder BSD einmal in der Konsole sudo für eine Weile 
passwordfrei geschaltet hast, dann kann der nach Herzenslust loslegen. 
Und hat es dann sogar leichter als in Windows.

Ein weiterer Trick, der nur in diesen Systemen funktioniert, ist eine 
serielle Terminalemulation im Stick - womit wir wieder OT wären. Wenn 
diese Systeme automatisch ein serielles Terminal per USB zulassen, dann 
kann der seelenruhig über Tage, Wochen und Monate nach Passwörtern 
suchen, ohne dass du irgendwas davon merkst.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Josef G. schrieb:
> Laut Händler enthält er einen FT232RL. Auffallend
> ist, dass keine Bezeichnung aufgedruckt ist.

Ich hab zwei äußerlich Ähnliche von delock: 
http://www.reichelt.de/USB-Konverter/DELOCK-61460/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=6105&ARTICLE=78847&SEARCH=delock%20usb%20seriell&OFFSET=500&WKID=0&;

Da steht die richtige VID und PID im Gerätemanager drin. Aber das muss 
ja nichts heissen.

Die EAN ist anders, aber Du weisst auch nicht, ob Du bei Conrad genau 
den bekommst, ja nachdem was grad in der Kiste ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm Thaler schrieb:
> Da steht die richtige VID und PID im Gerätemanager drin. Aber das muss
> ja nichts heissen.

Sicher bist du nur bei Schnittstellen, die gebrandet sind. Die also 
nicht die VID von FTDI verwenden und daher auch gebrandete Treiber 
mitbringen. Da kriegst du dann andere Probleme, beispielsweise keine 
Treiber fürs neue Betriebssystem.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Da kriegst du dann andere Probleme, beispielsweise keine
> Treiber fürs neue Betriebssystem.

Naja, was ich mit FTDI-Treibern schon für Spass hatte. Das geht los, 
sobald mehr als ein FTDI-Chip den PC sieht.

Da bringt der Opto-USB-Isolator von ELV eine andere Treiberversion mit 
als der USB-seriell-Wandler von Reichelt. Plötzlich geht nix mehr. Der 
Treiber wird installiert, aber es geht nix. Bis man mal auf die Idee 
kommt, doch mal den anderen Treiber zu installieren.

COM-Ports werden lustig umnummeriert. Irgendwann waren wir dann mal bei 
COM11... Damit sind einige Terminalprogramme schon überfordert.

Dann grätscht so ein Teil von Pollin dazwischen, was sich als FTDI 
ausgibt, aber wahrscheinlich keines wahr. Zwei neue Wandler von 
Reichelt, die liefen auch schon: Plötzlich will Windows die neu 
installieren, findet aber ums Verrecken die Installationsdateien auf der 
CD nicht.

Und was man von automatischen Updates hat, sieht man ja.

Bei den Teilen von Delock kann ich übrigens nicht sehen, ob da ein 
original FTDI drin ist. Das muss ich Delock glauben. Da gehe ich mal 
davon aus, dass Delock mehr Qualität ist als irgendwelcher Pollinramsch, 
wo nichtmal die Handshakeleitungen mit bedient werden.

Andererseits, wenn ich die Bilder der verschiedenen Adapter ansehe, die 
sehen alle irgendwie aus wie meine Delock. Die kommen wahrscheinlich 
auch aus der gleichen chinesischen Fabrik. Und, wie soll ich jetzt 
nachprüfen, ob da ein echter FTDI drin ist?

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Andererseits, wenn ich die Bilder der verschiedenen Adapter ansehe,

Wenn man nach dem Aussehen gehen darf: Da gibt
es auch ein Markenprodukt, das so aussieht:
http://www.digitus.info/de/produkte/archiv/usb-seriell-adapter-usb-20-da-70146-1/

von (prx) A. K. (prx)


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Timm Thaler schrieb:
> COM-Ports werden lustig umnummeriert. Irgendwann waren wir dann mal bei
> COM11... Damit sind einige Terminalprogramme schon überfordert.

Kenne den Spass. Die Leichen kann man aber auch wieder löschen. Sowas 
passiert besonders dann gerne, wenn der USB-Chip keine Seriennummer hat 
und Windows in jedem USB-Slot eine andere Portnummer vergibt.

> Und, wie soll ich jetzt
> nachprüfen, ob da ein echter FTDI drin ist?

Ganz einfach. Nur kaufen, wenn FTDI dransteht. Und dann mit dem neuesten 
FTDI-Treiber testen. Wenn es dann noch funktioniert, dann ist er echt. 
Andernfalls geht das Teil an den Lieferanten zurück, dort steht ja 
ausdrücklich FTDI dabei.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Darisus listet jetzt den CY7C65213 in SSOP28 und QFN32 für rd. 2 
Euronen.
Nein ich bin nicht verwandt oder verschwägert..aber ich kaufe gerne da.


>Obacht. Der Trick dieser Sticks besteht darin, sich u.A. als Tastatur
>auszugeben. Das dürfte in Linux und BSD genauso funktionieren wie in
>Windows.
>
>Wenn du in Linux oder BSD einmal in der Konsole sudo für eine Weile
>passwordfrei geschaltet hast, dann kann der nach Herzenslust loslegen.
>Und hat es dann sogar leichter als in Windows.


Das würde füsigalischen Zugang zum Rechner erfordern, ist Fremden hier 
eher nicht gegeben :-)


Gruß,

Holm

von Soul E. (Gast)


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Josef G. schrieb:

> Kennt jemand diesen Adapter? Ist der in Ordnung?
> 
http://www.conrad.de/ce/de/product/971791/USB-20-Adapter-1x-D-SUB-Stecker-9pol-1x-USB-20-Stecker-A-Schwarz?ref=list

Probier es aus. Am besten mit dem 2.12er Treiber. Wenn das Ding danach 
kaputt ist, hast Du 24 Monate Zeit, dem Händler seinen Schrott um die 
Ohren zu hauen.

von Thomas S. (doschi_)


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soul eye schrieb:
> Josef G. schrieb:
>
>> Kennt jemand diesen Adapter? Ist der in Ordnung?
>>
> 
http://www.conrad.de/ce/de/product/971791/USB-20-Adapter-1x-D-SUB-Stecker-9pol-1x-USB-20-Stecker-A-Schwarz?ref=list
>
> Probier es aus. Am besten mit dem 2.12er Treiber. Wenn das Ding danach
> kaputt ist, hast Du 24 Monate Zeit, dem Händler seinen Schrott um die
> Ohren zu hauen.

oder mit diesem Python-Script von 'marcan' prüfen und ggf. 
"immunisieren":
http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/msg537012/#msg537012

"So I'm dumb and the clone detector tool that I linked before relied on 
a patched libftdi (which I hacked up when this saga started and then 
forgot about...)
So instead I rewrote it to use libusb and made it a lot more useful. Now 
it can:
- Tell you if you have a clone chip
- Fix bricked clones (by undoing exactly what the FTDI driver did, 
restoring the PID to 6001 but also reverting the value at 0x3e - this 
might fix string data corruption if your strings area was full when the 
FTDI driver did its dirty work, or if user data was in use)
  NEW: immunize clone chips against the evil driver by deliberately 
breaking the EEPROM checksum. This reverts all settings to defaults (and 
loses the serial number), but if those work for you, then FTDI's driver 
will not brick your device and will happily work with it. You can also 
revert this change.
https://mrcn.st/t/ftdi_clone_tool.py
Tested on both real devices (where it refuses to do anything) and on 
clones (where all of the above works; I tested it against FTDI's driver 
too)."

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Danke für die Vorschläge, soweit sie an mich gerichtet sind, aber die
übersteigen meine Fähigkeiten. Hätte ja sein können, dass jemand eine
fertige Antwort auf meine Frage parat hat. Bisher funktioniert bei mir
alles unter Linux, und ich will ohne Not keine Experimente machen.

Kleine Ergänzung noch zu diesem Beitrag von Tim Thaler
Beitrag "Re: FTDI zerstört Fake Chips durch Windows-Update"
Mir ist aufgefallen, dass weder der Händler zusichert, dass es
sich um einen FTDI-Chip handelt, noch steht es im Datenblatt.

von Joachim B. (jar)


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Josef G. schrieb:
> Mir ist aufgefallen, dass weder der Händler zusichert, dass es
> sich um einen FTDI-Chip handelt, noch steht es im Datenblatt.

eben

als ich die chinesischen Arduino Nano bestellte dachte ich nicht im 
Traum an CH340 Treiber, wunderte mich nur das es keine gab, war aber 
dann für mich noch leicht lösbar, andere "Anfänger" könnten da natürlich 
überfordert sein.

Wenn Arduino nano v3 dransteht muss kein FTDI drin sein

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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schade, nach den oben verlinkten Bildern verwendet Digitus jetzt ein 
verpreßtes Gehäuse und einen FT232BM. Die älteren Adapter konnte man 
öffnen und ihnen 2 LED und einen 5V-Ausgang spendieren. Das war 
praktisch für kleine Basteleien mit geringer Stromaufnahme.

von Soul E. (Gast)


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Thomas Sch. schrieb:

>> Probier es aus. Am besten mit dem 2.12er Treiber. Wenn das Ding danach
>> kaputt ist, hast Du 24 Monate Zeit, dem Händler seinen Schrott um die
>> Ohren zu hauen.
>
> oder mit diesem Python-Script von 'marcan' prüfen und ggf.
> "immunisieren":

Warum immunisieren? Damit würdest Du eine fehlerhafte Ware selbst 
reparieren und das Risiko für eventuell in der Zukunft auftretende 
Probleme auf Dich nehmen. Mach von Deinem Recht auf Gewährleistung 
Gebrauch und lass Dir fehlerfreie Ware liefern.

Egal ob mit oder ohne FTDI-Chip -- Du hast Anspruch auf ein Produkt, 
dass mit dem dafür vorgesehenen Treiber einwandfrei zusammenarbeitet. 
Auch nach vom Hersteller desselben vorgesehenen Updates.

von (prx) A. K. (prx)


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soul eye schrieb:
> Egal ob mit oder ohne FTDI-Chip -- Du hast Anspruch auf ein Produkt,
> dass mit dem dafür vorgesehenen Treiber einwandfrei zusammenarbeitet.

Korrekt. Du hast einen Anspruch darauf, dass das Produkt mit dem 
mitgelieferten oder beim Verkäufer per Download zur Verfügung gestellten 
Treiber einwandfrei arbeitet. Das ist nämlich der dafür vorgesehene 
Treiber.

Wenn du selbst definierst, welchen Treiber du verwenden willst, dann 
musst du auch selbst dafür Sorge tragen, dass die Hardware passt. Wenn 
du den 2.12er von FTDI einzusetzen gedenkst, der Verkäufer FTDI aber 
nicht explizit ranschreibt, dann muss das nicht passen.

Wenn der Inhalt ein solcher Fake-FTDI ist und in den Angaben des 
Verkäufers nirgends von FTDI die Rede ist, dann wird die Sache deutlich 
komplizierter.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Holm Tiffe schrieb:
> Bei der Gelegenheit kann mir auch mal Jemand erklären wieso eigentlich
> die seriellen aus den Computern verschwunden sind, wer wollte das?

Intel. Ersetzt etliche verschiedene spezifische Schnittstellen durch 
universelle platzsparendere Stöpsel. Davor waren das hauptsächlich V.24 
für Modem, PS/2 für Tastatur und Maus, Centronics für Drucker und SCSI 
für Scanner. Apple wollte für Firewire zuviel Mäuse, also gabs was 
Neues.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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soul eye schrieb:
> Mach von Deinem Recht auf Gewährleistung
> Gebrauch und lass Dir fehlerfreie Ware liefern.

Ja ne, ist klar. Ist auch so einfach, wenn der 2000 Eur Videoprojektor 
mit USB-Schnittstelle, vor 3 Jahren gekauft, plötzlich nicht mehr 
steuerbar ist.

Leute, es geht hier nicht nur um 3 Eur RS232 Adapter von Ebay...

von Soul E. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

>> Mach von Deinem Recht auf Gewährleistung
>> Gebrauch und lass Dir fehlerfreie Ware liefern.
>
> Ja ne, ist klar. Ist auch so einfach, wenn der 2000 Eur Videoprojektor
> mit USB-Schnittstelle, vor 3 Jahren gekauft, plötzlich nicht mehr
> steuerbar ist.

Es geht hier nicht um irgendwelche Videoprojektoren, sondern um dieses 
Produkt der Firma Conrad Elektronik: 
http://www.conrad.de/ce/de/product/971791/USB-20-Adapter-1x-D-SUB-Stecker-9pol-1x-USB-20-Stecker-A-Schwarz?ref=list

Genau danach hatte Josef gefragt -- ob ein Kauf desselben heutzutage 
noch zu empfehlen sei.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm Thaler schrieb:
> Ja ne, ist klar. Ist auch so einfach, wenn der 2000 Eur Videoprojektor
> mit USB-Schnittstelle, vor 3 Jahren gekauft, plötzlich nicht mehr
> steuerbar ist.

Prinzipielle Vorgehensweise:
- Inhalt vom EEPROM sichern.
- Inhalt mit dem FTDI-Verfahren ändern.
- Inhalt kontrollieren.
- Fake: Sicherung zurückschreiben.
Es sollte möglich sein, Teile des EEPROMs zu nutzen, die weniger invasiv 
als die VID/PID Daten sind. Vieleicht liesse sich das oben aufgeführte 
Tool dazu entsprechend umbauen.

Oder warten, bis FTDI etwas dazu an die Hand gibt. Werden sie nun 
voraussichtlich tun. Vielleicht kennen die auch einen rein passiven Weg 
zur Unterscheidung.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (doschi_)


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A. K. schrieb:
> Timm Thaler schrieb:
>> Ja ne, ist klar. Ist auch so einfach, wenn der 2000 Eur Videoprojektor
>> mit USB-Schnittstelle, vor 3 Jahren gekauft, plötzlich nicht mehr
>> steuerbar ist.
>
> Prinzipielle Vorgehensweise:
> - Inhalt vom EEPROM sichern.
> - Inhalt mit dem FTDI-Verfahren ändern.
> - Inhalt kontrollieren.
> - Fake: Sicherung zurückschreiben.
> Es sollte möglich sein, Teile des EEPROMs zu nutzen, die weniger invasiv
> als die VID/PID Daten sind. Vieleicht liesse sich das oben aufgeführte
> Tool dazu entsprechend umbauen.

So weit ich das verstanden habe, macht das Script von 
http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/msg537012/#msg537012 
das in dieser Form, siehe https://mrcn.st/t/ftdi_clone_tool.py .

Einfach mal lesen, dann dürfte auch die Aufregung wegen versehentlicher 
Erwähnung des Wortes "Immunisierung" überflüssig sein.
Just my 2 cents

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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soul eye schrieb:
> Es geht hier nicht um irgendwelche Videoprojektoren, sondern um dieses
> Produkt der Firma Conrad Elektronik:
> 
http://www.conrad.de/ce/de/product/971791/USB-20-Adapter-1x-D-SUB-Stecker-9pol-1x-USB-20-Stecker-A-Schwarz?ref=list
>
> Genau danach hatte Josef gefragt -- ob ein Kauf desselben heutzutage
> noch zu empfehlen sei

Da Conrad explizit 'FTDI' in die Artikelbeschreibung schreibt, wird das 
wohl ein Original FTDI sein - wenn nicht, haben sie die Brille auf.
Interessant wäre eben ein Tool, welches zumindest zerstörungsfrei 
zwischen Fake und Original unterscheidet, ohne das externe EEPROMs das 
Ergebnis beeinflussen. Es wäre nett von FTDI, so ein Tool anzubieten, 
denn ihnen gelingt es ja anscheinend auch, diese Unterscheidung zu 
treffen.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Josef G. schrieb:
> Kleine Ergänzung noch zu diesem Beitrag von Tim Thaler
> Beitrag "Re: FTDI zerstört Fake Chips durch Windows-Update"
> Mir ist aufgefallen, dass weder der Händler zusichert, dass es
> sich um einen FTDI-Chip handelt, noch steht es im Datenblatt.

War missverständlich, siehe nachfolgende Beiträge. Die Aussage
> Mir ist aufgefallen, dass weder der Händler zusichert, dass es
> sich um einen FTDI-Chip handelt, noch steht es im Datenblatt.
gilt nicht für meinen Adapter von Conrad, sondern für den
von Timm Thaler verlinkten Adapter.

von Timm T. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Es wäre nett von FTDI, so ein Tool anzubieten,
> denn ihnen gelingt es ja anscheinend auch, diese Unterscheidung zu
> treffen.

Nö, die unterscheiden da aktiv nichts. Die schreiben einfach zwei Byte 
in die Adresse der PID und ein Byte zum Ausgleich der Checksum. Bei den 
"Fakes" ist dann die PID im Eimer, die FTDIs machen nichts, weil die 
32bit-Zugriff erwarten.

Was mir noch unklar ist: Was passiert bei FTDIs mit externem Eeprom, wie 
dem ELV Teil, was ziemlich sicher einen originalen FTDI drauf hat.

Nein, ich werde das nicht ausprobieren. Ich hab auch keine Lust, für 
FTDI die Forschungsabteilung zu spielen. Es gibt keine neuen Treiber, 
fertig.

Es besteht halt die Gefahr, sich durch ein neues Gerät mit FTDI einen 
neuen Treiber einzufangen, der dann alte Geräte (z.B. Datenlogger, 
Messgeräte... mit USB-Anschluss) abschießt. Die Gefahr wird reduziert, 
indem einfach keine Geräte mehr mit explizit FTDI Chip gekauft werden.

von Thomas S. (doschi_)


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Matthias Sch. schrieb:
> Es wäre nett von FTDI, so ein Tool anzubieten,
> denn ihnen gelingt es ja anscheinend auch, diese Unterscheidung zu
> treffen.

.. in dem sie schreibend auf das EEPROM zugreifen, im Wissen, dass die 
Clones das ausführen, und ihre eigenen Chips nicht.
Der erste Ansatz von FTDI ist definitiv nicht zerstörungsfrei.


Für mich ist die Sinnhaftigkeit der Aktion von FDTI, die von Microsoft 
unterstützt wurde! - neben der rechtlichen Fragwürdigkeit der mehr oder 
weniger absichtlichen Unbrauchbarmachung - insbesondere deswegen sehr 
fraglich, da ausschliesslich die Endkunden betroffen sind. Viele dieser 
Endkunden werden nicht unbedingt Foren wie diese besuchen, die 
Massenmedien werden nicht darüber berichten, was bringt das?  Wie Uhu 
schon schrieb, man meint den Esel, und schlägt den Sack.

Die Hersteller und Händler der fragwürdigen Waren sind erst mal nicht 
betroffen. In welchem Umfang nun durch eigene Recherchen, Reparatruren, 
Umtausch etc. diese in die Pflicht genommen werden, weiss ich nicht. 
Aber geschädigt sind alle Kunden!

Es handelt sich zum Teil auch um preiswerte Produkte, bei den die 
Endkunden ggf. auch nur Ersatz besorgen, nicht wissend, ob sie wieder 
Clones bekommen, oder was es damit überhaupt auf sich hat.

Da keinerlei Meldungen von FTDI oder Microsoft ausgegeben werden, sind 
die Endkunden im unklaren darüber, was die Ursachen sind, und warum ihr 
im guten Glauben gekauftest Produkt nun nicht mehr tut, was es bisher 
getan hat.

FTDI geht hier m.E. einen sehr bequemen (und auch gefährlichen) Weg, die 
Clone-Hersteller außer Gefecht zu setzen. Ob sie andere Wege bereits 
beschritten haben, und mit welchem Erfolg, ist mir nicht bekannt.
Ich persönlich traue FTDI auch nicht wirklich zu, nun einen Weg zu 
finden, der die Ziele so erreicht, dass ihr Ruf wieder hergestellt wird.
Dazu haben sie sich beim ersten Versuch zu dumm angestellt.

von Timm T. (Gast)


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Josef G. schrieb:
> gilt nicht für meinen Adapter von Conrad, sondern für den
> von Timm Thaler verlinkten Adapter.

Dazu muss ich sagen, dass ich genau diese habe:

http://www.reichelt.de/USB-Konverter/DELOCK-61425/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=6105&ARTICLE=121151&OFFSET=500&WKID=0&;

Auf den ersten Blick ist der einzige Unterschied das zusätzliche Kabel 
(und damit eine andere Art-Nr und EAN).

Auf den zweiten Blick steht tatsächlich bei "meinen" "Chipsatz: FTDI", 
bei dem anderen nichts.

Auf den dritten Blick steht aber bei beiden nichts von FTDI in den 
verlinkten Produktdatenblättern.

Auf den vierten Blick ist aber bei dem anderen der verlinkte Win-Treiber 
ein FTDI-Treiber von 2009. Daraus würde ich erstmal schließen, dass dann 
auch ein FTDI-Chip drin ist.

Und da soll mir mal jemand kommen mit: Selber schuld, wenn Du nicht 
original FTDI kaufst.

von Jan B. (do9jhb)


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Thomas Sch. schrieb:
> Für mich ist die Sinnhaftigkeit der Aktion von FDTI, die von Microsoft
> unterstützt wurde! - neben der rechtlichen Fragwürdigkeit der mehr oder
> weniger absichtlichen Unbrauchbarmachung - insbesondere deswegen sehr
> fraglich

Hast du ein Beleg dafür das Microsoft bei der Zerstörung der Chips 
wissentlich mitgeholfen hat? Ich denke nämlich, MS wird die ihnen 
übermittelte Treiber einfach in Windows Update stellen. Das Testen der 
Treiber ist Aufgabe von FTDI und nicht von Microsoft.

Wenn du ein Beweis gegen meine Theorie hast, dann lasse ich mich gerne 
vom Gegenteil überzeugen :)

von Moritz A. (moritz_a)


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Jan B. schrieb:
> Hast du ein Beleg dafür das Microsoft bei der Zerstörung der Chips
> wissentlich mitgeholfen hat? Ich denke nämlich, MS wird die ihnen
> übermittelte Treiber einfach in Windows Update stellen.

Es gibt sogar Hinweise dafür, dass es MS unangenehm ist, was da passiert 
ist, wenn auch sehr diplomatisch ausgedrückt:

http://www.theregister.co.uk/2014/10/24/ftdi_bricking_driver_response/
"On Wednesday FTDI removed two driver versions from Windows Update," a 
Microsoft spokesperson told El Reg. "Our engineering team is engaging 
with FTDI to prevent these problems with their future driver updates via 
Windows Update."

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (doschi_)


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Den Beweis hätte ich gerne. Die meisten von uns dürften allerdings keine 
Gelegenheit haben, diesen Beweis zu ermitteln.
Deine Einschätzung dürfte zutreffen, dass Microsoft "nur" der Lieferant 
ist, und von FTDI hier für das Update genutzt wurde.

Immerhin hat anscheinend Microsoft bei FTDI auf die Rücknahme des 
Treiber-Update hingewirkt.

(Edit: Beitrag hat sich mit dem von Moritz zeitlich und inhaltlich 
überschnitten.)

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Thomas Sch. schrieb:
> Für mich ist die Sinnhaftigkeit der Aktion von FDTI, die von Microsoft
> unterstützt wurde! - neben der rechtlichen Fragwürdigkeit der mehr oder
> weniger absichtlichen Unbrauchbarmachung - insbesondere deswegen sehr
> fraglich, da ausschliesslich die Endkunden betroffen sind.

Zuerst einmal:
Die Aktion von FTDI wurde NICHT von Microsoft unterstützt!
FTDI hat die "zerstörerrischen" Treiber OHNE Billigung von MS unter 
Missachtung der MS Vorgaben in den Update Stream eingespielt.

Wenn man zwischen den Zeilen lesen kann haben die dafür mittlerweile 
auch eine dicke Ohrfeige von MS kassiert, die Treiber sind auch gelöscht 
worden!

Timm Thaler schrieb:
> soul eye schrieb:
>> Mach von Deinem Recht auf Gewährleistung
>> Gebrauch und lass Dir fehlerfreie Ware liefern.
>
> Ja ne, ist klar. Ist auch so einfach, wenn der 2000 Eur Videoprojektor
> mit USB-Schnittstelle, vor 3 Jahren gekauft, plötzlich nicht mehr
> steuerbar ist.
>
> Leute, es geht hier nicht nur um 3 Eur RS232 Adapter von Ebay...

In dem Beitrag von "soul Eye" geht es zwar nur um den Fall eines 
billigen Adapterkabels von Conrad, aber irgendwie habe ich das starke 
Gefühl das für viele Teilnehmer hier der Horizont generell bei diesen 
LowCost Adaptern, möglicherweise noch im Eigenimport aus Fernost, endet.

Dazu muss ich folgendes sagen:
Für die Hersteller von "counterfeit" IC habe ich nicht die geringste 
Sympathie. Und auch mein Mitleid mit Bastlern die sich für 1/5 des 
Preises entsprechende IC aus China bestellt haben und wo jetzt ein wenig 
"Aufwand" nötig ist hält sich noch in Grenzen. (Zumal dieser Kundenkreis 
sogar am ehesten noch den Workaround nutzen kann und dann spter ohne 
großen Schaden etwas besser aufpasst)

Aber noch einmal: Angeblich geht es hier um eine Aktion gegen 
"Counterfeit" Produkte = Also Fälschungen.
Aber KEIN ERNSTZUNEHMENDER Massenproduzent kauft wissentlich Counterfeit 
IC ein. Denn deis führt immer zu unkalkulierbaren Risiken deren 
finanzielle Folgen jede mögliche Einsparung um ein vielfaches 
übersteigen.
(Nicht verwechseln; Counterfeit != funktionsgleicher Ersatztyp, wobei 
selbst dieser oft bis immer gemieden wird wenn von NoName!)

Wenn solche IC in die Produkte gelangen dürfte zu 99% bereits der 
HErsteller Opfer eines Betruges geworden sein.

Sicher kann man nun wie FTDI behaupten das jemand der immer nur von 
denen kauft dieses Risiko nicht hat. Aber das funktioniert nur dann wenn 
man

1.: Den ganzen Fertigungsprozess ausschließlich In-House hat wo man die 
volle Kontrolle über alles hat.
Sobald man auch nur einen Lohnfertiger dabei hat ist man nicht mehr 100% 
sicher, selbst man alles Material beistellt, da man ausser dessen 
Zusicherung keine Möglichkeit hat sicherzustellen das da nicht doch 
Material vertauscht wurde. (Vorsätzlich, wegen mangelnder Sorgfalt bei 
gleichen Bausteinen verschiedener Auftraggeber oder aber durch einen 
echt dummen Zufall)
Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich gering, erst recht bei einem 
Inländischen Fertiger, aber halt nicht null!

2.: Auch in Zeiten von Lieferengpässen grundsätzlich darauf verzichtet 
über andere Quellen einzukaufen. Also lieber einen -manchmal 
längerfristigen- Produktionsstopp verursacht als sich über einen Broker 
die dringend benötigten Bauteile zu beschaffen.

Sicher, beides ist machbar, geht aber an der Realität der heutigen 
Elektroniklandschaft in vielen Fällen weit vorbei.

Das Fatale ist nun, das sicher jeder "vernünftige" Massenhersteller 
schon einige Maßnahmen gegen gefälschte Bauteile in seinen Produkten 
ergreift.
Das geht von Prüfungen der Einzelbauteile die über nicht 110% 
zuverlässige Kanäle kommen auf Einhaltung der Spec. über intensive 
Untersuchung der Freigabemuster für die Massenfertigung bis zu 
regelmäßigen Stichproben in der Serie. (und das ist nur das 
"Mindestlevel")
Nun sind die hier angegriffenen Fälschungen aber bisher durch diese 
Prüfungen gekommen. Es war für den HErsteller also selbst bei genauerem 
Hinsehen im Fall eines Falles eben NICHT erkennbar das EIN TEIL seiner 
Produkte mit Fälschungen ausgestattet ist Dieser war also im guten 
Glauben das es sich ausschließlich um original FTDI Produkte handelt.

Und jetzt geht die Firma hin und sorgt mit einem Update dafür das diese 
gefälschten Produkte nicht nur mit allen neueren Treiberversionen nicht 
mehr funktionieren, sondern greift die gefälschten IC derart an das 
diese in einem für "Normalnutzer" absolut unbrauchbaren Zustand gebracht 
werden, faktisch für den 0815 Anwender also zerstört sind!

Damit werden dann nicht nur die Endnutzer von Geräten gegängelt die ja 
überhaupt keinen Einfluss darauf haben welche Bauteile der Produzent der 
gekauften Geräte verbaut hat, sondern vor allem auch diejenigen 
Hrsteller die bisher im guten Glauben waren nur Original-Produkte zu 
verwenden welche dann ein Jahr nachdem die Geräte durch alle Tests 
gegangen sind mal eben vielleicht 10% Ihrer Geräte des vorjahres (in den 
anderen 90% der JAhresfertigung sitzen ja originale) um die Ohren 
geschlagen bekommen.

Von den Endkunden deren Geräte schon Älter als zwei Jahre sind ganz zu 
schweigen.

Und das ganze natürlich bei IC die der "Fälscher" schon verkauft hat, wo 
er den Gewinn schon eingestrichen hat und wo das Kind schon in den 
Brunnen gefallen ist. Die "Opfer" werden also "doppelt bestraft"

Und das wo eine deutliche "Meldung von Inkompatiblitäten (ohne das Wort 
Fälschung!)" auch den gleichen Zweck gehabt hätte. Nämlich den 
Produzenten der ja die großen Mengen einkaufen soll darauf aufmerksam zu 
machen das er ein Problem in seiner Lieferkette hat.
Die Kunden hätten mit einem Treiberdowngrade die ja sowieso schon 
gekauften Fälschungen (in den viel teureren Geräten) mit dem zum 
Auslieferzeitpunkt garantierten Specs weiterbetreiben können, der 
HErsteller hätte ohne Gesichtsverlust und gr0ßem Vermögensschaden einen 
deutlichen Schuss vor dem Bug bekommen und wäre alleine schon im 
Hinblick auf Kompatiblität mit späteren Versionen genötigt worden die 
Bezugsquelle zu wechseln.

So aber ist es jetzt soweit gekommen das JEDER Massenhersteller dessen 
Lieferkette nicht zu 100% unter seiner vollen Kontrolle ist sich Fragen 
wird ob es weiterhin noch ein tragbares Risiko ist FTDI IC einzusetzen, 
wenn es davon Fälschungen gibt die zu einem gewissen Prozentanteil 
irgendwie unerkannt in den Produktionsprozess einfließen können, die 
heute alle Tests bestehen, aber in 1-2 JAhren von FTDI bewusst "gekillt" 
werden können (und gekillt werden).

Das Ergebniss dieser Betrachtung lautet für mich ganz klar "NEIN"!
Wenn es irgendeinen Ausweichtyp gibt, dann kommt bei zukünftigen Designs 
kein FTDI IC, egal welche Funktionalität, mehr in meine kommerziellen 
Designs. Das Risiko ist zu hoch!
(BTW: ICh habe alles abgesucht, aber KEINEN FTDI gefunden der mit 2.12 
die arbeit eingestellt hat,bin also als Bastler nicht betroffen.
In kommerziellen Designs habe ich den aktuell betroffenen IC sowieso 
NIEMALS verwendet, da habe ich immer CDC statt VCP verwendet. Aber wer 
weiß was da noch bei anderen funktionalitäten kommt)

Und das ich mit dieser Meinung nicht alleine dastehe hat man wohl bei 
FTDI nach dem das Thema hochkochte sehr sehr schnell gemerkt. Da haben 
wohl einige "Großkunden" sehr deutliche Worte verloren.
Denn wer zwischen den Zeilen Lesen kann merkt ganz schnell wie dem CEO 
hier der Arsch auf Grundeis geht:

> Though our intentions were honorable, we acknowledge that our recent
> driver update has caused concern amongst our genuine customer base.
> I assure you, we value our customers highly and do not in any way wish
> to cause distress to them.

> The recently release driver release has now been removed from Windows
> Update so that on-the-fly updating cannot occur. The driver is in the
> process of being updated and will be released next week.

Von:
http://www.ftdichipblog.com/

Aber ich denke es wird sehr lange dauern bis das mit dieser Aktion 
zerschlagene Porzellan wieder gekittet ist.
Vielleicht sogar zu lange für die Firma FTDI um das zu überstehen...
(Und alleine diese Unsicherheit wäre Grund genug in neuen Dsigns auf 
Spezial-IC von denen zu verzichten)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> http://www.ftdichipblog.com/

> Aber ich denke es wird sehr lange dauern bis das mit dieser Aktion
> zerschlagene Porzellan wieder gekittet ist.

Das ist doch nächste Woche wieder vergessen.
FTDI hat Besserung gelobt und wird das so wohl auch nicht noch mal 
machen.

Recht oder Unrecht (das muss eh ein Richter entscheiden) hin und her, 
entscheidend ist das Massenverhalten. Da schreien die am lautesten die 
das für "unmoralisch" halten. Das ist für mich pure Bigotterie, den 
meisten unterstelle ich das billigst einkaufen ihre "Triebfeder" ist.

Sicher gibt es einige die in Treu und Glauben (wobei treudoof wohl eher 
zutrifft) ihre Kabelchen für zwofuffzich erworben haben. Ihnen diese 
unter dem Arsch wegzuziehen ist sicher nicht die feine Art.

Aber das ist Schnee von gestern.

Mir hat FTDI übrigens mal 'n Messgerät gekillt. Mit irgendeinem 
Analysetool. War ich auch an rumtoben aber der Hersteller hat das nach 2 
Stunden auf die Reihe bekommen.

So what? Shit happens.

FTDI baut die besten USB/seriell Wandler die ich kenne. Mit Abstand, vor 
allem was das Langzeitverhalten betrifft, Warum soll ich darauf 
verzichten?   Wegen einem sozialen Griff ins Klo bei der Billigfraktion 
die am liebsten noch ihre Brötchen in China kaufen würde und sich dann 
wundert warum die Löhne hier so weit runtergehen das sogar die CDU 
Mindestlöhne fahren muss?


> So aber ist es jetzt soweit gekommen das JEDER Massenhersteller dessen
> Lieferkette nicht zu 100% unter seiner vollen Kontrolle ist sich Fragen
> wird ob es weiterhin noch ein tragbares Risiko ist FTDI IC einzusetzen,

Ist das nicht ein wenig dick aufgetragen? FTDI und allocation hab ich 
noch nie mitbekommen. Wenn du alle Clongefahren und die Reaktionen der 
Hersteller darauf ausschalten willst dann fang bessser bei Apple und 
Adobe an. Das sind die rücksichtslosesten Endkundenignoranten auf dem 
Markt.

Dann kommt Google mit seiner Chrome Sch.... die sich aus allen 
Richtungen ungefragt installiert. Ganz am Ende dann Nischenanbieter wie 
FTDI.

von Julian W. (julian-w) Benutzerseite


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Mal ne dumme Frage, wenn man nun ein teures Gerät (wie den oben 
erwähnten Video Beamer für 2000 Euro) gekauft hat und sich nun nach 3 
Jahren herausstellt, der Chip ist gefaket, hat man dann nich auch einen 
Anspruch auf "Nachbesserung"?

Klar die Gewährleistung ist abgelaufen aber der Mangel lag doch 
eindeutig schon seit Kauf vor und wurde auch eindeutig vom Hersteller 
begangen. Gibt es da keine rechtliche Regelung dass der Hersteller dann 
trotzdem nachbessern muss?

von Timm T. (Gast)


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Julian W. schrieb:
> Gibt es da keine rechtliche Regelung dass der Hersteller dann
> trotzdem nachbessern muss?

Der Hersteller kann sich einfach herausreden, dass der Treiber eben 
nicht kombatibel war, und Du den Treiber ja nicht hättest installieren 
müssen.

Carsten Sch. schrieb:
> Für die Hersteller von "counterfeit" IC habe ich nicht die geringste
> Sympathie.

Nun sind es ja offensichtlich keine Nachbauten der FTDI-Chips, sondern 
eigene Lösungen z.T auf µC Basis, die das gleiche Protokoll verwenden 
und den gleiche Treiber.

Technisch ist das eigentlich zu begrüßen. Nachdem FTDI sich verbreitet 
hat, und der Treiber mit Windows mitkommt, ist es angenehmer, wenn 
Geräte diesen Treiber verwenden, als wenn jeder Wandler seinen eigenen 
Treiber braucht. Größere Abdeckung von Betriebssystemen, besserer Update 
auf neuere Systeme. Das ist mir lieber als ein Haufen Treiber, die sich 
vielleicht noch gegenseitig beharken, bis nix mehr geht.

von Mac G. (macgyver0815)


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Gab es diese täuschend echt nachgemachten Chips denn vor 2 Jahren schon?

Schlecht ist das Verhalten von FTDI gleichermaßen für Endanwender und 
die Produkthersteller die drauf reingefallen sind. Was hier leicht 
passieren konnte, da diese "Fälschungen" sehr gut zu sein scheinen, sehr 
schwer zu erkennen.

Und es stimmt, viele lassen ihre Baugruppen von Auftragsfertigern 
produzieren und die übernehmen auch die Bauteilbeschaffung. Wenn der 
Auftragsfertiger in China sitzt, dann gehen die Mitarbeiter oft selbst 
auf den "Elektronikmarkt" in Shenzhen und kaufen da die Teile von einem 
der zahlreichen kleinen Händler ein. Also nicht von einem großen 
Distri...

http://dangerousprototypes.com/wp-content/media/2012/04/IMG_8602-W600.jpg


Sowas könnte aber auch mit anderen Chips genauso passieren. Wirklich 
sicher ist man da bei keinem Hersteller wenn es um etwas beliebtere 
Chips geht.


FTDI hat ja auch selbst schon seit ca. 2 Jahren(?) etwas günstigere 
Chips im Portfolio - der FT232R ist ja schon recht alt. So einen FT231X 
kostet bei manchen Distris nur etwa halb soviel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Technisch ist das eigentlich zu begrüßen. Nachdem FTDI sich verbreitet
> hat, und der Treiber mit Windows mitkommt, ist es angenehmer, wenn
> Geräte diesen Treiber verwenden, als wenn jeder Wandler seinen eigenen
> Treiber braucht.

Dafür hätte es ein USB-Seriell-Wandler mit stinknormaler
CDC-Implementierung auch getan.  Dafür hat sogar Windows von Haus
aus Unterstützung dabei (glaub' ich mich jedenfalls zu erinnern), und
alle anderen sowieso.

von Erwin M. (nobodyy)


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Hier gibt es eine Einschätzung von Juristen, die bestätigen, was die 
meisten schon vermuteten: 
http://www.golem.de/news/ftdi-treiber-darf-keine-geraete-deaktivieren-1410-110161.html

* Nach deutschem Recht darf ein Treiber Hardware nicht vorsätzlich 
schädigen, auch durch einen entsprechenden Lizenzvertrag kann sich ein 
Hersteller nicht dieses Recht ausbedingen - insbesondere nicht wenn ihm 
dieser nicht angzeigt wird, z. B. bei automatischen Updates.

* Auch durch Abnicken von Nutzungsbedingungen durch den Benutzer kann 
die schädigende Klausel nicht wirksam werden, weil sie eine 
überraschende Klausel ist und damit unwirksam, siehe § 305c BGB.

* Als Notwehr seitens FTDI gegenüber den Nachahmern kann man die 
Schädigung, zweifellos Computersabotage, nicht bezeichnen.

* Betroffene haben einen Schadensersatzsanspruch gegenüber FTDI.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Holm T. (Gast)


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Ja Winne  das war zu erwarten weil die Gründe dafür alle nachvollziehbar 
und logisch sind.

Ich frage mich nur dabei 2 Dinge:

Wie kann es sein, das die Geschäftsführung bei FTDI auf einen derart 
idiotischen Trichter kommt das Problem mit den Fakes durch vorsätzliche 
Sachbeschädigung und Computersabotage beheben zu wollen?
So saublöd kann man doch wohl gar nicht sein?

Zweitens und hier wird es für mich interessanter:

In wie fern ist es tragbar, das kritische Systeme überall in der 
Wirtschaft und bei Behörden mittels einer Software betrieben werden, die 
es  Dritten (oder Vierten) ermöglicht Funktionen gegen den Willen der 
Anwender auf den Rechnern auszuführen und dabei die Hardware zu 
beschädigen oder zu zerstören?

Microsoft hat Funktionen integriert von denen kein Mensch weiß was sie 
außer der Anzeige eines schwanzwedelnden Hundes alles so noch können, 
wohin Informationen fließen und wer alles Einfluß auf diese 
Informationen und neuerdings auch auf die Maschinen der Anwender hat.
Es kann doch bei der ständigen Updatemanie überhaupt Keiner mehr einen 
Zusammenhang der Softwareupdates zu Änderungen auf dem Rechner 
nachvollziehen, das wäre ein Fulltimejob für mehrere Leute.

Wenn ich mir die Geschichte von Microsoft so ansehe weiß ich Eines sehr 
genau: Vertrauen in diesen Konzern wäre völliger Quatsch.
Ich weiß auch noch Etwas: Monokulturen sind immer ungesund und 
gefährlich.


Gruß,

Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Holm Tiffe schrieb:
> In wie fern ist es tragbar, das kritische Systeme überall in der
> Wirtschaft und bei Behörden mittels einer Software betrieben werden, die
> es  Dritten (oder Vierten) ermöglicht Funktionen gegen den Willen der
> Anwender auf den Rechnern auszuführen und dabei die Hardware zu
> beschädigen oder zu zerstören?

Eine Parallelentwicklung sicherer Systeme für kritische Infrastruktur 
ist krass unwirtschaftlich und bliebe meilenweit hinter der gängigen als 
unkritisch betrachteten Technik zurück.

Zudem: Welche Systeme sind eigentlich kritisch? Nur die Systeme 
beispielsweise im Krankenhaus (die ja tatsächlich anderen Regeln 
unterliegen)?

In einem grösseren Bild betrachtet sind diese Systeme möglicherweise 
weniger kritisch als beispielsweise die Summe der Logistiksysteme in der 
gesamten Warenversorgung. Denn wenn die grossflächig und für längere 
Zeit versagen, dann wird es in unserer westlichen Gesellschaft verdammt 
schwierig, eine Nahrungsversorgung dauerhaft aufrechtzuerhalten. Dagegen 
sind dann ein paar Tote im Krankenhaus harmlos.

Und jetzt muss man sich bloss mal vorstellen, diese Systeme würden alle 
fein säuerlich mit eingeschaltetem Autoupdate arbeiten. Und hätten, aus 
welchem Grund auch immer, für wesentliche angeschlossene Geräte FTDIs 
drin, beispielsweise Codescanner. Und dann kommt der Update... Da 
brauchen wir keine "bösen russischen oder chinesischen Hacker" um uns 
lahm zu legen, das schaffen wir auch selber.

-

Und USB, um zum Thema des Threads zurück zu kommen? Geniale Sache, aber 
für wen eigentlich? Kommt zwar von Intel, aber hätte glatt von der 
Virenmafia finanziert sein können, in freundlicher Kooperation mit der 
NSA. Wenn man das mit Microsofts Intelligenz paart, jedes Medium auf 
Ausführbares abzusuchen, weils doch so bequem ist, wenn das Medium sein 
Programm gleich mitliefert.

Als Tastaturen noch PS/2 Stecker hatten kam kaum jemand auf die Idee, da 
einen Massenspeicher dran zu stecken. Heute schon. Aber wenn dieser 
vermeintliche Massenspeicher nun wiederum keiner ist, sondern eine 
klammheimliche Tastatur? Ein Drucker an Centronics kommt nie auf die 
Idee, dem Rechner ganz etwas anderes unterzuschieben. Ob man sich da 
beim USB-Drucker so sicher sein kann, also dass das wirklich nur ein 
Drucker ist?

Tja, die Welt ist viel effizienter geworden. Aber auch fragiler.

: Bearbeitet durch User
von Erwin M. (nobodyy)


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A. K. schrieb:

> Und jetzt muss man sich bloss mal vorstellen, diese Systeme würden alle
> fein säuerlich mit eingeschaltetem Autoupdate arbeiten. Und hätten, aus
> welchem Grund auch immer, für wesentliche angeschlossene Geräte FTDIs
> drin, beispielsweise Codescanner. Und dann kommt der Update... Da
> brauchen wir keine "bösen russischen oder chinesischen Hacker" um uns
> lahm zu legen, das schaffen wir auch selber.

Ja, in einigen großen Firmen wie Siemens Healthcare werden daher die 
Updates erstmal getestet bevor sie verwendet werden dürfen.
Auch Microsoft bringt immer mal wieder Updates die dann zurückgezogen 
werden.
Ich warte daher erstmal mindestens eine Woche bevor ich update und 
Geräte die nicht am Netz hängen werden normalerweise nie upgedatet.
Das Motto "Never Change a running system" gilt schließlich immer noch. 
Ich habe schon Updates gesehen die schiefgingen, so dass danach zum 
Backup gegriffen werden musste, bzw. wo der BIOS-Chip zum Hersteller 
eingeschickt werden musste und das sollte man sich sparen.

Daneben muss man mal die Updates kritisch hinterfragen, also fragen a) 
wieso erst jetzt und b) wieso nicht schon in der ersten Version, denn 
meist ist ein Update nur die Verschleierung das es nur ein Bugfix für 
halbfertig ausgeliefertes ist, zu dem die Kunden als Beta-Tester 
mißbraucht wurden. Dazu gibt es nicht wenig gut dokumentierte Fälle, 
beispielsweise Software von Mikrosoft, wo es hieß "Die ist ok, die läßt 
sich doch kompilieren und das reicht".
Gerade bei einem Treiber ist ein Update doch höchst fraglich, denn so 
einem USB-UART-Adapter wächst mit der Zeit nichts neues, er bekommt 
keinen Nachwuchs und auch sonst gibt es keine Veränderung und somit 
braucht man da keine Updates - außer für Bugfixes, für Murks im nur 
halbfertig ausgelieferten Treiber und dazu zählen auch Features, die 
anfänglich weggelassen wurden, aber bei der Auslieferung der ersten 
Version meist sowohl möglich als auch schon geplant waren.

: Bearbeitet durch User
von Alex W. (a20q90)


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Gibt es eigendlich ein Programm von FTDI (oder anderen) die erkennen ob 
ein Chip gefakted ist? Ich würde gerne eine Platine die ich hier habe 
testen, und möchte dazu nicht den "Brick-Treiber" installieren.

von Robert L. (lrlr)


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>Wie kann es sein, das die Geschäftsführung bei FTDI

gibts dafür hinweise?
oder war es nur ein "scherz" von ein (paar) Programmierern, dessen 
auswirkung sie unterschätzt haben..

von Uhu U. (uhu)


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Robert L. schrieb:
> oder war es nur ein "scherz" von ein (paar) Programmierern, dessen
> auswirkung sie unterschätzt haben..

Kann ich mir als alter SW-Entwickler schlecht vorstellen - wenn sowas 
irgend ein kleiner Bimbo ohne Autorisierung von oben macht, dann ist er 
seinen Job los und kann den Schaden in Raten bis zum St. Nimmerleinstag 
abstottern.

von Erwin M. (nobodyy)


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Alex W. schrieb:
> Gibt es eigendlich ein Programm von FTDI (oder anderen) die erkennen ob
> ein Chip gefakted ist?

Klar, einfach mal den zerstörerischen Treiber installieren und sehen was 
passiert, nach dem Motto "lass dich überraschen".

: Bearbeitet durch User
von René K. (cyprius)


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Hier noch das passende Fan-Shirt.

von Johannes K. (johngun) Benutzerseite


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Hier wird öfter von billiger Chinaware gesprochen. China ist doch heute 
das Mekka der Elektronikindustrie. Sicherlich wird viel nachgebaut ohne 
dafür Lizenzgebühren an den Entwickler zu bezahlen. Is ja klar das auch 
der Hersteller Kohle will.
Aber solch rüde Methoden halte ich dem Endkunden gegenüber für unfähr.
Ich habe FTDI aus dem Programm genommen und biete in kürze den CP210X.
Für den Arduniobastler reicht der.

Für Selbstlöter hab ich auch noch was, funzt prima. Nur einige 
Arduinofreaks werden das wieder nicht vertsehen weils kein Original ist.
http://www.recursion.jp/avrcdc/cdc-232.html

von Erwin M. (nobodyy)


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Johannes Krumm schrieb:
> ... Sicherlich wird viel nachgebaut ohne
> dafür Lizenzgebühren an den Entwickler zu bezahlen.

Ja, aber es geht ja gerade nicht um Nachbauten, denn sonst wären die 
gleich dem Original. Es geht um (für den Treiber) klar erkennbare Fakes.


> Aber solch rüde Methoden halte ich dem Endkunden gegenüber für unfähr.

Ja, Computersabotage muss nicht sein. FTDI würde schon genug nerven wenn 
bei jedem Windows-Start ein Popup käme das die Fakes meldet (Nagware).
Sowas wie "Der USB-RS232-Adapter 01:02:03 stammt nicht von FTDI, die 
Verwendung mit dem installierten FTDI-Treiber ist experimentell. Diese 
Meldung wurde ihnen von Krombacher präsentiert.".

: Bearbeitet durch User
von Toby B. (craveen)


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Nun ich hatte heute auch noch nach 1 Jahr noch die Freude und eine Menge 
Kopfzerbrechen an dem Vorgehn von FTDI. Früher habe ich beruflich mehr 
mit Microchip Programierung zu tun aber für daheim dachte ich versuchs 
mal mit Atmels und als Einstig über Arduino (Arduino Pro Mini). Nun 
Arduino Board besstellt + USB-Serierell Konverter ok der kam mir für 3 € 
recht günstig  vor. Aber Naja ist ja für Schüler yC Einsteiger ect. also 
dachte ich mir nicht viel dabei.

Treiber installiert Arduino IDE konfiguriert bla und blub eben. Auch 
noch schnell das Hello World (LED blinken Programm) funktioniert auch 
noch prima. Das war dann für den ersten Tag genug Arbeit. Rechner aus.

Nächsten Tag Rechner an. Keine Verbindung mehr zum Board ect. über die 
Arduino IDE, Hardware Check OK, Als nächstes Gerätemanager Treiber sind 
noch da aber intressanterweise steht trozdem das er im Gerätemannager 
unter (Rechtsklick->) Eigenschaften Treiberdetails und Version hat im 
Gerätestatus im Gerätemanager "Für dieses Gerät sind keine Treiber 
installiert."

So nun kommt aber erst der spannende Part.
-> Gerät deaktivieren/entfernen geht nicht -> Geräte Manger hängt sich 
auf
-> Treiber lassen sich nicht löschen/ändern -> Geräte Manager häng sich 
auf
-> FTDI Konverter abziehn bringt auch nichts er bleibt im Gerätemanager

(Was im Übrigen wie ich nach Internetrecherche herausgefunden habe 
geschickterweise die Countermethoden verhindert um Fake Chips noch zum 
laufen zu bekommen)

Wenn ich aber nun den Rechner runterfahre dann hängt sich mein ganzer 
Rechner auf und bleibt im Abmelde-Bildschirm hängen. Geht nur über Reset 
wieder.

Solange ich den FTDI Konverter nicht in meinen PC gesteckt habe ist auch 
alles IO aber sobald ich den FTDI Konverter wieder an meinen PC 
anschließe geht das ganze Spiel wieder los.

Als erstes mal habe ich 3 Stunden lang FTDI verflucht was für Dreck sie 
herstellen. Bis ich nach länger Suche im Internet rausgefunden habe das 
FTDI bewusst versucht billig Chips über die Treiber unbrauchbar zu 
machen.

Meine Vermutung ich bin wohl eben an so einen Chip + Treiber geraten und 
er wurde Treiber induziert gekillt. Bei mir eben noch mit witzigen 
Kollateraleffekten.

Nun OK was kann ich jetzt als Endverbraucher dazu das ich einen Fake 
Chip habe ? Erstens mal ich wusste es wirklich nicht als ich ihn gekauft 
hatte. Ich habe bei meine Kauf nur einen USB Seriell Adapter für Arduino 
pro Mini bestellt (das da ein FTDI drin ist wusste ich zu dem Zeitpunkt 
nicht mal).

Das ich aber dann erstmal 6 Stunden lang wie der Ochs vorm Berg stand 
fand ich weit weniger schön. Mir stundenlang Kopfzerbrechen bereitet hat 
und doch nicht zu verachten investierten Zeitaufwand (ca 6 Std) der 
Fehlersuche.

Aber das sich mein ganzes Betriebsystem deswegen aufhängt ist Frechheit 
hoch drei. Sorry FTDI das ist ein NOGO.

Ich hoffe natürlich das Man aus meiner Erfahrung profitiert.(Falls 
jemand auf ein ähnliches Problem stößt. )

Der neu USB seriell Konverter den ich nun brauche wird jedenfall keinen 
FTDI mehr enthalten. Das ich einen funktionierenden Konverter erhalte 
und stundenlangen Aufwand habe kann ich am besten sicherstellen in dem 
ich nix mehr kaufe das einen FTDI enhält. Ich brauch als Endkunde in 
erster Linie eine funktionierenden USB Seriell Konverter nicht mehr und 
nicht weniger. Schnell einfach wenig Zeitaufwand. Fake-Chips hin oder 
her, wie dämlich kann man sein sich seine eigen Marke kaputt zu machen. 
Auch auf den Clonen steht als Marke FTDI. Wenn der nicht geht dann fällt 
das in erster Instanz auf FTDI zurück. (Wie es mir die ersten 3 Stunden 
geangen ist). Nur wer wirklich etwas tiefer gräbt und mehr Zeit 
investiert findet möglicherweise heraus Warum der Chip  plöztzlich nicht 
mehr geht. Nur 90% kommen garnicht soweit speziel wenn es sich wie beim 
Arduino um Schüler und Elektronikeinsteiger handelt. Die lernen aber 
Eins FTDI -> geht nicht immer. Andere Konverter gehn. Was werden sie 
wohl wenn sie mal beruflich mit Elektronik zu tun haben verbauen ?

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Toby B. schrieb:
> Arduino Board besstellt + USB-Serierell Konverter ok der kam mir für 3 €
> recht günstig  vor

Versuche es doch mal mit der Kombination die dafür vorgesehen ist.

USB-Nano-V3.0 Arduino
(ATmega328, 16MHz, 5V, CH340G USB-UART-Konverter):
Preis: 2,07 Euro (incl. Versand)
http://www.ebay.de/itm/181880014216

Treiber:
http://www.arduined.eu/ch340g-converter-windows-7-driver-download/
http://kiguino.moos.io/2014/12/31/how-to-use-arduino-nano-mini-pro-with-CH340G-on-mac-osx-yosemite.html
Beitrag "Arduino CH340G UNO mit ATMEGA328P-TQFP32 China Board Informationen"

von Timm T. (Gast)


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Toby B. schrieb:
> Wenn ich aber nun den Rechner runterfahre dann hängt sich mein ganzer
> Rechner auf und bleibt im Abmelde-Bildschirm hängen. Geht nur über Reset
> wieder.

Interessant wäre jetzt noch die Info, welches Windows Du verwendest.

von F. F. (foldi)


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Tatsächlich wäre die Version wichtig.
Ich dachte FTDI hätte die Treiber zurück gezogen?

Wenn FTDI den Chip nur umbenannt hätte und die Fakes ganz langsam 
gemacht hätte, so wäre das sicher immer noch keine gute Lösung gewesen, 
aber die Leute hätten sicher zum neuen, schnelleren Chip gegriffen.

von (prx) A. K. (prx)


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F. F. schrieb:
> Wenn FTDI den Chip nur umbenannt hätte und die Fakes ganz langsam
> gemacht hätte, so wäre das sicher immer noch keine gute Lösung gewesen,

Worauf man tagelang nach der Ursache des mysteriösen Fehlverhaltens 
eines sporadisch nicht mehr sauber funktionierenden Systems gesucht 
hätte. Dann schon lieber ganz tot, da weiss man wenigstens, woran man 
ist.

> aber die Leute hätten sicher zum neuen, schnelleren Chip gegriffen.

Aber totsicher nie wieder einen von FTDI.

von (prx) A. K. (prx)


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F. F. schrieb:
> Ich dachte FTDI hätte die Treiber zurück gezogen?

Ist seither schon einige Zeit ins Land gegangen. Vielleicht haben sie 
sich zwischenzeitlich eine neue Schikane überlegt, mit der man auch 
unschuldige Anwender noch effektiver quälen kann als ursprünglich?

: Bearbeitet durch User
von Johannes K. (johngun) Benutzerseite


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Meine Antwort auf FTDI.
Die Schaltung und Software hab ich im Internet gefunden.

Ansonsten gibt es ja noch den CP2104

von Mike J. (linuxmint_user)


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Johannes K. schrieb:
> Die Schaltung und Software hab ich im Internet gefunden.

Du meinst das CDC-Projekt.
http://www.recursion.jp/prose/avrcdc/cdc-232.html

Ich habe für die einfache Datenübertragung privat ganz gerne V-USB 
genutzt und die ATXmega mit USB sind ganz gut und recht günstig 
geworden, daher nutze ich jetzt eher die neueren Chips.

von Christian N. (mugen2013)


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Eine Frage, ist es überhaupt möglich einen FTDI Modul mit dem originalen 
Chip zu finden?  FTDI Module in diversen Ebay (Aliexpress) kosten so um 
4-6€. Von der Preis her sollte es um die originale handeln,  aber das 
sind eben Chinesen)

von René K. (cyprius)


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Christian N. schrieb:
> Eine Frage, ist es überhaupt möglich einen FTDI Modul mit dem originalen
> Chip zu finden?  FTDI Module in diversen Ebay (Aliexpress) kosten so um
> 4-6€. Von der Preis her sollte es um die originale handeln,  aber das
> sind eben Chinesen)

Muss es denn unbedingt FTDI sein? Ich habe nach dem Fiasko eine Ladung 
CP2102 bestellt und seitdem nicht mehr zurückgeblickt. Ein selbst 
entworfenes, komplett bestücktes Board mit isoliertem USB/UART kostet da 
weniger als der FTDI-Chip alleine. Und es funktioniert einfach.

von Timm T. (Gast)


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René K. schrieb:
> Muss es denn unbedingt FTDI sein? Ich habe nach dem Fiasko eine Ladung
> CP2102 bestellt und seitdem nicht mehr zurückgeblickt.

Wenn Du das selbst entwickelst, hast Du da Einfluß drauf. Wenn ich für 
ältere Geräte USB-seriell-Wandler bestelle, und nicht mal die 
billigsten, weiß ich nicht was da drin ist. Das kann mitunter ein halbes 
Jahr später schon wieder anders sein. Da steht mit viel Glück dann 
"FTDI-kombatibel" drauf.

Und wenn ich dann 200km fahre, weil der Kunde ein Windows-Update gemacht 
hat und völlig verzweifelt fragt, wieso die Maschine plötzlich nicht 
mehr will, ist das nicht lustig.

von F. F. (foldi)


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Timm T. schrieb:
> Und wenn ich dann 200km fahre, weil der Kunde ein Windows-Update gemacht
> hat und völlig verzweifelt fragt, wieso die Maschine plötzlich nicht
> mehr will, ist das nicht lustig.

Wieso nicht?
Du kennst den Fehler schon vorher, kannst das schnell und einfach 
"reparieren" und kannst das dem Kunden alles fein berechnen.
Besser kann man doch gar keinen Umsatz machen.

von Timm T. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Du kennst den Fehler schon vorher, kannst das schnell und einfach
> "reparieren" und kannst das dem Kunden alles fein berechnen.

Und da meine Kunden kommunale Auftraggeber sind, bezahlst Du das mit 
Deinen Steuern.

Bei solcher Denkweise muß man sich nicht wundern, wenn Projekte wie BER 
gegen die Wand gefahren werden.

von (prx) A. K. (prx)


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F. F. schrieb:
> Du kennst den Fehler schon vorher, kannst das schnell und einfach
> "reparieren" und kannst das dem Kunden alles fein berechnen.
> Besser kann man doch gar keinen Umsatz machen.

Nur dass der Kunde anschliessend vielleicht keine Lust hat, für etwas zu 
zahlen, das nicht in seiner Verantwortung liegt. Weil du ihm den Chip 
als Teil einer Gesamtlösung verkauft und in grob fahrlässiger Weise ein 
gefälschtes Bauteil eingesetzt hast (so stehts dann jedenfalls in der 
Klageschrift). Und er dir deshalb die Kosten des Produktionsausfalls in 
Rechnung stellt.

Klar, auch das gibt Umsatz. Für Anwälte.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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A. K. schrieb:
> Klar, auch das gibt Umsatz. Für Anwälte.

Also wenn hier etwas bei der Heizung defekt ist, der Typ dort eine 
Stunde lang rumwurschtelt, irgend ein Teil tauscht (nicht mal gegen ein 
neues Teil, sondern ein gebrauchtes) und dir dann sagt dass du 273,83 
Euro dafür zahlen musst, dann machst du das einfach da du ja keine 
Ahnung hast.

Solche Menschen sagen sich dass sie nichts verdienen wenn sie immer die 
Wahrheit sagen.

Sowas habe ich auch schon bei einer Waschmaschinenreparatur bemerkt.

Der Typ hätte einfach nur das Lager wechseln müssen, aber er hat das 
Bedienteil auch mit getaucht.
Das Bedienteil hatte gar nichts mit dem Problem zu tun, die 
Waschmaschine hat wirklich nur eine Unwucht aufgrund des verschlissenen 
Lagers festgestellt und den Schleudervorgang abgebrochen.

Hier wieder die gleiche Geschichte ... das "neue" Bedienteil war um ein 
vieles älter als unser Bedienteil.
Bei unserem Bedienteil waren die Testen schön fest, das Plastik weiß und 
sie hatten einen guten, harten Druckpunkt.

Das ausgewechselte Bedienteil war vergilbt, die Tasten locker und haben 
sich nicht gut drücken lassen.

Der Typ hat aber ein neues Bedienteil berechnet und unser "altes" 
mitgenommen ohne zu fragen.
Meine Mutter ist der Ansicht dass alles richtig gelaufen ist, aber sie 
hat auch absolut keine Ahnung von der Technik.

Es ist leider Fakt dass Handwerker öfters bescheißen wenn sie können.
Um nicht beschissen zu werden braucht man also Hintergrundwissen und 
muss die ganze Zeit daneben stehen.
Wenn man keine Zeit dafür hat bekommt man eben eine Geschichte zu hören 
was dort alles gemacht werden musste.

von (prx) A. K. (prx)


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Und wenn es nicht deine private Heizung ist, sondern tagesaktuelle 
Produktion einer Grossbäckerei oder Zeitung? Mit Leuten. denen du 
vielleicht keinen Bären aufbinden kannst?

von Sni T. (sniti)


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von (prx) A. K. (prx)


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Ist nicht ganz so neu, flog schon Jul 10, 2015 auf: 
https://forum.arduino.cc/index.php?topic=270175.msg2310682#msg2310682

von M. S. (martin_der_bastler) Benutzerseite


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Sni T. schrieb:
> Neue Treiberversion;
> http://www.eevblog.com/forum/microcontrollers/ftdi-gate-2-0/

Wenn das, was ich denke bei kurzem drüberfliegen herauslesen habe zu 
können, stimmt nämlich dass das neue Treiberupdate dafür sorgt, dass
bei nachgemachten Chips wahllos irgendwelche Garbage Daten über die
Leitungen gepusht werden, dann kann ich mir nur an den Kopf greifen.

Bis jetzt war für mich FTDI ein Unternehmen, das man eher meiden soll,
eben auch durch den Blödsinn mit der Brickfunktion. Unabhängig davon,
dass, wenn ich einen USB-UART braeuchte, sowieso einen SiLabs nehmen
würde und ich solches Kleinzeug auch nur aus vertrauenswürdigen Quellen
kaufen würde. Unabhängig davon, dass "Counterfeit parts" nicht
vertretbar sind, weil sie Innovation hemmen, etc., all das geschenkt!

Aber falls sich das erhärten sollte, dass die jetzt mutwillig bei den
Nachbauten "irgendwelchen random Shit" über die Leitung jagen, dann
kommt FTDI bei mir von "eher meiden" auf die Liste "um jeden Preis zu
vermeiden", und ich denke damit bin ich nicht der Einzige.

Überspitzt gesagt: Die sind anscheinend völlig merkbefreit. Wenn ich
FDTI-Aktien hätte, dann würde ich die jetzt jedenfalls abstoßen.
Aber wahrscheinlich merken die das von FTDI erst dann, wenn der
erste Airbus abstürzt, ein Tanker an's Riff gefahren ist, ein U-Boot
seine Wasserstoff-Missiles rausgespritzt hat und irgendwelche
Herz-Lungen-Maschinen im Takt von Hardstyle-Techno-Drums arbeiten.

Gratulation, FTDI, nix gelernt! Danke für den kleinen USB-UART-Wandler
Stick, den ich mal unaufgefordert gratis per Post bekommen habe.
War lustig, mit dem ein paar LEDs blinken lassen zu haben. Aber kaufen
werd' ich niemals mehr was bei euch, denn anscheinend die Leute in
eurer Software-Abteilung irgendwelche testosterontriefenden Jungs,
die wohl besser bei irgendwelchen Blackwater-Todesschwadronen aufgehoben 
sind, als in der Entwicklung. Euer Verhalten ist inakzeptabel, again!

MdB

von (prx) A. K. (prx)


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M. S. schrieb:
> bei nachgemachten Chips wahllos irgendwelche Garbage Daten über die
> Leitungen gepusht werden, dann kann ich mir nur an den Kopf greifen.

Nix Garbage. Immer schön der Reihe nach "NON GENUINE DEVICE FOUND!".

Dürfte mit Rollback vom Treiber behoben sein, will ich mal hoffen.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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Wie ich heute Mittag bei Twitter gelesen habe, wurde David L. Jones von 
FTDI geblockt und darf ihnen nicht mehr followen.
OMG, was für ein Kindergarten!

von Sni T. (sniti)


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A. K. schrieb:
> Ist nicht ganz so neu, flog schon Jul 10, 2015 auf:
> https://forum.arduino.cc/index.php?topic=270175.msg2310682#msg2310682

Stimmt, ich bin erst heute über einen Artikel (von gestern) darauf 
aufmerksam geworden, der hatte sich auf das ee-Forum bezogen. Bei Wiki 
findet man auch schon früher etwas dazu.

Verstehen tu ich das Ganze von Seiten FTDI aber nicht. Einfach die 
Arbeit des Treibers einzustellen wäre doch nicht zu schwer, dazu vll 
irgendeine Rückmeldung an's System. Ich habe jetzt keine Ahnung, wie 
detailliert das mit Fehlercodes möglich ist, aber laut dem Forum sind 
wohl einige Fehlernachrichtenstrings bzgl. gefälschten Chips im Treiber 
vorhanden.

Da würde es sicher bei den meisten Leuten noch Sympathie bzw Verständnis 
geben. Stattdessen die nächste "tolle" Idee von FTDI.

von M. S. (martin_der_bastler) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Ist nicht ganz so neu, flog schon Jul 10, 2015 auf:
> https://forum.arduino.cc/index.php?topic=270175.msg2310682#msg2310682
A. K. schrieb:
> Nix Garbage. Immer schön der Reihe nach "NON GENUINE DEVICE FOUND!".

Hmm, danke für den Hinweis, nach weiterer Lektüre des eev-Blog-Threads
scheint es wohl so zu sein, dass hier alte Kamellen aufgekocht werden.
War mir nicht bekannt. Trotzdem finde ich dieses Verhaten ungeheuerlich!

> Dürfte mit Rollback vom Treiber behoben sein, will ich mal hoffen.

Hilft jetzt auch nix mehr. "Unbedingt zu vermeiden" bleibt bei mir. :)

LG, MdB

von Uhu U. (uhu)


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Auf diese Geschichte aufzulaufen ist natürlich höchst ärgerlich für den 
Betroffenen.

Aber: welche Alternativen hat FTDI dagegen vorzugehen, dass die Fälscher 
sich auf den Originaltreiber verlassen?

1. Nichtstun
   ist die schlechteste Lösung, denn damit machen sie sich selbst
   überflüssig.
2. Den Treiber als Pestizid ausbauen
   ist ärgerlich, wenn man davon betroffen wird und nichts dafür kann,
   schadet FTDI aber höchstens indirekt.

Je länger ich darüber nachdenke, desto sinnvoller scheint mir die 
Alternative 2:

- Die Anzahl derer, die sich von FTDI abwenden mal deren Umsatzvolumen
  bei FTDI geht im Rauschen unter
- Diejenigen Kunden mit relevantem Umsatz bei FTDI werden durch die
  Aktion weder behindert, noch geschädigt - sie machen weiter wie
  gehabt mit den Originalteilen.
- Unbedarfte Endnutzer werden verunsichert und müssen auf die eine oder
  andere Weise Geld investieren, um das Problem zu umschiffen.
  Er ist natürlich stinksauer und wird letztlich - im Sinne von FTDI -
  Stimmung gegen die Fälscher machen.
- Microsoft hat einen wirklichen Image-Schaden davon

Es spricht also alles für die Verunsicherungstaktik, die FTDI 
eingeschlagen hat...

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Nix Garbage. Immer schön der Reihe nach "NON GENUINE DEVICE FOUND!".
>
> Dürfte mit Rollback vom Treiber behoben sein, will ich mal hoffen.

sehe ich nicht,

ich hatte mit dem Treiber 2.10 und 2.12 keinen Erfolg bei einigen, mit 
dem 2.08 geht wenigstens einer, aber alle Treiber zsammen beissen sich, 
da geht nix mehr, macht dadurch ein Haufen seriell Wandler die bei mir 
nicht mehr gehen, ich steige auch CH340/341 um, ist mir zu doof mit FTDI

von Sni T. (sniti)


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Im anderen Thread kannst du es nicht hinnehmen, dass man für 'nen Appel 
und 'nen Ei keine Originalteile erwarten kann, ohne Vorwarnung ist es ja 
schier unmöglich Fälschungen umgehen zu können.
Jetzt auf einmal hast du 100% Sicherheit beim Einkauf von Teilen und es 
ist in Ordnung, wenn die Geräte, die du deinen Kunden verkauft hast 
zerstört werden und dir die Leute die Bude einrennen?

Uhu U. schrieb:
> - Unbedarfte Endnutzer werden verunsichert und müssen auf die eine oder
>   andere Weise Geld investieren, um das Problem zu umschiffen.
>   Er ist natürlich stinksauer und wird letztlich - im Sinne von FTDI -
>   Stimmung gegen die Fälscher machen.

Gegen die Fälscher? Der Endverbraucher wird sicher keine Stimmung gegen 
irgendwelche Fälscher machen. Der hat weder den Namen FTDI in seinem 
Leben gehört, noch weiß er irgendetwas von Lieferketten und 
Bauteillogistik. Und dass der Verbraucher weiß wo der Fälscher sitzt 
wage ich sehr stark zu bezweifeln, wenn Fachleute ihre Probleme haben 
entsprechende Teile zu identifizieren.

Aber ja, den Verbraucher trifft es, zusammen mit dem Hersteller, der die 
Teile verbaut. Wenn du bei seriösen Distris einkaufst, hast du zwar eine 
>99% Chance auf "echte" Teile, 100% werden's aber auch da nie.

Uhu U. schrieb:
> - Die Anzahl derer, die sich von FTDI abwenden mal deren Umsatzvolumen
>   bei FTDI geht im Rauschen unter
> - Diejenigen Kunden mit relevantem Umsatz bei FTDI werden durch die
>   Aktion weder behindert, noch geschädigt - sie machen weiter wie
>   gehabt mit den Originalteilen.

Weißt du das? Ich würde kein Produkt entwickeln, bei dem Teile verwendet 
werden, wo der Hersteller solche Sachen verzapft.

Es gibt genau eine einzige Methode um sicherzugehen, dass man keine 
FTDI-Clones verbaut. Die ist schlicht nichts zu verbauen, das mit FTDI 
Logo kommt.

Für reines Seriell <-> USB gibt es genügend Alternativen von Herstellern 
wie Cypress, Microchip oder anderen, die solchen Blödsinn nicht nötig 
haben und meist noch billiger sind. Oder eben gleich ein µC mit USB 
Unterstützung.

von Uhu U. (uhu)


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Sni T. schrieb:
> Jetzt auf einmal hast du 100% Sicherheit beim Einkauf von Teilen und es
> ist in Ordnung, wenn die Geräte, die du deinen Kunden verkauft hast
> zerstört werden und dir die Leute die Bude einrennen?

Wo habe ich das behauptet? Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich das 
gut finde?
> Es gibt genau eine einzige Methode um sicherzugehen, dass man keine
> FTDI-Clones verbaut. Die ist schlicht nichts zu verbauen, das mit FTDI
> Logo kommt.

Warum das nicht funktioniert, hatte ich geschrieben... Maßgeblich aus 
Sicht von FTDI ist nicht die Lautstärke der Protestierenden, sondern 
ihre Anzahl multipliziert mit ihrem Umsatz bei FTDI. Die Großabnehmer 
stört das, was FTDI da auf dem Rücken der Endkunden macht, in keiner 
Weise.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Sni T. schrieb:
> Verstehen tu ich das Ganze von Seiten FTDI aber nicht. Einfach die
> Arbeit des Treibers einzustellen wäre doch nicht zu schwer, dazu vll
> irgendeine Rückmeldung an's System. Ich habe jetzt keine Ahnung, wie
> detailliert das mit Fehlercodes möglich ist, aber laut dem Forum sind
> wohl einige Fehlernachrichtenstrings bzgl. gefälschten Chips im Treiber
> vorhanden.

JA! Ich verstehe es auch nicht...
ISt zwar nicht ganz so dreist wie beim letzten Mal, da scheinabr ein 
einfaches Rollback die Funktion wieder herstellt...

Aber wieso so ein MIST?
Einfach eine Meldung auf dem Bildschirm ausgeben und keine Funktion mehr 
mit Treibern die nach dem Stichtag ausgeliefert wurden. So das die 
"Benutzer" der Nachbauten halt von allen Updates des Treibers 
ausgeschlossen sind.
Die sind auf die alten Versionen Festgenagelt. Irgendwann werden halt 
keine aktuellen Betriebsssysteme mehr unterstützt.

Das wäre für diejenigen die ganze Geräte gekauft haben ohne zu wissen 
das da eine Fälschung drinsitzt, ja die vielleicht noch nicht einmal 
wissen was ein USB-Seriell Wandler ist, geschweige denn jemals etwas von 
FTDI gehört haben gerade noch verkraftbar da der erreichte 
Funktionsstand ja erhalten bleibt.
Würde aber die Fälschungen praktisch ab sofort dennoch unbrauchbar 
machen.

Das bricken, und noch schlimmer, einfach bewusstes Fehlverhalten zu 
provozieren, trifft aber immer die Endkunden welche oft selbst nur 
Betrogen wurden. Der Fälscher hat sein Geld doch längst verdient...

Das sinnlose Datenschicken finde ich dabei noch perfider, da plötzlich 
fehlfunktionen auftrten können die für einen einfachen Anwender ohne 
tiefere Elektronikkentnisse vielleicht überhaupt nicht eingrenzbar sind!
Dadurch kommt es ja nicht einmal dazu das er den (vermutlich ebenfalls 
nur betrogenen) Gerätehersteller darauf in Regress nimmt...
>
> Da würde es sicher bei den meisten Leuten noch Sympathie bzw Verständnis
> geben. Stattdessen die nächste "tolle" Idee von FTDI.

Ja, das ab sofort die neuen Treiber keine Fakes mehr unterstützen wäre 
absolut nachvollziehbar und verständlich. Müssen diejenigen die Pech 
hatten halt damit leben das sie auf dem ihnen bis jetzt bekannten Stand 
festgesetzt sind. Aber diese Aktion sind einfach nur kindisch.

Aber Egal:
FTDI ist bei uns schon seit der letzten Aktion auf der Blacklist!

Und um das klarzustellen: Ich habe NICHT DIE GERINGSTE Sympatie für 
IC-Fälscher. Denen wünsche ich die Pest an den Hals wo es nur geht.
Da können die Strafen gar nicht hart genug ausfallen.

Nur: In den Zeiten wo kaum noch wirklich alle Arbeitsschritte In-House 
erledigt werden und es auch mal Bauteilknappheit gibt, da gibt es 
einfach keinen Weg wie sich ein Hersteller zu 100% davor schützen kann 
das Counterfeit IC in seine Produkte kommen.

Klar kann man das Risiko etwas minimieren: Sofern verfügbar kauft man 
MAterial für die Serienproduktion nur beim authorisierten Distributor 
oder direkt beim Hersteller. Da ist die Chance schon verschwindend 
gering an Fälschungen zu geraten. Aber sie ist nicht 0,00!
Denn auch dort arbeiten Menschen und wer garantiert schon dafür das 
nicht irgendein gering bezahlter Logistikmitarbeiter mit viel 
krimineller Energie mal ein paar Reels austauscht?
Wie gesagt, Eintrittswahrscheinlichkeit nahe null, aber halt nicht exakt 
null!

Oder halt beim Bestücker. Kann wie oben aus Vorsatz passieren, oder auch 
weil irgendein Dämel dort Positionen verschiedener Kundne mischt.

Nach dem Motto: Gleicher Baustein, ist schon OK, muss ich nicht 
umrüsten...
Wenn der andere Kunde aber nun gerade NICHT beim Distri gekauft hat...
Auch dies ist jetzt nichts was regelmäßig vorkommt. Eigendlich dürfte es 
ja sogar nie vorkommen. Aber wer würde sein Leben oder zumindest seine 
Existenz darauf verwetten?

Und zu guter Letzt: Was ist wenn der IC- Hersteller gerade (mal wieder) 
nicht liefern kann? Da geht nur Produktion einstellen oder auf dem 
Restpostenmarkt beschaffen.
Klar - auf dem Brookermarkt weiß man um das Risiko und macht 
selbstverständlich erst einmal genaueste Freigabetests. Lieber ein Reel 
im Einkaufswert von einigen tausend Euro entsorgen als zweifelhafte Ware 
verbauen ist dabei an der Tagesordnung!

Aber ein Baustein der durch diese Tests kommt weil es keine sicheren 
Identifizierungshilfen vom Originalhersteller gibt, der dann aber 
NACHTRÄGLICH vom Originalhersteller abgeschossen wird so das ganze 
Produktionslose vom Kunden zurückgenommen werden müssen, das ist der 
Alptraum eines jeden Geräteproduzenten...

Ein unkalkulierbares finanzielles Risiko, das je nach Ausmaß schnell ein 
Unternehmen in die Insolvenz schicken kann!
Ein Unternehmen das nichts "verbrochen" hat ausser den IC auf dem 
"Gebrauchtmarkt" zu beschaffen weil der Hersteller gerade ausverkauft 
war und das dabei gerade wegen des Risikos noch viel genauere Tests ohne 
Feststellung gemacht hat!

Nee,
FTDI hat in der Lieferantenbewertung nun den Status "Inakzeptabel" und 
ist aus dem Spiel raus. Fertig! Auch rate ich privat bei Gesprächen 
unter "befreundeten Entwicklern" jedem ab noch Bausteine dieser Firma in 
neuentwicklungen einzusetzen.
Und das ganze ohne das ich privat, in der Firma, oder gar in meinem 
Bekanntenkreis überhaupt mit einem einzigen  betroffenen Gerät zu tun 
hatten das damals den Betrieb eingestellt hat.
Einfach nur als logische, ja zwingende, Folge der Risikoanalyse unter 
Einbeziehung der FTDI Firmenpolitik!

Und ich kenne das von mehreren Betrieben das die ebenfalls FTDI auf die 
Blacklist gesetzt haben. Mal nur für Neuentwicklungen, mehrmals aber 
auch direkt im Sinne einens zeitnahen DesignOut passend zur nächsten 
notwendigen Materialbeschaffung...

Klar, als Bastler mit seinen ein, zwei, Einzelstücken kann man die 
natürlich weiterhin verwenden. Da ist es höschtens eine Frage des 
Prinzips, daber nicht mehr.
Würde ich aber auch machen bevor ich irgendwas bestehendes aufwendig 
umdesigne. Nur spielen die Verkäufe an Bastler für den wirtschaftlichen 
Erfolg dieser Firma kaum eine Rolle...

Gruß
Carsten

von Uhu U. (uhu)


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Carsten S. schrieb:
> Einfach eine Meldung auf dem Bildschirm ausgeben und keine Funktion mehr
> mit Treibern die nach dem Stichtag ausgeliefert wurden.

Das kann ein Windows-Treiber nicht. Der kann - außer über einem BSOD¹, 
d.h. einem kompletten Systemabsturz - nichts auf den Bildschirm 
ausgeben.

Die Fake-Bausteine werden nicht "gebrickt" - lies den oben verlinkten 
Forums-Thread.

¹) BSOD = "Blue Screen of Death" im Jargon.

: Bearbeitet durch User
von Jojo S. (Gast)


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Ich hatte auch ein paar China USB-seriell Wandler mit den Fakes. Fake 
runter geblasen, neuen FTDI von Reichelt draufgelötet, Problem gelöst. 
Ohne stundenlanges googeln wie man die Fakes vielleicht hingebogen 
bekommt :-)

von Sni T. (sniti)


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Uhu U. schrieb:
> Sni T. schrieb:
>> Jetzt auf einmal hast du 100% Sicherheit beim Einkauf von Teilen und es
>> ist in Ordnung, wenn die Geräte, die du deinen Kunden verkauft hast
>> zerstört werden und dir die Leute die Bude einrennen?
>
> Wo habe ich das behauptet? Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich das
> gut finde?

Du hast die "Strategie" seitens FTDI als aus Unternehmenssicht sinnvoll 
und hinnehmbar dargestellt. Das sehe ich nicht so.

>> Es gibt genau eine einzige Methode um sicherzugehen, dass man keine
>> FTDI-Clones verbaut. Die ist schlicht nichts zu verbauen, das mit FTDI
>> Logo kommt.
>
> Warum das nicht funktioniert, hatte ich geschrieben... Maßgeblich aus
> Sicht von FTDI ist nicht die Lautstärke der Protestierenden, sondern
> ihre Anzahl multipliziert mit ihrem Umsatz bei FTDI. Die Großabnehmer
> stört das, was FTDI da auf dem Rücken der Endkunden macht, in keiner
> Weise.

Auch wenn ich die Chips direkt von FTDI ordern würde, würde ich mir gut 
überlegen da bei neuen Produkten zu bleiben. Und üblicherweise geschieht 
das über Distributoren, da ist der Weg dann auch nicht mehr direkt.

Wenn die, auf die's ankommt aber eh alle tatsächlich direkt bei FTDI 
ordern würden, wäre das Benehmen seitens FTDI noch unsinniger. Dann 
hätten sie ja jeden, auf den es ankommt eh schon als Kunde von 
Originalteilen.

Übrigens sind Entwickler auch nur Menschen. Wenn da dem Hardwaredesigner 
FTDI unsympatisch ist, ist im nächsten Design kein FTDI mehr vorhanden. 
Vertriebswege hin oder her.
Und auf den Vertriebsweg hat der Entwickler bei Großunternehmen eh 
keinen Einfluss, dass ist Sache des Einkaufs. Macht die Entscheidung 
noch mal leichter, wenn man man den Vertriebsweg nicht selbst in der 
Hand hat.

Übrigens hat selbst das US Militär bei ihren Flugzeugen und in der 
Raketenabwehr Probleme mit Fakes. Also die, die im Geld gerade so 
schwimmen und mit Menschenleben argumentieren können. In dem Fall kommt 
hinzu, dass es da auf lange Verfügbarkeit ankommt, aber das Argument 
"wenn der Kunde groß genug ist, hat er kein Problem" zieht da nicht.

von M. S. (martin_der_bastler) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Auf diese Geschichte aufzulaufen ist natürlich höchst ärgerlich
> für den Betroffenen. Aber: welche Alternativen hat FTDI dagegen
> vorzugehen, dass die Fälscher sich auf den Originaltreiber verlassen?
>
> 1. Nichtstun ist die schlechteste Lösung, denn damit machen sie sich
>    selbst überflüssig.

Aus Endkundensicht waere mir "Nichtstun" sicher lieber als das,
was die dauernd aufführen. Aber egal, das Argument ist natürlich
legitim und aus Sicht von FTDI auch nachvollziehbar.

> 2. Den Treiber als Pestizid ausbauen
>    ist ärgerlich, wenn man davon betroffen wird und nichts dafür
>    kann, schadet FTDI aber höchstens indirekt.

Ich bin mir aber auch sicher, dass es eine dritte Lösung geben könnte,
die sowohl für FTDI als auch für den Endknunden sinvoll ist. Da man es
ja anscheinend problemlos schafft, "Nachbauten" zu erkennen, kann man
wohl auch die eigenen Chips sicher identifizieren. Und ich bin mir
ziemlich sicher, dass im Treiber noch irgendwelche bekannten Bugs
stecken - vielleicht koennte man ja erst da ansetzen, dass Bugfixes
erstmal nur dort wirksam werden, wenn der Chip "echt" ist. Das wäre
sinnvoll und würde die Käufer von Genuine-Chips belohnen. Oder ansonsten
irgendwelche sinnvollen und brauchbaren "Goodies" einbauen, die nur
am Originalchip wirksam sind. Ginge sicher, ein paar undokumentierte
Register hat man doch immer, aus denen man noch was herauszaubern kann.
Und wenn's nur so ein Blödsinn ist, wie eine "USB-Speed-Tacho.Exe".

Belohnung funktioniert immer besser als Bestrafung. Aber mir gefällt
deine Wortwahl "Den Treiber als Pestizid ausbauen".  Ich persönlich
finde, damit macht man genau das Schlechtestmögliche. Aber es trifft
den Punkt! Anscheinend hat man bei FTDI mehr Kapazitäten dafür, sich
um irgendwelche "Payload-Funktionen" zu kümmern, als um einen
schlanken, funktionablen Treiber. Der Begriff "Payload", der aus der 
Schadsoftware-Szene bekannt sein dürfte ist hier übrigens bewusst
gewählt, denn um nichts anderes handelt es sich hier.

> Je länger ich darüber nachdenke, desto sinnvoller scheint mir die
> Alternative 2:
> - Die Anzahl derer, die sich von FTDI abwenden mal deren Umsatzvolumen
>   bei FTDI geht im Rauschen unter

Geb' ich Dir Recht, trifft "on the short run" sicher zu.

> - Diejenigen Kunden mit relevantem Umsatz bei FTDI werden durch die
>   Aktion weder behindert, noch geschädigt - sie machen weiter wie
>   gehabt mit den Originalteilen.

Da divergieren unsere Ansichten schon mehr, denn gerade die Volume-
Kunden kaufen ja nicht bei FTDI um des Umsatzes bei FTDI willen,
sondern um eine funktionierende Lösung zu erhalten, und vor allem,
um Cash zu machen. Und die werden sehr schnell ziemlich hellhörig,
wenn da im Dickicht irgendwelche Faktoren auftreten könnten, die das
Cash-Machen beeinträchtigen könnten. Da wird dann auch mal schnell
ein Chip "rausdesigned" - nicht weil er schlecht ist, sondern weil's
ein Imageproblem beim Hersteller gibt (siehe auch den nächsten Punkt).
Und ich bin mir auch sicher, dass so ein Multiplikator wie Dave Jones
(man mag von Ihm halten was man will), der das unsägliche Bricking
von "Fremdchips" in's Blickfeld einer grossen technik-affinen
Zuhörerschaft gerückt hatte, in den Bilanzen sicher nicht im Rauschen
untergegangen ist. Gelernt hat man daraus aber anscheinend nix.

> - Unbedarfte Endnutzer werden verunsichert und müssen auf die eine
>   oder andere Weise Geld investieren, um das Problem zu umschiffen.
>   Er ist natürlich stinksauer und wird letztlich - im Sinne von
>   FTDI - Stimmung gegen die Fälscher machen.

Und hier bin ich vollkommen konträr zu Dir! Denn beim "unbedarften
Endnutzer" wird sich eher folgendes einbrennen: "FTDI? Das war ja
dieses Ding wo hat nach einem halben Jahr nicht mehr funktioniert.
Voll die krasse Schrott!". Und da ist es auch wurscht, ob bei dem
Gerät nur "FTDI compatible" oder "Made with genuine FTDI Chips"
beworben wurde. Der Endnutzer merkt sich höchstens "FTDI = shit".
Und das kriegen dann wieder ziemlich schnell (siehe vorigen Punkt)
jene mit, die durch den Verkauf von Consumerzeug cash machen wollen.

> Es spricht also alles für die Verunsicherungstaktik, die FTDI
> eingeschlagen hat...

Disagree. Mich erinnert das irgendwie an SONY, das war früher auch
'mal eine reputable Firma. Erfinder des Walkmans, haben schwere und
gute Fernseher (Dreikanonen, Trinitron etc.) gebaut, waren einer der
richtig grossen Player auf dem Gebiet Audio/Video. Dann kam die
digitale MiniDisc, hat man aber durch einen kruden Kopierschutz und
Überspielzwang analog versemmelt. Dazu kamen dann solche Blödheiten,
wie das eigene "ATRAC"-Format pushen zu wollen, obwohl mp3 längst
etabliert war. Ich hatte mir vor einigen Jahren dann doch mal was von
Sony zugelegt, naemlich die Handheld-Spielkonsole PSP. War nicht
schlecht, habe mich aber dann angepisst gefühlt, als Sony verlautbart
hat, zukünftige Generationen wuerden kein Laufwerk mehr für UMD
(das waren die Datenträger für die Spiele, wie kleine Cartridge-DVDs)
haben, sondern man müsse die spiele dann von irgendwo downloaden.
Gott sei dank hatte ich nie irgendwas kameramäaessiges von Sony, da
hat man ja auch nur Shit gemacht, wie beispielsweise die wechselnden
Blitzschuhe oder den unsäglichen MemoryStick (schlechter und teurer
als die damals schon erhältlichen SD und CF). Oben draufgesetzt hat
man dann noch das Rootkit auf Musik-CDs.

Und, wo steht Stony dank der "Verunsicherungsstrategie" jetzt?
Waren mal über 100 Milliarden wert, mussten über 10.000 Leute
entlassen und schreiben seit Jahren Verluste. Klar liegt das auch an
strategischen Fehlern, einem schwachen Markt etc... Aber ehrlich,
wenn ich mir einen Fernseher oder ein HiFi-Gerät kaufen wollen würde,
dann würde es bei gleichem oder sogar geringfügig günstigerem Preis
bei gleicher Leistung wohl kaum ein SONY werden. Das hätte vor 15
Jahren sicher anders ausgesehen. Und solche "Endkunden" gibt's viele.

LG und sorry, dass es so lang geworden ist,
MdB

von Timm T. (Gast)


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Das Problem für mich als Anwender ist doch, daß ich gar nicht nachprüfen 
kann, was da für ein Chip verbaut ist.

Ich hab hier USB-seriell-Wandler von Delock, die ja immerhin 
einigermaßen ordentliches Zeug bauen. Die melden sich im Windows als 
FTDI an. Ob da ein original FTDI drin ist, kann ich nicht sehen.

Aber wenn da von einem Tag auf den anderen die Gerätekommunikation nicht 
mehr geht, und ich stundenlang nach der Ursache suchen muß - denn das 
der Wandler ganz plötzlich völlig andere Zeichen sendet ist ja nun 
nichts, was man bis jetzt erwartet hätte - bleibt der Mist an mir 
hängen.

Und Delock wird sich eins lachen, wenn ich da nach 3 Jahren aufschlage 
und die Wandler reklamieren will.

Fazit: Keine automatischen Updates, und FTDI für Eigenentwicklungen 
meiden.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Uhu U. schrieb:
> Die Fake-Bausteine werden nicht "gebrickt" - lies den oben verlinkten
> Forums-Thread.

Brauche ich nicht lesen,
Wenn du die ersten Zeilen meines Beitrages gelesen hättest, dann wäre 
dir aufgefallen das mir das schon klar ist. Das "bricken" bezog sich auf 
die letzte Version wo ein Rollback halt gerade nichts brachte!

SInd halt zwei Vorgänge die ich gemeinsam betrachte!
Siehe:

Carsten S. schrieb:
> ISt zwar nicht ganz so dreist wie beim letzten Mal, da scheinabr ein
> einfaches Rollback die Funktion wieder herstellt...

Uhu U. schrieb:
> Das kann ein Windows-Treiber nicht. Der kann - außer über einem BSOD¹,
> d.h. einem kompletten Systemabsturz - nichts auf den Bildschirm
> ausgeben.

So direkt in der Grundfunktionalität nicht...
Aber so manches mal kommt halt bei neuen Treibern so ein kleiner 
Installationsdialog (Vom Treiberanbieter, nicht der Microsoft...)
Das wäre doch der Ideale Ort!

ODer halt notfalls als Gerätebezeichnung im Hardwaremanager!
Und ich denke da gibt es sicher noch ein paar mehr Möglichkeiten...

Bin aber kein PC-Softwerkler...

Sni T. schrieb:
> Übrigens sind Entwickler auch nur Menschen. Wenn da dem Hardwaredesigner
> FTDI unsympatisch ist, ist im nächsten Design kein FTDI mehr vorhanden.
> Vertriebswege hin oder her.

Genau das ist es. (AUCH!)
Zusätzlich zu den harten Fakten!

Und eines muss man mal Klarstellen:
Die Langzeitfolgen der letzten Aktion sind selbst heute noch nicht 
einmal im vollen Ausmaß für FTDI absehbar.

ES gibt zwar einige die wirklich kurzfristig mit einem Design Out 
reagiert haben, aber das ist nur ein kleiner Teil derer die FTDI die 
Rote Karte zeigen.
Ein Design Out verursacht ja in der kommerziellen Welt einiges an 
Kosten. (Zeit für Entwicklung und Suche nach Alternativen, Tests, 
Zertifizierungen, Dokumentation, Prototypen, Freigabemuster usw.)

Das ist selbst bei einer "so einfachen" Angelegenheit wie nur den USB - 
Seriell Wandler zu tauschen nicht zu unterschätzen...

Daher wird man dieses nur in Ausnahmefällen "aus Prinzip" machen.
Wenn, dann eher im Rahmen einer irgendwann sowieso mal notwendigen 
Überarbeitung...

Die meisten aus meinem Umfeld aber berücksichtigen FTDI einfach nicht 
mehr bei der Auswahl der Bauteile für neue Projekte. Bei 
Neuentwicklungen bleibt das Zeugs halt draussen. Und zwar ALLES von 
diesem Hersteller...
Und diese Auswirkungen bekommt man erst mit enormer Verzögerung zu 
spüren!

Jojo S. schrieb:
> Ich hatte auch ein paar China USB-seriell Wandler mit den Fakes. Fake
> runter geblasen, neuen FTDI von Reichelt draufgelötet, Problem gelöst.
> Ohne stundenlanges googeln wie man die Fakes vielleicht hingebogen
> bekommt :-)

JA, aber das ist doch auch gar nicht das Problem!
Wie gesagt, um die paar Bastelr geht es doch gar nicht!
Es geht um die Massenproduktion wo -wie auch immer- ohne Wissen des 
Geräteherstellers Counterfeit-IC in die Kette gekommen sind.
Wo dann die Geräte ein Jahr nach Verkauf bei den Ahnungslosen Kunden 
ausfallen...

Glaubst du das "Kaufe ich mir halt einen neuen IC bei Reichelt und Löte 
den IC in meinem Sat-Receiver, Fernseher oder was auch immer um" ein 
realistisches Szenario für einen 0815 Verbraucher ist?
ODer das der HErsteller da mal eben seine Techniker in die weite Welt 
schickt...
Aber vielleicht meinst du auch das so eine übliche Supportabteilung ja 
die KApazitäten hat um mal kurz in akzeptabler Zeit 10-30% der 
Jahresproduktion zurückzunehmen, dort die ICs von Reichelt einzubauen 
und dann die Geräte wieder einzupacken und zurückzuschicken? Natürlich 
neben der sonstigen Arbeit!

Mal ganz von dem finanziellen Aspekt für die Firma zu schweigen.
Soetwas kann das AUS bedeuten!

Aber Irgenwie habe ich das Gefühl das hier der Horizont einiger 
Mitdiskutanten beim 3 USD Arduino Board von Ebay aus ihrer 
kuschelpuschel Hobbybastelwelt aufhört...
(Nichts gegen Hobbybastler - ich bin nebenbei ja auch noch einer und war 
über ein Jahrzehnt "auch nur" einer. Aber wenn dann Leute anfangen die 
Realität ihres Basteltisches als Allgemeingültig anzunehmen...)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Sni T. schrieb:
> Du hast die "Strategie" seitens FTDI als aus Unternehmenssicht sinnvoll
> und hinnehmbar dargestellt.

Falsch. Ich habe mir überlegt, wie sich die Sache aus FTDI-Sicht 
darstellt und habe mich jeglicher eingenen Wertung enthalten.

Schon eigenartig, dass du immer dazu fantasierst, dass ich das gut 
finde...

> Übrigens sind Entwickler auch nur Menschen. Wenn da dem Hardwaredesigner
> FTDI unsympatisch ist, ist im nächsten Design kein FTDI mehr vorhanden.

Darüber entscheiden letztlich die Kaufleute...

von Uhu U. (uhu)


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M. S. schrieb:
> Ich bin mir aber auch sicher, dass es eine dritte Lösung geben könnte,
> die sowohl für FTDI als auch für den Endknunden sinvoll ist.

Ich schätze, dass FTDI diese Lösung gewählt hätte, wenn es sie gäbe - 
völlig blöd sind die ja auch nicht.

> Da man es
> ja anscheinend problemlos schafft, "Nachbauten" zu erkennen, kann man
> wohl auch die eigenen Chips sicher identifizieren. Und ich bin mir
> ziemlich sicher, dass im Treiber noch irgendwelche bekannten Bugs
> stecken - vielleicht koennte man ja erst da ansetzen, dass Bugfixes
> erstmal nur dort wirksam werden, wenn der Chip "echt" ist.

Die Möglichkeit besteht nur bei relativ unausgereiften Treibern. Das 
Stadium ist aber hier schon lange überwunden und neue Releases des 
Treibers bringen höchstens kleine Änderungen, von der die aller meisten 
Anwender sowieso nichts merken, oder irgend welche Erweiterungen, die 
ein neues Hardware-Release unterstützen - die stecken in den Plagiaten 
aber sowieso nicht drin.

Man hat bei einem ausgereiften Produkt nur sehr begrenzte Möglichkeiten 
dem Endanwender mit dem echten Chip einen spürbaren Vorteil zu 
verschaffen.

von M. S. (martin_der_bastler) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> M. S. schrieb:
>> Ich bin mir aber auch sicher, dass es eine dritte Lösung geben könnte,
>> die sowohl für FTDI als auch für den Endknunden sinvoll ist.
> Ich schätze, dass FTDI diese Lösung gewählt hätte, wenn es sie gäbe -
> völlig blöd sind die ja auch nicht.

Da wir ja hier in Off-Topic sind kann ich's mir nicht verkneifen:
Verstehe ich das also richtig, dass die Entscheider bei FTDI nicht nur 
fahrlässig blöd sind, sondern ihre Firma mutwillig an die Wand fahren?
Dann find' ichs wiederum lustig, wie die den Karren in den Dreck fahren.

LG, MdB

von Erwin M. (nobodyy)


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Es ist wieder passiert; FTDI begeht wieder Computersabotage:

http://www.golem.de/news/ftdi-treiber-manipuliert-wieder-bei-chip-nachbauten-1602-118855.html

von Joachim B. (jar)


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M. S. schrieb:
> den unsäglichen MemoryStick (schlechter und teurer
> als die damals schon erhältlichen SD und CF).

mindestens seit dem ist sonie bei mir untendurch, auch meine teuren 
sonie Experimente wo ein SW1 nach 10 Jahren ausgefallen ist, die Kondis! 
habe ich kein Bock mehr, kein Radio in der 1000,- DM Klasse ist je nach 
10 Jahren ausgefallen!

Timm T. schrieb:
> Die melden sich im Windows als
> FTDI an. Ob da ein original FTDI drin ist, kann ich nicht sehen.
>
> Aber wenn da von einem Tag auf den anderen die Gerätekommunikation nicht
> mehr geht, und ich stundenlang

eben......

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Erwartungshaltung, daß ein Hersteller Treiberunterstützung für 
gefälschte Nachbauten seiner Produkte zu liefern hat, die erstaunt mich.

von Holm T. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Die Erwartungshaltung, daß ein Hersteller Treiberunterstützung für
> gefälschte Nachbauten seiner Produkte zu liefern hat, die erstaunt mich.

Liegt daran das Dus nicht begreifst:

Wenn ein FTDI Treiber feststellt das da ein Nicht-FTDI Chip am werkeln 
ist hat er sich simpel nicht drum zu kümmern, d.h. der Treiber attached 
das Device nicht. Das wäre normal, einsehbar und fair.

Es ist aber kriminell ein Device gezielt abzuschießen und es ist 
kriminell irgend welchen Senf auf Leitungen zu schicken "die einen 
nichts angehen".

Haste das jetzt?

Gruß,

Holm

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Daß Du das so siehst, das "habe ich jetzt".

Daß aber ein Hersteller von Geräten sich nicht aktiv gegen Fälschungen 
zur Wehr setzen darf, das finde ich erstaunlich.

Anders als beim gezielten Beschädigen der gefälschten Bausteine (von dem 
ja zurückgerudert wurde) wird hier nur eine Fehlfunktion ausgelöst.

Wenn Du der Ansicht bist, daß das "kriminell" ist, dann ist es aber auch 
"kriminell", wenn der Treiber sich nicht "attached". Denn auch dann ist 
die Funktion des Gerätes, in dem der gefälschte Baustein verbaut ist, 
nicht mehr gegeben. Auch dadurch können Schäden entstehen (z.B. durch 
Stillstand, oder durch Ausfall von Teilkomponenten).

Und damit stellst Du effektiv die Forderung, daß FTDI doch verdammt noch 
mal auch funktionierende(!) Treiber für die Fälschungen zur Verfügung zu 
stellen hat.

von Joachim B. (jar)


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Holm T. schrieb:
> Liegt daran das Dus nicht begreifst:
>
> Wenn ein FTDI Treiber feststellt das da ein Nicht-FTDI Chip am werkeln
> ist hat er sich simpel nicht drum zu kümmern, d.h. der Treiber attached
> das Device nicht. Das wäre normal, einsehbar und fair.
>
> Es ist aber kriminell ein Device gezielt abzuschießen und es ist
> kriminell irgend welchen Senf auf Leitungen zu schicken "die einen
> nichts angehen".

zumal es mal beim Kauf der Ser.Wandler und der Erstinstallation gelaufen 
ist, das nachträglich zu sabotieren, durch wen auch immer (MS Update 
oder FTDI) ist eigentlich strafbewehrt, -> Computersabotage

http://dejure.org/gesetze/StGB/303b.html

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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von Holm T. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Daß Du das so siehst, das "habe ich jetzt".

Das sehe nicht nur ich so.
>
> Daß aber ein Hersteller von Geräten sich nicht aktiv gegen Fälschungen
> zur Wehr setzen darf, das finde ich erstaunlich.

Hmm. ..und Du bist hier Moderator?
Wo hat das seine Grenzen? Bei einem nicht startenden Flugzeugtriebwerk? 
Oder darf das Triebwerk erst in der Luft mit falschen Daten beschossen 
werden damit das "wehren" gegen Falsifikate auch Wirkung zeigt?

>
> Anders als beim gezielten Beschädigen der gefälschten Bausteine (von dem
> ja zurückgerudert wurde) wird hier nur eine Fehlfunktion ausgelöst.

..was in D den Tatbestand der Computersabotage erfüllt und strafbar ist.

>
> Wenn Du der Ansicht bist, daß das "kriminell" ist, dann ist es aber auch
> "kriminell", wenn der Treiber sich nicht "attached".

Das ist es nicht. Es ist nicht das Gerät von FTDI, niemand erwartet das 
deren Software sich darum kümmert, egal ob sie kompatibel ist.


> Denn auch dann ist
> die Funktion des Gerätes, in dem der gefälschte Baustein verbaut ist,
> nicht mehr gegeben. Auch dadurch können Schäden entstehen (z.B. durch
> Stillstand, oder durch Ausfall von Teilkomponenten).

Ja, aber es ist der sachlich korrekte Weg.

>
> Und damit stellst Du effektiv die Forderung, daß FTDI doch verdammt noch
> mal auch funktionierende(!) Treiber für die Fälschungen zur Verfügung zu
> stellen hat.

Womit Du definitiv Blödsinn redest.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Es gibt wie immer zwei Möglichkeiten, sich weiter aufregen oder handeln.
> Was spricht den gegen eine Sammelbestellung eines CH340 Moduls bei
> AliExpress [1]. Bei 0.65$/Stück muss man wohl nicht lange überlegen.
>
> [1]
> 
http://de.aliexpress.com/item/USB-to-TTL-converter-UART-module-CH340G-CH340-3-3V-5V-switch/32392228218.html?spm=2114.010208.3.1.XJLVlQ&ws_ab_test=searchweb201556_2,searchweb201644_1_505_506_503_504_502_10001_10002_10016_10005_10006_10003_10004,searchweb201560_3,searchweb1451318400_-1,searchweb1451318411_6448&btsid=beda2cb9-40f0-4d84-9811-fe9bf9307fe3

Ich habe den CH340 schon nach FTDIs erster Attake eindesigned und FTDI 
raus geschmissen.

Gruß,

Holm

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> ..was in D den Tatbestand der Computersabotage erfüllt und strafbar ist.

Den Straftatbestand der "Computersabotage" erfüllt der Hersteller des 
gefälschten Bausteins. Nicht der sich dagegen zur Wehr setzende 
Hersteller des Originals.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Daß aber ein Hersteller von Geräten sich nicht aktiv gegen Fälschungen
> zur Wehr setzen darf, das finde ich erstaunlich.

kann er machen aber legal!

Rufus Τ. F. schrieb:
> Anders als beim gezielten Beschädigen der gefälschten Bausteine (von dem
> ja zurückgerudert wurde) wird hier nur eine Fehlfunktion ausgelöst.

ach was und wenn nicht mal die Orignaltreiber von der Auslieferung der 
Ser. Wandler laufen ist und bleibt das verbotene Computersabotage.

Die Gesetze sind ja offensichtlich legal, also ist alles was FTDI auf 
meinen Compi treibt was zur Fehlfunktion führt ab da illegal.

von Holm T. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> ..was in D den Tatbestand der Computersabotage erfüllt und strafbar ist.
>
> Den Straftatbestand der "Computersabotage" erfüllt der Hersteller des
> gefälschten Bausteins. Nicht der sich dagegen zur Wehr setzende
> Hersteller des Originals.

Nein!

Ich laß mich mal auf PC Niveau herunter, evtl. schnallst Dus dann:

In einem PC stecken 2 Grafikkarten, eine von AMD und eine von Nvidia.
Ich installiere beide Treiber und bin soweit glücklich.
Irgendwann bekommen sich die Hersteller in die Haare und stellen fest 
das der eine oder der Andere Patente des jeweiligen Konkurrrenten 
verletzt.
$innlo$ Update organisiert Dir einen neuen Treiber von Nvida ungefragt 
auf den Rechner der die AMD Karte abschießt. ..Du guckst etwas 
unzufrieden nach dem Du das erfährst..aber da waren wir uns ja einig, 
man darf die andere Hardware nicht bricken.

Gut nun der Nachschlag.

Nvidia hat eingesehen das sie einen Fehler gemacht haben und bricken 
jetzt nicht mehr die Grafikkarte, sondern schicken falsche Daten auf das 
Ding. Da Du aber noch eine Röhrenglotze da dran hast zerschießt die 
Einstellung mit den falschen Daten den Zeilentrafo und die ganze Bude 
brennt ab.
...ist das die bessere Lösung?

..oder aber die Grafikkarten befinden sich gar nicht in einem PC zu 
Hause, sondern in einem Computertomografen und der Auftretende Schaden 
ist einfach nur das der Patient abnippelt weil der P. nicht mehr 
untersucht werden kann.

Du kannst Dir gerne weitere Szenarien ausdenken, Fakt beleibt das eine 
Software die als Treiber zu einer Hardware gehört sich nicht um andere 
Hardware zu kümmern hat, schon gar keine komischen Daten zu senden oder 
gar die Hardware zu beschädigen.
Der Fakt, das evtl. die Software illegal auf kopierter Hardware zum 
Einsatz gekommen ist (evtl. ohne das Wissen des Anwenders) hat absolut 
Nichts mit dem Tatbestand der Computersabotage zu tun dessen sich FTDI 
hier schuldig macht. Das ist wissentliche Sabotage und ist strafbar.

Herauszufinden das eine Hardware eine Fake ist und einfach nicht mit 
dieser Hardware zusammen zu arbeiten ist nicht illegal, denn es steht 
schon in den Nutzungsbedingungen das das nicht funktionieren wird. 
Irgendwas aktiv gegen Soft- oder Hardware der Konkurrenz zu unternehmen 
ist aber kein Wettbewerb mehr sondern das ist kriminell.

Gruß,

Holm

von Marek W. (ma_wa)


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FDTI hätte es einfach wie Prolific machen sollen.

Wenn ein gefälschtes Gerät erkannt wird, dieses nicht unterstützen und 
im Gerätemanager dafür einen Fehler 10 anzeigen. Dann kann sich der 
Kunde beim Hersteller des GERÄTES nach einem aktuellen Treiber 
erkundigen und bekommt dann ggf. eine alte Version geliefert. Und damit 
wären wir dann auf der Augenhöhe von Prolific, der heute auch kaum noch 
einsetzbar ist, da es keine Originale Prolific auf dem Markt zu geben 
scheint.

Aber vorsätzlich bricken oder vorsätzlich Müll senden geht gar nicht. 
Wobei man natürlich vorsichtig sein sollte, FTDI Vorsatz zu 
unterstellen.

Bei Neuentwicklungen geht dann halt nur 100% FTDI oder besser ein 
CH340G.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Den Straftatbestand der "Computersabotage" erfüllt der Hersteller des
> gefälschten Bausteins.

Da bin ich nicht so sicher. Einen Chip nachzubauen wird nicht unter 
Sabotage fallen, vielleicht nicht einmal illegal sein. Ihn täuschend zu 
bedrucken ist sicherlich keine Sabotage, sondern etwas anderes.

von Rudolph R. (rudolph)


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Joe G. schrieb:
> Was spricht den gegen eine Sammelbestellung eines CH340 Moduls bei
> AliExpress [1].

Das die von irgendeiner chinesischen Butze kommen?
Mich würde nicht mal wundern, wenn es da diverse Hersteller von gibt die 
sich gegenseitig die Produkte "fälschen".
Mit wch.cn komme ich nicht klar, die ist komplett auf Chinesich.

Da ist die erste Herausforderung schon mal, den aktuellen Treiber zu 
finden.

Das nächste wäre, das aktuelle Datenblatt zu bekommen.
So wie es aussieht gibt es nicht mal ein Datenblatt für den CH340G.

Chinesen und Support ist überhaupt so eine Sache.

Mal davon abgesehen, dass ich mit FTDI kein Problem habe, ich würde eher 
nach einem Alternativ-Chip von einer Firma suchen die nach westlichen 
Standards arbeitet, da würde mir spontan noch SiLabs einfallen.

von K. J. (Gast)


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Rudolph R. schrieb:
> Das nächste wäre, das aktuelle Datenblatt zu bekommen.
> So wie es aussieht gibt es nicht mal ein Datenblatt für den CH340G.

http://www.eevblog.com/forum/projects/(please-pin)-ch340g-datasheet-translated/

> Chinesen und Support ist überhaupt so eine Sache.
>
> Mal davon abgesehen, dass ich mit FTDI kein Problem habe, ich würde eher
> nach einem Alternativ-Chip von einer Firma suchen die nach westlichen
> Standards arbeitet, da würde mir spontan noch SiLabs einfallen.

Naja fast jeder Hersteller hat die im Angebot muss ja nicht unbedingt 
der CH340G sein, allerdings haben die meist einen entscheidenden 
Nachteil zu den FTDIs man kann sie halt nicht Programmieren (USB 
IDs/Strom ...) denke deswegen sind die FTDIs auch bei den Herstellern so 
beliebt, für den Hobbyanwender sind die Teile einfach zu Teuer und 
Trotzdem nutzt die jeder.

von Sni T. (sniti)


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Uhu U. schrieb:
> Sni T. schrieb:
>> Du hast die "Strategie" seitens FTDI als aus Unternehmenssicht sinnvoll
>> und hinnehmbar dargestellt.
>
> Falsch. Ich habe mir überlegt, wie sich die Sache aus FTDI-Sicht
> darstellt und habe mich jeglicher eingenen Wertung enthalten.

Das ist dann aber eine Wertung. Es ist sicherlich immer gut, sich in 
andere hineinzuversetzen zu können, aber zu sagen "aus deren Sicht 
nachvollziehbar der richtige Weg, würde ich auch so machen" und 
gleichzeitig nicht wertend sein zu wollen grenzt schon an Schizophrenie.

>> Übrigens sind Entwickler auch nur Menschen. Wenn da dem Hardwaredesigner
>> FTDI unsympatisch ist, ist im nächsten Design kein FTDI mehr vorhanden.
>
> Darüber entscheiden letztlich die Kaufleute...

Den Kaufleuten fehlt dazu das technische Verständnis, solche 
Systementscheidungen zu treffen. Der verlangt ein Bauteil, das möglichst 
billig ist, idealerweise second source hat und absehbar über einen 
längeren Zeitraum gut verfügbar sein soll.
Neue Bauteile in den Bestand aufzunehmen führt erfahrungsgemäss zu 
kleineren Diskussionen, wenn du aber argumentierst, dass es von einem 
größeren Hersteller (Microchip, Cypress) Teile gibt, die die Funktion 
erfüllen und weniger als die Hälfte der FTDI Teile kosten, wird der 
Einkauf sich da nicht quer stellen.
Erst Recht, wenn man die unverantwortbare Firmenpolitik hinzufügt. 
Selbst wenn man nicht betroffen ist und ausschliessen könnte, jemals 
betroffen zu sein, kann FTDI bei derartigem Verhalten nicht länger als 
ernstzunehmenden Partner sehen.
Oder gleich das ganze Teil einsparen und USB in Software machen, wenn 
möglich.
Der Einkäufer wird dir in jedem Fall die Füße küssen. Wenn man da von 
den Provisionen z.B. im KFZ Bereich bei ein paar Cent Einsparung hört, 
könnte das der beste Tag im Leben des Einkäufers sein.

Die Vorteile von FTDI sehe ich bisher eher für die Entwickler bei den 
Zusatzfunktionen, z.B. JTAG. Das braucht's aber für das Endprodukt nicht 
und wenn der Entwickler aufgrund der Firmenpolitik auf FTDI im Design 
verzichten kann (JTAG kann man auch extern machen) wird es da keinen 
Widerstand geben.

von Sni T. (sniti)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Den Straftatbestand der "Computersabotage" erfüllt der Hersteller des
> gefälschten Bausteins. Nicht der sich dagegen zur Wehr setzende
> Hersteller des Originals.

Für dich noch mal ein Autobeispiel:
In der freien Werkstatt werden dir nachgebaute Zubehörbremsen eingebaut, 
bei der Inspektion bei VW fällt das dann auf. Der Meister kappt dann die 
Bremsleitung zu den Zubehörbremsen und lässt dich weiterfahren.

Jetzt erklär mir mal bitte, wieso hier der Zubehörhersteller der 
"Saboteur" ist?

Auch wenn du noch so sehr versuchst das nicht zu verstehen, in dem Fall 
wirkt FTDI aktiv darauf ein, dass etwas nicht funktioniert bzw 
zerstört wird.

Der Fälscher handelt vielleicht fahrlässig, wenn er den FTDI Chip 
nicht 100% kopiert, nur FTDI handelt vorsätzlich.

von Uhu U. (uhu)


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Holm T. schrieb:
> ..oder aber die Grafikkarten befinden sich gar nicht in einem PC zu
> Hause, sondern in einem Computertomografen und der Auftretende Schaden
> ist einfach nur das der Patient abnippelt weil der P. nicht mehr
> untersucht werden kann.

Seit wann erhalten solche Geräte mal eben von XY$ ein Update 
reingeblasen?

von Holm T. (Gast)


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Uhu laß das doch stecken ja? Du weißt genau so gut wie ich das das 
Beispiel an den Haaren herbei gezogen ist um klar zu machen worin das 
Kriminelle liegt.

Abgesehen davon, bist Du wirklich der Meinung das Microsoft so eine 
Schüssel nicht mal "aus versehen" auf Windows 10 updated wenn sie übers 
Netz ran kommen?

Gruß,

Holm

von Rudolph R. (rudolph)


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K. J. schrieb:
>> Das nächste wäre, das aktuelle Datenblatt zu bekommen.
>> So wie es aussieht gibt es nicht mal ein Datenblatt für den CH340G.
>
> http://www.eevblog.com/forum/projects/(please-pin)-ch340g-datasheet-translated/

Ja, nee, besser als nichts vielleicht, aber wie soll man sowas ernst 
nehmen?
Das ist nicht mal übersetzt, sondern selbst zusammen gefummelt.

Die referenzierte Version "1E" gibt es auch nicht, aber eine Version die 
vier Monate älter ist als die "Übersetzung":

http://wch.cn /download/CH340DS1_PDF.html

Super, mit dem Link drin kann ich den Beitrag nicht hier posten.
"Der Beitrag scheint Spam zu enthalen: ".cn /".
So muss ich das eben kaputt editieren...


Dann ist mir aufgefallen, dass der CH340 einen Quarz braucht, da war ja 
noch was.

Okay, Geiz ist geil und so, aber von mir ein klares No-Go für 
chinesische Bastel-Buden im allgemeinen und für den CH340G im 
besonderen.
Für eigene Designs wohlgemerkt.


Das einzige was ich aus der ersten Treiber-Aktion von FTDI mitgenommen 
habe ist, dass man wegen der Fälschungen etwas sensibel sein sollte, 
woher die Bausteine kommen.
Die Unternehmen denen das egal ist und deren Produkte jetzt nicht mehr 
funktionieren, die sollte man anprangern und meiden.

von Joachim B. (jar)


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Rudolph R. schrieb:
> Das einzige was ich aus der ersten Treiber-Aktion von FTDI mitgenommen
> habe ist, dass man wegen der Fälschungen etwas sensibel sein sollte,
> woher die Bausteine kommen.

wie das?

ich bestelle USB Seriellwandler auch aus deutschen Online Shops und der 
meldet sich mit FTDI um nun die Mitarbeit zu verweigern, wie sag mir wie 
verhindert man das?

von Uhu U. (uhu)


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Holm T. schrieb:
> Abgesehen davon, bist Du wirklich der Meinung das Microsoft so eine
> Schüssel nicht mal "aus versehen" auf Windows 10 updated wenn sie übers
> Netz ran kommen?

Ja, da bin ich mir sicher, weil kein Hersteller solcher Geräte so 
wahnsinnig ist, irgend jemanden an die Software zu lassen.

von Clemens L. (c_l)


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Rudolph R. schrieb:
> Das die von irgendeiner chinesischen Butze kommen?

FreeBSD:
1
/*
2
 * Driver for WinChipHead CH341/340, the worst USB-serial chip in the
3
 * world.
4
 */

siehe auch http://www.wch.cn /news/190.html

> Mich würde nicht mal wundern, wenn es da diverse Hersteller von gibt die
> sich gegenseitig die Produkte "fälschen".

Das würde sich nur lohnen, wenn man den Chip billiger als das Original 
verkaufen kann.

> Da ist die erste Herausforderung schon mal, den aktuellen Treiber zu
> finden.

http://wch.cn /download/CH341SER_EXE.html

> Das nächste wäre, das aktuelle Datenblatt zu bekommen.

Informationen zur Programmierung fehlen natürlich.

> Chinesen und Support ist überhaupt so eine Sache.

Seitdem ich gesehen habe, wie sehr sie die Firmware des CH345 verkackt 
haben (und ihn trotzdem weiter verkaufen), ist QinHeng für mich 
gestorben.

: Bearbeitet durch User
von Mac G. (macgyver0815)


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Von FTDI gibts FT230X (und 231X) - der kostet 1.87 Euro bei Mouser ab 1 
Stück.
Warum sollte man sich da so einen Plunder wie den CH340 antun?
(mal unabhängig davon ob mans gut findet wie FTDI vorgeht - ich finds 
auch nicht gut)

Und Mouser hat davon ca. 60000 auf Lager, das dürften eher keine 
Fälschungen sein.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Die Erwartungshaltung, daß ein Hersteller Treiberunterstützung für
> gefälschte Nachbauten seiner Produkte zu liefern hat, die erstaunt mich.

Er hat einfach weder andere Geräte zu manipulieren noch Daten zu 
verfälschen. Punkt.

Offensichtlich kann der Treiber ja feststellen, daß es kein FTDI-Chip 
ist. Dann kann er auch die Installation verweigern oder nachträglich 
abmelden, mit einer Fehlermeldung. Wo wäre das Problem? Klare Aussage an 
den User, klarer Angabe der Ursache.

Und von wegen, Treiber können keine Rückmeldung geben. Seit Win 3.10 
melden Druckertreiber, wenn das Papier alle ist, und seit einigen Jahren 
informieren sie immer wenn man es nicht wissen will über die angeblich 
leeren Tintenpatronen.

von Holm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Abgesehen davon, bist Du wirklich der Meinung das Microsoft so eine
>> Schüssel nicht mal "aus versehen" auf Windows 10 updated wenn sie übers
>> Netz ran kommen?
>
> Ja, da bin ich mir sicher, weil kein Hersteller solcher Geräte so
> wahnsinnig ist, irgend jemanden an die Software zu lassen.

Sorry, aber Du bestätigst gerade das Du dir nicht sicher bist.

Natürlich schließt man solche Geräte nicht ans Internet an und natürlich 
sollte man Mikeysoft den Zugriff verweigern. Ich frage mich nur warum 
die Leute denken für die restlichen Rechner, also auch für die die sie 
zu Hause haben, wäre das ne gute Idee? Wahrscheinlich sind die Alle 
"wahnsinnig" wie Du so schön schreibst.

So, und nun habe ich Dich da wo ich Dich haben wollte, Du kannst jetzt 
wieder gehen.

Gruß,

Holm

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:
> Und von wegen, Treiber können keine Rückmeldung geben.

Autsch. Ein Druckertreiber ist etwas so grundlegend komplett anderes 
...

von Sni T. (sniti)


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Mac G. schrieb:
> Von FTDI gibts FT230X (und 231X) - der kostet 1.87 Euro bei Mouser ab 1
> Stück.
> Warum sollte man sich da so einen Plunder wie den CH340 antun?

Weil du nur ohne Bauteil mit FTDI Logo absolut sicher vor deren 
Firmenpolitik bist. Man muss ja nicht gleich so was wie den CH340 
nehmen, gibt auch andere USB-Seriell Wandler die vernünftig dokumentiert 
und nicht von FTDI sind.

Timm T. schrieb:
> Dann kann er auch die Installation verweigern
[...]
> Und von wegen, Treiber können keine Rückmeldung geben. Seit Win 3.10
> melden Druckertreiber, wenn das Papier alle ist, und seit einigen Jahren
> informieren sie immer wenn man es nicht wissen will über die angeblich
> leeren Tintenpatronen.

Der Unterschied dürfte sein, das es sich hier um beigelegte Treiber im 
System handeln, also ohne Installationsdialog und irgendwelche 
Zusatzfunktionen/GUIs.
Ich kenne mich jetzt bei Windows/ deren Treiberarchitektur nicht aus, 
aber schlicht "Funktion einstellen" sollte in jedem Fall drin sein.

von Holm T. (Gast)


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Clemens L. schrieb:
> Rudolph R. schrieb:
>> Das die von irgendeiner chinesischen Butze kommen?
>
> FreeBSD:
>
1
/*
2
>  * Driver for WinChipHead CH341/340, the worst USB-serial chip in the
3
>  * world.
4
>  */
>
> siehe auch http://www.wch.cn /news/190.html


Na und? Die gazne Welt ist scheinbar happy mit solchem Mist:
1
 */
2
/*
3
 * The RealTek 8139 PCI NIC redefines the meaning of 'low end.' This is
4
 * probably the worst PCI ethernet controller ever made, with the possible
5
 * exception of the FEAST chip made by SMC. The 8139 supports bus-master
6
 * DMA, but it has a terrible interface that nullifies any performance
7
 * gains that bus-master DMA usually offers.

Auch FreeBSD, src/sys/pci/if_rl.c

Gruß,

Holm

von Le X. (lex_91)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Und von wegen, Treiber können keine Rückmeldung geben.
>
> Autsch. Ein Druckertreiber ist etwas so grundlegend komplett anderes
> ...

Ist doch wurscht.
Is trotzdem 'ne Sauerei.

von Sni T. (sniti)


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Uhu U. schrieb:
> Seit wann erhalten solche Geräte mal eben von XY$ ein Update
> reingeblasen?

Anders gefragt, wer kann es verantworten, die Dinger nicht zu updaten?

Wenn das Gerät am Ende versagt, weil ein Virus per USB-Stick auf den PC 
kommt, für den es schon seit 2 Jahren ein Hotfix gibt, das nur niemand 
geupdated hat? Oder nur ein Systemfehler durch einen längst behobenen 
Bug?

Wir leben in Zeiten, in denen es völlig normal ist, dass der Rhode 
Speki/ VNA/ Oszi/ anderes Messgerät beim Einschalten erst mal Updates 
zieht und den Virenscanner aktualisiert.
Ich würde mal vermuten, dass da auch medizinische Gerätschaften auf 
Stand gehalten werden.
Wobei das Beispiel ja eh konstruiert ist. Der eigentliche Punkt ist ja 
nicht, was alles passieren kann, da kann, da kann man sich ja jede 
Möglichkeit bis zum Atomkrieg zusammenreimen. Die Frage ist eher, ob man 
derartiges Verhalten (umprogrammieren der PID/ nicht dokumentierte 
Ausgaben bei der seriellen Schnittstelle) zur Fakebekämpfung als 
hinnehmbar betrachtet oder nicht. Für mich ist da seit '14 die Grenze 
überschritten.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Autsch. Ein Druckertreiber ist etwas so grundlegend komplett anderes
> ...

ob nun ein Druckertreiber rückmeldet oder der FTDI Treiber ist sowas von 
egal, keiner darf an meine ab Installation funktionierenden Seriell 
Treiberunterstützung auch mit gefälschten Chips so rumfummeln das es 
später nicht mehr funktioniert, das ist und bleibt Computersabotage!

Hast du dir mal den Gesetzestext durchgelesen?
http://dejure.org/gesetze/StGB/303b.html
§303b

Der originale FTDI Treiber darf sich gerne daneben installieren, die 
neueren FTDI Chips nur die neueren FTDI Treiber nutzen, aber nicht meine 
ehemals funktionierende Installation zerschiessen.

von Timm T. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Autsch. Ein Druckertreiber ist etwas so grundlegend komplett anderes

Das ist mir als Anwender sowas von grundlegend komplett scheissegal!

Es gab auch schon Programme, die haben völlig anderen Text gedruckt, als 
der Anwender wollte. Früher nannte man sowas VIREN. Aber anscheinend 
lassen sich User heute alles gefallen und finden es auch noch gut.

Und nochmal: Ich KANN nicht überprüfen, ob Delock oder wer auch immer in 
irgendwelchen vergossenen Wandlern originale FTDIs verbaut hat. Ich bin 
aber der Arsch, der nach 400km Fahrt beim Kunden steht und das 
Firmware-Update nicht machen kann, weil der Wandler, der 2 Jahre 
problemlos funktioniert hat, nicht mehr will, nur weil Windows am Vortag 
nochmal schnell ein Update geholt hat. Und ich sehe sogar, daß da Daten 
gesendet werden. Ich sehe nur nicht, daß es nicht meine Daten sind. Wer 
erwartet denn sowas bitte?

Ich hatte sowas vor ein paar Jahren: Da hatte der optisch getrennte 
USB-seriell-Wandler von ELV eine andere Treiberversion als der 
vergossene Wandler. Dummerweise hab ich die beim Kunden in der falschen 
Reihenfolge angesteckt, und prompt hat Win den alten Treiber geladen, 
mit dem aber der neue Wandler nicht lief. Zum Glück hatte ich beide 
Treiber als Backup auf der Platte, und nach diversen De- und 
Neuinstallationen lief das wieder.

Das war aber noch unter XP, für neue Win liefern die Hersteller ja gar 
keine Treiber mehr mit, sondern verlassen sich auf die in Win 
installierten. Da kann man sich dann durch die Update-History wühlen und 
hoffen, daß das Rollback klappt.

von Marek W. (ma_wa)


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Joachim B. schrieb:
> Der originale FTDI Treiber darf sich gerne daneben installieren, die
> neueren FTDI Chips nur die neueren FTDI Treiber nutzen, aber nicht meine
> ehemals funktionierende Installation zerschiessen.

Sorry, aber das ist halber Bullshit!

Es kann nur einen FTDI Treiber für DEV und VendorID im System geben, da 
ist nichts mit daneben installieren. Windows erkennt die Geräte an der 
DevID und VendorID und spricht diese über die entsprechenden Treiber an.

FTDI kann ohne weiteres einen neuen Treiber veröffentlichen, der die 
Nutzung nur für originale Bausteine aufrecht erhält und gefakte 
Bausteine nicht mehr anspricht. Das ist gängige Praxis und wird auch von 
anderen Herstellern so gemacht. Der Hersteller des Fakes bedient sich 
ungefragt den IDs des Originals und wenn der Originaltreiber dieses 
erkennen kann, ist es halt legitim, dass dieser die Bausteine nicht 
anspricht. Das wäre vor allem im Bereich der Produkthaftung sinnvoll, 
denn FTDI kann ggf. die ordnungsgemäße Funktion des Fakes mit dem neuen 
Treiber nicht sicherstellen.

Der Hersteller des Gerätes mit dem Fake hat dann halt ein paar Probleme. 
Nicht nur gibt es schlechte Presse, sonder er muss sich dann eigene IDs 
zulegen, eine Treiber schreiben und zertifizieren lassen und ggf. die 
IDs der bereits ausgelieferten Geräte ändern. Gerade letztere dürfte bei 
vielen ähnlichen Fällen nicht möglich sein.

Der Hersteller kann natürlich auch versuchen, seine Kunden mit 
veralteten Treibern zu versorgen und diesen zu erklären wie diese 
installiert und vor einem Treiberupdate des OS geschützt werden. Kommt 
gut an bei Kunden, die stehe da voll drauf!

Wir haben das Problem häufiger mit Kassendrucken, bei denen der 
Lieferant gerne einen Adapter mit Prolific gegen teure Gebühr beilegt. 
Die fassen wir nicht mehr an, kommt beim Einstecken ein Fehler 10, 
werden die eingepackt und gehen zurück zum Lieferanten. Kosten und 
Servicestunden werden dem Lieferanten in Rechnung gestellt und es werden 
Adapter mit FTDI eingesetzt, die funktionieren. Will der Lieferant 
meutern, senden wir gerne die Drucker hinterher. Spätestens nach dem 
zweiten Versuch lernt dieser und spart sich die Adapter.
Das Problem ist hier typisch, es werden Adapter für 1,50 aus China 
gekauft, denen man die Fälschung schon von weitem ansieht. Dem Kunden 
werden diese Adapter dann für 30,- in Rechnung gestellt, mit einer 
obskuren Anleitung wo man im Internet den Treiber findet. Nach dem 
nächsten Update sind dann die alle Geräte nicht mehr ansprechbar und 
müssen manuell wieder reinstalliert werden.

Den einzigen Fehler der FTDI gemacht hat, ist die vorsätzliche 
Beschädigung der Fakes, in dem sie die IDs zurückgesetzt haben. Wobei es 
natürlich hier auch sein kann, das FTDI die Treiber nur für ihre 
Bausteine optimiert hat und die Klone damit nicht klargekommen sind. 
Aber alle derzeitigen Reaktionen deuten wohl auf Vorsatz hin. Und das 
ist der Punkt wo ich dir recht gebe, das darf nicht sein.

von Timm T. (Gast)


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Marek W. schrieb:
> FTDI kann ohne weiteres einen neuen Treiber veröffentlichen, der die
> Nutzung nur für originale Bausteine aufrecht erhält und gefakte
> Bausteine nicht mehr anspricht.

Und warum machen sie das dann nicht? Das wäre eine klare Aussage, damit 
kann ich als Techniker was anfangen.

Aber doch nicht so einen Mist, wie Daten senden, aber es sind nicht 
meine Daten. Was kommt als Nächstes? Falsche Baudrateneinstellungen? 
Daten- und Handshakeleitungen vertauschen? Was für ein Kindergarten...

von Marek W. (ma_wa)


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Timm T. schrieb:
> Marek W. schrieb:
>> FTDI kann ohne weiteres einen neuen Treiber veröffentlichen, der die
>> Nutzung nur für originale Bausteine aufrecht erhält und gefakte
>> Bausteine nicht mehr anspricht.
>
> Und warum machen sie das dann nicht? Das wäre eine klare Aussage, damit
> kann ich als Techniker was anfangen.
>
> Aber doch nicht so einen Mist, wie Daten senden, aber es sind nicht
> meine Daten. Was kommt als Nächstes? Falsche Baudrateneinstellungen?
> Daten- und Handshakeleitungen vertauschen? Was für ein Kindergarten...

Wenn das wieder vorsätzlich passiert, hat FTDI nichts dazu gelernt und 
Microsoft solle die Zertifizierung dieses Treibers zurückziehen und ihn 
zurückrufen.
Es kann aber auch sein, das FTDI Fakes nicht mehr ignoriert, Bausteine 
generell mit einem geänderten Verfahren anspricht und die damit nicht 
klar kommen. Vielleicht möchte FTDI Microsoft und der Welt zeigen, 
welche fatalen Auswirkungen die Fakes haben können. Ich denke nach der 
letzten Aktion haben die sicher viel Druck von MS  bekommen.

Ich bin dafür Fakes zu ignorieren und die Zusammenarbeit des Treibers 
damit zu verweigern!

von Timm T. (Gast)


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Marek W. schrieb:
> Es kann aber auch sein, das FTDI Fakes nicht mehr ignoriert, Bausteine
> generell mit einem geänderten Verfahren anspricht und die damit nicht
> klar kommen.

Ähm ja, und dann geben die zufällig "No genuine device" aus. Hallo, der 
Treiber manipuliert hier ganz offensichtlich und gewollt den Datenstrom. 
So wie ein Virus, der auf Deinem Drucker Werbung ausdruckt, oder ein 
Trojaner, der Deine Dateien auf der Festplatte verschlüsselt speichert.

Es muß ja nicht gleich das AKW sein, aber hab da mal zum Beispiel einen 
Datalogger laufen, und ein halbes Jahr später schaust Du Dir die Daten 
an und da steht nur Müll drin. Schönen Dank auch.

Das Perfide ist ja, das nicht einfach der Wandler nicht mehr 
angesprochen wird, sondern irgendwas gesendet wird.

von Jojo S. (Gast)


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Timm T. schrieb:
> aber hab da mal zum Beispiel einen
> Datalogger laufen,

Und wo ist der her?
Selbst importiert - eigenes Einzelschicksal.
Bei einem Händler gekauft - dann hat der sich strafbar gemacht. Und 
dann? Du kannst vom Kaufvertrag zurücktreten und dein Geld 
zurückfordern. Bei einem seriösen wird das klappen, bei den 
Eintagsfliegen wohl eher nicht.
Aber (Funktions)Garantie auf ein Gerät mit gefälschten Teile?
Ich habe auch noch nicht gelesen das einer der 'geschädigten' Fake 
Hersteller FTDI auf Schadensersatz verklagt hätte...

von Marek W. (ma_wa)


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Timm T. schrieb:
> Ähm ja, und dann geben die zufällig "No genuine device" aus. Hallo, der
> Treiber manipuliert hier ganz offensichtlich und gewollt den Datenstrom.
> So wie ein Virus, der auf Deinem Drucker Werbung ausdruckt, oder ein
> Trojaner, der Deine Dateien auf der Festplatte verschlüsselt speichert.

Das kann nur ein bedauerlicher Zufall sein. ;)
Nee, dann hat FTDI es jetzt wirklich auf die Spitze getrieben. So etwas 
ist fahrlässig und kann Mensch und Maschine gefährden.
Gibt es dazu verlässliche Informationen?
Wenn das wirklich so ist, muss das nach Heise und Golem!

Jojo S. schrieb:
> Selbst importiert - eigenes Einzelschicksal.
> Bei einem Händler gekauft - dann hat der sich strafbar gemacht. Und
> dann? Du kannst vom Kaufvertrag zurücktreten und dein Geld
> zurückfordern. Bei einem seriösen wird das klappen, bei den
> Eintagsfliegen wohl eher nicht.

Hmm, also über das Strafrecht würde ich jetzt nicht spekulieren, denn 
auch der Händler kann einer falschen Charge aufgesessen sein. Die 
Rückgabe von Fertiggeräten und Adaptern ist aber über den 
Distributionsweg meistens möglich.

Allerdings kann es natürlich auch sein, dass es Entwickler betrifft, die 
den Chip verlötet haben. Die haben dann die Karo Sieben gezogen. Wird 
sicherlich auch einige treffen, die in ihren Produkten Adruino Geraffel 
verbauen und das macht mir wirklich Angst. Denn wenn die kein 
vernünftiges Protokoll über die Schnittstelle parsen, weiss keiner was 
das Gerät machen wird. Und bei den Adruinobastlern denke ich mal, dass 
nur wenige Entwickler sich Gedanken über eine Plausibilitätsprüfung 
machen.

Jojo S. schrieb:
> Aber (Funktions)Garantie auf ein Gerät mit gefälschten Teile?
> Ich habe auch noch nicht gelesen das einer der 'geschädigten' Fake
> Hersteller FTDI auf Schadensersatz verklagt hätte...

Die konnten bisher auch nicht klagen, da sie keine Rechte auf die 
Nutzung des Treibers haben. Jetzt wird es aber spannend. Wenn diese 
Müllsendung wirklich zu Sach- oder Personenschäden führt, kann ggf. der 
Kunde Schadenersatz verlangen. Und zwar vom Hersteller des Gerätes 
aufgrund der Produkthaftung. Ob dieser die Forderungen an FTDI 
weiterreichen kann, ist eine gute Frage.

von Uhu U. (uhu)


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Timm T. schrieb:
> Klare Aussage an den User, klarer Angabe der Ursache.

Kann ein USB-Treiber nicht... Druckertreiber sind ein Spezialfall.

: Bearbeitet durch User
von M. S. (martin_der_bastler) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Clemens L. schrieb:
>> Rudolph R. schrieb:
>>> Das die von irgendeiner chinesischen Butze kommen?
>> FreeBSD:

Noe, sondern NetBSD: uchcom.c,v 1.13 2014/03/15 19:20:27 martin Exp $
Wenn schon, dann bitte Ehre wem Ehre gebührt!
1
/*
2
>>  * Driver for WinChipHead CH341/340, the worst USB-serial chip in the
3
>>  * world.
4
>>  */
>> siehe auch http://www.wch.cn /news/190.html

Ist anscheinend chinesisch, und daher nicht fuer mich lesbar.
Bitte teile das Argument für Fremdsprachler daher so mit, dass
es auch vom Grossteil der Anwesenden verstanden werden kann.

> Na und? Die gazne Welt ist scheinbar happy mit solchem Mist:
1
>  * The RealTek 8139 PCI NIC redefines the meaning of 'low end.'

Ja, und? Der 813x von Realtek war damals eben einer der meistverkauften
Ethernet-Chips. Ja, er ist scheisse, ja, er ist ultra-low-end, aber
was solls? Der Treiber wurde jedenfalls gebraucht, da ist es dann auch
legitim, wenn der Coder so ein kommentar hinterlässt.

Hat aber alles nix mit der FTDI-USB-Problematik zu tun. Da gibt's
exzellente Chips mit annehmbaren Kosten von anderen Firmen, da
sieht das head-comment dann beispielsweise so aus:
1
 * Driver for Silicon Laboratories CP2101/CP2102/CP2103/CP2104/CP2105
2
 * USB-Serial adapters.  Based on datasheet AN571, publicly available from
3
 * http://www.silabs.com/Support%20Documents/TechnicalDocs/AN571.pdf
4
 *

Is übrigens aus 2006 von Open. "Jonathan Gray <jsg@openbsd.org>"

> Auch FreeBSD, src/sys/pci/if_rl.c

Auch? Aber diesmal stimmts, der Code kommt noch von Bill Paul
persönlich, aber Ende der 90er war man auch noch etwas direkter ;)

RTK81xx ist aber immer noch schön im vergleich zu Atheros.

>> Seitdem ich gesehen habe, wie sehr sie die Firmware des CH345
>> verkackt haben (und ihn trotzdem weiter verkaufen), ist QinHeng
>> für mich gestorben.

Ich kenne QinHeng nicht, aber das ist natürlich ein Argument.
Andererseits stellt sich die Frage, was denn nun besser ist, ein
von vornherein verkackter Treiber, oder einer, wo man vor jedem
Update Angst und Bange hat? Und wie gesagt, funktionierende
Lösungen existieren ja, zum Beispiel von SiLabs. Cypress, NXP und
Andere haben auch was im Portfolio.

"Seitdem ich mich vor jedem Treiber-Update bei FTDI fuerchten muss,
weil wider erwarten ein gekauftes Gerät doch einen gefälschten FTDI
drin haben koennte und dann alles von Nichtfunktionieren bis
Kaputtmachen des Geräts drin sein kann, ist FTDI für mich gestorben".

Echt jetzt, FTDI geht inzwischen für mich persönlich gar nicht mehr.
Die koennen froh sein, dass ich "nur" Hobbybastler bin und nirgends
wo im Einkauf etwas mitzureden habe. Ich behalte mir trotzdem vor,
in meinem Bekanntenkreis nur mehr Negativ-Empfehlungen für FTDI
abzugeben. Von mir aus verrecken die mitsamt ihrem Unternehmen.

LG, MdB

von Uhu U. (uhu)


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Holm T. schrieb:
> Sorry, aber Du bestätigst gerade das Du dir nicht sicher bist.

Du redest Unsinn - oder hast du schonmal gehört, dass Bankautomaten 
automatische Updates von M$ ziehen?

von Marek W. (ma_wa)


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von Uhu U. (uhu)


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Sni T. schrieb:
> Anders gefragt, wer kann es verantworten, die Dinger nicht zu updaten?

Jeder, der seinen CT, Bankautomaten... nicht ans Internet hängt. Das 
sind nämlich keine Daddelkisten.

von Jan L. (ranzcopter)


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Uhu U. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Klare Aussage an den User, klarer Angabe der Ursache.
>
> Kann ein USB-Treiber nicht... Druckertreiber sind ein Spezialfall.

Meldung ans Ereignislog, 'Ausrufezeichen' im Gerätemanager - geht nicht?
Beides würde verhindern, dass man stundenlang nach möglichen Defekten 
sucht...

von Jojo S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Marek W. schrieb:
> Allerdings kann es natürlich auch sein, dass es Entwickler betrifft, die
> den Chip verlötet haben.

Nö. Wenn bei uns ein Entwickler einen FTDI einplant dann hat der Einkauf 
auch einen FTDI zu besorgen. Den gibts bei den akkrediditierten 
Lieferanten und die liefern keine Fälschungen. Ich habe mal gefragt und 
da hat man das gelassen gesehen. Problematischer sind Lieferengpässe, 
die gibt es aber auch bei einfachem Hühnerfutter. Wenn der Einkäufer 
schlau sein will und billig einkauft und damit Serviceeinsätze auslöst, 
die zB bei unseren weltweit eingesetzten Geräten mehrere zig k€ kosten 
kann, dann bin ich mir sicher das da Köpfe rollen werden.

Bei anderen wie zB Sparkfun findet man auch Statements zu dem Thema: die 
haben ihre Produkte auf Fakes abgesucht und verlangen von Herstellern 
auch Originalteile.
Bei DigiKey gibts gar keine Fake Chips, habe danach gesucht, siehe 
Anhang :-) Im Ernst: die achten auch darauf, steht schon im ersten 
Absatz von 'Über uns': http://www.digikey.de/de/resources/about-digikey

Da frage ich mich wo der ganze Billigschrott verbaut wird, wegen ein 
paar Ali Bestellungen wird sich FTDI wohl kaum so in die Schusslinie 
stellen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Marek W. schrieb:
> Und bei den Adruinobastlern denke ich mal, dass
> nur wenige Entwickler sich Gedanken über eine Plausibilitätsprüfung
> machen.

Adruino ist auch nicht plausibel. ARDUINO dagegen schon.
--------------------------------------------------------------

Man will den Fälschern der Garaus machen und sägt sich gleich selbst mit 
ab.
Na dann: Waidmannsheil!


MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Jojo S. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Man will den Fälschern der Garaus machen und sägt sich gleich selbst mit
> ab.

Verstehe ich nicht. Wenn man FTDI einplant und bei renommierten 
Händlern/Distris kauft hat man kein Problem. Was macht FTDI dann falsch? 
Der Fehler kann doch nur sein da auf Teufel komm raus sparen zu wollen, 
aber wie naiv muss man sein zu Glauben die gleiche Qualität über 
alternative Quellen zu bekommen? Das betrifft doch zB auch andere Teile 
wie Spannungsregler oder Kondensatoren. Da kann man auch prima sparen...

von Le X. (lex_91)


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Schon erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit man sich 
mittlerweile von außen in seinen PC pfuschen lässt.

Da kommt ein Hersteller, spielt mir ungefragt neue Software auf die 
meine Geräte unbrauchbar machen kann oder, noch schlimmer, zu 
Fehlverhalten führen kann. Und das wird auch noch abgesegnet?
Wow, da ham euch Apple, MS und google secht weichgekocht...

In dem konkreten Fall also schreibt eine Treibersoftware (die 
dementsprechend mit hohen Rechten läuft) mutwillig falsche Daten auf den 
USB (ohne mir das anzuzeigen, ich krieg es also nicht direkt mit).
Das ist also nach gängiger Meinung hier OK.

Wo zieht ihr hier die Grenze?
Der Treiber könnte genausogut zur Strafe die Druckerpatrone leer machen.
Oder auf Amazon Sexspielzeug bestellen.
Oder Drohmails an sämtliche Outlookkontakte schicken.
Ist ja das gleiche, ist ja nur ein veränderter Datenstrom auf der 
Netzwerkschnittstelle.
Oder, wenn es sich um Ersttäter handelt, einfach nur den PC 15min 
lahmlegen.

Wo ist also die Grenze?

Das wird zwar Offtopic, aber mal ein Gedankengang dazu:
Im PC-Forum hier tobt mal wieder ein Linux vs. Win.

Ein Pro für die Linuxseite ergibt sich hier doch gerade:
wer weiß wieviel Kontrolle ich in 5 Jahren noch über mein MS-System 
habe? Wer sagt mir dass nicht jede dahergelaufene Firma mir 
Schadsoftware unterjubeln darf?


Dystopie? Mitnichten! Sieht man doch hier wie die Enteignung schon in 
vollem Gange ist und begeisterte Zustimmung findet...

von Bernd T. (bastelmensch)


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M. S. schrieb:
[...]
> MdB

Denen hast Du es jetzt aber gegeben!

RESPEKT!

von Le X. (lex_91)


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Jojo S. schrieb:
> Was macht FTDI dann falsch?

Sie spielen Software auf die mutwillig meine Geräte unbrauchbar macht 
oder falsch benutzt.
Sie nutzen bewusst das MS-Update um mir Software aufzuspielen die ich 
nicht will.

Egal ob ich einen gefakten Chip habe oder nicht, ja selbst wenn ich 
mutwillig und wissend zum Fake greife: das ist nicht OK.
Weder rechtlich noch moralisch.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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le x. schrieb:
> Ein Pro für die Linuxseite ergibt sich hier doch gerade:
> wer weiß wieviel Kontrolle ich in 5 Jahren noch über mein MS-System
> habe?

mein PI hat seit 2 Jahren kein update mehr gesehen, Debian, ich will 
mich mit putty verbinden was lese open SSL oder ssh? ist abgelaufen, 
Verbindung nicht möglich, ein Lichtblick, ich konnte per Tastatur und 
shell wenigstens nach etwas googlen im PC lesen das es updates nur dafür 
gibt, nur dieses eingespielt und der PI läuft wie seit 2 Jahren.

FF hat mich fast ein Jahr nicht in meine FB gelassen aber über IE ging 
es weil ich den IE nicht updaten konnte wegen XP. Nun seit September 
gibt es eine AVM Faq wo am FF umschalten muss wegen AES 128/256.

: Bearbeitet durch User
von Jojo S. (Gast)


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>Sie spielen Software auf die mutwillig meine Geräte unbrauchbar macht
>oder falsch benutzt.
Dann hast du mit dem Fake ein Gerät an deinen PC angeschlossen das da 
gar nicht drangehört weil es kein USB konformes Gerät ist. Das müsste 
eine von USB.org verwaltetet (gekaufte) VID/PID haben. Jetzt hat das 
Gerät aber 'zufällig' die gleiche wie eine schon anderweitig vergebene. 
Wenn das nicht USB konforme Gerät dann Schaden nimmt, wessen Problem ist 
das? Wen kann ich haftbar machen wenn ich eine Kaffemaschine an den USB 
anschliesse und die meinen PC kaputt macht?

von Paul B. (paul_baumann)


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>> Man will den Fälschern der Garaus machen und sägt sich gleich selbst mit
>> ab.
Jojo S. schrieb:
> Verstehe ich nicht.

Ehrlicher wäre, zu schreiben: "WILL ich nicht verstehen."

Also gut: Jeder, der von dieser Aktion Kenntnis hat, wird neue Geräte 
meiden, von denen er weiß, daß dort Schaltkreise dieser Firma verbaut 
sind.
->Es fehlt an Absatz, nicht nur für die Guten, auch für die Bösen

->Alle beiden gehen hops

->Ruhe hat's.

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Jojo S. schrieb:
> Wenn man FTDI einplant und bei renommierten
> Händlern/Distris kauft hat man kein Problem. Was macht FTDI dann falsch?

Eben... Die haben sich genau überlegt was sie tun und ziehen das eiskalt 
durch. Die wollen provozieren.

Das aufgeregte Geschrei hier gibt ihnen Recht...

von Clemens L. (c_l)


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M. S. schrieb:
>>> FreeBSD:
>
> Noe, sondern NetBSD: uchcom.c,v 1.13 2014/03/15 19:20:27 martin Exp $
> Wenn schon, dann bitte Ehre wem Ehre gebührt!

Sorry; da schaut man extra nach, und übersieht trotzdem die erste Zeile 
...

>>> siehe auch http://www.wch.cn /news/190.html
>
> Ist anscheinend chinesisch, und daher nicht fuer mich lesbar.

Der relevante Teil ist der lesbare.

> Ich kenne QinHeng nicht

Ist ein anderer Name für das selbe Unternehmen.

> Andererseits stellt sich die Frage, was denn nun besser ist, ein
> von vornherein verkackter Treiber

Im Fall des CH345 schlimmer, verkackte Firmware, die beim ersten Test 
vielleicht noch funktioniert, aber mehrere Details des Protokolls falsch 
implementiert und fehlerhafte Daten zurückliefert. Ein Treiber-Update 
kann hier auch nicht helfen.

> funktionierende Lösungen existieren ja, zum Beispiel von SiLabs.
> Cypress, NXP und Andere haben auch was im Portfolio.

Und heutzutage hat jeder USB-fähige µC eine CDC-Bibliothek; einen 
separaten Chip braucht man nur noch für alte Hardware, oder wenn man 
Angst vor USB hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Clemens L. schrieb:
> einen separaten Chip braucht man nur noch für alte Hardware, oder wenn
> man Angst vor USB hat.

Oder zum Debuggen.  Wenn du nämlich deinen CDC-fähigen Controller
in einem Brechpunkt anhälst, dann war's das mit diesem Device am
Host … Dafür haben wir allemal noch gerne den Zugriff auf eine echte
serielle am Target, plus einem USB-Seriell-Wandler (mit TTL-Pegel).

von Holm T. (Gast)


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Marek W. schrieb:
[..]
>
> Die konnten bisher auch nicht klagen, da sie keine Rechte auf die
> Nutzung des Treibers haben. Jetzt wird es aber spannend. Wenn diese
> Müllsendung wirklich zu Sach- oder Personenschäden führt, kann ggf. der
> Kunde Schadenersatz verlangen. Und zwar vom Hersteller des Gerätes
> aufgrund der Produkthaftung. Ob dieser die Forderungen an FTDI
> weiterreichen kann, ist eine gute Frage.

Es würde mich schon extrem wundern wenn in der dem Treiber beiliegenden 
EULA oder wie man den Mist nennt nicht ohnehin jede Haftung 
ausgeschlossen wäre.
Mir hat ein Kunde Versucht eine Haftung für eventuell auftretende Viren 
an die Backe zu nähen (ich habe einen Wartungsvertrag für das Border 
Gateway).
Guckt mal in die AGB der Virenscanner, da haftet keine Sau für irgendwas 
und mit solchen Werkzeugen soll ich dann haften? Nothanks.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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M. S. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Clemens L. schrieb:
>>> Rudolph R. schrieb:
>>>> Das die von irgendeiner chinesischen Butze kommen?
>>> FreeBSD:
>
> Noe, sondern NetBSD: uchcom.c,v 1.13 2014/03/15 19:20:27 martin Exp $
> Wenn schon, dann bitte Ehre wem Ehre gebührt!
>
1
/*
2
3
4
nö, schrieb ich nicht.
5
6
Wenn Du schon motzen mußt, dann bitte zum Richtigen (brauchst du den learn_to quote_link?)
7
8
9
>>>  * Driver for WinChipHead CH341/340, the worst USB-serial chip in the
10
>>>  * world.
11
>>>  */
>>> siehe auch http://www.wch.cn /news/190.html
>
> Ist anscheinend chinesisch, und daher nicht fuer mich lesbar.
> Bitte teile das Argument für Fremdsprachler daher so mit, dass
> es auch vom Grossteil der Anwesenden verstanden werden kann.
>
>> Na und? Die gazne Welt ist scheinbar happy mit solchem Mist:
>
1
>>  * The RealTek 8139 PCI NIC redefines the meaning of 'low end.'
2
>
>
> Ja, und? Der 813x von Realtek war damals eben einer der meistverkauften
> Ethernet-Chips. Ja, er ist scheisse, ja, er ist ultra-low-end, aber
> was solls? Der Treiber wurde jedenfalls gebraucht, da ist es dann auch
> legitim, wenn der Coder so ein kommentar hinterlässt.

Loriot: Ach.

>
> Hat aber alles nix mit der FTDI-USB-Problematik zu tun. Da gibt's
> exzellente Chips mit annehmbaren Kosten von anderen Firmen, da
> sieht das head-comment dann beispielsweise so aus:
>
1
>  * Driver for Silicon Laboratories CP2101/CP2102/CP2103/CP2104/CP2105
2
>  * USB-Serial adapters.  Based on datasheet AN571, publicly available 
3
> from
4
>  * http://www.silabs.com/Support%20Documents/TechnicalDocs/AN571.pdf
5
>  *
>
> Is übrigens aus 2006 von Open. "Jonathan Gray <jsg@openbsd.org>"
>
>> Auch FreeBSD, src/sys/pci/if_rl.c
>
> Auch? Aber diesmal stimmts, der Code kommt noch von Bill Paul
> persönlich, aber Ende der 90er war man auch noch etwas direkter ;)

..kommt ja auch aus meinem System.

Solnndasschlaumeier?

Gruß,

Holm

von Sni T. (sniti)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Jojo S. schrieb:
> Nö. Wenn bei uns ein Entwickler einen FTDI einplant dann hat der Einkauf
> auch einen FTDI zu besorgen. Den gibts bei den akkrediditierten
> Lieferanten und die liefern keine Fälschungen.

Ganz schön mutig, deine Meinungskundgebungen hier.

Nicht mal Digikey selbst stellt derartige Behauptungen auf:

"The only way you can guarantee that parts are authentic is a 
destructive test," said Dave Doherty, vice president, semiconductors for 
Digi-Key, based in the Thief River Falls, Minn. "To use a 100 percent 
destructive test to prove that the parts that were just destroyed are 
real is not productive."

Weiteres aus dem Text:

"there are also many reputable independent distributors that unknowingly 
sell counterfeit components [...] authorized distributors say there is 
no practical screening and testing procedure that can guarantee parts 
are not counterfeit."

Laut der Grafik bei Digikey stammen 6% der Fälschungen von autorisierten 
Händlern wie Digikey.

Jojo S. schrieb:
> Im Ernst: die achten auch darauf,

Natürlich achten die darauf, davon möchte ich mal schwer ausgehen. Ich 
achte auch darauf, dass ich beim Essen nicht rumkleckere, kommt aber 
doch hin und wieder mal vor..

https://www.digikey.de/en/articles/techzone/2011/apr/counterfeit-components-problem-worsens

von Holm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Sorry, aber Du bestätigst gerade das Du dir nicht sicher bist.
>
> Du redest Unsinn - oder hast du schonmal gehört, dass Bankautomaten
> automatische Updates von M$ ziehen?

....Röntgenbankautomaten?
Ich interessiere mich einen Scheißdreck für den elektrischen Inhalt 
eines Bankautoamten, selbst wenn mir Einer wie Du was erzählt höre ich 
nicht zu.,

Mensch,, laß es doch einfach.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Jojo S. schrieb:
[..]
>
> Da frage ich mich wo der ganze Billigschrott verbaut wird, wegen ein
> paar Ali Bestellungen wird sich FTDI wohl kaum so in die Schusslinie
> stellen.

Na z.B. bei US Army und Navy die in der Vergangenheit über einschlägige 
Probleme mit gefälschten ICs berichteten, offensichtlich sind die nicht 
so clever wie Du oder achten einfach nicht drauf..

SCNR,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Jojo S. schrieb:
>> Wenn man FTDI einplant und bei renommierten
>> Händlern/Distris kauft hat man kein Problem. Was macht FTDI dann falsch?
>
> Eben... Die haben sich genau überlegt was sie tun und ziehen das eiskalt
> durch. Die wollen provozieren.
>
> Das aufgeregte Geschrei hier gibt ihnen Recht...

Es gibt keine schlechte Publicity.

Gruß,

Holm

von Timm T. (Gast)


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Jojo S. schrieb:
> Verstehe ich nicht. Wenn man FTDI einplant und bei renommierten
> Händlern/Distris kauft hat man kein Problem.

Was verstehst Du an: Wenn ich einen vergossenen Wandler von Delock 
kaufe, auf dem FTDI steht und der sich als FTDI anmeldet, KANN ICH NICHT 
nachprüfen, was Delock da wirklich verbaut hat... jetzt nicht?

Wenn mir der Wandler aber beim Kunden abkackt, weil Win am Tag vorher 
noch schnell ein Update eingespielt hat, und ich die 400km umsonst 
gefahren bin, habe ICH das Problem.

Und wenn dann der Treiber anstatt einer Fehlermeldung oder meinetwegen 
einem Ausrufezeichen im Gerätemanager sinnlose Daten schickt, werde ich 
kaum drauf kommen, daß der Wandler defekt ist, sondern sinnlose Zeit mit 
Fehlersuche an der falschen Stelle verbringen.

Es gibt auch Leute, die mit dem Zeug einfach arbeiten müssen. Und für 
die ist das Vorgehen von FTDI einfach nur ein Tritt in den 
Ar...llerwertesten.

von Sni T. (sniti)


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Uhu U. schrieb:
> Jeder, der seinen CT, Bankautomaten... nicht ans Internet hängt. Das
> sind nämlich keine Daddelkisten.

Die Bankautomaten, die bei uns herumstehen, haben jetzt meist kein CT 
dabei. Zumindest habe ich das noch bei keinem gesehen, aber wenn du 
meinst, passe ich beim nächsten mal besser auf.

Bei den CTs in Krankenhäusern kann ich nur spekulieren. Aber 
üblicherweise gibt es da einen Untersuchungsraum mit speziellen 
Monitoren dazu und die Aufnahmen werden sicher mal gedruckt und zentral 
gesichert. Das wird üblicherweise nicht dadurch passieren, dass da 
jemand mit Disketten rumläuft, sondern schon eher über ein Netzwerk. Das 
hängt sicher nicht direkt ohne jeglichen Schutz am Internet, auf 
Updates zu verzichten hielte ich in so einem Fall aber dennoch für 
unsachgemäss bis fahrlässig.

Aber um mich noch mal zu wiederholen, es haldelt sich hier immer noch um 
ein stark konstruiertes Beispiel. Und egal ob da jetzt Windows 95, XP 
oder 10 im Krankenhaus läuft, ändert das nichts an dem eigentlichen 
Problem, nämlich der FTDI Firmenpolitik. Sollen wir jetzt noch über die 
Farbe des CTs diskutieren?

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ich wollte mich hier eigentlich raushalten, sei es drum. Das was dort 
läuft lässt sich gut vergleichen mit einem Auto. Mein Auto ist 
zugelassen, ich zahle dafür und habe ein Kennzeichen. Irgendjemand kommt 
nun auf die Idee, die Nummer die auf meinem Kennzeichen steht an sein 
Auto dran zuschrauben. Ich würde natürlich sauer sein, pappe satt 
sozusagen, aber was kann und darf ich dann machen.
1.)  Offiziell darf ich den Fall melden, aber was wird da wohl 
passieren?
2.)  Ich kann selber tätig werden gegen das Auto des anderen.
3.)  ????
Bei Lösung 1 muss ich damit rechnen von Fahren des Autos mit meinem 
Kennzeichen Blitzerphotos zu bekommen, jeder Unfug der mit dem Auto 
veranstalte wird fällt auf meine Nummer zurück.
Bei Lösung 2 ich sabotiere z.B. das Auto des andere begehe ich 
Selbstjustiz.
Lösung 3 Bei solchen Herstellern gibt es sicher gutbezahlte Mitarbeiter, 
welche sich darüber Gedanken machen können.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jojo S. schrieb:
> Dann hast du mit dem Fake ein Gerät an deinen PC angeschlossen das da
> gar nicht drangehört weil es kein USB konformes Gerät ist.

Blödsinn...
Ein Gerät muss nicht völlig USB Konform sein um an USB betrieben werden 
zu dürfen. Es muss Konform sein um mit dem USB Zeichen beworben zu 
werden..
Aber das ist hier ABSOLUT Irrelevant denn:

> Wenn das nicht USB konforme Gerät dann Schaden nimmt, wessen Problem ist
> das?

Wenn das Gerät Schaden nimmt weil der Treiber ja für ein anderes Gerät 
geschrieben wurde und das zur Debatte stehende Gerät damit einfach nicht 
zurechtkommt, DANN ist das mein Problem.

WENN ABER der Treiber VORSÄTZLICH gezielt so Programmiert wurde das er 
das fragliche Gerät zerstört -oder auch nur das ganze System lahmlegt-
DANN ist das zumindest nach deutschem REcht EINE STRAFTAT DES 
PROGRAMMIERERS!
Demzufolge wäre das ein Problem des Treiberherstellers bzw. desjenigen 
der den Treiber eingespielt hat - Hier also FTDI!

ISt hier etwas schwieriger das FTDI ja nicht in DL sitzt. Aber man 
müsste halt schauen ob es in UK ähnliche Regelungen gibt.
Oder schauen ob man nicht doch irgendwie Microsoft dafür haftbar machen 
kann (weil die Haftungsbeschränkung im Lizenzvertrag vielleicht doch 
hinfällig ist...) Wobei Microsoft sich dann natürlich an FTDI Schadlos 
halten würde (Sofern möglich)

ODer um mal ein etwas Materielleres Beispiel zu nehmen:
Angenommen ich fahre mit meinem SuperduperbeibeiDiebenhochbegehrten 
LuxusAuto und merke die Bremsen sind defekt.
Fahre bis zur nächsten sicheren (öffentlichen) Parkmöglichkeit im 
einsamen Wald und stelles dieses dort verschlossen ab bis ich eine 
Möglichkeit gefunden habe es sicher nach Hause transportieren.
Jetzt kommt in der Nacht jemand vorbei und klaut das Auto.

Da er nicht weiß das die Bremsen defekt sind fährt er in der ersten 
scharfen Kurve vorm Baum und ist Ex.

Selbstverständlich trifft mich hier keinerlei Schuld und erst recht 
nicht können die Angehörigen des Diebes irgendwelche Ansprüche an mich 
stellen.
(Lediglich Sachschäden von Dritten -am Baum- muss meine KFZ-Haftpflicht 
ggf. Übernehmen falls die Erbmasse des Diebes dazu nicht ausreicht)

Ganz anders sieht es aber aus, wenn ich -weil mir schon vorher drei 
Autos geklaut wurden und ich mich rächen will- mein Auto nehme, dieses 
zu demselben entsprechend bei Dieben beliebten PArkplatz fahre und dann 
vorsätzlich die Bremsen beschädige damit ein evtl. Dieb beim Diebstahl 
umkommt! DAs Auto bleibt wieder verschlossen dort stehen.
Dies wäre Strafrechtlich MORD und zivilrechtlich würde ich mit meinem 
ganzen Besitz für alle Schäden, inkl. Ausgleichszahlungen an Angehörige 
des Diebes, haften!

Es sind also zwei Grundverschiedene Dinge mit REchtsfolgen die 
Unterschiedlicher nicht sein könnten, obwohl ich bei Oberflächlicher 
Betrachtung zweimal dasselbe mache. Einfach MEIN Auto mit Defekten 
Bremsen auf einen öffentlichen PArkplatz verschlossen abstellen.

Oder halt um es noch einmal deutlich zu machen:

*** Wenn ein Fake Baustein verbaut ist und der Treiber des 
ORiginalherstellers ist so programmiert das dieser nach Erkennung des 
Fakes mit dem nicht Arbeitet, dieses idealerweise auch im Gerätemanager 
(oder wenn doch möglich als Popup) anzeigt

-> Absolut in Ordnung, ISt das Recht des Originalherstellers und die 
Allermeisten haben f[r soetwas auch Verstaendnis. Waehre hier maximal 
Maximal eine kurze Notiz wert das man bei der Bauteilbeschaffung noch 
mehr aufpassen muss. (Was dann ja genau der gewuenschte Effekt ist!)

*** Wenn ein Fake Baustein verbaut ist und auf Grund von Unterschieden 
zum Originalbauteil kommt es zu Fehlfunktionen oder gar Defekten, 
einfach weil der Programmierer diese Konstellation nicht geprüft hat (Er 
wird ja auch nicht dafür bezahlt Treiber für die Fakes zu Schreiben)

-> Noch Unangenehmer für die Besitzer von Geräten mit Fake Bauteilen, 
aber auch dies ist völlig In Ordnung, denn selbstverständlich verlangt 
niemand das ein HErsteller sicherstellt das seine Treiber auch mit Fakes 
sicher Arbeiten.

*** WEnn aber ein Treiber VORSÄTZLICH so programmiert wurde, bei 
erkennen von Fakebausteinen still und heimlich absurde Funktionen 
auszuführen oder gar das System zu beschädigen, DANN ist das ein NO-GO!
Und das ganze dann sogar noch ohne irgendeine Anzeige!
Ein Hersteller der soetwas macht ist einfach nicht mehr als seriös 
einzustufen. Und unseriöse HErsteller will man nicht als Lieferant!

Das ist nichts anderes als das Gegenstück zum Auto mit Manipulierten 
Bremsen als Falle für Autodiebe! Einen Hersteller der ein solches 
Verhalten an den Tag legt, den kann man einfach nur noch meiden!

Ja, wenn man von den drastisch unterschiedlichen Folgen absieht, so ist 
das im Prinzip sogar schlimmer als dem Autodieb eine Falle zu stellen. 
Denn hier wird ja in erster Linie nicht der Fälscher bestraft, sondern 
unbedarfte Kunden weiter untern in der Handelskette die gar nicht die 
Absicht hatten Fakes zu kaufen sondern entweder dachten das waren 
Originale oder als Endkunde überhaupt keine Ahnung haben was da 
überhaupt drin ist.

Das ist so als wenn ich mein Auto als Falle präpariere, aber nicht so 
das der Dieb davon getroffen wird, sondern in dem ich die Reifen mit 
einer Chemikalie behandle so das diese irgendwann später platzen wenn 
der Dieb nach dem Zerlegen die Reifen schon lange über Ebay/Kleinanzeige 
(o.ä) an einen arglosen Familienvater weiterverkauft hat.
Nur um zu bewirken das dieser aufgrund seines Schadens (Wagen vielleicht 
Totalschaden, womöglich mit Verletzten, wenn nicht mehr) dann dem 
Verkäufer auf die Pelle rückt.

(Klar, die FOLGEN sind natürlich nicht vergleichbar. Eine 
Lebensgefährliche Situation durch den manipulierenden Treiber ist anders 
als bei manipulierten Reifen sehr sehr sehr unwahrscheinlich. Aber die 
Intention dahinter ist 1-1 Übertragbar!)


> Wen kann ich haftbar machen wenn ich eine Kaffemaschine an den USB
> anschliesse und die meinen PC kaputt macht?
Dann niemanden.

Aber wie oben schon geschrieben: Wenn der PC Kaputtgeht weil der 
Konkurent einer anderen USB Kaffeemaschine seinen Treiber gewollt so 
programmiert hat das er beim Anschluss einer falschen KAffeemaschine 
Schäden anrichtet, dann macht nicht die Falsche Kaffeemaschine den PC 
kaputt, sondern der Treiber! Und bei Vorsatz ist der Herausgeber des 
Treibers verantwortlich!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Holm T. schrieb:
> Es würde mich schon extrem wundern wenn in der dem Treiber beiliegenden
> EULA oder wie man den Mist nennt nicht ohnehin jede Haftung
> ausgeschlossen wäre.

Bei vorsätzlich durch den Herausgeber eingebautem Sabotagecode greift 
eine Haftungsauschlussklausel im Lizenzvertrag des Herausgebers aber 
nicht.
Denn im Bezug auf vorsätzlicher Sabotage wäre das ziemlich sicher 
Sittenwidrig. Definitv aber mindestens "überraschend" und 
unverhältnismäßig.
Und schon das letztere reicht für die Unwirksamkeit aus.

Jojo S. schrieb:
> Verstehe ich nicht. Wenn man FTDI einplant und bei renommierten
> Händlern/Distris kauft hat man kein Problem.

Wie von SniTi schon geschrieben, sogar mit Belegen untermauert:
Eine HUNDERTPROZENTIGE Sicherheit gibt es einfach nicht!
Selbst bei zertifizierten Distributoren nicht!
Da reicht ja schon ein "geschmierter" Mitarbeiter im Versand der eine 
Rolle hochwertigster Bauteile gegen gute Bezahlung durch Minderwertige 
ersetzt damit die hochwertigen dann von den kriminellen teuer 
Weiterverkauft werden können. Sicher nicht an der Tagesordnung - aber im 
Rahmen des Möglichen.

Ausserdem würde das bedeuten das man selbst im allergrößten Notfall 
niemals auf dem Sekundärmarkt kaufen dürfte. Selbst wenn das bedeutet 
das man die Produktion auf unbegrenzte Zeit stoppen muss bis der 
HErsteller wieder liefern kann...

Denn ich wiederhole:
Wohl kein  ernstzunehmender MAssenhersteller baut willentlich 
Fälschungen in seine Produkte ein. Im Gegenteil, es wird ein enormer 
Aufwand getrieben um das zu verhindern. Aber es reicht trotzdem nicht 
für eine 100% Sicherheit!

Aberletztendlich ist mir ja sogar egal was andere machen.
Ich sitze in einer Position wo ich Entscheidungen darüber treffe welche 
Bauteile bzw. ganze Hersteller verwendet werden. Und das durchaus auch 
für größere Stückzahlen!

Da wurden aber schon beim letzten mal die Konsequenzen gezogen.
Auf keinen Fall mehr FTDI in einem neuen Produkt!

Das "Restrisiko" selbst Opfer von Bauteilfälschungen zu werden ist zwar 
dank der Vorsichtsmaßnahmen und Beschaffung ausschließlich über die 
zertifizierten Distris in Europa und USA zwar sehr gering,
Aber bei einem HErsteller der ganz bewusst jede Schwachstelle der Fakes 
sucht und diese nutzt um die Systeme der ENDKUNDEN ganz unten in der 
KEtte unbrauchbar zu machen ist dieses kleine Restrisiko einfach immer 
noch viel zu groß!
Und im Bekantenkreis teilen viele in ähnlichen Positionen bei anderen 
Firmen diese Meinung zu 100%!

Aber wie gesagt, jeder muss für sich selbst -bzw. für seinen 
Arbeitgeber- die Entscheidung nach den ganz eigenen Kriterien treffen.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Uhu U. schrieb:
>> Ich bin mir aber auch sicher, dass es eine dritte Lösung geben könnte,
>> die sowohl für FTDI als auch für den Endknunden sinvoll ist.
>
> Ich schätze, dass FTDI diese Lösung gewählt hätte, wenn es sie gäbe -
> völlig blöd sind die ja auch nicht.

Das vermag ich nicht zu erkennen. Aus meiner Sicht sind die Leute bei 
FTDI die dieses Verhalten ihres Treibers bewußt gewählt haben, perfide 
Arschlöcher. Die lassen einfach nur ihre schlechte Laune an potentiell 
unschuldigen Dritten aus ohne auch nur eine Sekunde darüber 
nachzudenken, wieviel Mannjahre an Fehlersuche sie damit provozieren.

Es wurde gesagt, ein Treiber könne nicht per Popup auf Probleme mit 
einem Gerät hinweisen. Das kenne ich von meiner Windows-Zeit anders. Für 
jedes neue USB-Gerät hat Windows stolz wie Oskar eine Meldung an die 
Taskleiste gepinnt "Gerät Blafasel wurde konfiguriert und kann jetzt 
verwendet werden". Oder - wenn kein Treiber gefunden wurde oder sonst 
etwas war - gab es eine permanente Meldung in der Taskleiste über das 
dysfunktionale Gerät. Ich bin mir sehr sicher, daß Windows immer noch 
Möglichkeiten zur Verfügung stellt, mit denen ein Treiber Probleme mit 
einem Gerät an den Anwender melden kann.

Eine solche Meldung und die Verweigerung das gefälsche Gerät zu bedienen 
wäre ein vollkommen legitimes Verhalten des FTDI-Treibers gewesen. Noch 
besser wäre, wenn FTDI ein Tool bereitstellen würde mit dem ich als 
Kunde testen kann, ob meine Geräte Originale oder Fakes sind.
Damit hätte FTDI Punkte bei ihren Kunden sammeln können und Hilfe beim 
Vorgehen gegen die Fälschungen bekommen.

Aber nein, anscheined wollte FTDI lieber möglichst viel Schaden 
anrichten. Egal bei wem. Der Treiber tut so als wäre alles bestens, 
sendet aber falsche Daten. Was 99% der Anwender erstmal nicht 
mitkriegen, weil Kommunikation per CDC eben zu 99% Kommunikation 
zwischen Geräten ist und nicht Kommunikation mit Menschen.

von Jojo S. (Gast)


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Interessantes Thema, bin jetzt aber zu müde. Carsten, schreibst du bitte 
mal einen Krimi ? :-)
Wg. DigiKey & Co.: die versichern dir nur etwas zu tun, Garantieen gibt 
natürlich nur die Hannoversche. Ich bin mir trotzdem sicher das die seit 
den alten Artikeln etwas getan um das Vertrauen der Kunden zu behalten 
und bessere Quellen als Ali sind.
Und warum FTDI die Bösen sind verstehe ich immer noch nicht (will nicht 
verstehen meinetwegen). Von PL gibt es auch Fakes und da seid ihr 
glücklich wenn ihr stundenlang Fehler sucht? Ich kaufe jedenfalls weiter 
Produkte mit FTDI, es steht ja auch nicht bei jedem Toaster drauf 'FTDI 
inside'. Auch Delock, habe noch nirgends gelesen das die Fakes verbaut 
haben. Man muss natürlich aufpassen einen Original Delock zu bekommen.

von Sni T. (sniti)


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Jojo S. schrieb:
> Wg. DigiKey & Co.: die versichern dir nur etwas zu tun, Garantieen gibt
> natürlich nur die Hannoversche.

Oben klang das noch ganz anders.

> Ich bin mir trotzdem sicher das die seit
> den alten Artikeln etwas getan

Ja, die Lage hat sich verschlimmert.

> und bessere Quellen als Ali sind.

Nichts anderes habe ich bisher behauptet.

von Uhu U. (uhu)


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Axel S. schrieb:
> Das vermag ich nicht zu erkennen. Aus meiner Sicht sind die Leute bei
> FTDI die dieses Verhalten ihres Treibers bewußt gewählt haben, perfide
> Arschlöcher.

Das mag deine Sicht sein, aber FTDI hat offensichtlich eine andere. 
Jetzt darfst du dir überlegen, welche die relevante ist...

von Holm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das vermag ich nicht zu erkennen. Aus meiner Sicht sind die Leute bei
>> FTDI die dieses Verhalten ihres Treibers bewußt gewählt haben, perfide
>> Arschlöcher.
>
> Das mag deine Sicht sein, aber FTDI hat offensichtlich eine andere.
> Jetzt darfst du dir überlegen, welche die relevante ist...

Na Axels, denn es ist die des Kunden undder Kunde stimmt mit dem 
Portemonaie ab.

Gruß,

Holm

von F. F. (foldi)


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Natürlich findet das jeder Anwender blöd, gerade wenn er extra FTDI im 
Gerät haben wollte und sich dann heraus stellt, dass es eine Kopie war.

Doch wie soll sich FTDI denn wehren? Klage in China und dann gegen wen?
Den amerikanischen Presidenten auffordern Krieg gegen China zu führen, 
weil der Staat massiv solche Raubkopieren zu lässt?

Wenn ich als Hersteller die Möglichkeit hätte dem (ja auch auf dem 
Rücken der Endverbraucher) softwaretechnisch zu begegnen, dann würde ich 
das tun.
Der Endverbraucher wird so zur Waffe von FTDI. Denn wenn die alle Geräte 
zurück bringen, weil die nicht mit den Treibern, wie vermutlich 
angegeben, funktionieren, dann wird die ganze Sache rückwärts 
aufgerollt.

In diesem Fall braucht FTDI der Endverbraucher nicht zu interessieren, 
denn der kauft den IC ja nicht direkt.

Sollen sie denn noch kostenlos Support für die Raubkopien leisten?
So was ist dann erst recht wirtschaftlicher Selbstmord.

von (prx) A. K. (prx)


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F. F. schrieb:
> Doch wie soll sich FTDI denn wehren?

Ein Testprogramm wäre hilfreich. Mit dem ein Kunde feststellen kann, ob 
es ein Fake ist. Zwar würden das die Chinesen auch hilfreich finden, um 
ihren Chip zu fixen, aber das können sie mit dem Treiber genauso 
rauskriegen. Für den Kunden ist ein Testprogramm aber wesentlich 
angenehmer.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> Doch wie soll sich FTDI denn wehren?

Naja, ich sehe FTDIs Problem schon, aber denke auch, dass sie
trotzdem andere Möglichkeiten auch im Windows-Umfeld gehabt hätten.
Wie oft hat man da schon im Gerätemanager so ein blödes Ausrufezeichen
gesehen: „Das Gerät arbeitet nicht ordnungsgemäß“?  Sowas sollten die
nicht hinbekommen?  Das glaub' ich nicht.

Aber ansonsten berührt mich der Zirkus herzlich wenig.  Die paar
USB-Sticks mit FTDIs, die wir benutzen, haben aller Wahrscheinlichkeit
nach echte FTDIs, und ich muss sie ja auch nicht unter Windows
benutzen.  ;-)

von Jürgen S. (juergenc)


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F. F. schrieb:
> Doch wie soll sich FTDI denn wehren?

Das wurde ja schon oft genug erwähnt:

Den Treiber so gestalten, dass er den Fake nicht bedient
und ggf. eine entsprechende Fehlermeldung herausgeben.

Ob ein "Fake" rechtswidrig ist oder nicht, hängt vom
jeweiligen Landesrecht ab, auf das FTDI keinen Einfluss
hat, welches FTDI aber zu respektieren hat.

Die faktische Zerstörung der Hardware ist Sachbeschädigung
und zwar unabhängig von der Frage, ob die Hardware ein Fake
ist oder nicht.

Kann man unter diesen Umständen überhaupt noch was von FTDI
kaufen? Man muss ja befürchten, wegen "Unterstützung einer
kriminellen Vereinigung" belangt zu werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Jürgen S. schrieb:
> Man muss ja befürchten, wegen "Unterstützung einer
> kriminellen Vereinigung" belangt zu werden.

Nun lass mal die Kirche im Dorf.

von Stefan K. (stefan64)


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Für einen seriösen Entwickler kann jetzt die Entscheidung nur sein: 
Finger weg von FTDI. Denn als Entwickler habe ich keine volle Kontrolle, 
welche Chips letztendlich in das Gerät eingebaut werden. Bei welcher 
Firma die Geräte letztendlich bestückt werden, entscheidet weder bei uns 
noch in anderen mir bekannten Firmen die Entwicklung.

So gut ich FTDI verstehen kann, dass sie gegen Produktpiraten vorgehen 
wollen: mit diesen wiederholten Wildwestmethoden katapultieren die sich 
aus der professionellen Geräteentwicklung.

Gruß, Stefan

von Mac G. (macgyver0815)


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Da hier die meisten von "Fake chips erkennen" sprechen: Das wird über 
ein seltsames Verhalten im original Chip erreicht und ist daher nicht 
ganz so einfach.

Da MUSS die PID zunächst auf 0 gesetzt werden - der original Chip führt 
das einfach nicht aus mit der genutzten Methode, nur der fake Chip tut 
das.
Man könnte es danach wahrscheinlich direkt wieder rückgängig machen 
(oder auch nicht?), aber das müsste man dann JEDESMAL beim Anschließen 
tun (das EEPROM lebt nicht ewig - OK stimmt würde in dem Fall aber auch 
nur die Fakes betreffen ;-) ).


Das nur warum FTDI überhaupt auf die Idee gekommen sein dürfte und das 
so macht.

von (prx) A. K. (prx)


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Mac G. schrieb:
> Da MUSS die PID zunächst auf 0 gesetzt werden

Das war die ursprüngliche Methode. Das muss nicht zwingend die heute 
verwendete Methode sein, denn der aktuelle Treiber setzt m.W. die VID 
nicht auf 0. Zumindest nicht permanent.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Mac G. schrieb:
> Da MUSS die PID zunächst auf 0 gesetzt werden - der original Chip führt
> das einfach nicht aus mit der genutzten Methode, nur der fake Chip tut
> das.

Das ist alt. Und ich kann mir vorstellen, daß die alternativen 
Hersteller, bei denen der Chip ein µC ist, da ganz schnell reagiert und 
das EEprom-Write an der Stelle unterbunden haben.

von Sni T. (sniti)


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Mac G. schrieb:
> Da MUSS die PID zunächst auf 0 gesetzt werden - der original Chip führt
> das einfach nicht aus mit der genutzten Methode, nur der fake Chip tut
> das.

Hast du dafür eine Quelle oder ist das nur zusammengereimt? Vermutlich 
ist der "no genuine device found!" String auch nur im Fake selbst 
enthalten und wird nur zu Identifikationszwecken angesprochen?

von Sebastian V. (sebi_s)


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Timm T. schrieb:
> Was verstehst Du an: Wenn ich einen vergossenen Wandler von Delock
> kaufe, auf dem FTDI steht und der sich als FTDI anmeldet, KANN ICH NICHT
> nachprüfen, was Delock da wirklich verbaut hat... jetzt nicht?

Ich finds ja interessant wie hier einige der Meinung sind man könnte 
Fake Chips nicht von Originalen Unterscheiden aber gleichzeitig jedes 
Vorgehen von FTDI um die Fake Chips auszuschließen kritisieren. Ob das 
Momentane Vorgehen OK ist, ist dann noch wieder eine andere Frage. Wenn 
der Treiber allerdings gar nichts Senden und Empfangen würde mit den 
Fake Chips würde man vermutlich ewig irgendwo anders die Fehler suchen 
(Kabel falsch angesteckt, Wackelkontakt, etc.). Wenn man ein "NON 
GENUINE DEVICE FOUND!" sieht ist alles klar, sofern man den Text 
überhaupt zu Gesicht kriegt was leider nicht garantiert ist.

Ich habe übrigens einen solchen Delock Wandler und er funktioniert noch 
weshalb ich davon ausgehen kann, dass ein original Chip verbaut ist.

Sind eigentlich überhaupt mal größere Ausfälle durch Fake FTDI Chips 
aufgetreten im letzten Jahr? Ich habe zumindest von keinem größeren Fall 
gehört also scheint nur es nur die kleinen Bastler mit ihren 1,50€ 
Wandlern aus China zu treffen.

von Mac G. (macgyver0815)


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Sni T. schrieb:
> Hast du dafür eine Quelle oder ist das nur zusammengereimt?


Ne das stimmt schon, das hatte mal irgendwer in dem Treiber genauer 
untersucht und nachvollzogen was da eigentlich gemacht wird.
Hab aber keine Lust das jetzt nochmal rauszusuchen.

von (prx) A. K. (prx)


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Sni T. schrieb:
>> Da MUSS die PID zunächst auf 0 gesetzt werden - der original Chip führt
>> das einfach nicht aus mit der genutzten Methode, nur der fake Chip tut
>> das.
>
> Hast du dafür eine Quelle oder ist das nur zusammengereimt?

Als die Sache 2014 mit den zerstörten Fakes losging hatte jemand den 
Treiber analysiert und dieses Verhalten festgestellt. Die Chips 
verhalten sich bei EEPROM Schreibvorgängen etwas unterschiedliche und 
das hatte FTDI ausgenutzt.

von Timm T. (Gast)


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Sebastian V. schrieb:
> aber gleichzeitig jedes
> Vorgehen von FTDI um die Fake Chips auszuschließen kritisieren.

Nicht jedes. Aber dieses.

Wenn Word feststellt, daß Dein .doc Dokument nicht mit MS Word, sondern 
mit LibreOffice erstellt wurde, kann es

- das Dokument versuchen ganz normal zu öffnen
- einen Fehler anzeigen, daß das Dokument nicht mit Word erstellt wurde
- das Dokument öffnen, aber den Inhalt durch irgendwas anderes ersetzen

Du würdest dann die letzere Variante bevorzugen, richtig?

von Paul B. (paul_baumann)


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Timm T. schrieb:
> - das Dokument öffnen, aber den Inhalt durch irgendwas anderes ersetzen
>
> Du würdest dann die letzere Variante bevorzugen, richtig?

Wenn's schöner gereimt ist als mein Eigenes -warum nicht?

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Timm T. schrieb:
> - das Dokument öffnen, aber den Inhalt durch irgendwas anderes ersetzen

Sowas ähnliches macht Word mit .docx, die mit LO bearbeitet wurden: es 
zerstört die Formatierung.

von Mac G. (macgyver0815)


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Timm T. schrieb:
> Wenn Word feststellt, daß Dein .doc Dokument nicht mit MS Word, sondern
> mit LibreOffice erstellt wurde, kann es

LibreOffice verkauft aber keine gefälschten Office Versionen die exakt 
so aussehen wie das original...


Wenn alle Chinesen den Chip unter einer anderen Bezeichnung (siehe 
"CH340") und nicht mit FTDI Logo als "FT232" verkaufen würden, sähe die 
Sache sicher anders aus.

von Timm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Sowas ähnliches macht Word mit .docx, die mit LO bearbeitet wurden: es
> zerstört die Formatierung.

Formatierung zerstören macht Word aber auch mit .doc, die mit Word 
bearbeitet wurden. Das muß anscheinend so sein.

von F. F. (foldi)


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Sebastian V. schrieb:
> Sind eigentlich überhaupt mal größere Ausfälle durch Fake FTDI Chips
> aufgetreten im letzten Jahr? Ich habe zumindest von keinem größeren Fall
> gehört also scheint nur es nur die kleinen Bastler mit ihren 1,50€
> Wandlern aus China zu treffen.

Ich habe vor kurzem zwei Sticks mit FTDI gekauf, liefen sofort und die 
waren nicht teuer.

Frage in die Runde: Ist jemanden schon ein Fake untergekommen, der nicht 
lief?

von Timm T. (Gast)


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Mac G. schrieb:
> Wenn alle Chinesen den Chip unter einer anderen Bezeichnung (siehe
> "CH340") und nicht mit FTDI Logo als "FT232" verkaufen würden, sähe die
> Sache sicher anders aus.

Der Treiber schaut auf dem Chip nach, was da drauf steht?

Nein, der Treiber reagiert allergisch auf µC, die die Wandlerfunktion 
nachbilden, beliebig gelabelt sind und nur den Treiber als quasi 
Standard nutzen.

von Uhu U. (uhu)


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Timm T. schrieb:
> Nein, der Treiber reagiert allergisch auf µC, die die Wandlerfunktion
> nachbilden, beliebig gelabelt sind und nur den Treiber als quasi
> Standard nutzen.

Ich habs zwar nicht nachgeprüft, aber diese Vorgehensweise ist totsicher 
in den Lizenzbedingungen für den Treiber explizit verboten und 
sicherlich schließt FTDI für Zuwiderhandlung jegliche Haftung aus. 
(Vermutlich ist das aber nur ein kleiner Teilaspekt des 
Haftungsausschlusses...)

Und gemäß dem angloamerikanischen Wirtschaftsfaustrecht ist das alles 
ganz legal, ja man muss sogar gewärtig sein, dass die bei passender 
Gelegenheit zuerst den Chip abschießen und dann gucken, was es für einer 
war...

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Und gemäß dem angloamerikanischen Wirtschaftsfaustrecht

FTDI ist allerdings ein britischer Laden …

von Sni T. (sniti)


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Sebastian V. schrieb:
> Ich finds ja interessant wie hier einige der Meinung sind man könnte
> Fake Chips nicht von Originalen Unterscheiden aber gleichzeitig jedes
> Vorgehen von FTDI um die Fake Chips auszuschließen kritisieren.

Wie hilft dir das im Werk bei der Identifikation zu bestückender Teile, 
wenn FTDI 2 Jahre später die Treiber ändert und dein Gerät dann 
ausfällt? Also jetzt ohne Zeitmaischiene.
Ist ja nicht so, als ob FTDI Herstellern gezielte Testroutinen zur 
Verfügung stellen würde, die die dann nutzen könnten.

> würde mit den
> Fake Chips würde man vermutlich ewig irgendwo anders die Fehler suchen
> (Kabel falsch angesteckt, Wackelkontakt, etc.).

Ach komm, ernsthaft? Wenn ein Gerät unter Windows nicht funktioniert, 
fängst du auf Hardwareebene mit dem debuggen an? Bevor du im 
Devicemanager und den Logs nachkuckst, ob der Treiber tut?

> Wenn man ein "NON
> GENUINE DEVICE FOUND!" sieht ist alles klar, sofern man den Text
> überhaupt zu Gesicht kriegt was leider nicht garantiert ist.

Nicht garantiert ist schön formuliert. Otto-Normal-Endkunde wird sicher 
als erstes den logicanalyzer anstecken, wenn irgendwas an seinem Rechner 
nicht funktioniert.

von Jojo S. (Gast)


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Wenn der neue Treiber nur 'nicht funktionieren' würde wg. Fake Chip dann 
dückt man einfach 'vorheriger Treiber' in der Treibereigenschaftsseite 
und fertig. Wer würde denn sagen: 'Ooops, da verletze ich ja 
Lizenzbedingungen und ich suche mir lieber einen Treiber für den Clone' 
? Wohl eher schimpft man dann auf den Org. Hersteller das er seine 
Treiber vor dem Release nicht richtig prüft...
Die 'Reperatur' Anleitungen im Netz gehen ja auch in die Richtung die 
VID/PID wiederherzustellen und eine alte Version des Originaltreibers 
illegal zu Nutzen.
Aus den Nutzungsbedingungen 
http://www.ftdichip.com/Drivers/FTDriverLicenceTermsSummary.htm :
' The licence only allows use of the Software with, and the Software 
will only work with Genuine FTDI Components (as defined in the Licence 
Terms). Use of the Software as a driver for a component that is not a 
Genuine FTDI Component MAY IRRETRIEVABLY DAMAGE THAT COMPONENT. '

von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> FTDI ist allerdings ein britischer Laden

sind die nicht in der EU?

ist Computersabotage nicht auch EU weit verboten?

übrigens zum Word Beispiel, office ab 2000 kompiliert keine Exel Macros 
aus Office 97, giubt nur Fehlermeldungen. Nun ist VBA ja ein 
Interpreter, die haben sich einen shice um Kompatiblität bemüht, genau 
wie bei meinem Umstieg von QC f. DOS zu VC, die alten LIBs wollte VC 
partout nicht schlucken.

von Sni T. (sniti)


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Mac G. schrieb:
> Ne das stimmt schon, das hatte mal irgendwer in dem Treiber genauer
> untersucht und nachvollzogen was da eigentlich gemacht wird.
> Hab aber keine Lust das jetzt nochmal rauszusuchen.

Ich frage, ob du deine Behauptung belegen kannst und du antwortest mit 
"ne, stimmt schon". Ernsthaft?

Der Chef von FTDI frühstückt übrigens kleine Kinder, ja wirklich! Stimmt 
schon, da hatte man die Oma vom Onkel nachgefragt. Lust habe ich jetzt 
nicht da Quellen rauszusuchen.

A. K. schrieb:
> Als die Sache 2014 mit den zerstörten Fakes losging hatte jemand den
> Treiber analysiert und dieses Verhalten festgestellt. Die Chips
> verhalten sich bei EEPROM Schreibvorgängen etwas unterschiedliche und
> das hatte FTDI ausgenutzt.

Danke! Das klingt schon fundierter und ist tatsächlich das erste mal, 
dass ich in der Sache einen Anhaltspunkt sehe, der das Vorgehen von FTDI 
zumindest etwas rationaler darstellen könnte.
An einer genaueren Quelle wäre ich aber immer noch interessiert, wenn 
jemand etwas dazu hat.

von Holm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Nein, der Treiber reagiert allergisch auf µC, die die Wandlerfunktion
>> nachbilden, beliebig gelabelt sind und nur den Treiber als quasi
>> Standard nutzen.
>
> Ich habs zwar nicht nachgeprüft, aber diese Vorgehensweise ist totsicher
> in den Lizenzbedingungen für den Treiber explizit verboten und
> sicherlich schließt FTDI für Zuwiderhandlung jegliche Haftung aus.
> (Vermutlich ist das aber nur ein kleiner Teilaspekt des
> Haftungsausschlusses...)
>
> Und gemäß dem angloamerikanischen Wirtschaftsfaustrecht ist das alles
> ganz legal, ja man muss sogar gewärtig sein, dass die bei passender
> Gelegenheit zuerst den Chip abschießen und dann gucken, was es für einer
> war...

Du hast zwar nicht... Exakt! Du hast nicht.

Du hast schon mal beim automatischen Windowsupdate die Lizenzbedingungen 
des FTDI Treibers nicht gesehen (ja, die haben tatsächlich das letzte 
Mal als die zerstörende Treiberversion rauskam sowas mitgeschickt, 
allerdings hat man das nur gesehen wenn man den Treiber zu Fuß 
installiert hat, und Mikeysoft hat den Leuten das Ding einfach hintenrum 
untergeschoben).
2. weiß die Bibliothekarin Lehmann auch ganz genau was in ihrem 
Druckeradapter eingebaut und was ein FTDI ist.

Zu welchem Schluß kommst du sonst noch so?

Gruß,

Holm

von Thomas S. (doschi_)


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Sni T. schrieb:
> An einer genaueren Quelle wäre ich aber immer noch interessiert, wenn
> jemand etwas dazu hat.

gerne:
http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/msg535270/#msg535270 
ff  (Der Thread dort ist durchaus schon etwas länglich)

zum rechtlichen:
http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/msg535021/#msg535021
"The actions of issuing something that is labelled as a driver update 
which carries out unauthorised modification of firmware on a computer 
device could well be a violation of Section 3 of the Computer Misuse 
Act:
http://www.legislation.gov.uk/ukpga/1990/18/section/3 "

von Holm T. (Gast)


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Jojo S. schrieb:
> Wenn der neue Treiber nur 'nicht funktionieren' würde wg. Fake Chip dann
> dückt man einfach 'vorheriger Treiber' in der Treibereigenschaftsseite
> und fertig. Wer würde denn sagen: 'Ooops, da verletze ich ja
> Lizenzbedingungen und ich suche mir lieber einen Treiber für den Clone'
> ? Wohl eher schimpft man dann auf den Org. Hersteller das er seine
> Treiber vor dem Release nicht richtig prüft...
> Die 'Reperatur' Anleitungen im Netz gehen ja auch in die Richtung die
> VID/PID wiederherzustellen und eine alte Version des Originaltreibers
> illegal zu Nutzen.
> Aus den Nutzungsbedingungen
> http://www.ftdichip.com/Drivers/FTDriverLicenceTermsSummary.htm :
> ' The licence only allows use of the Software with, and the Software
> will only work with Genuine FTDI Components (as defined in the Licence
> Terms). Use of the Software as a driver for a component that is not a
> Genuine FTDI Component MAY IRRETRIEVABLY DAMAGE THAT COMPONENT. '

Alles Quark. Die haben den Treiber ungefragt auf Deinem System 
installiert das vorher funktionierte .. und in einer neuen 
Treiberversion die Lizenzbedingungen geändert die Du nie gesehen hast.

Ich sage doch, das ist kriminell und ich würde auch dagegen klagen nur 
kann mich eigentlich jede Firma der ich an den Kragen will während des 
Prozesses einfach durch Verzögerungstaktik verhungern lassen, wir leben 
ja schließlich in einem Rechtsstaat, da gehört das so.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Sni T. schrieb:
> Mac G. schrieb:
>> Ne das stimmt schon, das hatte mal irgendwer in dem Treiber genauer
>> untersucht und nachvollzogen was da eigentlich gemacht wird.
>> Hab aber keine Lust das jetzt nochmal rauszusuchen.
>
> Ich frage, ob du deine Behauptung belegen kannst und du antwortest mit
> "ne, stimmt schon". Ernsthaft?
>

Ich antworte mal für Ihn: Ja, man kann.

und dann noch: Such selber!

Gruß,

Holm

von Thomas S. (doschi_)


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Holm T. schrieb:
> und dann noch: Such selber!

gerade eingestellt. dort: 
Beitrag "Re: FTDI zerstört Fake Chips durch Windows-Update"

von Uhu U. (uhu)


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Jörg W. schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>> Und gemäß dem angloamerikanischen Wirtschaftsfaustrecht
>
> FTDI ist allerdings ein britischer Laden …

Ich weiß, aber sind auch in USA fest verankert und die Briten fallen ja 
auch nicht gerade als Gegner des Raubtierliberalismus auf...

von Sebastian V. (sebi_s)


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Sni T. schrieb:
>> würde mit den
>> Fake Chips würde man vermutlich ewig irgendwo anders die Fehler suchen
>> (Kabel falsch angesteckt, Wackelkontakt, etc.).
>
> Ach komm, ernsthaft? Wenn ein Gerät unter Windows nicht funktioniert,
> fängst du auf Hardwareebene mit dem debuggen an? Bevor du im
> Devicemanager und den Logs nachkuckst, ob der Treiber tut?

Kommt drauf an inwiefern sich der Treiber bemerkbar machen kann. Ich 
habe keine Ahnung von Windows Treiber Entwicklung. Wenn man tatsächlich 
nur die Wahl hätte zwischen alle Daten ohne Warnung/Log verschwinden zu 
lassen oder Daten durch den “NON GENUINE DEVICE FOUND!" Text zu ersetzen 
dann würde ich wohl letztes bevorzugen.

Sni T. schrieb:
>> Wenn man ein "NON
>> GENUINE DEVICE FOUND!" sieht ist alles klar, sofern man den Text
>> überhaupt zu Gesicht kriegt was leider nicht garantiert ist.
>
> Nicht garantiert ist schön formuliert. Otto-Normal-Endkunde wird sicher
> als erstes den logicanalyzer anstecken, wenn irgendwas an seinem Rechner
> nicht funktioniert.

Ich nehme an der Treiber gibt den Text auch bei empfangenen Daten aus? 
Wenn man ein Terminal benutzt würde man da immerhin den Text sehen. Je 
nachdem wohin man Daten sendet sieht man es vielleicht auch beim 
Empfänger.

von Uhu U. (uhu)


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Sebastian V. schrieb:
> Kommt drauf an inwiefern sich der Treiber bemerkbar machen kann. Ich
> habe keine Ahnung von Windows Treiber Entwicklung.

Er kann nur ein gelbes Ausrufezeichen im Device Manager setzen - Otto 
Normalverbraucher guckt dort eher nicht nach.

von Sni T. (sniti)


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Holm T. schrieb:
> Ich antworte mal für Ihn: Ja, man kann.
>
> und dann noch: Such selber!

Es macht einen Unterschied, wenn ich derjenige bin, der Behauptungen 
aufstellt und in die Diskussion einbringt.
Wenn du meine Beiträge durchschaust, wirst du feststellen, dass ich für 
meine Behauptungen vernünftige Quellen rausgesucht und zitiert habe.

Ich finde es nur zweckmäßig und angebracht, zu überprüfen ob die eigenen 
Vorstellungen stimmen und das dann zu hinterlegen.
Hat für mich etwas mit einem Mindestmaß an Anstand zu tun, aber da bin 
ich wohl einer der wenigen. Ist inzwischen wohl schlicht modern, einfach 
mit irgend welchen "Informationen" ohne Quellen um sich zu werfen, statt 
fundierte Beiträge abzugeben.

Thomas S. schrieb:
> gerne:
> 
http://www.eevblog.com/forum/reviews/ftdi-driver-kills-fake-ftdi-ft232/msg535270/#msg535270
> ff  (Der Thread dort ist durchaus schon etwas länglich)

Danke dir! Aus technischer Sicht ist das durchaus interessant und auch 
clever. Wobei man an dem Code erkennt, dass ja im zweiten Schritt 
gezielt die Gültigkeit der Checksum wieder hergestellt wird. Man hätte 
hier also die Möglichkeit gehabt;
a) die Information, dass es ein Fake ist zu detektieren
b) den "ganzen Weg" zu gehen und dafür zu sorgen, dass die PID "gültig" 
auf 0 gesetzt bleibt.

Jetzt haben sie ja auch einen (mögl. weiteren) Weg gefunden, ihren 
Treiber Fakes erkennen zu lassen.

von Sni T. (sniti)


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Uhu U. schrieb:
> Er kann nur ein gelbes Ausrufezeichen im Device Manager setzen - Otto
> Normalverbraucher guckt dort eher nicht nach.

Der hängt ja auch ständig mit der Logic Probe in seinen gekauften 
Geräten, da hat der auch keine Hand für die Maus frei um sich in den 
Gerätemanager zu klicken.
Schlau mit gedacht von FTDI, ihm das dann direkt über die Logic Probe 
mitzuteilen.

Sarkasmus mal bei Seite;

Wenn ich bei Google "USB Gerät funktioniert nicht" eintippe, kommt als 
erstes eine Hilfeseite von MS, wo genau der Weg zum Gerätemanager 
beschrieben wird. Von 'nem Logicanalyzer ist da aber nirgends die Rede.

von Timm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Er kann nur ein gelbes Ausrufezeichen im Device Manager setzen - Otto
> Normalverbraucher guckt dort eher nicht nach.

Zumindest letztens war es noch so, daß Geräte, für die es 
Treiberprobleme gab, in der Taskleiste gemeldet wurden.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> Frage in die Runde: Ist jemanden schon ein Fake untergekommen, der nicht
> lief?

gleich drei Stück

1 x FTDI
1313-C
CN 480661
FT232RL

2 x FTDI
1402-C
CN 480661
FT232RL

von (prx) A. K. (prx)


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Sebastian V. schrieb:
> Kommt drauf an inwiefern sich der Treiber bemerkbar machen kann. Ich
> habe keine Ahnung von Windows Treiber Entwicklung. Wenn man tatsächlich
> nur die Wahl hätte zwischen alle Daten ohne Warnung/Log verschwinden zu
> lassen oder Daten durch den “NON GENUINE DEVICE FOUND!" Text zu ersetzen
> dann würde ich wohl letztes bevorzugen.

Einen Popup direkt durch den Treibers geht wahrscheinlich nicht. Nicht 
bei einem hardware-nahen Treiber. Aber ein Errorcode, statt verfälschter 
Daten mit positiver Rückmeldung, wäre zweifellos möglich. Wahrscheinlich 
könnte der Treiber das Device auch in einen "Problem/Defekt" Status 
versetzen.

Die Anwendung würde also an Stelle einer erfolgreichen Operation vom 
Windows-API einen Fehlercode zurück bekommen. Mit oder ohne Ersatztext 
auf der Schnittstelle.

: Bearbeitet durch User
von Rudolph R. (rudolph)


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Für die Sekräterin ist doch völlig egal, warum die Schreibmaschine nicht 
mehr funktioniert, das ist nicht Ihr Job.

Und der IT kann dann zum Beispiel mit USBTreeView nachsehen.
Da sollte der Treiber auch in der Lage sein eines der Felder sinnvoll 
auszufüllen.

Ja, ich würde eine Arbeitsverweigerung des Treibers auch geschickter 
finden.
Und ja, ein Tool hätte auch was - das kann die Info ja sowieso nur aus 
dem Treiber erhalten.

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Anwendung würde also an Stelle einer erfolgreichen Operation vom
> Windows-API einen Fehlercode zurück bekommen.

Die Anwendung macht einfach die virtuelle COM genauso wie eine native 
COM auf, und wenn der Treiber den Wandler nicht ansprechen kann oder 
will, dann ist da keine COM.

Das ist ja der Witz, daß es die Anwendung überhaupt nicht interessieren 
muß - solange sie nicht sowas wie Bitbanging an den Handshake-Leitungen 
macht oder versucht, die COM über 0x2F8 anzusprechen - ob da eine 
"richtige" Serielle oder ein USB-RS232-Wandler dahintersteckt.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm T. schrieb:
>> Die Anwendung würde also an Stelle einer erfolgreichen Operation vom
>> Windows-API einen Fehlercode zurück bekommen.
>
> Die Anwendung macht einfach die virtuelle COM genauso wie eine native
> COM auf, und wenn der Treiber den Wandler nicht ansprechen kann oder
> will, dann ist da keine COM.

Oder es ist eine COM da, kann aber nicht geöffnet werden. Oder sie kann, 
aber R/W geht nicht. Dürfte alles machbar sein.

von Bernd K. (prof7bit)


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Naja, sieht wohl immer stärker so aus als würde ich demnächst doch mal 
den faulen Weg (usb<->seriell) verlassen und mir mal stattdessen ein 
bisschen Doku zur USB-Peripherie der Kinetis-Controller, deren 
Verwendung/Treiber, mögliche Betriebsarten und die PC-seitige 
Implementierung derselben reinziehen.

Das schieb ich schon die ganze Zeit vor mir her und mindestens ein 
anstehendes Redesign eines existierenden Projekts hab ich auch schon in 
der Pipeline das enorm davon profitieren würde den teuren FTDI-Klotz auf 
der Platine ersatzlos wegzurationalisieren, vielleicht werd ich mich ja 
jetzt doch mal endlich dazu aufraffen.

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Oder es ist eine COM da, kann aber nicht geöffnet werden.

Ist doof, weil sowas eigentlich nur vorkommt, wenn ein anderes Programm 
die COM benutzt oder nicht richtig geschlossen hat.

> Oder sie kann,
> aber R/W geht nicht.

Ist doof, weil man dann immer noch nicht weiß, woran es liegt. Wenn eine 
COM erfolgreich geöffnet wurde, dann hat die einen Sendebuffer, in dem 
Du Zeichen ablegen kannst. Wenn die Zeichen dann nicht rausgehen, siehst 
Du das nicht. COM erfolgreich öffnen, aber Fehler beim Versuch ein 
Zeichen in den Buffer zu schreiben heißt eigentlich: Buffer voll.

Nein, die sauberste Variante ist: Passt dem Treiber der Wandler nicht, 
wird der Wandler nicht in der Geräteliste angemeldet und die COM wird 
nicht angelegt. So wie das mit jedem anderen Gerät geht, für das Windows 
keinen Treiber findet, oder wo der zugewiesene Treiber offensichtlich 
nicht kombatibel ist.

von M. S. (martin_der_bastler) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das vermag ich nicht zu erkennen. Aus meiner Sicht sind die Leute bei
>> FTDI die dieses Verhalten ihres Treibers bewußt gewählt haben, perfide
>> Arschlöcher.
> Das mag deine Sicht sein, aber FTDI hat offensichtlich eine andere.
> Jetzt darfst du dir überlegen, welche die relevante ist...

Auch wenn meine frueheren Beitraege dazu, in der ich meinen Standpunkt
'laenglicher' dargelegt hatte, mittlerweile wieder (wohl weil ich nur
einfacher Bastler und kein Guru bin) downgevotet wurden:

Selbst wenn die Entscheider bei FTDI meinen, der Weg mit dem Malware-
Treiber waere eine Loesung, in the long run schneiden sie sich mit
so einem Verhalten doch nur selbst in's eigene Fleisch.

Am Ende entscheidet doch nur das Preis/Leistungsverhaeltnis.

Zumindest hier, in einer ziemlich technikaffinen Peer-Group scheint
jedenfalls derGgrossteil der Meinungen dahingehend zu sein, dass das
Verhalten von FTDI wenn schon nicht - wie meiner Meinung nach -
absolut inakzeptabel ist, dann dennoch zumindest ein weiterer Schritt
in die falsche Richtung zu sein scheint.

FTDI war frueher mal ein Qualitaetshersteller bei USB-UART-Wandlern,
das mögen sie auch heute noch sein. Aber wenn dieses Image in der
grossen weiten Masse mal von "FTDI = Vorzug" auf "FTDI = Meiden"
umschwappt, dann ist der Kahn eben gekentert. Und falls das passiert,
dann sind daran sicher nicht die "China-nachbauten" schuld, sondern
eher das Verhalten mit selbigen, das der Originalhersteller derzeit
uns seit Jahren nun schon an den Tag zu legen pflegt.

Waere nicht das erste Mal, dass ein Marktführrer durch äusserst
dumme Entscheidungen von oben in der Bedeutungslosigkeit versinkt.
Gönnen würde ich's FTDI jedenfalls, meinem persönlichen Empfinden nach.

LG, MdB

von Jan H. (jan_bln)


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> Auch wenn du im Flughafen stehst und die bei dir ein Fake-Produkt
> entdecken kommt das sofort in den Schredder.
> Du bekommst dein Geld danach nicht zurück und musst das als Lehrgeld
> abschreiben. ## kauf keine Fake Produkte ##
Aus eigener Erfahrung weiss ich zu 100% daß das zumindest für textil 
fakes nur zutrifft, wenn die per Fracht kommen. Ich kann aber meinen 
ganzen Koffer voller Fake Shirts und Schuhen haben und die auch behalten 
wenn die meinem persönlichen Bedarf zugerechnet werden.
Und kaputtmachen darf auch FTDI in dieser Form nicht. Aber wo kein 
Kläger ist ...

von (prx) A. K. (prx)


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Jan H. schrieb:
> Aus eigener Erfahrung weiss ich zu 100% daß das zumindest für textil
> fakes nur zutrifft, wenn die per Fracht kommen.

Soll heissen, sie haben nicht darauf bestanden, dass du die Kontrolle 
splitternackt wieder verlässt. ;-)

von Jan H. (jan_bln)


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Nein, die haben auch die Calvin Klein Unterbuxen aus dem Siffsack nicht 
angepackt :D - Aber Scherz beiseite - Solange man keine gewerblichen 
Absichten bei der Einreise erkennen lässt, sollte man auf der relativ 
sicheren Seite sein

Bei Waren im persönlichen Gepäck des Reisenden, ohne kommerziellen 
Charakter, schreitet die Zollbehörde nach den Vorschriften des 
gewerblichen Rechtsschutzes nicht ein.

(Quelle: 
https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Reisen/Rueckkehr-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Einschraenkungen/Marken-und-Produktpiraterie/marken-und-produktpiraterie_node.html)

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (r71)


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Warum regt sich hier jeder so auf?

von W.P. K. (elektronik24)


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Richard B. schrieb:
> Warum regt sich hier jeder so auf?
Weil sie nun wissen, dass das Kaufen von billigen China Teilen mit evtl. 
Risiken verbunden ist - das wollen manche eben nicht.
Ich kann FTDI schon verstehen: ICH wäre auch stinkesauer wenn jemand 
meine Arbeit kopiert und als echt verkauft und dann auch noch den 
Käufern sagt, sie sollen doch meine ständig gewartete und upgedateten 
Softwaretreiber nutzen.
Wenn mir da durch diese Zecken auf Dauer richtig Umsatz flöten geht, 
liegt der Gedankengang nahe zu sagen: Das ist MEINE Software für MEINE 
Hardware. Die Lizenz ist nur gültig in Verbindung mit meiner Hardware. 
Nutzt jemand diese Software ohne Lizenz (=Raubkopie) ist das sein 
Problem und wird Konsequenzen haben (=Beschädigung der Zecken-Hardware).

FTDI hat so sicherlich dafür gesorgt, dass das Thema maximale Beachtung 
bekam und dass sehr viele sich nun Gedanken über den Beschaffungsweg 
machen, denen das bislang egal war (Einkaufsabteilung - Hauptsache 
billig).
Ich z.B. kaufe ALLES über autorisierte Distributoren. Ich käme nicht im 
Traum darauf, irgendwo im Osten oder auch nur bei einem nicht 
autorisierten Anbieter ein Reel Mosfets oder Controller oder auch nur 
Kondensatoren zu kaufen, nur weil sie billiger sind.... und wenn sie 
dann noch 50% billiger sind würden bei mir alle Alarmglocken schrillen.
Daher werden von mir auch ALLE Bauteile beim Bestücker beigestellt.
Und ganz ehrlich: wenn ich so bei Ebay die fertigen 2 oder 5 Euro 
China-Module (inkl. Versand) sehe, bei denen schon alleine die Bauteile 
normalerweise soviel kosten (in 10.000er oder 100.000er Abnahme), dann 
kann da was nicht stimmen. Wer so etwas für Projekte abseits des 
Basteltisches oder womöglich Produktion einsetzt, dem ich nicht zu 
helfen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Niemand spricht FTDI das Recht ab, sich zu wehren. Die Frage ist, auf 
welche Art und Weise sie das tun dürfen ohne dabei als Kollateralschaden 
auch Leute zu treffen, die mit der Beschaffung der ICs reinweg nichts zu 
tun haben, weder direkt noch indirekt.

von W.P. K. (elektronik24)


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A. K. schrieb:
> Niemand spricht FTDI das Recht ab, sich zu wehren. Die Frage ist,
> auf
> welche Art und Weise sie das tun dürfen ohne dabei als Kollateralschaden
> auch Leute zu treffen, die mit der Beschaffung der ICs reinweg nichts zu
> tun haben, weder direkt noch indirekt.

Naja, stell Dir vor jemand klaut Dein niegelnagelneues Auto.
Da Du schlau bist und in der Umgebung schon des öfteren Autos geklaut 
werden, hast Du ein Modul verbaut, die -wenn per Handy aktiviert- die 
Motorelektronik zerstört.
Nun, Du kommst also aus dem Urlaub und das Auto ist weg.
Du hast zwei Optionen:
a) Du aktivierst die Elektronik per Handy
b) Du aktivierst sie nicht, denn das Auto hat ja sicher bereits ein 
direkt und indirekt unbeteiligter Russe gekauft - und das kann man ihm 
ja nicht antun....

Ehrlich: mir wäre das dann sch* egal. Ich würde die Motorelektronik per 
Handy zerstören.

Und je öfter so etwas passiert, desto weniger Russen kaufen die billigen 
deutschen Premiumautos (weil Risiko ist bekannt) und desto weniger Autos 
werden geklaut.

von (prx) A. K. (prx)


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W.P. K. schrieb:
> Ehrlich: mir wäre das dann sch* egal. Ich würde die Motorelektronik per
> Handy zerstören.

Ob dein Triumphgefühl wohl noch anhält, wenn du erfährst, dass dies 
mitten auf der Autobahn geschehen ist und nicht etwa der Dieb drin sass, 
sondern ein unschuldige Familie? Denen ein paar andere Leute hinten 
drauf donnerten.

von W.P. K. (elektronik24)


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A. K. schrieb:
> W.P. K. schrieb:
>> Ehrlich: mir wäre das dann sch* egal. Ich würde die Motorelektronik per
>> Handy zerstören.
>
> Ob dein Triumphgefühl wohl noch anhält, wenn du erfährst, dass dies
> mitten auf der Autobahn geschehen ist und nicht etwa der Dieb drin sass,
> sondern ein unschuldige Familie? Denen ein paar andere Leute hinten
> drauf donnerten.
Was'n blödes Argument! Mit so einem Totschlagargument dürfte ich zu 
Hause noch nicht einmal eine Alarmanlage verbauen, denn der Einbrecher 
(mit 5 Kindern zu Hause) könnte ja einen Herzinfarkt bekommen wenn die 
Anlage losgeht und die Kinder müssten dann hungern.
Man dürfte auch keinen Verbrecher mehr einsperren, denn darunter würden 
ja Frau und Kinder leiden.....

von (prx) A. K. (prx)


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W.P. K. schrieb:
> Was'n blödes Argument!

Natürlich hatte ich das etwas auf die Spitze getrieben. Aber im 
deutschen Recht gibt es das Verhältnismässigkeitsprinzip. Was darauf 
raus laufen könnte, dass eine Wegfahrsperre kein Problem darstellt, eine 
Zerstörung während der Fahrt jedoch schon.

von Paul B. (paul_baumann)


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A. K. schrieb:
> Die Frage ist, auf
> welche Art und Weise sie das tun dürfen ohne dabei als Kollateralschaden
> auch Leute zu treffen, die mit der Beschaffung der ICs reinweg nichts zu
> tun haben, weder direkt noch indirekt.

Es ist schwer zu verstehn
doch es trifft immer den,
der am Wenigsten Schuld hat
am ganzen Geschehn!

MfG Paul

von Matthias X. (current_user)


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Als ich noch Moped gefahren bin habe ich ersthaft überlegt zwei 
Polenböller in den Sitz einzuarbeiten. Eine Selbsgebaute Alarmanlage 
sollte diese dann zünden und dem Dieb den Arsch aufreißen. Ich hatte 
dann aber doch zuviel Angst um meinen eigenen Po und habs gelassen;)

von Paul B. (paul_baumann)


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Matthias x. schrieb:
> Eine Selbsgebaute Alarmanlage
> sollte diese dann zünden und dem Dieb den Arsch aufreißen.

Das wäre eine hübsche Schlagzeile in der Zeitung geworden:
"Dieb reißt sich bei der Arbeit den Arsch auf!"
;-)
MfG Paul

von Bernd K. (prof7bit)


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W.P. K. schrieb:
> Ehrlich: mir wäre das dann sch* egal. Ich würde die Motorelektronik per
> Handy zerstören.

Das hat doch mit dem vorliegenden Fall Null und Nichts zu tun. In Deinem 
Falle wäre es Dein eigener Motor den Du zerstörst, im Falle FTDI war es 
jedoch fremder Leute Eigentum welches zerstört wurde.

von Bernd T. (bastelmensch)


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A. K. schrieb:
> W.P. K. schrieb:
>> Ehrlich: mir wäre das dann sch* egal. Ich würde die Motorelektronik per
>> Handy zerstören.
>
> Ob dein Triumphgefühl wohl noch anhält, wenn du erfährst, dass dies
> mitten auf der Autobahn geschehen ist und nicht etwa der Dieb drin sass,
> sondern ein unschuldige Familie? Denen ein paar andere Leute hinten
> drauf donnerten.

Könnte man auch absichern das erst beim Anhalten das Ding abdampft.

;-)

Bernd K. schrieb:
> W.P. K. schrieb:
>> Ehrlich: mir wäre das dann sch* egal. Ich würde die Motorelektronik per
>> Handy zerstören.
>
> Das hat doch mit dem vorliegenden Fall Null und Nichts zu tun. In Deinem
> Falle wäre es Dein eigener Motor den Du zerstörst, im Falle FTDI war es
> jedoch fremder Leute Eigentum welches zerstört wurde.

Wäre mir neu das FTDI die Kopien zerstört hat.
Sie wurden unbrauchbar gemacht. Google hilft zu finden das man sie auch 
wieder recovern kann.
Eigentlich sind jetzt die Hersteller und Verkäufer dieser Kopien gefragt 
einen Treiber zu entwickeln der a) die Chips mit eigener Kennung 
recoverd und b) die Chips die sich mit FTDI232 melden tested ob Original 
oder nicht und ggf. die Chips mit der eigenen Kennung versieht.

Die Nutzer der Kopien sollten das endlich mal einfordern, statt dessen 
wollen alle nur von FTDI das die Treiber weiterhin die Kopien 
unterstützen!

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Früher hatte FTDI, aus meiner Sicht, den Ruf, teuer(er) aber zuverlässig 
zu sein, als andere USB-Serial-Chips zu sein.
Ob ihre Gegenmaßnahme und rechtlich ok war mal völlig unbeachtet, sie 
haben es geschäft, daß Menschen, die nicht genau wissen, was da wirklich 
passiert ist, lieber einen Bogen um diese Marke machen, denn "da gab es 
doch so Probleme, daß die nicht mehr gehen". Es sind ja auch nicht nur 
die betroffen, die bei einem windigen Strassenhändler gekauft haben, es 
konnte ja jeden treffen.
Nun sind plötzlich die chinesischen Eigenentwicklungen die mit dem 
besseren Image. Ich würde noch nicht mal ausschließen, das ein Chinese 
eine Stöckchen hingehalten hat und der Schotte brav drübergesprungen 
ist. Das ist ja momentan in vielen Bereichen ein beliebtes Spiel.
Marketingmässig konnte man das kaum schlechter machen.

von Timm T. (Gast)


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Bernd T. schrieb:
> Die Nutzer der Kopien sollten das endlich mal einfordern, statt dessen
> wollen alle nur von FTDI das die Treiber weiterhin die Kopien
> unterstützen!

Nein, wie weiter oben schon mehrfach erwähnt wäre es ein durchaus 
akzebtables Vorgehen gewesen, wenn der Treiber einfach die 
Zusammenarbeit mit dem Chip verweigert hätte. Dann hätte man auch einen 
andern Treiber installieren können.

Sowohl die Manipulation auf dem Chip als auch die Manipulation der Daten 
in der zweiten Version sind inakzeptabel aus Anwendersicht.

Als Nebeneffekt hat das Vorgehen von FTDI, da der Treiber den Chip ja 
nicht generell abgelehnt hat, daß man auch nicht ohne weiteres einen 
anderen Treiber installieren kann, da Windows ja meint, der FTDI-Treiber 
wäre der passende Treiber.

Ist aber schon alles diskutiert worden, und wenn FTDI jetzt deswegen 
Kunden verliert, weine ich dem keine Träne nach.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:
> Dann hätte man auch einen andern Treiber installieren können.

Das kannst du deshalb vergessen, weil die Fakes ja absichtlich so
gebaut worden sind, dass sie sich als FTDI ausgeben.  Damit hat ein
potenzieller Alternativtreiber keine Chance, sich nur „seine“ Chips
zu krallen, denn er kann sie nicht finden.  Der FTDI-Treiber könnte
natürlich die Zusammenarbeit damit komplett einstellen, aber das
wäre aus Sicht des Kunden nicht grundlegend besser als der derzeitige
Zustand: ob er nun "FAKE" in den Datenstrom ausgibt oder gar nichts,
dürfte mittelmäßig schnuppe sein.

Was natürlich gehen würde ist, den FTDI-Treiber komplett zu
deinstallieren und dann einen Treiber für die Fakes zu installieren,
dann gibt's auch keine Datenmanipulation.  Aber es müsste sich ja
erstmal einer von den Fakern finden, der bereit wäre, den ganzen
Treiberzirkus zu durchlaufen … der hat dann zusätzlich noch das
Problem, dass er seinen Aufwand zugleich auch allen anderen Fakern
mit verfügbar machen müsste. :P

von Bernd T. (bastelmensch)


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Timm T. schrieb:
> Bernd T. schrieb:
>> Die Nutzer der Kopien sollten das endlich mal einfordern, statt dessen
>> wollen alle nur von FTDI das die Treiber weiterhin die Kopien
>> unterstützen!
>
> Nein, wie weiter oben schon mehrfach erwähnt wäre es ein durchaus
> akzebtables Vorgehen gewesen, wenn der Treiber einfach die
> Zusammenarbeit mit dem Chip verweigert hätte. Dann hätte man auch einen
> andern Treiber installieren können.
>
> Sowohl die Manipulation auf dem Chip als auch die Manipulation der Daten
> in der zweiten Version sind inakzeptabel aus Anwendersicht.

Um den anderen Treiber zu installieren muss aber der Chip aufhören sich 
als Original auszugeben.
Also wäre der erste Treiber doch der Richtige gewesen.
Denn der macht genau das.
Das ein Fake-Treiber dann eben die Chips geradebiegen muss sollte ja 
nicht das Problem sein, wie das geht wurde ja schon aufgezeigt.

Nur wollte wohl niemand warten bis es den gibt und man hat FTDI 
gezwungen diesen Treiber zurückzuziehen und sich etwas neues einfallen 
zu lassen.

von Timm T. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Damit hat ein
> potenzieller Alternativtreiber keine Chance, sich nur „seine“ Chips
> zu krallen, denn er kann sie nicht finden.

Für den Avr MKII Isp zum Bleistift gibts doch auch verschiedene Treiber, 
die parallel installiert werden können.

Jörg W. schrieb:
> Aber es müsste sich ja
> erstmal einer von den Fakern finden, der bereit wäre, den ganzen
> Treiberzirkus zu durchlaufen …

Gibts doch für diese anderen Chips auch. Bei den Ftdi kompatibelen gab 
es halt vorher keine Notwendigkeit.

von Richard B. (r71)


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Timm T. schrieb:
> Dann hätte man auch einen
> andern Treiber installieren können.

Welchen den? Scheinbar hat sich bis heute keiner darüm gekümmert.
Warum wohl? Niemand will diese Entwicklung bezahlen.

Timm T. schrieb:
> und wenn FTDI jetzt deswegen
> Kunden verliert, weine ich dem keine Träne nach

Das werden sie nicht.
Ehrliche Kunden waren ja nicht betroffen ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:
> Für den Avr MKII Isp zum Bleistift gibts doch auch verschiedene Treiber,
> die parallel installiert werden können.

Welche denn?

Du kannst parallel zum Jungo-Treiber noch den Filtertreiber der
libusb installieren, aber das ist was reichlich anderes.

Nee, es kann nicht beide Treiber parallel für ein und dieselbe
Hardware geben.  Lediglich das Rauswerfen des FTDI-Treibers und die
Installation eines Treibers, der auf die Fakes zugeschnitten ist, wäre
eine Abhilfe, aber den gibt's halt nicht.  Die Faker wollen ja ganz
offensichtlich gerade dies, die Entwicklung eines eigenen Treibers
einsparen – ansonsten hätten sie sich auch nicht erst als FTDI
ausgeben brauchen, sondern bspw. gleich eine CDC-Implementierung
anbieten können, da bräuchten sie nur ein .inf-File liefern unter
Windows, alle Nicht-Windows-Systeme könnten so ein Gerät dann mit
ihrem generischen CDC-Treiber gleich „aus der Dose raus“ benutzen.

von Timm T. (Gast)


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Bernd T. schrieb:
> Also wäre der erste Treiber doch der Richtige gewesen.
> Denn der macht genau das.

Dann nochmal ganz deutlich: Kein verf... Treiber hat meine Hardware zu 
zerstören oder Daten zu manipulieren! Fertig!

Er kann die Zusammenarbeit mit der Hardware verweigern, aber das ist 
dann auch alles.

Was kommt dann als nächstes? Der Drucker druckt ein paar Stellen mehr in 
eure Steuererklärung, weil die Tinte nicht original HP ist? Word ersetzt 
überall Apple durch MS, weil das Keyboard nicht von MS ist? Eure 
Urlaubsbilder bekommen ein Wasserzeichen verpaßt, weil in der Samsung 
Kamera eine Toshiba SD steckt?

Und von wegen Ftdi hatte ja so viel Arbeit mit dem Treiber: Den Treiber 
liefert Ftdi mit Windows aus. Sobald ich ein Usb Gerät mit Ftdi Kennung 
anstecke, wird der automatisch installiert, da werde ich nichtmal 
gefragt. Wenn sie das nicht wollen, sollen sie halt wieder CDs 
ausliefern.

Auch wenn ich a) momentan nicht betroffen bin und b) das Ftdi Update 
vorsorglich deaktiviert habe, ist das Vorgehen von Ftdi inakzeptabel.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> und wenn FTDI jetzt deswegen
>> Kunden verliert, weine ich dem keine Träne nach
>
> Das werden sie nicht.
> Ehrliche Kunden waren ja nicht betroffen ;)

ich als ehrlicher Kunde weiss doch nicht das ich Fake FTDI habe, also 
bin ich auch betroffen! Ist nun mal Fakt!

Genau deswegen meide ich nun FTDI.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> Ehrliche Kunden waren ja nicht betroffen ;)

Natürlich waren sie das. Wenn sie Geräte kauften, von denen sie nicht 
wussten, dass die Hersteller gefälschte Komponenten einsetzen.

Nimm mal die Scheuklappen des E-Technikers ab. Nicht jeder, der ein FTDI 
Fake einsetzt, hat diesen als IC gekauft und persönlich eingelötet. 
Manchmal kommt es leider vor, dass eine Firma Produkte verkaufen muss um 
zu leben, auch wenn jeder Entwickler weiss, dass man ohne Kunden viel 
einfacher leben könnte. Wenn darin eine FTDI Kopie verbaut ist, dann ist 
dieser Kunde der Geleimte und hat seinerseits den Schaden. Dieser Kunde 
hat aber keinen Schimmer was ein FTDI Chip überhaupt ist.

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (r71)


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Timm T. schrieb:
> Treiber hat meine Hardware zu
> zerstören oder Daten zu manipulieren!

"Deine" Hardware ist ja nicht zerstört.
Rufe beim Hersteller an und fordere sie auf
den fehlenden Treiber nachzuliefern...

Timm T. schrieb:
> Er kann die Zusammenarbeit mit der Hardware verweigern,
> aber das ist dann auch alles.

Der Chip hat sich als FTDI ausgegeben.
Das reicht für eine löschung.

Timm T. schrieb:
> Den Treiber liefert Ftdi mit Windows aus.

Sorry, aber was hat das mit der Distrib. zu tun?

Joachim B. schrieb:
> ich als ehrlicher Kunde weiss doch nicht das ich Fake FTDI habe,
> also bin ich auch betroffen! Ist nun mal Fakt!

Dann ist bei dir während deiner Ausbildung einiges falsch abgelaufen.
Ist der Preis suspekt, rufst beim Hersteller an und fragst
ob sie diesen "Verkäufer" beliefern.
Ist das so schwierig?

A. K. schrieb:
> Natürlich waren sie das. Wenn sie Geräte kauften, von denen sie nicht
> wussten, dass die Hersteller gefälschte Komponenten einsetzen.

So viel Wissen wird vom Gesetzgeber jeden Kunden zugetraut.
Sollte etwas nicht passen, kannst du dein Gerät retournieren.

A. K. schrieb:
> Manchmal kommt es leider vor, dass eine Firma Produkte
> verkaufen muss um zu leben...

Auf biegen und brechen?
All das Ärger mit den Kunden wegen 0,5€ Nö danke.

A. K. schrieb:
> auch wenn jeder Entwickler weiss, dass man
> ohne Kunden viel einfacher leben könnte

? Verstehe ich jetzt nicht.
Wer soll dann die Produkte kaufen?

Wenn du schon jemanden Schuld geben willst, dann MOUSER und Co.
Nicht FTDI.

MOUSER und Co bereichern sich an Kleinkunden.
Ein FTDI Chip kostet ab 1k ~1€.
Bei MOUSER und Co 5€ PLUS Porto von ~20€

Kaufe ich 5 Chips verdient MOUSER ~40€.
FTDI dagegen max. ~4€

Sogar das FA. hat mehr verdient.

Bestellst du zB aus China 5 Platinen, bekommt das FA. NIX.
Also wer ist jetzt Schuld?

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> "Deine" Hardware ist ja nicht zerstört.

doch die USB Identifier wurden gelöscht!

Das nenne ich und der deutsche Gesetzgeber Computersabotage und ist 
verboten und strafbewehrt!

https://dejure.org/gesetze/StGB/303b.html

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> doch die USB Identifier wurden gelöscht!

Das haben sie ja dann aber korrigiert (da werden sie sicher auch
ihr Lehrgeld gezahlt haben dafür).

von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> So viel Wissen wird vom Gesetzgeber jeden Kunden zugetraut.

Du (oder deine Tochter) weisst also genau, dass die Elkos in deinem 
Fernseher alle wirklich von dem Hersteller sind, der auf dem Elkos 
aufgedruckt ist? Weil der Gesetzgeber dir das zutraut.

> Nicht FTDI.

Doch. Genau denen gebe ich dann die Schuld. Wegen Verletzung des 
Verhältnissmässigkeitsprinzips - und wie in einem der FTDI Threads 
beschrieben auch direkt des deutschen Rechts.

Microsoft war wohl ähnlicher Ansicht, sonst wäre der Treiber nicht 
postwendend wieder aus dem Microsoft-Update verschwunden.

> Bestellst du zB aus China 5 Platinen, bekommt das FA. NIX.

Ich habe aber nichts aus China bestellt. Sondern, um im obigen Vergleich 
zu bleiben, einen Fernseher beim hiesigen Händler gekauft.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> doch die USB Identifier wurden gelöscht!
>
> Das haben sie ja dann aber korrigiert

wo haben sie die im Chip gelöschten Identifier wieder aufgespielt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> wo haben sie die im Chip gelöschten Identifier wieder aufgespielt?

Den Treiber, meinte ich.

Das Wideraufspielen der IDs erledigt dann der Nerd deiner Wahl auf
einem Linux:

http://minipwner.com/index.php/unbrickftdi000

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> Das nenne ich und der deutsche Gesetzgeber Computersabotage
> und ist verboten und strafbewehrt!

Da hast du etwas falsch verstanden ;)

A. K. schrieb:
> Du (oder deine Tochter) weisst also genau, dass die Elkos in deinem
> Fernseher alle wirklich von dem Hersteller sind, der auf dem Elkos
> aufgedruckt ist? Weil der Gesetzgeber dir das zutraut.

Nein. Das muss ich in diesem Umfang auch nicht.
Sollte das Gerät Mängel aufweisen, kann ich meine Rechte
als Kunde notfalls durchs Gericht durchsetzen.

A. K. schrieb:
> Genau denen gebe ich dann die Schuld.

Dich fragt aber keiner ;)

A. K. schrieb:
> Wegen Verletzung des Verhältnissmässigkeitsprinzips
> und wie in einem der FTDI Threads beschrieben
> auch direkt des deutschen Rechts.

Da hast du auch etwas falsch verstanden ;)

A. K. schrieb:
> Ich habe aber nichts aus China bestellt. Sondern, um im obigen Vergleich
> zu bleiben, einen Fernseher beim hiesigen Händler gekauft.

Geht der jetzt nicht mehr oder was?
Da hast du ja Glück gehabt - du kannst es zurückgeben.

von Timm T. (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Ist der Preis suspekt, rufst beim Hersteller an und fragst
> ob sie diesen "Verkäufer" beliefern.
> Ist das so schwierig?

Ich schreibs nochmal ganz langsam, weil Du anscheinend nicht so schnell 
lesen kannst:

Wenn ich z.B. bei Delock* einen USB-seriell-Wandler kaufe, kann ich 
weder am Preis noch am Chip - denn der ist vergossen - sehen, ob da ein 
Original oder ein Chinateil drin ist.

> So viel Wissen wird vom Gesetzgeber jeden Kunden zugetraut.
> Sollte etwas nicht passen, kannst du dein Gerät retournieren.

Wenn ich diesen Wandler teste und in einem Gerät einsetze, und er 
funktioniert ordnungsgemäß, dann 400km zum Kunden fahre, um das Gerät 
dort einzubauen, weiß ich immer noch nicht, was da drin ist.

Wenn dann der Kunde ein Windowsupdate einspielt, darauf das Gerät nicht 
mehr funktioniert, fahre ich wieder 400km zum Kunden, suche stundenlang 
nach dem Fehler, tausche den Wandler vielleicht gegen einen baugleichen, 
der dann auch nicht funktioniert, komme vielleicht nach einiger 
Internetrecherche darauf, daß es am Treiberupdate liegt, bringe in 
weiterer stundenlanger Arbeit mit Linux-Iso ziehen, DVD brennen, Wandler 
wieder hinbiegen, Update rückgängig machen das Ganze wieder zum Laufen.

Auf den Kosten dafür bleibe ich sitzen, denn weder kann ich dem Kunden 
verbieten Updates einzuspielen noch ist nach bisheriger Erfahrung 
anzunehmen, daß man mit der Zerstörung von Hardware durch Updates 
rechnen muß, noch wird mir Delock* den Schaden ersetzen, die werden 
allenfalls den Wandler tauschen oder zurücknehmen.

Und paar Wochen später kackt mir FTDI wieder auf den Tisch, diesmal mit 
einem manipuliertem Datenstrom. Spätestens jetzt werden die nächsten 
Wandler definitiv keine Ftdi mehr sein.

*) Disclaimer: Delock sei hier als Beispiel eines renomierten 
Herstellers genannt, bei dem man eigentlich nicht davon ausgehen muß, 
daß sie Fakes verbauen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard B. schrieb:
> Sollte das Gerät Mängel aufweisen, kann ich meine Rechte
> als Kunde notfalls durchs Gericht durchsetzen.

Das hilft dir nur nichts, wenn du diesen Mangel anfangs gar nicht
bemerken kannst, sondern er erst nach ein paar Jahren offensichtlich
wird.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Das nenne ich und der deutsche Gesetzgeber Computersabotage
>> und ist verboten und strafbewehrt!
>
> Da hast du etwas falsch verstanden ;)

ich bestimmt nicht!

Fakt ist und bleibt das der FTDI Treiber nicht das Recht hat meine 
gekauften Chips zu manipulieren! genau das sagt der Gesetzestext doch.

von Richard B. (r71)


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A. K. schrieb:
> Microsoft war wohl ähnlicher Ansicht, sonst wäre der Treiber nicht
> postwendend wieder aus dem Microsoft-Update verschwunden.

Dafür lassen sie diese lästige Win10 Erinnerung drinnen.
Diese stört mich wesentlich mehr. Super coole Firma...

Timm T. schrieb:
> Wenn ich z.B. bei Delock* einen USB-seriell-Wandler kaufe, kann ich
> weder am Preis noch am Chip - denn der ist vergossen - sehen, ob da ein
> Original oder ein Chinateil drin ist.

Scheinbar liest du nicht alles durch...

Timm T. schrieb:
> Richard B. schrieb:
>> Ist der Preis suspekt, rufst beim Hersteller an und fragst
>> ob sie diesen "Verkäufer" beliefern.
>> Ist das so schwierig?

> rufst beim Hersteller an

Ärger mit Bauteilen kannst du immer haben.
Das hat mit FTDI nichts zu tun.

von Richard B. (r71)


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Jörg W. schrieb:
> Das hilft dir nur nichts, wenn du diesen Mangel anfangs gar nicht
> bemerken kannst, sondern er erst nach ein paar Jahren offensichtlich
> wird.

In diesem Fall schon ->

> war der Mangel beim Kauf trotz Kontrolle nicht ersichtlich

werden die Verjährungsfristen bzw Garantie ausgesetzt.

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> ich bestimmt nicht!

doch! Du kannst deinen Anwalt fragen.

Joachim B. schrieb:
> Fakt ist und bleibt das der FTDI Treiber nicht das Recht hat meine
> gekauften Chips zu manipulieren!

Das sagst du.

Joachim B. schrieb:
> genau das sagt der Gesetzestext doch.

Nein. Da gibt es Zusammenhänge, welche du scheinbar nicht kennst.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Das sagst du.
>
> Joachim B. schrieb:
>> genau das sagt der Gesetzestext doch.
>
> Nein. Da gibt es Zusammenhänge, welche du scheinbar nicht kennst.

och nun drücke dich doch klarer aus, so sind deine Sätze doch nur 
Datenmüll.

"Wer rechtswidrig Daten (§ 202a Abs. 2) löscht, unterdrückt"

wo kann man nachlesen wer nicht rechtswidrig Daten wie IDs löschen darf?

FTDI durfte die IDs nicht löschen weil sie keine Eigentumsrechte am 
nachgebauten Chip hatten und nur weil die Chips sich als FTDI ausgeben 
haben die immer noch nicht das Recht zu löschen, jedenfalls nach meinem 
Verständnis, passende Ausnahmen finde ich im Gesetzestext nicht.

Nun OK wären Gesetze eineindeutig bräuchten sich Anwälte nie vor 
Gerichten streiten und mind. 9/10 wären arbeitslos.

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> och nun drücke dich doch klarer aus,
> so sind deine Sätze doch nur Datenmüll.

Du kennst dich nicht aus weil du kein Jurist bist.
Du hast ein Gesetz durchgelesen und zitierst es ohne
die Zusammenhänge zwischen bestimmte § zu kennen.
Ist das klar genug?

Wie viele Chips sind bei dir gebrickt worden?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> weil sie keine Eigentumsrechte am nachgebauten Chip hatten

Naja, sie haben aber eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID.

Wenn die Sache sowas von klar wäre, dann hätte es seinerzeit sicherlich
eine Verurteilung gegeben.

von Richard B. (r71)


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Jörg W. schrieb:
> eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID

Genau um die geht es hier bei der Löschung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard B. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID
>
> Genau um die geht es hier bei der Löschung.

Wenn ich die verlinkten Artikel richtig verstanden habe, haben sie
die VID intakt gelassen und die PID auf 0 geändert.  Sie hätten sie
wohl auf 42 ändern sollen und dann ganz offiziell erklären, dass
PID 42 für alle Clones reserviert worden wäre, damit deren Hersteller
eine Chance hätten, nun ihren eigenen Treiber dafür zu schreiben. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
> Naja, sie haben aber eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID.

Auf Zahlen kann man m.W. keine Rechte erwerben.

von Bernd K. (prof7bit)


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A. K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Naja, sie haben aber eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID.
>
> Auf Zahlen kann man m.W. keine Rechte erwerben.

Und selbst wenn man das könnte schlösse das nicht das Medium mit ein auf 
dem eine Kopie dieser Zahl geschrieben steht. Es wurde schließlich die 
Speicherstelle manipuliert in der eine Kopie der Zahl stand und nicht 
die Zahl selbst, die Zahl existiert immer noch unverändert in der Menge 
der natürlichen Zahlen. An der Speicherstelle im EEPROM hatten sie keine 
Eigentumsrechte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Naja, sie haben aber eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID.
>
> Auf Zahlen kann man m.W. keine Rechte erwerben.

Daher schrieb ich ja auch „eine Art“.

Wenn man sich ansieht, wie das USB-IF seinerzeit Leute gemaßregelt
hat, die PIDs aus ihrem VID-Bereich anderen zur Nutzung überlassen
haben (VOTI z. B.), dann dürfte deren Sicht ziemlich klar sein: eine
VID darf nur durch die Organisation, an die sie vergeben worden ist,
selbst genutzt werden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> An der Speicherstelle im EEPROM hatten sie keine Eigentumsrechte.

Dass der Treiber den EEPROM manipulieren kann, haben aber die Fälscher
wiederum billigend in Kauf genommen, denn das muss und kann er ja auch
im regulären Betrieb (auch das Umprogrammieren von VID und PID ist
ganz regulärer API-Bestandteil).  Er hat ja „nur“ etwas
hineingeschrieben, was so nicht erwartet worden war …

Dass sich FTDI damit den Ruf ruiniert hat, ist aber auch ziemlich klar.

von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> Dass sich FTDI damit den Ruf ruiniert hat, ist aber auch ziemlich klar.

und das sie bei Kunden ungefragt und ohne Einverständnis manipuliert 
haben auch.

Bei jedem BIOS oder Firmware Update werde ich gefragt und kenne die 
Risiken, hier ging das an mir vorbei und ist für mich immer noch illegal 
auf meiner Hardware, wenns OK wäre hätte es ja keinen Grund der 
Beteiligten gegeben so schnell zurückzurudern.

von Timm T. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Naja, sie haben aber eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID.

Selbst wenn, ist meines Wissens Selbstjustiz in unserem Rechtssystem 
nicht vorgesehen.

Sie können mit dem Hinweis auf Produktfälschung versuchen die Chips 
durch den Zoll aus dem Verkehr ziehen zu lassen. Sie können aber nicht 
rumgehen und die Chips beim Kunden zerstören.

Oder schickt demnächst Bosch seine Leute los, um den gefälschten 
Chinaschrauber in Deiner Werkstatt zerlegen zu lassen?

von Richard B. (r71)


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A. K. schrieb:
> Auf Zahlen kann man m.W. keine Rechte erwerben.

Trollst du jetzt nur herum oder bist du echt so naiv?

Die Chinesen haben Technologie geklaut und sich bereichert.
Auch der Kunde hat mit geklaute Ware Gewinn(e) erwirtschaftet
und den Hersteller Schaden zugefügt!

Da gibt es keine Schadensersatzzahlungen.
Wofür bitte?

Der Kunde hätte geklaute Ware überhaupt nicht kaufen dürfen.
Da hilft dir ein "Ich habe es nicht gewusst" nicht weiter.

Mit etwas Pech hast du noch das FA am Hals.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard B. schrieb:
> Trollst du jetzt nur herum oder bist du echt so naiv?

Bitte mäßige deinen Ton, das ist einfach unangemessen.

A. K.s Argument ist deutlich sachlicher als das, was du hier von dir
gibst.

Timm T. schrieb:
> Sie können aber nicht rumgehen und die Chips beim Kunden zerstören.

Nun ja, tatsächlich zerstört haben sie ihn auch nicht, sonst könnte
man ihn nicht mit dem paar Beiträge zuvor genannten Neuschreiben des
EEPROMs (unter Linux in diesem Falle) recovern.

Aber all diese Argumentation hatten wir schon vor 1,5 Jahren, und
seitdem haben sie ja zumindest die Art und Weise geändert, wie sie
mit den Dingern umgehen.  Dass das für den geplagten Kunden nicht
wirklich besser ist, ist auch klar, aber es wäre für ihn auch nicht
besser, wenn der Treiber (wie vorgeschlagen und vermutlich nichtmal
formal angreifbar) einfach die Arbeit mit diesen Chips einstellen
würde – denn es gibt ja für den Kunden eben keinen alternativen
Treiber, den er stattdessen nutzen könnte.

: Bearbeitet durch Moderator
von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> mir vorbei und ist für mich immer
> noch illegal auf meiner Hardware

Du hättest diese Hardware gar nicht kaufen dürfen.

Timm T. schrieb:
> ist meines Wissens Selbstjustiz in
> unserem Rechtssystem nicht vorgesehen.

Selbstjustiz war das ja auch nicht.
Das war ein Update.

Du kannst ja deine Probleme beim Verkäufer reklamieren.
So hat das der Gesetzgeber vorgesehen.

Joachim B. schrieb:
> wenns OK wäre hätte es ja keinen Grund der
> Beteiligten gegeben so schnell zurückzurudern.

Das war eine politische Entscheidung ;)

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> mir vorbei und ist für mich immer
>> noch illegal auf meiner Hardware
>
> Du hättest diese Hardware gar nicht kaufen dürfen.

witzig, gefälschte Lakotz und Aggigas wird vom Zoll aus dem Verkehr 
gezogen

USB RS232 Adapter mit gefakten FTDI nicht, du hast immer noch nicht 
erklärt wie man bei USB RS232 Adapter die FTDI als orignal erkennen 
kann, von dir kommen nur weiter Platitüden.

Habe nun alle USB RS232 gegen welche mit CH340/341 getauscht und bin 
zufrieden, FTDI habt ihr gut gemacht!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn man sich ansieht, wie das USB-IF seinerzeit Leute gemaßregelt

Nur hat eine solche nichtstaatliche Organisation keine Rechte gegenüber 
Dritten. Wer sich nicht an deren Regeln hält, der verliert das Recht, 
das Logo und evtl. die Bezeichnung USB zu verwenden. Das kann man 
möglicherweise anwenden, wenn in einem Kabel ein Fake drinsteckt. Gegen 
den Hersteller des Kabels, oder allgemein eines Gerätes in dem ein 
falscher FTDI drinsteckt. Aber den Hersteller des Chips kratzt das 
nicht.

Man kann vielleicht dagegen angehen, weil so ein Gerät den 
ordnungsgemässen Betrieb stört. Oder sowas in der Richtung.

von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> Selbstjustiz war das ja auch nicht.
> Das war ein Update.

Und was ändert das?

Offen wäre, wer dabei die Arschkarte zieht. FTDI oder Microsoft.

von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> Die Chinesen haben Technologie geklaut und sich bereichert.
> Auch der Kunde hat mit geklaute Ware Gewinn(e) erwirtschaftet
> und den Hersteller Schaden zugefügt!

Nulla poena sine lege.

Einem Konkurrenten wirtschaftlichen Schaden zuzufügen ist die Basis 
unserer Wirtschaftsordnung. Und ist so lange zulässig, wie kein Gesetz 
dagegen vorliegt. Es geht also darum, das richtige Gesetz zu finden, 
sofern es eines gibt. rechtlich nicht relevant ist dabei, inwiefern 
etwas moralisch in Ordnung ist.

Auch wenn ich oben selbst mal den Begriff verwendet habe: Da dürfte 
genau genommen nichts wirklich geklaut worden sein. Der Chip ist ein 
funktionell nahezu gleicher Nachbau auf völlig anderer Hardwarebasis. 
Auch die ID ist nicht geklaut worden, weil man Zahlen nicht klauen kann. 
Die Frage, ob es zulässig ist, ein proprietäres Protokoll zu übernehmen, 
sehe ich als etwas verwandt zum Prozess zwischen Oracle und Google über 
den Java API. Dessen letzter Stand ist: erlaubt.

Man kann wahrscheinlich jemanden verklagen, der Chips mit gefälschtem 
Aufdruck vertreibt. Da gibt es entsprechendes Recht.

von Richard B. (r71)


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A. K. schrieb:
> Offen wäre, wer dabei die Arschkarte zieht. FTDI oder Microsoft.

Das wäre ja der Kunde.
FTDI oder MS sicherlich nicht.

Ich habe auch ein paar Arduino Clones hier herumliegen.
Ich war auch nicht glücklich. So what.
In China kaufe ich nur noch unkritische Bauteile.

von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> FTDI oder MS sicherlich nicht.

Ich meinte damit den Adressat eventueller Klagen.

von Carl D. (jcw2)


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Jörg W. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> weil sie keine Eigentumsrechte am nachgebauten Chip hatten
>
> Naja, sie haben aber eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID.
>
> Wenn die Sache sowas von klar wäre, dann hätte es seinerzeit sicherlich
> eine Verurteilung gegeben.

Wenn sich ein Anwalt findet, der das mit dir durchzieht. Bei dem 
Streitwert.

Manchmal ist man zwar irgendwie im Recht, muß sich aber überlegen ob es 
durchzusetzen die Nebenwirkung Wert ist.
Sowohl der, der wegen seiner 2x400km + einem Tagessatz mehrfach beim 
Gericht auftauchen muß, kann das frei entscheiden, als auch der, der 
damit die Aufmerhsamkeit auf die original chinesischen Chips lenkt, die 
ja das "FTDI-Problem" nicht haben.
Wie ist nochmal das Sprichwort?
"Der Klügere gibt nach"
Und der "Harte" kann sich toll fühlen, bis er dahinter kommt, daß der 
andere klüger war.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carl D. schrieb:
> Wenn sich ein Anwalt findet, der das mit dir durchzieht.

Es wurde oben das Strafgesetzbuch mal locker so in die Runde geworfen.
Verstöße gegen Strafgesetze sind etwas, die von Amts wegen durch den
Staat verfolgt werden, dafür sind Staatsanwälte zuständig.

von Carl D. (jcw2)


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Jörg W. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Wenn sich ein Anwalt findet, der das mit dir durchzieht.
>
> Es wurde oben das Strafgesetzbuch mal locker so in die Runde geworfen.
> Verstöße gegen Strafgesetze sind etwas, die von Amts wegen durch den
> Staat verfolgt werden, dafür sind Staatsanwälte zuständig.

Wenn ich aber den Schaden ersetzt haben will, dann ist das nur teilweise 
das Richtige. Ich gehe mal davon aus, das das FTDI Management schon das 
Risiko verklagt zu werden bewertet hat und zu dem Ergebnis kam, der 
Aufwand lohnt sich für den Einzelnen nicht. Also kann man's machen. Den 
Staatsanwalt macht das genauso, und erinnert sich noch dran, was das 
letzte technische Gutachten den Steuerzahler gekostet hat und was sowas 
auf seine nächste Leiterstufe bewirken kann. Also stellt er wegen 
geringem öffentlichen Interesse ein.

von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> Es wurde oben das Strafgesetzbuch mal locker so in die Runde geworfen.

das kannst du im BGB nachlesen, nur befürchte ich:

Carl D. schrieb:
> Also stellt er wegen
> geringem öffentlichen Interesse ein.

War ja auch so wo nicht mal wegen einem geklauten Smartphone ermittelt 
wurde 500,-€ obwohl das mit der IMEI Nr. gefunden werden könnte!

von Holm T. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Jörg W. schrieb:
>>> Naja, sie haben aber eine Art Eigentumsrecht an ihrer VID.
>>
>> Auf Zahlen kann man m.W. keine Rechte erwerben.
>
> Daher schrieb ich ja auch „eine Art“.
>
> Wenn man sich ansieht, wie das USB-IF seinerzeit Leute gemaßregelt
> hat, die PIDs aus ihrem VID-Bereich anderen zur Nutzung überlassen
> haben (VOTI z. B.), dann dürfte deren Sicht ziemlich klar sein: eine
> VID darf nur durch die Organisation, an die sie vergeben worden ist,
> selbst genutzt werden.

Das "USB-IF" ist ein Laden der mit der Erfindung von Zahlen und seinem 
Logo Geld verdient.
Wenn ich aber keinen Vertrag mit denen habe können die hoch und niedrig 
gehen, ich nehme also einfach die Zahlen die mir so einfallen, dabei ist 
es mir völlig Rille ob das USB-IF im Kreis springt.

In wie fern sich deren Gebühren mit "non-profit corporation" vereinbaren 
lassen ist mir auch nicht ganz klar....

Gruß,

Holm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> In wie fern sich deren Gebühren mit "non-profit corporation" vereinbaren
> lassen ist mir auch nicht ganz klar....

Du musst das Geld nur für Tagungen in Honolulu wieder ausgeben,
dann machst du halt keinen Profit. ;-)

von Holm T. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> In wie fern sich deren Gebühren mit "non-profit corporation" vereinbaren
>> lassen ist mir auch nicht ganz klar....
>
> Du musst das Geld nur für Tagungen in Honolulu wieder ausgeben,
> dann machst du halt keinen Profit. ;-)

Keinen Profit können sie aber auch so haben: Scheiß auf das Logo und 
deren VID.

Sagen wir es mal so: Das Problem existiert doch nur für die lausigen 
Treiber eines lausigen Betriebssystem-Nischenproduktes das schon aus 
Datenschutzgründen nicht mehr verwendbar ist. (Wie ist das eigentlich 
mit den neuen Datenschutzgesetzen, zählt es bereits als strafbare 
Fahrlässigkeit diese fadenscheinigen Produkte aus Redmond in Firmen 
einzusetzen? (Ich warte gespannt auf den Moment an dem Elster nur noch 
unter Windows10 läuft, das FA wird sich Zettel gefallen lassen müssen..)

Mir fallen da also mehrere Wege ein das Problem zu umgehen.

Gruß,

Holm

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jörg W. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Wenn sich ein Anwalt findet, der das mit dir durchzieht.
>
> Es wurde oben das Strafgesetzbuch mal locker so in die Runde geworfen.
> Verstöße gegen Strafgesetze sind etwas, die von Amts wegen durch den
> Staat verfolgt werden, dafür sind Staatsanwälte zuständig.

Nicht ganz...

Es gibt da noch die Unterscheidung zwischen Antragsdelikten und 
Offizialdelikten. Nur bei Offizialdelikten MUSS der Staat(-sanwalt) von 
sich aus tätig werden, SOFERN sich die Tat im Geltungsbereich des 
deutschen Strafrechts abgespielt hat.

Wobei ich vom Grundsatz den Vorgang vielleicht eher unter Tatbestand der 
Sachbeschädigung einstufen würde.
Gab damals auch einige Rechtsanwälte die in Ihren Stellungnahmen der 
Meinung waren das die Sache ganz klar nach dem deutschen Strafrecht 
strafbar wäre, es allerdings SEHR SEHR SEHR unsicher ist ob das DEUTSCHE 
Strafrecht überhaupt einschlägig ist.
Denn FTDI hat ja nicht selbst den Treiber auf die DEUTSCHEN Rechner per 
Update eingespielt. Das hat Microsoft gemacht.
Microsoft wurde aber anscheinend selber von FTDI über das Wesen des 
Treibers getäuscht. Wenn die Überlasung des Treibers aber werden in 
Deutschland stattfand noch über in Deutschland beheimatete Server 
lief...

Zum Rest der ganzen Sache wurde eigendlich schon alles diskutiert.
Es gibt viele Wege wo jemand den selber ÜBERHAUPT KEINE SCHULD trifft 
ohne eigenes Wissen in den Besitz von NAchgemachten FTDI kommen kann.
Selbst als HErsteller der sich bemüht wirklich nur Originalware zu 
verbauen kann man Opfer krimineller MAchenschaften von Mitarbeitern 
(eigene oder bei Lohnfertigern) werden.
Von dem Problem der Bauteilbeschaffung über Broaker falls der 
Originalhersteller mal nicht liefern kann mal ganz zu schweigen.
(Das wird man natürlich meist vermeiden wollen, aber zumindest die 
Option muss man sich offenhalten. Und sei es weil eine Lagerhalle bei 
einem FTDI Großdistri abbrennt...)
Das "Perverse" an der Sache ist, das die Nachbauten erst einmal fast 
alle üblichen Überprüfungen standgehalten haben und erst lange nach dem 
die Ware verkauft wurde plötzlich ausfallen.
Man hätte die schon öffnen und mit Elektronenmikroskop analysieren 
müssen um vor dem ersten Treiberspielchen auch bei gründlicher Suche den 
Fake zu identifizieren.

Von dem Endkunden mal ganz abgesehen. Und es ist sicher alles andere als 
Verhltnismäßig wenn ein Endkunde der sich z.b. einen (damals) 1000Euro 
3D Drucker kauft plötzlich wegen dieser SAche nur noch einen haufen 
Elektronikschrott da stehen hat.
Und selbst wenn er etwas Ahnung von Elektronik hat könnte er ja nicht 
mal den Fake TDI gegen einen echten ausauschen da er ja noch nicht 
einmal darauf ingewiesen wird DAS er ein Fake hat bzw. WARUM das Ding 
nich tmehr Funktioniert.

Richard B. schrieb:
> Selbstjustiz war das ja auch nicht.
> Das war ein Update.

Da dieses UPDATE eine bewusste Funktion enthielt vermeintliche FAKES 
unbrauchbar zu machen, eine Funktion die WIRKLICH keinen anderen Zweck 
als diese Sabotage erfüllte, war dies SEHR WOHL Selbsjustiz.

Etwas anderes wäre es wenn FTDI eine bisher ungenutzte Funktion im chip 
nun zur Leistungssteigerung benutzt hätte und die Fakes die diese 
Funktion nicht haben dann halt nicht mehr funktionieren würden.
DANN könnte man FTDI keinen Vorwurf machen...

>
> Du kannst ja deine Probleme beim Verkäufer reklamieren.
> So hat das der Gesetzgeber vorgesehen.
Ja, Super...
Und wenn der Verkäufer selbst nicht mehr greifbar ist?
Entweder weil alle Fristen abgelaufen sind oder der durch die Summe der 
Schadensersatzforderungn in die Insolvenz mit geringer Quote getrieben 
wird? Super!

Richard B. schrieb:
> Ich habe auch ein paar Arduino Clones hier herumliegen.

Tja, das ist das Problem. Diese kurzsichtige Sichtweise...
Es geht bei der Sache gerade NICHT wirklich um ein paar billige Arduino 
Clones für 3,30Euro aus China oder das 2,50 Euro USB/RS232 Kabel.

Es ght darum das solche Chips, teilweise ohne Wissen des HErstellers 
-der selber Opfer der Fälschung geworden ist- auch in viel viel viel 
teureren Dingen gelandet sein können. 3D Drucker, Beamer, CNC fräsen, ja 
vielleicht sogar TV Geräte uns was weiß ich noch alles...
ISt der HErsteller dann nicht greifbar, DANN bleibt der Kunde auf dem 
Schaden sitzen.

Ist der Hersteller greifbar, dann geht er vielleicht ohne eigenes 
Verschulden Pleite, Seine Mitarbeiter werden Arbeitslos und die Kunden 
bleiben immer noch auf den größten Teil ihres Schadens sitzen.
Nur der IC Fälscher in China hat gut Lachen, denn er hat die Fakes ja 
schon vor Jahren verkauft, sein Geld in der Tasche und ändert jetzt 
einfach die Funktion entsprechend ab.

Für weiteres Verweise ich auf meine schon vor ettlichen Monaten weiter 
oen gemachten Ausführungen...

Aber im Grunde ist mir das alles relativ egal. Mir ist egal ob das von 
FTDI praktiierte Verhalten gegen irgendwelche Gesetze verstossen hat 
oder nicht. Mir ist auch völlig egal was die sich dabei gedacht haben.
Mich interessiert nur, WAS bedeutet dieses Geschäftsgebaren für mich als 
(Vertreter eines) Hersteller(s) mit großen Stückzahlen in der Zukunft.
Kann ich, obwohl ich viel Mühe darauf verwende bei Fälschungsanfälligen 
Bauteilen wirklich nur die Originalversion in meinen Geräten zu haben 
wirklich 100% ausschließen das nicht irgendwie vielleicht doch mal was 
reinrutscht?
Nein - kann man leider nicht! (Man befrage mal die Militärs, 
Raumfahrtagenturen und Fluglinien weltweit)
Also ist das Risiko nicht tragbar
-> Hersteller FTDI kommt auf die Blacklist! ENDGÜLTIG!
(So geschehen OHNE das man selbst betroffen war direkt am Tag nachdem 
FTDI das Vorgehen bestätigt und verteidigt hatte)

Das ist MEINE freie Entscheidung und die wird so lange bestehen bleiben 
wie FTDI nicht ein Produkt rausbringt was als wirklich ALLEREINZIGSTES 
für eine Entwicklung in Frage kommt. Wo also die Alleinstellungsmerkmale 
derart überragend sind das es einfach keine einzige Alternative von 
einem anderen HErsteller gibt.
Und wie Wahrscheinlich DAS in der heutigen Zeit ist brauche ich ja wohl 
nicht weiter ausführen...

Und ich weiß recht gut das ich/wir bei weitem nicht die einzigen sind 
die so denken. Wenn ich mich da im weiteren Bekanntenkreis umhöre 
(andere Firmen) haben viele damals ähnlich gehandelt und halten auch an 
ihrer Entscheidung heute noch eisern fest!

Gruß
Carsten

von Joachim B. (jar)


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Carsten S. schrieb:
> -> Hersteller FTDI kommt auf die Blacklist! ENDGÜLTIG!

für mich auch! (sowas will ich nicht wieder erleben müssen)

von Richard B. (r71)


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Carsten S. schrieb:
> Da dieses UPDATE eine bewusste Funktion enthielt vermeintliche FAKES
> unbrauchbar zu machen, eine Funktion die WIRKLICH keinen anderen Zweck
> als diese Sabotage erfüllte, war dies SEHR WOHL Selbsjustiz.

FAKES, nicht vermeintliche FAKES!
Das ist wohl ein Unterschied ;)

Woher willst du den Zweck wissen? Spekulation.

Wenn du die Chips über legale Quellen einkaufst
bekommst du mit sicherheit auch keine Fakes.
Warum begreift hier das keiner?

Da das von jeder andere Firma genauso gehandhabt wird, ist mir das egal.

Mit eine Firma wie deine möchte ich aber nichts zu tun haben.
Scheinbar habt ihr reskiert Fakes zu kaufen.
Wegen 0,50€? Sorry, da habe ich kein Mitleid.

Niemand hat euch vorher gezwungen die Chips von FTDI zu kaufen.
Die Konkurrenz ist scheinbar eh billiger.

von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> Wenn du die Chips über legale Quellen einkaufst
> bekommst du mit sicherheit auch keine Fakes.

Mal über die gesamte Wirtschaft betrachtet, also nicht bloss FTDI und 
nicht bloss ICs: Auch bei als legal angesehenen Händlern kann es sein, 
dass man gefälschte Teile erhält.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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A. K. schrieb:
> Auch bei als legal angesehenen Händlern kann es sein, dass man
> gefälschte Teile erhält.

Eben!
Aber das Problem ist doch das, dass es auf dem Rücken der Anwender 
ausgetragen wird.

von (prx) A. K. (prx)


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F. F. schrieb:
> Aber das Problem ist doch das, dass es auf dem Rücken der Anwender
> ausgetragen wird.

Es gibt Wirtschaftsbereiche, in denen die Echtheit von Komponenten vom 
Lieferant eigens zertifiziert werden muss. Das betrifft auch 
elektronische Komponenten. Nur ändert das nichts am Problem, denn dann 
sind natürlich auch die Zertifikate gefälscht.

von Richard B. (r71)


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A. K. schrieb:
> Mal über die gesamte Wirtschaft betrachtet, also nicht bloss FTDI und
> nicht bloss ICs: Auch bei als legal angesehenen Händlern kann es sein,
> dass man gefälschte Teile erhält.

A. K. schrieb:
> Nur ändert das nichts am Problem, denn dann
> sind natürlich auch die Zertifikate gefälscht.

Das würde ich jetzt als Schwarzmalerei bezeichnen.
Gehst du grundsätzlich davon aus, das jeder ein Betrüger ist?

So gesehen brauchst du auch keine Bauteile mehr kaufen,
weil es ist eh alles gefälscht.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Nur ändert das nichts am Problem, denn dann
>> sind natürlich auch die Zertifikate gefälscht.
>
> Das würde ich jetzt als Schwarzmalerei bezeichnen.
> Gehst du grundsätzlich davon aus, das jeder ein Betrüger ist?

ne aber profitorientiert oder dusslich

Als in meiner Industriezeit auf ISO9000 umgestellt wurde haben sie 
schlagartig alle Eingangstests eingestellt, man kauft ja zertifizierte 
Bauteile und es kam wie es kommen musste, ein Schalterlieferant hatte 
beim zusammenfügen ein Qualitätsproblem, die Kunststoffhalbschalen saßen 
um wenige µ nebeneinander und so fielen alle Schalter im Endtest in der 
Thermokammer aus, vom Lieferanten der Schalter nur ein sorry und 
Ersatzlieferung aber auf den Reparaturkosten blieben wir sitzen, die 
waren erheblich höher als dieser doofe Schalterpreis.

von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> Gehst du grundsätzlich davon aus, das jeder ein Betrüger ist?

Nein. Ich habe nur deiner Behauptung widersprochen, dass Bauteile aus 
legalen Quellen mit Sicherheit nie gefälscht wären.

Man wird wohl davon ausgehen können, dass die wichtigsten Distributoren 
die Bauteile direkt vom Hersteller beziehen. Jedenfalls jene, die vom 
Hersteller in diesem Zusammenhang genannt werden.

Aber nicht jeder legale Händler von Bauteilen kann sich einer derart 
direkten Lieferkette rühmen. Und daher ist es auch nicht zwangsläufig 
so, dass ein Händler, der dir gefälschte Ware verkauft, dies auch weiss.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Richard B. schrieb:
> Gehst du grundsätzlich davon aus, das jeder ein Betrüger ist?

Besser ist das. Du befindest Dich in der sog. Marktwirtschaft, wach auf!
:-(
MfG Paul

von Holm T. (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Da dieses UPDATE eine bewusste Funktion enthielt vermeintliche FAKES
>> unbrauchbar zu machen, eine Funktion die WIRKLICH keinen anderen Zweck
>> als diese Sabotage erfüllte, war dies SEHR WOHL Selbsjustiz.
>
> FAKES, nicht vermeintliche FAKES!
> Das ist wohl ein Unterschied ;)
>
> Woher willst du den Zweck wissen? Spekulation.
>
> Wenn du die Chips über legale Quellen einkaufst
> bekommst du mit sicherheit auch keine Fakes.
> Warum begreift hier das keiner?
>
Quark.

Ich habe mit LM317 Fakes von Reichelt zu kämpfen gehabt, ist Reichelt 
eine "illegale Quelle"?
Mit Deiner "sicherheit" ist es nicht weit her, denn "legale Quellen" 
sind entweder in D nicht verfügbar oder verkaufen mir keine 10 Stück 
einzeln und schon gar nicht bis Übermorgen. Ich bin Entwickler, kein 
Produzent.

Gruß,

Holm

von Richard B. (r71)


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Quark ist das nicht ;) Das musst nur überprüfen.

Holm T. schrieb:
> ist Reichelt eine "illegale Quelle"?

Diese Frage hast du ja gerade selbst beantwortet.

Holm T. schrieb:
> Ich bin Entwickler, kein Produzent.

Das macht die Sache sicher nicht einfacher.
Dafür kannst du ja als Entwickler Samples vom Hersteller anfordern.

Gerade Spannungsregler werden sehr oft gefälscht ;)

von Paul B. (paul_baumann)


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Richard, Du hast vollkommen und in allen Punkten Recht!

---------------------------------------------------------

So -wenn es nicht mehr weiter geht und jemand unbedingt Recht haben 
will,
dann muss man es ihm geben, koste es, was es wolle. Es nimmt sonst kein 
Ende.

MfG Paul

von Richard B. (r71)


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Ich will gar nicht Recht haben...

Mir aus kann jeder weiterhin in chinesischen Hinterhöfen einkaufen.
Danach soll sich aber keiner aufregen ;)

Holm T. schrieb:
> Ich habe mit LM317 Fakes von Reichelt zu kämpfen gehabt

Diese Geschichte würde mich jetzt aber schon interessieren.
Vor kurzem musste ich auch entscheiden ob ich ein Regler von TI
aus China oder vom Hersteller einkaufen werde.

Was hat der Regler gemacht bzw. nicht gemacht?

von Holm T. (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Ich will gar nicht Recht haben...
>
> Mir aus kann jeder weiterhin in chinesischen Hinterhöfen einkaufen.
> Danach soll sich aber keiner aufregen ;)
>
> Holm T. schrieb:
>> Ich habe mit LM317 Fakes von Reichelt zu kämpfen gehabt
>
> Diese Geschichte würde mich jetzt aber schon interessieren.
> Vor kurzem musste ich auch entscheiden ob ich ein Regler von TI
> aus China oder vom Hersteller einkaufen werde.
>
> Was hat der Regler gemacht bzw. nicht gemacht?

Die sind explodiert.

Beitrag "Reichelt LM317EMP?"

Gruß,

Holm

von Richard B. (r71)


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Pff, die Geschichte kannte ich noch gar nicht. Arg.

von Soul E. (Gast)


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Holm T. schrieb:

> Ich habe mit LM317 Fakes von Reichelt zu kämpfen gehabt, ist Reichelt
> eine "illegale Quelle"?

D.h. von Reichelt zugesicherte Produkteigenschaft war Hersteller 
National Semiconductor, bzw Texas Instruments?


In den meisten Fällen gibt Reichelt keine Herstellerbindung. Der "LM317" 
kommt dann von dem Hersteller, der gerade am billigsten ist. Das sind 
fast immer chinesische Lieferanten von denen noch keiner gehört hat. Von 
"Fake" kann man in so einem Fall nicht sprechen.

von Georg W. (gaestle)


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Richard B. schrieb:
> Wenn du die Chips über legale Quellen einkaufst
> bekommst du mit sicherheit auch keine Fakes.
> Warum begreift hier das keiner?

Ein Geisterfahrer?
Hunderte!

DU begreifst nicht wie der Handel mit Bauteilen abläuft und wo auch 
bei offiziellen Distributoren gefälschte oder verfälschte Bauteile 
eingespeist werden können.

Des weiteren hast DU keinen Schimmer wie die Fertigung von Platinen, 
Geräten und großen Anlagen abläuft und wie viele den meisten Beteiligten 
völlig unbekannte da ihre Finger drin haben.

Geh' mal raus und rede mit Leuten, die mit der Beschaffung und 
Qualitätskontrolle von Bauteilen zu tun haben wenn du uns nicht glauben 
willst.

von Richard B. (r71)


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Georg W. schrieb:
> DU begreifst nicht wie der Handel mit Bauteilen abläuft und wo auch
> bei offiziellen Distributoren gefälschte oder verfälschte Bauteile
> eingespeist werden können.

Bei uns kommen alle Bauteile direkt vom Hersteller.
Das war schon immer so. Diese Probleme kenne ich einfach nicht.

von G. H. (schufti)


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<Ironie>
dann muss das eine der Firmen sein die mit der Realwirtschaft kaum in 
Berührung kommen; a la Bosch, Siemens etc
</Ironie>

von Soul E. (Gast)


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Georg W. schrieb:

> Geh' mal raus und rede mit Leuten, die mit der Beschaffung und
> Qualitätskontrolle von Bauteilen zu tun haben wenn du uns nicht glauben
> willst.

Wer beim Hersteller oder bei vom Hersteller nominierten Distributoren 
kauft, der hat diese Probleme nicht. Da ist die Lieferkette jederzeit 
nachvollziehbar und wird als solche auch auditiert. Dafür hat der 
Einkauf seine Supplier Quality Assurance, seine Lieferantenentwicklung. 
Halbleiter haben Losnummern, der Hersteller weiss was er wann produziert 
hat, der Distributor hat Warenein- und Ausgang dokumentiert. Damit lässt 
sich jede Rolle von der Fab bis zur Bestückung verfolgen.

Ausfallteile gehen zur Analyse an den Hersteller. Der wird ziemlich 
schnell Alarm schlagen, wenn da was zurückkommt, das er so nicht 
produziert hat.


Wer im Einzelhandel kauft und beim Lohnfertiger bestücken lässt, der 
geht natürlich etwas größere Risiken ein.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Bei uns kommen alle Bauteile direkt vom Hersteller.
> Das war schon immer so. Diese Probleme kenne ich einfach nicht.

wie bei der Bosch MUM44 wo auch mal CMOS PICs verbaut waren statt NMOS 
und die CMOS die Portleistung für den Thyristor nicht schaften?

von Richard B. (r71)


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Soul Eye hat das sehr schön beschrieben.
Ich denke das wird jetzt jeder verstehen.

Joachim B. schrieb:
> wie bei der Bosch MUM44 wo auch mal CMOS PICs verbaut waren statt NMOS
> und die CMOS die Portleistung für den Thyristor nicht schaften?

Was hat das jetzt mit gefälschten Bauteilen zu tun?

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Was hat das jetzt mit gefälschten Bauteilen zu tun?

wenn du das nicht verstehst

noch mal langsam für dich......

Es gab MUM44 mit NMOS Bestückung und CMOS Bestückung

Die mit CMOS Bestückung ging nach kurzer Laufzeit 1 Jahr kaputt, das 
Ersatzteil hat eine NMOS Bestückung und läuft schon über 4 Jahre.

Nun weiss ich aber das NMOS und CMOS verschiedene Eigenschaften haben,
warum war überhaupt ein CMOS verbaut?
Warum hält der NMOS?
Warum ist der CMOS kaputt gegangen?
Warum bekam ich aus dem Ersatzteillager eine NMOS bestückte Platine?

Die Platinen sind absolut gleich bestückt und haben gleiches Layout.

Wenn der Aufdruck nicht falsch auf dem PIC war dann ist es eine doofe 
Entscheidung gewesen auch mal CMOS zu verbauen, hat der Einkauf gepennt?

Oder der CMOS war ein Fälschung, hat der Einkauf gepennt?

Sowas kommt leider öfter vor -> Spannungwandler für Telekom die durfte 
ich nach der Bestückung auf dem ICT prüfen, statt Siemens Kondis, Noname 
-> Ergebnis alle durchgefallen.

von Holm T. (Gast)


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soul e. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>
>> Ich habe mit LM317 Fakes von Reichelt zu kämpfen gehabt, ist Reichelt
>> eine "illegale Quelle"?
>
> D.h. von Reichelt zugesicherte Produkteigenschaft war Hersteller
> National Semiconductor, bzw Texas Instruments?
>
>
> In den meisten Fällen gibt Reichelt keine Herstellerbindung. Der "LM317"
> kommt dann von dem Hersteller, der gerade am billigsten ist. Das sind
> fast immer chinesische Lieferanten von denen noch keiner gehört hat. Von
> "Fake" kann man in so einem Fall nicht sprechen.

Das Ganze liegt eine Weile zurück und ich habe die Dinger nicht gekauft, 
ich sollte nur klären was plötzlich los ist.
So weit ich mich erinnere war der betreffende Regler wirklich als Texas 
Instruments beworben, ob das heute noch so ist weiß ich nicht. Auch das 
Marking der Chips entsprach dem im TI Datenblatt angegebenen.
Eine Kopie der Rechnung des Lieferanten der Baugruppen von Reichelt habe 
ich irgendwo abgeheftet wenn ich sie nicht indessen entsorgt habe. Lies 
Dir doch bitte den verlinkten Thread durch, da steht mit Sicherheit 
alles was Du wissen willst.

Gruß,

Holm

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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soul e. schrieb:
> Wer beim Hersteller oder bei vom Hersteller nominierten Distributoren
> kauft, der hat diese Probleme nicht.

Das hat das amerikanische Militär auch mal gedacht:
https://www.wired.com/2011/11/counterfeit-missile-defense/

http://www.defensetech.org/2012/05/30/smoking-gun-proof-that-military-chips-from-china-are-infected/

http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/northamerica/usa/8876656/US-weapons-full-of-fake-Chinese-parts.html

https://www.dsiac.org/resources/dsiac_journal/combating-counterfeit-components-dod-supply-chain

Das ist alles nicht so einfach. Und Einkäufer selbst bei renommierten 
Distibutoren sind auch nur Menschen und keine Chipexperten, davon 
abgesehen kann niemand ausser dem Hersteller solche Counterfeits 
intensiv und zuverlässig prüfen.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Pff, die Geschichte kannte ich noch gar nicht. Arg.

What does it mean "Pff"?

Jedenfalls ist Deine oben getroffene Aussage über Lieferanten tüchtiger 
Käse.
Für eine große Bude ist es Geld - und Zeitsparend direkt beim 
Distributor oder Hersteller zu kaufen, da der Preis der Ware und die 
Garantie keinen Müll zu erwischen sich über die Menge armortisiert.
Bei Stückzahlen von 10 oder weniger für eine Entwicklung bei einem 
kleinen Krauter wie mir ist das völliger Blödsinn weil die Distributoren 
nicht weniger als eine Stange liefern wollen und der Ganze ISO9001 
Schrunz nichts weiter als zeitraubend ist. Zeit ist aber das was ich mir 
nicht leisten kann.
ISO9001 sagt im Ernstfall aus das eine Schwimmweste aus Beton mit 
gleichbleibender Qualität erzeugt wird, nicht ob das Produktüberhaupt zu 
etwas taugt. Grober geldfressender Unfug also.

Das Selbe erreiche ich auch wenn ich nach der Erfahrung das TI 
Spannungsregler von Reichelt hochpreisige Fälschungen sind dort einfach 
nicht mehr kaufe. Dem Händler ist sein Namen nichts wert, also taugt der 
Händler nicht, basta.


Gruß,

Holm

von Joachim B. (jar)


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Holm T. schrieb:
> Das Selbe erreiche ich auch

wenn ich FTDI beworbene Platinenbestückungen

Holm T. schrieb:
> einfach
> nicht mehr kaufe.

QED (bis CH340/341 Fälschungen auftauchen :) )

von Richard B. (r71)


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Holm T. schrieb:
> Jedenfalls ist Deine oben getroffene Aussage über Lieferanten tüchtiger
> Käse.

Ja, für dich. Du lebst in deiner Realität, ich in meiner.
Während du überlegst ob du eine Fälschung in den Händen hältst,
kann ich etwas anderes machen...

von Holm T. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Das Selbe erreiche ich auch
>
> wenn ich FTDI beworbene Platinenbestückungen
>
> Holm T. schrieb:
>> einfach
>> nicht mehr kaufe.
>
> QED (bis CH340/341 Fälschungen auftauchen :) )

Kannst Du mal aufhören Holz in den Wald zu schleppen? Ich weiß nicht 
mehr wohin damit..

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Jedenfalls ist Deine oben getroffene Aussage über Lieferanten tüchtiger
>> Käse.
>
> Ja, für dich. Du lebst in deiner Realität, ich in meiner.
> Während du überlegst ob du eine Fälschung in den Händen hältst,
> kann ich etwas anderes machen...

Aber ich stelle mich nicht hin und agitiere Dich das Du Deine Teile auf 
Ebay aus China kaufen sollst und genau das ist der Unterschied.

Mir ist "Deine Realität" schon klar, aber Du stellst Dich hier hin und 
schulmeisterst wobei Du schon wissen solltest das Deine Idee nicht 
flächendeckend tragfähig ist.

Gruß,

Holm

von Joachim B. (jar)


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Holm T. schrieb:
> Kannst Du mal aufhören Holz in den Wald zu schleppen? Ich weiß nicht
> mehr wohin damit..

der nächste Winter kommt bestimmt und Kaminfeuer ist romantisch

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> wenn du das nicht verstehst
> noch mal langsam für dich......

Du brauchst mich nicht belehren.
Solche Bauteile werden sehr wohl differenziert ;)
Insofern verstehe ich dein Vergleich mit Fälschungen nicht.

Joachim B. schrieb:
> Wenn der Aufdruck nicht falsch auf dem PIC war dann ist es eine doofe
> Entscheidung gewesen auch mal CMOS zu verbauen, hat der Einkauf gepennt?

Scheinbar schon. Wer hat die Rolle in die Maschine gelegt?
Arbeiten dort nur noch 1€ Jobber ohne Hirn?

Das ist mir auch schon mal passiert.
Ein Bauteil bestellt und auf eben solche "Kleinigkeiten" nicht geachtet.

Joachim B. schrieb:
> (bis CH340/341 Fälschungen auftauchen :) )

Ganz genau.

von Richard B. (r71)


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Holm T. schrieb:
> aber Du stellst Dich hier hin und
> schulmeisterst wobei Du schon wissen solltest das Deine Idee nicht
> flächendeckend tragfähig ist.

Schon klar. Das war nicht meine Absicht.

Ich hätte ja auch nichts gesagt, wenn sich die Leute mit Fake Chips
nicht so gewaltig über FTDI aufgeregt hätten...

Obwohl ich gewusst habe, das etwas nicht stimmt
habe ich solche Platinen auch gekauft.

Aber ich stehe mindestens dazu, das ich Schuld war.

von Thomas S. (doschi_)


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Richard B. schrieb:
...
> Aber ich stehe mindestens dazu, das ich Schuld war.

Defintiv falsch:
FDTI hat die alleinige Schuld,
und hat Computersabotage betrieben!

FDTI hat sich mit den Herstellern der Fake-Chips auseinanderzusetzen,
den Zoll, FBI etc. einzuschalten, von mir aus die Royal Airforce.

Das Ganze aber auf den Schultern der in fast allen Fällen unkundigen 
Endkunden auszutragen, ist erstens schäbig und zweitens kriminell.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Du brauchst mich nicht belehren.

warum fragst du dann?

Richard B. schrieb:
> Solche Bauteile werden sehr wohl differenziert ;)

offensichtlich nicht immer in der passenden Tiefe

Richard B. schrieb:
> Scheinbar schon. Wer hat die Rolle in die Maschine gelegt?
> Arbeiten dort nur noch 1€ Jobber ohne Hirn?

fragte ich mich bei "unserem" Einkauf auch, nur weil die CAPs vllt. 1/10 
Ct billiger waren wurden reichlich € beim "Guttest" verballert, die QS 
Prüfer im WE wurden ja entlassen weil es wertloses ISO9000 Papier gibt.

von F. F. (foldi)


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Thomas S. schrieb:
> Das Ganze aber auf den Schultern der in fast allen Fällen unkundigen
> Endkunden auszutragen, ist erstens schäbig und zweitens kriminell.

Genauso ist es. Denn ein Endkunde weiß im höchstwahrscheinlich nur (wenn 
überhaupt), dass dieser oder jener Chip gut funktionieren soll, mit dem 
Produkt. Dabei weiß er mit sehr hohem Wahrscheinlichkeitsgrad nicht mal, 
was dieser Chip überhaupt in diesem Produkt macht.

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> warum fragst du dann?

Ich habe dich gefragt, was eine Falschbestückung mit Fake Chips zu tun 
hat ;)

Ich habe nicht gefragt warum bei euch jemand zwischen Chips nicht 
differenzieren kann. Das war Fahrlässig.

von Richard B. (r71)


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F. F. schrieb:
> Denn ein Endkunde weiß im höchstwahrscheinlich nur (wenn
> überhaupt), dass dieser oder jener Chip gut funktionieren soll, mit dem
> Produkt.

...aber diese Endkunde hat sehr wohl gewusst,
das die Quelle nicht vertrauenswürdig ist ;)

Sonst wäre die Ware nicht so billig angeboten worden.

von (prx) A. K. (prx)


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Richard B. schrieb:
> ...aber diese Endkunde hat sehr wohl gewusst,
> das die Quelle nicht vertrauenswürdig ist ;)
>
> Sonst wäre die Ware nicht so billig angeboten worden.

Wird eine 15000€ Maschine durch den Einsatz eines China-Klons vom FT232R 
so viel billiger, dass der Kunde dessen Einsatz daran erkennen könnte?

Du hast immer noch den E-Technik-Entwickler in deinen Kopf fest 
eingebrannt und kannst dir nicht vorstellen, dass Endkunden höchst 
selten Chips kaufen, sondern Geräte mit Chips drin. Notfalls sogar eure.

Wer selber Chips kauft, der ist meistens nicht der Endkunde. Sondern 
verkauft sie weiter, ggf. veredelt durch Zusammenarbeit mit ein paar 
anderen Chips, etwas Hühnerfutter und Software.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> E-Technik-Entwickler

nicht mal die kaufen Chips, das macht der Einkauf und der muss ja nicht 
über tiefgreifende Kenntnisse verfügen, Hauptsache das ISO9000 Papier 
sieht gut aus!

und dann gab es ja noch die Leitungsebene die sich einmischt und meinte 
das gibts woanders billiger!

Statt künstliches Ohr mit B&K Vorverstärker, gedrechseltes Holzteil + 
MIC Vorverstärker vom blauen C

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Richard B. schrieb:
> ...aber diese Endkunde hat sehr wohl gewusst,
> das die Quelle nicht vertrauenswürdig ist ;)
>
> Sonst wäre die Ware nicht so billig angeboten worden.

Du machst schon sehr lange mit Elektronik, nicht?

"Der Kunde" kauft ein Gerät vielleicht nur mit dem IC, weil er irgendwo 
gehört hat, dass das unter Windows gut funktioniert.
Ich war auch mal "der Kunde" und hatte schon damals weit mehr Interesse 
an den Dingen, als viele andere das hatten. Und ich wusste auch nicht, 
was dieser IC macht.
Dass der Kunde immer günstig kaufen will, liegt doch in der Natur des 
Menschen.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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F. F. schrieb:
> "Der Kunde" kauft ein Gerät vielleicht nur mit dem IC, weil er irgendwo
> gehört hat, dass das unter Windows gut funktioniert.

als ich ein USB zu zwei Seriell suchte gab es genau ein Gerät undd as 
wurde vom "FTDI Treiberupdate" abgeschossen, ich wusste bis dahin nicht 
mal das dor FTDI Chips verbaut sind hat mich auch nicht interessiert, 
hat ja immer funktioniert.

sah so aus
http://cpc.farnell.com/newlink/usb-0039dbl/usb-to-2x9-way-serial-adaptor/dp/CS14391

http://cpc.farnell.com/productimages/standard/en_GB/CS1187905-40.jpg

von Carl D. (jcw2)


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Thomas S. schrieb:
> FDTI hat sich mit den Herstellern der Fake-Chips auseinanderzusetzen,
> den Zoll, FBI etc. einzuschalten, von mir aus die Royal Airforce.
>
> Das Ganze aber auf den Schultern der in fast allen Fällen unkundigen
> Endkunden auszutragen, ist erstens schäbig und zweitens kriminell.

ob schäbig oder kriminell oder beide möchte ich gar nicht beurteilen. 
Marketing-technisch hätte man es jedenfalls kaum besser hinbekommen 
----- für die Konkurrenz mit den CH34x.

Ja, man hätte natürlich auch den Vertrieb, selbst für Kleinmengen, 
selber organisieren können, was bei der heutigen 
Versandlogistiklandschaft nicht geheißen hätte, daß man's selber macht. 
Dann die Kampanie kauft nur das original beim Hersteller, denn nur das 
hat zukünftig noch Treibersupport.
Damit sind dann ehrliche Verwender sicher. Man hätte warscheinlich nicht 
mal den Treiber ändern müssen, den mancher hätte dann aus Angst die 150k 
Maschine geht nicht mehr gern n Cent mehr bezahlt. Die Distributoren 
hätten das vielleicht nicht gemocht, aber die war vermutlich auch Teil 
des Problems. Aber so, wie schon geschrieben, ein Marketing-Dissaster.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

soul e. schrieb:
> Wer beim Hersteller oder bei vom Hersteller nominierten Distributoren
> kauft, der hat diese Probleme nicht. Da ist die Lieferkette jederzeit
> nachvollziehbar und wird als solche auch auditiert. Dafür hat der
> Einkauf seine Supplier Quality Assurance, seine Lieferantenentwicklung.
> Halbleiter haben Losnummern, der Hersteller weiss was er wann produziert
> hat, der Distributor hat Warenein- und Ausgang dokumentiert. Damit lässt
> sich jede Rolle von der Fab bis zur Bestückung verfolgen.

JA, so SOLLTE es sein.
DAs bietet in der Tat auch ein relativ hohes Maß an Sicherheit.
Aber keine Absolute. So lange der Faktor Mensch da mitspielt ist einfach 
keine 100% Sicherheit möglich.

Und um es noch einmal GANZ DEUTLICH zu sagen:
Praktisch KEIN ernstzunehmender Hersteller von größeren Stückzahlen 
(fünstellig+ / Jahr) abseits der lowest Price Hobbyplatinenshops in 
China wird freiwillig irgendwo anders Einkaufen als direkt vom Herstller 
oder dessen authorisierten Distributoren. Zumindest NICHT solange es 
DIESE Möglichkeit gibt.
Die paar Ausnahmen wo der Einkauf oder gar das Management anderer 
Meinung ist und doch den günstigsten Weg gehen will sind meiner Meinung 
nach dann tatsächlich selber schuld! Da stimmt etwas im Stall nicht wenn 
dort nicht klar ist das dies aus Kosten/Nutzen fast immer nach hinten 
losgehen wird - uns sei es nur wegen der notwendigen verstärkten 
Prüfung.

Und Dennoch: So lange nicht ein absolut vertrauenswürdiger Mitarbeiter 
dieses HErstellers persöhnlich beim IC Hersteller die Ware am Band 
abholt und so lange neben den Reels/trays nicht einmal für eine Sekunde 
aus dem Auge lässt GIBT ES EINFACH KEINE 100% Sicherheit.
Egal wie toll zertifiziert die Lieferkette ist. Man kann nur sehr nahe 
an die 100% herankommen, aber es reicht ein einzelner Mensch mit 
krimineller Energie aus um das ganze System zu kippen!

Und da sind da ja noch die Fälle wo ein Einkauf über die zertifizierten 
Wege gerade wegen Lieferengpässen GAR NICHT MÖGLICH ist.


Ich glaube ich zitiere mich einfach noch einmla selbst:

Carsten S. schrieb:
> Und um das klarzustellen: Ich habe NICHT DIE GERINGSTE Sympatie für
> IC-Fälscher. Denen wünsche ich die Pest an den Hals wo es nur geht.
> Da können die Strafen gar nicht hart genug ausfallen.
>
> Nur: In den Zeiten wo kaum noch wirklich alle Arbeitsschritte In-House
> erledigt werden und es auch mal Bauteilknappheit gibt, da gibt es
> einfach keinen Weg wie sich ein Hersteller zu 100% davor schützen kann
> das Counterfeit IC in seine Produkte kommen.
>
> Klar kann man das Risiko etwas minimieren: Sofern verfügbar kauft man
> MAterial für die Serienproduktion nur beim authorisierten Distributor
> oder direkt beim Hersteller. Da ist die Chance schon verschwindend
> gering an Fälschungen zu geraten. Aber sie ist nicht 0,00!
> Denn auch dort arbeiten Menschen und wer garantiert schon dafür das
> nicht irgendein gering bezahlter Logistikmitarbeiter mit viel
> krimineller Energie mal ein paar Reels austauscht?
> Wie gesagt, Eintrittswahrscheinlichkeit nahe null, aber halt nicht exakt
> null!
>
> Oder halt beim Bestücker. Kann wie oben aus Vorsatz passieren, oder auch
> weil irgendein Dämel dort Positionen verschiedener Kundne mischt.
>
> Nach dem Motto: Gleicher Baustein, ist schon OK, muss ich nicht
> umrüsten...
> Wenn der andere Kunde aber nun gerade NICHT beim Distri gekauft hat...
> Auch dies ist jetzt nichts was regelmäßig vorkommt. Eigendlich dürfte es
> ja sogar nie vorkommen. Aber wer würde sein Leben oder zumindest seine
> Existenz darauf verwetten?
>
> Und zu guter Letzt: Was ist wenn der IC- Hersteller gerade (mal wieder)
> nicht liefern kann? Da geht nur Produktion einstellen oder auf dem
> Restpostenmarkt beschaffen.
> Klar - auf dem Brookermarkt weiß man um das Risiko und macht
> selbstverständlich erst einmal genaueste Freigabetests. Lieber ein Reel
> im Einkaufswert von einigen tausend Euro entsorgen als zweifelhafte Ware
> verbauen ist dabei an der Tagesordnung!
>
> Aber ein Baustein der durch diese Tests kommt weil es keine sicheren
> Identifizierungshilfen vom Originalhersteller gibt, der dann aber
> NACHTRÄGLICH vom Originalhersteller abgeschossen wird so das ganze
> Produktionslose vom Kunden zurückgenommen werden müssen, das ist der
> Alptraum eines jeden Geräteproduzenten...
>
> Ein unkalkulierbares finanzielles Risiko, das je nach Ausmaß schnell ein
> Unternehmen in die Insolvenz schicken kann!
> Ein Unternehmen das nichts "verbrochen" hat ausser den IC auf dem
> "Gebrauchtmarkt" zu beschaffen weil der Hersteller gerade ausverkauft
> war und das dabei gerade wegen des Risikos noch viel genauere Tests ohne
> Feststellung gemacht hat!

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Richard B. schrieb:
> Ich hätte ja auch nichts gesagt, wenn sich die Leute mit Fake Chips
> nicht so gewaltig über FTDI aufgeregt hätten...
>
> Obwohl ich gewusst habe, das etwas nicht stimmt
> habe ich solche Platinen auch gekauft.
>
> Aber ich stehe mindestens dazu, das ich Schuld war.

Was du bisher aber scheinbar nicht verstanden hast:
Nur ein sehr kleiner Teil der Leute die sich hier und auf anderen 
Foren/Blogs über die FTDI Aktion wundern ist tatschlich GESCHÄDIGT!
ICh selbst kenne überhaupt nur einige wenige Fälle von Billigst Arduino 
Boards die dann etwas zickten.
Der TATSÄCHLICH in meinem erweiterten Bekanntenkreis entstandene Schaden 
würde nicht einmal einen dreizeiler Rechtfertigen... Eine Pizza in der 
Bude um die Ecke ist teurer...

Worum es hier geht ist die POTENTIELLE SCHADENSMÖGLICHKEIT die einen 
HErsteller und sogar Ahnungslosen Endkunden ereilen kann.
Und nur weil es einen DIESMAL nicht getroffen hat bedeutet das nicht das 
es einen nicht bei der nächsten tollen Aktion dieses HErstellers treffen 
könnte.
-> Ergo: Das Verhalten des IC Hersteller ist unseriös, Produkte 
unseriöser Hrsteller will man nicht in seinen Produkten haben.

Ich will einen HErsteller der mich aktiv unterstützt bei dem Bemühen nur 
ordnungsgemäße Bauteile in meine Produkte zu bekommen.
Durch Hinweise wie man Fakes erkennen kann, durch Tools die diese 
Erkennung durchführen usw. (Und zwar unverzüglich nach dem er diese 
Informationen hat.)
Einen Hersteller, der mich dann wenn dieses Bemühen -trotz von mir nach 
besten Wissen und Gewissen ausgeführten Tests- gescheitert ist, aber 
auch garantiert NICHT vorsätzlich ans Messer liefert.

Hier hat FDI aber doppelt versagt:
Sie haben einen halbwegs zuverlässigen Weg entdeckt um die Fakes 
aufuspüren. Aber an Stelle das sie diese Information unverzüglich an die 
ehrlichen Kunden herausgegeben haben wurde es wie ein Geheimnis gehütet 
und dann genutzt um einen Denkzettel auszuteilen, der alle, wissentliche 
Fakekäufer wie auch Opfer von Betrügern und vor allem unbedarften 
Geräteendkunden gleichermaßen einen Schaden zuzufügen.
Nur eine einzige Partei hat es da kaum getroffen: Die Fake-IC Hersteller 
selbst -> Denn diese haben Ihre Bausteine ja schon LANGE vorher verkauft 
gehabt...

Oder um es noch einmal deutlich zu sagen:
ICh gebe dir recht das sich jemand der für 2.50Euro inkl. Versand einen 
Arduino aus China kauft hätte bewusst sein können das dort etwas nicht 
ganz Original ist. Und auch wenn ich der Meinung bin das dies FTDI nicht 
das Recht gibt solche zerstörerischen Treiber herauszubringen um diese 
Arduinos abuschießen hält sich mein Mitleid für diese Gruppe arg in 
Grenzen.

Nur hat diese Aktion NICHT nur die Direktimporteure der Billigstware 
getroffen, sondern auch alle die diese Arduinos oder RS232 Kabel bei 
einem Wiederverkäufer für nahe des / oder sogar dem Normalpreises 
gekauft haben.

Und es hat/hätte auch jeden Hersteller sowie dessen Kunden getroffen der 
selber schon Opfer eines Betruges geworden ist.
Egal ob er bemüht war FTDI Ics zu kaufen und vorher alle von FTDI 
bekanntgemachten Verifikationsmethoden erfolgreich an dem IC ausprobiert 
hat.
Und das ist der Skandal dabei!
Nicht die paar rumzickenden Arduinos für 2,50 Euro aus China...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Carsten S. schrieb:
> Ich will einen HErsteller der mich aktiv unterstützt bei dem bemühen nur
> Ordnungsgemäße Bauteile in meine Produkte zu bekommen. Durch Hinweise
> wie man Fakes erkennen kann, durch Tools die diese Erkennung durchführen
> usw.
> (Und zwar unverzüglich nach dem er diese Informationen hat.)
> Der mich dann, wenn dieses Bemühen -trotz von mir nach besten Wissen und
> Gewissen ausgeführt- gescheitert ist, aber auch garantiert NICHT
> vorsätzlich ans Messer liefert.

Ganz genau so muss so was laufen.
Hätte eine Software zur Erkennung der Fakes auf seine Seite stellen 
können.

von Richard B. (r71)


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Carsten, du hast Recht, aber...

Carsten S. schrieb:
> Nur ein sehr kleiner Teil der Leute die sich hier und auf anderen
> Foren/Blogs über die FTDI Aktion wundern ist tatschlich GESCHÄDIGT!

Was hier abgeht, sieht für mich nicht nach bloß "Wundern" aus.
Das sind echte Hasspostings gegen FTDI.

von Carl D. (jcw2)


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Richard B. schrieb:
> Carsten, du hast Recht, aber...
>
> Carsten S. schrieb:
>> Nur ein sehr kleiner Teil der Leute die sich hier und auf anderen
>> Foren/Blogs über die FTDI Aktion wundern ist tatschlich GESCHÄDIGT!
>
> Was hier abgeht, sieht für mich nicht nach bloß "Wundern" aus.
> Das sind echte Hasspostings gegen FTDI.


Ich finde einfach, daß die hervorragende Werbung für ihre chinesische 
Konkurrenz gemacht haben. Im Fußball nennt man das Eigentor.
Und wer weiß, vielleicht sind die Fakes ja umgelabelte, 
umge-VID/PID-dete CH34x. Handelte es sich nicht um einen schnellen 
Controller, der das ganz USB/FTDI/sonstwas-Protokol in Software gemacht 
hat. Ich habe noch keine Details über die Funktion der CH34x gesehen.
Nur funktionieren die in meinen paar Bastel-Nanos ohne Probleme. 
Letztere ist was ich will (und vielleicht andere wollen) und nicht, daß 
meine Serielle Schnittstelle über den "Lacoste"-Chip läuft.

von W.P. K. (elektronik24)


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Eine Firma wie FTDI interessiert sich einen Sch... für kleine Krauter 
die mal 10 oder 20 Chips kaufen und nun jammern. Die verdienen ihr Geld 
mit der Industrie, die die Dinger Reel-weise und möglichst in +100.000er 
Stückzahlen einkaufen.
Alle die haben auch kein Problem, da ihre Produkte korrekt laufen.

Probleme bekommen nur die, die Fakes einsetzen - gewollt oder ungewollt 
ist ja erstmal egal. Die, die die Ware von einem richtigen Disti (und 
damit meine ich ganz sicher nicht Reichelt - die kaufen an Chips etc. 
nur den allerbilligsten China Schrott und kommen (bei Chips) bei mir 
direkt vor Pollin - bei Reichelt würde ich nie nie nie aktive 
Bauelemente kaufen) oder vom Hersteller kaufen, haben ja auch kein 
Problem und kommen erst gar nicht erst auf den Gedanken, den Chip zu 
wechseln - wozu auch: ist ja alles bestens. Die freuen sich sogar, das 
die Mitbewerberprodukte nun aussteigen und sie evtl. dem Mitbwerb die 
Kunden auspannen können.

Vorteil für FTDI: Einige Firmen werden nun sicherlich ihre Lieferwege 
überdenken und somit zukünftig garantiert echte Ware kaufen = 
Umsatzzuwachs.
Ob die anderen, die Fakes kaufen (gewollt oder ungewollt) jetzt auf ein 
Alternativprodukt umsteigen, interessiert FTDI Null denn sie verlieren 
ja nichts. Im Gegenteil, einige werden sagen: Oha, sowas kann Probleme 
geben - da kaufe ich solche Interface Chips doch zukünftig lieber 
garantiert als Original. Und die europäischen Hersteller, die nun 
bergeweise Garantiefälle bearbeiten müssen (das kann mal so richtig weh 
tun), werden da in Zukunft sicherlich verstärkt darauf achten.

Den billigen Chinaversendern ist das natürlich egal, da gibt es keine 
Garantie. Aber das Risiko kennt man als Käufer (auch Endkunde) vorher...

von Asko B. (dg2brs)


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W.P. K. schrieb:
> Aber das Risiko kennt man als Käufer (auch Endkunde) vorher...

Wie soll das denn der "Endkunde" wissen oder merken ?
Wenn Du als Einkaeufer 100k pro Monat einkaufst, fein für Dich
Oder Deine Firma.
Bloß sind dann alle die bloß 2-3Stueck im Monat brauchen Idioden ?

Mal ne Gegenfrage: Verkauft Dein "Distributor" mir auch
Ein bis zwei Stueck an mich an privat ?
Natürlich mit Herkunftsnachweis und Herstellergarantie.

Ehrlich, überleg mal was Du hier schreibst.
Ist zwar "rechtlich" alles io, aber logisch völlig daneben.

Gruß Asko

von Holm T. (Gast)


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W.P. K. schrieb:
> Eine Firma wie FTDI interessiert sich einen Sch... für kleine Krauter
> die mal 10 oder 20 Chips kaufen und nun jammern. Die verdienen ihr Geld
> mit der Industrie, die die Dinger Reel-weise und möglichst in +100.000er
> Stückzahlen einkaufen.
[..]

Genau das ist der Punkt. Selbiges gilt für den Ärger der Endkunden.

Die einzig sinnvolle Reaktion ist demzufolge als "kleiner Krauter" und 
als "Endkunde" einen Bogen um die Produkte der Firma FTDI zu machen. Die 
Leute die wissen was vor sich gegangen ist müssen es halt entsprechend 
an die anderen "kleinen Krauter" und  "Endkunden" publizieren, und 
vertraue mir, ich gebe mir da alle Mühe.
Es ist eine Frage der Zeit bis der Wind aus einer anderen Richtung weht.

Gruß,

Holm

von Simon H. (simi)


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Richard B. schrieb:
> MOUSER und Co bereichern sich an Kleinkunden.
> Ein FTDI Chip kostet ab 1k ~1€.
> Bei MOUSER und Co 5€ PLUS Porto von ~20€
>
> Kaufe ich 5 Chips verdient MOUSER ~40€.
> FTDI dagegen max. ~4€

Richtig, Mouser verdient 40€. Das ist so, weil die Mouser-Mitarbeiter 
sich alle verpflichten, in ihrem Keller kostenlos Lagerraum anzulegen, 
und bei der Rekrutierung genau darauf geachtet wird, dass von jeder Ecke 
Europas mindestens ein Mitarbeiter herkommt, der dann auf der Heimfahrt 
nach Feierabend noch schnell die Bestellungen in die ensprechenden 
Briefkästen werfen kann.

Wenn also tatsächlich ein originaler FTDI-Chip nur 1€ kostet, und der 
Rest die völlig überrissene Marge der Distributoren ist, ist der Preis 
dieser China-Boards ja doch nicht soooo tief, dass man als Endkunde 
stutzig werden sollte, oder? ;-)

Gruäss
Simon

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Simon H. schrieb:
> Wenn also tatsächlich ein originaler FTDI-Chip nur 1€ kostet, und der
> Rest die völlig überrissene Marge der Distributoren ist, ist der Preis
> dieser China-Boards ja doch nicht soooo tief, dass man als Endkunde
> stutzig werden sollte, oder? ;-)

eben und dann kommt man auch nicht auf die Idee das ein 20,-€ Produkt 
mit gefälschten Chips bestückt sein könnte

Joachim B. schrieb:
> als ich ein USB zu zwei Seriell suchte gab es genau ein Gerät undd as
> wurde vom "FTDI Treiberupdate" abgeschossen,
>
> sah so aus
> 
http://cpc.farnell.com/newlink/usb-0039dbl/usb-to-2x9-way-serial-adaptor/dp/CS14391
>
> http://cpc.farnell.com/productimages/standard/en_GB/CS1187905-40.jpg

von F. F. (foldi)


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Joachim B. schrieb:
> eben und dann kommt man auch nicht auf die Idee das ein 20,-€ Produkt
> mit gefälschten Chips bestückt sein könnte

Genau !

von Richard B. (r71)


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Simon H. schrieb:
> ...dass man als Endkunde stutzig werden sollte, oder? ;-)

Ich habe ab einer Abnahme von min. 1000 Stk SX Chips geschrieben.
Einen FT232RL bekommst du ab ca. 5,5€ im Handel.
1000 Stk FT232RL kosten immerhin noch um die 3€/Stk.

Mir ging es grundsätzlich um den Preisvergleich.
Auch für Endkunden recht einfach überprüfbar.

Arduino Boards kosten alle um die 20€ Netto.
Die nachbauten aus China nur noch 2,5€ Netto inkl Versand.

Legal ist ein Klone mit Atmega 328P-AU und FT232RL für 2.5€ kaum 
machbar.

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> eben und dann kommt man auch nicht auf die Idee das ein 20,-€ Produkt
> mit gefälschten Chips bestückt sein könnte

Klar. Hast du es zurückgegeben?

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> eben und dann kommt man auch nicht auf die Idee das ein 20,-€ Produkt
>> mit gefälschten Chips bestückt sein könnte
>
> Klar. Hast du es zurückgegeben?

nach 5 Jahren?

Scherzkeks, wer sammelt dann solange 20,-€ Rechnungen, ich nicht!
Ich bin nicht mal sicher ob es den Shop noch gibt wo ich gekauft hatte 
und selbst wenn würde der mich auslachen und selbst wenn man rechtlich 
vorgehen könnte finde einen Anwalt der sich bei der Streitsumme auch nur 
bewegt.

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> nach 5 Jahren?

Das wusste ich nicht.

Normalerweise werden bei gefälschten Produkten alle Fristen gestrichen.
Daher wäre auch in deinem Fall eine Rückgabe möglich gewesen.
Manchmal geht das mitn Seriennummer.

Aber 20 EUR Rechnungen werden in der Regel nicht aufgehoben.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Das wusste ich nicht.
>
> Normalerweise werden bei gefälschten Produkten alle Fristen gestrichen.
> Daher wäre auch in deinem Fall eine Rückgabe möglich gewesen.
> Manchmal geht das mitn Seriennummer.
>
> Aber 20 EUR Rechnungen werden in der Regel nicht aufgehoben.

und nun erkläre mir wo ich als Endverbraucher Schuld sein soll an diesem 
Vorgang weil ich ein Produkt mit gefälschtem FTDI gekauft hatte und wo 
das win update den unbrauchbar gemacht hat, erkennen konnte man das beim 
Kauf nicht und geschädigt wurde ich ohne Chance den Verursacher zu 
packen.
Es bleibt nur meine Wahl alles mit FTDI zukünftig zu meiden in der 
Hoffnung das dort jemand aufwacht und so einen Mist nicht nochmal 
verzapft.

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> und nun erkläre mir wo ich als Endverbraucher Schuld
> sein soll an diesem Vorgang...

Meine Kommentare bezogen sich nicht auf solche Fälle/Produkte.
Das ist, wie du schon sagst, unter aller Sau.

Hast du newlink kontaktiert?

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Hast du newlink kontaktiert?Richard B. schrieb:
> Meine Kommentare bezogen sich nicht auf solche Fälle/Produkte.
> Das ist, wie du schon sagst, unter aller Sau.

nur warum dann soche Postings?

Richard B. schrieb:
> Das werden sie nicht.
> Ehrliche Kunden waren ja nicht betroffen ;)

falsch

Richard B. schrieb:
> Dann ist bei dir während deiner Ausbildung einiges falsch abgelaufen.
> Ist der Preis suspekt, rufst beim Hersteller an und fragst
> ob sie diesen "Verkäufer" beliefern.
> Ist das so schwierig?

ja ne is klar, bei jedem 20,-€ Adapter fange ich an zu recherchieren.

Richard B. schrieb:
> Das sind echte Hasspostings gegen FTDI.

wen wunderts?

Richard B. schrieb:
> ...aber diese Endkunde hat sehr wohl gewusst,
> das die Quelle nicht vertrauenswürdig ist ;)

ach was, ehrlich mal?

von Richard B. (r71)


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Ich habe die Leute gemeint, die ein Klone in China gekauft haben.
Ich wusste nicht das du hier als Konsument postest.

Das man keine Geräte zerlegen wird um den Inhalt zu überprüfen
ist mir schon klar...

Beziehst du die Ware in Deutschland bzw EU hast du noch eine
recht gute Chance dein Geld retour zu bekommen.

Das wäre mit China-Klones nicht mehr möglich gewesen.

Leute wie du sind klarerweise unschuldig zum Handkuss gekommen.
Dein Ansprechsparter wäre aber newlink, nicht FTDI.
Immerhin hat das newlink verbockt.
Dessen Ruf ist so weit ich das bisher herausgehört habe
überhaupt nicht angekratzt worden. Nicht von euch.
Dabei haben die sich seit jahren bereichert.
Die verticken Ihre Produkte weiterhin.

von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Beziehst du die Ware in Deutschland bzw EU hast du noch eine
> recht gute Chance dein Geld retour zu bekommen.

meinst du?

  Verkäufer: cdl ( 158566  )
 Angaben zum Verkäufer: CDL Micro
 Clive Duncan Ltd
 Unit 103, Waterside Mill
 Chew Valley Road, Greenfield
 Oldham, Lancashire OL3 7PF UK

 Artikelbezeichnung   Preis   Kosten für Versand   Stückzahl   Artikel 
insgesamt

USB to Dual Twin 2 Port DB9 RS-232 RS232 Serial 9 Pin Adapter Cable FTDI 
Chipset ( Artikel: 300989977042  Transaktion: 893141954020 )
 Bezahlt am 10.11.13   £27,99    £2,40   1   £27,99
 Zwischensumme  £27,99
 Verpackung und Versand  £2,40
 Gesamt  £30,39

ich glaube es nicht und probiere es auch nicht, ich muss noch mal im 
Linux die USB ID prüfen,

aber selbst wenn die noch vorhanden ist, der alte Treiber ist ja nicht 
mehr vorhanden, der neue verweigert.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Wie ist den jetzt der Stand der Dinge? Was passiert wenn man ein Fake 
Chip an ein PC hängt?
Mir ist gerade bewusst geworden, dass es mich auch schnell mal treffen 
kann. Ich arbeite zur Zeit in einem Kalibrierlabor, dort kommen öfter 
Kundengeräte die über die Serielle angesprochen werden. teilweise 
geschieht das über Herstellersoftware, teilweise über ein 
Terminalprogramm. Vielleicht sollte ich mal schauen welchen Treiber ich 
da drauf habe, hätte echt keine Lust einen Kunden erklären zu müssen, 
dass ihr Gerät nicht mehr funktioniert weil ich es mit meinem Rechner 
verbunden habe.

von Joachim B. (jar)


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Fred F. schrieb:
> Wie ist den jetzt der Stand der Dinge? Was passiert wenn man ein Fake
> Chip an ein PC hängt?

die neusten FTDI win Treiber die verweigern, die alten FTDI Treiber die 
durchs win update reinkamen löschen die USB ID im falschen FTDI Chip der 
dann nicht mehr erkannt wurde.

von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> meinst du?

Du, keine Ahnung. Statt mir zu schreiben
hättest du dort schon 10X fragen können...

Gib mir die Email Adresse von denen, ich frage es für dich.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Richard B. schrieb:
> Du, keine Ahnung. Statt mir zu schreiben
> hättest dort schon 10X fragen können...
>
> Gib mir die Email Adresse, ich frage es für dich.

ich habe gerade den Lieferanten wiedergefunden, aber das hilft mir auch 
nicht weiter weil ich keinen Bock mehr habe da was zu untersuchen.

Ich müsste ja am win PC das ganze Treibergedöns untersuchen, am Linux PC 
die USB ID prüfen, das ist es mir nicht wert.

Es ärgerte mich nur das DU den Käufern die Schuld geben wolltest und das 
vehement weil selbst Schuld, lies dir den Thread einfach noch mal von 
vorne durch und deine Beiträge an geeigneter Stelle.

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (r71)


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Joachim B. schrieb:
> Ich müsste ja am win PC das ganze Treibergedöns untersuchen, am Linux PC
> die USB ID prüfen, das ist es mir nicht wert.

USB ID auslesen geht recht schnell. Du warst vorhin
sicher das du ein Produkt mitn Fake Chip bekommen hast.

Joachim B. schrieb:
> Es ärgerte mich nur das DU den Käufern die Schuld geben wolltest und das
> vehement weil selbst Schuld, lies dir den Thread einfach noch mal von
> vorne durch und deine Beiträge an geeigneter Stelle.

Ich habe das weiter oben erklärt.
Meine Kommentare bezogen sich auf China käufe.

von Paul B. (paul_baumann)


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Hier läuft eine 8mm Endlos-Schleife:
Kein Pferd kann so tot sein, daß wir es nicht mehr reiten können.

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Simon H. schrieb:
> ist der Preis
> dieser China-Boards ja doch nicht soooo tief, dass man als Endkunde
> stutzig werden sollte, oder?

Das kann ich als Endkunde / kleiner Krauter überhaupt nicht einschätzen, 
weil ich die Preise für die Großmengen nicht kenne.

Beispiel: Irgendwo war mal angegeben, daß Apple für das Display des 
Iphone irgendwas 11? Eur bezahlt. Dafür bekomme ich hier bei einem 
Distri - mal Pollin ausgenommen - nichtmal ein vernünftiges beleuchtetes 
16x2 Textdisplay.

Beispiel: Im Thread zu Microchip kauft Atmel ging es um eine 
Preiserhöhung für einen ATmega irgendwas. Ich meine, gut bei den 3 Eur 
für den Controller macht das nichts aus. Darauf kam, wir kaufen den 
Controller für 1 Eur, oder so.

Beispiel: Der LM2596 kostet bei Reichelt 3,40 Eur, bei Amazon gibts aber 
komplette Module mit dem 2596 für 1,18 Eur. Sind die 2596 darauf jetzt 
Fälschungen, oder sind die einfach in Großmenge nur erheblich billiger?

Ich kanns nicht einschätzen, genauso wenig wie ich sagen kann, ob die 
Atmega328 auf den Arduino Nano bei Amazon, wo 5 Stück 15 Eur kosten 
Fälschungen sind, wenn der Atmega bei Reichelt schon teurer ist und der 
Nano 22 Eur kostet.

Sags mir...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> Kein Pferd kann so tot sein, daß wir es nicht mehr reiten können.

Ich dachte das währe die Zugangsbedingung zu diesem Forum.

Namaste

von Joachim B. (jar)


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Winfried J. schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Kein Pferd kann so tot sein, daß wir es nicht mehr reiten können.
>
> Ich dachte das währe die Zugangsbedingung zu diesem Forum.

es ist alles schon geschrieben worden, nur noch ncht von jedem.

von Jens M. (Gast)


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Fred F. schrieb:
> Wie ist den jetzt der Stand der Dinge? Was passiert wenn man ein Fake
> Chip an ein PC hängt?


Das gleiche wie wenn du ein geklautes Autoradio in deine Kutsche 
einbaust. Erstmal gar nichts.

Du bist zwar illegal damit unterwegs (kannst ja überhaupt und absolut 
und gar nicht wissen das die 10 Euro aufm Flohmarkt kein Marktpreis 
waren) aber wo kein Kläger da keine Richter.

Der einzige Unterschied ist das Microsoft weiß (oder wissen könnte) das 
du einen illegalen Device dran hast. Das ist aber egal, mit Peanuts 
haben die sich noch nie beschäftigt.

Aber vielleicht verkaufen Sie die Daten an einen Profiler, wer weiß?

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Fred F. schrieb:
> Wie ist den jetzt der Stand der Dinge? Was passiert wenn man ein Fake
> Chip an ein PC hängt?

Die aktuellen Windows-Treiber von FTDI melden dann zwar "alles ok", 
schicken aber bei einem Zugriff auf den virtuellen COM-Port nicht die 
gesendeten Daten, sondern irgendwelchen willkürlichen Mist [1]. Die 
vorherigen Treiber - die Microsoft allerdings recht kurzfristig von 
ihren Update-Servern geschmissen hat - machten die angeschlossenen 
Geräte kaputt, indem sie die VID und PID mit 0x0000 überschrieben.

Unter Windows besteht die Abhilfe darin, einen (noch) älteren FTDI- 
Treiber zu installieren und das automatische Update zu unterbinden. 
Details dazu erfrag von jemandem der Windows aktiv nutzt.

Andere Betriebssysteme sind AFAIK nicht betroffen. Insbesondere sind 
Linux und xBSD sicher vor solchen Machenschaften, weil sie keine 
Binärtreiber aus vertrauensunwürdigen Quellen [2] verwenden.


[1] dem Vernehmen nach den String "NON GENUINE DEVICE FOUND!". Ich nutze 
Windows nur seltenst und mit USB-Serial-Adaptern auf China-Ware 
praktisch nie, kann es also nicht aus eigener Anschauung sagen.

[2] genau, damit meine ich FTDI

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