Hallo, wie sehr kann man sich eigentlich auf die INL Angabe eines ADC verlassen? Der Hintergund ist, dass ich Spannungsteiler vermessen möchte. Die Idee war nun einen 24bit ADC zu verwenden und dann den Teiler sowie den ADC mit derselben Referenz zu versorgen. Damit fällt die Referenz ja heraus. Ist es dann wirklich möglich den Teiler im einstelligen ppm Bereich zu bestimmen? Selbst Rauschen kann man ja sehr klein Mitteln. Ich sehe momentan dann nur noch Offsetfehler durch den Buffer vor dem ADC (die Teiler sind sehr hochohmig). Aber auch das lässt sich ja bestimmen, wenn man den einen R entfernt und den anderen nahe 0 macht. Macht man da einen Denkfehler?
Thorsten schrieb: > wie sehr kann man sich eigentlich auf die INL Angabe eines ADC > verlassen? Beim LTC2400 streut die bei mir zwischen ca 7 ppm und 13 ppm je nach Referenz und ADC. Wobei ich den Verdacht habe daß der Innenwiderstand der Referenz auch zu einem gewissen Anteil eingeht. Datenblattangabe ist 4 ppm typisch. Allerdings nach der "best fit" Methode. Während meine Messungen die Abweichungen von den "end points" ist. -> fürs Datenblatt wären meine Messungen also zwischen +/-3.5 .. +/-6.5 ppm. Der Offsetfehler ändert sich wegen der endlichen CMMR über der Eingangsspannung. Und natürlich auch über der Temperatur. (Offsetdrift von ADC + Verstärker). -> wenn Du sowieso die INL messen willst dann würde ich den Eingangsverstärker gleich dran lassen um die CMMR mit zu erfassen. Ansonsten: beim LTC2400 läßt sich die INL relativ einfach abgleichen da die Fehlerkurve nahezu eine Parabel ist. Ich verwende hierfür eine Widerstandskette (0.1%) die von einer stabilen potentialfreien (Batteriegespeisten) Referenz (LM399) gespeist wird. Damit kann man unter 1 ppm INL herausrechnen. siehe auch: Beitrag "Re: LTC1043 Linearität + Charge-Injection" Dein Spannungsteiler wird natürlich auch über der Temperatur und ggf. auch über Luftfreuchtigkeit driften. -> Werte gelten nur für die "Meßtemperatur/Feuchte" Gruß Anja
>Ist es dann wirklich möglich den Teiler im einstelligen ppm Bereich zu >bestimmen? Zunächst solltest du mal das Datenblatt des ADC ganz gründlich durcharbeiten. Beachte folgende Punkte: 1. "input leakage current". Der kann Probleme bei hochohimgen Spannungsteilern machen. 2. Es gilt Thermospannungen zu beachten. 3. Die Schaltung muß sehr gut geschirmt sein, da bereits die kleinste HF an den ADC Anschlüssen durch Demodulation an unlinearen Kennlinien Offsetspannungen im mV-Bereich erzeugen kann. Auch wirkt das "input notch filter" nicht für alle Frequenzen gleich gut. 4. Auch die Versorgungsspannung muß gründlich gesiebt sein. Die PSRR ist für bestimmte Frequenzen oft richtig schlecht. 5. Die INL hängt außerdem von der "output rate" ab. 6. Es muß unterschieden werden ziwschen Auflösung und Genauigkeit. Der LTC2400 beispielsweise ist ein 24bit ADC. Aber seine maximale INL wird mit "15ppm of vref" angegeben. Das sind gerade einmal 16bit! Und dazu kommt noch der Fehler der Referenzspannung. 7. Für viele Anwendungen ist nicht die INL entscheidend, sondern der "total unadjusted error". Beim LTC2400 wird dieser typisch mit "10ppm of vref" angegeben. Achtung, hier gibt es keine Spezifikation über die Maximalwerte! Wahrscheinlich weil es auch keine Maximalwerte für die "offset error drift" und "full-scale error drift" gibt. Es ist deshalb ratsam die Anwendung bei konstanter Temperatur zu betreiben, wenn nicht noch unkalkulierbare zusätzliche Fehler hinzukommen sollen! 8. Dann muß beachtet werden, daß Datenblattwerte statistische Größen sind. Maxiamlwerte sind in der Regel Konfidenzintervalle und keine 100%-ig gesicherten Absolutwerte. Dein individueller ADC kann also jederzeit von den Datenblattangaben abweichen. Dagen hilft nur die Wiederholung der Messung mit (im statistischen Sinne "unendlich" vielen) anderen Exemplaren des ADC.
Verrate mal etwas mehr über den Spannungsteiler. Hast du ein gutes DMM?
Die unteren 4 Bits sind ''reines Gras'',meisst wertlos.
Anja schrieb: > Ansonsten: beim LTC2400 läßt sich die INL relativ einfach abgleichen da > die Fehlerkurve nahezu eine Parabel ist. > Ich verwende hierfür eine Widerstandskette (0.1%) die von einer stabilen > potentialfreien (Batteriegespeisten) Referenz (LM399) gespeist wird. > Damit kann man unter 1 ppm INL herausrechnen. Gibt es nicht auch ADCs, die direkt 1ppm und besser als INL haben? Anja schrieb: > Beim LTC2400 streut die bei mir zwischen ca 7 ppm und 13 ppm je nach > Referenz und ADC. Wobei ich den Verdacht habe daß der Innenwiderstand > der Referenz auch zu einem gewissen Anteil eingeht. Inwiefern geht hier der Innenwiderstand ein? Und würde es etwas bringen die Referenz zu puffern? Ich würde zB einen Buffer verwenden um um diesen herum dann einen Präzisions-OP. Kai Klaas schrieb: > Das sind gerade einmal 16bit! Und dazu > kommt noch der Fehler der Referenzspannung. Was für einen Fehler der Referenzspannung meinst Du hier? Eine Änderung der Linearität über die Impedanz? So wie ich es von Anja verstanden habe? Kai Klaas schrieb: > 1. "input leakage current". Der kann Probleme bei hochohimgen > Spannungsteilern machen. Thorsten schrieb: > Ich sehe momentan dann > nur noch Offsetfehler durch den Buffer vor dem ADC (die Teiler sind sehr > hochohmig). Damit sollte der Eingangsstrom ja isoliert sein. Ich dachte außerdem, dass man beide Seiten des Teilers einmal auf 0V bzw Vref legt (je nachdem in welche Richtung der Offsetstrom fließt). Dann hat er immer noch die gleich Impedanz teilt aber nicht mehr. Kai Klaas schrieb: > 3. Die Schaltung muß sehr gut geschirmt sein, da bereits die kleinste HF > an den ADC Anschlüssen durch Demodulation an unlinearen Kennlinien > Offsetspannungen im mV-Bereich erzeugen kann. Auch wirkt das "input > notch filter" nicht für alle Frequenzen gleich gut. Kann ich nicht einfach vor dem ADC Filtern? Ich würde gerne verschiedene Teiler ohne große Probleme von "außen" anschließen können. Kai Klaas schrieb: > der > "total unadjusted error". Beim LTC2400 wird dieser typisch mit "10ppm of > vref" angegeben. Wie genau sind denn diese 10ppm of vref gemeint? Ich möchte ja nur ratiometrisch messen. thomas s schrieb: > Verrate mal etwas mehr über den Spannungsteiler. Hast du ein gutes DMM? Es geht um DIY Hochspannungsnetzteile. Diese sollen bis 3kV liefern können. Hierbei geht es um das Ausmessen der Teiler für die Rückkopplung. Angedacht habe ich 1:1000 mit 100Meg Impedanz. Ist natürlich nicht notwendig es auf ppm genau zu haben. Aber mich interessiert einfach mal was so möglich ist und ein ADC erschien mir eine sehr einfache Möglichkeit bis in den ppm Bereich linear ein Verhältnis zu messen. Ich habe ein HP 34401A zur Verfügung. Damit habe ich auch schon versucht 10V an den Teiler zu legen, diese 10V und den Teilerausgang dann über die Ratiomessung in das DMM. Dabei kam aber nur sehr wackeliger Kram heraus. Damit war ich eher im Prozentbereich was die Reproduzierbarkeit anging. Außerdem habe ich noch ein HP 3478A und ein Datron 1071 (leider ohne Ratio) aber das wird einem hier wohl nicht weiterhelfen. Zudem würde mich so ein Aufbau auch später noch interessieren. Um z.B. aus einem LM399 eine 10V Referenz zu machen brauche ich ja wieder ein sehr genaues Widerstandsverhältnis für die Verstärkung. Dieses könnte man dann bestimmen ohne zu grübeln was an der ganzen Sache nur gedriftet ist. Man wird von solchen Aufbauten ja auch nicht dümmer :). wartemal schrieb: > Die unteren 4 Bits sind ''reines Gras'',meisst wertlos. 20bit ist ja bereits 1ppm, wäre also völlig ok Vielen Dank schon mal Thorsten
Klar kannst du den Teiler bei 10 V mit einem supertollen ADC ausmessen. Aber das Teilerverhältnis bei 10 V wird sich vom Teilerverhältnis bei 3 kV schon unterscheiden, da der hochohmige Widerstand im Teiler einen TK hat und eine Spannungsabhängigkeit, abgesehen davon reagiert die ganze Geschichte auf Luftfeuchte. Damit wird es wohl kaum nötig werden, auf besser als ca. 50...100 ppm zu messen, das peile ich mal so über den Daumen. Beste Erfahrungen beim Ausmessen von Teilern habe ich mit Konstantstromquellen gemacht. Strom einprägen und den Spannungsabfall mit dem DMM messen (Innenwiderstand 10G beachten). Im vorliegenden Fall wäre eine möglichst hohe Bürdenspannung vorteilhaft, um nahe am späteren Einsatzpunkt zu messen. Da du ja 3 kV Spannungsquellen hast, kannst du vielleicht eine 10 µA / 1 kV Konstantstromquelle draus ableiten. Nehmen wir mal an, du misst bei 1000 V und bei 10 V, da kommst du mit dem HP auf ca. 70 ppm hin. Passt ungefähr für die Teilerqualität.
Thorsten schrieb: > Gibt es nicht auch ADCs, die direkt 1ppm und besser als INL haben? Klar gibt es die. Nur habe ich bisher keinen gefunden der gleichzeitig auf INL und Offsetdrift und Gaindrift optimiert ist. Es sei denn Du zählst das HP3458A auch zu den ADCs. Thorsten schrieb: > Inwiefern geht hier der Innenwiderstand ein? Und würde es etwas bringen > die Referenz zu puffern? Ich würde zB einen Buffer verwenden um um > diesen herum dann einen Präzisions-OP. Habe ich noch nicht probiert. Wozu auch. Gute Referenzen haben weniger als 0.1 Ohm Ausgangsimpedanz. Thorsten schrieb: > Wie genau sind denn diese 10ppm of vref gemeint? Ich möchte ja nur > ratiometrisch messen. Das ist die Summe aus Offset, INL und Gain error. Ich würde evtl einen Multiplexer vorschalten und abwechselnd VREF, die geteilte Spannung und den Offset am Teiler messen. Wobei die meisten Hochspannungswiderstände mehr als 10ppm/K driften. Dazu kommt noch die spannungsabhängige Drift. Gruß Anja
>Was für einen Fehler der Referenzspannung meinst Du hier? Eine Änderung >der Linearität über die Impedanz? So wie ich es von Anja verstanden >habe? Bezieht sich jetzt auf Absolutmessungen, nicht deine ratiometrischen. Wollte einfach sagen, daß bei Absolutmessungen aufgrund von Ungenauigkeiten von Vref noch weniger als 16bit übrig bleiben. >Damit sollte der Eingangsstrom ja isoliert sein. Korrekt, vorausgesetzt, daß der Buffer nicht selbst wieder relevante Eingangströme hat. >Kann ich nicht einfach vor dem ADC Filtern? Ich würde gerne verschiedene >Teiler ohne große Probleme von "außen" anschließen können. Klar, du mußt eben nur dran denken und es korrekt umsetzen.
Hier geht es ja richtig rund :) thomas s schrieb: > Beste Erfahrungen beim Ausmessen von Teilern habe ich mit > Konstantstromquellen gemacht. Strom einprägen und den Spannungsabfall > mit dem DMM messen thomas s schrieb: > Da du ja 3 kV Spannungsquellen hast, kannst du > vielleicht eine 10 µA / 1 kV Konstantstromquelle draus ableiten. Für diese Messung über den Strom müsste ich doch aber erstmal eine sehr gute Stromquelle bauen, die dann auch wirklich 10,0xxxµA liefert und außerdem Messe ich damit dann doch nur den unteren Widerstand durch den ja auch dieser Strom fließt unabhängig vom oberen? Mich interessiert der Widerstandswert ja eigentlich gar nicht, sondern nur das Teilerverhältnis. Wahrscheinlich habe ich einfach nicht verstanden was genau du gemeint hast :) Anja schrieb: > Klar gibt es die. Nur habe ich bisher keinen gefunden der gleichzeitig > auf INL und Offsetdrift und Gaindrift optimiert ist. Es sei denn Du > zählst das HP3458A auch zu den ADCs. Ahh ok! Ist das der Grund warum man den LTC2400 noch so oft antrifft? Anja schrieb: > Das ist die Summe aus Offset, INL und Gain error. > Ich würde evtl einen Multiplexer vorschalten und abwechselnd VREF, die > geteilte Spannung und den Offset am Teiler messen. Ist die fehlerhafte Gain denn immer kleiner 1? Ansonsten würde ich doch außerhalb des Bereichs liegen, wenn ich Vref an den REF Eingang UND an den ADC Eingang führe? Und was genau meinst Du mit der Offset Messung am Teiler? Die Messung mit Teilereingang auf dem gleichen Potential wie den Teilerfusspunkt? Viele Grüße Thorsten
Die Stromstärke muss nicht exakt sein, es reicht, wenn die Stromquelle kurzzeitstabil ist.
Nachtrag: Mit einer Spannungsquelle geht das natürlich auch, aber mit Stromquelle isses einfach schöner. :-) Du kannst mit kV hoffentlich umgehen? Sonst lass das lieber sein.
Als ADC mit wenig INL (im ppm Bereich) gibt es noch den LTC2376-20 - allerdings nur 20 Bit, dafür aber deutlich schneller, so dass man ggf. etwas Auflösung durch Oversampling gewinnen kann, bzw. wenigstens die 50 Hz Einkopplungen los wird. Es gibt einige ca. 24 Bit Sigma Delta ADCs. Der LTC2400 ist halt einer der älteren und damit gebräuchlich und den Leuten bekannt. So ganz viel nehmen die sich die Hersteller aber nicht. Die Audio-Wandler sind aller eine etwas andere Klasse mit mehr Gain-drift und ähnlichem. Das nachmessen der Ref. Spannung ist eigentlich kein Problem. Die Hochauflösenden ADCs haben meist einen kleinen "Over" Bereich, können also auch ein bisschen über den nominellen Bereich messen.
Thorsten schrieb: > Ahh ok! Ist das der Grund warum man den LTC2400 noch so oft antrifft? Der Hauptgrund dürfte die einfache Handhabung sein. Das fängt beim SO-8 Gehäuse an. Außerdem habe ich bei 5V Referenz einen 5V Meßbereich mit Overrange. Der Stromverbrauch ist so gering daß ich die Referenz auch gleich als Analog-Versorgung für den ADC verwende. Viele differentielle 24 Bit Wandler brauchen eine 2.5V Referenz. Leider gibt es seit ROHS keine langzeitstabilen (buried zener) 2.5V Referenzen im hermetisch dichten Gehäuse auf dem freien Markt. Da sind nur noch wenige 5V 7V und 10V Referenzen verfügbar. Thorsten schrieb: > Ist die fehlerhafte Gain denn immer kleiner 1? Ansonsten würde ich doch > außerhalb des Bereichs liegen, wenn ich Vref an den REF Eingang UND an > den ADC Eingang führe? Der LTC2400 hat +/-12.5% overrange. Ein paar mV im negativen Bereich oder oberhalb der Referenzspannung lassen sich ohne große Nichtlinearität problemlos messen solange die Eingangsschutzdioden nicht zuschlagen. Siehe auch die Offset-Messung: Skala ist in mV (also Offset = -0.5uV im linken Bild ohne Verstärker). Beitrag "Re: +/- 10V stabil mit LTC2400 messen - Eingangsschaltung" Bei Messung der eigenen Referenz messe ich bei Raumtemperatur tendenziell so 1-2 ppm über den 5V als Mittelwert. Ulrich H. schrieb: > Das nachmessen der Ref. Spannung ist eigentlich kein Problem. Die > Hochauflösenden ADCs haben meist einen kleinen "Over" Bereich, können > also auch ein bisschen über den nominellen Bereich messen. Ich behaupte mal viele 24-Bit ADCs können gar nicht mehr als 24 Bit an der Schnittstelle ausgeben -> es erfolgt hartes clipping. Wobei manche ADCs über einen Systemabgleich die Verstärkung (digital) noch leicht variieren können. Ich möchte aber nicht wissen zu welchen Artefakten (missing codes?) dies bei der Datenausgabe führt. Gruß Anja
Anja schrieb: > Thorsten schrieb: >> Gibt es nicht auch ADCs, die direkt 1ppm und besser als INL haben? > > Klar gibt es die. Nur habe ich bisher keinen gefunden der gleichzeitig > auf INL und Offsetdrift und Gaindrift optimiert ist. Es sei denn Du > zählst das HP3458A auch zu den ADCs. LTC2376-20 wäre ein Kandidat INL 0.5 ppm typ, Offsetdrift +-7 ppb/°C, Gaindrift 0.05 ppm/°C
thomas s schrieb: > Die Stromstärke muss nicht exakt sein, es reicht, wenn die Stromquelle > kurzzeitstabil ist. Kann ich bei so einer Anordnung dann nicht auch gleich die eingespeiste Spannung und den Teilerabgriff messen? Hat es einen Vorteil die Spannung über dem oberen Widerstand zu messen? Das Problem ist ein wenig, dass ich den Absolutwerten meiner Multimeter nur in den Bereichen bis 100V traue. Ich hatte mal die Gelegenheit mir ein 3458A zu leihen. Damals hatte ich allerdings nur eine 100V Quelle und konnte somit nur die Bereiche bis 100V "kalibrieren". Anja schrieb: > Der LTC2400 hat +/-12.5% overrange. Ein paar mV im negativen Bereich > oder oberhalb der Referenzspannung lassen sich ohne große > Nichtlinearität problemlos messen solange die Eingangsschutzdioden > nicht zuschlagen. Dazu habe ich dann folgendes im Datenblatt gesehen: "With its extended input conversion range of –12.5% VREF to 112.5% VREF" Das müssen dann ja aber wirklich 12,500000% sein sonst taugt es mir als ratiometrische Messung ja eh nichts oder? Anja schrieb: > Siehe auch die Offset-Messung: Skala ist in mV (also Offset = -0.5uV im > linken Bild ohne Verstärker). Dem "short" aus dem Bildtitel entnehme ich dann mal, dass er Eingang des ADC dabei auf GND war? Arc Net schrieb: > LTC2376-20 wäre ein Kandidat INL 0.5 ppm typ, Offsetdrift +-7 ppb/°C, > Gaindrift 0.05 ppm/°C Vielen Dank für den Hinweis. Den werde ich mir mal genauer ansehen. Wobei der Spannungskoeffizient dann wohl ohnehin dafür sorgen wird, dass es am Ende so gar nicht geht :( Viele Grüße Thorsten PS: @Thomas: Hochspannung ist nichts neues für mich. Diesmal soll es nur sehr präzise werden.
Thorsten schrieb: > Das müssen dann ja aber wirklich 12,500000% sein sonst taugt es mir als > ratiometrische Messung ja eh nichts oder? Verstehe ich nicht. Du gleichst bei 0 und 5V ab. = 0 und 100% Theoretisch kannst Du Werte von -0.625 bis +5.625 V ablesen. Allerdings wird das ganze wegen der Eingangsschutzdioden nichtlinear. In der Praxis bleiben also maximal -0.1 bis +5.1V als nutzbarer Meßbereich. Was natürlich praktisch ist wenn die Referenz nur 4.996 V hat aber man trotzdem bis 5.000V messen/und abgleichen kann. Das ganze hat aber nix mit ratiometrischer Messung zu tun. Da wirst Du nur Werte von ca -0.5 bis ein paar uV als Offset und 5V +/- ca 1-2 ppm als gain error messen. Thorsten schrieb: > Dem "short" aus dem Bildtitel entnehme ich dann mal, dass er Eingang des > ADC dabei auf GND war? So messe ich üblicherweise den Offset bei einem unipolaren ADC wie dem LTC2400. ADC-Eingang auf "AGND". Arc Net schrieb: > LTC2376-20 wäre ein Kandidat INL 0.5 ppm typ, Offsetdrift +-7 ppb/°C, > Gaindrift 0.05 ppm/°C Klingt erst mal interessant. Wobei die Werte in der Anwendung des TO nicht direkt mit denen des LTC2400 vergleichbar sind. (Der Messbereich +/-5V läßt sich bei einer Ratiomessung nur mit zusätzlichem Aufwand = H-Brücke tatsächlich nutzen so daß beim TO nur 19 Bit und doppelte Werte für INL und Driften übrig bleiben). Von der Standard-Abweichung her sollten allerdings noch einige Bits zu holen sein. Hast Du da Meßwerte zur Stabilität (Allan deviation) mit einem Aufbau durchgeführt? Gruß Anja
Anja schrieb: > Thorsten schrieb: >> Das müssen dann ja aber wirklich 12,500000% sein sonst taugt es mir als >> ratiometrische Messung ja eh nichts oder? > > Verstehe ich nicht. > Du gleichst bei 0 und 5V ab. = 0 und 100% > Theoretisch kannst Du Werte von -0.625 bis +5.625 V ablesen. Ich war es bisher so gewohnt, dass VRef sich auf den vollen Bereich bezieht. Ein LSB also Vref / (2^n-1) ist. Hier wären es dann ja Vref * 1,25 / (2^n-1). Und meine Frage diesbezüglich war wie genau denn diese 1,25 sind. Wenn es auch mal nur +11% wäre, dann müsste ich ja jedesmal kalibrieren um nicht um nicht im Prozentbereich daneben zu liegen. Ich denke ich werde mir mal einen LTC2400 besorgen und ein wenig damit spielen. Bisher kenne ich diese Art von Wandlern nur aus der Therorie, alles in der Praxis war eigentlich immer SAR. Danach erledigen sich wahrscheinlich schon viele meiner Fragen. Viele Grüße Thorsten
Der normale Arbeitsbereich des LTC2400 bezieht sich schon auf 0 bis Vref. Für den Bereich bekommt man auch die 24 Bit Auflösung. Das Ergebnis ist allerdings mehr als 24 Bit lang, und kann so auch noch die 12,5 % mehr darstellen - wobei der extra Bereich wegen der Schutzdioden oft auch nicht ganz nutzbar ist. Es reicht aber auf alle Fälle für so etwas wie Offset oder den Fehler beim Gain. Wenn man so will hat der ADC etwas mehr als 24 Bit Auflösung - wobei die Auflösung bei den Sigma Delta Wandler ja auch mehr ein Rauschlimit ist, bzw. bis wo man keine Missing Kodes bekommt. Es gibt auch Wandler wo der Beireich von -Vref bis +Vref geht, oder -2 mal +Vreg bis 2 mal Vreg.
Aber auf was bezieht sich der gelesene Wert dann? Auf vref oder auf um 25% erweiterte Vref? Und ich lese doch 24bits aus dem Wandler, dann ist mein Wertebereich doch dementsprechend beschränkt? Oder fallen da mehr Bits raus beim Lesen? Dann könnte das Ergebnis ja aber trotzdem nicht negativ werden für Werte kleiner AGND?
Er gibt die 32 bit aus, siehst du schön auf Seite 12 des Datenblatts, das sollte deine Lektüre vor solchen Fragen sein: http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/2400fa.pdf Gruß Jonas
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Thorsten schrieb: > Oder fallen da mehr > Bits raus beim Lesen? Klar, das Overrange Bit das Vorzeichen-Bit und die 4 Sub-Bits werden zusätzlich zu den 24 Bits übertragen. Gruß Anja
Ahh, ok. Wenn also alles ideal wäre (Gain, Offset usw.) dann käme beim verbinden des Eingangs mit Vref also schon 2^24(-1) heraus. Und wenn man mehr anlegt halt auch mehr. Und unter AGND dann tatsächlich etwas negatives. Der LTC2400 müsste bereits zuhause liegen. Heute Abend verschwinden dann hoffentlich die letzten Fragezeichen. Vielen Dank! Ist ja doch mehr ein ADC Exkurs geworden :) Eine Frage habe ich trotzdem noch: Wodurch kommt der Spannungskoeffizient eigentlich? Rührt der aus der Selbsterwärmung des Widerstands? Viele Grüße Thorsten
>Wodurch kommt der Spannungskoeffizient eigentlich? Rührt der aus der >Selbsterwärmung des Widerstands? Ist auf jeden Fall ein Thema: http://www.uni-muenster.de/Physik.KP/AGWeinheimer/theses/Diplom_Frank_Hochschulz.pdf Spannungsabhängigkeit meint aber eigentlich etwas anderes: Durch höhere Feldstärken oder höheren Stromfluß können zusätzliche freie Ladungsträger entstehen.
Thorsten schrieb: > Eine Frage habe ich trotzdem noch: Wodurch kommt der > Spannungskoeffizient eigentlich? Rührt der aus der Selbsterwärmung des > Widerstands? Das sind 2 verschiedene Datenblattangaben (unabhängige Fehler) siehe z.B.: http://www.vishaypg.com/docs/63114/2r3r4r.pdf "power coefficient" (für "rated power") und "voltage coefficient" für angelegte Spannung. Gruß Anja
Anja schrieb: > Hast Du da Meßwerte zur Stabilität (Allan deviation) mit einem Aufbau > durchgeführt? Nein. Den LTC2376-20 kenne ich nur, da er zusammen mit AD7738, AD7175-2, ADS1258 und LTC2449 in der engeren Auswahl für ein aktuelles Projekt war. Geworden ist es dort dann der AD7175-2... > Gruß Anja
Ein Transfernormal mit MAX6350 (30 ppm/1000h) macht viel Arbeit, aber wenig Sinn. LM399 (20 ppm/1000h) dito. Üblich ist LTZ1000. Akku nicht vergessen, für max. Präzision darf das Ding nie wieder ohne Energie sein: Ausschalten verboten.
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