Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Minisolarzelle mit Stepup + Akku zur Versorgung von Attiny


von Andreas F. (solipo)


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Hallo allerseits,

um Temperatur und Feuchte im Keller zu messen und per Funk zu 
übertragen, habe ich mir folgendes zusammengebaut:

Solarzelle --- Stepup --- Laderegler --- Attiny/Temp-Sensor/433-Sender
                             ||
                            Li-Ion

Der Laderegler ist sowas hier: http://www.ebay.de/itm/351183441275
Der Stepup ist der hier: http://www.ebay.de/itm/371169822380
Die Solarzelle hat 2V und 150mA max.

Prinzipiell funktioniert mein Sender, wie er soll, aber die Idee war 
eigentlich, dass der Akku geladen wird durch die Solarzelle am Fenster.

Nun hab ich aber das übliche Problem, dass der Stepup die kleine Zelle 
in die Knie zwingt, wenn das Sonnenlicht allmählich zunimmt. Bei 
abruptem Aussetzen hoher Helligkeit oder direktem Halten in die Sonne 
schafft es die Solarzelle, den Stepup zu bedienen, aber das ist ja in 
der Regel nicht der Fall und direkte Sonne hats da unten fast nie. Daran 
hatte ich im Vorfeld nicht gedacht.

Jetzt ist die Frage, krieg ich das irgendwie ohne aufwendige 
MPP-Schaltung hin, z.B. indem ein Transistor die Zelle erst dann 
durchschält, wenn sie die Schwelle erreicht, dass der Stepup läuft? Beim 
Testen in der Sonne fiel die Spannung auf 0,8V, womit der Stepup noch 
lief.

Falls das so nichts wird oder nur umständlich, würde ich die Sache am 
liebsten anders lösen. Der Li-Ion-Akku mit 2000mAh ist eh viel zu groß 
dimensioniert, aber hatte ich halt gerade da und den Laderegler auch. Im 
Prinzip kommt der Attiny auch mit was Kleinerem zurecht, da er eh fast 
nur schläft. Die Frage ist eben, wie mach ich das am schlausten und 
einfachsten? Die Solarzelle direkt an den Attiny85 würde wohl gehen, 
aber der 433-Sender braucht mind. 3V und der Temp-Sensor auch.

Wenn ich den Stepup ohne den Laderegler nutzen würde, dürfte es 
vermutlich auch klappen (aber nur bei Tag, was natürlich nicht der Sinn 
wäre), denn der Stepup geht wohl deswegen in die Knie, weil der 
Laderegler den Akku mit Vollgas laden will, wenn er Saft bekommt. 
Entfällt der Regler und der große Akku und ich mach dort was anderes 
dran, könnte es vielleicht gehen, oder?

Welche Stromversorgungslösung nutzt Ihr denn für solche Anwendungsfälle, 
wenn Ihr mit Solar und nicht mit reinen Akkus oder Batterien arbeitet?

Danke!

von MaWin (Gast)


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Also den Schaltregler an der Solarzelle kannst du vergessen.

> Welche Stromversorgungslösung nutzt Ihr denn für solche Anwendungsfälle,
> wenn Ihr mit Solar und nicht mit reinen Akkus oder Batterien arbeitet?

Eine Solarzelle deren Nennspannung knapp über der Akkuspannung liegt.

von Andreas F. (solipo)


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Danke. Ich habe so eine Anwendung bereits laufen, da wird obiger 
Laderegler und derselbe Akku wie oben mit einer 5V Solarzelle gespeist. 
Klappt seit Monaten wunderbar. Aber ich wollte möglichst diese kleinen 
Solarzellen verwenden, da schon vorhanden und von der Leistung im 
Prinzip mehr als ausreichend. Keine andere Möglichkeit, das zu nutzen?

von NixStudent (Gast)


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3 Solarzellen in Serie?

von Franzose (Gast)


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Du kannst versuchen den Ladestrom für den Akku zu reduzieren.
Dazu musst Du den Widerstand am pin 2 des TP4056 vergrößern.
Bei 10Kohm lädt er noch mit 130 mA laut datenblatt.

von Musterbrief (Gast)


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Man kann sich das Leben auch leichter machen.

Batterien--Attiny/Temp-Sensor/433-Sender

von Andreas F. (solipo)


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Musterbrief schrieb:
> Man kann sich das Leben auch leichter machen.
>
> Batterien--Attiny/Temp-Sensor/433-Sender

Kann man sicher. Wenn man aber ein Dutzend solcher Dinger überall 
installiert hat, dann nervt es, ständig irgendwo Batterien tauschen und 
kaufen zu müssen bzw. man verliert den Überblick.

von Andreas F. (solipo)


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Franzose schrieb:
> Du kannst versuchen den Ladestrom für den Akku zu reduzieren.
> Dazu musst Du den Widerstand am pin 2 des TP4056 vergrößern.
> Bei 10Kohm lädt er noch mit 130 mA laut datenblatt.

Du meinst den IC des obigen ebay-Ladereglers? Das klingt ja interessant. 
Muss ich mal schauen, ob ich das hinkriege ohne Rastertunnelmikroskop. 
Danke.

von Julian B. (julinho)


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Andreas F. schrieb:
> Aber ich wollte möglichst diese kleinen
> Solarzellen verwenden, da schon vorhanden und von der Leistung im
> Prinzip mehr als ausreichend. Keine andere Möglichkeit, das zu nutzen?

http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00287506.pdf

von Andreas F. (solipo)


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von Martin S. (led_martin)


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Ich möchte nicht wissen, wieviel % der Leistung dieser kleinen 
Solarzelle in der Technik vor dem Akku hängen bleibt. Bei kleinen 
Leistungen gilt: "Keep it simple", was nicht vorhanden ist, macht auch 
keine Verluste, also, wie schon ein paar Beiträge weiter oben 
vorgeschlagen, Solarzelle(n) mit genügend Spannung, um den Akku direkt 
zu laden, Entladeschutzdiode nicht vergessen. Eventuell ist eine 
Spannungs-Begrenzung nötig, um ein überladen des Akkus zu vermeiden, das 
kann der Tiny nebenher erledigen, muß dazu die Spannung aber messen 
können.

Hast Du schon mal über Goldcaps / Supercaps als Puffer nachgedacht, bei 
geeigneter Auswahl der Solarzelle sind gar keine Lade-, und 
Überwachungs-Schaltungen nötig.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas F. (solipo)


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Martin Schlüter schrieb:
> Solarzelle(n) mit genügend Spannung, um den Akku direkt
> zu laden, Entladeschutzdiode nicht vergessen. Eventuell ist eine
> Spannungs-Begrenzung nötig, um ein überladen des Akkus zu vermeiden, das
> kann der Tiny nebenher erledigen, muß dazu die Spannung aber messen
> können.

Naja, die Idee war, genau das schon fertig zu nutzen, da ich diese 
Regler fertig für 80 Cent bekomme. Bis ich das nachgebaut habe mit 
Attiny... ist der Li-Ion kaputt. Außerdem hab ich keine Pins mehr frei, 
um den Laderegler zu steuern.


> Hast Du schon mal über Goldcaps / Supercaps als Puffer nachgedacht, bei
> geeigneter Auswahl der Solarzelle sind gar keine Lade-, und
> Überwachungs-Schaltungen nötig.

Jein, als ich mal nach den Dingern schaute wegen was anderem fand ich 
die Preise zu horrend. Was kann man denn so aus den Teilen umgerechnet 
an mAh rausholen und wieviel Farad entspricht das dann etwa? Kosten?

Ne Hausnummer aus der Erfahrung heraus wäre schon hilfreich, denn eben, 
das würde es total einfach machen und ich würde dann auch 3, 4 oder 5V 
Zellen direkt nutzen können.

von wartemal (Gast)


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Ich stelle fest, dass auch junge Leute immer noch von der Idee der
SONNENENERGIE geblendet sind.
Hat es sich immer noch nicht herumgesprochen, dass diese in D-Land
miserable Resultate bringt ?

Harvesting- - -ich lache mich kaputt über die Naivität in D-Koepfen
Da wurde ja ganz schön gewaschen !!!

von Andreas F. (solipo)


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wartemal schrieb:
> Ich stelle fest, dass auch junge Leute immer noch von der Idee der
> SONNENENERGIE geblendet sind.
> Harvesting- - -ich lache mich kaputt über die Naivität in D-Koepfen
> Da wurde ja ganz schön gewaschen !!!

Danke für die Blumen, denn so jung bin ich gar nicht mehr.

Aber ich gebe Dir absolut recht. Bin selbst militanter Gegner von 
Photovoltaik, wenn es um Netzinfrastruktur und Einspeisung geht, da es 
sich hierbei um idiotische, niemals rentable Technik mit rein politisch 
motivierter gigantischer Abzocke handelt.

Einzig für solche Bastelprojekte macht Solar für mich Sinn, insbesondere 
deswegen, weil dabei weder die Stabilität des Stromnetzes gefährdet noch 
mein Geldbeutel durch gierige Dritte oder korrupte "Volksvertreter" 
geplündert werden kann.

: Bearbeitet durch User
von entscheider (Gast)


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Bau dir doch ein Steckernetzeil so um dass dein Sensor und Sender dort 
reinpasst. Das Ding in die Steckdos und fertig. Dann sparst du dir den 
teueren Akkus und das Gemurkse mit Solarzellen im Keller, was ja schon 
der Knaller an sich ist. "Solarzellen im Keller", damit kannst du heute 
in die Büt. Hier isch unsä Elektrojockel, wolle män reinlosse? 
Ufftata...

von wartemal (Gast)


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Wer bastelt bleibt ewig jung!

Weiterhin viel Spass.

Ich wohne eben in einem Land wo die Sonne deutlich ''heller'' ist.
Selbst da läuft nur etwas 'mit Sonne' wenn der Staat subventioniert.

von Andreas F. (solipo)


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entscheider schrieb:
> Bau dir doch ein Steckernetzeil so um dass dein Sensor und Sender dort
> reinpasst. Das Ding in die Steckdos und fertig. Dann sparst du dir den
> teueren Akkus und das Gemurkse mit Solarzellen im Keller, was ja schon
> der Knaller an sich ist. "Solarzellen im Keller", damit kannst du heute
> in die Büt. Hier isch unsä Elektrojockel, wolle män reinlosse?
> Ufftata...

Nun, das Kellerfenster zeigt Richtung Süden und liegt zu rund 20cm 
oberhalb des Erdbodens, das ist also durchaus realistisch nutzbar. Man 
sieht ja, wo die Sonne hinscheint. Mit der Steckdose geht deswegen 
nicht, weil ich am Fenster noch einen Reed-Kontakt dranhabe, der mir den 
Öffnungszustand auswertet, dort aber keine Steckdose in der Nähe ist.

von Andreas F. (solipo)


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wartemal schrieb:
> Wer bastelt bleibt ewig jung!

Das Kind im Manne wird nie erwachsen ;)


> Ich wohne eben in einem Land wo die Sonne deutlich ''heller'' ist.
> Selbst da läuft nur etwas 'mit Sonne' wenn der Staat subventioniert.

Das Irreführende ist ja leider, dass mit "der Staat" wir alle gemeint 
sind, obwohl offensichtlich die Mehrheit der Leute hierzulande nicht 
soweit denken kann. Da hilft es dann auch wenig, wenn zwar die Sonne 
heller scheint, aber bei den Wählern im Hirn trotzdem Finsternis 
herrscht...

von Max M. (jens2001)


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Andreas F. schrieb:
> direkte Sonne hats da unten fast nie. Daran
> hatte ich im Vorfeld nicht gedacht.

Ja Ne! Darauf muss man erstmal kommen das im Kelle keine Sonne scheint.

von Martin S. (led_martin)


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Andreas F. schrieb:
> Jein, als ich mal nach den Dingern schaute ...

Wenn man mit Goldcaps, oder Supercaps arbeitet, muß man umdenken, es 
sind Kondensatoren, da gibt es deutliche Unterschiede zu Akkus. Bei 
einem Akku ist die Sapnnung ja, über einen größeren Teil der 
Entladekurve, fast konstant. Bei einem Kondensator ist die gespeicherte 
Ladungsmenge (nicht Energie) proportional zur anliegenden Spannung. Wenn 
man also wissen will, wie lange man den Aufbau versorgen kann, muß man 
erst mal festlegen, in welchem Bereich sich die Spannung bewegen kann / 
darf. Laden die Solarzellen den Kondensator z.B. maximal auf 5V, und 
arbeitet das angeschlossene Gerät bis runter zu 3,5V, hat man einen Hub 
von 1,5V. Damit hätte man, bei einem 1F Goldcap 1,5 As (Amperesekunden) 
zur Verfügung, man könnte also 1,5A eine Sekunde lang entnehmen (nur 
theoretisch, der hohe Innenwiderstand von Goldcaps verhindert das, bei 
Supercaps ist der Innenwiderstand recht gering), oder halt 1000 Sekunden 
(16 Minuten und 40 Sekunden) 1,5 mA. Man sieht, die Kapazitäten sind um 
Größenordnungen geringer, als bei Akkus. Bei Supercaps gibt es recht 
hohe Kapazitäten, 300F sind da durchaus zu haben, Supercaps können, 
prinzipbedingt, aber nur 2,7V. Goldcaps gibt es mit 5,5V, was ganz gut 
zu einer 5V Solarzelle passt.

Hier noch etwas Theorie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_%28Elektrotechnik%29

Da findet man auch die Formeln für die Berechnung.

Wie viel Strom braucht Deine uC - Sensor - Funkmodul Kombination, über 
die Zeit gemittelt? Kannst Du den Energieverbrauch steuern, z.B. nur 
kurzzeitig das Funkmodul betreiben, den Controller in den Sleep-Mode 
schicken? Wenn Du mehr als ein paar mA, im Mittel, brauchst, ist es 
sinnlos, über Goldcaps / Supercaps nachzudenken. Man könnte aber auch 
über NiMh-Akkus nachdenken, die bekommst Du mit einer 5V / 120mA max. 
Solarzelle quasi nicht kaputt, da müsste man sich keine Gedanken ums 
Überladen machen.

Bei all dem anti Solar Geunke hier, gerade für solche Anwendungen, aber 
auch für kleine 'Just for Fun' Elektronikspielereien finde ich die 
Nutztung von Licht / Sonne gut und sinnvoll. Hier blinkt eine kleine 
LED-Spielerei (Software ist leider noch nicht mit dem vollen 
Funktionsumfang ausgerüstet) schon seit Monaten vor sich hin, Tag und 
Nacht, versorgt durchs Tageslicht, liegt nicht direkt am Fenster, und 
geht auch, wenn die Sonne nicht scheint. Puffer sind da 6 Stück 1F 
Goldcaps.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas F. (solipo)


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Martin Schlüter schrieb:
> Wie viel Strom braucht Deine uC - Sensor - Funkmodul Kombination, über
> die Zeit gemittelt? Kannst Du den Energieverbrauch steuern, z.B. nur
> kurzzeitig das Funkmodul betreiben, den Controller in den Sleep-Mode
> schicken?

Danke für die Infos!

Einmal pro Minute brauche ich ganz grob etwa 1 Sekunde lang 5 mA. 
Ansonsten fließt nur Strom im mittleren µA-Bereich, da der Attiny 
schläft.

Um 24h lang laufen zu können, brauche ich also etwa 7,2 As, wenn ich das 
jetzt richtig gerechnet habe.

Wonach sucht man denn am besten, wenn man solche Caps möchte? Goldcap 
ist ja nur ein Hersteller. Offiziell nennt sich das wohl 
Superkondensator oder Doppelschichtkondensator, aber dazu finde ich auch 
keine sonderlich große Auswahl, z.B. bei China-ebay.


> Man könnte aber auch
> über NiMh-Akkus nachdenken, die bekommst Du mit einer 5V / 120mA max.
> Solarzelle quasi nicht kaputt, da müsste man sich keine Gedanken ums
> Überladen machen.

Du meinst, einen einzelnen NiMh-Akku an so eine Zelle ran ohne jegliche 
Schutzschaltung? Und dahinter dann den jetzigen Stepup (der ja genau 
dafür eigentlich gedacht ist)?

Ich müsste mal messen, was der Schaltregler im Leerlauf zieht, ob das 
zuviel für den Akku wäre.


> Bei all dem anti Solar Geunke hier, gerade für solche Anwendungen, aber
> auch für kleine 'Just for Fun' Elektronikspielereien finde ich die
> Nutztung von Licht / Sonne gut und sinnvoll.

Da bin ich absolut bei Dir, ich nutz das ja selbst mehrfach. Aber nur 
genau dafür und wegen mir noch für Autarkie im Wald oder Schrebergarten 
usw. bzw. als private Notstromlösung ist sowas sinnvoll. Sobald die 
Allgemeinheit unter Zwang dafür bezahlen soll, dass sich einige 
Solarschafe den ach so trendigen Photovoltaikkredit leisten können, hört 
für mich dieser "Öko"-Spaß auf.


Ergänzung:
Der Stepup braucht 22mA in Ruhe ohne Last. Zwar könnte ich noch die LED 
rauslöten, aber weit unter 20 wirds wohl trotzdem nicht fallen. Das ist 
natürlich viel zu viel.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (led_martin)


Angehängte Dateien:

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Ich habe den Eindruck, daß der Step-Up Dein größter Verbraucher ist, 
22mA im Leerlauf ist viel, und das wird nicht nur an der LED liegen. 
Dein mittlerer Strmverbrauch liegt in einem Bereich, bei dem das gut mit 
Solarzelle funktionieren sollte. Hinter dem Akku ist der Step-Up nur 
brauchbar, wenn er auch nur sporadisch eingeschaltet wird, also auch nur 
1x pro Minute für eine Sekunde läuft, dann bräuchte man halt eine 
zusätzliche, kleine Schaltung, die das ganze aufweckt, da das dann der 
Mikrocontroller nicht mehr machen kann. Hat der Step-Up einen 
Enable-Eingang? Wenn ja, könnte der Tiny ihn vielleicht doch steuern: 
Normalerweise reicht ein Step-Up die Spannung auch im inaktiven Zustand 
durch (Vermindert um die Durchlassspannung einer (Shottky-)Diode), 
runtergetaktet (Stichwort: CLKPR – Clock Prescale Register) reicht dem 
Tiny wahrscheinlich diese Spannung (Welcher Tiny ist es denn?). Der 
Ablauf wäre dann so: Runtergetakteter Controller (CKDIV8 Fuse muß 
gesetzt sein, damit er auch nach einem Reset sauber startet) wird vom 
Timer-Interrupt geweckt, schaltet den Step-Up ein, wartet bis sich die 
Spannung stabilisiert hat, schaltet auf volle Taktfrequenz, macht die 
Messungen, sendet die Ergebnisse, schaltet auf reduzierten Takt, 
deaktiviert den Step-Up, geht in den Sleep-Mode.

Den Step-Up vor den Akku zu setzen hat den Nachteil, daß dann nur 
geladen wird, wenn Du tatsächlich Sonne hast, und die Solarzelle genug 
Strom liefert, um den Step-Up zu betreiben. Bei den kleinen Leistungen 
wäre vielleicht auch eine Ladungspumpe eine Alternative zum Step-Up, da 
sollte man, beim Leerlaufstrom, weiter runter kommen.

Wenn Du Dich an eine Schaltung, die etwas 'tricky' ist, rantraust 
könntest Du den Step-Up auch ganz rauswerfen, und der Tiny (Muß dann, 
wegen der benötigten Pins, halt der nächstgrößere sein) ist selbst der 
Schaltregler. Bei den kleinen Strömen braucht es da nicht einmal externe 
Mosfets, das schafft der Port-Pin alleine, dann reduziert sich die 
Spannungsversorgung auf eine Spule, zwei Schottky-Dioden, und ein paar 
Kondensatoren. Ich habe mal eine, schnelle, unvollständige, Skizze 
angehängt. Das ist dann, im Prinzip, ein Step-Up mit 
Synchrongleichrichtung. Ein schöner Nebeneffekt der 
Synchrongleichrichtung ist, daß das Ganze, auch ohne Regel-Eingriff, 
stabil ist, das Spannungs-Verhältnis ergibt sich aus der PWM, eine 
Regelung ist nur nötig, um den Einfluß von Verlusten, und die sich 
ändernde Akku-Spannung auszuregeln, die Regelung braucht auch nicht 
besonders schnell zu sein. Bei dem Plan fehlt die Messung der Spannung 
(VCC).

Vielleicht ist das ja eine Anregung.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von go (Gast)


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Die beiden Dioden gegen vcc und gnd sind bereits als clamp-dioden im mcu 
eingebaut. Vcc kann man mit dem internen ADC messen. Also könnte man die 
Schaltung theoretisch auf die Induktivität reduzieren?

von Andreas F. (solipo)


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Martin Schlüter schrieb:
> Wenn Du Dich an eine Schaltung, die etwas 'tricky' ist, rantraust

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Allerdings hab ich sowas 
noch nie gemacht mit Ladungspumpe bzw. Spule, hab sowas gar nicht da. 
Gibt es vielleicht irgendwo ein fertiges, einfaches, leicht 
verständliches Beispiel, wie man sowas mit einem Attiny konkret machen 
kann, damit ich mich daran ggfls. orientieren könnte?

Der vorhandene Stepup hat kein Enable oder sowas. Ist ziemlich schlicht 
aufgebaut, so wie ich das sehe. Details kenne ich nicht, da fertiges 
China-Produkt.

von Martin S. (led_martin)


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@go (Gast):

Im Prinzip hast Du recht, ich sehe die Clamp-Dioden aber eher als 
Sicherheitseinrichtung, und solch eine Induktivität direkt am Port-Pin 
ist ja eher unüblich. Da baue ich, bei einem Bastelprojekt, lieber noch 
2 Dioden dazu, die für Soetwas spezifiziert sind. Im Normalbetrieb 
dieser Anordnung wären eigentlich gar keine Dioden nötig, da ja immer 
einer der MOS-FETs leitend ist, aber z.B. bei einem unbeabsichtigten 
Reset müssen die Dioden ran.


@Andreas F. (solipo):
Ein konkretes Beispiel, zum nachbauen, kann ich Dir nicht liefern, habe 
das aber selbst mal mit einem ATmega realisiert, es waren 3 NiMh Zellen, 
und aus diesen 3,3 bis 4,5V wurden, bei Bedarf, stabile 5V gemacht. Das 
Grundprinzip ist ein Step-Up mit Synchrongleichrichtung, bei dem die 
Schalttransistoren, die PWM-Erzeugung, und die Regelung im 
Mikrocontroller verschwinden. Zu dimensionieren ist ja nicht viel, und 
die Steuerung / Regelung in Deine Software zu integrieren, kann Dir eh 
Niemand abnehmen. Da die Regelung ja parallel zu den anderen Aufgaben 
der Software laufen muß, ist das mit ein Bisschen Copy and Paste nicht 
erschlagen. Ich könnte Dich aber, bei der Auslegung, unterstützen, 
bräuchte aber mehr Informationen, z.B. welcher Tiny verwendet werden 
soll, welche PWM-Pins noch frei sind, welche Taktfrequenz genutzt wird, 
...

Bei dieser Anwendung braucht man eine Spule mit recht großer 
Induktivität, da ist möglicherweise selberwickeln angesagt.


Andreas F. schrieb:
> Wonach sucht man denn am besten, wenn man solche Caps möchte? Goldcap
> ist ja nur ein Hersteller. Offiziell nennt sich das wohl
> Superkondensator oder Doppelschichtkondensator, aber dazu finde ich auch
> keine sonderlich große Auswahl, z.B. bei China-ebay.

Goldcaps sind keine Superkondensatoren. Superkondensator, 
Doppelschichtkondensator, und Supercap meinen das Gleiche. Bei Reichelt 
heißen die Goldcaps Speicherkondensator. Supercaps findet man bei den 
Hobby-Versendern eher selten.

Ich habe mir mal den Link zu dem Step-Up angesehen, der Händler ist ja 
schon etwas seltsam mit seinem Mode  Schmuck  Elektronik Mix, aber der 
Preis ist schon gut. Das ist wohl ein Schaltregler-IC mit integriertem 
Schalttransistor, Beschaltung vermutlich nach Datenblatt. Es könnte 
sein, daß der einen Freigabeeingang hat, der aber, auf der Platine, 
nicht rausgeführt ist. Ohne Freigabeeingang ist der eigentlich nur 
zwischen Solarzelle und Akku / Goldcap verwendbar.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas F. (solipo)


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Danke Martin. Aber ich will auf keinen Fall, dass Du Dich jetzt hier 
tiefer mit befasst und ich Dir die Zeit unnötig stehle, denn ich kann 
mich ja durchaus an einem Beispiel orientieren. Vielleicht finde ich 
was, wie man prinzipiell sowas mit einem uC möglichst simpel realisiert, 
denn auch wenn ich es am Ende doch nicht so mache, interessieren würde 
es mich trotzdem, wie es vom Prinzip her funktioniert.

Aktuell nutze ich hier einen Attiny85 und habe keinen Pin mehr frei, 
außer Reset (den hatte ich zuerst noch als ADC genutzt, brauch den Pin 
aber doch nicht mehr). Bei Bedarf hätte ich noch einen Attiny84.

Ja, der Chinahändler ist schon lustig. Aber ich habe bisher nur gute 
Erfahrungen gemacht mit dem China-Kram, wenngleich man immer zwischen 2 
und 6 Wochen Lieferzeit einrechnen muss. Aber bei den Preisen ist das 
keine Frage, denn wenn ich hier bei uns was bestelle, zahle ich ja schon 
mehr Porto als für die ganze Chinalieferung.

von Andreas S. (igel1)


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@Andreas F.:

Ich hatte einmal ein Mini-Bastelprojekt gemacht, in dem ein 
uralt-Atmega8 einen Minibooster (bestehend aus MOSFET, Diode und 
Kondensator) angesteuert hat, um sich damit selbst die Eingangsspannung 
hochzutransformieren bzw. hochzuboosten.

Hat wunderbar funktioniert: damit war der Atmega in der Lage, aus 1V 
Batteriespannung 5V Selbstversorgerspannung zu erzeugen:
Beitrag "Atmega kurzzeitig aus Kondensator betreiben - geht das ?"

Allerdings mußte ich zum Starten einmalig die Spule per Schalter von 
Hand aufladen, damit der Atmega seine Startspannung bekam. Das geht bei 
Deiner Kelleranwendung natürlich nicht.

Aber vielleicht wäre ja ein ATtiny43U die Lösung Deines Problems. Der 
hat nämlich einen (zuschaltbaren) Booster bereits auf dem Chip, der 
angeblich bereits ab 1V bis hinunter zu 0,7V funktioniert:
http://www.atmel.com/devices/ATTINY43U.aspx

Und laut Datenblatt soll der ATtiny43U auch 3V an seinem Vcc-Pin 
produzieren, womit Du Dein Temperatur- und Dein Funkmodul ansteuern 
könntest.

Den Laderegler würde ich vielleicht sogar ganz weglassen und den 
LiPo-Akku durch einen simplen 1,5V NiMH AA Akku ersetzen. Den kannst Du 
dann bei Sonne direkt aus Deiner Solarzelle laden wobei der Attiny evtl. 
die Ladeschlußspannung überwachen könnte (müßte man sich nochmals 
genauer überlegen, denn zwischen ca. 1,5V-1,7V Ladespannung für einen 
NiMH-Akku und 2V Solarspannung ist natürlich nicht mehr viel Hub zum 
Regeln).

Viele Grüße

Igel1

von Martin S. (led_martin)


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Andreas F. schrieb:
> und ich Dir die Zeit unnötig stehle

Na, das mit der Zeit ist nicht so ein Problem, solange Du mir 
zugestehst, daß ich auch mal keine Zeit / Lust habe. Habe mich schon an 
manchen Tagen dabei ertappt, mehr Zeit mit Schreiben in diesem Furum 
zuzgebracht zu haben, als mit dem Tüfteln an den eigenen, recht 
zahlreichen, Projekten. Ich bin, seit einem knappen Jahr arbeitslos, was 
leider wohl auch so bleiben wird, da kann ich schon mal etwas Zeit 
investieren.

Habe gestern noch ein Bisschen ATtiny-Datenblätter gewälzt, und bin 
dabei auf ein Problem gestoßen: Der Wert von 'Release threshold of 
power-on reset' vom ATtiny84 ist typisch 1.4V, das heisst der kommt, an 
einer NiMh-Zelle gar nicht aus dem Reset, so daß die zuletzt diskutierte 
Idee, mit dem geschalteten Step-Up gar nicht funktioniert. Beim ATtiny85 
ist das zwar besser, der typische Wert ist 1V, damit könnte es 
funktionieren, aber der Max. Wert ist 1,4V, was zu viel ist. Man hätte 
also den Fall, daß es mit manchen geht, andere Käfer gleichen Typs aber 
nicht funktionieren. Mit einem Goldcap / Supercap sollte es 
funktionieren, man hat dann aber nur sehr wenig Spannungs-Hub (2V 
Solarzelle .. 1,5 Grenze für Funktion), und müsste die Kapazität sehr 
groß wählen -> Teuer.

Da Du ja, für fast alle hier diskutierten Lösungen, auf (virtuelle) 
Einkaufstour gehen musst, wäre eine passende Solarzelle, die 3 NiMh 
Zellen laden kann, vielleicht doch eine Lösung. z.B.:

http://www.conrad.de/ce/de/product/191321/Solarzelle-Polykristallin-Conrad-YH-57X65-5-V-81-mA?ref=list

Ist mit 5V natürlich knapp, sollte aber gehen.

Hier hättest Du schon ordentlich Reserve:

http://www.conrad.de/ce/de/product/110454/Polykristallines-Solarmodul-09-Wp-6-V?ref=searchDetail


Was die Grundlagen / Funktionsprinzip anbelangt, hier ist der Step-Up 
ganz gut erklärt:

http://www.sprut.de/electronic/switch/schalt.html

Hier wird der Synchrongleichrichter kurz behandelt (ziemlich weit 
unten):

http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter


Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Martin S. (led_martin)


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@Andreas S. (igel1):

Den ATtiny43U hatte ich auch schon gesehen, schaltungstechnisch recht 
einfach, wenn ich das richtig gelesen habe, ist der Step-Up aber nicht, 
in der hier angedachten Art, steuerbar, läuft also immer durch, mit 
entsprechender Ruhestrom-Aufnahme.

Conrad hat ihn sogar im Programm:

http://www.conrad.de/ce/de/product/1267275/Embedded-Mikrocontroller-ATTINY43U-SU-SOIC-20-Atmel?ref=searchDetail


Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas S. (igel1)


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Martin Schlüter schrieb:
> wenn ich das richtig gelesen habe, ist der Step-Up aber nicht,
> in der hier angedachten Art, steuerbar, läuft also immer durch, mit
> entsprechender Ruhestrom-Aufnahme.

Ich würde zwar auch nicht meinen Kopf darauf verwetten, aber ich lese 
das Datenblatt anders: man kann den Boost-Converter des ATtiny45 
abschalten. Dort gibt es sogar einen Abschnitt mit dem Namen "Software 
Control of Boost Converter".

Trotzdem ist zu bedenken, daß der ATtiny43U ohne Boost-Converter erst 
bei 1,8V aus den Strümpfen kommt. Will man also den Boost-Converter 
abschalten, um den Prozessor direkt aus der Solarzelle zu speisen, so 
könnte das bei 2V klappen.  ABER: vermutlich muß die Solarzelle noch 
über eine Schottky-Diode gegen rückfließenden Batteriestrom abgesichert 
werden und so liegt man im praktischen Fall vermutlich schon wieder 
unter den kritischen 1,8V, die der ATtiny45U benötigt.

Fazit: man müßte tatsächlich den Boost-Converter ständig laufen lassen, 
was allerdings nicht weiter schlimm ist, denn ich verstehe das 
Datenblatt so, daß der Converter auch in einem "(Active) Low Current 
Mode" arbeiten kann. Er springt nur dann an, wenn die Spannung unter 
einen gewissen (einstellbaren) Wert fällt - ziemlich clever, finde ich.

Wenn die Solarzelle des TO's allerdings tatsächlich 150mA liefern kann, 
so könnte die Sache durchaus funktionieren, denn dann reicht nur 1h 
Sonnenzeit, damit der Akku wieder für mehrere Nächte durchhält.

Das sind schon interessante Überlegungen ...
In Summe habe ich trotzdem die Befürchtung, daß diese Überlegungen den 
TO etwas überfordern. Er möchte eine einfache Lösung ohne riesiges 
Engineering.

Viele Grüße

Igel1

von Martin S. (led_martin)


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@Andreas S. (igel1):

Ich habe diesen Teil des Datenblatts auch gelesen, ja, man kann den 
Step-Up abschalten, ist aber nur dazu gedacht die Batteriespannung 
unbelastet zu messen, oder Ähnliches. Man muß ihn wieder einschalten, 
bevor die, durch Kondensator gepufferte, Versorgungsspannung zu weit 
abgefallen ist, bevor das passiert wird der Step-Up wohl auch 
automatisch wieder eingeschaltet.

Bei meiner Idee, die übrigens bei 2 oder 3 Zellen gut funktioniert, 
schon selbst genutzt, geht es darum den Controller, bei deaktivieretem 
Step-Up schlafen zu lassen, dann hat man nur die uA für den Sleep-Mode, 
und nicht noch den Leerlauf-Strom der Step-Ups, der deutlich höher ist.

Dieser "(Active) Low Current Mode" ist eigentlich ein alter Hut, bei 
Schaltreglern. Nennt sich auch Burst-Mode, und wird heute von fast allen 
Schaltregler-ICs unterstützt. Statt bei kleinen Strömen die ON-Zeit des 
Schalttransistors immer weiter zu verkürzen, was dann gräßlich 
uneffektiv wird, gibt es eine Mindest-Zeit, und dann wird halt immer nur 
ein Puls, oder eine kurze Impuls-Gruppe erzeugt. Das ist natürlich 
besser, aber nicht so gut, wie wenn man den Step-Up ganz abschalten 
kann. Wobei der Step-Up des ATtiny43U vermutlich deutlich sparsamer ist, 
als Der, den der TO momentan beutzt.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas S. (igel1)


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@Martin Schlüter:

Okay, Du scheinst das Datenblatt genauer durchforstet zu haben.
Schade - dann geht's doch nicht ohne den Booster.


@Andreas F.:

Ich habe soeben nochmals versucht, Dein Problem richtig zu verstehen und 
bin mir inzwischen etwas unsicher:

Ist es so, daß Dein Laderegler nicht startet, wenn die "Sonne langsam" 
aufgeht und somit die Spannung am Laderegler langsam steigt?

Gleichzeitig startet er aber sehr wohl, wenn er quasi "plötzlich" seine 
benötigte Eingangsspannung vorgesetzt bekommt? (selbst wenn er diese 
anschließend bis auf 0,8V in die Knie zwingt...)

Ist das Dein Problem?

Wenn das der Fall ist, so würde ich die ganze ATtiny-Mimik samt 
Temperatursensor und Sender hinter den Akku hängen.

Anschließend läßt Du Deinen ATtiny die Solarspannung überwachen (dazu 
sollte der eingebaute Komparator ausreichen, den AD-Wandler brauchst Du 
dafür nicht).

Und wenn der ATtiny der Meinung ist, daß genügend Sonne da ist, dann 
schaltest Du den Laderegler halt ein. Ein MOSFET zwischen Step-Up und 
Laderegler sollte das erledigen können.

Viele Grüße

Igel1

von Andreas F. (solipo)


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Andreas S. schrieb:
> Ich hatte einmal ein Mini-Bastelprojekt gemacht, in dem ein
> uralt-Atmega8 einen Minibooster (bestehend aus MOSFET, Diode und
> Kondensator) angesteuert hat, um sich damit selbst die Eingangsspannung
> hochzutransformieren bzw. hochzuboosten.
>
> Allerdings mußte ich zum Starten einmalig die Spule per Schalter von
> Hand aufladen, damit der Atmega seine Startspannung bekam. Das geht bei
> Deiner Kelleranwendung natürlich nicht.

Vielen Dank. Tolles Projekt, was aber im Prinzip doch hier nutzbar wäre, 
wenn ich einen NiMH-Akku direkt nach der Solarzelle verwenden würde. 
Hast Du den finalen Schaltplan und Code irgendwo hochgeladen?


> Aber vielleicht wäre ja ein ATtiny43U die Lösung Deines Problems. Der
> hat nämlich einen (zuschaltbaren) Booster bereits auf dem Chip, der
> angeblich bereits ab 1V bis hinunter zu 0,7V funktioniert:

Es gibt ja schon interessante Lösungen dazu. Aber das Ding wäre im 
Vergleich zum Attiny85 natürlich völlig überdimensioniert.


> Den Laderegler würde ich vielleicht sogar ganz weglassen und den
> LiPo-Akku durch einen simplen 1,5V NiMH AA Akku ersetzen. Den kannst Du
> dann bei Sonne direkt aus Deiner Solarzelle laden wobei der Attiny evtl.
> die Ladeschlußspannung überwachen könnte (müßte man sich nochmals
> genauer überlegen, denn zwischen ca. 1,5V-1,7V Ladespannung für einen
> NiMH-Akku und 2V Solarspannung ist natürlich nicht mehr viel Hub zum
> Regeln).

Ja, genau, zusammen mit Deinem obigen Booster könnte das so klappen, 
nach einmaligem Tasterdruck.



Martin Schlüter schrieb:
> Da Du ja, für fast alle hier diskutierten Lösungen, auf (virtuelle)
> Einkaufstour gehen musst, wäre eine passende Solarzelle, die 3 NiMh
> Zellen laden kann, vielleicht doch eine Lösung. z.B.:

Im Augenblick habe ich eine 5,5V Zelle drangelötet statt der 2V Zelle 
und den Stepup ausgebaut, damit es zumindest mal solange läuft, bis ich 
was anderes finde. Auch bei 4V funktioniert das schon mit dem Laderegler 
bei starker Bewölkung. Aber das kann ja jeder ;) Ich wollte eigentlich 
die 2V Zellen irgendwie sinnvoll aufbrauchen...


Andreas S. schrieb:
> In Summe habe ich trotzdem die Befürchtung, daß diese Überlegungen den
> TO etwas überfordern. Er möchte eine einfache Lösung ohne riesiges
> Engineering.

Genau, ich wollte eigentlich was möglichst Simples.


> Ist es so, daß Dein Laderegler nicht startet, wenn die "Sonne langsam"
> aufgeht und somit die Spannung am Laderegler langsam steigt?
>
> Gleichzeitig startet er aber sehr wohl, wenn er quasi "plötzlich" seine
> benötigte Eingangsspannung vorgesetzt bekommt? (selbst wenn er diese
> anschließend bis auf 0,8V in die Knie zwingt...)
>
> Ist das Dein Problem?

Exakt. Ich hatte zuerst versucht, die Sonne schneller aufgehen zu 
lassen, doch leider... Mit einem Atombombenblitz müsste es wohl auch 
tun, doch auch das ist nicht sonderlich zukunftsweisend.


> Wenn das der Fall ist, so würde ich die ganze ATtiny-Mimik samt
> Temperatursensor und Sender hinter den Akku hängen.

Wie meinst Du das? Über den kleinen Li-Ion-Laderegler ist das nämlich 
eigentlich schon bisher der Fall, das sollte zumindest mein Bild oben 
andeuten.


> Anschließend läßt Du Deinen ATtiny die Solarspannung überwachen (dazu
> sollte der eingebaute Komparator ausreichen, den AD-Wandler brauchst Du
> dafür nicht).
>
> Und wenn der ATtiny der Meinung ist, daß genügend Sonne da ist, dann
> schaltest Du den Laderegler halt ein. Ein MOSFET zwischen Step-Up und
> Laderegler sollte das erledigen können.

Ganau das hatte ich bereits überlegt. Aber beim Attiny85 fehlt mir dafür 
leider ein freier Pin, um den Mosfet zu steuern. Ich könnte höchstens 
einen P-Channel-Mosfet mit an den Ausgang hängen, über den ich bereits 
Sender und Sensor minütlich kurz einschalte, um die Solarzelle quasi 
minütlich aus- und einzuschalten. Aber das funktioniert trotzdem nur, 
wenn einigermaßen Sonne da ist, bei Bewölkung reicht das nicht, da wäre 
der Booster dann wohl besser.

von Joachim B. (jar)


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Martin Schlüter schrieb:
> Habe gestern noch ein Bisschen ATtiny-Datenblätter gewälzt, und bin
> dabei auf ein Problem gestoßen: Der Wert von 'Release threshold of
> power-on reset' vom ATtiny84 ist typisch 1.4V,

muss das denn sein?

2x AAA in Reihe haben minimal 0,9V Entladschlußspannung immer genug Saft 
um die zu starten, einige Solarmodule in Reihe am Vorwiderstand mit 1/5C 
zur Ladebegrenzung für die maximale Solarspannung, nehmen wir an 4x 2V 
-> 8V bei vollster Sonne gibt 8V-2,88V Ladespannung / 160mA = 33 Ohm, 
damit sollte auch bei indirektem Licht unter 8V wenn auch langsamer 
geladen werden. Müsste man mal ausprobieren.

von Andreas F. (solipo)


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Joachim B. schrieb:
> muss das denn sein?

Für den konkreten Anwendungszweck wären 4x 2V Zellen völlig 
überdimensioniert, da der Attiny ja nur minimal Strom benötigt für ein 
bisschen regelmäßiges Senden. Ziel muss daher sein, eine kleine 
Solarzelle und ein Akku, entweder 1,2 oder 3,7V, damit zu laden und das 
System zu betreiben. Mir ist der große Li-Ion-Akku 18650 eigentlich viel 
zu groß, aber wer kann bei 1 € aus China schon Nein dazu sagen. Also 
wirds halt verbaut ;)

von Martin S. (led_martin)


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Joachim B. schrieb:
> einige Solarmodule in Reihe am Vorwiderstand mit 1/5C
> zur Ladebegrenzung für die maximale Solarspannung

Aufwendig erzeugten Solarstrom in Widerständen verbraten, die das Laden 
bei wenig Licht noch behindern, muß nicht sein. Bei Spannungen unterhalb 
der Leerlaufspannung arbeiten Solarzellen als Stromquelle. Man nimmt 
also Zellen, deren Kurzschlußstrom den maximal zulässigen Ladestrom des 
Akkus nicht überschreitet, Spannungsmäßig darf man ruhig ordentlich 
überdimensionieren, hilft bei wenig Licht, wenn die Zellen nicht mehr 
die volle Spannung erreichen, und braucht eigentlich nur eine 
Überwachung der Akku-Spannung, um Überladung zu verhindern. Bei solchen 
Kleinst-Leistungs-Aufbauten kann das meist die Last selbst erledigen, 
Bei vollem Akku geht der Mikrocontroller halt nicht in den Sleep-Mode. 
Da braucht man, zumindest bei NiMh, keinen 'echten' Lede-Controller.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Joachim B. (jar)


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Martin Schlüter schrieb:
> Aufwendig erzeugten Solarstrom in Widerständen verbraten, die das Laden
> bei wenig Licht noch behindern, muß nicht sein. Bei Spannungen unterhalb
> der Leerlaufspannung arbeiten Solarzellen als Stromquelle.

OK ich vertraue dir.....

habe noch wenig mit Solarzellen gemacht und auch das Problem mit 
indirektem Licht.

von Martin S. (led_martin)


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Joachim B. schrieb:
> habe noch wenig mit Solarzellen gemacht und auch das Problem mit
> indirektem Licht.

Dann soltest Du noch wissen, das unterschiedliche Solarzellentypen sehr 
unterschiedliche Eigenschaften haben, wenn es um indirektes Licht geht. 
Der Kurzschlußstrom ist gut proportional zum Licht, bis Null runter, bei 
allen Zellen-Typen. Anders sieht es mit der Leerlaufspannung aus, da 
gibt es Zellen, die erst bei Sonne nutzbare Spannung aufbauen, und 
Andere, die haben in der dunklen Ecke das Zimmers schon 90% der 
Nenn-Leerlaufspannung. Und ohne Spannung kann man den Strom halt nicht 
nutzen. Gut für indirektes Licht sind Dünnschicht-Zellen, wie sie z.B. 
in Solar-Taschenrechnern verbaut sind, die sehen meist so etwas 
bräunlich aus. Da ist die Auswahl, in den Bastler-Shops, leider meistens 
eher mäßig. Auch recht brauchbar sind monokristalline Zellen, oft bei 
Solar(garten)leuchten verbaut, aber auch bei Conrad, eBay, ... gut 
erhältlich. Bei polykristallinen Zellen sind die Unterschiede recht 
groß, von es geht so, bis unbrauchbar. Da sollte man nicht einfach was 
kaufen, wenn man nicht ein aussagekräftiges Datenblatt, oder die 
Möglichkeit zum testen, hat.

Wenn es etwas ganz Kleines ist, und der Preis nicht wichtig ist, sind 
großflächige Fotodioden, z.B. BPW34 ein Geheimtip. Da kann man kleine 
uC-Spielereien noch mitten im Zimmer, abseits des Fensters, 
energieautark betreiben. Hab hier eine kleine LED-Spielerei liegen 
(Software leider noch nicht entgültig fertig), mit einem ATmega328, 
versorgt von 4 parallelen Strängen BPW34, mit Goldcaps als Puffer, das 
Ding blitzt hier, schon seit Monaten, munter vor sich hin, und hat auch 
in den trüben Monaten nie abgeschaltet.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas S. (igel1)


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@Martin:

Das klingt interessant - schreib' doch mal mehr von Deinem LED-Projekt. 
Ich habe hier noch 10 Goldcaps rumliegen und weiß nicht, was ich damit 
tun soll.

@Andreas F.:

Dann scheint sich die Gemeinde ja einig zu sein: Laderegler 
rausschmeißen und 3x NiMH (in Reihe also 3,6 - 4,5V) direkt hinter den 
Step-Up Converter klemmen (evtl. noch eine Schottky-Diode dazwischen - 
was meinen die anderen?).

Die restliche Mimik kommt dann an das Akku-Pack und aus die Maus (oder 
dürfen Temperaturmodul und Funkmodul nicht mehr als 3 V haben?)

Ich würde auf keinen Fall LiPo's verwenden - wäre mir zu gefährlich.

Viele Grüße

Igel1

von batman (Gast)


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..und dann hoffen, daß die Selbstentladung der NiMH mit der spärlichen 
Energiezufuhr kompensiert werden kann

von Andreas S. (igel1)


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Korrekter Einwand von batman - an die Selbstentladung hatte ich auch 
schon gedacht - zumal aus den max. 150mA Eingangs ja durch die 
Hochtransformierung nur max. 50 mA aus dem Step-Up Wandler rauskommen 
werden.

Notfalls müßte man die etwas teureren Ready-to-Use NiMH-Akkus (z.B. von 
Eneloop) nehmen - die haben eine wesentlich geringere Selbstentladung.
Ich selber nutze die Ready-To-Use Akkus von Ikea (ca. 1EUR/Stück) - 
funktionieren prima.

Gruß
Igel1

von batman (Gast)


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Naja bei dem ganzen Extrazeug, was man zukaufen muß, damit das 
vielleicht funktioniert, fragt man sich, warum nicht gleich eine 
vernünftige 6V-Solarzelle?

von Joachim B. (jar)


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Martin Schlüter schrieb:
> Auch recht brauchbar sind monokristalline Zellen, oft bei
> Solar(garten)leuchten verbaut,

das ist mein Problem, es ist eine Gartenleuchte die ich auf dem Balkon 
aufgehängt habe und die ausschlisslich indirektes Licht bekommt, 
abgesehen von der lächerlichen AA Zelle mit 850mAh! leuchtet die eine um 
2 Stunden, die andere um 1 Stunde, das ist mir auf dem Balkon natürlich 
zu wenig, im Sommer sitzt man schon mal gerne länger wenn keine Sonne 
mehr scheint.

von wartemal (Gast)


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Zünde doch ein Feuer an.
Das ist wirksamer und romantischer dazu.

Verzichte auf die ''kostenlose Energie'' für die Du mengenweise
Zeit und Geld ausgibst.

von Martin S. (led_martin)


Angehängte Dateien:

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@Andreas S. (igel1):

Zum LED-Projekt: Das Projekt ist noch nicht 'reif' genug, um es hier 
vorzustellen, da läuft erst eine Minimal-Version der Software, und ob 
die Energie-Bilanz noch aufgeht, wenn ich näher an die angestrebte 
Funktionalität komme, ist noch nicht sicher, da will ich keine 
Erwartungen wecken, Denen ich dann nicht gerecht werden kann. Momentan 
sind die Fortschritte eher gering, da ich seelisch angeschlagen bin, 
und, um überhaupt voerwärtszukommen, öfters Abwechslung brauche, so habe 
ich gerade recht viele Projekte in Arbeit. Um zu zeigen, was mit den 
BPW34 geht, habe ich mal zwei Bilder von dem Teil eines anderen Projekts 
angehängt, da versorgen 13 parallele Stränge BPW34 zwei in Reihe 
geschaltete gelbe (bernsteinfarbene) LEDs. Im ersten Bild ca. 60cm unter 
einer 22W Ring-Leuchtstofflampe (Lupenleuchte), beim zweiten Bild ist 
dieses Licht aus, da ist nur noch das magere Tageslicht, der Platz ist 
ca 5m vom Fenster entfernt, und hinter einem hohen Stapel Kartons.

Zu der Gartenleuchte: Ja, das Problem kenne ich, habe hier Eine, die ich 
von meiner, inzwischen verstorbenen, Mutter geerbt habe. Da ich keinen 
Garten, und auch keinen Balkon, habe steht sie (als nette Erinnerung) 
innen am Fenster, ist leider nur Ostseite, noch leicht nach Norden 
gedreht, Sonne gibt es also maximal für zwei Stunden. Da zeigt sie das 
gleiche Verhalten, wenn sie, bei Dämmerung, einschaltet ist sie schön 
hell, wird dann aber, innerhalb von 2-3 Stunden zur traurigen Funzel. 
Bei meiner Mutter stand sie auf einem, nach oben offenem, ins Dach 
eingelassenen Balkon, da hat sie gut die ganze Nacht durchgehalten, wenn 
sie Sonne abbekommen hat. Das Problem ist aber nicht die Kapazität der 
Akkus (bei mir 2 Stück 600mAh), sondern die unzureichende Ladeleistung, 
die Dinger sind halt bemessen, um im Freien zu stehen.

Dieser Thread hier ermuntert mich, ein, im frühen Entwurfsstadium 
stecken gebliebenes, Projekt zu reaktivieren, bei dem es um ein 
Solar-Nachtlicht geht, daß genau diese Nachteile nicht haben soll. Meine 
Überlegungen gehen in zwei Richtungen: Erstens die Solarzellenfläche zu 
vergrößern, vielleicht das doppelte solch einer Gartenleuchte, das ist 
dann noch recht billig, und auch nicht zu sperrig, und zweites dem Ding 
etwas Intelligenz zu geben. Den normalen Leuchten fehlt da die 
Intelligenz, egal was der Tag an Akku-Ladung gebracht hat, wird, bei 
Einbruch der Dunkelheit, halt volle Pulle geleuchtet, auch wenn kurze 
Zeit später der Saft ausgeht. Da wäre es mir lieber, die Leistung wird 
reduziert, aber dafür reicht es dann länger. Der LED-Strom wird ja meist 
auch nicht richtig geregelt, auch das finde ich nicht optimal. Idee ist, 
einen ATtiny zu verwenden, der kann dann, nach oben gezeigtem Prinzip 
auch den Step-Up für die weiße LED machen. Da brauchts nur die 
Solarzelle, zwei Akku-Zellen, den ATtiny, die LED und ein Bisschen 
Kleinzeugs. Vielleicht sollte ich das ja mal angehen.

Bei der Solarzellen-Fläche wird, bei den billigen Gartenleuchten, 
manchmal ganz schön gemogelt, da sind dann ein paar schmale Streifen 
locker über die Fläche verteilt, so daß gerade mal die Hälfte der 
Fläche, die nach Solarzelle aussieht, tatsächlich genutzt wird.

@all:

Lithium-Akkus würde ich, für solche Sachen, aus Sicherheits-Gründen, 
nicht verwenden. Solche Aufbauten laufen immer, also auch oft 
unbeaufsichtigt. Und ob man, als Bastler, der nicht auf Akkus 
spezialisiert ist, das Akku-Management wirklich (ausfall-)sicher 
hinbekommt? Im Garten mag das ja noch gehen, aber in der Wohnung, oder 
im Keller, wie beim TO, will ich das nicht. Die Selbstentladung der 
NiMh-Zellen ist durchaus beherrschbar, gerade die 'Ready to use' Typen 
sind da, wie schon geschrieben wurde, recht gut.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas S. (igel1)


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@Martin:

Ufff - da hast Du ja mehr als 100 BPW34 verbaut!
Ich hoffe, die hattest Du alle im Sonderangebot bekommen!

Da ich mich zu wenig mit Solarzellen auskenne, kann ich Deine Ergebnisse 
vermutlich nicht richtig würdigen: 81,9 uA scheinen mir jetzt nicht so 
riesig viel zu sein - würden "echte" Solarzellen noch weniger liefern?

Und daß Du mit 3,8 uA eine LED zum Leuchten bringst, fasziniert mich 
auch ein bißchen.

Inspiriert von diesem Thread habe ich gerade einmal meine Solarzellen 
aktiviert (damals von Julian G. gekauft: 
Beitrag "[V] Solarzellen, Solarpads, Handylader") und ebenfalls ein 
bißchen herumgemessen. Im Raum kam nur 1mA raus - das ist schon 
ernüchternd (bei voller Sonne waren's 160mA).

Anyway - ich überlege, ob ich Andreas F.'s Projekt vielleicht auf meine 
eigene Weise einmal nachbauen soll, indem ich meine Solarzelle über eine 
Diode mit einem einzigen NiMH-Akku verbinde und daran dann meinen 
MiniBooster anschließe. Den müßte ich dann so optimieren, daß er auch 
längere Schlafenszeiten gut übersteht (und zwischendurch vielleicht nur 
ab und an aufwacht, um seinen Vcc-Kondensator wieder vollzupumpen). 
Dabei folge ich diesmal vielleicht sogar der Anregung von Martin 
Schlüter oben im Thread.

Man wird sehen, ob das geht. Allerdings wird das alles ein Weilchen 
dauern (vielleicht sogar ewig ...), da ich aktuell keine Zeit habe.

Wie dem auch sei: hier in diesem Thread gab's bislang schöne Anregungen, 
einen netten TO und keine Trolls - tut richtig gut.

Viele Grüße

Igel1


PS:

@Andreas F.: Welches Temperaturmodul und welches Funkmodul verwendest 
Du?

von Andreas F. (solipo)


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Ja, sind einige tolle Ideen und das ohne das sonst übliche Geblöke 
einiger Wichtigtuer, die offenbar nie selbst mal klein angefangen haben.

Als Temp/Feuchte Modul nutze ich ein DHT22, hab es bei Aliexpress am 
günstigsten bekommen. Für den Funk nutze ich diese ganz billigen 433MHz 
Sender/Empfänger Sets, die man bei ebay für 1 € bekommt. Der Empfänger 
braucht 5V, der Sender läuft aber auch schon ab 3V, ist dafür aber 
angeblich dann nicht so leistungsstark. Doch in meinen beiden 
Anwendungen funkt das Ding jeweils mit 4V Li-Ionen zuverlässig.

Gibt es von Deiner Attiny 1-Zellen-Spannungspumpe eigentlich einen 
Schaltplan und Code dazu? Würde mich reizen, das zumindest mal näher 
anzuschauen. Gerade wegen dem, was Du auch machen willst, mit einer 
NiMH-Zelle.

von Martin S. (led_martin)


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@Andreas S. (igel1):

Zu Deiner Garten, eher Balkonleuchte, habe ich noch einen Vorschlag: Es 
werden auch Solar-Leuchten mit abgesetzer Solarzelle angeboten, da kann 
dann die Leuchte über, oder auf den Tisch, und die Solarzelle an die 
Brüstung, wo Sonne hinkommt. Ist dann halt nichts Selbstgebautes.

Ja, was Solarzellen Drinnen bringen ist schon ernüchternd, Deine 1mA / 
160mA Messung ist nicht so ungewöhnlich. Die Ausbeute an Strom ist bei 
den BPW34 nicht wesentlich höher, als bei irgendeiner Billig-Solarzelle, 
der entscheidende Unterschied ist die Spannung, selbst bei ganz wenig 
Licht, wie auf dem 2. Bild, bricht die Spannung nicht zusammen. Der 
Aufbau bringt, bei voller Sonne, 5,5V Leerlaufspannung, und trotzdem 
reicht die Spannung, bei einer Beleuchtung, die auch für menschliches 
Empfinden duster ist, noch um durch 2 LEDs, in Reihe, mit je 2,1V 
Flußspannung Strom zu treiben. Eine Billig-Solarzelle hat, unter solchen 
Bedingungen halt nur noch einen Bruchteil der Spannung. Die Helligkeit 
von LEDs ist gut zum Sprom proportional, quasi bis Null runter, bei 
diesem Test sieht man die LEDs in einem recht großen Bereich der 
Umgebungshelligkeit gut leuchten, da sie ihre Helligkeit mit der 
Umgebungshelligkeit ändern, da die Bestromung ja von der 
Umgebungshelligkeit abhängig ist.

Hab das Solar-Nachtlicht Projekt tatsächlich wieder vorgeholt, 
Schaltplan steht schon fast. Dachte erst an einen 8-beinigen Tiny, da 
waren mir dann aber zu viele Kompromisse zum Pin-Sparen nötig, jetzt 
wird's doch ein 14-beiniger ATtiny24. Beim austüfteln der Algorithmen 
für die 'Intelligenz' möchte ich auch kommunizieren können, und zum 
Flashen nicht dauernd Etwas umstecken müssen. Solarzelle habe ich Diese 
bestellt:

http://www.ebay.de/itm/1-Stuck-6V-110mA-0-66W-70x80mm-Solarmodul-Solarzelle-Monokristallin-vergossen-/371045524937?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item56640965c9

Mal sehen, ob die was taugt, ist ja schon deutlich größer, als bei den 
gängigen Solarleuchten. Bei der Recherche habe ich gemerkt, man sollte 
sich mehr mit den ATtinys beschäftigen, da gibt es interessante 
Besonderheiten, die die 'Großen' nicht haben, z.B. Timer, die dank 
integrierter PLL mit 64 MHz laufen, Totzeitgenerierung für die 
Ansteuerung von Leistungs-Halbbrücken, ... Und die Tinys sind, auch bei 
den Hobby-Versendern, in guter Auswahl zu bekommen, und billig. So, beim 
Rumstöbern, kommen mir schon wieder neue Ideen, wann soll ich das Alles 
überhaupt mal machen?

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas S. (igel1)


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Andreas F. schrieb:
> Gibt es von Deiner Attiny 1-Zellen-Spannungspumpe eigentlich einen
> Schaltplan und Code dazu? Würde mich reizen, das zumindest mal näher
> anzuschauen. Gerade wegen dem, was Du auch machen willst, mit einer
> NiMH-Zelle.

Ja, gibt's alles.
Kann ich Dir leider aber erst nach dem Wochenende zusenden.

Schick' bitte einmal einen Link auf Dein ebay-Funkmodul.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (igel1)


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@Martin:

Danke für die Erläuterungen - das war hochinteressant.
Hab's jetzt kapiert und eine Menge dabei gelernt.

Gruß

Igel1

von Andreas F. (solipo)


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Martin Schlüter schrieb:
> bestellt:
> 
http://www.ebay.de/itm/1-Stuck-6V-110mA-0-66W-70x80mm-Solarmodul-Solarzelle-Monokristallin-vergossen-/371045524937?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item56640965c9

Mensch, wirf doch die Kohle nicht so zum Fenster raus, dasselbe gibts in 
China für weniger als ein Drittel:
http://www.aliexpress.com/item/0-6W-6V-90mm-60mm-DIY-Polycrystalline-Silicon-Solar-Panel/32238970149.html

Wenn Du es nicht unbedingt sofort brauchst, sondern 2-4 Wochen Zeit 
hast, bestell am besten alles dort. Spart Unmengen Geld. Auch über ebay 
gibts China-Händler, aber Aliexpress ist oft noch günstiger.


Andreas S. schrieb:
>> Schaltplan und Code dazu?
> Ja, gibt's alles.
> Kann ich Dir leider aber erst nach dem Wochenende zusenden.

Keine Eile, ich komm eh zu nichts.


> Schick' bitte einmal einen Link auf Dein ebay-Funkmodul.

http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_sacat=0&_sop=15&_nkw=433mhz&LH_PrefLoc=2&rt=nc&LH_BIN=1

Wichtig ist, bei der ebay-Suche unter Artikelstandort "weltweit" 
auszuwählen. Sonst findet man den China-Kram nicht. Kann ich nur 
empfehlen, bestelle seit 6 Monaten dort fast alles. Kommt zwischen 1 
Woche (selten) und 6 Wochen später an. Solange Du unter 24 € oder so 
bleibst, will der Zoll nichts davon wissen.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (led_martin)


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@Andreas F. (solipo):

Ich wollte jatzt nicht so lange warten, kenne aber die anderen Quellen 
durchaus, auch die eBay-Suche mit "Weltweit" nutze ich oft. Wollte bei 
diesem Händler eh noch LEDs bestellen, und habe die Solarzelle 
mitbestellt, Zeug ist übrigens schon unterwegs. Bei den LEDs habe ich 
mit diesem Händler bisher nur gute Erfahrungen gemacht, da ist, bei 
eBay, ja auch ganz schöner Ramsch unterwegs.

@Andreas S. (igel1):

Ich habe noch was vergessen zu schreiben: Was auch oft auffällt, ist das 
Solarzellen unter Leuchtstofflampen- oder LED-Licht recht wenig Strom 
liefern, obwohl das Licht doch, für den Menschen so hell ist. Das liegt 
daran, daß Solarzellen auch im nahen Infrarot empfindlich sind, das im 
Tageslicht, und erst recht im Sonnenlicht reichlich vorhanden ist, aber 
bei Leuchtstofflampen-Licht fehlt.

Der Bau des Solar-Nachtlichts ist beschlossene Sache, werde morgen noch 
ein bisschen in den Bauteile-Kisten wühlen, und dann bestellen, was noch 
fehlt.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von wartemal (Gast)


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Solar-Nachtlicht

Eine helle Idee!

von Andreas F. (solipo)


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> Andreas S. schrieb:
>>> Schaltplan und Code dazu?
>> Ja, gibt's alles.
>> Kann ich Dir leider aber erst nach dem Wochenende zusenden.

Danke für Dein Angebot, aber da ich mit höchster Wahrscheinlichkeit eh 
gar nicht zum Bauen käme, sondern nur mal drüberschauen wollte, will ich 
mich nicht derart verpflichten (siehe Deine PN). Aber natürlich verstehe 
ich Dein Anliegen, das ist absolut in Ordnung.

von Andreas S. (igel1)


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@Andreas F.:  Alles klar - Danke für Dein Verständnis.

Im Prinzip arbeitet meine Schaltung aber genauso wie diejenige von 
Martin Schlüter oben in diesem Thread:
Beitrag "Re: Minisolarzelle mit Stepup + Akku zur Versorgung von Attiny"

Allzu viel hast Du daher nicht verpaßt.
Nur halt zusätzlich noch mit einem MOSFET, der vermutlich den 
Spulenstrom verlustfreier schaltet, als dies ein ATtiny-Port tun kann. 
Dafür ist Martins Schaltung natürlich die Minimalisten-Königin.

Genau wie er, arbeitete ich seinerzeit ebenfalls mit PWM als 
"Spulenstromhacker" - das macht der Tiny nebenher und ist somit noch für 
andere Aufgaben frei.

@Martin Schlüter:

Nur habe ich nicht verstanden, wofür Martin die Diode D2 benötigt. Und 
seinen Hinweis auf Ähnlichkeit mit einem Synchrongleichrichter habe ich 
ebenfalls nicht verstanden (würde ich aber gerne verstehen, denn ich 
vermute, hier gibt's noch was zu lernen für mich ...).

Viele Grüße

Igel1

von lrep (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> hatte zuerst versucht, die Sonne schneller aufgehen zu
> lassen, doch leider... Mit einem Atombombenblitz müsste es wohl auch
> tun,

Leg mal einen guten Elko (100µF) parallel zu den Eingangsklemmen des 
Wandlers. Vielleicht startet er dann schon kultiviert.

von Warmer Bruder (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Aber ich gebe Dir absolut recht. Bin selbst militanter Gegner von
> Photovoltaik, wenn es um Netzinfrastruktur und Einspeisung geht, da es
> sich hierbei um idiotische, niemals rentable Technik mit rein politisch
> motivierter gigantischer Abzocke handelt.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/edf-und-areva-bauen-atomkraftwerk-hinkley-c-in-grossbritannien-a-929090.html

von Martin S. (led_martin)


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@Andreas S. (igel1):

Mit der Schwäche der Ports hast Du natürlich recht, aber Andreas F. 
sagte ja was von 5mA, da geht diese Schaltung gut. Bei meinem Nachtlicht 
kommen da auch MOS-FETs ran, da es da doch schon um Spulenströme von 
30-40mA max. geht. Zu den Dioden: Beide Dioden, also auch D1 haben nur 
Schutzfunktion. Im normalen Betrieb arbetet der Port ja als Push-Pull 
Ausgang, nur wenn der Ausgang unerwartet abgeschaltet wird, z.B. 
Watchdog-Reset müssen die Dioden den Spulenstrom übernehmen. Durch den 
Push-Pull Ausgang hat man automatisch den Synchrongleichrichter. Prinzip 
ist, die Diode des Step-Ups durch einen MOS-FET zu ersetzten, und diesen 
genau gegenphasig zum eigentlichen Schalttransistor zu steuern. Bei der 
Verwendung des uC-Ports ist der interne Transistor nach GND der 
Schalttransistor, und der interne Transistor nach VCC der 
Synchrongleichrichter. Fürs Verständnis ist wichtig, zu beachten, daß 
aufgesteuerte MOS-FETs den Strom in beide Richtungen durchlassen. Für 
diese Anwendung hat die Synchrongleichrichtung zwei wichtige Effekte: 
Der erste, naheliegende, Effekt ist die Vermeidung des 
Dioden-Durchlasßverlusts. Der zweite Effekt ist hier vorallem für die 
Regelung relevant, durch den 2. gesteuerten Transistor, nach oben, wird 
die Schaltung bidirektional, wenn man sich die Schaltung gespegelt 
anschaut, ist's ein Step-Down. Energie kann also in beide Richtungen 
fließen, in Welche ist eine Frage der Spannungen und der PWM. Wird kein 
Strom entnommen, stellt sich ein Gleichgewicht ein, der Spulenstrom ist 
dann ein Wechselstrom, mit PWM-Frequenz, der zeitliche Mittelwert ist 0. 
Man kann sich das wie einen Stell-Spartrafo bei Wechselspannung 
vorstellen, Die PWM ist der verstellbare Abgriff. Auch wenn diese 
Bidirektionalität hier nicht genutzt wird, die Enrgie fließt ja immer 
vom Akku zum Mikrocontroller, für die Regelung hat das sehr angenehme 
Konsequenzen. Während beim normalen Step-Up, wenn die Regelung versagt, 
die Sapnnung ja bis zur Selbstzerstörung hochlaufen kann, tut sie das 
bei dieser Schaltung nicht, hat man z.B. 50% PWM ist die Spannung am uC 
doppelt so hoch wie die Akku-Spannung (In der Realität etwas weniger, 
wegen Verlusten). Das macht die Regelung einfach, sie muss auch nicht 
fürchterlich schnell sein, was Einem, bei dem eher langsamen 
A/D-Wandler, sehr gelegen kommt. Wenn es nur darum geht den uC am Leben 
zu halten, könnte man sich sogar darauf beschränken, die Akku-Spannung 
zu messen, daraus eine passende PWM zu berechnen, und diese ausgeben, 
also nur steuern, und nicht regeln.

Da der Ripple-Strom, in der Spule, immer fließt, auch wenn nur wenig 
Last da ist, sollte man, um nicht zu viel Verluste zu bekommen, die 
Induktivität eher hoch wählen, gleichzeitig aber auch auf einen kleinen 
ohmschen Widerstand der Spule achten.

Vielleicht hilft das ja zum Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Martin S. (led_martin)


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Noch eine Ergänzung,

auch wen die Mikrocontroller-Ports eher schlechte Leistungsschalter 
sind, und zusätzliche Transistoren das besser können, kann es sinnvoll 
sein, die Variante ohne zusätzliche Transistoren zu verwenden. Ist das 
System lange im Sleep-Mode, wie bei Andreas F. (1 Sekunde Betrieb, 59 
Sekunden Sleep), dann fallen die Leckströme der zusätzlichen 
Transistoren negativ auf, die können durchaus in der selben 
Größenordnung liegen, wie die Stromaufnahme des Controllers im Sleep, da 
können die höheren Verluste, im Betrieb, durchaus das kleinere Übel 
sein. Vom Leckstrom her sind die BAT48 auch nicht die Besten, Si-Dioden 
(sollte hier ein UF Typ sein) sind da deutlich besser, wegen der höheren 
Flußspannung ist der Schutz allerdings schlechter, da sollte dann noch 
einen kleiner Widerstand zwischen Dioden und Port-Pin schalten.

Die Effizienz der Port-Variante kann man steigern, indem man Ports 
parallelschaltet, bei Hardware-PWM könnte man die 2 PWM-Pins eines 
Timers parallelschalten, bei Software-PWM könnte man einen ganzen Port, 
8 Pins, benutzen, wenn sie frei sind. Man muß sie halt wirklich 
gleichzeitig schalten. Da sich die unterschiedlichen AVRs bei der 
Stromaufnahme nicht viel schenken, könnte es sogar energieeffizient 
sein, nur deshalb zu einem größeren AVR zu greifen.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Andreas S. (igel1)


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@Martin:

Vielen Dank für Deine Erklärungen - das war sehr interessant und für 
mich neu. Besonders nett dabei, daß Du's so ausführlich erklärt hast, so 
daß auch ich alles verstehen konnte - geniale Ideen, die Du da hast!

Viele Grüße

Igel1

von Igel1 (Gast)


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@Andreas F.:
Danke für den eBay Link - ich habe mir gerade auch ein paar von den 
1,-Euro 433 MHz - Funkmodulen gegönnt - Wahnsinn ...

Viele Grüße

Igel1

von Joachim B. (jar)


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Igel1 schrieb:
> ich habe mir gerade auch ein paar von den
> 1,-Euro 433 MHz - Funkmodulen gegönnt - Wahnsinn ...

willst du die Nachbarn ärgern?
https://www.youtube.com/watch?v=UdsQKiIZjMY

mein Funkschalter ist der gleiche wie vom Nachbarn und kommt locker 
durch die Wand

von Andreas S. (igel1)


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Joachim B. schrieb:
> willst du die Nachbarn ärgern?
> Youtube-Video "Funksteckdosen Bruteforcer | nachbarschaft auf die Palme
> bringen"
>
> mein Funkschalter ist der gleiche wie vom Nachbarn und kommt locker
> durch die Wand


Da mach' Dir mal keine Sorgen:

Ich bin problemlos in der Lage, die Funksteckdosen meines Nachbarn zu 
analysieren und anschließend zu schalten.

Dafür braucht's kein "Brute force" oder sonstigen Hokuspokus - auch wenn 
sich "Brute force" natürlich super spannend und dramatisch anhört.

Einfache Kenntnisse der gängigen Funksteckdosenprotokolle und ein 
Empfänger (in meinem Falle für ca. 5,- EUR) samt LogicAnalyzer reichen 
aus, um alles im Klartext serviert zu bekommen.
Kannst Du gerne in meinem alten Thread nachlesen:
Beitrag "RFM12 schaltet Funksteckdose (nicht)"

Aber das ist eher Spielerei.

Mir geht's um das Übermitteln von Sensordaten mit eben dieser 
433MHz-Technik. Und wenn ich 30-50 Sensoren in der Hütte verteilen will, 
dann muß so ein Sensor billig und wartungsarm sein. Außerdem soll er 
natürlich zuverlässig und halbwegs genau sein. Und genau das ist die 
Herausforderung.

Und wenn Du dazu einen Brute Force - Ansatz kennst, so wäre ich daran 
sehr interessiert ;.)

Viele Grüße

Igel1

von Andreas F. (solipo)


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Igel1, kennst Du Dich vielleicht etwas mit Hochfrequenztechnik aus? Ich 
hatte dazu nämlich neulich eine Frage gestellt und keinerlei Antworten 
bekommen:

Beitrag "Antennenlänge 433MHz Sender/Empfänger / Kompatibilität"

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> Mir geht's um das Übermitteln von Sensordaten mit eben dieser
> 433MHz-Technik. Und wenn ich 30-50 Sensoren in der Hütte verteilen will,
> dann muß so ein Sensor billig und wartungsarm sein. Außerdem soll er
> natürlich zuverlässig und halbwegs genau sein. Und genau das ist die
> Herausforderung.

was soll denn der Vorteil der billigen Funken sein?

ich würde eher an wlan ESP8266 oder RFM z.B. 866/868 MHz denken mit 
Protokolle ähnlich RS232 Funkbrücke (von Benedikt hier im Forum)

billig sind die wlan auch sehr, die RFM eher weniger.

Mit den ESP habe ich auch gleich den Zugang vom Router über LAN mit 
forwarding.

von Andreas S. (igel1)


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Joachim B. schrieb:
> was soll denn der Vorteil der billigen Funken sein?

Der Preis? Mehr fällt mir ehrlich gesagt auch nicht ein.
Aber ich frage mal andersrum: was sollte der Nachteil sein?

> ich würde eher an wlan ESP8266 oder RFM z.B. 866/868 MHz denken mit
> Protokolle ähnlich RS232 Funkbrücke (von Benedikt hier im Forum)

Ich kenne Teile des Codes von Benedikt (zumindest habe ich damit mein 
RFM12
ans Fliegen gebracht. Allerdings kenne ich keinen Code von ihm, der auf
Sensordaten-Übertragung optimiert ist (kurze On-Time + One-Way, 
möglichst
stromsparend)

> billig sind die wlan auch sehr, die RFM eher weniger.

Mit den ESP-Teilen kenne ich mich noch nicht aus. Aber für Sensoren,
die auch im letzten Winkel der Hütte noch funken sollen, könnte ich
mir vorstellen, daß 433MHz oder 868MHz besser geeignet ist.

> Mit den ESP habe ich auch gleich den Zugang vom Router über LAN mit
> forwarding.

Wie gesagt: ich habe damit noch keine Erfahrung, bin aber stets für
alle neuen Abenteuer zu haben. Was rätst Du mir? Welches Board
sollte ich kaufen, um mit ESP ein bißchen experimentieren zu können?
(Link?)

Viele Grüße

Igel1

von Andreas S. (igel1)


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Andreas F. schrieb:
> Igel1, kennst Du Dich vielleicht etwas mit Hochfrequenztechnik aus? Ich
> hatte dazu nämlich neulich eine Frage gestellt und keinerlei Antworten
> bekommen:

Hab's gelesen, aber ich toppe im HF-Bereich gerade einmal meine Oma bei 
der Analyse, ob Ihre Tanne nun noch unter der Sat-Schüssel steht, oder 
bereits mitten in die Empfangskeule reingewachsen ist.

Will sagen: da gibt's wesentlich berufenere Geister hier im Forum.

Viele Grüße

Igel1

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> Was rätst Du mir? Welches Board
> sollte ich kaufen, um mit ESP ein bißchen experimentieren zu können?
> (Link?)

puh ich glaube ich habe mich auf dünnes Eis begeben,
https://www.google.de/search?q=ESP8266&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=KwHtVPLpPKL6ywPn_oD4Cg

wir setzten ja teilweise den ESP8266 im minuten word clock ein

mit google und Arduino und ESP habe ich sofort Erfolg gehabt, das Teil 
wird ja per UART angesteuert, leider werden die 01-er mit 115k Baud 
ausgeliefert

UND sie wollen 3,3V und bis zu 300mA, damit kein Stromsparer ausser man 
schaltet ihn ab, abe rim Haus wird der wohl mit Stromversorgung laufen.

http://www.ebay.de/itm/1-2-3-5-10-20-Stuck-ESP8266-Serial-WIFI-Wireless-Transceive-Modul-LWIP-AP-STA-/111544416345?pt=LH_DefaultDomain_77&var=&hash=item19f890b859
http://thomaspfeifer.net/esp8266_wlan_seriell_modul_at_kommandos.htm

musste erst mal googlen um eine Firmware zu finden die mit 9600 Bd läuft 
und eine Flashsoftware finden

am Tiny müsstest du ähnlich gehen 9600 Bd sollte locker mit soft UART 
laufen

aber ab da müsstest du dich durchkämpfen

Reichweite habe ich mit wlan mehr erzielt als mit RFM433

von Andreas S. (igel1)


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@ Joachim B.:

Okay, ich habe genau 2x denjenigen Artikel bei ebay gekauft, den Du mir 
empfohlen hast. Jetzt bin ich mal gespannt ...

Gruß

Igel1

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Allerdings kenne ich keinen Code von ihm, der auf
> Sensordaten-Übertragung optimiert ist (kurze On-Time + One-Way,
> möglichst stromsparend)
>
http://bralug.de/wiki/RFM12-Funkbr%C3%BCcke

Grüße Uwe

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> Okay, ich habe genau 2x denjenigen Artikel bei ebay gekauft, den Du mir
> empfohlen hast. Jetzt bin ich mal gespannt ...

OK dann mein "Inbetriebnahme" Tipp

die 4 mittelsten Pins nicht bestücken oder rausziehen,

dann passt der auf ein Breadbord

die 4 mittelsten mit 3,3k Ohm nach VCC
+ und - an 3,3V Quelle alternativ 5V Quelle und LDO LE33CZ so läuft der 
bei mir
alternativ einen Adapter basteln

sreiell out und seriell in an einen MAX3232

http://www.ebay.de/itm/5V-Mini-RS232-To-TTL-MAX3232-Converter-Adaptor-Module-Serial-Port-Board-Arduino-/171394123226?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item27e7e2c5da

oder

http://www.ebay.de/itm/MAX3232-RS232-Serial-Port-To-TTL-Converter-Module-Male-DB9-COM-Serial-MAX232-/221545502349?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item339524168d

dann kann man erst mal mit 115k Baud am PC spielen und den auch mit dem 
Flasher Programm auf eine Firmware mit 9600 Bd umproggen

Wiki Seite
http://www.electrodragon.com/w/ESP8266

Flasher für win:
https://github.com/nodemcu/nodemcu-flasher


http://www.rei-labs.net/esp8266-update-firmware-to-change-the-baudrate/

ich nutze diesen Flasher unter windowsXP
https://drive.google.com/file/d/0B_7z9Jw1s4RMOWd1Q1c1R1RQNnM/view?pli=1

https://drive.google.com/file/d/0B_7z9Jw1s4RMOWd1Q1c1R1RQNnM/view?usp=sharing

von Joachim B. (jar)


Angehängte Dateien:

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Bilder

von Andreas S. (igel1)


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@Uwe:

Danke für den Link. Allerdings halte ich das Auslesen von Sensoren und 
senden via RFM-Module nicht für so die Riesen-Herausforderung. 
Spannender ist es, etwas zu entwerfen, was 1 Jahr lang alle 5 Minuten 
Sensordaten sendet und dabei aus 1x oder max. 2x 1,5V NiMH-Akku versorgt 
wird.

@Joachim:

Danke für die vielen Tipps.
Jetzt muß ich erst einmal 2 Monate warten bis die ESP8266 aus China 
ankommen (man spart ja, wo man kann ...). Danach geht's weiter.

Viele Grüße

Igel1

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Spannender ist es, etwas zu entwerfen, was 1 Jahr lang alle 5 Minuten
> Sensordaten sendet und dabei aus 1x oder max. 2x 1,5V NiMH-Akku versorgt
> wird.
>
du hast nach einem stromsparenden Konstrukt gefragt... Mein Sendemodul 
sendet alle Minute die Sensorwerte an den Empfänger und legt dazwischen 
das RFM12-Modul und sich selbst schlafen. Ich verwende 3 AA-Akkus (ca. 
2400mAh), welche durch eine Solarzelle aus einer alten Gartenlampe 
geladen werden (es ist nur eine "Rückfluss-Sperrdiode" zwischen 
Solarzelle und Akkus).

Ein Test ohne Akkus, mit 3 einfachen NoName-AA-Batterien, brachte eine 
Laufzeit von fast 10 Monaten für das Sendemodul. Seit dem ich Akkus und 
die Solarfläche verwende, ist das Ding praktisch wartungsfrei und die 
Spannung pendelt irgendwo zwischen 3,8V und 4,1V. (Für die 
Messwertberechnungen/-umrechnung bestimme ich jedes mal indirekt die 
aktuell anliegende Spannung via dem Band-Gap der MCU.)

Das ganze Geraffel mit Step-Up-Wandler etc., um mit nur einen oder 2 
Akkus auszukommen, halte ich für leicht übertrieben, da es die Sache nur 
verkompliziert...

Uwe

PS.: beim Einsatz eines ESP8266 wirst du noch mehr Probleme mit der 
Stromversorgung haben, da diese Teile ein Vielfaches an Strom benötigen, 
im Vergleich zu den RFM12-Mdulen.

von Joachim B. (jar)


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Uwe Berger schrieb:
> du hast nach einem stromsparenden Konstrukt gefragt...

hat er? wo bitte

Andreas F. schrieb:
> Hallo allerseits,

Andreas F. der TO ist nicht

Andreas S. schrieb:
> Und wenn ich 30-50 Sensoren in der Hütte verteilen will,
> dann muß so ein Sensor billig und wartungsarm sein.

Andreas S.

bei Andreas S. dachte ich an sicher, billig und Reichweite, evtl. noch 
an vom LAN erreichbar, nicht an stromsparend.....

von Andreas S. (igel1)


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Haaalt:

Bevor es hier Verwirrung gibt, hier schnell ein paar klärende Worte:
Ihr habt in der Tat beide Recht:

1.) Ich, Igel1, bin nicht der TO und habe schon ein bißchen ein
    schlechtes Gewissen, weil ich seinen Thread hier fast kapere.
    Aber irgendwie sind meine und seine Interessen sehr ähnlich.

2.) Ich möchte in der Tat meine Hütte mit vielen Sensoren aus-
    statten, die möglichst nur 1x NiMH Akku benötigen und damit
    1 Jahr lang alle 5 Minuten (optimal wäre gar jede Minute)
    Ihre Daten an die Basis senden. Hier sind die Ansprüche sehr
    ähnlich zu denen von Andreas F., dem Thread-Owner.

3.) Ich interessiere mich zusätzlich für das ESP8266-Modul, weil
    es scheinbar so einfach per UART zu befüttern ist. Damit
    könnte ich vielleicht andere lustige Anwendungen ausstatten
    (an Ideen fehlt es mir nie - nur an der Zeit ...). Für
    stromspar-Anwendungen ist WLAN allerdings nix - das weiss ich.

Ich hoffe, damit ist alles geklärt - bitte seid also alle schön
lieb zueinander ...


@Uwe:

Inzwischen habe ich auch geschnackelt, daß die Seite, auf die Du 
referenziert hast, von Dir selbst erstellt wurde - Respekt, Respekt!

Deine Angaben zur Akku-Laufzeit waren sehr interessant für mich.
10 Monate Betrieb mit NoName-Batterien hat mich wirklich erstaunt -
und das, obwohl Dein RFM12-Modul im Standby 0,5 mA dauerhaft zieht!

Wenn ich das RFM12 über einen Transistor oder MOSFET schalten würde,
so müßte die Akku-Reichweite nochmals dramatisch erhöht werden können.
Das sind ja wirklich gute Aussichten für mein Projekt.


@Joachim:

Und auch an Dich mein Dankeschön für die vielen Links zum ESP und
das inspirierende Projektfoto - ich bereue schon, in China bestellt
zu haben, so kribbelt es in den Fingern ...

Viele Grüße

Igel1

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> meine Hütte mit vielen Sensoren aus-
>     statten, die möglichst nur 1x NiMH Akku benötigen und damit
>     1 Jahr lang alle 5 Minuten

vergiss NiMh als 1-Zeller, der Stepup Wandler luscht den ja schon leer 
und mit einer Zelle startet ein Atmel nicht, was geht sind CR2030, AVR 
in sleep und alle paar Minuten aufwachen RFM oder ESP diesen besser mit 
3x Mignon bis Mono Zellen, einschalten, sollte aber schnell gehen und 
dann wieder schlafen, RFM und/oder ESP sollten dabei abgeschaltet sein

Andreas S. schrieb:
> Ich interessiere mich zusätzlich für das ESP8266-Modul, weil
>     es scheinbar so einfach per UART zu befüttern ist. Damit
>     könnte ich vielleicht andere lustige Anwendungen ausstatten
>     (an Ideen fehlt es mir nie - nur an der Zeit ...). Für
>     stromspar-Anwendungen ist WLAN allerdings nix - das weiss ich.

nun ja kommt drauf an.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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hier gibts einen eigenen Thread zum ESP8266

Beitrag "Wlan2Serial Modul für 5 euro"

wobei sind ja nur 2,80€ oder 11,29€ für 4 im Februar

: Bearbeitet durch User
von Andreas F. (solipo)


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Warum eigentlich WLAN? Diese NRF24L01 Dinger, sehen fast identisch aus, 
sind doch auch interessant, billig und z.B. per mysensors.org leicht 
verwendbar.

Ich hab schon länger einige hier rumliegen, aber kam noch nicht zum 
Testen, weil mein ganzes System mit den 433ern läuft und ich die 
Attiny85 natürlich nicht an die NRF24L01 ans Laufen bekomme. Es soll ja 
möglichst klein und sparsam sein und einen ganzen Arduino für so einen 
einfachen Sensor ist irgendwie übertrieben finde ich.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Andreas F. schrieb:
> Warum eigentlich WLAN?

größere Reichweite, sicherere Übertragung IMHO und per LAN über Router 
auch von extern zu erreichen, NTP könnte befragt werden uvam.

Kommt halt drauf an was man machen will.

von Andreas F. (solipo)


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Bedingt durch die Frequenz kann man per WLAN aber auch nicht weiter 
senden als per NRF24L01 und 433 MHz reicht definitiv noch weiter.

WLAN mit einem Attiny dürfte zudem sicherlich unmöglich sein, oder? Die 
Komplexität wäre schon enorm, zumindest hinsichtlich eines einfachen 
Temperatur- oder sonstwas -sensors.

von Joachim B. (jar)


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Andreas F. schrieb:
> Bedingt durch die Frequenz kann man per WLAN aber auch nicht weiter
> senden als per NRF24L01 und 433 MHz reicht definitiv noch weiter.

meine RF RS232 Funkbrücke mit RFM12 5m grad so indoor 433 MHz, mit ESP 
20m ohne Stress

Andreas F. schrieb:
> WLAN mit einem Attiny dürfte zudem sicherlich unmöglich sein, oder? Die
> Komplexität wäre schon enorm, zumindest hinsichtlich eines einfachen
> Temperatur- oder sonstwas -sensors.

per seriell einige AT Commands absetzen?, OK soweit bin ich noch nicht 
was der Tiny benötigt, aber wenn ein AVR mega32 Webserver spielen kann 
und einen LAN Chip direkt steuert Pollin NETIO was hinder den Tiny 
einige Kommandos auf dem ESP abzusetzen der ja selbst ein Webserver ist?

von Andreas F. (solipo)


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Meine billigen 433er Sender schaffen mehrere Wände über 10m und das bei 
nur 4V (ein Sensor läuft sogar mit fast leerer Knopfzelle mit aktuell 
2,7V durch die halbe Wohnung), obwohl sie eigentlich für 3-12V ausgelegt 
sind. Da ist noch weitaus mehr Reichweite drin.

Aber ich habe, siehe einen Link etwas weiter oben zu nem anderen Faden, 
auch mal etwas "bessere" 433MHz Sender gekauft, die nur wenige Meter 
schaffen. Doch da kann was nicht stimmen denke ich, schließlich ist da 
Null Intelligenz in der HW.

Ich weiß nicht, wie man WLAN "spricht", aber das Problem ist wohl eher 
der kleine Flash-Speicher mit max. 8k und zudem beim Attiny85 seine 
lediglich 5 Pins - beim Attiny84 sinds mehr, da könnte es vielleicht 
gehen, aber er hat auch nur 8k Flash. Doch Du hast was von 300mA 
geschrieben - das ist dann eh KO-Kriterium, dann kann man auch gleich 
einen Arduino nehmen und ihn ans Stromnetz hängen. Dann ist 
WLAN-Anbindung durchaus spannend, wenn man das hinbekommt.

Taugen denn die RFM12B was? Ich finde die nirgendwo günstig zum Kaufen. 
Vorteil wäre, dass man bidirektional kommunizieren kann im Gegensatz zu 
meinen billigen Sendern. Naja, dann kann man eigentlich auch gleich die 
NRF24L01 nehmen, die brauchen auch jede Menge Pins vom uC und eine 
Library von mysensors gibts dafür schon fertig dazu.

von Andreas S. (igel1)


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Joachim B. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> meine Hütte mit vielen Sensoren aus-
>>     statten, die möglichst nur 1x NiMH Akku benötigen und damit
>>     1 Jahr lang alle 5 Minuten
>
> vergiss NiMh als 1-Zeller, der Stepup Wandler luscht den ja schon leer
> und mit einer Zelle startet ein Atmel nicht,

So schnell hänge ich die Idee nicht an den Nagel.
Ich stelle mir das so vor:

- einmalig erhält der AVR > 1,8V und startet damit(das geht z.B. über
  einen kurzen Tasterdruck, der den MOSFET kurz überbrückt)

- anschließend pumpt der AVR einen Kondensator auf 5V auf und legt sich
  dann schlafen.

- nach 1 Minute wacht der AVR auf, sendet seine Daten,
  pumpt den Kondensator nochmals auf und schläft dann wieder.
  (mag sein, daß der AVR auch während des Datenversands schon
  pumpen muß - das ist aber auch nicht weiter schlimm).

- der letzte Schritt wiederholt sich bis St. Nimmerlein bzw. bis Akku 
leer.

Das heißt: hier kommt gar kein separater Step-Up zum Einsatz - das 
erledigt der AVR selber.

Viele Grüße

Igel1

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> einmalig erhält der AVR > 1,8V und startet damit(das geht z.B. über
>   einen kurzen Tasterdruck, der den MOSFET kurz überbrückt)

nicht aus einer NiMh Zelle, also du müsstest schon den Stepup starten, 
das geht

Andreas S. schrieb:
> nach 1 Minute wacht der AVR auf, sendet seine Daten,
>   pumpt den Kondensator nochmals auf

nicht wenn der Kondi leer ist, da müsste wieder jemand den Starter 
drücken

Irgendwie verstehe ich deine Gedanken nicht, entweder der Stepup hält 
die Spannung immer auf Startniveau, das luscht die eine Zelle leer oder 
man startet immer manuell.

von Andreas S. (igel1)


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Andreas F. schrieb:

> Taugen denn die RFM12B was?

Ja, taugen was - aber ist nicht gerade plug & play (fand ich 
jedenfalls).
Mit dem Code von Benedikt K. hier aus dem Forum bekommt man's aber gut 
ans Laufen.

> Ich finde die nirgendwo günstig zum Kaufen.

Frag' mal hier im Markt-Forum, da haben ab und an Leute RFM12-Module 
übrig.
Ich selbst habe die Dinger auf 2 AVR Evaluations Board V1.2 von Pollin 
installiert und damit gut ans Fliegen bekommen. Evtl. wären die 
RFM12BP-Versionen für Dich das richtige - die haben mehr Rumms 
(vorsicht: max. erlaubte Sendeleistung beachten).

Viele Grüße

Igel1

von Andreas F. (solipo)


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Die RFM12BP brauchen halt richtig satt Strom. Aber wie gesagt, ich 
denke, dann kann ich auch gleich die billigen 2,4GHz Teile verwenden, da 
ich dafür genausoviele Pins opfern muss und es noch dazu eine perfekte 
Bibliothek gibt (zumindest sieht sie vielversprechend aus).

von Andreas S. (igel1)


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Joachim B. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> einmalig erhält der AVR > 1,8V und startet damit(das geht z.B. über
>>   einen kurzen Tasterdruck, der den MOSFET kurz überbrückt)
>
> nicht aus einer NiMh Zelle, also du müsstest schon den Stepup starten,
> das geht
>
> Andreas S. schrieb:
>> nach 1 Minute wacht der AVR auf, sendet seine Daten,
>>   pumpt den Kondensator nochmals auf
>
> nicht wenn der Kondi leer ist, da müsste wieder jemand den Starter
> drücken
>
> Irgendwie verstehe ich deine Gedanken nicht, entweder der Stepup hält
> die Spannung immer auf Startniveau, das luscht die eine Zelle leer oder
> man startet immer manuell.

Der Gedanke ist:

- Kondensator vollpumpen auf 5V
- Schlafen legen (Pumpen hört natürlich auf)
- Aufwachen BEVOR die Spannung unter 1,8V gefallen ist
  (bei 0,1 ... 1uA Schlafstrom sollte das gemäß du = 1/C ** I ** dt)
  schon mit 10 ... 100uF ein Weilchen gut gehen.)
- Nach dem Aufwachen sofort das Pumpen starten
- Daten senden
- Schlafen legen
- u.s.w.

Viele Grüße

Igel1

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> - Aufwachen BEVOR die Spannung unter 1,8V gefallen ist

und wie,
selber aufwachen ADC? unötige stromverbrauchende Steps
mit Komperator der immer an der Zelle lutscht? den gibt es auch nicht 
umsonst

also wenn du einen schlafenden und dabei in die Zukunft schauenden µC 
findest sag Bescheid.

von Andreas S. (igel1)


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Joachim B. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> - Aufwachen BEVOR die Spannung unter 1,8V gefallen ist

>
> also wenn du einen schlafenden und dabei in die Zukunft schauenden µC
> findest sag Bescheid.

Bescheid.

Also: Spendieren wir dem Kondensator 47uF und lassen wir 
Kondensator-Leckströme und Sleep-Strom vom ATtiny in Summe <1 uA sein, 
so fallen
wir in 1 Minuten um:  dU = 1/0,000047F * 0,000001A * 60s = 1,3V.

Außerdem braucht's natürlich auch noch ein paar ms (?), bevor der
Prozessor wieder wach ist und das erste Mal pumpen kann - das sehe
ich dann eher als den kritischen Moment bzw. den kritischen Faktor an.

Gehe ich hier z.B. von 1mA bei 1MHz aus, so braucht's bei
10ms Startzeit nochmals:  dU = 1/0,000047F * 0,001A * 0,01s = 0,2V

Insgesamt scheint mir die Sache also nicht gänzlich unmöglich.
(jetzt, da ich es erstmals durchgerechnet habe, sogar sehr gut möglich!)

Was den Komparator angeht, so hast Du natürlich recht - auch wenn
das eine elegante Lösung wäre, so benötigt der Komparator doch alleine
bereits 40uA Strom (lt. Datenblatt ATtiny25/45/85), was bei dem oben
angenommenen 47uF Kondensator schon nach 1s ca. 1V Spannungsabfall
ausmachenn würde. Damit geht's also nicht.

Aber mit der obigen Simpel-Einfach-Methode könnte es klappen.

Viele Grüße

Igel1

von Martin S. (led_martin)


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Joachim B. schrieb:
> und wie,
> selber aufwachen ADC? unötige stromverbrauchende Steps
> mit Komperator der immer an der Zelle lutscht?

Das lässt sich bequem, und stromsparend, über den internen Timer lösen, 
die Ladung verflüchtigt sich ja nicht ganz spontan und unberechenbar ins 
Nichts. Die Kapazität ist bekannt, Stromaufnahme im Sleep, und 
Selbstentladung des Kondensators sind angegeben, oder durch Versuch zu 
ermitteln, und dann setzt man die Zeit bis zum Aufwachen halt auf 1/3 
der getesteten Maximal-Zeit. Meist läuft ja, bei solchen Anwendungen, eh 
schon ein Timer mit Uhrenquarz. Vorteil ist, daß der Step-Up, beim 
kurzen Nachladen, recht effektiv arbeitet, viel besser, als wenn er, im 
Dauerbetrieb, die paar uA im Sleep-Modus liefern müsste. Einen 
Schaltregler zu bauen, der bei 0,001% seiner Nennleistung noch effektiv 
ist, ist halt so gut wie unmöglich.

Offtopic:
Das von mir erwähnte Solar-Nachtlicht ist inzwischen in Bau.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> Aber mit der obigen Simpel-Einfach-Methode könnte es klappen.

Martin Schlüter schrieb:
> und dann setzt man die Zeit bis zum Aufwachen halt auf 1/3
> der getesteten Maximal-Zeit.

OK ich warte bis es läuft, hört sich machbar an, ich zweifel doch noch 
weiter, aber überzeugt mich :-)

von Andreas S. (igel1)


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Gerade gefunden - schöner Vergleich von Funkmodulen:
http://www.mikrocontroller.net/articles/%C3%9Cbersicht_Funkmodule

von Andreas S. (igel1)


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Joachim B. schrieb:

> OK ich warte bis es läuft, hört sich machbar an, ich zweifel doch noch
> weiter, aber überzeugt mich :-)

Genau das ist aktuell mein Problem: die Zeit, um alles zusammenzukloppen 
und den Code dafür zu schreiben. Trotzdem: ich werde es in den nächsten 
Wochen irgendwann ausprobieren - kann aber dauern.

Grüzi

Andreas

von Andreas S. (igel1)


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Hamma: die Funkmodule "433Mhz WL RF Transmitter + Receiver Module Link 
Kit for Arduino/ARM/MCU Wireless" (jeweils 1 Sender und 1 Empfänger) aus 
meiner Bestellung vom 23.02 sind heute angekommen.

Die Kontinentaldrift scheint China irgendwie näher an Deutschland 
herangeschoben zu haben, so daß die Schiffe schneller ankommen ...

3,38 EUR für 3 Stück inklusive Lieferung aus China sind schon echt 
unanständig (niedrig) als Preis. Keine Ahnung, wie die das machen.

Anyway - jetzt fehlt nur noch die  Zeit zum Ausprobieren.
Kann man die auch billig in China bestellen? Schön wär's ...

Viele Grüße

Igel1

von Martin S. (led_martin)


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Ja, mit der Zeit ist das so 'ne Sache, bin arbeitslos, und habe trotzdem 
zu wenig Zeit für meine vielen Bastel-Projekte.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

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