Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 3D-Druck Formen und Fertigungstechniken


von chris_ (Gast)


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Im Moment bin ich noch relativ neu auf dem Gebiet des 3D-Drucks.
Da das Drucken relativ lange braucht, gleich mal eine Frage: Was tut 
Ihr, um Material zu sparen und schneller zu drucken?

Man könnte ja theoretisch Ideen aus der Bionik nehmen und z.B. 
Verstrebungen geschickt einzusetzen um Material zu sparen und eine hohe 
Festigkeit zu erreichen.

Gibt es irgendwo Beispieldrucke für so was?

von chris_ (Gast)


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Eine praktische Anwendung für den eigenen 3D-Drucker ist, Gehäuse zu 
machen.

Hier gibt es eine Box, die Material durch Hexagonale Löcher spart:

http://www.thingiverse.com/thing:21593/#files

von WW-Tech (Gast)


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Das macht der "Slicer" schon automatisch.

Wenn du weniger als 100% Füllung für ein Objekt nimmst (meistens reichen 
schon 10% aus) dann wird nur die Wandsolide gebaut während das innere 
mit einem luftigem Muster gefüllt wird.

Bei Gelegeneheit mache ich mal ein Schnittbild von so einem Teil.

von neuerDrucker (Gast)


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Hier gibt es zum sparsamen Drucken ein wenig Lesestoff 4 free.

http://sdu.ictp.it/3D/book.html

von chris_ (Gast)


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>http://sdu.ictp.it/3D/book.html

Ich habe mal im Buch gelesen. Ein sehr gute Einführung. Danke.

von chris_ (Gast)


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Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Ninja-Flex:

http://www.kisslicertalk.com/viewtopic.php?f=15&t=47

Es ist wohl etwas teurer. Das Kilo kann man für 50€ finden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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chris_ schrieb:
> Eine praktische Anwendung für den eigenen 3D-Drucker ist, Gehäuse zu
> machen.
>
> Hier gibt es eine Box, die Material durch Hexagonale Löcher spart:
>
> http://www.thingiverse.com/thing:21593/#files

Bei der Einsparung bin ich mir nicht sicher.

Außenwände werden üblicherweise deutlich dicker (= mehr Material) 
gedruckt als der Innenbereich. Durch die vielen Waben wird man da also 
eher nicht einsparen, außerdem dürfte der Druck deutlich länger dauern 
als wenn man einfache solide Wände verwendet hätte. Es sieht so eben 
einfach gut aus :-)

Wie WW-Tech schon schrieb, ist ein Füllgrad von 10% meist mehr als 
ausreichend, selbst bei einfacher diagonaler Struktur. Es ist wirklich 
erstaunlich, wie stabil die Dinge trotzdem werden :-)

Das Ninjaflex haben wir hier auf jeden Fall auf dem Schirm - das 
eröffnet interessante neue Anwendungen. Zumindest die Videos auf YT sind 
vielversprechend.

Hier hat auch jemand getestet: 
Beitrag "Vellemann K8200 und Ninja-flex"

Weitere Einschätzungen und Tipps für Modifikationen des Druckers:

Beitrag "Re: 3D-Drucker für 160,- kann der was taugen?"
http://www.thingiverse.com/thing:391803

von chris_ (Gast)


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Danke für die Links

Beim Ninja Flex Druck von hier
>http://www.kisslicertalk.com/viewtopic.php?f=15&t=47

frage ich mich, wie die Kette gedruckt wurde. Wenn man sie flach druckt, 
muss man sie zusammenkleben.
Man könnte sie in einem Stück drucken, aber nur hochkannt. Da es sich 
aber um flexibles Material handelt, könnte das ganze so "wabbeln" dass 
der Druck nicht sehr genau wird.

von Timmo H. (masterfx)


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chris_ schrieb:
> frage ich mich, wie die Kette gedruckt wurde. Wenn man sie flach druckt,
> muss man sie zusammenkleben. Man könnte sie in einem Stück drucken, aber
> nur hochkannt. Da es sich aber um flexibles Material handelt, könnte das
> ganze so "wabbeln" dass der Druck nicht sehr genau wird.
Doch die ist hochkant gedruckt. Das Material ist zwar flexibel aber fest 
genug dass die nächste Schicht richtig aufgetragen wird. Günstiger als 
ninjaflex ist übrigens TPU, ca 30€/kg bei ebay. Ist flexibel und sehr 
strapazierfähig. (quasi ninja semiflex)

von chris_ (Gast)


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> TPU, ca 30€/kg bei ebay.
Danke für den Tipp. Ich habe einen 1.75mm Filament / 0.1mm Düse Drucker.
Kann man das Filament einfach verwenden, ober muss irgend was am 
Druckkopf verändert werden?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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chris_ schrieb:
> Kann man das Filament einfach verwenden

Das kommt u.a. auf den Vortrieb an. Da das Filament recht weich ist, 
muss sichergestellt sein, daß der Vortrieb es vernünftig transportieren 
kann. Bei direktangetriebenen Extrudern ist das einfacher als bei 
"Bowden"-Extrudern (wo der antreibende Schrittmotor vom Extruder 
abgesetzt ist).

die Riefen/Zähne in der Antriebswelle müssen das weichere 
Filamentmaterial ausreichend gut transportieren können, und der Extruder 
muss so konstruiert sein, daß das Filament nicht seitlich ausweichen 
kann.

Der K8200 (um jetzt mal ein Beispiel für einen Drucker zu nennen) 
verwendet einen direkt angetriebenen Extruder, und hier sind trotzdem 
Anpassungen erforderlich, da zwischen Hotend und Vortriebswelle etwas 
Platz ist.
http://www.thingiverse.com/thing:391803

Dabei ist das beim K8200 noch relativ unkritisch, da der mit 
3mm-Filament arbeitet, das naturgemäß deutlich steifer ist als 
1.75mm-Filament.

: Bearbeitet durch User
von Timmo H. (masterfx)


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chris_ schrieb:
> Danke für den Tipp. Ich habe einen 1.75mm Filament / 0.1mm Düse Drucker.
> Kann man das Filament einfach verwenden, ober muss irgend was am
> Druckkopf verändert werden?
Also ich drucke TPU praktisch genauso wie PLA. Glasplatte mit ABS-Saft 
und ca. 70°C Druckbetttemperatur/230° Extruder. Geschwindigkeit ca. 
50mm/s. Wenn man zu langsam und/oder zu heiss druckt fängt das Filament 
an zu "verbrennen" und hat eine schlechte Layer-Haftung und druckt 
unsauber. Ansonsten ist das Zeug echt genial. Selbst zwei Shells (0.8mm) 
als Ring gedruckt ist verdammt strapazierfähig und kaum zu zerreißen. An 
einen Ring aus 8 Shells zu je 0.4mm Lagen kann man mindestens 200kg 
hängen ohne dass er zerreißt.
Bei 0.1mm Düse weiß ich leider nicht wie sich das verhält. Mit Bowden 
Antrieb ist flexibles Filament wie bereits gesagt problematisch.

TPU hat übrigens nicht so eine hohe Haftreibung wie z.B. Gummi. TPU ist 
relativ "glatt" und lässt sich relativ leicht über eine Glatte 
Oberfläche schieben. Das klassische NinjaFlex "backt" etwas besser, ist 
aber relativ schnell überdehnt und lässt sich auch mit Direktantrieb am 
Extruder nur sehr schwer drucken.

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (r71)


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@WW Ich denke der TO hat eher etwas in der Richtung gemeint ->
http://www.thingiverse.com/thing:21593/#files

Was du meinst, lässt sich nicht immer anwenden.

von Timmo H. (masterfx)


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chris_ schrieb:
> um Material zu sparen und schneller zu drucken?
Ich überlasse den meisten Kram dem Slicer. Sprich Infill entsprechend 
der benötigten Stabilität.
Solche Löchrigen Modelle wie Richard sie zeigt, sparen zwar Material, 
sind in der Regel aber nicht unbedingt schneller gedruckt, da der 
Drucker viel öfter absetzen muss und mehr Outlines (shells), welche 
meist mit Underspeed gedruckt werden, drucken muss.
Am Beispiel des "lid_with_holes.stl" druckt der Drucker mit gleichen 
Parametern am lid_with_holes.stl 20 Minuten, und wenn ich das Modell 
"massiv" Designe und dann mit 20% Infill drucke braucht es auch nur 2 
Minuten länger, braucht dafür jedoch ca. 1,4g mehr Material (3.67g vs 
5g). Ob das bei den Filamentpreisen (~20€/kg) jetzt so eine Einsparung 
ist....

Wenn ich druckzeit sparen will, versuche ich zumindest feine Strukturen 
(z.B. Gehäuseaußenwände) immer ganzzahlig teilbar durch den 
Nozzle-Diameter zu machen. Also dünne Strukturen lieber 0.8mm, 1.2mm 
oder 1.6mm anstatt 0.9mm, 1.0mm oder 1.4mm. Damit kann man unter anderem 
auch die Stabilität und Flexibilität beeinflussen.

: Bearbeitet durch User
von chris_ (Gast)


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>@WW Ich denke der TO hat eher etwas in der Richtung gemeint ->

Ja, ich meine die Optimierung der geometrischen Form. Im Anhang habe ich 
ein einfaches Rad für einen Roboter gedruckt. Optimierungskriterien sind 
Druckgeschwindigkeit sowie Materialeinsatz, d.h. die Felge wird so dünn 
wie möglich gedruckt, so dass die Stabilität gerade noch ausreicht.

von Michael B. (laberkopp)


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In der Zeit, in der dein 3d-Drucker das druckt, hat aber eine Drehbank 
schon 10 (manuell) oder 100 (CNC) davon rausgeworfen, und billiger und 
haltbarer auch noch, wahlweise auch aus Aluminium.

von Christian B. (luckyfu)


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Haltbarer Sicherlich, aber billiger? Eher nicht. Bei Drehteilen muss ich 
immer Vollmaterial nutzen welches ich dann Spanabhebend reduziere (Um 
bei dem Beispiel des Rades zu bleiben). Beim 3D Drucker entsteht 
praktisch kein Abfall, da (fast) nur gedruckt wird, was auch ans Modell 
gehört. Dazu kommt, daß bei weitem nicht alle Hobbybastler eine Drehbank 
haben und vermutlich kaum welche eine mit CNC und automatischer 
Materialzuführung besitzen. Wenn ich mir eine neue Maschine anschaffen 
würde und die Wahl zwischen Drehbank und 3D Drucker hätte, würde ich 
erst den Drucker kaufen, da er vielseitiger ist. Die Drehbank ist zwar 
die universellste Werkzeugmaschine, aber mit einem 3D Drucker kann ich 
Dinge herstellen, die ich teilweise gar nicht spanabhebend fertigen 
könnte (Ich hab mal ein Turbinenrad gedruckt, 70mm Außendurchmesser mit 
sehr dünnen Schaufeln, die sich zunehmend überlappten, sowas ist nur mit 
höchstem Aufwand mechanisch herstellbar. Im 3D Drucker hats 2h gedauert 
und es hällt die geforderten 9k U/min locker aus.

Ein weiterer Vorteil ist, wenn man das Gesamtmodell im CAD konstruiert, 
brauch ich das Einzelteil nur als Stereolithographieteil auszugeben und 
kann es direkt drucken, ohne erst eine Maßzeichnung machen zu müssen. 
Das ist also vom Arbeitsablauf der gleiche wie bei der CNC Maschine (CAM 
brauch ich in beiden Verfahren)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> In der Zeit, in der dein 3d-Drucker das druckt

Sicher. Aber eine Drehbank hat man nicht mal eben im Arbeitszimmer 
stehen, und eine Drehbank ist auch doch ein bisschen teurer als ein 
3d-Drucker, insbesondere, wenn sie CNC-gesteuert ist.

Mein 3D-Drucker kann Objekte drucken, die in einen Würfel mit 20 cm 
Seitenlänge passen. Also auch Räder mit knapp 20cm Durchmesser.
Kann man mit 'ner Drehbank auch machen, keine Frage, aber die kann man 
dann erst recht nicht mehr in einer Wohnung aufstellen (die Statik, ach, 
die Statik), und die kostet dann auch noch etwas mehr.

Mein 3D-Drucker kann aber auch Objekte drucken, die mit einer Drehbank 
nicht angefertigt werden können - Zahnräder, Speichenräder ... und 
diverse nicht runde Gegenstände.

Man müsste also die Drehbank mindestens mit einer CNC-Fräse kombinieren.

Kann man alles machen, wenn man viel Geld hat, und wenn man viel Zeit 
hat, den ganzen Kram bedienen zu lernen. Feinmechanik & Co. sind nicht 
ohne Grund Lehrberufe, und Werkzeugmaschinen nicht ganz ungefährlich.

Jeder, der schon mal mit 'ner Drehmaschine in Ausbildung oder Praktikum 
zu tun hatte, kennt die Geschichten vom steckengelassenen 
Futterschlüssel ...

Der 3D-Drucker hat hier den Vorteil, daß er auch ohne Berufausbildung 
bedienbar ist und daß das Unfallrisiko um etliche Größenordnungen 
geringer ist - und auch der anrichtbare Schaden. Fährt man mit einem 
Fräser ins Maschinenbett, ist mehr Geld hops als ein neuer 3D-Drucker 
kostet.


Natürlich: Wenn es wirklich stabil werden soll, dann nimmt man richtige 
Werkzeugmaschinen bzw. lässt welche von jemandem verwenden, der sich 
damit auskennt. Für viele Basteleien aber genügt die Stabilität üblicher 
3D-Drucke völlig.

Ich hab' kürzlich Lampenschirme gedruckt. Aus weißem, leicht 
transluzentem PLA-Filament. Funktioniert wunderbar (allerdings nicht mit 
Glühlampen als Lichtquelle, die werden zu heiß).

Die Aktion hat um die vier Stunden pro Lampenschirm gedauert. Ich hätte 
mit 'ner Drehmaschine vermutlich kaum weniger lang gebraucht, weil es 
über 25 Jahre her ist, daß ich das letzte mal eine bedienen durfte, und 
obendrein ich erst mal passendes Halbzeug hätte organisieren müssen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Da stimme ich Rufus und Christian zu - und ich habe hier eine recht gut 
eingerichtete feinmechnische Werkstatt mit vernünftiger Drehbank und 
Fräse.

Trotzdem habe ich mich für den Bau eines 3D-Druckers entschieden.

Es entstehen einfach völlig neue Fertigungsmöglichkeiten: sei es die 
angesprochene Konstruktion von Teilen, die spanend überhaupt nicht 
gefertigt werden können oder auch die Möglichkeit, flexible Teile zu 
drucken (Stichwort Ninjaflex).

Rufus' Argument, dass auch absolute Laien die Drucker bedienen könne, 
hatte ich noch nicht auf dem Schirm, aber das ist natürlich ein starkes. 
Ein Designer muss nicht mehr wissen, ob das Teil so überhaupt spanend 
gefertigt werden kann und ebenso muss er keine Maschinen bedienen 
können.

Darüberhinaus fällt keine Arbeitszeit für die Einrichtung der Werkstücke 
an, ebenso sind die Werkzeugkosten quasi null.

Hier wird der Drucker einen großen Teil seines Arbeitslebens damit 
verbringen, Gehäuse für Prototypen zu drucken. Solche Dinge mit 
vielleicht 1mm Wandstärke sind spanend nur äußerst mühsam zu fertigen 
und 95% des eingesetzten (teuren) Materials sind nachher Späne. Beim 
3D-Drucker habe ich praktisch keinen Abfall, ja muss noch nicht einmal 
das Büro verlassen.

Ich habe letzte Woche eine Testdose mit 0,5mm Wandstärke gedruckt. So 
etwas möchte man nicht fräsen. Schon das Aufspannen wäre fast unmöglich.

Darüberhinaus sind PLA-Teile erstaunlich stabil. Ich (80kg) hab mich 
testweise auf einen Spielwürfel von 40mm Kantenlänge mit 10% Infill 
gestellt, der gerade mal 7g wiegt. Das war kein Problem.

Also: beides hat natürlich seine Berechtigung. Ein Druckgefäß werde ich 
sicher nicht drucken ;-)

Ein 3D-Drucker ist eine sehr gute Ergänzung - auch wenn man 
Werkzeugmaschinen zur Verfügung hat.

von chris_ (Gast)


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>Rufus' Argument, dass auch absolute Laien die Drucker bedienen könne,

Ich finde auch, dass es an einem 3D-Drucker viel einfacher ist. Man muss 
ihn ja eigentlich nur kalibrieren und dann los drucken.
Oben ist ein Bild einer Motorhalterung, welches ich gedruckt habe. Das 
stellt sich die Frage, wie lange mit einer CNC-Maschine bräuchte.

Da der Threat hier um Fertigungstechnik geht: Wie kann man die PLA-Teile 
verbinden?
Ich habe hier mal UHU-Allplast verwendet, um die Halterung auf die 
Grundplatte zu kleben.

Beitrag "Re: freiBot: Roboter mit Arduino Nano"

Es scheint sehr gut zu halten.

von MaWin (Gast)


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Hmm, 3d Druck als billiger zu bezeichnen und Stereolithographie zu sagen 
passt nicht zusammen. Meine Drehbank hat 600 EUR gekostet, mit Zubehör 
1000, und kann 210mm Durchmesser bearbeiten, manuell.

Ich kenne keine so billige Stereolitho, eher 3000. Alleine der 
Literpreis bei Stereolithographie ist hoch und das Zeug muss verbraucht 
werden sonst wird es schlecht. Wenn eine Drehbank 1 Jahr rumsteht wird 
da nichts schlecht.

Und während bei der Motorhalterung bedacht werden muss, dass sie im 3d 
Druck entstehen kann, müsste man beim Fräsen auch an die 
Fertigungsmöglichkeit denken (hier: Innenradius).

Ich hätte nichts gegen Stereolith, die Qualität ist ok, wan man von den 
PLA Wurstausdrückern nicht sagen kann, wenn sie 48cm Breite verarbeiten 
kann ist das aber nicht erschwinglich (so 10k).

von MaWin (Gast)


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chris_ schrieb:
> wie lange mit einer CNC-Maschine bräuchte.

Angenommen 6 x 4 x 3 cm: Mit 10mm Fräser aus Alu oder POM aussen genau, 
innen grob ausfräsen 2 min, dann senkrecht umspannen, ein ~12mm 
Halb-Loch bohren und mit Schlagzahn seitlich ausrunden nochmal 4 min. 
Leider habe ich keinen Schlagzahn an 10mm Achse, müsste man also erst 
anfertigen.

von Christian B. (luckyfu)


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MaWin schrieb:
> Ich kenne keine so billige Stereolitho, eher 3000. Alleine der
> Literpreis bei Stereolithographie ist hoch und das Zeug muss verbraucht
> werden sonst wird es schlecht. Wenn eine Drehbank 1 Jahr rumsteht wird
> da nichts schlecht.

Du hast das falsch verstanden oder nicht richtig gelesen. Ich habe die 
Stereolithographie erwähnt, aber nur, weil es zufälligerweise das 
Eingangsformat der meissten 3D Drucker ist (jedenfalls derer, die ich 
kenne).
Es ist somit nur das Dateiformat, nicht das Verfahren an sich, zu 
verwenden.

von Georg W. (gaestle)


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Michael B. schrieb:
> In der Zeit, in der dein 3d-Drucker das druckt, hat aber eine Drehbank
> schon 10 (manuell) oder 100 (CNC) davon rausgeworfen, und billiger und
> haltbarer auch noch, wahlweise auch aus Aluminium.

...unter Vernachlässigung von Einricht- und Rüstzeiten vielleicht. 
Bohren und abstechen ginge schnell, aber die Einstiche sind schwieriger 
herzustellen, besonders der axiale. Einen passenden axialen Stechstahl 
hat kaum jemand griffbereit oder im Magazin. Wir müssten ihn zuerst 
anfertigen lassen, das wird Freitag Mittag schon schwierig. Also 
entweder mit angetriebenem Werkzeug fräsen (man nehme so man hat) oder 
auf die Fräsmaschine umspannen.

von Henning (Gast)


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Georg W. schrieb:
> Bohren und abstechen ginge schnell, aber die Einstiche sind schwieriger
> herzustellen, besonders der axiale.

Naja, würde man das Teil auf der Drehe herstellen, würde man den axialen 
Einstich gar nicht machen, da er funktionell ja nicht Notwendig zu sein 
scheint. Das Teil wurde ja für den 3D-Drucker materialsparend 
konstruiert.

Im Prinzip würde man ne Scheibe mit nem Loch in der Mitte machen

Die Konstruktion von 3D Druck teilen ist quasi genau das Gegenteil zu 
der von Zerspanungsteilen. Hier will man möglichst viel Material stehen 
lassen um Bearbeitungszeit und Werkzeugverschleiß zu sparen


Grüße Henning

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Meine Drehbank hat 600 EUR gekostet, mit Zubehör 1000, und kann 210mm
> Durchmesser bearbeiten, manuell.

Das hier entscheidende Stichwort lautet manuell. Klar, schickes Teil, 
keine Frage, aber was dabei herauskommt, hängt nicht nur von der 
Maschine, sondern auch der Übung und Erfahrung des Bedieners ab. Dir 
traue ich das zu, ich müsste (nach meinen über 25 Jahren Pause) viel 
üben, um mich damit wohl zu fühlen.

Dazu kommt, daß diese Übung und Erfahrung für jedes einzelne 
angefertigte Stück erforderlich sind; das ist schließlich kein 
CNC-Drehautomat.

Was wiegt das gute Stück?

Hinzu kommt, daß eine Drehbank nur etwas bringt, wenn man geeignetes 
Halbzeug hat. Meine Lampenschirme sind zylindrisch, und an den meisten 
Stellen haben sie 2mm Wandstärke, nur nicht an der Stelle, wo sie an der 
Lampe befestigt werden, da haben sie gut 5mm Wandstärke.

Wer aber käme auf die Idee, ein Kunststoffrohr mit 60mm Durchmesser und 
5mm Wandstärke auf 95% der Länge von innen auf 2mm Wandstärke 
auszudrehen?

Nicht daß Du mich missverstehst - eine Drehbank ist ein wundervolles 
Werkzeug, das ich auch gerne hätte, aber der Anwendungsbereich ist recht 
beschränkt. Ein Bajonett, wie es z.B. an Kameras zur Objektivbefestigung 
verwendet wird, dürfte mit einer Drehbank nicht produzierbar sein, dazu 
braucht es dann doch eine Fräse, und entweder einen Teilapparat oder die 
Fräse muss eine CNC-Fräse sein. Und viel, viel Übung und Erfahrung.


Da bin ich für Prototypen, Testaufbauten und Hilfsmittel auch mit dem 
zufrieden, was Du verächtlich "Wurstausdrücker" nennst.

von MaWin (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich habe letzte Woche eine Testdose mit 0,5mm Wandstärke gedruckt. So
> etwas möchte man nicht fräsen. Schon das Aufspannen wäre fast unmöglich.

Es steht ausser Frage, daß es Teile gibt, die besser zu drucken gehen, 
aber ebenso gibt es Vieles, was gar nicht zu drucken ist, schon wegen 
Material und Präzision. Das wird von den 3d-Drucker-Besitzern gerne 
ausgeblendet, die glauben, sie hätten eine eierlegende Wollmilchsau. Wer 
nur einen Hammer hat, für den sieht alles aus wie ein Nagel.

Wie gesagt, nichts gegen ordentlichen 3d Druck, das ist aber Stereolitho 
und nicht PLA, und damit leider noch zu teuer.

von Georg W. (gaestle)


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chris_ schrieb:
> Das
> stellt sich die Frage, wie lange mit einer CNC-Maschine bräuchte.

Unendlich lange, das Teil ist nicht fertigungsgerecht konstruiert. Die 
Innenkontur hat weder Radien (würden auch bei einem Druck der Festigkeit 
zugute kommen), noch einen Auslauf. Eine fünfachs-Maschine könnte die 
Form mit einem kleinen Kugelfräser annähern, es wird aber Stunden 
dauern.

Ohne die Stege an den Enden müsste man nur einen Klotz ausbohren, längs 
teilen, die Flansche fräsen und die 4 Löcher bohren. Ein Einzelstück 
macht dann ein Mechaniker in ein oder zwei Stunden anhand einer 
schnellen Skizze, er braucht kein 3D-Modell. CNC bringt dann nur einen 
Vorteil wenn es um viele gleichartige Teile geht.

von Georg W. (gaestle)


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Henning schrieb:
> Im Prinzip würde man ne Scheibe mit nem Loch in der Mitte machen

Da ist noch ein radialer Einstich scheinbar in der Form einer 
Riemenscheibe.

von Georg W. (gaestle)


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MaWin schrieb:
> Wie gesagt, nichts gegen ordentlichen 3d Druck, das ist aber Stereolitho
> und nicht PLA, und damit leider noch zu teuer.

Wir sind mit unserem Wurstdrucker zufrieden. Für ein schnelles 
schauen-sie-mal-so-wird-es-aussehen braucht es keine perfekte 
Oberfläche. Wir sehen ob alles passt und unser Kunde kann schnell sehen 
ob es bei der Montage Probleme geben könnte.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Georg W. schrieb:
> Ohne die Stege an den Enden müsste man nur einen Klotz ausbohren, längs
> teilen, die Flansche fräsen und die 4 Löcher bohren. Ein Einzelstück
> macht dann ein Mechaniker in ein oder zwei Stunden anhand einer
> schnellen Skizze, er braucht kein 3D-Modell. CNC bringt dann nur einen
> Vorteil wenn es um viele gleichartige Teile geht.

Ein Mechaniker würde ein Alu-L-Profil nehmen, 4 Löcher zur Befestigung 
am Boden und 2 Löcher zur Befestigung des Motorschilds anbringen, ein 
Loch für die Motorachse bohren, und wäre in 2 Minuten fertig.

http://truddel.bplaced.net/motorhalterung.png

von Georg W. (gaestle)


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MaWin schrieb:
> http://truddel.bplaced.net/motorhalterung.png

Wenn der Motor Befestigungsgewinde im Lagerschild hat, aus meiner 
Modellbahnzeit habe ich noch einige ohne liegen, der Hersteller müsste 
Prefo gewesen sein.
Druckbar wäre auch dieses Teil, innen noch ein kleines Dreieck zur 
Versteifung und fertig ist die Laube.

2 Minuten halte ich für sehr sportlich.

von chris_ (Gast)


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Der Motor ist ein einfacher kleiner Elektromotor von Polin.

Hier das OpenScad-Modell des Motors:
https://github.com/ChrisMicro/freiBot/blob/master/openscad/JohnsonNF243G-20242.scad

Man muss ihn eigentlich nicht mal schrauben, die Halterung ist so eng, 
dass er durch das rein drücken schon hält.

Hier das File. Ihr könnt es mit OpenScad drehen und von allen Seiten 
anschauen:
https://github.com/ChrisMicro/freiBot/blob/master/openscad/motorHolder.scad

Ich war allerdings verwundert, dass der Motor so fest in der Halterung 
hält, eigentlich hatte ich noch 1/10mm Luft gegeben. Vielleicht muss ich 
das Motormodell noch etwas vergrößern.

von chris_ (Gast)


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Da ich neu im 3D-Druck bin, habe ich meine ersten Gehversuche mit 
OpenScad gemacht.
Allerdings ist das Design damit etwas langwierig. Welches CAD Programm 
nutzt ihr, um schnell Modelle zu entwerfen?
Mir hat jemand DesignSparc empfohlen. Das kann ich aber nur in der 
VirtualBox laufen lassen.

von Timmo H. (masterfx)


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Designspark mechanical. Komplett kostenlos und insbesondere für Laien 
sehr einfach zu bedienen

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

chris_ schrieb:
> Da ich neu im 3D-Druck bin, habe ich meine ersten Gehversuche mit
> OpenScad gemacht.
> Allerdings ist das Design damit etwas langwierig. Welches CAD Programm
> nutzt ihr, um schnell Modelle zu entwerfen?
> Mir hat jemand DesignSparc empfohlen. Das kann ich aber nur in der
> VirtualBox laufen lassen.

ich benutze ViaCad und bin ausgesprochen angetan.

vlg

 Timm

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich habe letzte Woche eine Testdose mit 0,5mm Wandstärke gedruckt. So
>> etwas möchte man nicht fräsen. Schon das Aufspannen wäre fast unmöglich.
>
> Es steht ausser Frage, daß es Teile gibt, die besser zu drucken gehen,
> aber ebenso gibt es Vieles, was gar nicht zu drucken ist, schon wegen
> Material und Präzision. Das wird von den 3d-Drucker-Besitzern gerne
> ausgeblendet, die glauben, sie hätten eine eierlegende Wollmilchsau.

Ja. Ich meine, dass sich beides gut ergänzt. Man muss aber auch sehen, 
dass mittlerweile vernünftige 3D-FDM-Drucker für unter 500 Euro zu haben 
sind und ich direkt loslegen kann. Für eine vernünftige Drehbank lege 
ich das Doppelte hin und brauche nochmal so viel für gutes Zubehör. Und 
dann habe ich eben nur eine Drehbank.

> Wie gesagt, nichts gegen ordentlichen 3d Druck, das ist aber Stereolitho
> und nicht PLA, und damit leider noch zu teuer.

MaWin schrieb:
> Ich hätte nichts gegen Stereolith, die Qualität ist ok, wan man von den
> PLA Wurstausdrückern nicht sagen kann, wenn sie 48cm Breite verarbeiten
> kann ist das aber nicht erschwinglich (so 10k).

Das stimmt so glücklicherweise nicht mehr. Gute FDM-Modelle liefern 
schon sehr gute Drucke, die im 1/10mm-Bereich maßhaltig sind. Es gibt da 
eine enorme Entwicklung in den letzten Jahren.

Wenn Du 50cm Arbeitsbreite benötigst: Was spricht gegen Selbstbau?
Für unseren 500x500x500mm-Drucker haben wir keine 700 Euro an reinen 
Materialkosten gehabt. Mit Deinem Hintergrund und Deiner Ausstattung 
sollte das kein Problem darstellen.

von MaWin (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wenn Du 50cm Arbeitsbreite benötigst: Was spricht gegen Selbstbau?

Nichts, hab ja schliesslich Fräse und Drehbank, aber billiger als ein
Fertigprodukt wird das wohl auch nicht.

http://www.solidator.com/3D-Printer.html

DLP, starke UV Lichtquelle, da ist die Mechanik zum anheben der
Plattform das einfachste, die UV-stabile Optik wohl das teure.

Leider ver(sch)wendet man zu viel Epoxy: Immer 1 Liter kaufen,
aufmachen, reinschütten und nach dem Projekt steht die Kiste so lange
rum, bis das Resin von alleine aushärtet. Das ist nicht sinnvoll.

Achsoja, sagte ich schon: FDM ist inakzeptabel (die Pixelauflösung vom
Solidator übrigens auch, B9Creator macht 10um x 30um).

von chris_ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Der Vorteil des 3D-Drucker ist vielleicht, dass man Sachen aus einem 
Guss drucken kann, ohne Werkzeuge umspannen zu müssen.

Ich mache das gerade mit der Robotergrundplatte. Die Einzelteile habe 
ich für die Konstruktion erst mal einzeln ausgedruckt um sie 
auszuprobieren. Danach habe ich alle Teile im CAD Programm zu einem Teil 
zusammengefügt und versuche jetzt, alles auf einmal zu drucken.

von chris_ (Gast)


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Hier ist das ausgedruckte Teil:
Beitrag "Re: 3D Drucker Prusa I3"

von chris_ (Gast)


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Gerade eben habe ich versucht, einen Legostein zu drucken:

https://www.thingiverse.com/thing:1095326/#files

Aber es ging schief. Kein Wunder, der Stein steht ja quasi auf seinen 
Noppen und hat waagrechte Überhänge. Wie soll man den so was drucken? 
Gibt es in Slic3r dazu irgend welche Einstellungen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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In der Position halte ich den Druck auch für ungünstig - eben wegen der 
Überhänge.

Ich würde den Stein um 180°C drehen, so dass die Noppen oben sind. 
Brücken sind kein großes Problem, weil man unterstützte Anfangs- und 
Endpunkte hat.

von chris_ (Gast)


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>Ich würde den Stein um 180°C drehen, so dass die Noppen oben sind.

Ja, das habe ich auch schon gedacht. Ich verwende im Moment die 
Programme Openscad und Slic3r. Damit kann man leider kein STL drehen.
Viele verwenden wahrscheinlich Design-Sparc. Das habe ich vor kurzem in 
der virtuellen Windows Maschine installiert ( Ich verwende eigentlich 
nur Linux ) und in der VM läuft Design-Sparc nicht richtig.

von Olaf (Gast)


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> der virtuellen Windows Maschine installiert ( Ich verwende eigentlich
> nur Linux ) und in der VM läuft Design-Sparc nicht richtig.

Vielleicht mal als Tip. Ich verwende Viacad in einer virtuellen Maschine 
unter Linux. Das laeuft auch sehr gut. Natuerlich waere mir ein natives 
Programm lieber, aber was ich bisher fuer Linux gesehen habe war leider 
nix.

Olaf

von Timmo H. (masterfx)


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Wenn es nur ums drehen und kleine Korrekturen geht würde ich einfach 
freecad nehmen. Zum designen finde ich Desigbspark mechanical allerdings 
am besten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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chris_ schrieb:
>>Ich würde den Stein um 180°C drehen, so dass die Noppen oben sind.
>
> Ja, das habe ich auch schon gedacht. Ich verwende im Moment die
> Programme Openscad und Slic3r. Damit kann man leider kein STL drehen.
> Viele verwenden wahrscheinlich Design-Sparc. Das habe ich vor kurzem in
> der virtuellen Windows Maschine installiert ( Ich verwende eigentlich
> nur Linux ) und in der VM läuft Design-Sparc nicht richtig.

Hmm, das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Im Slic3r ist es doch kein 
Problem, die Modelle in jede beliebige Lage zu bringen.

Hab ich gerade nochmal mit dem Legobaustein getestet.

Object -> Rotate -> Around Y axis -> 180

Fertig :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:

> Leider ver(sch)wendet man zu viel Epoxy: Immer 1 Liter kaufen,
> aufmachen, reinschütten und nach dem Projekt steht die Kiste so lange
> rum, bis das Resin von alleine aushärtet. Das ist nicht sinnvoll.

Ja, das ist nicht wirklich komfortabel, falls man nur gelegentlich 
druckt :-/

Dazu kommt, dass man offenbar nur ein Material zum Druck zur Verfügung 
hat.

> Achsoja, sagte ich schon: FDM ist inakzeptabel

Hmm, weshalb?

Natürlich ist das kein Lasersintern und STL ergibt natürlich schönere 
Oberflächen - aber diese Verfahren sind eben auch um ein Vielfaches 
teurer.

Über die Maßhaltigkeit, die Stabilität und (zumindest bei unserem 
Drucker) auch die Oberflächengüte/max. Bauteilgröße kann ich mich nicht 
beschweren.
Ich hatte vor ein paar Jahren, als die ersten, groben Teile mit 
Schmierfäden auf den Messen zu sehen waren, auch gedacht: "Naja, das 
sieht ja ziemlich hingesch.... aus".

Aber die Zeiten haben sich geändert und insbesondere die Slicer sind 
viel besser geworden. Nach ein paar Testdrucken habe ich hier gute 
Einstellungen für unseren Drucker gefunden und die Oberfläche der 
Bauteile ist erstaunlich gut. (Und wenn es dann wirklich absolut glatt 
sein muss, könnte man zur Not immer noch lackieren.)

Auch mein Glaube, dass die Teile leicht splittern oder brechen, hat sich 
als Trugschluss herausgestellt. Selbst die allerersten Teile, die 
unseren Drucker verlassen haben, sind nur mit grober Gewalt (Hammer) 
zerstörbar gewesen und unterscheiden sich von der Belastungsfähigkeit 
erstaunlich wenig von normalen Spritzgussteilen. Und wir drucken im 
Moment nur PLA.

Ich habe neulich Zahnräder aus PLA in der Hand gehabt, die an einem 
3mm-Extruderantrieb (also mit ordentlicher Kraftübertragung) weit über 
2000 Stunden gelaufen waren und da ist praktisch kein Abrieb zu sehen. 
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, was FDM-Teile aushalten.

Dazu kommt, dass das Druckmaterial recht preiswert (hier 800g PLA für 15 
Euro) ist und sich problemlos in vielen Farben über Jahre lagern lässt.
Die Druckkosten sind sehr gering.

Außerdem habe ich die Möglichkeit, PLA, ABS, Nylon usw. und auch 
Polycarbonate zu drucken. Darüberhinaus gibt es silikonartige weiche 
Materialien etc.

Hinzu kommt die Möglichkeit, auswaschbares Stützmaterial zu verwenden 
und so wirklich fast alle möglichen 3D-Modelle drucken zu können.

Und letztendlich: die FDM-Lösung ist sehr preiswert umzusetzen.

Wenn man die Wahl hat, ob man "nur" einen FDM-Drucker oder gar keinen 
3D-Drucker sein Eigen nennt (weil die anderen Lösungen zu teuer sind), 
dann würde ich die erstere wählen ;-)

Give it a try! ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von chris_ (Gast)


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>Hmm, das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Im Slic3r ist es doch kein
>Problem, die Modelle in jede beliebige Lage zu bringen.
>Object -> Rotate -> Around Y axis -> 180

Danke, das geht. Ich hatte versucht, das Objekt durch "darauf klicken" 
zu verdrehen.
Seltsamerweise kann man mit der Maus ein Objekt auf dem Tisch 
verschieben, es rutscht aber danach selbständig auf seine 
Ausgangsposition zurück.

>Ich verwende Viacad in einer virtuellen Maschine unter Linux.
Ich habe mal nach einer Demoversion zum ausprobieren in der VM gesucht, 
aber die haben scheinbar nur die Kaufversion.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

>>Ich verwende Viacad in einer virtuellen Maschine unter Linux.
> Ich habe mal nach einer Demoversion zum ausprobieren in der VM gesucht,
> aber die haben scheinbar nur die Kaufversion.

http://www.punchcad.com/trial.aspx

Oder?

Viele liebe Grüße
Timm

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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chris_ schrieb:
>>Hmm, das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Im Slic3r ist es doch kein
>>Problem, die Modelle in jede beliebige Lage zu bringen.
>>Object -> Rotate -> Around Y axis -> 180
>
> Danke, das geht. Ich hatte versucht, das Objekt durch "darauf klicken"
> zu verdrehen.
> Seltsamerweise kann man mit der Maus ein Objekt auf dem Tisch
> verschieben, es rutscht aber danach selbständig auf seine
> Ausgangsposition zurück.

Jepp, das ist für die meisten Teile ja auch praktisch, weil die genaue 
Position üblicherweise egal ist, aber so sichergestellt ist, dass das 
Teil auf's Bett passt und irgendwelche Offsets in der STL-Datei 
beseitigt werden. Hat man mehrere Teile, so gruppiert Slic3r diese dann 
so um den Mittelpunkt herum, dass die gewählte Fläche minimal ist.

Das Verhalten kannst Du übrigens abstellen, wenn Du den Haken hier 
entfernst: File -> Preferences -> Auto-center parts

von chris_ (Gast)


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Hier werden Drucke mit Scheertechnik gezeigt:

http://hackaday.com/2016/09/14/3d-printed-door-latch-has-one-moving-part-itself/

Sehr beeindruckend. Vielleicht weiß jemand, wo man so ein fertiges 
Beispiel findet, um mal ein Testdruck zu machen.

Sehr beeindruckend. Vielleicht weiß jemand, wo man so ein

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