Wenn ich den DC-Sättigungsstrom einer unbekannten Induktivität bestimmen will, müßte ich doch einen Gleichstrom durchschicken und gleichzeitig die Induktivität messen. Aufgetragen in einem Diagramm sollte das dann ein Abknicken der Kurve bei Sättigung zeigen. Jetzt würde ich zur Messung der Induktivität diese bewährte Schaltung (Beitrag "LC-Messgerät") verwenden. Aber wie speise ich den Strom ein, ohne die Messung zu stören. Einfach eine Konstantstromquelle würde ja die Schwingung abreißen lassen. Müßte ich dazu eine erheblich größere als die zu messende Induktivität in den DC-Zweig einschleifen? Um deren Sättigung zu vermeiden, wäre dazu eine stromkompensierte Drossel sinnvoll? Oder habe ich hier einen Denkfehler?
Timm T. schrieb: > Einfach eine > Konstantstromquelle würde ja die Schwingung abreißen lassen. Obwohl, eine richtige Konstantstromquelle - also kein Labornetzteil mit Ausgangskapazität - hat doch einen hohen Innenwiderstand. Geht das dann ohne Serieninduktivität?
@ Timm Thaler (timm-thaler) >Wenn ich den DC-Sättigungsstrom einer unbekannten Induktivität bestimmen >will, müßte ich doch einen Gleichstrom durchschicken und gleichzeitig >die Induktivität messen. Aufgetragen in einem Diagramm sollte das dann >ein Abknicken der Kurve bei Sättigung zeigen. Das ist ein Möglichkeit. Die andere ist das direkte Messen des steigenden Stroms beim anliegender Spannung. http://www.elm-chan.org/works/lchk/report.html Wieder einmal verneigen wir uns vor dem Meister aus dem fernen Osten! Ich hab die Schaltung in modifizierter Form nachgebaut, 0-100A, funktioniert recht gut. >Müßte ich dazu eine erheblich größere als die zu messende Induktivität >in den DC-Zweig einschleifen? Um deren Sättigung zu vermeiden, wäre dazu >eine stromkompensierte Drossel sinnvoll? Könnte man machen. >Obwohl, eine richtige Konstantstromquelle - also kein Labornetzteil mit >Ausgangskapazität - hat doch einen hohen Innenwiderstand. Geht das dann >ohne Serieninduktivität? Wenn sie ausreichend Bandbreite hat, sollte das gehen.
Wenn man den Sättigungsstrom einer Spule wissen will, reicht es da nicht, einfach den ohmschen Widerstand der Spule zu bestimmen?
>Wenn man den Sättigungsstrom einer Spule wissen will, reicht es da
nicht, einfach den ohmschen Widerstand der Spule zu bestimmen?
Nein, denn die Saettigung betrifft den Kern. Der Kern geht in die
Saettigung. Egal wie dick der Draht ist.
Kern : sieh B-H Kennlinie, die Hysterese Kurve
:
Bearbeitet durch User
http://www.sprut.de/electronic/switch/lc/lc.html da steht auch was dazu ... "Bestimmung der Kernsättigung / Induktivitätsabnahme bei Gleichstrombelastung" Axelr. DG1RTO
Ich Habe bisher immer die Spule über einen Widerstand und einstellbaren Wechselstrom 50Hz gespeist, und dann die Kurvenform der Wechselspannung über der Spule, mit einem Oszillograf angeschaut. Wenn dann Sättigung einsätzt ist die Kurve nicht mehr sinusförmig, sie wird zunehmend spitzer. Aber den Link von Falk Brunner finde ich auch sehr interessant und werde das auch mal nachbauen.
Falk B. schrieb: > Das ist ein Möglichkeit. Die andere ist das direkte Messen des > steigenden Stroms beim anliegender Spannung. > > http://www.elm-chan.org/works/lchk/report.html > > Wieder einmal verneigen wir uns vor dem Meister aus dem fernen Osten! Ich finde das eine ziemlich blöde Methode. Das haben wir hier schon mal diskutiert: Beitrag "Re: L Power-Checker" Dort habe ich eine einfachere Möglichkeit vorgeschlagen, die auch von Jemandem erfolgreich nachgebaut wurde. Und schließlich noch eine weitere möglichkeit, die direkt das gewünschte Ergebnis ohne komplizierte Ablesungen/Umrechnungen liefert.
@ ArnoR (Gast) > http://www.elm-chan.org/works/lchk/report.html >Ich finde das eine ziemlich blöde Methode. Das haben wir hier schon mal >diskutiert: >Beitrag "Re: L Power-Checker" "Viel besser wäre eine Schaltung, die einfach eine bekannte Spannung an die Spule legt und bei einem wählbaren Strom abschaltet. Das hat den Vorteil, dass die Induktivität nicht mehr in die Einstellungen eingeht, aber genauso im Oszillogramm ermittelt werden kann." Stattgegeben! ;-) Deswegen schrub ich ja auch. "Ich hab die Schaltung in modifizierter Form nachgebaut, 0-100A, funktioniert recht gut." Willst die mal sehen? Pssst! Hier! Beim Aufbau muss man schon ein wenig aufpassen, sternförmige Masseführung etc. In der Gatezuleitung ist auch eine kleine Ferritperle, die fehlt im Schaltplan.
ArnoR schrieb: >Ich finde das eine ziemlich blöde Methode. Das haben wir hier schon mal >diskutiert: Ich verstehe nicht was daran blöd sein soll, man kann den Strom direkt auf dem Oszillograf ablesen und sieht auch noch die Form des knicks, und so kompliziert ist die Schaltung nun auch wieder nicht, man kann sie leicht nachbauen.
Günter Lenz schrieb: > Ich verstehe nicht was daran blöd sein soll Dann versuch einfach mal den verlinkten Beitrag zu lesen und zu verstehen, da ist das ganz ausführlich erklärt, und eine bessere Lösung auch gleich noch. Hat sogar Falk Brunner nachgebaut.
Timm T. schrieb: > Müßte ich dazu eine erheblich größere als die zu messende Induktivität > in den DC-Zweig einschleifen? Du brauchst die Induktivität nicht messen. Du kannst den Effekt der Induktivität messen, also die Stromanstiegsgeschwindigkeit. Lege einfach deine Spule an eine Spannungsquelle. Der Strom wird mit dI = U/L steigen. Wird der Strom gross genug damit langsam die Sättigung eintritt, wird L kleiner und da U gleich bleibt dI also der Strom schneller steigen. Das sieht man auf einem Oszilloskop. Die am Anfan lineare Kurve steigt plötzlich schneller an, Hockey-Stick-Kurve. Um Beschädigungen zu vermeiden, sollte die Stromquelle ab einem bestimmtem Strom abgeschaltet werden, dann warten, und nach Abbau des Spulenstroms neu starten damit das Oszilloskop wieder was anzeigen kann.
> Wird der Strom gross genug damit langsam die Sättigung eintritt, wird L > kleiner und da U gleich bleibt dI also der Strom schneller steigen. Das > sieht man auf einem Oszilloskop. Da eine reale Spule auch einen ohmschen Widerstand hat, wird der Strom durch diesen begrenzt, ergo kann er dann auch nicht mehr steigen.
@ Falk Ich lese hier gerade interessiert mit - bin aber nicht recht erfahren mit Induktivitäten. Habe aber aus einem Container zwei Handvoll Ringkerne gekramt und frage mich seitdem, was ich damit anfange. L bestimmen ist ja nicht so schwierig, aber die Sättigung ... Da steht was von 100A und ich halte den Atem an! :-) Magst Du das vielleicht ein wenig erläutern? Da handelt es sich wohl nur um weniger als ein Volt, aber 100A? Hui!
@ Klaus (Gast) >Habe aber aus einem Container zwei Handvoll Ringkerne gekramt und frage >mich seitdem, was ich damit anfange. L bestimmen ist ja nicht so >schwierig, aber die Sättigung ... Die Induktivität kann man messen, draus lässt sich fast alles berechnen. https://www.mikrocontroller.net/articles/Spule#Kerne_recyceln AL, le, ur, Isat Steht alles schon in der Exceltabelle, fehlt nur noch Isat. Das ist eine Aufaaabe föööör den Schöööööler! https://www.mikrocontroller.net/wikifiles/9/9b/Drosseln.xls >Da steht was von 100A und ich halte den Atem an! :-) Alles halb so wild. das geht auch nur mit eher kleinen Spulen mit ein paar Dutzend uH, denn sonst werden die Elkos ordentlich leergesaugt. >Magst Du das vielleicht ein wenig erläutern? Da handelt es sich wohl nur >um weniger als ein Volt, aber 100A? Hui! Die Spulen werden mit 12-15V aufgeladen, den Rest kann man einfach berechnen. dI/dt = U/L
Falk B. schrieb: > @ Klaus (Gast) > >[...] >>[...] Die Mathematik ist recht einfach. Das schaff ich schon. Eher die Schaltung mit den hohen Strömen. >>Da steht was von 100A und ich halte den Atem an! :-) > > Alles halb so wild. das geht auch nur mit eher kleinen Spulen mit ein > paar Dutzend uH, denn sonst werden die Elkos ordentlich leergesaugt. Ah. Deswegen die MILLI-Faräder. >>Magst Du das vielleicht ein wenig erläutern? Da handelt es sich wohl nur >>um weniger als ein Volt, aber 100A? Hui! > > Die Spulen werden mit 12-15V aufgeladen, den Rest kann man einfach > berechnen. Doch soviel. Aha. Dankeschön, Falk.
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