Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungsverstärker für Funktionsgenerator mit LT1210


von Maxer (Gast)


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Moin,

ich habe fuer mein Mechatronikprojekt in der Uni die Aufgabe, einen 
Leistungsverstärker zu bauen, der die Signale eines Funktionsgenerators. 
Verstärkt werden sollen Signale im Bereich von DC bis 20MHz -soweit so 
schlecht.
Weitere Vorgaben sind 8Ohm und eine Ausgangsleistung von bestenfalls 
10Watt.

Nun die einzig gute Nachricht: Das ist nur das oberste Ziel, annehmend, 
dass das wohl nicht erreichbar sein wird. Außerdem muessen erstmal "nur" 
Sinussignale verstärkt werden.
Ich möchte nun also mit OPs und möglichst wenig anderen Bauteilen bzw 
einer möglichst einfachen Schaltung diese verstärkung erreichen. Habe 
mir dazu erstmal Samples vom LT1210 besorgt (Link s.u.), der viel Strom 
und hohe Frequenzen kann.

Durchs Modul Elektrotechnik bin ich mit ach und krach durchgekommen. Wie 
ist mir bis heute ein Rätsel, vmtl. waren es die 8 Seiten 
selbstgeschriebene Formelsammlung, die wir mit in die Klausur nehmen 
durften. Ich bin daher wie gesagt für möglichst einfache Lösungsansätze 
und Hilfe in jeder Art mehr als dankbar.

Beste Grüße

Max


http://www.linear.com/product/LT1210

: Verschoben durch Moderator
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja was ist jetzt deine Frage? Den 1210 benutze ich ständig, Reichelt hat 
ihn auch im Programm. Ein paar Abblockkondensatoren und eine Beschaltung 
wie normale Operationsverstärker, da gibt es nichts besonderes.

von Maxer (Gast)


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Ich bin auf der Suche nahc einer Verstärkerschaltung die diese 
Anforderungen bestmöglich erfüllt, weil ich selber schlichtweg nicht in 
der Lage bin, eine solche zu entwerfen.

von Klaus R. (klara)


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Maxer schrieb:
> Ich bin auf der Suche nahc einer Verstärkerschaltung die diese
> Anforderungen bestmöglich erfüllt, weil ich selber schlichtweg nicht in
> der Lage bin, eine solche zu entwerfen.

LTspice ist Dein Freund.

Sehr gutes Tutorial:
http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html

Der LT1210 ist auch mit in den Modellen dabei. Der OP ist aber nicht 
sehr besonders. Er hat eine Bandbreite von 35 MHz. Für 20 MHz Output 
etwas wenig. Für 20 MHz an 8 Ohm und 10 W brauchst Du jedenfalls neben 
einem OP auch einen "Nachbrenner".

Es ist eigentlich eine interessante Aufgabe.

@MaWin: was sagst Du dazu?
mfg klaus

von Klaus R. (klara)


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hallo,
ein paar magere Links.

Beitrag "Verstärker bis von DC bis 10 Mhz"
Beitrag "Re: Verstärker für 10 MHz"


Stell die Anfrage noch mal mit anderer Überschrift ein. Du wirst da 
vermutlich mehr Unterstützung erhalten.
"Leistungsverstärker für Funktionsgenerator 20 Mhz/8 Ohm/10 W"

OPs mit genügender Bandbreite gibt es. Es hapert an der 
Leistungsendstufe. BD-Typen haben mit die nötige Bandbreite. Bei 
BC-Typen müsste man mehrere parallel schalten.

Am besten gefallen mir noch die klassischen BC140/160 BC141/161 im TO-39 
Gehäuse.

Ic: 1500 mA
Ptot: 3700 mW
fT: 50 MHz

Man sollte da wenigstens drei parallel schalten.
Für diese Typen gibt es auch LTspice Modelle.

mfg klaus

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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von Klaus R. (klara)


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Nicht schlecht. Der 2N3375 wäre wohl der passende Transistor. Bei Mouser 
leider nicht zu kaufen, bei eBay 22€ aus fragwürdiger Quelle. Die 
Schaltung "Application Note 47 AN47-47 Figure 104. Fast, 1A Booster 
Stage" müsste Max jedenfalls weiterhelfen.
An seiner Stelle würde ich aber zuvor simulieren. Dann kommt der 
Hochfrequenz konforme Aufbau. Ob das für einen Neuling nicht zu viel 
ist? Er soll DC bis 20 MHz unterstützen. Wenn die 20 MHz noch halbwegs 
sauber herauskommen sollen, dann braucht er auch eine grössere 
Bandbreite.
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Gegen eine angemessene Gebühr würde ich seine Uniarbeit machen. Das 
schließt dann Entwicklung, Layout, Inbetriebnahme und Inverkehrbringen 
ein. Sagen wir 200 Euro/h, und die Sache ist geritzt.

von Maxer (Gast)


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Hey,
vielen dank erstmal fuer eure Beiträge, die mir tatsächlich schon n 
ganzes Stueck weitergeholfen haben!
Ich hatte zuerst den LM675 als OP herausgesucht der vor allem auch ein 
bisschen Leistung ab kann, allerdings nur eine Frequenz von 5.5Mhz wenn 
ich mich richtig erinnere. Selbst das war fuer meinen Prof noch in 
Ordnung. Deshalb denke ich reicht mir der LT1210, die vollen 20MHz 
müssen nicht erreicht werden, solange die Signale in unteren Frequenzen 
denn noch ausreichend verstärkt werden.
Mit dem LM675 wollte ich auhc mit LT spice arbeiten, da gabs den aber 
nicht weshlab ich das an den Nagel gehängt hatte. Wenn du sagst, dass 
der LT dort vorhanden ist, verscuh ichs nochmal. Super!
Auch die Idee die Überschrift nochmal zu ändern ist sicher hilfreich 
hehe;)

Die AN47 hatte ich mir tatsächlich sogar auch schon angesehen, muss aber 
sagen, dass die Datenblätter und ANs noch ganz schoen hart für mich 
sind...

Mein plan war eigentlich die "nachbrenner" Lösung wobei ich dann ja 
sowohl die Impedanz niedrig halten kann als auch die Ausgangsleistung 
erhöhe. Habe 6x den LT1210 und 6x den LM675 also koennte ich die 
zumindest irgendwie kominieren -so zumindest meine Theorie..

von Jens W. (jensw)


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Hallo,

die betreffende Schaltung aus der AN-47 habe ich gestern simuliert.
Allerdings für eine andere Anwendung (also eine rein zufällige 
Überschneidung).

Die funktioniert leicht für die Anwendung. Wenn der Signalgenerator den 
Spannungshub schon bringt und nur der Strom verstärkt werden soll, dann 
liegt die Spannungsverstärkung bei 1. Dann ist der OP nicht mehr nötig.
Das Ausgangssignal des Generators kommt direkt an den 100Ohm Widerstand, 
der auf die Basen der ersten Transistoren geht. Somit braucht man keinen 
Super-Duper-OP.
Simuliert habe ich die Schaltung mit BC546 und BC556 Transistoren.
Da kommt man auf eine Bandbreite von etwa 50MHz mit einem absolut 
geraden Frequenzgang (und das mit absoluten Standard-Bauteilen).
Problematisch ist nur was am Ausgang dran hängt. Belastet man den 
Ausgang mit ein bisschen Kapazität schlägt sich das natürlich direkt auf 
die Bandbreite aus. Bei 10nF waren es dann nur noch etwa 5MHz glaube 
ich.

ABER:
Die Schaltung kostet ja so gut wie nichts. Damit kann man auf jeden Fall 
einen Test starten ob das schon reicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Maxer schrieb:

> Ich hatte zuerst den LM675 als OP herausgesucht der vor allem auch ein
> bisschen Leistung ab kann, allerdings nur eine Frequenz von 5.5Mhz wenn
> ich mich richtig erinnere.

Es macht einen gewissen Sinn, zwei Verstärker zu bauen. Einen NF-
Verstärker, der die 8 Ohm/10W schafft und vielleicht bis ca.100kHz
arbeitet und einen zweiten mit 50 Ohm Ausgang, der dann eine deut-
lich geringere Leistung hat und dafür 10...20MHz "schafft".

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Früher gab es noch den EL2008 und EL2009, das waren Leistungs-Buffer, 
also Verstärkung fest auf eins. 55MHz 1A und 90 MHz 1A
der BUF634 scheint noch zu existieren
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/buf634.pdf
nur 250 mA aber bis zu 180 MHz Bandbreite

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Christoph K. schrieb:

> Früher gab es noch den EL2008 und EL2009, das waren Leistungs-Buffer,

Und? Haben die 6,3V Heizung? :-)

von Klaus R. (klara)


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Maxer schrieb:
> Ich hatte zuerst den LM675 als OP herausgesucht der vor allem auch ein
> bisschen Leistung ab kann, allerdings nur eine Frequenz von 5.5Mhz wenn
> ich mich richtig erinnere.

Die Leistungsbandbreite beträgt 75 kHz.

Jens W. schrieb:
> Simuliert habe ich die Schaltung mit BC546 und BC556 Transistoren.
> Da kommt man auf eine Bandbreite von etwa 50MHz mit einem absolut
> geraden Frequenzgang (und das mit absoluten Standard-Bauteilen).
> Problematisch ist nur was am Ausgang dran hängt. Belastet man den
> Ausgang mit ein bisschen Kapazität schlägt sich das natürlich direkt auf
> die Bandbreite aus. Bei 10nF waren es dann nur noch etwa 5MHz glaube
> ich.

Hört sich gut an. Kannst Du mal die Simu hier einstellen?

Inzwischen habe ich doch noch einen vermutlich besseren Ersatz für den 
BC140/BC160 entdeckt für den ich auch ein Modell habe und der gut 
erhältlich ist, zu dem noch billig ist.

BD135/BD136

fT = 190 MHz
IC (DC) = 1,5 A
P tot = 8 W

Die Transistoren haben ein TO-126 Gehäuse. Das lässt sich gut kühlen. Um 
10 W an 8 Ohm zu bekommen müsste man wohl mehrere parallel schalten. 
Sonst klappt es wohl nicht mit der Bandbreite.
mfg klaus

von Jens W. (jensw)


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Hallo,

hier ist die Simulation die ich gemacht habe. Man kann leicht mit den 
Werten spielen.
Wichtig:
Die Spannungsverstärkung liegt bei 1. Das funktioniert nur, wenn der 
Funktionsgenerator den Spannungshub bringt.

Ich werde den Treiber wohl in der nächsten Zeit mal aufbauen. Mal sehen 
wie es sich dann verhält mit richtigen Bauteilen und wie empfindlich das 
Ganze ist auf parasitäre Effekte.

Grüße, Jens

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
Du hast mit TINA simuliert. Ich habe die Schaltung inzwischen mit 
LTspice mal getestet. In dem Artikel ist ein Fehler in der Schaltung. In 
der Schaltung Figure 104 geht der Kollektor von Q8 direkt auf den 2 pF 
Kondensator. Die negative Strombegrenzung ist dann aber wirkungslos. Der 
Kollektor von Q8 muss mit dem 100 Ohm Widerstand verbunden werden. 
Vergleiche mal den positiven Zweig.
Ich muss jetzt mal die TINA-Simu laufen lassen. Meine Simu stelle ich 
heute auch noch vor. Ich muss noch etwas testen.
mfg Klaus

von Steffen (Gast)


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Könntet ihr auch ein Bild eurer Simulationen einstellen für die Leute 
ohne Tina?

vielen Dank schon mal

von Klaus R. (klara)


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Steffen schrieb:
> Könntet ihr auch ein Bild eurer Simulationen einstellen für die Leute
> ohne Tina?

Anbei die TINA-Simu. Den Fehler habe ich noch nicht beseitigt.
mfg Klaus

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
anbei der LT1210, den Max zur Verfügung hat mit einem Booster. Quelle: 
"Application Note 47 AN47-47 Figure 104. Fast, 1A Booster
Stage"

Der LT1210 hat eine Bandbreite von 35 MHz. Der LT1220 hat eine 
Bandbreite von 45 MHz und ist etwas besser, kostet aber ca. 10€.
Der Booster verwendet für LTspice vorhandene Modelle. Die Typen 
BD135/137/139 sind kompatibel, unterscheiden sich nur in der 
Spannungsfestigkeit. Je nach Datenblatt haben die ein Ft von 170 MHz - 
190 MHz. Die Stromverstärkung geht aber bei knapp unter 1 A in die Knie, 
so dass man den Typ nur bis 300 mA belasten sollte und dann drei oder 
ggf vier parallel schalten sollte, um halbwegs die 10 W an 8 Ohm 
erzielen zu können.
Die Simu hat gezeigt das der LT1210 bei höheren Frequenzen nicht mehr 
voll aussteuern kann. Der LT1220 ist da besser.

Ich habe auch mal den LT1227 mit 145 MHz getestet. Ich habe ihn zusammen 
mit dem Booster nicht zum Laufen gebracht. Er ist einfach zu schnell, 
bzw. der Booster ist für den LT1227 zu langsam.

Der LT1220 und der Booster arbeiten noch am besten zusammen.
OK, besser wäre es etwas schnelleres als die BD135/137/139 einzusetzen.

Das beiliegende Bodediagramm sieht ja eigentlich nicht so schlecht aus. 
Nur, bei den geforderten 20 MHz ist der Sinus selbst ein 1Vss deutlich 
verformt. Ich musste feststellen das zwischen 2-3 MHz der Booster 
zunehmend von Class AB zu Class A übergeht. Der Ruhestrom verschiebt 
sich.

Wie Jens schon sagte, den Booster könnte man auch allein verwenden.
Man sollte sich u.a. auch deshalb zunächst auf den Booster 
konzentrieren.

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Jens (Gast)


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Zur Ausgangsstufe:
Wenn man da 10W an 8Ohm haben will muss man sich nochmal genau Gedanken 
zu den Ausgangstransistoren machen. Die müssen ja auch ein bisschen 
Verlustleistung machen um die Ausgangsleistung zu erzielen. Ich denke es 
ist am Besten wenn man anstatt die BD139 Transistoren im TO220 Gehäuse 
verwendet um die besser kühlen zu können.
Die Bandbreite erreicht man dann nur, wenn die Transistoren eine kleine 
Kapazität haben. Auch sollte man zwischen die Transistoren und den 
Kühlkörper eine keramische Isolierung wählen. Die sind dicker als die 
Glimemrscheiben und so ist die Kapazität zum Kühlkörper kleiner.
Wenn man mehrere Transistoren parallel schaltet denke ich wird die 
Bandbreite durch die Kapazität zu stark in die Knie gehen.

Anbei noch das Schaltbild mit korrigiertem Fehler.

Grüße, Jens

von Klaus R. (klara)


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Jens schrieb:
> Zur Ausgangsstufe:
> Wenn man da 10W an 8Ohm haben will muss man sich nochmal genau Gedanken
> zu den Ausgangstransistoren machen. Die müssen ja auch ein bisschen
> Verlustleistung machen um die Ausgangsleistung zu erzielen.

Ja, die müssten 1,5 A(spitze) liefern können.

> Ich denke es
> ist am Besten wenn man anstatt die BD139 Transistoren im TO220 Gehäuse
> verwendet um die besser kühlen zu können.

Gute Kühlung ist erforderlich.

> Die Bandbreite erreicht man dann nur, wenn die Transistoren eine kleine
> Kapazität haben.

Auch der Aufbau.

> Auch sollte man zwischen die Transistoren und den
> Kühlkörper eine keramische Isolierung wählen. Die sind dicker als die
> Glimemrscheiben und so ist die Kapazität zum Kühlkörper kleiner.

In der Schaltung sind die BD139 quasikomplementär beschaltet. Wenn man 
wieder auf komplementär geht, dann liegen die Kollektoren beide auf der 
Versorgungsspannung. Somit sind sie elektrisch auf Masse und somit 
unabhängig vom Signal. Eine Isolierung erübrigt sich ebenfalls.

Der NPN hat ein Ft = 190 MHz.
Der PNP hat ein Ft = 160 MHz.

Der Unterschied ist somit zu verkraften. Ich vermute zu dem 2N3375 in 
der Originalschaltung gibt es keinen komplementären Typ. Deshalb hat man 
die Stufe quasikomplementär ausgelegt. Der HF-Transistor hat bei 200 mA 
ein B = 10.

> Wenn man mehrere Transistoren parallel schaltet denke ich wird die
> Bandbreite durch die Kapazität zu stark in die Knie gehen.

Wenn die Ansteuerung niederohmiger erfolgt, so wirkt das der höheren 
Kapazität entgegen.

Der BD139 geht in der Gleichstromverstärkung bei 0,3 A von 140 auf 100 
herunter. Danach wird der Verlauf noch wesentlich steiler. Für 10 W an 8 
Ohm braucht man 1,5 A(spitze). Ich würde sagen, man benötigt sogar vier 
Exemplare.

Noch etwas. Mit +/- 15 V kommt man bei ca. 10 Vs schon ans Limit und es 
werden 12,7 Vs benötigt.

Vier BD139/140 können nicht mehr mit einem BC546/556 angesteuert werden. 
Bei 40 mA sackt die Gleichstromverstärkung stärker ab. Ft = 100 MHz, ist 
auch nicht berauschend. Vermutlich sieht es bei 20 MHz gar nicht gut 
aus.

Mein Tipp wäre die Schaltung von "AN47-46, Figure 101. A 200mA Output 
Wideband Booster Stage". Der Booster wird extra versogt. Ich würde den 
Booster erst einmal so wie er ist mit BC546/556 und BD139/140 testen. 
Dann sollten Q2 = BD139 und Q1 = 140 getestet werden. Bevor Q5 und Q6 
vierfach getestet werden, möchte ich Q1 und Q2 durch eine Cascode - 
Stufe ersetzen.

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Hallo,
anbei der Booster mit Q2 = BD135 und Q1 = BD136. Die Spannung habe ich 
auf +/- 20 v erhöht. Die -3dB - Bandbreite beträgt 60 MHz. Die Amplitude 
(OUT) habe ich bei 20 MHz und 16 Ohm Last auf 12 Vs anheben können. Der 
Sinus ist dabei allerdings nicht ganz sauber. Richtig sauber sieht er 
bei 2 MHz aus.

Dies nur zur groben Einschätzung. Für Klirrfaktoren ist es noch zu früh. 
Ausserdem existiert noch keine Gegenkopplung.

Die BD135/136 werden mit 660 mA und 810 mA ausgesteuert, also noch viel 
zu hoch. Es könnte sein das eine einfache Parallelschalung schon genügt.

mfg klaus

von Jens (Gast)


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Hallo,

also dass man sich die Isolierung sparen kann glaube ich nicht. Auch 
wenn du auf komplemetäre Typen am Ausgang gehst. Die Kollektoren liegen 
dann auf der Versorgung. Der eine aber auf +15V und der andere auf -15V. 
Wenn du die beiden auf einen Kühlkörper schraubst sind die kurz 
geschlossen.

Im Kleinsignal Model sind die auf Masse, das ist richtig. Mag auch sein, 
dass dann die Kapazität keine große Rolle mehr spielt. Aber elektrisch 
isolieren muss man!

Ich habe in meinem Model die Transistoren gegen BF-Typen getauscht. Das 
bringt aber auch nicht viel. Das Problem ist, dass mir bei TINA die 
richtigen Modelle für Transistoren ausgehen.
Ich denke das Beste wird es sein diese Schaltung weiter am echten Aufbau 
zu testen.
Eine Kaskoden-Stufe klingt interessant, aber da habe ich noch keine 
richtig hin bekommen. Aber dieses Schaltungskonzept sollte die größte 
Bandbreite liefern.

von Klaus R. (klara)


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Jens schrieb:
> Hallo,
>
> also dass man sich die Isolierung sparen kann glaube ich nicht. Auch
> wenn du auf komplemetäre Typen am Ausgang gehst. Die Kollektoren liegen
> dann auf der Versorgung. Der eine aber auf +15V und der andere auf -15V.
> Wenn du die beiden auf einen Kühlkörper schraubst sind die kurz
> geschlossen.

Ich denke die Schaltung wird in ein Gehäuse untergebracht. Und man 
sollte natürlich zwei Kühlkörper einsetzen. Aber vorerst gibt es noch 
andere Probleme.

>
> Im Kleinsignal Model sind die auf Masse, das ist richtig. Mag auch sein,
> dass dann die Kapazität keine große Rolle mehr spielt. Aber elektrisch
> isolieren muss man!

Denk an Röherenfernseher. Da genügte auch ein Warnhinweis.

>
> Ich habe in meinem Model die Transistoren gegen BF-Typen getauscht. Das
> bringt aber auch nicht viel. Das Problem ist, dass mir bei TINA die
> richtigen Modelle für Transistoren ausgehen.

Das ist bei LTspice leider auch nicht besser. Das Thema ist eben 
exotisch.

> Ich denke das Beste wird es sein diese Schaltung weiter am echten Aufbau
> zu testen.

Ein wenig sollte man noch testen.

> Eine Kaskoden-Stufe klingt interessant, aber da habe ich noch keine
> richtig hin bekommen.

Ich habe mal eine einfache vor einiger Zeit getestet.

> Aber dieses Schaltungskonzept sollte die größte
> Bandbreite liefern.

Ja, das ist u.a. die Stärke der Schaltung.

mfg klaus

von Gerhard (Gast)


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Da Du ja mehrere LT1210 zur Verfügung hast, würde ich es erst mal so 
probieren. Die Designregeln (Abblockkondensatoren und so) beachten!

von Helmut S. (helmuts)


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Da würde ich eher 4 Stück LT1210 über jeweils 2Ohm parallelschalten.
Damit die Spannung auch bei 20MHz an dem 8Ohm Widerstand ankommt, 
benötigt man ein 8Ohm Koaxkabel. Dazu einfach 6Stück 50Ohm Koaxialkabel 
exakt gleicher Länge parallelschalten.
Würde amn nur ein 50Ohm Koaxialkabel mit 1,4m Länge nehmen, dann kommt 
bei 20MHz nur noch 1/4 der Spannung an dem 8Ohm Widerstand an.
1,4m = 0,2m intern im Generator + 1m extern +0,2m im Empfänger

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Gerhard schrieb:
> Da Du ja mehrere LT1210 zur Verfügung hast, würde ich es erst mal so
> probieren.

Ich hatte in der Tat mir noch nicht das Datenblatt des LT1210 
angeschaut. Ich bin davon ausgegangen das der LT1210 wie üblich deutlich 
unter 100 mA bleibt. Die Application Note 47 mit dem LT1220 hatte mich 
daran bestärkt.

Der LT1210 kostet beim C ca. 10€, ist aber ganz sicher das Geld wert.

Helmut S. schrieb:
> Da würde ich eher 4 Stück LT1210 über jeweils 2Ohm parallelschalten.

Ist bestimmt ein guter Rat.

> Damit die Spannung auch bei 20MHz an dem 8Ohm Widerstand ankommt,
> benötigt man ein 8Ohm Koaxkabel. Dazu einfach 6Stück 50Ohm Koaxialkabel
> exakt gleicher Länge parallelschalten.

Verhalten sich Wellenwiderstände wie ohmsche Widerstände?

> Würde amn nur ein 50Ohm Koaxialkabel mit 1,4m Länge nehmen, dann kommt
> bei 20MHz nur noch 1/4 der Spannung an dem 8Ohm Widerstand an.
> 1,4m = 0,2m intern im Generator + 1m extern +0,2m im Empfänger

Lambda   = c / f
         = 200.000 km / 20 MHz
         = 10 m
Lambda/4 = 2,5 m

Oder ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit langsamer?
Mir fehlen da die praktischen Erfahrungen.

mfg klaus

von Helmut S. (helmuts)


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Hallo Klaus,

die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist 0,2m/ns.

Man unterschätzt den Einfluss der Leitung gern. Deshalb schnell mal das 
Schweizer Taschenmesser des Elektronikentwicklers herausgeholt und 
simuliert. Ich rede von LTspice.
Mit einem 50Ohm Kabel und 1,4m Länge kommt bei 20MHz gerade noch 1/4 der 
Spannung an den 8Ohm an. Mit 6 gleich langen Kabeln parallel sieht das 
schon vernünftig aus.

Wenn du genügend Geld hast, dann könntest du dir ja ein Kabel mit 8Ohm 
Wellenwiderstand bauen lassen. :-)  Das war jetzt nur ein Scherz.

Gruß
Helmut

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)



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Hallo,
ich wollte trotzdem noch den verbesserten Booster vorstellen.

Es sind jetzt vier BD135/136 (BD139/140) parallel geschaltet. Die Last 
beträgt 8 Ohm. Die Grenzfrequenz liegt bei 45 MHz. R6 und R9 habe ich 
von 330 Ohm auf 100 Ohm reduziert. Dadurch hatte sich die Bandbreite um 
ca. 4 MHz etwas verbessert. Der ansteuernde BD135/136 zieht jetzt fast 
so viel Strom wie einer der vier Parallelen. Die Kurzschlussschaltung 
müsste noch an den geringeren Strom angepasst werden.

OUTss beträgt jetzt 24,8 V bei 20 MHz. Der Sinus ist optisch in Ordnung. 
Die Verlustleitung je End-Transistor beträgt ca. 1,2 W. Die ansteuernden 
BD135/136 verbraten jeweils ca. 2,5 W.

Die geforderte Leistung wird erbracht. Allerdings wird mit +/- 15 V 
(Spitze-Spitze) angesteuert. Der LT1210 schafft +/- 10 V 
(Spitze-Spitze).

Der Booster braucht für ursprünglichen Anforderungen noch eine 
verstärkende Eingangsstufe. Die jetzige ist ja nur ein Emitterfolger. 
Eine Cascode wäre da wohl die beste Lösung.

Maxer schrieb:
> Weitere Vorgaben sind 8Ohm und eine Ausgangsleistung von bestenfalls
> 10Watt.

Wenn 6,25 W genügen dann ist der LT1210 vorzuziehen.

PS: Ich habe mal die Schaltung in höherer Auflösung eingestellt.
mfg Klaus

von Klaus R. (klara)


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Helmut S. schrieb:
> Würde amn nur ein 50Ohm Koaxialkabel mit 1,4m Länge nehmen, dann kommt
> bei 20MHz nur noch 1/4 der Spannung an dem 8Ohm Widerstand an.
> 1,4m = 0,2m intern im Generator + 1m extern +0,2m im Empfänger

Ok, ich habe es jetzt verstanden. Die 1,4 m haben nichts mit Lambda/4 zu 
tun, sondern entsprechen einem praktischen Versuchsaufbau.

In der Simu hast Du für die Timeline eine Eigenverzögerung von 7 ns 
angebeben.

1,4m /0,2m/ns = 7ns
(oder 1,4m / 200.000 Km/s)

Das LTspice Handbuch geht in diese Materie leider nicht tiefer ein. Erst 
das Tutorial von Gunthard Kraus brachte mir hier Gewissheit.

Vielen Dank!
klaus

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