Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arduino hilfreich bei Bewerbungen?(kein Trollversuch!!)


von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Hi,

ich weiß nicht warum, aber vor kurzem wurde der Thread gelöscht, da 
einige meinten es wäre ein Arduino Bashing. Also ich bin kein Troll und 
suche wirklich als Masterstudent eine Werkstudententätigkeiten im 
Embedded Bereich. Bei meiner Bachelorarbeit musste ich ein Arduino Board 
nehmen, obwohl ich die komplette Elektronik selber entwickeln wollte, um 
den Lerneffekt zu steigern. Leider wollte das der Prof nicht(aus welchen 
Gründen auch immer). Nun zu meiner Frage: Wie sieht es in den 
Bewerbungen aus, wenn ich das Wort Arduino in den Mund nehme? Wird das 
als negativ eingestuft?

Bitte um ehrliche Antworten.

MfG

Mr. Nice Guy

Beitrag #5131785 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Hi,

es ist kein Trollversuch!! Ich brauche wirklich Ratschläge.

LG

von Jens (Gast)


Lesenswert?

Umschreibe das Teil doch irgendwie. Irgendwas in der Art µC-Modul auf 
Basis ATMega328 oder so was in der Art. Den Begriff Arduino würde ich 
soweit es geht vermeiden, aber nicht auf Teufel komm raus. Wenn du beim 
VG gefragt wirst, was für ein Board das genau ist, kannst du ja Farbe 
bekennen mit dem Kommentar, dass der Prof das so wollte.

Die Profs schreiben halt meist die Technik vor wo sie einigermaßen firm 
drin sind.

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Jens schrieb:
> Umschreibe das Teil doch irgendwie. Irgendwas in der Art µC-Modul
> auf
> Basis ATMega328 oder so was in der Art. Den Begriff Arduino würde ich
> soweit es geht vermeiden, aber nicht auf Teufel komm raus. Wenn du beim
> VG gefragt wirst, was für ein Board das genau ist, kannst du ja Farbe
> bekennen mit dem Kommentar, dass der Prof das so wollte.
>
> Die Profs schreiben halt meist die Technik vor wo sie einigermaßen firm
> drin sind.

Hi,

in meinem Fall war es das Arduino Micro mit dem ATmega32u4. Meine 
Situation war mir nach der Bachelorarbeit klar, dass es vielleicht 
irgendwann negativ ankommen würde. Deshalb habe ich danach das Tutorial 
hier über avr-gcc mit einem Breadbard abgearbeitet. Ich möchte ungerne 
das Wort Arduino in den Mund nehmen. Das Problem bei mir ist noch 
folgendes: Das Wort Arduino steckt in dem Titel meiner Bachelorarbeit 
drin. Obwohl ich es nicht wollte, hat der Prof es einfach so 
hingeschrieben.

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Jwtzt hat der Prof also deine BA geschrieben...?

Also bei und gehörte die Titelfindung zur Arbeit des Studenten dazu.

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Jwtzt hat der Prof also deine BA geschrieben...?
>
> Also bei und gehörte die Titelfindung zur Arbeit des Studenten dazu.

Nein natürlich nicht. Das Thema hat er mir gegeben. Am Titel wollte er 
nichts ändern:( Ich weiß auch nicht, warum.

von Lothar (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Bei meiner Bachelorarbeit musste ich ein Arduino Board nehmen,
> obwohl ich die komplette Elektronik selber entwickeln wollte

Also hier werden keine Arduino genutzt und auch keine AVR sondern andere 
uC, dennoch werden als Grundlage für eigene Schaltungen gerne 
Arduino-Shields in Open Hardware genommen und für Software auch Arduino 
Libraries angesehen und teilweise dann entsprechend angepasst.

Oder wenn ein Sensor mal absolut nicht funktioniert, dann wird der auch 
mal mit Arduino direkt getestet, ob es an der Hardware oder der Software 
liegt.

Es spricht doch auch nichts dagegen vom Arduino was zu lernen, selbst 
wenn man dann selber entwickelt.

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Lothar schrieb:
> Es spricht doch auch nichts dagegen vom Arduino was zu lernen, selbst
> wenn man dann selber entwickelt.

Würdet ihr aber auch Leute einstellen, die sich in meiner Situation 
befinden?

LG

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Würdet ihr aber auch Leute einstellen, die sich in meiner Situation
> befinden?
Lies den Beitrag "Arduino als uC für Bachelorarbeit, schädlich für Bewerbung?"
Dort wurde das alles schon bis ins hinterste Eck ausdiskutiert.

Mr. Nice Guy schrieb:
> aber vor kurzem wurde der Thread gelöscht
Der Beitrag "Ist Arduino für Idioten gemacht??" wurde keineswegs 
gelöscht, sondern gesperrt, weil du ihm so einen absurd provokanten 
Titel gegeben hast. Der Unterschied zwischen "Löschen" und "Sperren" 
sollte dir als fast fertigem "Ingenieur" aber schon geläufig sein...

> Bei meiner Bachelorarbeit musste ich ein Arduino Board nehmen, obwohl
> ich die komplette Elektronik selber entwickeln wollte, um den Lerneffekt
> zu steigern.
Welche "Entwicklungstiefe" steckt in der Arduino-Hardware? Eigentlich 
nur der eigenartige "Rasterversatz" der Stiftleisten, der wegen eines 
"Versehens" in die Fertigungsdaten reingerutscht ist und nicht behoben 
wurde. Sonst rein gar nichts nichts. Ergo ist es eigentlich naheliegend, 
die billigen Arduino-Boards als Plattform zu verwenden.
Über die Verwendung der IDE und des Softwareframeworks kann dann noch 
diskutiert werden...

: Bearbeitet durch Moderator
von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Im Grunde genommen ist das ganz einfach!

In der Bewerbung einfach das Wort: Arduino unter den Tisch kehren.

Für einen angehenden Master sollte es doch kein Problem sein, eine 
seitenlange Abhandlung über KFZs zu schreiben, ohne einmal das Wort: 
"Auto" zu verwenden.
Lass Dich darüber aus, was Du selber gemacht hast - ich gehe mal davon 
aus, dass Du nicht die nackte Platine verwendet hast.

Gehen Dir tatsächlich die Worte aus, so sprich von den Komponenten.

Das Wort: "ATMega328" an sich ist ja kein Schimpfwort und die 
Standartfrage: "Warum kein Raspberry Pi" lässt sich mit einem einfachen: 
"Ich brauchte die Leistung nicht" beantworten.

>Leider wollte das der Prof nicht(aus welchen Gründen auch immer).
Ein schlauer Mensch. Der wollte wahrscheinlich, dass Du die Sache, in 
endlicher Zeit, über die Bühne bringst.

von hansi (Gast)


Lesenswert?

bewirb dich doch einfach und probier es aus, es geht nur um eine 
werkstudentenstelle, du hast nichts zu verlieren.
ob die frage nun ernst gemeint war oder nicht ändert nichts an ihrer 
sinnlosigkeit, denn ob der arduino für die bachelorarbeit taugt sieht 
offensichtlich jeder anders.
also musst du hoffen dass der bewerbungsempfänger jemand ist der sich 
nicht daran stört, aber dann kann er sich immer noch an schlechten 
noten, überzogener studienzeit, einem schlechten anschreiben usw stören, 
daher bleibt dir nichts anderes übrig als es auszuprobieren und dich zu 
bewerben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian S. schrieb:
> Standartfrage
Hmmm, was ist das?

von Altenpfleger (Gast)


Lesenswert?

Wenn ein Bauingenieur eine Werkstudentenstelle sucht, meinst du der wird 
ernst genommen wenn er mit einem Bauklotz- oder Legobau im 
Vorstellungsgespräch antanzt?


Neulich schlug hier in der Bude wo ich gerade als Freelancer arbeite so 
ne bunthaarige Mode-Nerd-Trulla auf, sie nannte sich selber "Makerin", 
die präsentierte "ihr" Projekt: da gibts wohl mittlerweile so USB-Sticks 
wo man nur noch ein One-Wire-Device reinsteckt und das dann direkt per 
serieller Schnittstelle abgefragt werden kann, also nochmal ne Nummer 
doofer als das Arduinozeugs. Die war ganz stolz was sie da geleistet 
hatte, also das Ding bestellen, bezahlen und einstecken und den 
Einzeiler eintippen. Also ne CD Brennen oder ein xvid erstellen war vor 
10 Jahren komplexer als den Scheiss den sie mitbrachte.

Was sich heute für Flitzpiepen sich bewerben und sich einbilden was sie 
draufhätten, dann sind sie noch beleidigt wenn man dezent darauf 
hinweist was für einen trivialen Scheiss die machen.

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

hansi schrieb:
> also musst du hoffen dass der bewerbungsempfänger jemand ist der sich
> nicht daran stört, aber dann kann er sich immer noch an schlechten
> noten, überzogener studienzeit, einem schlechten anschreiben usw stören,
> daher bleibt dir nichts anderes übrig als es auszuprobieren und dich zu
> bewerben.

Über schlechte Noten und Regelstudienzeit brauche ich mir keine Gedanken 
machen. Das passt schon alles.

Sebastian S. schrieb:
> Ein schlauer Mensch. Der wollte wahrscheinlich, dass Du die Sache, in
> endlicher Zeit, über die Bühne bringst.

Da wäre ich mir nicht sicher. Der Lerneffekt konvergierte gegen Null.

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Altenpfleger schrieb:

> Neulich schlug hier in der Bude wo ich gerade als Freelancer arbeite so
> ne bunthaarige Mode-Nerd-Trulla auf, sie nannte sich selber "Makerin",
> die präsentierte "ihr" Projekt: da gibts wohl mittlerweile so USB-Sticks
> wo man nur noch ein One-Wire-Device reinsteckt und das dann direkt per
> serieller Schnittstelle abgefragt werden kann, also nochmal ne Nummer
> doofer als das Arduinozeugs. Die war ganz stolz was sie da geleistet
> hatte, also das Ding bestellen, bezahlen und einstecken und den
> Einzeiler eintippen. Also ne CD Brennen oder ein xvid erstellen war vor
> 10 Jahren komplexer als den Scheiss den sie mitbrachte.
>
> Was sich heute für Flitzpiepen sich bewerben und sich einbilden was sie
> draufhätten, dann sind sie noch beleidigt wenn man dezent darauf
> hinweist was für einen trivialen Scheiss die machen.

Genau diese Situation will ich vermeiden. Ich will nicht wie ein Depp 
dastehen oder mich als "Maker" bezeichnen. Ich habe mir auch nach der 
Bachelorarbeit alles von dem Tutorial hier über AVR angeeignet, damit 
ich wichtige Begriffe aus dem Embedded Bereich beherrsche. Ich will halt 
auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet sein.

von Berufsrevolutionär (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:

> Bitte um ehrliche Antworten.

Bitte, meine ehrliche Antwort:
Du bist zu blöd zum googlen, das würde hier schon mehrmals durchgekaut, 
da brauchts keinen neuen thread:
Beitrag "Arduino als uC für Bachelorarbeit, schädlich für Bewerbung?"
Beitrag "Arduino - bringt's das ?"
Beitrag "Einstieg in Elekrotetechnik"

von Altenpfleger (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Genau diese Situation will ich vermeiden. Ich will nicht wie ein Depp
> dastehen oder mich als "Maker" bezeichnen. Ich habe mir auch nach der
> Bachelorarbeit alles von dem Tutorial hier über AVR angeeignet, damit
> ich wichtige Begriffe aus dem Embedded Bereich beherrsche. Ich will halt
> auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet sein.

Wenn man erkennt dass in deinem Projekt ne Eigenleistung steckt und 
nicht nur Standardbeispiele von Sensoren,... gängiger Libs 
zusammenkopiert wurden dann kannst du das ja mitnehmen, vor allem den 
Sourcecode (Auszüge davon). Da sieht man dann schnell ob jemand sich was 
beigebracht hat oder nur ahnungslos was zusammenkopiert.

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Berufsrevolutionär schrieb:
> Mr. Nice Guy schrieb:
>
>> Bitte um ehrliche Antworten.
>
> Bitte, meine ehrliche Antwort:
> Du bist zu blöd zum googlen, das würde hier schon mehrmals durchgekaut,
> da brauchts keinen neuen thread:
> Beitrag "Arduino als uC für Bachelorarbeit, schädlich für Bewerbung?"
> Beitrag "Arduino - bringt's das ?"
> Beitrag "Einstieg in Elekrotetechnik"

Diese Beiträge habe ich gelesen. Es war schwer sich daraus eine Meinung 
zu bilden. Vorallem, wenn der ganze Arduino-Hass beginnt. Soweit ich die 
Beiträge verstanden habe, werde ich wohl bei Bewerbungen eine Portion 
Glück benötigen. Es gibt wohl eine Fraktion, die mich wegen Arduino als 
Amateur abstempeln wird und die anderen, die das ganze etwas nüchtern 
betrachten. Ich werde wohl das Wort Arduino dann mal soweit es geht, in 
den Bewerbungen soweit es geht, nicht in den Mund nehmen.

MfG

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Ich werde wohl das Wort Arduino dann mal soweit es geht, in
> den Bewerbungen soweit es geht, nicht in den Mund nehmen.

Bei den Bewerbungen werde ich wohl das Wort "Arduino" nicht in den Mund 
nehmen. Soweit es geht.

So heißt der Satz richtig :)

von Berufsrevolutionär (Gast)


Lesenswert?

> Es gibt wohl eine Fraktion, die mich wegen Arduino als
> Amateur abstempeln wird und die anderen, die das ganze etwas nüchtern
> betrachten.

Nicht als Amateur sondern als "bequemer Warmduscher". Wer als Student 
zum Arduino greift, verpasst die Chance sich ein paar Grundbegriffe zur 
System-/Hardwareentwicklung beizubringen. Als reine Informatiker ist das 
nicht tragisch, als ET-Ing. schon, weil Du Dich um einige Jobs bringst 
die Hardwareentwicklern/Testingenieuren/FAE offen stehen.

Noch ein archivierte thread:
Beitrag "Ist Arduino verpönt?"
Mr. Nice Guy schrieb:

> Ich habe mir auch nach der
> Bachelorarbeit alles von dem Tutorial hier über AVR angeeignet, damit
> ich wichtige Begriffe aus dem Embedded Bereich beherrsche.

Du hast das AVR Datenblatt gelesen und weisst was er kann (PWM,Fuse 
bits, UART-Parameter, IO-Modi, Unterschiede Timer/Counter, IRQ-handling) 
und wo Du nachlesen musst um die vorhanden Config-bits zu finden? Du 
könntest einen AVR auf einem Steckbrett ans laufen kriegen?! Dann kannst 
du die Grundlagen die man für Embedded brauchst. Wenn Du das trotz 
Arduino-Erfahrung kannst, brauchst Du dir keine grossen Sorgen um Deine 
Bewerbung machen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Es war schwer sich daraus eine Meinung zu bilden.
Deine Meinung interessiert einen Bewerbungsempfänger nur ganz 
peripher. Du könntest höchstens Interesse haben, ein allgemeines 
Meinungsbild abzuleiten.
Und das ist in der Tat durchwachsen...

Mr. Nice Guy schrieb:
> Bei den Bewerbungen werde ich wohl das Wort "Arduino" nicht in den Mund
> nehmen.
Du solltest unterschieden können zwischen Arduino-Hardware (das ist ein 
simpler Mega328 µC) und dem Arduino-Framework, das Anfänger (dank der 
vielen lausigen "Anfängersketche" im Netz) zum wilden Softwarebasteln 
verleitet...

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Berufsrevolutionär schrieb:
> Du hast das AVR Datenblatt gelesen und weisst was er kann (PWM,Fuse
> bits, UART-Parameter, IO-Modi, Unterschiede Timer/Counter, IRQ-handling)
> und wo Du nachlesen musst um die vorhanden Config-bits zu finden? Du
> könntest einen AVR auf einem Steckbrett ans laufen kriegen?! Dann kannst
> du die Grundlagen die man für Embedded brauchst. Wenn Du das trotz
> Arduino-Erfahrung kannst, brauchst Du dir keine grossen Sorgen um Deine
> Bewerbung machen.

Ja das meiste kenne ich jetzt schon. Ich habe mir das Tutorial 
angeschaut und durchgearbeitet. Ich hatte mir auch die dazugehörige 
Hardware gekauft(Steckbrett, ATMega8, ISP-Programmer etc.) und 
zusätzlich noch ein Buch.
Die Grundlagen von C habe ich mir auch angeeignet und die Funktionsweise 
von Bitmanipulationen verstanden, um mithilfe von Register den 
Controller einzustellen. Danke für deine Antwort. Das macht mir etwas 
Hoffnung.

von Dieter F. (Gast)


Lesenswert?

Gute Idee - schlag ein Rad vor dem Personaler und singe dabei 
"Arduinooooo"

von Lothar (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Würdet ihr aber auch Leute einstellen, die sich in meiner Situation
> befinden?

> Ich habe mir auch nach der Bachelorarbeit alles von dem Tutorial
> hier über AVR angeeignet, damit ich wichtige Begriffe aus dem
> Embedded Bereich beherrsche

Mit der Aussage würden wir Dich nicht einstellen ...

von meckerziege (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Nun zu meiner Frage: Wie sieht es in den
> Bewerbungen aus, wenn ich das Wort Arduino in den Mund nehme? Wird das
> als negativ eingestuft?

Wenn du dich bei mir als Studi bewerben würdest um ein Praktikum, 
Abschlussarbeit, etc. dann wäre das erst einmal ein Minuspunkt.
Ich will Leute, die das System vollständig durchdringen wollen. Nicht 
copy&paste Studis, die eine HAL brauchen um einen Pin zu setzen 
(digitalWrite o.Ä.).
Für mich ist das keine Erfahrung mit der Programmierung von 
Mikrocontrollern bzw. ist das explizite Auflisten von Arduino eine 
Anmaßung.

Dennoch wärst du nicht sofort raussen. Du müsstest einfach zeigen, dass 
du mit Mikrocontrollern umgehen kannst ohne Arduino.


Ach ja: Egal ob du "Arduino" explizit reinschreibst oder nicht, ich 
finds schon heraus was du kannst ;-)

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> ich weiß nicht warum, aber vor kurzem wurde der Thread gelöscht, da
> einige meinten es wäre ein Arduino Bashing

Eigentlich eine Frechheit allen gegenüber, die dir bereits sinnvoll 
geantwortet haben. Ich denke, ich sollte mich hier doch etwas mehr 
ausklinken. 99% der Threads gehen ohnehin stark vom Thema weg.

Ja, der Titel was schlecht, aber solange ich den Thread verfolgt habe 
doch recht Trollfrei.

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Also ich habe mir eure Antworten nochmals durchgelesen und werde mir 
einige Ratschläge merken.

Ich werde das Wort Arduino nicht mit in die Bewerbung aufnehmen. Und 
falls es hart auf hart kommt, werde ich im Gespräch einfach die Wahrheit 
sagen, dass der Prof nur Arduino akzeptierte. Ich hoffe man wird es mir 
glauben.

Wenn nicht, bin ich auch auf schwere Fragen vorbereitet. Ich hätte aber 
jetzt nicht gedacht, dass Arduino auch extrem negativ angesehen werden 
kann. Aber diesen schlechten Beigeschmack von Arduino hatte ich leider 
nach der Bachelorarbeit schon gehabt. Deswegen wollte ich persönlich 
nicht mit diesem Blödsinn arbeiten.

Danke nochmals an alle hilfreichen Antworten.

MfG

von Mr. Nice Guy (Gast)


Lesenswert?

Ich werde auch zukünftig bessere Thread-Titel wählen. Mein vorheriges 
war doch ein "wenig" daneben.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Was ich nicht verstehe: Du reitest hier auf dem arduino rum, als hättest 
Du ihn selbst entwickelt.

Du solltest doch Deine Arbeit beschreiben.

Und Dein "Minimi, ich habe nichts gelernt, weil der Professor ..." ist 
doch albern.

Ein Bachelor ist kein Dr. Und statt nachher noch mehr Zeit darauf zu 
verbraten, kannst Du Dir doch gerne was eigenes from Scratch basteln.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Also ich habe mir eure Antworten nochmals durchgelesen und werde mir
> einige Ratschläge merken.
>
> Ich werde das Wort Arduino nicht mit in die Bewerbung aufnehmen. Und
> falls es hart auf hart kommt, werde ich im Gespräch einfach die Wahrheit
> sagen, dass der Prof nur Arduino akzeptierte. Ich hoffe man wird es mir
> glauben.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, wolltest Du keinen Arduino 
benutzen, sondern eine selbst entworfene und gefertigte Hardware 
benutzen -- aber der Prof hat auf dem Arduino bestanden. Tja, so ist das 
im Berufsleben: häufig kann man sich nicht aussuchen, womit man arbeiten 
muß. Wenn die Firma mit $DEVICE arbeitet, wirst Du sehr, sehr gute 
Argumente brauchen, um für das nächste Projekt etwas anderes zu 
benutzen.

In diesem Fall war der Arduino eben einfach Teil der Aufgabenstellung, 
und solange aus Deiner Bewerbung hervorgeht, daß das a) die Aufgabe war 
und Du Dich b) aus Eigeninteresse informiert hast, wie es auch ohne 
gegangen wäre (oder sogar neben der Bachelorarbeit einen Prototypen auf 
eigener Hardware gebaut hast)... Wer sollte Dir daraus einen Strick 
drehen?

> Wenn nicht, bin ich auch auf schwere Fragen vorbereitet. Ich hätte aber
> jetzt nicht gedacht, dass Arduino auch extrem negativ angesehen werden
> kann.

Naja, es gibt solche und solche. Hier im Forum findest Du natürlich eine 
Menge gestandener Elektroniker, die sich das nötige Fachwissen von der 
Pike auf und buchstäblich im Schweiße ihres Angesichts erarbeitet haben. 
Viele dieser Fachleute finden es ärgerlich, daß den Anfängern heute das, 
was sie sich mühsam erarbeiten mußten, quasi geschenkt wird. Außerdem 
sind nicht wenige hier mittlerweile ziemlich genervt von den 
Arduinokiddies und ihren dummen Fragen, ihrem verständnislos 
zusammengeklaubten Copy'n'Paste-Codes, und ihrer manchmal unfaßbaren 
Ignoranz und Penetranz.

Ob es sinnvoll ist, die Nervigkeit der Arduinokiddies gleich auf die 
ganze Plattform zu übertragen, sei einmal dahingestellt. Von einem 
Bachelor der Elektrotechnik sollte man darüber hinaus aber drei Dinge 
erwarten können. Erstens, sowas wie die popelige Arduino-Hardware selbst 
entwerfen, bauen und natürlich auch ohne Arduino-IDE programmieren zu 
können. Zweitens, sich in kurzer Zeit in unbekannte Hard- und Software 
wie die Arduino-Plattform einarbeiten und sie produktiv nutzen zu 
können. Sowie drittens, Aufgaben selbständig anhand gegebener 
Rahmenbedingungen lösen zu können.

Insofern würde ich das Wort "Arduino" vielleicht nicht besonders 
prominent herausstellen, um die gestandenen Elektroniker nicht bereits 
beim ersten Blick abzuschrecken. Trotzdem würde ich erwähnen, daß es die 
Aufgabe war, einen Arduino zu benutzen, ich aber zusätzlich zur 
Erfüllung der Aufgabe einen eigenen Prototypen ohne Arduino erstellt, 
gebaut und getestet habe. Damit verheimlichst Du nichts (was Dir 
angesichts des Titels Deiner Arbeit ohnehin schwerfallen wird), zeigst 
aber eigenes Interesse, Motivation und Engagement. Letzten Endes dürfte 
das bei den meisten Bewerbungsempfängern wesentlich höher gewertet 
werden als die Arduinofrage. Viel Erfolg!

von Robert M. (andro86)


Lesenswert?

Wenn du schon selber Skeptisch dem Arduino gegenüber eingestellt bist, 
wieso startest du dann nicht selber ein paar Projekte mit 
ernstzunehmenden uC? Und damit meine ich keine Online Tutorials. Wenn du 
noch einige Semester vor dir hast, dann solltest du vielleicht dem 
Formular Student Team deiner Hochschule beitreten? Dort hast du die 
Möglichkeit richtige Erfahrungen im Embedded Bereich zu machen und wenn 
das in deinem Lebenslauf drinnen steht wird sich kaum noch Jemand für 
deine BA interessieren. So war es zumindest bei mir.

von Berufsrevolutionär (Gast)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:

> Wenn nicht, bin ich auch auf schwere Fragen vorbereitet.

Hm, da ist auch ein Teil deines Problems - du bist im Schüler-Modus 
solltest aber für die Entwickler-Realität ausgebildet sein.

Ein Schüler an der Schule bereitet sich auf Fragen vor. Ein Entwickler 
dagegen kann dagegen ohne hinführende Fragen überzeugend beschreiben 
wie er in der Lage ist ein System aus jedem "neuen" Prozessor zu 
entwickeln und nur die Unterlagen des Herstellers (Datenblatt) und kein 
deutsches Lehrbuch/Schulung dazu zur Verfügung zu haben.

Ebenso Toolchain, da sollte man wohl den Umgang mit einer IDE kennen, 
persönlich schätze ich auch Erfahrungen mit make & Co.

Wichtig ist das man die Arbeitsschritte nennen kann, ich habe oft in 
Bewerbungsgesprächen beschrieben wie man ein selbstentwickeltes Board in 
betrieb nimmt: Spannung, Stromaufnahme messen, Pegel/Signale an 
ISP/Reset-Pins messen,.. Ein reiner Informatiker dagegen sollte 
beschreiben wie er seinen Code debuggt: Source-coe in Entwicklungsbranch 
einchecken, Debugg-binary erzeugen, draufladen, regression tests laufen 
lassen, breakpoints setzen, logs filtern,..

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Mr. Nice Guy schrieb:
> Das Wort Arduino steckt in dem Titel meiner Bachelorarbeit
> drin. Obwohl ich es nicht wollte, hat der Prof es einfach so
> hingeschrieben.

Das ist aber merkwürdig. Das wäre akzeptabel, würde man sich an der 
Entwicklung von Arduino beteiligen. Also als Entwickler von Arduino 
(hard/soft), aber nicht als Benutzer.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Georg M. schrieb:
> Mr. Nice Guy schrieb:
>> Das Wort Arduino steckt in dem Titel meiner Bachelorarbeit drin.
> Das wäre akzeptabel, würde man sich an der Entwicklung von Arduino
> beteiligen. Also als Entwickler von Arduino, aber nicht als Benutzer.
Wie meinst du das?
Wenn ich einen ATmega328 in einem Design einsetze, dann schreibe ich das 
doch auch hin, obwohl ich den Baustein nicht mitentwickelt habe: 
"Steuerung basierend auf einem ATmega328"...

von Nop (Gast)


Lesenswert?

Ich sehe nicht so, wo da Problem liegt, wenn Du ohnehin nicht als 
Entwickler, sondern als Werkstudent eingestellt werden willst. Welche 
Firma läßt denn Werkstudenten auf ihre eigentlichen embedded-Projekte 
los? Da ist doch schon die Fluktuation viel zu groß, als daß das was 
werden könnte.

Aber das mit OpenGL ist interessant, denn genau so Sachen außerhalb der 
Kernprodukte wie etwa coole Visualisierungstools läßt man von 
Werkstudenten machen. Also jetzt nicht gerade einfache Meßdatenkurven, 
das macht man in Excel, sondern was deutlich darüber hinausgeht. Wenn Du 
da sagen kannst, daß Du Dich schnell in sowas einarbeiten kannst, ist 
das doch gut.

Was mich aber schon interessieren würde: Die HW war ein Arduino-Board. 
Das Tutorial hast Du erst danach gelesen, d.h. zur BA selber nicht. Dem 
entnehme ich, daß Du die BA mit der Arduino-IDE gemacht hast. Worin 
genau bestand die eigentliche Leistung bei der BA?

von Simon (Gast)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
> Insofern würde ich das Wort "Arduino" vielleicht nicht besonders
> prominent herausstellen, um die gestandenen Elektroniker nicht bereits
> beim ersten Blick abzuschrecken. Trotzdem würde ich erwähnen, daß es die
> Aufgabe war, einen Arduino zu benutzen, ich aber zusätzlich zur
> Erfüllung der Aufgabe einen eigenen Prototypen ohne Arduino erstellt,
> gebaut und getestet habe. Damit verheimlichst Du nichts (was Dir
> angesichts des Titels Deiner Arbeit ohnehin schwerfallen wird), zeigst
> aber eigenes Interesse, Motivation und Engagement. Letzten Endes dürfte
> das bei den meisten Bewerbungsempfängern wesentlich höher gewertet
> werden als die Arduinofrage. Viel Erfolg!

Diesen Aussagen stimme ich voll zu.

Ich hatte schon mehrfach Bewerber im Vorstellungsgespräch zu beurteilen. 
Dabei ist es bei der Vielzahl der vorhandenen Boards absolut egal, mit 
welchen konkreten Lösungsansätzen sie sich bisher beschäftigt hatten. 
Wichtig ist, ob sie in der Lage sind, sich in angemessener Zeit in die 
vorhandenen Aufgaben einzuarbeiten und die geforderten Lösungen 
(zeitnah) zu erbringen.

Normalerweise war nach 1 bis 2 Minuten Fachgespräch schon klar, was die 
jeweiligen Bewerber drauf hatten.

Aktuell sollten Dir bei Bewerbungsgesprächen die Begriffe Linux, C, C++, 
WLAN, USB und SOM nicht unbekannt sein.

Ich wünsche Dir ebenfalls viel Erfolg.

von Bitwurschtler (Gast)


Lesenswert?

Simon schrieb:
> Aktuell sollten Dir bei Bewerbungsgesprächen die Begriffe Linux, C, C++,
> WLAN, USB und SOM nicht unbekannt sein.

Was ist SoM??? Ich finde hier im Forum keine gescheite Beschreibung 
dazu, außer ModeErschlagwort aus der RasPi/Linuxecke: 
https://www.google.de/search?q=SOM+site:mikrocontroller.net

Und ich erwartete von einem der "C als Begriff kennt" eigentlich genauso 
viel wie einer der den "Begriff Quantencomputer" kennt - nichts womit 
man als Embedded Firma Geld verdienen könnte.
Man sollte schon von einem Bewerber erwarten, das er auf Verlangen im VG 
ein kleines C Programm - Minimum "Hello World" hinschreiben und 
kompilieren kann.

Und wie tief soll man WLAN,USB kennen? Vielen wissen dank Wlan2UART rsp. 
USB2COM Adapter nicht viel mehr als Daten abdrücken und senden, also 
wiederum garnix von WLAN/USB-Protokoll. So wie man von Arduino-User auch 
nicht erwartet das der sich mit mikrocontrollerprogrammierung wie 
AVR/ARM etc.auskennt. Das wäre a bisserl wenig.

von Simon (Gast)


Lesenswert?

Bitwurschtler schrieb:
> Was ist SoM???

SOM = System on module

Bitwurschtler schrieb:
> Ich finde hier im Forum keine gescheite Beschreibung

Diese Systeme werden auch nicht im Bastelbereich eingesetzt, sondern in 
immer größerem Umfang in ernsthaften Industrieapplikationen.

von Chefentwickler (Gast)


Lesenswert?

Bei uns ist der Einsatz von Arduinos ein Kündigungsgrund.

von Bitwurschtler (Gast)


Lesenswert?

Simon schrieb:
> Diese Systeme werden auch nicht im Bastelbereich eingesetzt, sondern in
> immer größerem Umfang in ernsthaften Industrieapplikationen.

Und trotzdem schafft es keiner da ne richtige funktionalle Beschreibung 
zu nennen, sondern nur  Buzzword-BlaBla - da liesst man was von 
"Verdauungs- und Nerven-system einer Maschine"
"A system on a module (SOM) is a board-level circuit that integrates a 
system function in a single module. This is analogous to a system as 
referred to in the life sciences as in the human body - 
digestive-system, and nervous system that go to form functional humans 
or organisms."

Das ist weder Bastler- noch Ingenieurslevel - das ist ungequirlte 
Kinderkacke! SCNR.

von Simon (Gast)


Lesenswert?

@ Bitwurschtler:

Vielleicht helfen Dir folgende Links weiter (Tipp dazu, probiere mal 
www.google.de aus):

https://en.wikipedia.org/wiki/System_on_module

https://www.arrow.com/de-de/products/search?q=SOM

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Nop schrieb:
> Was mich aber schon interessieren würde: Die HW war ein Arduino-Board.
> Das Tutorial hast Du erst danach gelesen, d.h. zur BA selber nicht. Dem
> entnehme ich, daß Du die BA mit der Arduino-IDE gemacht hast. Worin
> genau bestand die eigentliche Leistung bei der BA?

Man kann ein Arduino-Board mit allem möglichem erweitern. Für manches 
gibts fertige Shields, für anderes muss man selber löten.
Theoretisch kann man auch einen Arduino zur Steuerung eines 
Elektronenmikroskops einsetzen. Dieses zu Bauen wäre dann schon sehr 
ambitioniert für eine Bachelorarbeit...

Schlecht ist der Arduino-Kram nicht, er hat halt seine Grenzen, aber 
dafür kommt man schnell ans Ziel.

von Bitwurschtler (Gast)


Lesenswert?

Simon schrieb:
> @ Bitwurschtler:
>
> Vielleicht helfen Dir folgende Links weiter (Tipp dazu, probiere mal
> www.google.de aus):
>
> https://en.wikipedia.org/wiki/System_on_module

Genau daraus stammt ja der bekloppte Satz mit dem verdauungssysten :-(

von µWiki (Gast)


Lesenswert?

Bitwurschtler schrieb:
> Und trotzdem schafft es keiner da ne richtige funktionalle Beschreibung
> zu nennen, sondern nur  Buzzword-BlaBla - da liesst man was von
> "Verdauungs- und Nerven-system einer Maschine"

Aber, aber, wer geht denn gleich in die Luft...

Ein SoM muss dir halt wie eine PCI-Karte vorstellen, das Modul hat aber 
eher flache, hermaphroditic Stecker (gleiche wie Modul als auch 
Basisboard).

Das SoM hat wichtige ICs wie Prozessor, FPGA, CPLD, Transceiver, PHYs, 
DDR-RAM, Flash-Speicher, DC-DC-Converter auf dem Modul drauf.

Das ist also schon ein extrem kleiner Mini-PC, der mehr kann als ein PC 
vor 10 Jahren.

Dieses SoM ist meist nicht ganz billig und wird in Industrieanwendungen 
und Labors eingesetzt.

von µWiki (Gast)


Lesenswert?

Hier mal ein Beispiel was ein SoM ist:

http://phytec.com/products/system-on-modules/phycore/am335x/


Hat jemand schon mal damit gearbeitet? Erfahrungen?

von Sirum (Gast)


Lesenswert?

Wenn man die Beiträge hier liest hat man das Gefühl, dass einige sich 
hier einfach nur selbst feiern. Ich finde die Verwendung von einem 
Arduino in der BA nicht schlimm. Du kommst schnell an dein Ziel und 
gerade wenn es um den Nachweis der Machbarkeit geht ist dies doch von 
entscheidender Bedeutung.

In meinen Augen macht es wenig Sinn sich wochenlang mit dem Reference 
Manual eines Mikrocontrollers auseinander zu setzen. Es zeigt auf jeden 
Fall, dass du dich in Themen einarbeiten kannst und das ist doch von 
Bedeutung. Begründe es einfach entsprechend gut in einem eventuellen VG 
und gut ist. Ich habe in meinem Lebenslauf, neben anderen 
Mikrocontrollern, auch den Arduino erwähnt. Ein Ingenieur muss nicht 
alles können, er muss sich nur in alles einarbeiten können.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Chefentwickler schrieb:
> Bei uns ist der Einsatz von Arduinos ein Kündigungsgrund.

Wie vielfältig die Welt doch ist! Bei uns wären solche Aussagen ein 
Kündigungsgrund. ;-)

von Embedder (Gast)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
> Chefentwickler schrieb:
>> Bei uns ist der Einsatz von Arduinos ein Kündigungsgrund.
>
> Wie vielfältig die Welt doch ist! Bei uns wären solche Aussagen ein
> Kündigungsgrund. ;-)


Das ist wahr, ein Arduino ist aus Sicht eines Entwicklers ein 
abgeschlossenes System, dass ihm die Flexibilität nimmt.

Mal ehrlich, wer baut so ein "Riesenteil" in ein System ein, wenn er nur 
den Mikrocontroller als kleinen Chip braucht?
Ich meine, der µC-Chip (z.B. ARM, AVR, Freescale, Infineon etc.) wird 
auf das selbstentwickelte Basis-Board integriert.
Das kann doch nicht wahr sein, dass jemand ein Arduino irgendwo in ein 
Produkt einbaut.

Es kann ja auch sein, dass Arduinos als Eval-Boards benutzt werden. Da 
gibt es nur das Problem, dass die meisten Arduinos 8-bit Controller 
sind.

Da hat man sich ja schon selbst eingeschränkt in der Auswahl des 
optimalen µC.

Also dann nochmal die Frage, wozu dienst ein Arduino außer den 
Hobbyisten ein wenig Bastelfreude zu bereiten?

von Nop (Gast)


Lesenswert?

Embedder schrieb:

> Es kann ja auch sein, dass Arduinos als Eval-Boards benutzt werden. Da
> gibt es nur das Problem, dass die meisten Arduinos 8-bit Controller
> sind.

Ja und, wenn das Endprodukt auch einen solchen haben soll? 8051 ist auch 
heute noch durchaus nicht selten.

> Also dann nochmal die Frage, wozu dienst ein Arduino außer den
> Hobbyisten ein wenig Bastelfreude zu bereiten?

Prototyping wurde ja schon gesagt.

Oder auch für Sachen, die gebraucht werden, aber nicht zum Verkauf sind, 
sondern die man z.B. zum Testing braucht. Wenn man das schnell und 
billig umsetzen kann, schert es niemanden, ob man dafür einen Arduino 
samt IDE nimmt. Oder wenn man temporär damit ein anderes Gerät 
simulieren will, das noch nicht fertig oder auch defekt ist.

Immer dann, wenn man "schnell mal eben und gut genug"-Lösungen braucht.

von Toxic (Gast)


Lesenswert?

Embedder schrieb:
> Also dann nochmal die Frage, wozu dienst ein Arduino außer den
> Hobbyisten ein wenig Bastelfreude zu bereiten?


https://hackaday.com/2013/07/08/this-is-run-by-an-arduino/

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Nop schrieb:
> 8051 ist auch heute noch durchaus nicht selten.
Bezogen auf die Anzahl der unterschiedlichen Designs sind die durchaus 
selnte. Bezogen auf die Stückzahl schon wieder nicht, weil die Chinesen 
den Core dank freier Verfügbarkeit und billiger erprobter Toolchain gern 
in ihre Massengeräte als einsetzen.

von Aha? (Gast)


Lesenswert?

Bei meinem ersten Arbeitgeber wurde sämtliche Peripherie in FPGAs 
gelöst. Ich hatte bei meiner Bewerbung genau keine Ahnung von VHDL und 
nie mit FPGAs zu tun. Das musste ich alles lernen.
Trotzdem hat es geklappt.

Will heißen:
Das was du im Job brauchst, bringt dir das Studium sowieso nicht bei.
Was du tun musst, ist aufzeigen, dass du dich in solche komplexen Themen 
einigermaßen schnell einarbeiten kannst. Das, und dass die üblichen 
Grundlagen (grundlegende Schaltungstechnik) da sind.

Der Arduino an Sich ist kein KO, behaupte ich mal.
Was ein KO sein dürfte, ist mit seinen Arduino "Kenntnissen" als 
superschlauer überdrüber Obermaker aufschlagen, der schon alles weiß.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Aha? schrieb:
> Was ein KO sein dürfte
Ein KO dürfte sein, wenn man nicht weiß, was der Arduino eigentlich ist. 
Und man keine Begründung für den Einsatz genau dieser Plattform hat. Und 
keine Ahnung, wie man die Aufgabe ohne Arduino lösen könnte...

Der Arduino und sein Framework an sich ist sicher kaum ein 
Ausschlussmerkmal. Und wenn doch, dann sei froh, nicht in diese Firma 
gekommen zu sein. Denn in einem derart konservativen Unternehmen 
müsstest du dich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch mit einem 
8051-Derivat abquälen.

von Embedder (Gast)


Lesenswert?

Der Arduino hat eine Ähnlichkeit zum Siemens Logo, was eine vereinfachte 
SPS für Leute ist, die keine Automatisierungstechniker sind und für 
einfache Sachen in ihrem Haushalt oder Betrieb benutzen wollen.
Ein richtiger Automatisierungstechniker will eher den Siemens S7 
einsetzen, weil er damit auch komplexere und sicherheitsrelevante 
Regelungen realisieren kann und mehr Interfaces und Rechenpower hat.

Und genauso ist es auch bei dem Arduino. Eher definiert das Modul das 
Problem nach dem Motto: "Habe Arduino, suche passendes Problem dazu."

Hier fehlt die Feingranularität, um mit einem Arduino ein System 
abstrakt designen zu können.
Es ist ein zu grober Klotz, der dafür zu wenig leistet und bietet.

Der Arduino hat in der Industrie absolut gar nichts verloren, weil das 
Design die Elektronik und den passenden µC haargenau bestimmt und nicht 
umgekehrt. Entsprechend ist auch die Software effizient und genau auf 
den Zweck ausgerichtet, ohne pädagogisch aufgeladen zu sein.

von Embedder (Gast)


Lesenswert?

Daher mein Tipp an alle, die noch nichts mit dem Arduino zu tun hatten: 
Lasst die Finger davon, programmiert lieber gleich einen aktuellen, 
leistungsstarken µC mit ARM Cortex-Kern oder noch besser programmierbare 
Prozessoren wie den Raspberry-PI, Beaglebone usw.

von Aha? (Gast)


Lesenswert?

Embedder schrieb:
> Der Arduino hat eine Ähnlichkeit zum Siemens Logo, was eine
> vereinfachte
> SPS für Leute ist, die keine Automatisierungstechniker sind und für
> einfache Sachen in ihrem Haushalt oder Betrieb benutzen wollen.
> Ein richtiger Automatisierungstechniker will eher den Siemens S7
> einsetzen, weil er damit auch komplexere und sicherheitsrelevante
> Regelungen realisieren kann und mehr Interfaces und Rechenpower hat.

Nein. Die S7 will höchstens die BWL-Kravatte haben. BWL-Kravatten kennen 
nur Siemens, oder wurden von Siemens bestochen.

Wer sich auskennt, arbeitet viel lieber mit Hardware von B&R, Phoenix 
Contact oder anderen Herstellern.
Gründe gibt es viele, einer ist dieses grauselige Step7, andere sind 
Preise und Leistungsfähigkeit der Hardware.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Bitwurschtler schrieb:
> Simon schrieb:
>> @ Bitwurschtler:
>>
>> Vielleicht helfen Dir folgende Links weiter (Tipp dazu, probiere mal
>> www.google.de aus):
>>
>> https://en.wikipedia.org/wiki/System_on_module
>
> Genau daraus stammt ja der bekloppte Satz mit dem verdauungssysten :-(

Quasi ein Furz, der sich materialisiert hat... lol

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Embedder schrieb:
> Daher mein Tipp an alle, die noch nichts mit dem Arduino zu tun hatten:
> Lasst die Finger davon, programmiert lieber gleich einen aktuellen,
> leistungsstarken µC mit ARM Cortex-Kern oder noch besser programmierbare
> Prozessoren wie den Raspberry-PI, Beaglebone usw.
Ja, nehmt gleich einen 1GHz Boliden für die Lüfternachlaufsteuerung im 
Bad. So macht man das heutzutage. Mit WLAN. Dann lässt sich das Ding 
nämlich auch aus dem Urlaub noch fernsteuern. Das ist wichtig! 
[sarkasmus off]

Mein Tipp an blutige Anfänger, die gestern gerade noch einen 
Vorwiderstand an die LED gebastelt haben: nehmt den Arduino, und seid 
euch bewusst, dass diese Arduino-Welt nur eine kleiner Müslinapf ist. 
Hinter dessen Tellerrand beginnt die Welt.

Embedder schrieb:
> Der Arduino hat in der Industrie absolut gar nichts verloren
Wenn ich z.B. Prüfgeräte baue, dann nehme ich dazu ganz ohne Skrupel 
eine Logo! oder auch einen Arduino...

> Ein richtiger Automatisierungstechniker will eher den Siemens S7 einsetzen
Zielgruppe verpasst?
Jemanden, der sich bei mir als "Hardwareentwickler" bewirbt und nur mit 
S7 gearbeitet hat, den würde ich eher nicht einstellen. Wenn er selber 
ein knuffiges Steckkärtchen für den Arduino gebastelt hat, dann schon 
eher...

: Bearbeitet durch Moderator
von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Embedder schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Chefentwickler schrieb:
>>> Bei uns ist der Einsatz von Arduinos ein Kündigungsgrund.
>>
>> Wie vielfältig die Welt doch ist! Bei uns wären solche Aussagen ein
>> Kündigungsgrund. ;-)
>
> Das ist wahr, ein Arduino ist aus Sicht eines Entwicklers ein
> abgeschlossenes System, dass ihm die Flexibilität nimmt.

Fürs Prototyping reichts allemal, und für die Kosten von so einem Ding 
hat kein professioneller Entwickler etwas auf dem Breadboard 
zusammengezimmert, das an die Funktionalität des Arduino heranreicht. 
Letzten Endes ist das nur eine simple ökonomische 
Buy-or-Make-Geschichte. Warum sollte ich meine Entwickler mit etwas für 
sie Langweiligem nerven und belasten, das mir an der nächsten 
Straßenecke für kleines Geld hinterher geworfen wird?

> Mal ehrlich, wer baut so ein "Riesenteil" in ein System ein, wenn er nur
> den Mikrocontroller als kleinen Chip braucht?

Darum geht es nicht.

von Tippgeber (Gast)


Lesenswert?

Mit einem Arduino seine Karriere als Berufsbildung als Entwickler zu 
starten ist schon tückisch.

Diese Systeme haben eine eigene Arduino Scriptsprache, die auf C 
aufgebaut ist mit den ganzen Macros und Funktionsprototypen.

Das ganze sieht dann für den Einsteiger einfach aus, aber er lernt 
nichts dabei, wie ein Mikrocontroller auf Hardwareebene gesteuert und 
programmiert werden sollte.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> der eigenartige "Rasterversatz" der Stiftleisten, der wegen eines
> "Versehens" in die Fertigungsdaten reingerutscht ist und nicht behoben
> wurde.

Echt jetzt? Unfassbar. Hast du da zufällig einen Link?

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


Lesenswert?

Tippgeber schrieb:
> Diese Systeme haben eine eigene Arduino Scriptsprache, die auf C
> aufgebaut ist mit den ganzen Macros und Funktionsprototypen.

Wie kommst du denn auf so einen Unsinn? Erstens ist das alles andere als 
eine Skriptsprache. Zweitens ist das ganz normales C++ und drittens hat 
das nicht "der Arduino", sondern die Arduino Entwicklungsumgebung.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.