Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug USB Mikroskop oder andere Möglichkeit für feine arbeiten.


von Roman O. (roman78)


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Mir ist aufgefallen, dass alles irgendwie kleiner wird und ich jetzt 
auch an diesem kleinen Zeugs angefangen habe herum zu löten. Beim C64 
ist ja alles noch prima, aber jetzt am MacBookPro herum zu löten ist 
schon etwas anderes.

Jetzt hatte ich vor mir ein vernünftiges USB Mikroskop oder Makrokamera 
zu besorgen. Ich habe mir schon einen alten 24" Fernseher an die Wand 
geschraubt (dieser hat HDMI und VGA), PC hängt auch schon dran mit daran 
auch ein Ozsi. Jetzt aber die Frage nach einer vernünftigen USB oder 
HDMI Kamera. Ich habe schon eine Tischlampenlupe die für den C64 noch 
ausreicht aber für das neu modische Teufelszeugs leider nicht. Ich habe 
mir auch schon mal so ein günstiges Mikroskop gekauft. Und zwar so ein 
teil: 
https://www.ebay.de/itm/2MP-800x-1000x-Touch-Photo-USB-Digital-Mikroskop-Lupe-Kamera-Endoskop-360-Stand-/123520832137?var=&hash=item1cc26a5289

Also noch nicht einmal das günstigste aber doch ein Reinfall. Ich weiß 
nicht mehr genau was in meiner anzeige drin gestanden hat, aber es hat 
nur 0.3 MP also 640x480 und das ist zu wenig um damit zu arbeiten. Das 
Stativ ist auch nicht zu gebrauchen und das Scharf stellen eher ein 
Qual. Aber das schlimmste sind diese 0.3 MP.

Ich will es nur nutzen um zu basteln, also sollte es nicht zu teuer 
sein. Zum fotografieren nutze ich eine DSLR mit Makro-Objektiv. Ich habe 
mich jetzt einige Zeit durch eBay und Konsorten mal durch gewurstelt und 
werde nicht schlauer.

Auflösung ist ein großes undurchsichtiges Thema. Viele haben nur 0.3 MP. 
Auch wenn mehr angegeben ist, ist die Videoauflösung oft nur 640x480. 
Dann gibt es einige mit 5MP Sensor, die machen aber immer nur 4:3 
Auflösungen und meist kein Breitbild. Warum? Autofokus scheint auch 
recht rar zu sein.

Dann habe ich mal nach Testberichte gesucht. Und u.a. dieses gefunden: 
https://vergleich.computerbild.de/usb-mikroskop-test/ Wenn man hier 
jeweils den 3. und 4. bzw. den 5. und 6. platzt miteinander vergleicht, 
sind es die selben Geräte. Zumindest sehen diese auf den Fotos bei 
Amazon gleich aus.

Was darf es kosten? Nun dies ist wohl schwer zu sagen. So wenig wie 
möglich aber doch soll es ein gutes gerät sein. Dino Lite ist mir 
jedenfalls zu teuer. Eventuell kann man eine normale USB Webcam umbauen. 
Da bekommt man schon gute FullHD für unter 20 Euro.

Vernünftiges Stativ sollte es haben. Soll aber auch nicht zu groß sein, 
dass es mir ins Bild gerät. Sollte auch soviel platzt zwischen Objekt 
und Kamera sein, dass man dazwischen noch arbeiten kann. Hauptmerkmal 
ist Videoübertragung, Fotos sind unwichtig.

Gibt es Marken die man bevorzugen kann? Mal abgesehen von Dino Lite. Ich 
lese öfters was über DNT. Oder wäre ein Stereomikroskop

von Heinz R. (heijz)


Angehängte Dateien:

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Ich habe ein ähnliches Mikroskop, aber das hat echte 2 MegaPixel
Hat mal ca. 20 € gekostet

Anbei ein Ausschnitt einer AUfnahme - klar, kein Stereo-Mikroskop, aber 
besser als eine Lupe

Meines hatte allerdings anfangs auch eine schlechtere Auflösung, konnte 
man irgendwo in der Software einstellen, hast das mal versucht?

von Stefan F. (Gast)


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Ich spüre mit meinen 45 Jahren, dass meine Augen allmählich nachlassen. 
Wenn ich etwas sehr kleines anschauen muss, benutze ich viel Licht und 
die Kamera meines Smartphones (ist nicht einmal eine besonders gute).

von Roman O. (roman78)


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Die Originalsoftware hat eine Upscaling-Funktion. Aber es bleiben halt 
0.3 MP und deswegen auch grisselig. Um ehrlich zu sein, finde ich dein 
Screenshot auch nicht sehr Scharf.

Ich nutze allerdings eine andere Software weil die Originalsoftware kein 
Full Screen unterstützt.

von Klaus I. (klauspi)


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Hier ein älterer Vergleich von Kermit:
http://www.youtube.com/watch?v=H2P1_JZYnVc

Wir haben das auch mal im erstem China-Super-Schnäppchen Thread 
diskutiert und verglichen.
Beitrag "China SUPER Bauteile-Schnäppchen Thread"

von Hermann G. (df2ds)


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Hallo Roman,
ich habe ein recht gut auflösendes USB-Mikroskop vom R* (ich meine, 2MP, 
gibts leider dort nicht mehr). Das Teil geht zu Dokumentationszwecken 
prima, darunter arbeiten konnte ich schnell vergessen, weil das Bild 
verzögert auf dem Monitor erscheint. Da waren meine Finger immer schon 
über das Ziel hinaus geschossen..
Für mich kommt daher zum Arbeiten nur noch ein "normales" Lichtmikroskop 
in Frage. Vergrößerung muss nicht sooo doll sein, 20x reicht mir schon.

Hermann

von Klaus I. (klauspi)


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Das 2MP "Andonstar" geht schon irgendwie mit kleinen Platinen um 
darunter zu arbeiten. Die Latenzen können auch an Software oder Kabel 
liegen, ich habe da keine Probleme.

Richtig gut ist das aber sicherlich nicht. Um nur Lötstellen zu 
kontrollieren ist eine Juwelier-Lupe besser geeignet.

Um unter Vergrößerung zu löten ist ein Stereo-Mikroskop oder besser eine 
Lupenbrille (wie beim Zahnarzt) das Mittel der Wahl. Ist aber eine ganz 
andere Preisklasse.

von Roman O. (roman78)


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Einen Lupenbrille habe ich mir auch mal gekauft. Allerdings um da was zu 
sehen bei 10-Facher Vergrößerung liege ich schon fast auf der Platine. 
Zum in­s­pi­zie­ren brauchbar aber zum arbeiten eher ungeeignet. 
Allerdings war dies auch eine günstige Brille.

Aber ich habe mir mal das Video angeschaut und der mein ja auch, dass 
die günstigen teile nichts taugen. Also per USB. Wie sieht es da aus mit 
direkter HDMI Übertagung? Es gibt Kameras die einen HDMI Ausgang haben.

Und was ist mit etwas teureren Kamera sowie diese: 
https://www.ebay.de/itm/14MP-1080P-HDMI-USB-Digital-Industrie-Microscope-Mikroskop-Kamera-Video/223275285378?hash=item33fc3e7b82:g:~s4AAOSwQ5pcCxvN:rk:45:pf:0

Bevor ich jetzt 160€ ausgebe würde ich gerne mal wissen ob das was 
taugt. Oder doch besser ein Stereomikroskop?

Allerdings bekomme ich bei so was wohl kein Mainboard drunter: 
https://www.ebay.de/itm/Mikroskop-TS-Optics-MSP-Stereomikroskop-20x-Stereo-Lupe-TSMSP20x/391834137200?epid=24004807651&hash=item5b3b227270:g:1HUAAOSwAO9ZXwsD:rk:1:pf:0

Was mir noch aufgefallen ist, ist dieses Teil hier: 
https://www.ebay.de/itm/1080P-HDMI-USB-Electronic-Digital-Microscope-For-PCB-Check-Circuit-board-Repact/173191176095?hash=item2852ff9f9f:g:juwAAOSwrptbAp~W:rk:20:pf:0

ach und dieses teil. Bedeutend günstiger und direkt mit HDMI auf 1080P 
Allerdings steht dort nicht dabei ob es wirklich ein 5MP Sensor ist: 
https://www.ebay.de/itm/1000X-Digital-5MP-HD-1080-P-8LED-HDMI-Mikroskop-Kamera-Lupe-mit-Stand-US-Stecker/192687414562?hash=item2cdd109d22:g:dgUAAOSwvFhbwCBH:rk:4:pf:0

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kann Deine DSLR LiveView und hat sie einen HDMI-Anschluss? Dann wüsstest 
Du, was Du mal ausprobieren solltest ...

von Cerberus (Gast)


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Roman O. schrieb:
> Allerdings bekomme ich bei so was wohl kein Mainboard drunter:
> Ebay-Artikel Nr. 391834137200

Wenn das ein Anforderungsmerkmal ist, dürften viele Stativ-Geräte
da gleich aus der Auswahl fliegen. Dann braucht man eine Stativ
mit mehr Ausladung und die gibts vermutlich nur für Stereomikroskope.

https://de.rs-online.com/web/p/mikroskope-zubehor/8998090/

Dieses Thema hatten wir schon mal:
Beitrag "Welche Lupe/Mikroskop verwendet ihr für SMD löten?"

Hat aber auch keine Erkenntnisse oder Empfehlungen gebracht,
wie ich finde.

von Roman O. (roman78)


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@Cerberus: da stehen mal geile Sachen drin.

https://www.all-electronics.de/wp-content/uploads/migrated/image/produkt/145623_gallery.jpg

oder

http://www.epixinc.com/products/system_inspection.htm

Aber beides überschreitet doch meine Hobbykosten. So Richtung 100 € ist 
schon Maximum.

@Rufus: Das ist gar keine schlechte Idee. Ich nutze so etwas ja nur ein 
oder 2 mal im Monat. Meine Kamera hat sowohl Mini-HDMI als auch die 
Möglichkeit über den PC live Bilder zu übertragen per QDSLRDashboard 
(damit habe ich auch schon Zeitraffer aufnahmen gemacht). Dazu habe ich 
ein Sigma 70-300 Makro Objektiv 
(https://www.objektiv-test.net/sigma-kamera-objektive/sigma-70-300mm-4-0-5-6-makro/).

Also das probiere ich mal aus. Wenn das gut funktioniert muss ich mir 
nur noch etwas bauen, dass die Kamera hält. Entweder ein Schwenkarm oder 
einfach eine Halterung in der Wand.

So kann ich auch direkt 24mp Fotos von der Hardware machen. Ich habe 
jetzt eine Woche Urlaub, da werde ich mal basteln und Fotos Posten.

/edit: Ich habe mal gesucht und passende Stative gefunden. Die Dinger 
heißen Reprostativ und gibt es schon für um die 100€.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Es gab schon diverse Threads hier. Einer der nicht zu alt ist und 
zumindest eine Empfehlung gebracht hat ist der hier:
Beitrag "Re: Günstiges USB-Mikroskop"
Joe hat von dem Andonstar auch ein paar aufgenommene Bilder gepostet.

Aber die Idee mit der DSLR ist auch nicht schlecht.

von JJ (Gast)


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Ich hab aus dem Bauhaus Baumarkt mal eine Schutzbrille mit 
"Lesebrille"-Dioprin gekauft.
Aber nicht die für 45Jahre, die ich brauche, sondern die für 100Jahre+.

Die vergrößert super gut und ist perfekt für SMD. Einfach mal durchgehen 
und aufsetzen.

von georg (Gast)


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Roman O. schrieb:
> Jetzt hatte ich vor mir ein vernünftiges USB Mikroskop oder Makrokamera
> zu besorgen

Das ist eine Ururalt-Diskussion, aber ganz kurz: mit einem Bildschirm 
arbeiten ist motorisch ungünstig, weil die direkte Rückkopplung 
Auge-Hand unnatürlich ist. Ich arbeite daher mit einer Kopflupe zum 
Herunterklappen. Uhrmacher machen das schon immer so, und das muss 
deshalb ja noch lange nicht schlecht sein, nur ist das natürlich nicht 
so geil wie ein USB-Mikroskop.

Ein Zeiss-Stereo-Mikroskop hatte ich auch schon, auch da blickt man 
direkt auf die Arbeitsfläche, aber der Preis ist mit chinesischer 
Billigware natürlich nicht vergleichbar.

Georg

von Cerberus (Gast)


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Roman O. schrieb:
> Ich habe mal gesucht und passende Stative gefunden. Die Dinger
> heißen Reprostativ und gibt es schon für um die 100€.

Die Standardstative heißen so. Die mit mehr Ausladung heißen
für gewöhnlich Schwenkstative. Zumindest ist da Bastelpotenzial.

https://www.google.de/search?hl=de&biw=1143&bih=712&tbm=isch&sa=1&ei=tfolXKiPLInLrgS42ZDwCg&q=mikroskop+stativ+mit+schwenkarm&oq=mikroskop+stativ+mit+schwenkarm&gs_l=img.12...103752.110338..113053...0.0..0.148.3143.9j20......0....1..gws-wiz-img.PPQ7-gsd2LU

Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber mit einer HD-Webcam und
einem passenden Makroopjektiv müsste sich was auf den PC-Bildschirm
zaubern lassen, was nicht nur günstig ist, sondern auch einen wirklich
zufrieden stellt. Die Hardware kann man für Lau in der Bucht schießen.
Als Treiber sollte man ein Python-Programm mal ausprobieren, dass
ich auf Youtube gesehen hatte. War glaube ich ein Russe, der mit ein
paar Zeilen Code, Python und OPenCV, ein bewegtes HD-Bild auf den
Monitor gezaubert hat. Dann muss man sich nämlich nicht über
ungeeignete Treiber rum ärgern, sondern ist unabhängiger.
Ob das Problemlos geht, muss man dann sehen. Sollte mit Webcam,
Python und OpenCV zu finden sein.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich benutze einen Aufsatz für meine Brille, der eine Vergrößerung von 
2,5 ermöglicht. Stört der mich, kann ich ihn jederzeit nach oben 
klappen.

Wie in den Highlander Filmen gesagt: "Es kann nur einen geben".
Übertragen auf die obige Problematik bedeutet dies: "Es kann immer nur 
einer gucken". Ein Stereo-Mikroskop ist natürlich das Beste zum 
"Gucken". Aber genau wie beim billigeren USB-Mikroskop, kann man so 
nicht arbeiten.
Sch** Optik.

von Cerberus (Gast)


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georg schrieb:
> Uhrmacher machen das schon immer so, und das muss
> deshalb ja noch lange nicht schlecht sein, nur ist das natürlich nicht
> so geil wie ein USB-Mikroskop.

Hat mit Geilheit nichts zu tun.
Uhrmacher mussten sich seit Beginn ihrer Zunft irgendwie behelfen um
feine Arbeiten ausführen zu können, so etwa seit der Renaissance.
Linsentechnologie kannten schon die Araber im Mittelalter, was dann
zur Entwicklung von Fernrohren führte.
Aber die Uhrmacher mussten mit der Nasenspitze sehr nah ans Objekt
ran gehen, wenn man was erkennen wollte. Mit typischen
Uhrmacherwerkzeugen konnte man gute Kompromisse eingehen.
In der Mikroelektronik möchte man aber auch löten und das nur wenige
Zentimeter vor der Nasenspitze entfernt, geht ja nun gar nicht,
weil man da auf die fokussierende Hand-Auge-Koordination angewiesen
ist. Auf so kurzen Distanzen wird man Schwierigkeiten haben, dass
heiße Eisen sicher zu führen. Somit ist der Vergleich mit dem Uhrmacher,
so wie der Vergleich mit Äpfel und Birnen. Passt also nicht wirklich.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sebastian S. schrieb:
> Aber genau wie beim billigeren USB-Mikroskop, kann man so nicht
> arbeiten.

Unter einem "Mantis" kann man durchaus arbeiten.

von Jens (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Unter einem "Mantis" kann man durchaus arbeiten.

Aber erst nachdem die Augen aufgehört haben zu tränen ob der horrenden 
Geldausgabe.

Jens

von Rudolph R. (rudolph)


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Die hier ist ganz brauchbar solange man nicht auf ein Mikroscope 
wechseln kann: 
https://www.reichelt.de/lupenleuchte-led-142-x-114-mm-echtglaslinse-3-dioptrien-rnd-550-00123-p209320.html

Die ganzen USB Mikroscope sind okay zur Inspektion nach dem Löten.
Nur eine brauchbare Software habe ich dafür noch nicht gefunden.

Louis Rossmann empfiehlt übrigens sowas hier:
https://www.amazon.de/amscope-simul-focal-abschlie%C3%9Fbar-Mikroskop-St%C3%A4nder/dp/B01H4FOLVM

Das ist aber eher nichts für das Hobby-Budget.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Wo gerade auch Lupenbrillen erwähnt werden:

Die einfachen Sammellinsen haben entweder eine geringe Vergrößerung oder 
man muss mit der Nase nah an die Lötstelle 'ran - in jedem Fall sitzt 
man arg gekrümmt vor der Platine. Die von JJ oben erwähnte 
Bauhaus-Gleitsicht-Schutzbrille habe ich zwar auch (allerdings in der 
Altersstufe 60), aber für den Bastelkeller und eher nicht zum Löten.

Da sind Galileo-Optiken praktischer, weil die größere Sichtabstände bei 
dennoch starker Vergrößerung erlauben - ein paar davon sind in diesem 
Thread schon mal besprochen worden: 
Beitrag "Chirurgen-Brille zum Löten geeignet?"

von Alex G. (dragongamer)


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georg schrieb:
> Roman O. schrieb:
>> Jetzt hatte ich vor mir ein vernünftiges USB Mikroskop oder Makrokamera
>> zu besorgen
>
> Das ist eine Ururalt-Diskussion, aber ganz kurz: mit einem Bildschirm
> arbeiten ist motorisch ungünstig, weil die direkte Rückkopplung
> Auge-Hand unnatürlich ist.
Kleine Anmerkung dazu: Das ist zwar wahr, aber wir Menschen sind 
unglaublich anpassungsfähig.
Hundert tausende Digital-Künstler (die sich kein Gerät für 2000€ wie nen 
Cintiq kaufen können) machen das so indem sie Zeichentablets ohne 
eingebautes Display verwenden.

von Dieter F. (Gast)


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Roman O. schrieb:
> aber jetzt am MacBookPro herum zu löten ist
> schon etwas anderes.

Willkommen im Club :-)

Eine neue (richtig beim Optiker eingemessene) Brille und eine 
Lupenleuchte sind schon mal sinnvoll und hilfreich.

Zur Kontrolle dessen, was ich gemacht habe dient ich mir ein 
Stereo-Mikroskop von Euromex. Damit / darunter Löten ist "nicht 
zielführend". Da gibt es bessere (deutlich teurere Stereo-Mikroskope), 
die wohl geeignet sind.

SMD bruzzle ich erfolgreich mit meinem T962-Ofen. Eine Reflow-Station 
habe ich nicht - Reparaturen auf dem SMD-Niveau bei x-Pin-Chips (> 16) 
probiere ich nicht mal. Alles andere schaffe ich mit viel Flux und der 
Lupenleuchte.

von Roman O. (roman78)


Angehängte Dateien:

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Eine vom Brille vom Optiker habe ich bereits. Auch eine Lupenlampe habe 
ich. Dies geht schon recht gut und auch bei kleineren Sachen. Neulich 
habe ich aber das hier gemacht: 
https://www.jeffgeerling.com/blog/2017/fixing-2011-macbook-pro-booting-grey-screen-amd-radeon-video-glitch 
und das war schon fast etwas zu klein. Da habe ich teilweise mit einem 
10-Fach Monokel (oder wie die Dinger die die Uhrmacher haben) 
gearbeitet.

Ich habe gestern mal mit der DSLR probiert. Erstaunlicher weise geht das 
recht gut. Ich habe auch bei geringer Beleuchtung noch gutes Bild. 
Allerdings ist das Bild gedreht weil die Kamera sich in der Falschen 
Position befindet. Anbei ein Foto. Momentan habe ich einfach mal ein 
Drei-Bein-Stativ benutzt. Ein Reprostativ wäre hier schon besser, 
allerdings habe ich dann auch das Problem, dass das Bild sich im 
falschen Winkel befindet.

Des weiteren ist die Auflösung in diesem Prewievmodus auch nur 640x480, 
aber deutlich besser als das von diesem billig Teil. Ich habe mir ein 
Mini-HDMI auf HDMI Kabel bestellt um mal zu testen wie es sich dann 
verhält.

Die Kamera mit dem Sigma Objektiv ist auch recht schwer und Lang. Hier 
bin ich schon über ein Meter um Bild zu erhalten. Arbeitsabstand 
zwischen Objekt und Kamera sind etwa 70 CM. Ich müsste jetzt die Kamera 
irgendwie im rechten Winkel montieren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn Dein Regal rechts im Bild stabil genug ist, könntest Du an dem 
einen Ausleger befestigen, und daran Deine Kamera schrauben.

Es sollte ja auch möglich sein, für die "Kamera-Löt-Aktionen" den 
Schauplatz unter das Regal zu verlagern ...

von Walter T. (nicolas)


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Ansonsten, wenn Dein Stativ eine Arca-Swiss-kompatible Halterung hat, 
vielleicht ein Haltewinkel?

https://www.amazon.de/dp/B01N18E5AG/ref=cm_sw_r_tw_dp_U_x_RC0jCbZP211QC

Den nehme ich ab und an, wenn es eng wird. Damit hast Du von den 180° 
schon 90° geschafft.

von georg (Gast)


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Roman O. schrieb:
> Allerdings ist das Bild gedreht weil die Kamera sich in der Falschen
> Position befindet

Verstehe ich nicht, du kannst die Kamera doch so drehen wie du sie 
brauchst, jedenfalls wenn du einen Kugelkopf verwendest und das übliche 
Befestigungszeugs wie Blitzschienen. Das Problem bei so einem Stativ ist 
dass das Objekt zwischen den Beinen liegen muss, sonst kippt das ganze 
um.

Roman O. schrieb:
> Die Kamera mit dem Sigma Objektiv ist auch recht schwer und Lang

Ein Makro-Objektiv würde natürlich viel Platz und Gewicht sparen. Ich 
verwende Makro-Vorsatzlinsen, da gibt es Sätze mit 1x, 2x und 4x, und 
die sind optisch erstaunlich gut und kosten nicht viel. So komme ich bis 
auf 30 cm runter.

Fazit: wenn du weisst wie es optisch am besten geht baust du dir mit 
etwas Fantasie eine geeignete Halterung. Ich habe mir z.B. für Bilder 
und Bücher eine Brücke mit 2 Ständern und einer Schiene gebaut an der 
die Kamera hängt.

Georg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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georg schrieb:
> Ein Makro-Objektiv würde natürlich viel Platz und Gewicht sparen.

Damit muss man halt die Kamera sehr nahe an das Objekt heranbewegen; der 
Vorteil der langen Brennweite ist ja gerade der große Arbeitsabstand.

Genau den bieten die üblichen einfachen USB-Mikroskope nicht, da ist 
kaum Platz, um unter dem Ding zu löten oder mit Pinzetten o.ä. zu 
hantieren. Obendrein ziehen etwaige Lötdämpfe schön dicht an der Optik 
vorbei - das würde ich mit meiner DSLR und meinem Macroobjketiv nicht 
machen wollen.


Da das hier ein stationärer Aufbau ist, ist das Gewicht und die Größe 
der Kamera ziemlich egal; mit einem am Regal oder an der Wand hinter dem 
Monitor befestigten Winkel lässt sich die Kamera gut ohne Stativ 
betreiben, und dann steht auch nichts auf dem Tisch herum, keine 
Stativbeine o.ä., was so ziemlich der Idealzustand ist.

Was ein bisschen schade ist, ist, daß diese DSLR nur VGA-Auflösung an 
ihrem HDMI-Ausgang liefert, aber das dürfte mit ihrem Alter zu tun haben 
(ich tippe auf eine Canon EOS-irgendwas aus einer der ersten 
Generationen, die Liveview unterstützt).

Für die Aufgabe hier dürfte sich auch eine Kompaktknipse eignen, 
vorausgesetzt, daß sie Liveview und HDMI bietet.

von Roman O. (roman78)


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@Rufus: Unter dem Regal habe ich nicht so gutes licht. Wäre aber mal 
eine Überlegung wert.

Und das mit dem HDMI hast du wohl Falsch verstanden. Das HDMI Kabel habe 
ich noch nicht. Dies ist jetzt per USB-Kabel und der qDSLRDashboard 
Software auf einem W7-Rechner. Das Kabel wird wohl nächste Woche kommen, 
dann kann ich es mal damit testen. Es ist eine Nikon D3300. Eine 
Wandhalterung wäre mir auch am liebsten, dann wackelt die Kamera auch 
nicht wen ich am Tisch arbeite. Nur in dieser Bimssteinwand bekommt man 
fast keine Dübel befestigt. Die sind die Alten Bimssteine aus den 30er 
Jahren.

@Georg: Ich habe mir auch schon überlegt was zu Basteln. In Holz 
arbeiten bin ich recht gut. Also wenn es nichts passendes von der Stange 
gibt.

Das verwendete Objektiv wird von Sigma ja schon als Makro objektiv 
bezeichnet. Es ist aber wohl ein 1:2 Makro (also bei 300mm brenn weite 
600mm Abstand). Ein 1:1 wäre da wohl besser. Diese Vorsatzlinsen habe 
ich auch, passen aber nicht auf dieses Objektiv.

Ich habe auch noch eine Panasonic HD Video-Kamera da. Damit kann ich 
auch mal testen sobald das HDMI Kabel da ist.

von Cerberus (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Unter einem "Mantis" kann man durchaus arbeiten.

Ein Mantis hat für gewöhnlich kein USB, oder?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Cerberus schrieb:
> Ein Mantis hat für gewöhnlich kein USB, oder?

Wozu auch?

Roman O. schrieb:
> Das verwendete Objektiv wird von Sigma ja schon als Makro objektiv
> bezeichnet.

Ja, das macht Sigma gerne. Es ist aber keins, es ist ein Zoom-Objektiv, 
mit dem man unter bestimmten Bedingungen recht nah an das Objekt 
herangehen kann. Mit Vorsatzlinsen kann man das auch, aber auch das 
entspricht dann keinem Macroobjektiv. Der Unterschied ist die 
Bildfeldwölbung, die beim Macroobjektiv im Nahbereich nicht vorhanden 
ist, beim "Macro"-Zoom oder bei der Verwendung von Vorsatzlinsen aber 
recht ausgeprägt ist.

Dafür ist ein Macroobjektiv auch deutlich teurer als Dein Zoom, und als 
Festbrennweite mit üblicherweise 50 .. 100mm Brennweite auch nur schwer 
für was anderes einzusetzen.

Aber so etwas ist für Dich nicht nur nicht nötig, sondern sogar 
unpraktisch, denn damit müsstest Du mit der Kamera näher an Deine 
Platine rangehen, was keinen Vor-, aber viele Nachteile mit sich bringt.

Mit dem HDMI-Kabel wird die Angelegenheit deutlich besser werden, keine 
wahrnehmbare Trägheit mehr, bessere Auflösung, und den PC brauchst Du 
dann auch nicht mehr.

von marais (Gast)


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Ich habe das gleiche Problem wie der TO und habe schon einiges probiert.

Mein erster Versuch war mit einer preiswerten Lupenlampe. Das war 
ziemlich enttäuschend, weil das Sichtfeld zu klein war, um mit beiden 
Augen durchsehen zu können.

Dann habe ich mir ein USB-Mikroskop in CHina besorgt. Damit habe ich die 
gleichen Schwierigkeiten wie der TO - Autofokus fehlt, Fokus ist mühsam 
einzustellen, und darunter zu löten ist auch extrem schwierig. Das Gerät 
ist allerdings sehr gut für die Kontrolle von Lötstellen, und so setze 
ich es jetzt auch ein. Das STativ benutze ich nicht mehr, sondern mache 
das Freihand.

Dann habe ich mir eine grosse Lupenlampe mit Mehrgelenk-Fuss besorgt 
(genaugenommen ein Weihnachtsgeschenk), die fest am Tisch montiert wird. 
Das grosse Sichtfeld und die Beleuchtung helfen sehr. Damit arbeite ich 
gerne, allerdings erfordert das Teil viel Platz. In meinem neuen 
Hobbylabor in der Stadtwohnung kann ich das Gerät nicht einsetzen.

Nächster Schritt war eine Lupenbrille. Grosser Vorteil: Stereosicht, so 
dass man den Lötkolben gut führen kann. Auch hier gilt: Geht nur in 
Kombination mit guter Arbeitsplatzbeleuchtung. Licht ist also genauso 
wichtig wie Sehschärfe.

Ein Freund von mit konnte auf seiner Arbeitsstelle ein professionelles 
ausgemustertes Stereomikroskop von Zeiss für kleines Geld kaufen. Damit 
kann man sehr gut arbeiten, aber zum Normaltarif finde ich das zu teuer. 
Ausserdem ist der Platzbedarf hoch.


Der letzte Schritt war vor einem halben Jahr der Weg zum Optiker. Der 
hat mir eine Lese/Arbeitsbrille gemacht, mit der ich meine erste 
SMD-Platine gemacht habe. Klappt prima, allerdings kann ich damit nur 
nah fokussieren, aber nichts sehen, was mehr als 30cm entfernt ist. 
Gleitsicht war mir zu teuer; besser wäre es gewesen, eine halbhohe 
Brille zum Arbeiten zu nehmen. Diesen Rat würde ich dem TO geben. Ich 
muss die Brille ständig aufsetzen und wieder abnehmen.

von Uhu U. (uhu)


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Ich benutze dieses Popel-Teil: 
https://microsites.pearl.de/i/07/pe1552_0.jpg

Die kleine Zusatzlupe ist ziemlich unbrauchbar, aber ohne die komme ich 
prima klar. Man kann auch eine normale Brille darunter tragen und wenn 
man sie nicht braucht, klappt man sie einfach hoch.

Dass man für solche Fitzlearbeiten ordentliches Licht braucht, ist 
selbstverständlich.

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