Hallo zusammen, ich könnte ein wenig Unterstützung gebrauchen und wende mich mit einem kleinen Rätsel an euch. Wenn ihr lust habt, seht es als 'Challenge' ;) Hintergrund Ich möchte ein paar Funksteckdosen (von Silver Crest) in meiner Wohnung verteilen. Nun reichen mir nur die 4 Kanäle der Fernbedienungen nicht aus und ich würde sie zusätzlich gerne mit einem Mikrocontroller steuern. Jedenfalls habe ich nun das Protokoll der 433MHz Datenübertragung mitgeschnitten. (Direkt aus der Fernbedienung um Messfehler zu vermeiden.) Nur leider sitze ich jetzt vor einem kleinen Problem. Ich verstehe das Protokoll nicht und vermute eine Verschlüsselung. Aber vielleicht könnt ihr mir helfen das Protokoll dennoch zu verstehen. Nun, zu dem was ich bereits herausgefunden habe: Es gibt wohl 2 verschiedene Sync Sequenzen: 's' einzel Puls: 0,388 ms'high', 2,34 ms'low' |¯|___ 'S' einzel Puls: 3,180 ms'high', 7,47 ms'low' |¯¯¯|_____ Im Anschluss an diese Sync Sequenzen folgen 24 Bits: '1' einzel Puls: 1,180 ms'high', 0,394 ms'low' |¯¯¯|_ '0' einzel Puls: 0,394 ms'high', 1,180 ms'low' |¯|___ Übertragen wird immer Pakete in folgender Struktur: 4x(s<24-bit Daten>)4x(S<24-bit Daten>) Vermutlich wird es klarer im angehängten Bild 'Paket format.png' Drückt man eine Taste mehrmals oder bleibt darauf, dann wiederholen sich die Pakete mit zyklisch 4 verschiedenen Inhalten. Innerhalb eines Pakets bleibt der Inhalt jedoch konstant. Diese Inhalte habe ich jetzt aufgelistet und versuche sie zu entschlüsseln, und an dieser Stelle komme ich an meine Grenzen... Das Problem Ich habe im Anhang eine Tabelle mit allen Paketen, die beim Drücken einer Taste gesendet werden. Allerdings scheine ich auf ein paar verschlüsselte Daten gestoßen zu sein und bräuchte eine Methode zur Entschlüsselung. Ein paar Ähnlichkeiten zwischen den Daten konnte ich schon finden, aber ich durchschaue es noch nicht. An dieser Stelle wende ich mich an euch und hoffe ein paar kluge Köpfe zu finden, die mir beim entschlüsseln helfen können und vor allem auch wollen. Für alles was euch auffällt oder helfen könnte das Geheimnis zu lüften, bin ich höchst dankbar! Vielen Dank, Leo
Leo B. schrieb: > Für alles was euch auffällt oder helfen könnte das Geheimnis zu lüften, > bin ich höchst dankbar! Der erste Schritt: Sender und Steckdosen aufschrauben und nach dem Chip suchen. Es gibt da zwar viele (chinesische) Firmen, aber es ist vom Prinzip her fast immer gleich. Sogar die Chips haben oft identische Ziffern... https://cdn-shop.adafruit.com/datasheets/PT2262.pdf https://www.maltepoeggel.de/data/usbfunk/sc5262.pdf Dein Sync-Pattern (Duty 1/8) kommt da schon hin. Je nach Decoder-Chip (oft irgendein Suffix in der Bezeichnung) werden die obersten Bits dann entweder zur parallelen Übertragung mehrerer Bits bzw. als weitere Adressbits benutzt. Die Adressebits können aber eigentlich drei Stati, wird meistens aufgrund der Dipschalter für die Adressen aber nicht benutzt. Die einzig relevanten Unterschiede der diversen Dosen sind neben der Belegung der Adressbits die Baudrate, die über den Widerstand eingestellt wird.
Leo B. schrieb: > Ich verstehe das Protokoll nicht und vermute eine Verschlüsselung. Das wäre eine schlechte Verschlüsselung, bei der es zu 5 Steuerkommandos nur 20 verschiedene Übertragungscodes gibt. Ziel einer Verschlüsselung ist es, dass man ohne Kenntnis des Schlüssels nicht auf den übertragenen Inhalt zurückschließen kann.
Leo B. schrieb: > Allerdings scheine ich auf ein paar verschlüsselte Daten gestoßen zu > sein Ich nehme an, die sind zum anlernen. Knoof lange drücken, Empfänger akzeptiert weil er decodiert dass er von 'seinem' Sender beschickt wird. Ansonsten sieht das nach Pt2262 mit einem manchmal um 1 bit vetschobenen Ingalt aus. https://www.sweetpi.de/blog/329/ein-ueberblick-ueber-433mhz-funksteckdosen-und-deren-protokolle https://wiki.fhem.de/wiki/Intertechno_Code_Berechnung
Leo B. schrieb: > Drückt man eine Taste mehrmals oder bleibt darauf, dann wiederholen sich > die Pakete mit zyklisch 4 verschiedenen Inhalten. Innerhalb eines Pakets > bleibt der Inhalt jedoch konstant. "Es sind durchaus gewisse Zusammenhänge zu erkennen." Beitrag "Decodiernug 433MHz Signal Funksteckdosen" MaWin schrieb: > Ich nehme an, die sind zum anlernen. Ja, nach dem Einstecken wartet die Steckdose auf den Code vom Handsender und speichert ihn (im EEPROM des µC).
Vielen Dank für die Tips. Die gängigen Chips (PT2262/HX2262) habe ich allerdings schon verglichen. Die scheinen schon vom Layout nicht zu passen, da VCC und GND an sehr anderen Positionen sitzen. Ich habe jetzt auch den Empfänger zerlegt um evtl einen Hinweis zu bekommen, doch leider ist dem nicht so. Die haben die interessanten chips anonymisiert... Kein Aufdruck auf den chips, wie auf den Bilder (nicht) zu erkennen :( Wolfgang schrieb: > Das wäre eine schlechte Verschlüsselung, bei der es zu 5 Steuerkommandos > nur 20 verschiedene Übertragungscodes gibt. Vermutlich hast du recht und ich habe mich falsch ausgedrückt. Eine wirklich gute Verschlüsselung kann es nicht wirklich sein. Aber ein irgendwie gearteter Kopierschutz ist es wohl. Wie das kind heißt ist auch nahezu egal, die Bits sind schwer zu interpretieren.
Keine weiteren Vorschläge, Ideen oder Tips, wie ich es entschlüsseln könnte? So ein "How to decode" oder so fände ich gut ;) Nein ich stehe irgendwie in einer Sackgasse und könnte jede Hilfe brauchen.
vielleicht hilft dir ja das weiter https://forum.pimatic.org/topic/3337/433-mhz-funksteckdosen-lidl-silvercrest-rcr-dp3-3711-a-brennenstuhl-mit-homeduino/40
Hallo Leo, ich hatte mich vor fast 6 Jahren mal mit den Funkstechdosen beschäftigt, allerdings auf der Empfängerseite. Ich habe damals einen 4-Kanalempfänger gebaut, siehe Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2)" Informationen lieferte u.a. dieser Link: http://avr.börke.de/Funksteckdosen.htm ich habe noch 3 andere Links in meinen Lesezeichen, die sind aber leider alle tot :-( In µC.net wirst du ja sicher schon gesucht haben, hier findet man z.B. eine Variante der Schaltung von den Steckdosen: Beitrag "Re: [AVR][GCC]: Ansteuerung für Funkschalterset" Viel Erfolg noch. Gruß Reinhard
Leo B. schrieb: > Drückt man eine Taste mehrmals oder bleibt darauf, dann wiederholen sich > die Pakete mit zyklisch 4 verschiedenen Inhalten. Innerhalb eines Pakets > bleibt der Inhalt jedoch konstant. Wenn der Inhalt immer konstant ist, dann kannst du doch einfach die paar Steckdosen einzeln anlernen und jeweils den übertragenen Code mitloggen?
So habe ich das sinngemäß in meinem Empfänger umgesetzt. Der wird in den Programmiermodus versetzt, der zu programmierende Kanal wird vorgewählt und der Modus* wird festgelegt. Dann wird ein Fernbedienungssender aktiviert und der betreffende Kanal ist auf diese gedrückte Taste programmiert. Das Ganze für jeden der 4 Kanäle völlig unabhängig. *) Jeder Kanal kann auf folgende 3 Modi eingestellt werden: 1. Tastfunktion - Ausgang ist solange Ein, wie die Taste gedrückt ist. 1 Taste je Kanal. 2. Stromstossschalter - Beim ersten Tastendruck Ein, beim nächsten Tastendruck Aus u.s.w. 1 Taste je Kanal. 3. Ein - Aus - Funktion - Das ist die normale Steckdosenfunktion, eine Taste für Ein und 1 Taste für Aus . 2 Tasten je Kanal. Wie ich Leo aber verstanden habe, will er an der Senderseite basteln, weil ihm die 4 Kanäle der Originalteile nicht reichen. Reinhard
In diesem Thread hier: https://electronics.stackexchange.com/questions/385919/a-curious-433-mhz-signal-to-decode ...wird ein Protokoll beschrieben, das auf den ersten Blick identisch zu sein scheint. Das dort beschriebene Protokoll wird ebenfalls von einem 433MHz-Funksteckdosen-Set verwendet, was ja ebenfalls dafür spricht, dass es sich um das gleiche Protokoll handeln könnte. Das Funksteckdosen-Set dort ist offenbar von der Marke "Voltomat" und wurde im "Bauhaus"-Baumarkt gekauft: https://www.bauhaus.info/funkschalter-funkstecker/voltomat-funksteckdosen-set-31/p/22541673 Da "SilverCrest" ja glaube ich sowas wie eine Eigenmarke von LIDL(?) ist, gehe ich mal davon aus, dass das die gleichen Steckdosen unter anderem Label sind. Der Fragesteller aus dem ersten Link hat damals allerdings auch keine Antwort erhalten, um welches Protokoll es sich dabei handelt, aber vielleicht hilft Dir der Name "Voltomat" bei der Suche nach dem verwendeten Protokoll ja weiter. Ich selbst habe vor einiger Zeit mal ein ähnliches (aber nicht identisches) Protokoll bei anlernbaren 433MHz-Funksteckdosen der Marke "HomeEasy" gesehen, bei deren Produkten aus der HE-8xx-Reihe. Dort wurden bei jeder Taste auch immer 4 völlig verschiedene Codes gesendet, bevor es nach dem vierten Code wieder von vorne los ging. Hat mich damals halb wahnsinnig gemacht, irgendeine Logik hinter den vier unterschiedlichen Codes pro Taste zu erkennen. Habe es dann irgendwann aufgegeben - aber eines Tages habe ich dann irgendwann doch eine Software-Implementierung zur En- und Dekodierung dieses Protokolls gefunden, das dort "AnBan" genannt wird. Als ich mir die besagte Software-Implementierung angeschaut habe, war mir schnell klar, wieso ich ursprünglich auf Anhieb keine Logik dahinter erkennen konnte: Der Algorithmus erinnert tatsächlich stark an einen Ver- bzw. Entschlüsselungs-Algorithmus, bei dem die Daten über mehrere Runden hinweg anhand irgendeiner Tabelle substituiert wurden. Wie gesagt, das war letztlich ein anderes Protokoll, schon deshalb weil es 28 Bit verwendet. Aber falls der Algorithmus dennoch irgendwie ähnlich ist, dann wirst Du es vermutlich eher vergessen können, anhand so weniger Werte da selbst irgendeine Logik erkennen zu können. In diesem Fall würde auch ich empfehlen, einfach die Codes der Fernbedienung mitzuschneiden und diese 1:1 zu wiederholen. Da es ja kein echter Rolling-Code ist, funktioniert das ja. Dass Du mehr als 4 Kanäle brauchst, sollte ja eigentlich kein Problem sein, wenn ich Dich richtig verstehe: SilverCrest verkauft die Steckdosen ja garantiert nicht einzeln ohne Fernbedienung, sondern immer als Set bestehend aus einer Fernbedienung und mehreren Steckdosen. Egal wie viele Funksteckdosen Du hast, Du müsstest ja also auch ausreichend viele Fernbedienungen haben, um für jede Steckdose unterschiedliche Codes zu loggen. Es wäre dann nur nicht möglich, alle Steckdosen über ein einziges "Gruppen-Signal" zu schalten.
Ich möchte mich noch einmal bei euch allen bedanken. Ich kann leider nichts weiter über die "Verschlüsselung" herausfinden. Ich werde wie scheinbar so viele andere vor mich schon aufgeben müssen. Dafür habe ich wieder einiges gelernt und werde mich dann wohl jetzt an ein neues Projekt machen: Funkmodul entfernen und durch eigenes ersetzen ;) Besten Dank für all eure Unterstützung und Hilfe. Ihr habt viel geholfen auch wenn ich es am ende dennoch nicht gelöst habe. Vielen Herzlichen Dank! Grüße, Leo
Hi Leo, auch wenn Du eigentlich im Februar schon aufgegeben hattest hier noch einen Ansatz von mir. Ich habe Dein Thema erst jetzt gesehen. Ich hatte kürzlich auch solche Funksteckdosen. Sie waren nahezu identisch zu Deinen: Pro Kanal wurden vier verschiedene "Codes" gesendet. Die Steckdosen können in den ersten Sekunden nach der Versorgung mit Spannung mit den Tasten der Fernbedienung gekoppelt/programmiert werden... Alles sehr ähnlich. Der Hersteller heisst bei mir "unitec"; die Fernbedienung heisst "Modell 50074" Ich hatte auch länger versucht, die 24 Bit zu senden, nach denen die Codes eigentlich aussehen - erfolglos. Geklappt hat das dann mit dem Senden von 28 Bit. Du musst einfach Deine Sync "S" noch als 4 Bit 1100 (Hex C) interretiert mit anhängen. Bei mir funktioniert das dann, wenn ich diese 28 Bit mindestens zweimal mit einer kurzen Pause von 1ms zwischen den beiden Wiederholungen sende. Die Detailzeiten beim Senden habe ich gewählt mit: HIGH=375us und LOW=1125us Ich sende mit einem nanoCUL. Es funktioniert bei mir übrigens beim Senden jeder der vier möglichen Codes für einen Kanal. Und es muss auch nicht der Code gewechselt werden. Man kann immer denselben nehmen. Gruß marcs
Beitrag #5830175 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hallo Leo, habe selber ein ähnliches Set auf dem Schreibtisch. Meins ist von der Firma QUIGG und gab es kürzlich bei Al... Bei der Suche bin ich auf das Protokoll GT-9000 gestoßen. Mal bei Github suchen. Da sind die Timings und das Protokoll beschrieben. Links die 4 bit sind wohl der Unit Code und die rechten 4 Bit der Channel. Der Rest in der Mitte sind die 4 rollierenden Codes, die in Abhängikeit vom Kanal gesendet werden. Das Schalten mit Arduino funktioniert bei mir schon. Ich sende den jeweiligen Code (EIN bzw. AUS) insgesammt 8x. Davon 4x mit kurzen Sync und 4x mit langen Sync am Anfang, sowie es auf deinem Bild zu sehen ist. Gruß ISM-Bastler
Hallo Zusammen, ich bin leider auf das gleiche Problem gestoßen und bekomme meine Funksteckdosen uniTEC nicht gesteuert. Ich verwende zum Senden ein Arduino Nano bzw. später einen ATTiny85. marcs schrieb: > Bei mir funktioniert das dann, wenn ich diese 28 Bit mindestens zweimal > mit einer kurzen Pause von 1ms zwischen den beiden Wiederholungen sende. ISM_Bastler schrieb: > as Schalten mit Arduino funktioniert bei mir schon. Ich sende den > jeweiligen Code (EIN bzw. AUS) insgesammt 8x. Davon 4x mit kurzen Sync > und 4x mit langen Sync am Anfang, sowie es auf deinem Bild zu sehen ist. Könnte einer von euch mal das stück Quellcode zum Senden posten? Ich versuche schon seit Tagen vergeblich diese Steckdosen zu steuern. Mir würde das sehr weiterhelfen. Vielen Dank Gruß Fabian
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