Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was "Fachkräftemangel" in der Praxis bedeutet


von David S. (Firma: Bankenaufsicht) (avmsterdam)


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Ich arbeite in einem 500 MA mittelständischen Unternehmen in München. 
Für ein KMU recht präsent, aber keinesfalls ein überregional bekannter 
Konzern.

Hier wird das Märchen vom "Fachkräftemangel" natürlich herauf und 
herunter gebetet. Jetzt, am Ende des Jahres, erfuhr ich über intern (für 
langjährige Mitarbeiter) veröffentlichte Statistiken der HR, was dieser 
"Fachkräftemangel" in der Praxis bedeutet:

70 im letzten Jahr ausgeschriebene Positionen
101 Neueinstellungen
... jetzt der Hammer:
305 Vorstellungsgespräche
1870 Bewerbungen

Das bedeutet: auf 1 ausgeschriebene Position kommen 26 Bewerber, von 
denen 25 abgelehnt werden und weniger als jeder 6. überhaupt ein 
Vorstellungsgespräch bekommt.

Fachkräftemangel in der Praxis eben. Man stelle sich vor, Bewerber 
würden von "Arbeitgebermangel" faseln, wenn sie 26 Angebote zur Auswahl 
hätten.

: Gesperrt durch Moderator
von .... (Gast)


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Bei KenFM wurde Fachkräftmangel mal ganz gut erklärt
Auf 10000 freie Stellen kommen ca 18000 Bewerber. Die Bewerberanzahl 
wird mal Faktor xyz, wie es gerae benötigt wird, um die Mär aufrecht zu 
halten oder aber sich selbst ins rechte Licht zurücken wiiiiieviel man 
doch geleistet hat.... Mit dem Faktor warens dann 75000 woebi es 57000 
fiktiv sind die ja angeblich benötigt werden um die 10000 stellen zu 
besetzen.

Fakt man will auf Gedeih/Verderb immer nur die -6 Typen haben die zu 
allem ja und Amen sagen. 2er Typen reichen beeeiiii weitem nicht aus....

von Helmut H. (helmuth)


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Finde 101 Einstellungen bei 305 Bewerbungsgesprächen eine gute Quote.
Sieht so aus, als ob man die Top 3 zu einem Gespräch einlädt.

Leider bewerben sich auch viele für eine ausgeschriebene Stelle obwohl 
ihnen wesentliche Voraussetzungen fehlen.
Dann sind es aber keine Fachkräfte für diese Stelle.

von Funker (Gast)


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>Man stelle sich vor, Bewerber
>würden von "Arbeitgebermangel" faseln, wenn sie 26 Angebote zur Auswahl
>hätten.

Ich kenne Männer, die haben schon mit 26 Frauen geflirtet und es war 
immer noch nicht die richtige fürs Leben dabei.

von Bimbo. (Gast)


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David S. schrieb:
> 70 im letzten Jahr ausgeschriebene Positionen
> 101 Neueinstellungen
> ... jetzt der Hammer:
> 305 Vorstellungsgespräche
> 1870 Bewerbungen

Tja, bittere Realität.

von Motzkopp (Gast)


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Bestätigt nur die Erfahrungen, wenn man selber Bewerbungen losgeschickt. 
Alle nich sehr sehr wählerisch.

von Casanova (Gast)


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Funker schrieb:
> Ich kenne Männer, die haben schon mit 26 Frauen geflirtet und es war
> immer noch nicht die richtige fürs Leben dabei.

Die erzählen aber sicher nichts vom Frauenmangel.

von Motzkopp (Gast)


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Scheiss autovervollständigung.

von Motzkopp (Gast)


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Aber um den Fachkräftemangel abzumildern, gibts ja jetzt das 
Fachkräfteeinwanderunfsgesetz. Bekommen nun auch die Fachinformatiker 
globale Konkurrenz.

von Manfred (Gast)


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David S. schrieb:
> 70 im letzten Jahr ausgeschriebene Positionen
> 101 Neueinstellungen

Über 40% mehr Mitarbeiter eingestellt als ausgeschrieben sieht nicht 
nach Mangel aus.

von Böser Onkel (Gast)


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Manfred schrieb:
> Über 40% mehr Mitarbeiter eingestellt als ausgeschrieben sieht nicht
> nach Mangel aus.

Vermutlich wurden nur die Zahlen vertauscht oder unvollständig
übernommen.

Casanova schrieb:
> Die erzählen aber sicher nichts vom Frauenmangel.

Nicht jede Frau verdient dieses Prädikat auch eine zu sein.
Das Land ist voll davon. Bei Männern ist es ähnlich.

Motzkopp schrieb:
> Fachkräfteeinwanderunfsgesetz.

Wird den Leuten nur nichts nützen wenn die Einheimischen sich
Instinktiv gegen diese Schwemme wehren. Ein paar wenige werden
sich hier auch integrieren weill die auch hoch geachtet sind,
aber die werden eh nur eine Minderheit sein.
Warten wirs ab.

von David S. (Firma: Bankenaufsicht) (avmsterdam)


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Helmut H. schrieb:
> Finde 101 Einstellungen

Und 101 Einstellungen bei fast 2000 Bewerbungen?

von A. S. (Gast)


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Funker schrieb:
> Ich kenne Männer, die haben schon mit 26 Frauen geflirtet und es war
> immer noch nicht die richtige fürs Leben dabei.

Weshalb wohl viele Männer auf Leiharbeiterinnen zurückgreifen, obwohl 
die deutlich höhere Stundenlöhne haben.

von Funker (Gast)


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Da hat das Wort "Sklavenhändler" eine ganz andere Bedeutung ...

von Ansgar K. (malefiz)


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In der Firma wo ich arbeite herrscht Fachkräftemangel. Auf zwei Stellen 
sind keine 20 Bewerbungen eingegangen, die Hälfte wurde eingeladen davon 
würde 5 einen Vertrag Angeboten und keiner hat unterschrieben.

von Mr.T (Gast)


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A. S. schrieb:

> Weshalb wohl viele Männer auf Leiharbeiterinnen zurückgreifen, obwohl
> die deutlich höhere Stundenlöhne haben.
Leiharbeiterin ist definitiv günstiger, da kein Kündigungsschutz.

von Mr.T (Gast)


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Ansgar K. schrieb:
> (...) und keiner hat unterschrieben.
Solche Drecksläden kenne ich auch.

Böser Onkel schrieb:
> Wird den Leuten nur nichts nützen wenn die Einheimischen sich
> Instinktiv gegen diese Schwemme wehren. Ein paar wenige werden
> sich hier auch integrieren weill die auch hoch geachtet sind,
> aber die werden eh nur eine Minderheit sein.

Die dt. Green-Card wurde gerade 13.041 mal erteilt. Ist halt ein neuer 
Versuch, der genauso scheitern wird.

von Franko S. (frank_s866)


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Ansgar K. schrieb:
> würde 5 einen Vertrag Angeboten und keiner hat unterschrieben.

Das ist dann guter-Vertrag-Mangel.

von Propionat (Gast)


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... zum ersten mal habe ich das F - wort in der schule gehört,
eine arbeitsamt mitarbeiterin - berufsberaterin - erklärte uns, dass es 
den F Mangel gibt und wir die besten chancen auf einen guten job haben - 
das war in den 90ern

von von nursonebenbei (Gast)


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Ansgar K. schrieb:
> In der Firma wo ich arbeite herrscht Fachkräftemangel. Auf zwei
> Stellen
> sind keine 20 Bewerbungen eingegangen, die Hälfte wurde eingeladen davon
> würde 5 einen Vertrag Angeboten und keiner hat unterschrieben.

Mit anderen Worten: Dein AG hat sehr schlechte Angebote gemacht.

Und du arbeitest noch dort?

von dudley (Gast)


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Funker schrieb:
>>Man stelle sich vor, Bewerber
>>würden von "Arbeitgebermangel" faseln, wenn sie 26 Angebote zur Auswahl
>>hätten.
>
> Ich kenne Männer, die haben schon mit 26 Frauen geflirtet und es war
> immer noch nicht die richtige fürs Leben dabei.

kein wunder die wollen ja jetzt auch plötzlich alle führungskräfte sein 
und einem sagen wie rum man den schraubendreher richtig hält

von Qwertz (Gast)


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von nursonebenbei schrieb:
> Mit anderen Worten: Dein AG hat sehr schlechte Angebote gemacht.
>
> Und du arbeitest noch dort?

Nun ja, sicherlich kann und will der Arbeitgeber neuen Leuten nur so 
wenig zahlen, weil er Ansgar K. bereits extrem üppig entlohnt. Im Mittel 
passt es dann wieder.

von Böser Onkel (Gast)


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von nursonebenbei schrieb:
> Und du arbeitest noch dort?

von nursonebenbei schrieb:
> einen Vertrag Angeboten...

Sicher nicht wegen seiner Kenntnisse der deutschen Rechtschreibung,
insbesondere der Klein/Großschreibung.

Ansgar K. schrieb:
> Auf zwei Stellen
> sind keine 20 Bewerbungen eingegangen, die Hälfte wurde eingeladen davon
> würde 5 einen Vertrag Angeboten und keiner hat unterschrieben.

Und woher weißt du das? Gehört dir die Firma oder hast du da eine
Schlüsselposition (nicht Hausmeister) inne?

Die Rahmenbedingungen spielen da auch noch eine Rolle.
Ein/e Raumpfleger/in ist schließlich auch eine Fachkraft.

von Axel L. (axel_5)


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David S. schrieb:


> Fachkräftemangel in der Praxis eben. Man stelle sich vor, Bewerber
> würden von "Arbeitgebermangel" faseln, wenn sie 26 Angebote zur Auswahl
> hätten.

Es sollte doch kein Problem sein, 26 Stellenanzeigen zu finden.

Ist ja nicht so, dass die 1870 Bewerber sich nur bei einem Arbeitgeber 
beworben hätten.

Ich war erstaunt, wie schnell entlassene Kollegen über 50 wieder einen 
Job hatten. Wir haben auch einige ü50, die noch mal gewechselt sind.

Gruß
Axel

von Die Wahrheit diskutiert nicht mit Spinnern (Gast)


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David S. schrieb:
> Das bedeutet: auf 1 ausgeschriebene Position kommen 26 Bewerber, von
> denen 25 abgelehnt werden und weniger als jeder 6. überhaupt ein
> Vorstellungsgespräch bekommt

Genau das entspricht Fachkräftmangel, ohne Gänsefüßchen. Und man braucht 
auch gar nicht in irgend ner Firma zu schauen, man erkennt es überall, 
gern gleich auch hier. Lt. Papieren vielleicht die größten Koryphäen, 
die je gelebt haben. Aber versagen bei den einfachsten realen Aufgaben. 
Weil ihr ganzes Leben nur auf Geldverdienen durch 
Schauspielerei/Hochstapelei ausgerichtet ist. In dieser Gesellschaft 
klappt das ja auch ne ganze Weile. Bis das System selbst durch zu viele 
dieser Blender am Abkacken ist.
Ein gewisser Marx hat das schon vor ewigen Zeiten vorhergesagt, und er 
hatte verdammt recht. Man kann seine Werke an x-beliebiger Stelle 
aufschlagen, es stimmt darin alles bis ins Detail. Die Frage kann also 
nur noch lauten, was kommt danach, bzw. was macht man anschließend mit 
diesen ganzen Spinnern? Hoffentlich müssen die nicht alle von den 5% 
echten Machern durchgefüttert werden.

Leute wie du müssen sogar an den nicht vorhandenen Fachkräftemangel 
glauben, denn sonst gäbe es das Problem gar nicht. Ihr 
Zeitlebens-Schauspieler werdet erst beim Flaschensammeln aufwachen. 
Manche noch nicht mal dann, denn dieser Selbstbetrug ist unglaublich 
tief verankert. Bekommt man den Job nicht, war nicht man selbst zu 
schlecht, sondern natürlich dieser dumme Personaler. Vollautomatisch und 
augenblicklich geschieht das. Siehe 100 threads zu dem Thema...
Das ist Schauspielerei auf so hohem Niveau, daß man selbst glaubt, man 
wäre Superman. Von eurer völlig falschen Lebenseinstellung mal 
abgesehen, könnt ihr also nicht wirklich dafür.

von Billiger, williger Hasso (Gast)


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Wenn es einen wirklichen Mangel gäbe, dann nicht lange, weil die meisten 
Unternehmen dann schnell vom Markt weg wären. Man stelle sich nur mal 
vor, die Unternehmen könnten nicht nach Gutsherrenart regieren, Gehälter 
deutlich unter 1/3 IGM zahlen und die Produktmanager, Vetriebler und 
Chefs müssten sich damit anstrengen, Akquise und Absatz nicht nur über 
den Preis zu machen.

von joerjen (Gast)


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Ich kenne das mit dem Fachkräftemangel auch aus meinem Umfeld....

Ein Beispiel:
Ein Unternehmen sucht einen Facharbeiter und schreibt diesen aus. 
Zeitgleich wendet sich das Unternehmen noch an "Personalverleiher" und 
lässt auch diese suchen...und plötzlich gibt es 5,6,7 
Stellenausschreibungen, die sich am Ende aber nur auf die eine Fachkraft 
bezieht.

Weiterhin stelle ich auch immer wieder fest, dass das Umfeld der 
suchenden Firma nicht passt...zu wenig Geld oder andere, nicht passende 
Angebotsdetails...das ist kein Fachkräftemangel, sondern mangelnde 
Bereitschaft, die Fachkraft entsprechend entlohnen zu wollen....

Es mag sicherlich Bereiche geben, in denen ein Fachkräftemangel 
herrscht, aber generell und immer wieder davon laut zu tönen spiegelt 
nicht die Wirklichkeit wider...

Manche Stellenausschreibungen liest man und fragt sich, was für eine 
wolleiernde Saumilchleg da gesucht wird...und am Ende findet der 
Personaler nichts passendes, weil das schlussendlich gar nicht alles 
benötigt wird!

In meinem Umfeld werden immer wieder Schweisser ausgeschrieben - und die 
ausgewählten Schweisser bringen dann nicht das, was man sucht....man 
sucht eigentlich Schlosser, die auch gut schweissen können, aber die 
Hauptaufgabe besteht eben darin, Baugruppen nach Zeichnung aufzubauen, 
zu heften und schlussendlich zu schweissen...das ist aber eine andere 
Berufsgruppe....

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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David S. schrieb:
>
> 70 im letzten Jahr ausgeschriebene Positionen
> 101 Neueinstellungen
> ... jetzt der Hammer:
> 305 Vorstellungsgespräche
> 1870 Bewerbungen
>
Und wieviel Leute sind im letzten Jahr gegangen oder gegangen worden?

Wenn die Leute immer so viele Bewerbungen schreiben, dann gibt es immer 
mehr Bewerbungen als Einstellungen. Sagt also nichts weiter aus.

Ich hatte in meinem Leben vor der Selbststaendigkeit genau 3 Bewerbungen 
und 3 Einstellungen.
Es schauert mich immer, wenn ich sowas lese, dass so viele Bewerbungen 
geschrieben werden muessen.
Heisst ja im Umkehrschluss, dass wenn jemand 26 Bewerbungsn verschickt, 
und bei einer Stelle genommen wird, ware er 25 mal der Looser.
HR sollte man abschaffen, schon alleine Menschen als "Resource" zu 
bezeichnen sagt schon alles aus.

von Dirk K. (merciless)


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Bei der Bezeichnung "Fachkräftemangel" wird eigentlich
immer ein wesentliches Wort weggelassen: "billig".
Es fehlen keine Fachkräfte, sondern "billige" Fachkräfte.
Die Wirtschaft in Europa steht immer mehr unter globalem
Druck, deswegen ist man immer weniger bereit, die Angestellten
ordentlich zu bezahlen.

merciless

von Billiger, williger Hasso (Gast)


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Wenn man sich zusätzliche Lasten ans Bein bindet, die Asien nicht hat, 
dann gibt es ohne besseres Produkt nur zwei Möglichkeiten, man ist 
billiger und nimmt ein schlechteres Gehalt als ein Chinese an oder man 
geht industriell in Insolvenz und wird ein Agrarstaat. Sich über 
Finanzindustrie zu ernähren, geht auch nur solange, wie der Westen auf 
der Welt noch was zu sagen hat.
Wenn Agrarstaat auch nicht geht, wird man ein failed state und ist ein 
Fall "Brot für die Welt".
Das sind die bitteren Wahrheiten, die leider beim Bürger durch die 
bisherige Wohlstandsverdummung noch nicht mehrheitlich angekommen sind.

von Eulenspiegel (Gast)


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Ansgar K. schrieb:
> In der Firma wo ich arbeite herrscht Fachkräftemangel. Auf zwei
> Stellen
> sind keine 20 Bewerbungen eingegangen, die Hälfte wurde eingeladen davon
> würde 5 einen Vertrag Angeboten und keiner hat unterschrieben.

Oh, das kenne ich aus meiner alten Klitsche.

70 TEU sind da zuviel, für das, was man sucht, aber leider ist das 
gerade Marktniveau. Da werden dann Bewerbungsrunden über 
Bewerbungsrunden geführt ohne Ergebnis ("zu teuer") und es läuft 
letztendlich aufgrund der Sachzwänge darauf hinaus, dass man einen für 
85 TEU einstellt -- zu 50%. Die anderen 50% holt sich der bei einer 
anderen Klitsche, die sich auch nicht einen "ganzen" 85-TEU-Mann leisten 
kann. Fahrtzeit ist für diese Person als Arbeitszeit abrechenbar. So 
kommt der 85-TEU-Mann zu seinen 85 TEU bei <40h/Woche (aufgrund der 
Fahrtzeitverrechnung) und die Firma zu ihrer "Übergangslösung".

Alternativ nimmt die Klitsche einen Polen, der aus den polnischen 
Wäldern remote arbeitet, ausgezeichnet ausgebildet ist und fließend 
Deutsch spricht, für ein (deutsches) Butterbrot -- dieser Pole hat dann 
allerdings mit dem deutschen Geld sich einen sanierten Bauernhof, ein 
paar Hektar Land und alle möglichen Anlagen kaufen können, indes die 
deutschen Michel fürs gleiche Geld in überteuerten Mietslöchern hausen 
und sich einbilden, sie kämen irgendwie vorwärts oder hätten den 
Osteuropäern etwas voraus. Nicht.

Der Modus, die aufgelaufene Arbeit durch "Consultants"/"Freelancer" zu 
Stundensätzen, von denen der kleine Angestellte nur träumen kann, 
abarebiten zu lassen, habe ich bislang nur in Konzernen gesehen, die so 
groß sind, dass sich schon politische Grabenkriege zwischen Abteilungen 
herausbilden konnten. Kommt im 08/15-KMU entsprechend selten vor.

Beitrag #6080903 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6080985 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Klitschenarbeiter (Gast)


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Ist bei uns ähnlich, aber bei den Bewerbern sind auch 50% Inder u.ä. 
dabei, die kein deutsch können und auch sonst wenig bieten. Also 50% 
kannst du generell vergessen. Auf der anderen Seite ist unsere Firma 
nicht bereit das zu zahlen, was die Guten fordern und so zieht sich die 
Suche ewig hin. Man will eben den Porsche für das Geld eines Opels.

von David S. (Firma: Bankenaufsicht) (avmsterdam)


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Eulenspiegel schrieb:
> indes die
> deutschen Michel fürs gleiche Geld in überteuerten Mietslöchern hausen
> und sich einbilden, sie kämen irgendwie vorwärts oder hätten den
> Osteuropäern etwas voraus

IT-Freelancer stellen vielleicht 0.005% der Bevölkerung und der Rest ist 
in Polen vielfach schlechter gestellt ...

von Qwertz (Gast)


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David S. schrieb:
> IT-Freelancer stellen vielleicht 0.005% der Bevölkerung und der Rest ist
> in Polen vielfach schlechter gestellt ...

Danke für die Richtigstellung.

von David S. (Firma: Bankenaufsicht) (avmsterdam)


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... was die Lage in Deutschland aber nicht mildert.

von Qwertz (Gast)


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David S. schrieb:
> ... was die Lage in Deutschland aber nicht mildert.

Die Lage in Deutschland ist ja nicht schlecht. Klar gibt es immer 
Arbeitgeber, die hohe Ansprüche haben, aber nur wenig zahlen wollen, das 
sind üblicherweise Klitschen, die dann über Fachkräftemangel jammern. Es 
gibt aber eben auch genügend Unternehmen, die einen fairen IG 
Metalltarif für gute Arbeit zahlen. Da freut sich das Portemonnaie.

von Claus W. (Gast)


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In Mainz/Wiesbaden habe ich mindestens zwei Embedded Firmen erlebt, die 
mich ablehnten aber immer noch suchen. Sie inserieren jetzt nicht mehr 
bei der Arbeitsagentur sondern nur "still und heimlich" auf der eigenen 
Firmen-Homepage. Das gleiche eine Firma aus einer anderen Branche.

Zwei AG aus dem öffentlichen Dienst brachen das Bewerbungsverfahren 
innerhalb des vierten Quartals ab, weil alle Bewerber 
ungeeignet/leistungsschwach waren. Der Fragenkatalog drehte sich z.B. um 
SQL-Datenbanken (das Niveau des Left Outer Join wurde nicht erreicht) 
oder darum dass ein https-Zertifikat angeblich einen Webserver absichert 
und nicht (wie korrekt) den Nutzer vor Datenklau schützen soll.

Welche Stellenangebote für Informatiker dominieren Mainz/Wiesbaden in 
diesem Monat?

- Sichten jugendgefährdender Inhalte für die Polizei
- Arbeit bei Inkasso-Firmen
- Zeitarbeitsfirmen (die sich nicht aus der Liste ausblenden lassen)
- Private Vermittlung (die man ebenfalls nicht ausblenden kann)
- Webfirmen (wollen eigentlich Heimarbeit, Steuerzahlung unklar)

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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Claus W. schrieb:
> , die mich ablehnten aber immer noch suchen.

Die einfachste Erklärung ist: Du warst eben nicht gut genug.

Beitrag #6081709 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. B. (finanzberater)


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Wende 2.0 schrieb im Beitrag #6081709:
> IchGlaubeEsNicht schrieb:
>> Claus W. schrieb:
>>> , die mich ablehnten aber immer noch suchen.
>>
>> Die einfachste Erklärung ist: Du warst eben nicht gut genug.
>
> Ich nehme auch nur die besten und billigsten

Wie meine frühere Klitsche. Bewerber gab es genug, aber die waren 
entweder zu schlecht oder zu teuer. Aber für Freelancer wurden dann 
80-100 € die Stunde bezahlt. Jetzt sind sie pleite.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Billiger, williger Hasso schrieb im Beitrag #6080985:
> Spannend wird es, wenn auch der letzte Michel dies erkennt, dass er und
> sein Land nicht wirklich vorne dabei sind, wie es die Regierung und ihre
> Hofbericherstattung gerne darstellen.
Dazu müßte erst mal bei 70% der Leute "selbsterkenntnis" einkehren, und 
sich ihre bisherige "medien"gläubikkeit eingestehen. Aber dazu sind die 
meisten wohl nicht bereit.

> Und dass ganz Deutschland vielleicht nur noch an einem Viertel der
> Werktätigen finanziell aufgehängt ist.
????

> Und dass sich Arbeit nicht mehr lohnt.
Nix Neues, schon vor 100 Jahren galt:
Nur mit fremder Hände Arbeit wird man REICH!
> Dann kann es tumultartige
> Zustände geben und der ganze Laden kollabieren inkl. gravierenden
> Versorungsengpässen.
Ähhh, biste auch einer aus der Preper-Scene, denn nur die Sehnen sich 
nach solchen Zuständen.
> In deutscher digitaler Infrastruktur bekam man mit
> Coburg, Gießen und Frankfurt auch gerade einen kleinen Blick, wie es da
> hinter den Kulissen zugeht.
Und das wäre?
Hab dies-bzgl. Nix mitbekommen.

> Und die Neuländer im Politikstadel wollen ja
> noch mehr alles digital aufhängen ohne reale Backupstruktur, also ihrem
> billigem Treiben und Pfusch wie auch sonstwo weiterfrönen.
Beschwer dich bei denen die die gewählt haben.

> Das gibt wirklich ein Crash von allen Seiten, der sich gewaschen hat.
Wart`s ab, vllt. bist du der erste der einen Balken auf dem Schädel 
abbekommt.
> Auf dem Grabstein der BRD kann man schreiben, vom Dichten zum Denken zur
> Hybris und totgespart.

Die BRD wurde doch schon vor 30 Jahren beerdigt.

Dabür haben wir die DDR 4.0 incl.Überwachungsstaat ala VR China!

von Regierungssprecher (Gast)


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Motzkopp schrieb:
> Aber um den Fachkräftemangel abzumildern, gibts ja jetzt das
> Fachkräfteeinwanderunfsgesetz. Bekommen nun auch die Fachinformatiker
> globale Konkurrenz.

Im Kanzleramt wurde im Rahmen des Fachkräftegipfels bereits proaktiv 
antizipiert:

https://www.tagesspiegel.de/politik/fachkraeftegipfel-im-bundeskanzleramt-welche-stellen-fehlen-und-woher-hilfe-kommen-koennte/25336916.html

Denn:

"In der aktuellen Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und 
Handelskammertags (DIHK) aus dem Herbst gaben mehr als die Hälfte der 
Betriebe (56 Prozent) an, dass sie sich wegen fehlender Fachkräfte 
Sorgen machen."

S.a. Beitrag "Fachkräftemangel und so / aktuell in "Elektronikpraxis" [Endet 23.12.]"

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Regierungssprecher schrieb:
>
> 
https://www.tagesspiegel.de/politik/fachkraeftegipfel-im-bundeskanzleramt-welche-stellen-fehlen-und-woher-hilfe-kommen-koennte/25336916.html
>
> Denn:
>
> "In der aktuellen Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und
> Handelskammertags (DIHK) aus dem Herbst gaben mehr als die Hälfte der
> Betriebe (56 Prozent) an, dass sie sich wegen fehlender Fachkräfte
> Sorgen machen."
>
Und gehen mit gutem Beispiel voran, indem sie ihre Fachkraefte dem 
Arbeitsmarkt zur Verfuegung stellen. So wie Audi juengst.
Die Fachkraefterotation beginnt. :-)

von Regierungssprecher (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Und gehen mit gutem Beispiel voran, indem sie ihre Fachkraefte dem
> Arbeitsmarkt zur Verfuegung stellen. So wie Audi juengst.

Schließlich ist ja bald Weihnachten: Ist Geben nicht immer seeliger denn 
Nehmen?

Beitrag #6082781 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6082787 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6082791 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6082803 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Herbert (Gast)


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Regierungssprecher schrieb:

> Schließlich ist ja bald Weihnachten: Ist Geben nicht immer seeliger denn
> Nehmen?

Ja. Alte Boxerwahrheit.

von Ohje (Gast)


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F. B. schrieb im Beitrag #6082791:
> Hast du dir wieder einen neuen Nick zugelegt?

Wenn ich einen Nick haben wollen würde, würde ich mich einfach 
registrieren. Ist auch das für einen !angeblich! Hochbegabten, der die 
einfachste Form von Ironie nicht versteht, so schwierig zu verstehen?

von Fragen über Fragen (Gast)


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David S. schrieb:
> 70 im letzten Jahr ausgeschriebene Positionen
> 101 Neueinstellungen
> ... jetzt der Hammer:
> 305 Vorstellungsgespräche
> 1870 Bewerbungen

Es gab 70 ausgeschriebene Stellen, aber 101 Neueinstellungen. Wurden 31 
Stellen doppelt besetzt? oder wurden 31 Stellen "unter der Hand" 
vergeben? um was für Stellen ging es überhaupt?

Stellen als Produktionshelfer? Facharbeiter? einfache Bürotätigkeit? 
kaufmännische Jobs? Komplexe betriebswirtschaftliche Jobs? Chefposten? 
Ingenieurjobs? Informatikerposten? Entwickler? Admin? Jobs für Azubis?

Solange man nicht die Anzahl pro Bewerber differenziert, sagt so eine 
Quote gar nichts aus. Auch schickt ein Bewerber meist mehrere Eisen im 
Feuer und nicht selten mehrere Angebote. Dazu kommt, dass in einer Stadt 
wie München viele Leute leben und viele sich bewerben.

von Dirk K. (knobikocher)


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Fragen über Fragen schrieb:
> Ingenieurjobs? Informatikerposten? Entwickler?

Eher nicht. Es war von Fachkräften die Rede, wozu diese genannten Posten 
nicht im engeren Sinne dazu zählen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fachkraft

"Eine Fachkraft im engeren Sinne ist eine Person, die eine gewerbliche, 
kaufmännische oder sonstige Berufsausbildung erfolgreich absolviert hat. 
Im weiteren Sinne zählen auch Personen mit abgeschlossenem 
Fachhochschul- oder Hochschulstudium dazu."

Fragen über Fragen schrieb:
> Facharbeiter? einfache Bürotätigkeit?
> kaufmännische Jobs?

Passt besser,

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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In einer Marktwirtschaft gibt es per Definition keinen Mangel!

Falls wir dennoch von einem Mangel sprechen, so ist das ein eindeutiges 
Zeichen, dass unser Wirtschaftssystem keine Marktwirtschaft ist.

Beitrag #6083284 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dirk K. (knobikocher)


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Stefan H. schrieb:
> In einer Marktwirtschaft gibt es per Definition keinen Mangel!

Quelle?

von Fragen über Fragen (Gast)


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In einer theoretischen Modelmarktwirtschaft gibt es keinen Mangel. In 
der Realität kann es aber selbst in einer Marktwirtschaft zu einem 
Mangel kommen, weil Menschen mit einer bestimmten, komplexen Ausbildung, 
nicht von heute auf morgen wie Waren "produziert" werden können. Selbst 
aus dem Ausland kann man nicht auf Knopfdruck eine beliebige Menge von 
Fachkräften importieren. Nicht jede ausländische Fachkraft will 
überhaupt ins Ausland, nicht jede nach Deutschland, nicht jeder sofort 
usw.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan H. schrieb:
> In einer Marktwirtschaft gibt es per Definition keinen Mangel!

Quatsch.

Natürlich kann es einen Mangel geben. Dieser ist in der Regel örtlich 
und/oder zeitlich begrenzt. Wenn in einem Supermarkt die Petersilie 
ausverkauft ist, dann kriege ich dort eben erstmal keine mehr. Solange 
bis die nächste Lieferung kommt. Oder ich gehe in ein anderes Geschäft.

Beitrag #6083650 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6083708 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mucho Grande Problemo (Gast)


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Separation schrieb im Beitrag #6083708:
> Hier werden Ingenieure verwurstet. Schaut euch die tollen
> Lebensläufe an
> ?
>
> https://www.mint-solutions.de/ueber-uns/team/

Um Ingenieure zu vermitteln brauchst Du kein Ingenieur zu sein, wo ist 
also das Problem...

von Chinesischer Fürst von Branks (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> In einer Marktwirtschaft gibt es per Definition keinen Mangel!
>
> Quatsch.
>
> Natürlich kann es einen Mangel geben. Dieser ist in der Regel örtlich
> und/oder zeitlich begrenzt. Wenn in einem Supermarkt die Petersilie
> ausverkauft ist, dann kriege ich dort eben erstmal keine mehr. Solange
> bis die nächste Lieferung kommt. Oder ich gehe in ein anderes Geschäft.

Wenn die Petersilie knapp wird, ziehen die Petersiliepreise an. Angebot 
und Nachfrage. Dann pflanen die Bauer mehr Petersilie an (weil es so 
lukrativ ist) und alles reguliert sich wie von Geisterhand.

Bei den Fachkräften hingenen... Naja, lassen wir das lieber...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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David S. schrieb:
> und weniger als jeder 6. überhaupt ein Vorstellungsgespräch bekommt.
Es gibt halt auch schlechte "Fachkräfte", die sich in 
Schrotflintenmanier einfach mal überall hin bewerben.

> Bewerber würden von "Arbeitgebermangel" faseln, wenn sie 26 Angebote
> zur Auswahl hätten.
Haben sie doch. Es gibt doch locker so viele Stellenangebote. Ich kann 
micht an Zeiten erinnern, das war das nicht so.

Und wer augenscheinlich nichts taugt, der wird halt nirgends genommen. 
Und da braucht es keine 26 Bewerber auf 1 Stelle, da reichen schon 2: 
der Bessere bekommt die Stelle. Und deshalb kommt der "Nichtsogute" 
schon gar nicht in einem Betrieb, der "recht präsent" und demnach 
zumindest lokal recht gefragt ist.

Solche simplen, extrem logischen und rationalen Vorgänge zu diskutieren, 
ist aber eigentlich weit unter dem Niveau eines technischen Forums.

Aber offenbar muss immer mindestens ein unnötiger Jammerthread zum Thema 
"Fachkräftemangel" laufen...

von Billiger, williger Hasso (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Aber offenbar muss immer mindestens ein unnötiger Jammerthread zum Thema
> "Fachkräftemangel" laufen...

Macht doch die Industrie und die Lobbyregierung zum Erhalt ihres 
Lohndumpings genauso, mind. einmal im Monat in der Presse die 
Jammerklagen und die Regierung im Deckmäntelchen, deshalb das volle Boot 
weiter zu fluten.
Deutsche Unternehmen sind halt zig Jahre verwöhnt worden, gute, 
berufserfahrene Ingenieure mit 25 Euro brutto Stundenlohn und weniger 
abgespeist und jede Menge Ingenieure in die Arbeitslosigkeit und 
Fachfremde per Kündigungen und Dauerabsagen geschickt. Jetzt nimmt die 
Qualität des Frischfleisches durch diese Politik ab und die Deutschland 
AG sieht ihr Geschäftsmodell, qualifzierte Leute zu plündern in Gefahr.
Ist halt durch und durch ein Gammelland geworden.

von Ohje (Gast)


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Billiger, williger Hasso schrieb:
> Deutsche Unternehmen sind halt zig Jahre verwöhnt worden, gute,
> berufserfahrene Ingenieure mit 25 Euro brutto Stundenlohn und weniger
> abgespeist

Quelle? Alle drei Firmen, die ich bisher kennengelernt habe, zahlten 
Absolventen SPAETESTENS nach 2 Jahren ueber 60k. Erfahrene Ingenieure 
lagen immer ueber 70k. Und das war weder Sueddeutschland noch eine 
Grossstadt, sondern der Hauptsitz in einer Kleinstadt. Das deckt sich 
mit den Erfahrungen im Bekanntenkreis. Du darfst aber gerne das 
Gegenteil beweisen.

Beitrag #6084641 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ohje (Gast)


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Billiger, williger Hasso schrieb im Beitrag #6084641:
> Du ebenfalls.

Jede Suchmaschine liefert zwar tonnenweise Ergebnisse, die meine 
Erfahrungen bestaetigen, aber bitte sehr:

https://www.ingenieur.de/karriere/gehalt/wie-viel-verdienen-elektroingenieure/

Du kannst immer noch gerne das Gegenteil beweisen.

Beitrag #6084672 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Braver Bub (Gast)


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48.000/a ist ein sehr gutes Einstiegsgehalt für einen Ingenieur.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Separation schrieb im Beitrag #6083708:
> Hier werden Ingenieure verwurstet. Schaut euch die tollen Lebensläufe an
> ?
>
> https://www.mint-solutions.de/ueber-uns/team/

Naja, ich sag da mal nix.

von AVR (Gast)


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Separation schrieb im Beitrag #6083708:
> Hier werden Ingenieure verwurstet. Schaut euch die tollen
> Lebensläufe an
> ?
>
> https://www.mint-solutions.de/ueber-uns/team/

Hahaha....wo hast du die denn gefunden?

Ich stelle mir gerade die Situation anders herum vor. Uns würde man aber 
auslachen :(

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ohje schrieb:
> Jede Suchmaschine liefert zwar tonnenweise Ergebnisse, die meine
> Erfahrungen bestaetigen, aber bitte sehr:

Ähh, "tonnenweie" Ergebnisse und dann langste bei dieser "Horax"-side?
>
> https://www.ingenieur.de/karriere/gehalt/wie-viel-verdienen-elektroingenieure/


> Du kannst immer noch gerne das Gegenteil beweisen.

Ähh, 3770€ mtl ist das Durchschnittseinkommen aller Erwerbstätigen die 
einen
VZ-Job haben.
Macht dann so an die 45000€-50000€ per anno.

Quelle:
https://www.merkur.de/leben/karriere/gehalt-hoch-durchschnittseinkommen-deutschland-zr-10493938.html

von Sklavenvermittler (Gast)


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Ohje schrieb:

> Quelle? Alle drei Firmen, die ich bisher kennengelernt habe, zahlten
> Absolventen SPAETESTENS nach 2 Jahren ueber 60k. Erfahrene Ingenieure
> lagen immer ueber 70k. Und das war weder Sueddeutschland noch eine
> Grossstadt, sondern der Hauptsitz in einer Kleinstadt. Das deckt sich
> mit den Erfahrungen im Bekanntenkreis. Du darfst aber gerne das
> Gegenteil beweisen.

Also die Firmen die ich kennengelernt habe, rennen die Leute nach 2 
Jahren davon weil die KEINE 60k (die sind weit weg davon) bekommen und 
die suchen Ersatz der für das Anfängergehalt dort anfängt, am liebsten 
mit mehr als 2 Jahren Erfahrung deshalb finden die auch keine Leute, da 
hilft auch der Sklavenhänder nicht weiter, weil der auch seine Marge 
machen will, solche Personal gibts schlicht nicht.

von Böser Mann (Gast)


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dudley schrieb:
> Funker schrieb:
>> Ich kenne Männer, die haben schon mit 26 Frauen geflirtet und es war
>> immer noch nicht die richtige fürs Leben dabei.
>
> kein wunder die wollen ja jetzt auch plötzlich alle führungskräfte sein
> und einem sagen wie rum man den schraubendreher richtig hält

Wenn man 100 Mio. für Beraterverträge ausgibt, wird das irgendwann schon 
was mit dem Schraubendreher richtig rum.

von Böser Mann (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Leider bewerben sich auch viele für eine ausgeschriebene Stelle obwohl
> ihnen wesentliche Voraussetzungen fehlen.

Die Jobcenter zwingen die Leute, sich auf unpassende Stellen zu 
bewerben. Kommt man dem nicht nach, hat man sehr schnell nichts mehr zu 
essen.

von Fred Feuerstein (Gast)


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Billiger, williger Hasso schrieb:
> Macht doch die Industrie und die Lobbyregierung zum Erhalt ihres
> Lohndumpings genauso, mind. einmal im Monat in der Presse die
> Jammerklagen und die Regierung im Deckmäntelchen, deshalb das volle Boot
> weiter zu fluten.

"Ein Drittel der Unternehmen hat laut der Umfrage in den vergangenen 
Jahren bereits ausländische Fachkräfte aus der EU sowie aus 
Nicht-EU-Staaten eingestellt."

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-12/bundesagentur-fuer-arbeit-detlef-scheele-fachkraeftemangel-arbeitslosigkeit-wachstum

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Die deutschen Unternehmen sind halt verwöhnt. Sie sollten sich viel mehr 
auf Outsourcing nach Bulgarien, Spanien, Nigeria und China orientieren. 
Man muss halt auf Fiverr und Upwork ein wenig austesten, wer in was gut 
ist. Da braucht man nur noch einen deutschen Ingenieur, der 5 
ausländische Kräfte managed.

von Qwertz (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Man muss halt auf Fiverr und Upwork ein wenig austesten, wer in was gut
> ist. Da braucht man nur noch einen deutschen Ingenieur, der 5
> ausländische Kräfte managed.

Es sind schon viele Unternehmen wieder reumütig zu deutschen 
Angestellten zurückgekehrt nach einem misslungenen 
Outsourcing-Experiment. Billig kann am Ende richtig teuer werden.

Beitrag #6085080 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. B. (finanzberater)


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Kastanie schrieb im Beitrag #6082803:
> Von daher musst du mit diesen unzähligen posts irgendeinen
> hochdurchdachten Plan verfolgen.
> Erleuchte uns!

Ich will dich triggern.

von Stefan F. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> nur wenig zahlen wollen, das sind üblicherweise Klitschen

Ich frage mich, ob die großen Konzerne Trolle dafür bezahlen, diese 
Behauptung zu verbreiten. Mann liest es immer wieder überall, jedoch 
fast ausnahmslos von anonymen Benutzern.

Außerdem widerspricht meine eigene Erfahrung dem.

Abgesehen davon ist das Wort "Klitsche" sehr unklar. Es ist einfach, 
generell alle Klitschen nieder zu machen, weil das eben nichts konkretes 
bedeutet. Genau so gut kann ich auf alle Geizhälse Schimpfen, das sagt 
auch nicht aus, wer das sein soll.

von Stefan F. (Gast)


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F. B. schrieb:
> Aber für Freelancer wurden dann 80-100 € die Stunde bezahlt.

Das kenne ich. Der Trick besteht darin, das Werk so zu gestalten, dass 
keiner von der Stammbelegschaft damit klar kommt. Also möglichst viel 
neues Zeug einführen und zugleich genau diesen Teil nicht zu 
dokumentieren.

So ist der Kunde gezwungen, den Vertrag des Freelancers zu verlängern. 
Oft mehrfach.

Natürlich wird ein Freelancer so keinen zweiten Auftrag mehr von 
gleichen Kunden erhalten, aber das ist egal. Die Karavane zieht weiter, 
der nächste Freelancer macht es genau so.

Das ist zumindest meine Beobachtung in zwei Konzernen und einer 
kleineren Firma.

von Qwertz (Gast)


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Wende 2.0 schrieb im Beitrag #6085080:
> Qwertz schrieb:
> Billig kann am Ende richtig teuer werden.
>
> Das sehe ich nicht. Meine Lohnsklaven müssen billig und willig sein.
> Teuer bin ich selber

Wenn deine fiktiven Untergebenen aus dem billigen Ausland nichts 
Vernünftiges abliefern, dann bist du der erste, der darunter zu leiden 
hat. Einen Manager, der nur Kosten verursacht, aber kein Geld einspielt, 
braucht nämlich kein Unternehmen.
Aber du bist ja eh nur ein Troll.

von Qwertz (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich frage mich, ob die großen Konzerne Trolle dafür bezahlen, diese
> Behauptung zu verbreiten. Mann liest es immer wieder überall, jedoch
> fast ausnahmslos von anonymen Benutzern.

Ist dir deine Verschwörungstheorie nicht selber peinlich?
Das glaubst du doch selber nicht.

> Außerdem widerspricht meine eigene Erfahrung dem.

Dann strafst du alle Statistiken zu diesem Thema Lügen. Aber zu jeder 
Regel gibt es Ausnahmen, das ist auch klar.

> Abgesehen davon ist das Wort "Klitsche" sehr unklar.

KMU, meist inhabergeführt, natürlich ohne Tarifbindung - das ist für 
mich eine Klitsche. Weitere Merkmale sind: nicht-marktgerechtes Gehalt, 
weitgehend unbezahlte Überstunden, Verfügbarkeit im Urlaub vorausgesetzt 
und ähnliche Späße.

von Stefan F. (Gast)


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Qwertz schrieb:
>> Abgesehen davon ist das Wort "Klitsche" sehr unklar.

> KMU, meist inhabergeführt, natürlich ohne Tarifbindung - das ist für
> mich eine Klitsche. Weitere Merkmale sind: nicht-marktgerechtes Gehalt,
> weitgehend unbezahlte Überstunden, Verfügbarkeit im Urlaub vorausgesetzt
> und ähnliche Späße.

Wie nennst du denn inhabergeführte KMU ohne Tarifbindung, die 
marktgerecht oder besser Bezahlen, Überstunden ausgleichen und den 
Urlaub sowie Sonntage als 100% arbeitsfrei achten?

Beitrag #6085450 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Wende 2.0 schrieb im Beitrag #6085450:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Wie nennst du denn inhabergeführte KMU ohne Tarifbindung, die
>> marktgerecht oder besser Bezahlen, Überstunden ausgleichen und den
>> Urlaub sowie Sonntage als 100% arbeitsfrei achten?
>
> Märchen und Lügengeschichten

Schade, mein gut bezahlter rechter rechter Platz ist nämlich noch frei. 
Aber nicht für Leute mit so einer Einstellung.

von Billiger, williger Hasso (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Schade, mein gut bezahlter rechter rechter Platz ist nämlich noch frei.
> Aber nicht für Leute mit so einer Einstellung.

Rechts will eh keiner sitzen, das ist einfach nur nazi.

von rbx (Gast)


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Qwertz schrieb:
> KMU, meist inhabergeführt, natürlich ohne Tarifbindung - das ist für
> mich eine Klitsche. Weitere Merkmale sind: nicht-marktgerechtes Gehalt,
> weitgehend unbezahlte Überstunden, Verfügbarkeit im Urlaub vorausgesetzt
> und ähnliche Späße.

Das klingt starkt nach einem Euphemismus - Gruselbude treffender?

von Ich schon wieder (Gast)


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Fachkräftemangel?

Was ist eine Fachkraft?

Elektriker mit Facharbeiterbrief?

Elektrotechnik-Techniker?

Elektrotechnik-Meister?

Elektrotechnik - Ingenieur - Bachelor - Master?

Elektrotechnik - Promotion?


Wer schreit hier Fachkräftemangel?

Also "Hilfe! Ich finde keine Fachkraft?"


Ich kenne bisher kein Unternehmen, das einen echten Fachkräftemangel 
(Definition s.o.) hat!

Falls Du / Sie das anders sehen:

Bitte hier melden!

Ihnen kann geholfen werden!


Ein klares Anzeichen für einen NICHT-Mangel sind die Stellenangebote 
hier (die bezahlten).
Aktuell: 25.12.19 ca. 20:00 Uhr - nur 2 Stellenangebote, beide in 
Bayern.

Preise für die Stellenanzeigen hier, passende Zielgruppe:

Preise (gültig ab 3.2.2019)
monatsweise: 169 €/Monat (zzgl. 19% MwSt)
quartalsweise: 399 €/Quartal (zzgl. 19% MwSt)

Bei monster& Co., sicher hochpreisiger, dafür breiter gestreut.

AUFRUF zum x. Mal!

Welches Unternehmen hat im Bereich Elektronik / Elektrotechnik einen 
(Fach)kräftemangel bei Fachkräften, Technikern, Meistern oder 
Ingenieuren (und aufwärts)?

Bitte um Erfahrungen aus ERSTER Hand!
(Nicht nur vom Hörensagen)

von David S. (Firma: Bankenaufsicht) (avmsterdam)


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Lothar M. schrieb:
> Und wer augenscheinlich nichts taugt, der wird halt nirgends genommen.
> Und da braucht es keine 26 Bewerber auf 1 Stelle, da reichen schon 2:
> der Bessere bekommt die Stelle.

So kann man sich aber ein beliebiges Überangebot schönreden. Umgekehrt 
wird ein Schuh draus: es können alle 26 noch so kompetent sein, 25 gehen 
leer aus, wenn es nur eine Stelle für sie gibt.

von ErsteHand (Gast)


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Ich schon wieder schrieb:
> Welches Unternehmen hat im Bereich Elektronik / Elektrotechnik einen
> (Fach)kräftemangel bei Fachkräften, Technikern, Meistern oder
> Ingenieuren (und aufwärts)?

Auf dem Land ist es fuer manche Firmen tatsaechlich nicht einfach 
Elektrotechniker und Informatiker zu finden. Das kann ich aus erster 
Hand fuer Unternehmen wie Stiebel Eltron berichten. Dort verdienen 
Bachelor-Absolventen nach 3 Jahren 65k. Die Stunden werden gerade auf 
35h reduziert (ohne Gehaltsreduktion). Immobilien kosten pro Qm 
Wohnflaeche oft nur 1000-2000 EUR. Wenn man es laendlich mag, eine sehr 
gute Wahl.

von Händeringend gesuchter Ing (Gast)


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Habe mich letztes Jahr kreuz und quer beworben bei verschiedensten 
Firmen. Die beiden Konzerne (Bosch und Siemens) waren lustigerweise die, 
die im VG am meisten geschluckt haben als ich 60k zum Einstieg forderte. 
Natürlich kein Angebot bekommen.

Jetzt bin ich im KMU mit IGM-Tarif, bekomme dort meine 60k und kann mich 
auch ansonsten nicht beschweren. Hätte auch noch zwei andere gute 
Angebote gehabt, eins von einer Klitsche (65k, aber natürlich ohne Tarif 
und thematisch und von der Büroausstattung absolut unterirdisch) und 
einem anderen KMU (57k).

von Ich schon wieder (Gast)


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ErsteHand schrieb:
> Auf dem Land ist es fuer manche Firmen tatsaechlich nicht einfach
> Elektrotechniker und Informatiker zu finden. Das kann ich aus erster
> Hand fuer Unternehmen wie Stiebel Eltron berichten.

 Ich kenne min einen, der wohnte in der Nähe von Stibel Eltron 
(Holzminden), arbeitet jetzt in Baden Württemberg.

Bei einem passenden Angebot würde er wieder zurückgehen.

Wie kann Stibel Eltron etc. diese Leute erreichen.
Er kam aus Höxter ca. 10km entfernt von Holzminden.

In den ganzen Stellenangeboten ist mir Stibel Eltron noch nicht 
begegnet.

ErsteHand schrieb:
> Dort verdienen
> Bachelor-Absolventen nach 3 Jahren 65k. Die Stunden werden gerade auf
> 35h reduziert (ohne Gehaltsreduktion). Immobilien kosten pro Qm
> Wohnflaeche oft nur 1000-2000 EUR. Wenn man es laendlich mag, eine sehr
> gute Wahl.

München ist von den Möglichkeiten attraktiver, aber sehr viel teurer.
Als Single klasse, mit Familie hat jemand andere Prioritäten.

von Ich schon wieder (Gast)


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ErsteHand schrieb:
> Auf dem Land ist es fuer manche Firmen tatsaechlich nicht einfach
> Elektrotechniker und Informatiker zu finden. Das kann ich aus erster
> Hand fuer Unternehmen wie Stiebel Eltron berichten. Dort verdienen
> Bachelor-Absolventen nach 3 Jahren 65k. Die Stunden werden gerade auf
> 35h reduziert (ohne Gehaltsreduktion). Immobilien kosten pro Qm
> Wohnflaeche oft nur 1000-2000 EUR. Wenn man es laendlich mag, eine sehr
> gute Wahl.

Wie äußert sich das?
Bewirbt sich keiner?
Es gibt sicher auch, so. Rückkehrer in die alte Heimat.


Das eine Immobilie günstiger ist, als in München etc., dürfte klar sein.
Das es ländlicher ist, auch!

65k€/a ist für eine günstige Lebenshaltung prima.

von Reinhard S. (rezz)


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Ich schon wieder schrieb:
> Welches Unternehmen hat im Bereich Elektronik / Elektrotechnik einen
> (Fach)kräftemangel bei Fachkräften, Technikern, Meistern oder
> Ingenieuren (und aufwärts)?

Mein Chef (okay, wurden dieses Jahr vom Konzern aufgekauft) könnte 
angeblich aus dem Stand 50 Leute einstellen. Also sowohl arbeitende 
Leute als auch Leitende und Verwaltende.

Wobei die Bedingungen auf dem Papier erstmal nicht berauschend sind, man 
muss sie sich in der Realität halt passend machen :)

von ErsteHand (Gast)


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Ich schon wieder schrieb:
> Wie äußert sich das?
> Bewirbt sich keiner?

Die oertliche FH bildet weder Elektrotechniker noch Informatiker aus. 
Viele junge Leute zieht es eher nach Hannover. Das sind denke ich die 
Hauptgruende.

Ich schon wieder schrieb:
> In den ganzen Stellenangeboten ist mir Stibel Eltron noch nicht
> begegnet.

Es sind aber genug Stellen immer wieder wechselnd ausgeschrieben. Eine 
neue Produktionshalle wurden vor kurzem aufgebaut. Wegen dem Klimapaket 
der Bundesregierung ist auch nicht davon auszugehen das Stiebel 
(Waermepumpen, Warmwasserspeicher, ...) die Arbeit ausgeht. Zur Zeit:

https://www.stiebel-eltron.de/de/home/unternehmen/karriere/stellenangebote.html

von Fragen über Fragen (Gast)


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ErsteHand schrieb:
> Die oertliche FH bildet weder Elektrotechniker noch Informatiker aus.
> Viele junge Leute zieht es eher nach Hannover. Das sind denke ich die
> Hauptgruende.

Ich weiss nicht wie alt hier der Durchschnitt der Poster so ist. Aber 
heutzutage haben wir es bei immer mehr jungen Menschen mit 
Postmaterialisten zu tun. Menschen die sich nicht mehr durch Gehalt, 
Grundbesitzt und schon gar nicht durch Autos definieren. Diese Menschen 
leben lieber in einem Szene Bezirk in einer Großstadt, leben vegetarisch 
oft gar vegan, machen Back Packing Reisen durch Ostasien, fahren Fahrrad 
und hassen Autos und kaufen vorwiegend ihre Klamotten und Möbel auf 
Flohmärkten ein. Diese Leute würde man selbst mit einem 200k Gehalt 
nicht in eine Kleinstadt locken, egal wie günstig da die Miete oder 
Kaufpreise sind.

von ErsteHand (Gast)


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Das kann ich nicht bestaetigen. Ich kenne nur drei Vegetarier und keinen 
Veganer. Im privaten Umfeld gar keinen. Ob Hannover Szene-Bezirke hat, 
ist mir nicht bekannt. Autohasser kenne ich keine, im Gegenteil:Immer 
mehr junge Leute mit ueber 300-PS-Karren wie RS3, Civic Type R, Golf R, 
Cupra etc.

von Fragen über Fragen (Gast)


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ErsteHand schrieb:
> , im Gegenteil:Immer
> mehr junge Leute mit ueber 300-PS-Karren wie RS3, Civic Type R, Golf R,
> Cupra etc.

Das ist heutzutage Arbeiterschicht. Typische Akademiker fahren sowas 
nicht mehr, entweder gar kein Auto, oder Hybrid, oder Tesla, sonst Car 
Sharing. "Dicke Autos" die Du genannt hast, das sind aus der Sicht von 
jungen Akademikern die "Manta Fahrer" der Neuzeit.

von ErsteHand (Gast)


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Junge Arbeiter koennen sich solche Autos nicht leisten. Ich kenne einen 
SW-Teamleiter mit einem Cupra mit 400PS, einen Umweltingenieur mit einem 
RS3 sowie einen SW Entwickler mit einem AMG, alles Grossstaedter. So 
pauschal kann man das also nicht sagen. Pauschalisieren ist pauschal 
falsch ;-)

von Fragen über Fragen (Gast)


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ErsteHand schrieb:
> unge Arbeiter koennen sich solche Autos nicht leisten. Ich kenne einen
> SW-Teamleiter mit einem Cupra mit 400PS, einen Umweltingenieur mit einem
> RS3 sowie einen SW Entwickler mit einem AMG, alles Grossstaedter. So
> pauschal kann man das also nicht sagen. Pauschalisieren ist pausc

Glaubst nur du. Da kriegt man in der Dönerbude 1500 netto oder auf der 
Baustelle als Hilfsarbeiter, wohnt bei den Eltern, zahlt 1000 Euro pro 
Monat fürs Leasing oder Kredit für Auto. Das ist sehr weit verbreitet in 
der Arbeiterschicht. Dagegen fährt der Ingenieur mit 4000 netto eher 
einen Golf.

von alf (Gast)


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Fragen über Fragen schrieb:
> Glaubst nur du. Da kriegt man in der Dönerbude 1500 netto oder auf der
> Baustelle als Hilfsarbeiter, wohnt bei den Eltern, zahlt 1000 Euro pro
> Monat fürs Leasing oder Kredit für Auto. Das ist sehr weit verbreitet in
> der Arbeiterschicht.

Vor allem bei Türken und Arabern. Da hausen teilweise 8 Personen in 
einem 50m² Wohnklo damit sie sich einen geleasten AMG leisten und einen 
auf dicke Hose machen können.

von Qwertz (Gast)


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Fragen über Fragen schrieb:
> zahlt 1000 Euro pro Monat fürs Leasing oder Kredit für Auto. Das ist
> sehr weit verbreitet in der Arbeiterschicht.

Da hast du recht, das Auto ist ein umso größeres Statussymbol, ja 
niedriger die Bildungs- und Einkommensschicht ist.

> Dagegen fährt der Ingenieur mit 4000
netto eher einen Golf.

Den Golf gibt es aber auch als TCR mit 300 PS und Vierradantrieb. ;-)
Es stimmt allerdings, dass es der typische Ingenieur nicht nötig hat, 
sich nach außen hin mit seinem motorisierten Gefährt zu produzieren.

von Sklavenvermittler (Gast)


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ErsteHand schrieb:
> mit einem Cupra mit 400PS
Cupra? Ich kenne nur Puch Cobra.

von Sklavenvermittler (Gast)


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Fragen über Fragen schrieb:

> Glaubst nur du. Da kriegt man in der Dönerbude 1500 netto oder auf der
> Baustelle als Hilfsarbeiter, wohnt bei den Eltern, zahlt 1000 Euro pro
> Monat fürs Leasing oder Kredit für Auto. Das ist sehr weit verbreitet in
> der Arbeiterschicht. Dagegen fährt der Ingenieur mit 4000 netto eher
> einen Golf.
Und die Selmas, Aisches fahren im toom-Baumarkt auf den Putzmaschinen 
durch die Gänge. Abends nach Ladenschluss fahren dann die Machmuts und 
Murats mit ihren 80.000€-Leasingkarren vor um sie abzuholen, sonst 
reichts nicht für die Leasingraten. So sieht das hier vorm örtlichen 
Baumarkt aus.

von Mark B. (markbrandis)


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David S. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Und wer augenscheinlich nichts taugt, der wird halt nirgends genommen.
>> Und da braucht es keine 26 Bewerber auf 1 Stelle, da reichen schon 2:
>> der Bessere bekommt die Stelle.
>
> So kann man sich aber ein beliebiges Überangebot schönreden. Umgekehrt
> wird ein Schuh draus: es können alle 26 noch so kompetent sein, 25 gehen
> leer aus, wenn es nur eine Stelle für sie gibt.

Freilich bewerben sich diese 25 nicht nur auf eine einzige Stelle.

von Ohje (Gast)


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Ihr habt hier ein Weltbild. Da bleibt nur lachen oder weinen.

von r c (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Freilich bewerben sich diese 25 nicht nur auf eine einzige Stelle.

Richtig. Ich habe mich gegen Ende meines Studiums auch auf einige 
Dutzend Stellen beworben und bin dann am Ende doch in dem Unternehmen 
geblieben, in dem ich die ganze Zeit gearbeitet habe.

Wenn alle das so machen, und davon gehe ich im Großen und Ganzen aus, 
dann sind 26 Bewerber auf 1 Stelle auch aus Bewerbersicht kein 
schlechter Schnitt.

von r c (Gast)


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Was sich eigentlich verändern müsste um diesen unfassbaren Overhead auf 
beiden Seiten etwas einzudämmen wäre die Transparenz bei der 
Stellenausschreibung.

Es ist völlig logisch dass man endlos viele unpassende Bewerbungen 
erhält, wenn man als Unternehmen nicht von der Stellenausschreibung an 
damit rausrückt, was eigentlich in den Aufgabenbereich fällt und wie die 
Konditionen aussehen.

Dagegen soll man sich als Bewerber sofort völlig nackt machen

von Stefan F. (Gast)


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alf schrieb:
> Vor allem bei Türken und Arabern. Da hausen teilweise 8 Personen in
> einem 50m² Wohnklo damit sie sich einen geleasten AMG leisten und einen
> auf dicke Hose machen können.

Ich hatte mal einen Türgen gefragt, warum seine Landsleute so auffällig 
gerne Mercedes und BMW fahren:

1) Weil es in der Türkei nur Schrottkarren gibt (stimmt das?). 
Entsprechend viel Wert legt man auf gute Autos, wenn man kann.

2) Es sind nur ganz bestimmte Modelle von BMW und Mercedes, nämlich die, 
wo man noch viel selber machen kann.

3) Natürlich auch als Statussymbol. Türken lieben gute Autos mindestens 
genau so, wie die deutschen.

von Ohje (Gast)


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Da waeren wir jetzt aber nicht drauf gekommen. Da praesentierst du uns 
voellig neue Erkenntnisse vom menschlichen Wesen. Kannst du uns auch 
sagen warum die Chinesen BMW, Mercedes, Porsche und Audi moegen? Als 
naechstes wuerde ich mich fragen, warum die Nachbarn vom Trump in 
Florida zu 90% deutsche Autos fahren.

von Markus B. (Gast)


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Fachkräftemangel in der Praxis bedeutet
zu wenige Arbeitnehmer mit 1,0 Notendurchschnitt (Pisa-Studie, hohe 
Durchfallquoten an Uni/FH) oder zu wenig "Vitamin B" (nur wohlwollende 
Arbeitszeugnisse) oder
zu wenige Verwandtschaftsbeziehungen (Geburtenrate steigt leicht an).

Beitrag #6086207 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bürovorsteher (Gast)


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> Es herrscht ein gravierender Rolexmangel...

Noch viel schlimmer: bei uns in Ostberlin gab es vor Weihnachten keinen 
Tiefkühlgrünkohl - bei Selgros überhaupt nichts, bei der Metro nur noch 
ein paar einsame 2,5-kg-Tüten.

von Peter123 (Gast)


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Hallo,

soweit ich mich erinnere, ist schon seit über 20 Jahren die Rede vom 
sog. Fachkräftemangel.

Es kann ja jeder davon halten, was er will. Ich denke, dass es dieses 
Phänomen schon in einigen wenigen Bereichen der Wirtschaft wirklich gibt 
bzw. temporär gegeben hat. Allerdings glaube ich nicht an einen 
immerwährenden, flächendeckenden Fachkräftemangel, wie er gerne in den 
Medien dargestellt wird.

Meiner Meinung hat das Gejammer der Wirtschaft nach Fachkräften 
größtenteils das Ziel, dass die Politik noch mehr Zuwanderung von 
Fachkräften nach Deutschland erlaubt, damit die Löhne und Gehälter 
entsprechend nicht übermäßig steigen.

Aber wenn der Fachkräftemangel wirklich so virulent in den letzten 
Jahrzehnten gewesen sein sollte, wie wird es denn erst in 10 Jahren 
aussehen, wenn die Generation der heute 55- bzw. 60 jährigen 
(Baby-Boomer) in Rente gehen wird?

Dann haben wir meiner Meinung nach wirklich ein großes Problem.

von Stefan F. (Gast)


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Peter123 schrieb:
> Aber wenn der Fachkräftemangel wirklich so virulent in den letzten
> Jahrzehnten gewesen sein sollte, wie wird es denn erst in 10 Jahren
> aussehen, wenn die Generation der heute 55- bzw. 60 jährigen
> (Baby-Boomer) in Rente gehen wird?

Vor 20 Jahren gingen auch schon Fachkräfte in Rente. Daran ist nichts 
neu.

von Peter123 (Gast)


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Ja, das ist schon richtig. Aber wenn man sich die Kurve der Geburtenrate 
in diesem Zeitraum (1960-1965) anschaut, dann fällt sie danach steil ab.

https://de.wikipedia.org/wiki/Baby-Boomer

Beitrag #6086520 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Capitalism baby! (Gast)


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Die wurden alle schon frühverrentet:
https://karlweiss.twoday.net/stories/5712700/main

von Ernst Kalr Jäger (Gast)


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Peter123 schrieb:
> Ja, das ist schon richtig. Aber wenn man sich die Kurve der
> Geburtenrate
> in diesem Zeitraum (1960-1965) anschaut, dann fällt sie danach steil ab.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Baby-Boomer

Dafür gibt es Maschinen, Computer und Roboter.
Dadurch entstanden neue, meistens anspruchsvollere Jobs, ein Teil der 
Handlanger hatten nun theoretisch die Möglichkeit, sich zu 
Softwareentwickler fortzubilden.
Trotzdem gibt es kein Gesetz, dass die Gesamtmenge der Jobs immer 
zunehmen wird.

von Qwertz (Gast)


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Ernst Kalr Jäger schrieb:
> Dadurch entstanden neue, meistens anspruchsvollere Jobs, ein Teil der
> Handlanger hatten nun theoretisch die Möglichkeit, sich zu
> Softwareentwickler fortzubilden.

Eben wie du schreibst: Anspruchsvollere Jobs, und damit dreht sich die 
Spirale der Leistungsgesellschaft, die auch immer eine 
Verlierergesellschaft ist, nur schneller. Die mentalen Fähigkeiten und 
das Talent für einen guten Software-Entwickler hat sicherlich nicht 
jeder, insbesondere nicht diejenigen, die bisher nur als Handlanger 
tätig waren.

von Ohje (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Eben wie du schreibst: Anspruchsvollere Jobs, und damit dreht sich die
> Spirale der Leistungsgesellschaft, die auch immer eine
> Verlierergesellschaft ist, nur schneller.

Und wer sind die Verlierer heutzutage? Ich kann mich nicht erinnern, 
dass es zuvor eine Zeit gab in der sich selbst Langzeit-Arbeitslose fuer 
300 EUR einen Flug nach New York / Florida oder fuer 400 EUR nach 
Fernost leisten konnten, um die Welt zu bereisen. Wer hatte Ende der 
90ern einen Computer mit Internet? Die Erwartungen sind massiv 
gestiegen. Heutzutage braucht jede Familie zwei Autos, mindestens 100qm, 
besser 150qm zu viert, isst staendig auswaerts und muss jaehrlich 
mehrere Urlaube mit mindestens einem interkontinental Urlaub machen. Das 
war in meiner Jugend ganz anders.

von Qwertz (Gast)


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Ohje schrieb:
> Heutzutage braucht jede Familie zwei Autos, mindestens 100qm, besser
> 150qm zu viert, isst staendig auswaerts und muss jaehrlich mehrere
> Urlaube mit mindestens einem interkontinental Urlaub machen.

So ungewöhnlich erscheinen mir die Ansprüche jetzt gar nicht. 
Mittelschicht eben.

von Minefields (Gast)


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Auto(s) braucht man heute in vielen Regionen oft zwingend, gerade wenn 
die Bude außerhalb steht.
Der Kunde, der sein Auto selbst bezahlen muss, will auch vermehrt 
"einfache" Autos, die ihm gerade von deutschen Premium-Herstellern, 
jetzt auch immer mehr aus dem VW-Konzern, verwehrt bleiben, da diese nur 
noch Selbstzweck sind, um die Heerschar an deutschen Ings und Infs in 
OEMs zu beschäftigen und zu finanzieren.

von F. B. (finanzberater)


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Händeringend gesuchter Ing schrieb:
> Habe mich letztes Jahr kreuz und quer beworben bei verschiedensten
> Firmen. Die beiden Konzerne (Bosch und Siemens) waren lustigerweise die,
> die im VG am meisten geschluckt haben als ich 60k zum Einstieg forderte.
> Natürlich kein Angebot bekommen.

Bosch hat bei mir vor drei Jahren schon geschluckt, als ich mit mehreren 
Jahren Berufserfahrung einen Gehaltswunsch von 60k bei 35h angegeben 
habe. Gut, die Stelle war eigentlich für Anfänger bis 2 Jahre BE 
ausgeschrieben und mit 45-55k dotiert. Aber der Personalvermittler 
meinte, wir könnte es trotzdem versuchen und bei meiner BE wären 60k für 
35h machbar. Als ich die 60k genannt habe, hat mich der Abteilungsleiter 
gefragt, ob ich das für 40 h/Woche haben will.

von F. B. (finanzberater)


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Fragen über Fragen schrieb:
> Das ist heutzutage Arbeiterschicht. Typische Akademiker fahren sowas
> nicht mehr, entweder gar kein Auto, oder Hybrid, oder Tesla, sonst Car
> Sharing. "Dicke Autos" die Du genannt hast, das sind aus der Sicht von
> jungen Akademikern die "Manta Fahrer" der Neuzeit.

Die Freelancer damals in der Klitsche sind alle dicke Autos gefahren. 
Alle Altergruppen, von unter 30 bis über 50. Die Chefs kamen mit Porsche 
und ähnlichem. Die Festangestellten konnten sich dicke Autos nicht 
leisten.

von Ohje (Gast)


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F. B. schrieb:
> Bosch hat bei mir vor drei Jahren schon geschluckt, als ich mit mehreren
> Jahren Berufserfahrung einen Gehaltswunsch von 60k bei 35h angegeben
> habe. Gut, die Stelle war eigentlich für Anfänger bis 2 Jahre BE
> ausgeschrieben und mit 45-55k dotiert. Aber der Personalvermittler
> meinte, wir könnte es trotzdem versuchen und bei meiner BE wären 60k für
> 35h machbar. Als ich die 60k genannt habe, hat mich der Abteilungsleiter
> gefragt, ob ich das für 40 h/Woche haben will.

Als Finanzanfaenger mit Reinfaellen wie BYD scheinst du auch das nicht 
zu begreifen, aber in vielen Firmen fangen Junior-Ingenieure in einer 
bestimmten Entgeltgruppe bei z.B. 55k an. Ohne relevante Berufserfahrung 
geht dann nicht mehr. Dann uebernimmt man laufend etwas mehr 
Verantwortung, steigt ungefaehr alle 2-3 Jahre eine EG und ist so nach 
z.B. 8-10 Jahren bei 100k.

Wenn du nichtmal fuer 60k genommen wurdest, warst du Bosch nicht genug 
wert.
Das erklaert zumindest deinen Neid und Hass gegenueber Leuten mit 
Bezahlung nach IGM Tarif. Nicht sehr erwachsen, aber ich hoffe auch fuer 
dich, dass du eines Tages mit dir und deinem Umfeld ins Reine findest.

Qwertz schrieb:
> So ungewöhnlich erscheinen mir die Ansprüche jetzt gar nicht.
> Mittelschicht eben.

Heutzutage ja. Damals erschien mir das anders.

von Bürovorsteher (Gast)


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> und damit dreht sich die Spirale der Leistungsgesellschaft, die auch immer > 
eine Verlierergesellschaft ist,

© Bernd Wiebus

von Ohje (Gast)


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F. B. schrieb:
> Die Freelancer damals in der Klitsche sind alle dicke Autos gefahren.
> Alle Altergruppen, von unter 30 bis über 50. Die Chefs kamen mit Porsche
> und ähnlichem. Die Festangestellten konnten sich dicke Autos nicht
> leisten.

1. Steuervorteil eines Selbststaendigen
2. Das Fahrzeug ist wenig aussagekraeftig. Viele wohnen dann in einer 
kleinen Bude. Ich kenne auch einen Dachdecker mit Porsche 911 Turbo. 
Gebraucht gibt es die halt fuer 50k.

von F. B. (finanzberater)


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Ohje schrieb:
> Wenn du nichtmal fuer 60k genommen wurdest, warst du Bosch nicht genug
> wert.

Ich weiß ja, woran es gelegen hat, da der Personalvermittler nachgefragt 
hat. Fachlich wäre ich einer der besten Bewerber gewesen. Gibt ja sogar 
Qwertz zu, dass er seinen IGM-Job nicht aufgrund seiner fachlichen 
Qualifikation bekommen hat, sondern wegen seiner 
Selbstdarstellungsfähigkeiten.


> Das erklaert zumindest deinen Neid und Hass gegenueber Leuten mit
> Bezahlung nach IGM Tarif.

Entweder hast du es immer noch nicht begriffen oder willst es nicht wahr 
haben, dass ich inzwischen mehr verdiene als jeder IGMler. 15k brutto 
diesen Monat.


> Nicht sehr erwachsen, aber ich hoffe auch fuer
> dich, dass du eines Tages mit dir und deinem Umfeld ins Reine findest.

Bin ich doch schon. Kürzlich hab ich von einem Personalvermittler ein 
Angebot aus der Automobilindustrie hier in meiner Nähe bekommen. Nach 
dem Gehalt hab ich erst gar nicht gefragt, sondern gleich abgesagt.

von F. B. (finanzberater)


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Ohje schrieb:
> 1. Steuervorteil eines Selbststaendigen
> 2. Das Fahrzeug ist wenig aussagekraeftig. Viele wohnen dann in einer
> kleinen Bude. Ich kenne auch einen Dachdecker mit Porsche 911 Turbo.
> Gebraucht gibt es die halt fuer 50k.

Hab ich doch geschrieben, dass sie bis zu 100 € die Stunde bekommen 
haben. Das macht dann bei 40 h/Woche ein Jahreseinkommen von rund 180k. 
Also auf den Monat umgerechnet in etwa dasselbe, was ich gerade mit 
Gehalt plus Kapitalgewinnen verdiene. Ob es sinnvoll ist, sein Geld für 
dicke Autos und teure Smartphones zum Fenster rauszuschmeißen, ist ja 
wieder eine andere Frage.

von Qwertz (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> und damit dreht sich die Spirale der Leistungsgesellschaft, die
> auch immer > eine Verlierergesellschaft ist,
>
> © Bernd Wiebus

Gut erkannt, mein Kompliment. :-)
Ich muss aber auch zugeben, dass Bernd in diesem Punkt durchaus richtig 
liegt.

von AVR (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ich muss aber auch zugeben, dass Bernd in diesem Punkt durchaus richtig
> liegt.

Unser Bernd hier im Forum ist auch einer der wenigen, die noch normal im 
Kopf ticken. Seine Aussage ist schon fundamental, da eine 
Leistungsgesellschaft wirklich nur verlieren kann.

Gefährlich wird es, wenn Idioten sich für Leistungsträger halten.

Beitrag #6087098 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Looser (Gast)


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David S. schrieb:
> Das bedeutet: auf 1 ausgeschriebene Position kommen 26 Bewerber, von
> denen 25 abgelehnt werden und weniger als jeder 6. überhaupt ein
> Vorstellungsgespräch bekommt.

Eben in den Nachrichten:

- Vier von fünf Kliniken können offene Pflegestellen nicht besetzen.
- Drei von vier Kliniken können offene Ärztestellen nicht besetzen.

Da hat man sich für die Arbeitnehmerfreizügigkeit entschieden und nun 
arbeiten unsere besten Ärzte und Krankenpfleger im deutschsprachigen 
Ausland. Geblieben sind uns krass unterbesetzte Kliniken, in denen das 
aus aller Welt angeheuerte Personal kaum richtig Deutsch kann. Wehe dem, 
der heute ernsthaft krank wird.

Fachkräftemangel ist also ein ziemlich relativer Begriff.

von Stefan F. (Gast)


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Looser schrieb:
> Wehe dem, der heute ernsthaft krank wird.

Kassenpatienten sind sowieso am Arsch, wenn es um mehr als einfache 
Wundheilung und Knochenbrüche geht.

Vor ein paar Tagen wurde bekannt gegeben, dass man als Kassenpatient nur 
Hörgeräte auf dem technischen Stand der 80er Jahre bekommt, während sich 
unsere Kids Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung vom Taschengeld 
leisten!

Beitrag #6087178 wurde von einem Moderator gelöscht.
von c r (Gast)


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Wende 2.0 schrieb im Beitrag #6087178:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Kassenpatienten sind sowieso am Arsch, wenn es um mehr als einfache
>> Wundheilung und Knochenbrüche geht.
>
> Dann sollen sich die Leute doch privat versichern

Ja genau! Die Leute sollen einfach mehr Geld haben! Ist doch ganz 
einfach.

von Stefan F. (Gast)


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Wende 2.0 schrieb im Beitrag #6087178:
> Dann sollen sich die Leute doch privat versichern

Mach ich, gebe mir das nötige Geld!

Beitrag #6087187 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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ErsteHand schrieb:
> Das kann ich nicht bestaetigen. Ich kenne nur drei Vegetarier und keinen
> Veganer. Im privaten Umfeld gar keinen. Ob Hannover Szene-Bezirke hat,
> ist mir nicht bekannt. Autohasser kenne ich keine, im Gegenteil:Immer
> mehr junge Leute mit ueber 300-PS-Karren wie RS3, Civic Type R, Golf R,
> Cupra etc.

DIE "jungen Leute" die sich solche "Karren" leisten sind fast durchweg 
aus der Facharbeiter oder Unnternehmer-Kinder-Schicht. Geistig geben die 
sich im Niveau wenig, wenn auch die Bildungsabschlüsse divergieren.

Mittelschicht und Bildungsbürgertum vorallem ist multikulturell und 
kosmopolitisch eingestellt. Da sind Fernreisen an exotische und vorallem 
entlegene Punkte der Erdkugel "angesagt".
Und dann sind die eigenen  kritischen Pkt. bzgl CO2-Ausstoß von 
Flugreisen sehr schnell vergessen.
Da die "Ollen" von den "Kids" gut eingebettet sind im städtischen 
Besitzbürgertum sind die Praktikas an entlegenen Orten auch nicht sehr 
"kostspielig". Bezahlt wird über den Weg "soziales" Jahr oder auch sie 
Schiene über dem Erasmus-Programm. Deutschland-Stipendiaten sind die 
fast immer als Studenten und kommen auch über Austauschprogramme ihrer 
Schulen und Hochschulen weltweit rum. Das Studium ist für die nicht so 
"dramatisch", da die mehr  im Bereich der "bac. of arts" den 
Studiumsschwerpunkt legen. Was auch nötig ist, sonst würde zuweing Zeit 
für "Party" bleiben.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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c r schrieb:
> Ja genau! Die Leute sollen einfach mehr Geld haben! Ist doch ganz
> einfach.

Oder der Staat sollte die Preise für Villen und Noble-Karrossen z.B. auf 
10xMonatssatz H-IV festlegen.
Wurde ich ganz "toll" finden!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> während sich
> unsere Kids Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung vom Taschengeld
> leisten!

Hmmm, Kids§Kopfhörer da ist der Griff zum Hörgerät auch nicht mehr zu 
weit!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Fachkräftemangel ist, wenn ich heute ohne Termin vorstellig werde
und allerspätestens am 2. Januar ohne Abzug
(da man ja nicht am 1. Jan anfängt)
die neue Stelle antreten kann.

Beitrag #6087389 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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● J-A V. schrieb:
> Fachkräftemangel ist, wenn ich heute ohne Termin vorstellig werde
> und allerspätestens am 2. Januar ohne Abzug
> (da man ja nicht am 1. Jan anfängt)
> die neue Stelle antreten kann.

Hmm, sowas kann eigentlich nur einem "Organspender" passieren.

Also wieder von mir (bin ja so ein "GUTER"!) ein Link zu wiki, da steht 
die Def. für Fachkräftemangel aus volkswirtschaftlicher Sicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fachkr%C3%A4ftemangel

M.M.:
Der Artikel gibt so fast alles wieder was man an objektiver Information 
zum Thema wissen sollte.

von Trinity (Gast)


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von Einfaltspinsel (Gast)


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c r schrieb:
> Ja genau! Die Leute sollen einfach mehr Geld haben!
> Ist doch ganz einfach.

Vielleicht wäre es tatsächlich ganz einfach.
Ich spinne mal was zusammen:

Flugbegleiter wollen demnächst streiken und das soll die bestreikte 
Airline mehrere Mio. Euro pro Tag kosten.

Wegen Umweltschutz und Klimawandel will der Staat eine zusätzlich Abgabe 
einführen, damit Fliegen teurer wird. Wieso eigentlich nicht den 
Flugbegleitern (und allen, die da um den Flieger rum malochen) mehr Geld 
geben? Damit würden Flugreisen ebenfalls teuerer und der Airline blieben 
wegen unnötigem Streik Verluste in zigfacher Mio. Höhe erspart.

Flugbegleiter (und andere) würden bei höherem Verdienst mehr Steuern 
zahlen, höhere Ticketpreise würden ebenfalls höhere Steuern bringen. Da 
eine Airline ihre Verluste von der Steuer absetzt, blieben dem Staat 
auch diese Verluste erspart. Also eigentlich eine WinWin-Situation für 
alle Beteiligten.

Und der Staat würde nicht mal wieder für Null Leistung einfach die Hand 
aufhalten. Oder mit dem drohenden Klimawandel einfach nur Kasse machen.

von Guru (Gast)


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Trinity schrieb:
> Fachkräftemangel ist jetzt ein Kassenschlager
>
> https://news.kununu.com/fachkraeftemangel-ist-ein-kassenschlager-martin-gaedt/

Aus dieser Quelle bemerkenswert:

"Spiegel Online hat 2015 mehrere offizielle Prognosen zum 
Fachkräftemangel untersucht. Was wurde in 2009 für das Jahr 2015 
prognostiziert? Welche der Szenarien trafen nach sechs Jahren 
tatsächlich ein? Das Fazit: Nichts. Keine einzige Prognose der 
Meinungsforschungsinstitute ist bis 2015 eingetroffen. Aber dieselben 
falschen Zahlen werden jetzt für 2022 vorausgesagt. Völlig schamlos."

Und hier ist die referenzierte Quelle:

https://www.spiegel.de/karriere/fachkraeftemangel-warum-die-ingenieurluecke-doch-nicht-kam-a-1027793.html

Wenn bald 2022 ist lautet meine Prognose: Wieder ist nichts von allem 
eingetreten. Es werden wieder Grunde gefunden werden und sogleich der 
nächste Fachkräftemangel prognostiziert.

So ein bißchen wie in einer Weltuntergangssekte: Der Guru setzt die 
Termine an. Wenn der Weltuntergang dann ausbleibt, wird ein Grund 
gefunden, etwas das man übersehen hatte, und sogleich ein neuer Termin 
angesetzt. Dass gar kein Weltuntergang je kommen wird ist im System 
nicht vorgesehen. Eine Telenovela für unsere Politik in Endlosschleife.

von Guru (Gast)


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Dem VDI zufolge ist jedenfalls 2015 der Weltuntergang ausgeblieben da:

"Zum einen sei die Abbrecherquote in den ingenieurwissenschaftlichen 
Studiengängen binnen zwei Jahren von 45 Prozent auf 35 Prozent gesunken. 
Zum anderen habe sich das Werben um Frauen gelohnt. Sie sind bei 
technischen Berufen zwar immer noch zahlenmäßig ihren männlichen 
Kollegen unterlegen. Aber ihr Anteil steige doch langsam. Und 
mittelfristig macht sich bemerkbar, dass vor einem Jahr zwei 
Abiturjahrgänge die Schule abgeschlossen und ein Studium aufgenommen 
haben. Daher werde wohl in fünf Jahren ein großer Jahrgang junger 
Ingenieure auf den Arbeitsmarkt drängen."

https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_Deutscher_Ingenieure#Kritik_an_der_Kampagne_zum_Fachkr%C3%A4ftemangel

Das wird's gewesen sein...

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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AVR schrieb im Beitrag #6087088:
> Qwertz schrieb:
>> Ich muss aber auch zugeben, dass Bernd in diesem Punkt durchaus richtig
>> liegt.
>
> Unser Bernd hier im Forum ist auch einer der wenigen, die noch normal im
> Kopf ticken. Seine Aussage ist schon fundamental, da eine
> Leistungsgesellschaft wirklich nur verlieren kann.

Stimmt das denn wirklich? Eigentlich setzt die Verlierergesellschaft 
doch voraus, dass sich alle in der gleichen Fähigkeit messen müssten. 
Sobald es aber um unterschiedliche Aufgaben handelt, ist die Leistung 
nicht vergleichbar. Des Weiteren ist es wirtschaftlich nur begrenzt 
sinnvoll die vorhandenen Ressourcen nicht zu nutzen.

von Altbürger (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> AVR schrieb im Beitrag #6087088:
>> Qwertz schrieb:
>>> Ich muss aber auch zugeben, dass Bernd in diesem Punkt durchaus richtig
>>> liegt.
>>
>> Unser Bernd hier im Forum ist auch einer der wenigen, die noch normal im
>> Kopf ticken. Seine Aussage ist schon fundamental, da eine
>> Leistungsgesellschaft wirklich nur verlieren kann.
>
> Stimmt das denn wirklich?

Nein. Das ist ideologischer Nonsens. Viel zu pauschal. Kann nur von 
einem kommen, der sich selbst fälschlicherweise als "Verlierer" begreift 
(weil ihm nach eigenem Bekunden auf dem Arbeitsmarkt Ablehnung entgegen 
schlägt), obwohl er genau dieser "Leistungsgesellschaft" eigentlich 
danken müsste, die auch "Verlierern" ein auskömmliches (wenn auch mit 
knappen Ressourcen) Leben ermöglicht. Woanders (in deutlich ärmeren 
Gefilden dieser Welt) hätten die gleichen Leute Mühe und Not nicht am 
Hungertuch knabbern zu müssen, sprich ums Überleben zu kämpfen. Nicht 
umsonst wollen Millionen Armutsflüchige aus Eritrea lieber zu uns 
herkommen, als z.B. in deutlich ärmere europäische Länder. Umgekehrte 
Fluchtversuche also von Deutschen nach Eritrea wurden noch nie 
beobachtet.

> Eigentlich setzt die Verlierergesellschaft
> doch voraus, dass sich alle in der gleichen Fähigkeit messen müssten.

Es gibt keine "Verlierergesellschaften". Es gibt nur Gesellschaften mit 
mehr oder weniger absolutem Wohlstand und mit mehr oder weniger relativ 
ungleich verteiltem Wohlstand. Letzteres sagt aber nicht viel aus. Wenn 
alle Einwohner plötzlich um 100 k Euro reicher wären, wäre das 
Wohlstandsgefälle im Land noch immer das gleiche und das Jammern 
diesbezüglich ebenfalls.

> Sobald es aber um unterschiedliche Aufgaben handelt, ist die Leistung
> nicht vergleichbar.

Es ist sowieso unsinnig Leistungen miteinander zu vergleichen. Leistung 
ist physikalisch Arbeit pro Zeit. Wer arbeitet mehr, der Akkordarbeiter 
in einer Fabrik mit abgegrenzter 40h Woche oder der Kleinunternehmer, 
der seine 80+ h pro Woche bringt (inkl. vielen Meetings, Telefonaten 
etc.)? Darüber lässt sich keine Aussage treffen. Beide arbeiten in ihrem 
Bereich sehr viel.

> Des Weiteren ist es wirtschaftlich nur begrenzt
> sinnvoll die vorhandenen Ressourcen nicht zu nutzen.

Hier liegt der Hase im Pfeffer. Der Nachteil unserer 
Leistungsgesellschaft ist Menschen u.U. unfreiwillig in Tätigkeiten zu 
drücken, die nicht zu ihnen passen und sie scharf zu sanktionieren, wenn 
sie dem nicht Folge leisten möchten. Zwar muss nicht jeder Job Spaß 
machen, aber wenigstens einigermaßen zum Bewerber passen. Sonst wird man 
krank. Aber auch längere Arbeitslosigkeit kann krank machen. Deshalb 
lieber auch mal unter seiner Qualifikation einen Job übernehmen als gar 
keinen.

von Ohje (Gast)


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Guter Beitrag. Bernd will sich paar falsche Entscheidungen mit seiner 
Ausrede zu einfach machen. Dem ist aber nicht so.

von Stefan F. (Gast)


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Altbürger schrieb:
> Es gibt keine "Verlierergesellschaften".

Verlierer sind die, die das Leben für einen Wettlauf halten.

von Lutz S. (lutzs)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Altbürger schrieb:
>> Es gibt keine "Verlierergesellschaften".
>
> Verlierer sind die, die das Leben für einen Wettlauf halten.

Ab und an ist es aber nicht verkehrt wenn man dazu bereit ist. Gerade in 
jungen Jahren.

von Ohje (Gast)


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Zitat:"Ich bemühe mich um einen Termin bei Wirtschaftsminister 
Tiefensee. Er erzählt, wie sie die "Investition der Superlative" 
angebahnt haben. Im Frühling 2017 habe die Organisation Germany Trade 
and Invest in Shanghai eine Anfrage geschickt, sagt er, und die 
Thüringer hätten sofort reagiert. Daraufhin kam eine chinesische 
Delegation und schaute sich den Standort an. "Zehn Tage später flog ich 
nach China, still und leise. Ich wollte vor Ort Präsenz zeigen und von 
höchster Stelle aus die Gespräche führen."

Offensichtlich war Robin Zeng geschmeichelt von Tiefensees Initiative. 
Er habe ihn durch sein Werk in Ningde geführt, einer Stadt im Südosten 
Chinas. Sie hätten sich gut verstanden, berichtet Tiefensee. Trotzdem 
sagte Zeng am nächsten Tag: "Lieber Herr Tiefensee, schön, dass Sie da 
waren, aber eine deutsche Bewerbung hat keine Chance: wegen der Steuern, 
der hohen Energie- und Lohnkosten." Damals plante Zeng, nach Ungarn oder 
Polen zu gehen, wo Samsung und Panasonic bereits kleine Batteriewerke 
errichtet hatten.

Aber dann fanden die Chinesen heraus, dass der Fachkräftemangel in 
diesen Ländern teils noch gravierender ist als in Deutschland. Und es 
fand sich kein Grundstück, das ähnlich gut erschlossen war wie das am 
Erfurter Kreuz."

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-12/catl-chinesisches-unternehmen-weltmarktfuehrer-batteriezellen-erfurt

von AVR (Gast)


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Ohje schrieb:
> Guter Beitrag. Bernd will sich paar falsche Entscheidungen mit seiner
> Ausrede zu einfach machen. Dem ist aber nicht so.

Ich glaube Bernd will uns was anderes sagen. Er möchte einfach, dass man 
den falschen Leuten nicht einredet, dass sie im Leben alles erreichen 
könnten, wenn sie nur wollen. Bei ihm hat man es wohl gemacht.

Diese Hoffnung sollte man aber nur denen mitgeben, die dafür auch 
geeignet sind. Ich sehe es auch in meinem Umfeld. Da wird den Kinder 
eingeredet, dass sie sich den Arsch aufreißen sollen, damit sie später 
ein Studium packen. Koste es, was es wolle. Ob das Kind dafür geeignet 
ist, fragen sich diese Personen nicht. Andere Kinder studieren ja auch 
:)

Das ist ja fast Kommunismus der da praktiziert wird. Anstatt die fähigen 
Leute zu fördern, werden diese jedoch gemobbt. Ich habe es in der 
Schulzeit selbst gesehen. Alle wären angeblich gleich.

MfG

von Qwertz (Gast)


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Lutz S. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
> Altbürger schrieb:
> Es gibt keine "Verlierergesellschaften".
>
> Verlierer sind die, die das Leben für einen Wettlauf halten.
>
> Ab und an ist es aber nicht verkehrt wenn man dazu bereit ist. Gerade in
> jungen Jahren.

Ich halte das für falsch. Durch Wettkampf und Konkurrenzdenken werden 
die schlechten Eigenschaften im Menschen noch verstärkt, und dieses 
kompetitive System produziert viele Verlierer.

von Ohje (Gast)


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AVR schrieb im Beitrag #6087851:
> alles erreichen könnten

Das hat niemand gesagt. Alles erreichen ungleich 0815-Ingenieur. Ich 
haben schon haufenweise schlechte Ingenieure gesehen, die da eigentlich 
nicht hingehoeren. Ein Studium prueft etwas voellig anderes ab. Haben 
diese Ingenieure deswegen die Hand gehoben "hier ich kann es nicht, bin 
bestenfalls ein guter Elektriker"? Nein. Sie sind zur Arbeit und haben 
dank Tarif nicht viel weniger erhalten als die guten Ingenieure. Viele 
Jobs erfordern heutzutage gar kein Studium. Entweder Bernd ist zu 
selbstkritisch oder er ueberschaetzt masslos die Leistung der anderen. 
Es gibt viel mehr Ingenieure als Hochbegabte. Auch in den 80ern war das 
so.

von Qwertz (Gast)


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AVR schrieb im Beitrag #6087851:
> Diese Hoffnung sollte man aber nur denen mitgeben, die dafür auch
> geeignet sind.

Das gebe ich dir recht, allerdings frage ich mich, wie man das sicher 
erkennen will, wer geeignet ist und wer nicht. Sicherlich gibt es 
eindeutige Fälle, aber manch ein Schüler ist vielleicht nur ein 
Spätzünder.

Aber allgemein finde ich den Trend, dass quasi jeder studieren soll, 
auch für bedenklich. Es ist einfach nicht jeder Mensch dafür geeignet.

von AVR (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ich halte das für falsch. Durch Wettkampf und Konkurrenzdenken werden
> die schlechten Eigenschaften im Menschen noch verstärkt, und dieses
> kompetitive System produziert viele Verlierer.

Wie recht du hast. Diese Personen werden egoistisch und hochmütiger, 
obwohl sie in ihrem Inneren wissen, dass sie fachlich und sozial 
beschissen sind.

von Ohje (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Sicherlich gibt es eindeutige Fälle, aber manch ein Schüler ist
> vielleicht nur ein Spätzünder.

Ich kenne 5 sehr gute Ingenieure, die als Spaetzuender fast gar nicht 
studiert haetten oder gluecklicherweise durch Quereinstieg die Chance 
bekamen. Jetzt leisten sie mir als all die geradlinigen Kollegen und 
werden teilweise als unersetzlich bezeichnet. Weder AVR noch das 
deutsche Schulsystem sind faehig zu sagen, ob jemand geeignet ist oder 
nicht. Auch die Eltern eines Kindes koennen das ohne Versuch nicht 
wissen.

Qwertz schrieb:
> Aber allgemein finde ich den Trend, dass quasi jeder studieren soll,
> auch für bedenklich. Es ist einfach nicht jeder Mensch dafür geeignet.

Es studiert ja auch nicht jeder. Statistisch gesehen sogar weniger als 
jeder Dritte. Es bestehen ja auch lange nicht alle.

von Claus W. (Gast)


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Die Arbeitsagentur gab 2019 ein PDF: "Blickpunkt Arbeitsmarkt - MINT 
Berufe" heraus. Dort zählen Ing.s, Informatiker und Facharbeiter zu den 
MINT-Berufen (Z.B. Zerspanungsmechaniker = Drehen + Fräsen). Die 
Arbeitslosigkeit ist bei den "akademischen" MINT Berufen gering und es 
zeichnet sich Mangel in Zukunft vielleicht ab. Hingegen ist die 
Arbeitslosigkeit bei den Facharbeiter-MINT-Leuten noch geringer und der 
Mangel mit Sicherheit eingetreten. Siehe Seite 19: "Fachkräfte mit 
Berufsausbildung werden knapp".

Gibt es nun 3 Gruppen:

- Facharbeiter - knapp
- Dipl. Informatiker - notleidend
- FH-Professor - auf Lebenszeit eingestellt

von Qwertz (Gast)


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Ohje schrieb:
> Es studiert ja auch nicht jeder. Statistisch gesehen sogar weniger als
> jeder Dritte. Es bestehen ja auch lange nicht alle.

Aber es werden immer mehr, der Trend geht (leider) eindeutig in diese 
Richtung. Irgendwann wird wohl selbst ein Müllmann einen Bachelor of 
Waste Disposal haben. ;-)

von Bürovorsteher (Gast)


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> Entweder Bernd ist zu
> selbstkritisch oder er ueberschaetzt masslos die Leistung der anderen.

Diesen Eindruck habe ich auch.

von Ohje (Gast)


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Ich bin nicht so gut mit der Glaskugel. Da wisst ihr und F.B. besser 
bescheid.

von Yoda (Gast)


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Ich nehme als Beispiel für den Fachkräftemangel Berlin her. Hierbei 
attackiere ich vor allem die Administration in der Stadt, welche 
Entscheidungen trifft was für die Gesellschaft in Ordnung ist und was 
nicht.

Bürgermeister von Berlin, man schaut sich diese Pfeife einfach mal auf 
einem Foto an. Nein noch besser man schreibt diesen Idioten einfach mal 
an und kann schon gewiss sein dass er weder eine Antwort für einen 
Steuerzahler haben oder geben wird. Aber von deren Geld lebt man erst 
mal vorzüglich.

Nächstes Beispiel, Finanzämter in Berlin. Respektlos gegenüber 
Steuerzahlern sobald sie einen gewisses Einkommen erzielen und sie mal 
einen Finger rühren müssen. Wenn man aber weiter bedenkt was diese Leute 
an Geld bekommen dann verwundert es auch nicht. Das Gesamte 
Finanzamt-System in der Stadt (vielleicht in dem ganzen Land) müsste mal 
für die Bürger aufpoliert und verständlich gemacht werden. Tja wie wäre 
es denn wenn man ab 14 Jahren vielleicht 1-2 Stunden in der Woche in 
Staatskunde (inkl. Steuergesetzen) geschult wird, gibt's in dem ewig 
gestrigen Deppenland Deutschland natürlich nicht.

Bildungseinrichtungen in diversen Regionen in Berlin, einfach nur eine 
Peinlichkeit. Ich würde niemals auf die Idee kommen mein Kind in Berlin 
in eine öffentliche Schule zu schicken die einen schlechteren Standard 
besitzt als meine Dorfschule von 1985. Meine Dorfschule von 1985 wäre in 
2019 in Berlin immer noch eine High-Tech Schule.

Wo sind denn die Fachkräfte die diese Dinge in Ordnung bringen? Tja sie 
gehen weg weil die Bürger in Deutschland nicht fähig sind selber 
Entscheidungen zu treffen und denken dass die noch dümmeren die 
richtigen Entscheidungen treffen.

Meine Kinder gehen nun in einer 1.9 Millionen EW Stadt in die Schule, 
vom Kindergarten bis zur Universität hin sehe ich dort deutliche 
Weiterentwicklungen verglichen zu meiner alten Dorfschule.
Nun liegt diese Schule aber in Ost-Asien...

Aber es spricht sich langsam rum, Europa wird dennoch eine gute Zukunft 
haben. Und zwar zur Lebensmittelversorgung anderer Länder welche dann 
sogar die Maschinen zur Ernte bereitstellen. Da ist es dann auch egal ob 
diverse Länder in Europa sozialistisch, diktatorisch oder sonst etwas 
sind. Von einer vom Volk gelenkten Demokratie sind viele europäische 
Länder (alle?) sehr weit entfernt. Der Administration geht's gut und das 
Volk macht schon das was Göring vor 1945 gesagt hat.

Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg (ob es Krieg oder sonst 
etwas ist was die Politik beeinflusst ist irrelevant).

Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik 
bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, 
ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein 
Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt.

Willkommen im Sozialismus, da die Fachkräfte der Politik nicht wissen 
wie man den Kapitalismus 2019+ nicht zum Vorteil der meisten Bürger 
(50%+) im Land implementiert.
Meiner Meinung nach sind 10% der Gesellschaft (1 Person von 10) und 
weniger nicht genug, Transferleistungen zählen meiner Meinung nach nicht 
zur Errungenschaft des Kapitalismus sondern eher zum Sozialismus (einige 
[Sklaven] Ackern und die anderen ernten Leistungslos die Früchte).

Fazit: Fachkräftemangel ja, aber vor allem in gesicherten Berufen welche 
keine "Einwanderung" in ihre Strukturen erlauben.

von Dieter "Der Bart" Zetsche (Gast)


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Fachkräftemangel bei Daimler verschärft sich:

"Weiterhin sagte Källenius, man werde beim Stellenabbau auf mehrere 
Maßnahmen setzen, wie etwa natürliche Fluktuation, Altersteilzeit sowie 
freiwillige Ausscheidungsvereinbarungen. Die genaue Zahl der 
Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen werden, stehe nicht fest."

https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-12/autoindustrie-daimler-mercedes-benz-sparprogramm

von Schrempp und Mehdorn in Personalunion (Gast)


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Es könnte so einfach für Daimler und Co sein, einfach die Gehälter auf 
restlichen Industriestandard, also um 1/3 bis 1/2 zusammenstutzen, jede 
Menge Geld gespart und kein deutscher Arbeitsplatz müsste abgebaut 
werden. Aber dafür ist die IGM noch zu mächtig.

von Elektrofan (Gast)


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> "Fachkräftemangel" in der Praxis

Grösste Schwierigkeit:
Die "gefühlt" 2 Millionen seit 2015 eingewanderten Fachärzte,
Master-Ings., Weltraumforscher uvm. haben nachvollziehbar noch 
Schwierigkeiten sowohl mit der deutschen, als auch englischen Sprache.

Übersetzer von z.B. Kisuaheli, Farsi, Syriakisch, Keilschrift u.ä.
nach aktuell (noch) relevanten indogermanischen Versionen sind halt
Mangelware  ...

von Ohje (Gast)


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Schrempp und Mehdorn in Personalunion schrieb:
> Es könnte so einfach für Daimler und Co sein, einfach die Gehälter auf
> restlichen Industriestandard, also um 1/3 bis 1/2 zusammenstutzen, jede
> Menge Geld gespart und kein deutscher Arbeitsplatz müsste abgebaut
> werden. Aber dafür ist die IGM noch zu mächtig.

VW steuert auf 20 Mrd Jahresgewinn zu und Daimler erwartet 4 Mrd 
Jahresgewinn. Auch BMW wird einen Gewinn einfahren. Sie verdienen also 
mehr als Kosten haben. Was stimmt an den Gehaeltern nun nicht? OEMs sind 
keine kleinen Zulieferer.

von Qwertz (Gast)


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Ohje schrieb:
> Schrempp und Mehdorn in Personalunion schrieb:
> Es könnte so einfach für Daimler und Co sein, einfach die Gehälter auf
> restlichen Industriestandard, also um 1/3 bis 1/2 zusammenstutzen, jede
> Menge Geld gespart und kein deutscher Arbeitsplatz müsste abgebaut
> werden. Aber dafür ist die IGM noch zu mächtig.
>
> VW steuert auf 20 Mrd Jahresgewinn zu und Daimler erwartet 4 Mrd
> Jahresgewinn. Auch BMW wird einen Gewinn einfahren. Sie verdienen also
> mehr als Kosten haben. Was stimmt an den Gehaeltern nun nicht? OEMs sind
> keine kleinen Zulieferer.

Da ist nur jemand wieder missgünstig auf die guten Bedingungen und 
Gehälter der Konzernarbeitsplätze. Aber statt dass man für die 
Verbesserung der eigenen Gehaltsstruktur ist, tritt man lieber gegen 
diejenigen, denen es besser geht. Total irre.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Dieter "Der Bart" Zetsche schrieb:
> Fachkräftemangel bei Daimler verschärft sich:
>
> "Weiterhin sagte Källenius, man werde beim Stellenabbau auf mehrere
> Maßnahmen setzen, wie etwa natürliche Fluktuation, Altersteilzeit sowie
> freiwillige Ausscheidungsvereinbarungen. Die genaue Zahl der
> Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen werden, stehe nicht fest."
>
> 
https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-12/autoindustrie-daimler-mercedes-benz-sparprogramm

Zum Vergleich bei Audi wird fast jede 6`te Stelle gestrichen.

https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-11/autobauer-daimler-sparprogramm-arbeitsplaetze


1 400 000 000 € sollen an Personalkosten bis 2022 eingespart werden bei 
Mercedes.
Von Stellenstreichung in der Größenordnung von 10000 Stellen ist die 
Rede.
Bedeutet also Pro Kopf Personalkosten von 140000 € pro IGM Malocher!
10000 Stellen sind noch nicht mal 6% der Gesamtbelegschaft.

Ob es dabei bleibt?
Oder es noch härter kommt vllt. ähnlich Audi?
Oder folgt ein Drehtüreffekt, Konzern-MA wird zum DL-MA?

von Ohje (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Oder es noch härter kommt vllt. ähnlich Audi?

Nein. Ich zitiere: "Betriebsbedingte Kündigungen soll es in Deutschland, 
und damit auch im Werk Bremen, bis Ende 2029 nicht geben."

Der Automobilindustrie ging es in der zweiten Jahreshaelfte bereits 
deutlich besser als in der ersten. Auch naechstes Jahr soll besser 
werden.

Cha-woma M. schrieb:
> Oder folgt ein Drehtüreffekt, Konzern-MA wird zum DL-MA?

Da wuerde ich die Abfindung dankend nehmen und mir einen neuen Job 
suchen. Gewinne sind da, guenstig wird das nicht.

Cha-woma M. schrieb:
> Von Stellenstreichung in der Größenordnung von 10000 Stellen ist die
> Rede.

Du solltest ordentlich zitieren lernen. "bis zu 10000 weltweit" klingt 
schon ganz anders. Ungefaehr 6000 in Deutschland. Davon wuerden ca. 2000 
in Altersteilzeit gehen. Hoffentlich gibt es das noch, wenn ich so alt 
bin.

von Zuviel ist nicht genug (Gast)


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Ohje schrieb:
> VW steuert auf 20 Mrd Jahresgewinn zu und Daimler erwartet 4 Mrd
> Jahresgewinn. Auch BMW wird einen Gewinn einfahren. Sie verdienen also
> mehr als Kosten haben. Was stimmt an den Gehaeltern nun nicht? OEMs sind
> keine kleinen Zulieferer.

Das musst du die Bosse und Genossen fragen. Anscheinend reichen die 
Gewinne nicht, vor allem wohl nicht die zukünftigen, die dauerhaft 
niedriger ausfallen werden wegen diverser Ursachen. Personalkosten sind 
ein heißes Thema und bei sehr guter Tarifbezahlung lohnt es sich am 
meisten mit dem groben Besen auszukehren. Die Jobs werden irgendwo 
outgesourced wieder auftauchen, im worst case wird aus einem Inlands- 
ein Auslandsarbeitsplatz. Bei den Putz-/Sicherheits-/Logistikräften hat 
man Outsourcing ja schon lange bei vielen IG-M vollzogen, jetzt kommt 
wohl der nächste Schub. Bei OEMs sieht es dann zukünftig wohl so aus, 
dass nur noch 1/4 dort direkt beschäftigt sind und der Rest 
outgesourcte. Für das Betriebsklima schlecht und langfristig der Tod des 
Unternehmens, aber das interessiert die Mänätscher aka bestbezahlteste 
Erfüllungsgehilfen des Kapitals nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Zuviel ist nicht genug schrieb:
> Anscheinend reichen die
> Gewinne nicht, vor allem wohl nicht die zukünftigen

Kein Wunder, denn die Gewinne müssen jedes Jahr steigen. Sonst bricht 
unser Wirtschaftssystem zusammen.

Das wäre ganz anders, wenn es keine Aktien und Zinseszinsen in der 
aktuellen Form gäbe. Aber darüber diskutiert die Politik nicht einmal.

von da_kanns_ma_sehen (Gast)


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Erinnert mich an mein Gymnasium.
Eine 84-jährige Omma als Mathelehrerin.
(Wir kriegen halt' keinen...)

Der Direx lehnt qualifizierte Bewerber ab! So jemand kann Ansprüche 
stellen und er kriegt sie auch noch gerichtlich durch.

Also nimmt du einen nano ohne Ausbildung, den kannst du jederzeit wieder 
rauswerfen. Der traut sich auch nicht aufmucken...

Also ein Sportlehrer, der nur durch seine Thrillerpfeife qualifiziert 
ist. Einen Psychopathen als Mathelehrer, einen Säufer als English und 
jede Menge Ex-Psychiatriepatienten.

von Ohje (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das wäre ganz anders, wenn es keine Aktien und Zinseszinsen in der
> aktuellen Form gäbe. Aber darüber diskutiert die Politik nicht einmal.

In der islamischen Welt gibt keine Zinsen. Gefaellt dir das besser?

Zuviel ist nicht genug schrieb:
> Die Jobs werden irgendwo outgesourced wieder auftauchen, im worst case
> wird aus einem Inlands- ein Auslandsarbeitsplatz. Bei den
> Putz-/Sicherheits-/Logistikräften hat man Outsourcing ja schon lange bei
> vielen IG-M vollzogen, jetzt kommt wohl der nächste Schub. Bei OEMs
> sieht es dann zukünftig wohl so aus, dass nur noch 1/4 dort direkt
> beschäftigt sind und der Rest outgesourcte.

Falsch. Es werden im Rahmen der Digitalisierung unnoetige 
Verwaltungsstellen abgebaut und im Rahmen der Elektromobilitaet 
Blechbieger-Stellen, die auch nirgendwo wieder aufgebaut werden. Auf der 
anderen Seite werden haufenweise Elektrotechniker und Informatiker 
eingestellt. Einfach mal Nachrichten lesen:

"Die "Car.Software-Organisation" soll bis 2025 über 10.000 Experten 
zählen. Volkswagen hatte die Einheit im Juni dieses Jahres ins Leben 
gerufen, um den Software-Eigenanteil im Fahrzeug von derzeit zehn auf 
mindestens 60 Prozent zu steigern.

In einem ersten Schritt sollen damit rund 3000 Digitalexperten aus den 
Beteiligungen und Tochterunternehmen zusammenarbeiten. Die 
Car.Software-Organisation wird ihre Basis in der Audi Electronics 
Venture GmbH haben, weitere deutsche Standorte befinden sich unter 
anderem in Berlin, Bochum, im Raum Ingolstadt, im Raum Stuttgart und in 
Wolfsburg."

Volkswagen hat 2019 wieder 1400 Auszubildende mit tariflich geregelter 
Uebernahme-!!!Garantie!!! (bei bestandener Pruefung) eingestellt:

"Bei Volkswagen haben am Montag bundesweit 1400 Berufseinsteiger ihre 
Ausbildung oder ihr duales Studium begonnen. Die 389 Frauen und 1011 
Männer erlernen einen von sechs kaufmännischen oder 23 technischen 
Berufen oder absolvieren einen von 19 dualen Studiengängen, wie VW am 
Montag mitteilte. 85 Nachwuchskräfte haben sich den Bachelor-Abschluss 
an einer Hochschule zum Ziel gesetzt.

Rund 30 Prozent der Berufsneulinge im Wolfsburger Volkswagen-Werk sind 
Frauen, deutschlandweit liegt der Anteil bei 28 Prozent. Die Gruppe der 
Fachinformatiker und Elektroniker für Automatisierungstechnik (339) 
stellt bei den technischen Berufen die meisten Berufsanfänger. "

von Stefan F. (Gast)


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Ohje schrieb:
> In der islamischen Welt gibt keine Zinsen. Gefaellt dir das besser?

Ich habe mir dazu vor einigen Monaten oberflächlich eingelesen und mit 
zwei Moslems gesprochen. Die haben andere Probleme. Ob das jetzt 
insgesamt wirklich besser ist, kann ich nicht beurteilen.

von Stefan F. (Gast)


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Ohje schrieb:
> In einem ersten Schritt sollen damit rund 3000 Digitalexperten aus den
> Beteiligungen und Tochterunternehmen zusammenarbeiten.
...
> Rund 30 Prozent der Berufsneulinge im Wolfsburger Volkswagen-Werk sind
> Frauen

Komisch, wo kommen die denn alle her? Ich dachte bisher, dass Frauen in 
der IT und Elektronik fast nicht existent sind.

In der Schule meiner Tochter geht es gerade um die Berufswahl, da sie 
die 10, Klasse im kommenden Sommer abschließen. In ihrem Jahrgang (rund 
200 Schüler) ist kein einziges Mädchen für diese Berufszweige dabei.

von Ohje (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> ...

Du wuerdest die ganzen Softwareentwickler aus den Beteiligungen also 
nicht zusammenziehen, sondern direkt 10000 neueinstellen, oder was genau 
kritisierst du daran?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Komisch, wo kommen die denn alle her? Ich dachte bisher, dass Frauen in
> der IT und Elektronik fast nicht existent sind.

Was meinst du damit? Wolfsburg hat ueber 100k Einwohner und Braunschweig 
um 250k. Dann gibt es noch umgrenzende Landkreise wie Peine, Salzgitter, 
Wolfenbuettel, Gifhorn, Helmstedt. Warum sollte es nicht moeglich sein 
1400 Auszubildende zu finden? Magdeburg und Hannover sind auch um die 
Ecke.

von Knack&Back (Gast)


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> Rund 30 Prozent der Berufsneulinge im Wolfsburger Volkswagen-Werk sind
> Frauen

>> Komisch, wo kommen die denn alle her? Ich dachte bisher, dass Frauen in
>> der IT und Elektronik fast nicht existent sind.

Die werden großtechnisch in der Retorte hergestellt:


https://d25jvev7az6onj.cloudfront.net/images/product_images/highres_images/Christbaumschmuck-Pfefferkuchenfrau-farbig-8-cm-1477041062__4042135561403_02-56-140_56140.jpg

von Schlitzohr (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Aber statt dass man für die
> Verbesserung der eigenen Gehaltsstruktur ist, tritt man lieber gegen
> diejenigen, denen es besser geht. Total irre.

Der Armselige zeichnet sich dadurch aus, dass er sich ohne zu murren die 
Wurst vom Brot hat nehmen lassen und dann gegen die tritt, die sich das 
(u.a. mit Unterstützung der Gewerkschaften) nicht haben gefallen lassen. 
Das ist nicht irre, sondern mehr als erbärmlich.

von Zuviel ist nicht genug (Gast)


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Ohje schrieb:
> und im Rahmen der Elektromobilitaet Blechbieger-Stellen

Oh, ein E-Auto hat keine Karosserie mehr?
Das bisschen, was die OEM direkt am Verbrenner heute noch selber 
herstellen, ist eh größtenteils schon automatisiert, der Rest kommt ja 
vom jeweiligen billigen Zulieferer, schon größtenteils vormontiert. Das 
ist kaum ein Unterschied bei der Endmontage vom Verbrenner zur 
E-Maschine + power converter + Akku, die ja ebenfalls montiert, 
angeschlossen und getestet werden müssen inkl. Kühlkreisläufe.
Fakt ist, man will gebrauchte, aber unrentable Stellen loswerden. Dass 
man in Digitalisierung und Co. Stellen aufbauen will und tut, liegt 
einzig darin, dass man sich dort noch Renditen verspricht. Die neuen 
Geschäftsfelder werden aber im Vergleich zu den Erwartungen 
Rohrkrepierer werden. Vielleicht aber auch Appeasement-Politik für die 
Gewerkschaft und BR. Am Ende des Spiels von hier heimlich still und 
leise weg und da medienstark dazu, werden es aber deutlich weniger 
Stellen mit Tarifbezahlung sein und damit weniger Personalausgaben.

von Ohje (Gast)


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Zuviel ist nicht genug schrieb:
> Oh, ein E-Auto hat keine Karosserie mehr?

Hat keiner behauptet. Bei so eindrucksvoll zur Schau gestellter 
fehlender Lesekompetenz habe ich nicht mehr weitergelesen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ohje schrieb:
> In der islamischen Welt gibt keine Zinsen. Gefaellt dir das besser?

Immerhin keine Negativzinsen...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ohje schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Das wäre ganz anders, wenn es keine Aktien und Zinseszinsen in der
>> aktuellen Form gäbe. Aber darüber diskutiert die Politik nicht einmal.
>
> In der islamischen Welt gibt keine Zinsen. Gefaellt dir das besser?

gibt`s beiund den noch  Zinsen irgendwo?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ich habe gestern wieder erfahren, was Fachkräftemangel bedeutet: Ein 
Unternehmen stellt "Data Scientists" ein, welche am Zugriff auf 
Schnittstellen (REST) scheitern, nicht programmieren können, nicht 
einmal Excel bedienen können, an Statistik scheitern, aber dafür gut 
PowerPoint können. Die verdienen übrigens 6-stellig.

Ich vermute, die konnten sich besser verkaufen und hatten gute Antworten 
auf:
- Was ist ihre größte Schwäche?
- Was ist der Unterschied zwischen einer Ente?
- Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
- Wenn Sie einen Löffel hätten, wie würden Sie damit Berge versetzen?
- Könnten Sie sich eine Mitarbeit im Betriebsrat vorstellen?

von Franko Potento (Gast)


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FACHKRÄFTEMANGEL
Umworben wie nie: Supertalente

Die Zeiten, in denen Fachkräfte sich bei Unternehmen bewarben, sind 
vorbei. Heute müssen Konzerne mit allen Mitteln die besten Köpfe locken, 
an sich binden – und manchmal, wie im Fußball, sogar Transfersummen 
zahlen.

https://www.wiwo.de/my/erfolg/management/fachkraeftemangel-umworben-wie-nie-supertalente/24981756.html

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Franko Potento schrieb:
> FACHKRÄFTEMANGEL
> Umworben wie nie: Supertalente
>
> Die Zeiten, in denen Fachkräfte sich bei Unternehmen bewarben, sind
> vorbei. Heute müssen Konzerne mit allen Mitteln die besten Köpfe locken,
> an sich binden – und manchmal, wie im Fußball, sogar Transfersummen
> zahlen.


Warum erst "Heute"? War das nicht schon immer so? - Also, ich meine, 
wenn es sich um extrem gute Leute handelt. Da steht ja nicht umsonst 
"Supertalente". Thermomix-Firmware-Programmierer werden vermutlich nicht 
händeringend gesucht.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ich vermute, die konnten sich besser verkaufen und hatten gute Antworten
> auf:
> - Was ist ihre größte Schwäche?
> - Was ist der Unterschied zwischen einer Ente?
> - Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
> - Wenn Sie einen Löffel hätten, wie würden Sie damit Berge versetzen?
> - Könnten Sie sich eine Mitarbeit im Betriebsrat vorstellen?

Hallo Stefan, ich wünsche dir für das nächste Jahr eine knackige und 
gutbezahlte Stelle! Habe herzlich über obigen Text gelacht.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Bürovorsteher schrieb:
> Hallo Stefan, ich wünsche dir für das nächste Jahr eine knackige und
> gutbezahlte Stelle! Habe herzlich über obigen Text gelacht.

Vielen Dank! Ich werde natürlich auch recherchieren, was ich auf solche 
Fragen antworten muss, damit es klappt! ;)

Beitrag #6090323 wurde von einem Moderator gelöscht.
von IG Styropor (Gast)


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Bei Google. Da darfst du durch 5 Runden Psychotests, Live-Coding und 
Assessment Center um dann für 150k jährlich die neue Google Ads API zu 
programmieren.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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PowerPoint-Ingenieur schrieb im Beitrag #6090323:
> Wo muss man sich da bewerben?

D******e B**k

von Elektrofan (Gast)


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> Die Zeiten, in denen Fachkräfte sich bei Unternehmen bewarben,
> sind vorbei. Heute müssen Konzerne mit allen Mitteln die
> besten Köpfe locken, an sich binden – und manchmal, wie im Fußball,
> sogar Transfersummen zahlen.

"Transfersummen zahlen":

Guter Vorschlag, z.B. auch für zukünftige Partei- und
Regierungschefs/Innen/Xeninnen ...

von Dev (Gast)


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IG Styropor schrieb:
> Bei Google. Da darfst du durch 5 Runden Psychotests, Live-Coding und
> Assessment Center um dann für 150k jährlich die neue Google Ads API zu
> programmieren.

In jedem KMU muss man inzwischen durch das Livecoding (Beamer oder 
Whiteboard) und hat insgesamt 2-3 Gespräche, nur gibt es dafür nichtmal 
die hälfte. Minuspunkte gibt es dann auch noch, wenn man kein stattliche 
Anzahl an GitHub Repos mit privaten Projekten hat.

von Ohje (Gast)


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Dev schrieb:
> In jedem KMU muss man inzwischen durch das Livecoding (Beamer oder
> Whiteboard) und hat insgesamt 2-3 Gespräche, nur gibt es dafür nichtmal
> die hälfte. Minuspunkte gibt es dann auch noch, wenn man kein stattliche
> Anzahl an GitHub Repos mit privaten Projekten hat.

Nenn mal 3 KMU wo das tatsaechlich so ist.

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